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{luchterh_neu}Erbrecht/2011/ErbR-2011-08/H-2011-08_Mantel.3d

Inhalt Heft 08|2011

Editorial 225

Aufs�tzeDr. Eckhard W�lzholzAktuelle Gestaltungsprobleme bei der nichtehelichenLebensgemeinschaft 226

Dr. Martin Schl�terAbgrenzungsfragen: Verm�chtnis – Teilungsanordnung– Erbeinsetzung (mit steuerlichen Bez�gen) 233

KostenpraxisNorbert SchneiderStreitwert einer Erbschaftsfeststellungsklage 242

RechtsprechungEintragung eines Insolvenzvermerks im Grundbuchbei Insolvenz einzelner MiterbenBGH, Beschluss vom 19.05.2011 – V ZB 197/10 243

Zur Erbschaftsteuerpflicht der Abfindung an einenweichenden Erbpr�tendentenBFH, Urteil vom 04.05.2011 – II R 34/09 244

Ausschluss der Vererblichkeit eines Pflichtteilsanspruchsnur in der Form des § 2348 BGBOLG Brandenburg, Urteil v. 08.06.2011 – 13 U 108/09 248

Erbeinsetzung f�r den Fall gleichzeitigen Versterbenskann auch f�r aufeinanderfolgendes Versterben in zeitlichgrçßerem Abstand geltenOLG Hamm, Beschl. v. 06.01.2011 – I-15 Wx 484/10(rechtskr�ftig) 251

Eidesstattliche Versicherung zum Nachweis fehlenderGeltendmachung des Pflichtteils bei Pflichtteils-strafklauselOLG Hamm, Beschl. v. 08.02.2011 – 15 W 27/11 252

Rechtsprechung kompaktVerlangen eines notariellen Nachlassverzeichnissesauch bei Vorliegen eines notariell protokolliertenVerzeichnisses nicht rechtsmissbr�uchlichOLG Schleswig-Holstein, Urt. v. 25.01.2011 – 3 U 36/10 255

Zur Abgrenzung von Quoten- und Werttheorie imRahmen des § 2306 BGB a.F.OLG Brandenburg, Beschluss v. 18.05.2011 – 13 U 42/10 255

Nachlassmindernde Ber�cksichtigung der B�rgschafts-verpflichtung eines Gesellschafters bei �berschuldungder GesellschaftFG M�nster, Urt. v. 27.01.2011 – 3 K 2476/08 255

RezensionFrieser, Andreas, Formularbuch des Fachanwalts Erbrecht 256

ImpressumSchriftleitung: Dr. Oliver Juchem, Fachanwalt f�r Erbrecht (ver-antwortlich f�r den Textteil), In der S�rst 3, 53111 Bonn,E-Mail: [email protected]

Rechtsprechung: Verantwortlich f�r den Rechtsprechungsteil:Alexander Knauss, Fachanwalt f�r Erbrecht, Bonn

Verlag: Wolters Kluwer Deutschland GmbHLuxemburger Str. 449, 50939 Kçln, E-Mail: [email protected],Tel.: 0 26 31/8 01–22 22, Fax: 0 26 31/8 01–22 23Verlagsredaktion: Barbara Eversmann

Urheber- und Verlagsrechte: Alle in dieser Zeitschrift verçffent-lichten Beitr�ge sind urheberrechtlich gesch�tzt. Das gilt auch f�rdie verçffentlichten Gerichtsentscheidungen und ihre Leits�tze,soweit sie vom Einsender oder von der Schriftleitung erarbeitetoder redigiert worden sind. Der Rechtsschutz gilt auch gegen�berDatenbanken und �hnlichen Einrichtungen. Außerhalb der engenGrenzen des Urheberrechts darf kein Teil dieser Zeitschrift ohneschriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form – durchFotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – reproduziert oder

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Erscheinungsweise: 12-mal j�hrlich.

Bezugspreis: J�hrlich 135,– A zzgl. Versandkosten. Es wird eineJahresrechnung erstellt. Einzelpreis: 15,50 A zzgl. Versandkosten.F�r Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des DeutschenAnwaltvereins ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Manuskripte: Der Verlag haftet nicht f�r unverlangt eingesandteManuskripte. Mit der Annahme zur Verçffentlichung erh�lt derVerlag das ausschließliche Verlagsrecht. Eingeschlossen sind ins-besondere die Befugnis zur Einspeisung in eine Datenbank sowiedas Recht der weiteren Vervielf�ltigung.

Herstellung: Sabrina PatzelSatz: Satz-Offizin H�mmer, Waldb�ttelbrunnDruck: Wilhelm & Adam, Heusenstamm

ISSN: 1862-4790

Zitiervorschlag: ErbR 2011, Seite

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{luchterh_neu}Erbrecht/2011/ErbR-2011-08/H-2011-08_Redaktion.3d

EditorialDer Tod im Internet

Sehr geehrte Kolleginnen undKollegen,

der Tod ist endg�ltig. Nicht so imInternet. Der Erblasser lebt im

Netz aufgrund der Spuren, die er dort aufgrund seinerEintr�ge hinterlassen hat, weiter. Das Internet vergisstihn nicht. Der Erblasser selbst kann diesen Zustand derVerewigung auch noch verst�rken: Es gibt Unternehmen,die sich darauf spezialisiert haben, die Web-Welt �ber dasAbleben des Betroffenen zu informieren, auch alle Jahrewieder, wenn es gew�nscht und per Vorkasse bezahltwird.

Manche Social-Networkbetreiber bieten einen Memorial-Status f�r Verstorbene, eine Art Trauer- und Erinnerungs-plattform an. Verwandte, Freunde und Fremde kçnnendort dem Toten huldigen und ihm letzte Gr�ße senden.

Andere Dienstleister haben sich darauf spezialisiert, f�rden zuk�nftigen Erblasser dessen Online-Hinterlassen-schaft nach seinem Tode zu verwalten. Und das ist oftmalsnicht wenig: Ein bewanderter Internet-User hat E-Mail-Adressen, eine eigene Website, Accounts bei Facebook,Linkedin, YouTube, Ebay und anderen Netzwerkdienstensowie dazu gehçrige Pins, Codes und Passwçrter.

Wie ist das alles nach dem Ableben eines Internet-Nut-zers aus erbrechtlicher Sicht zu beurteilen? Ziehen dieseDaten in einem rechtsfreien Raum – gleich dem Schrottim Weltraum – ihre Bahnen im Internet auf ewig oderwer hat Zugriff auf diese Informationen und kann ihreVerbreitung steuern? Welche konkreten Rechtsregelngelten hier?

Erstaunlicherweise finden sich in der juristischen Litera-tur kaum Ans�tze (z.B. Hoeren NJW 2005, 2113 ff), dieRechtsfragen, die mit dem Nachlass im Internet zusam-menh�ngen, zu beantworten. Dabei hinterl�sst schon jetztjeder Einzelne eine Unmenge von Daten von nicht gerin-ger Bedeutung im Netz; in der Zukunft wird dies noch zu-nehmen.

Wie wird diese Cyber-Hinterlassenschaft nun rechtlichqualifiziert?

Nehmen wir z. B. eine einfache E-Mail. Ist hier danach zudifferenzieren, ob sie der Erblasser bereits bei dem Pro-vider abgerufen und auf der Festplatte seines Rechnersabgespeichert hat oder ob sie sich noch bei dem Providerbefindet? Wird man weiter danach unterscheiden m�ssen,ob es sich um gesch�ftliche oder private E-Mails handelt?Steht hier also eine vermçgensrechtliche Position zur Dis-kussion, die auf die Erben �bergegangen ist? Oder geht eshier um eine nichtvermçgensrechtliche Position des all-gemeinen Persçnlichkeitsrechts, die nicht vererblich istund auf die die n�chsten Angehçrigen des Erblassers An-spruch haben?

Weitere Beispiele: Was geschieht mit einer von dem Erb-lasser persçnlich betriebenen Website? Wer hat welcheRechte hieran? Die Erben werden in den mit der DENICe.G. abgeschlossenen Vertrag �ber die Domain alsRechtsnachfolger eintreten. Was gilt aber f�r die Inhalteauf der Website? Hier sind urheberrechtliche Fragen zukl�ren.

Was geschieht mit Profilen, die der Verstorbene in ver-schiedenen Online-Communities unterh�lt? Sind dieseMitgliedschaften hçchstpersçnlicher Natur, die nicht aufden Erben �bergehen oder handelt es sich um vermçgens-rechtliche Positionen? �berleben sie den Erblasser aufewig oder wer kann diese Daten lçschen lassen bzw. hie-r�ber verf�gen?

Diesen und anderen Themen der Internetwelt werden Siesich aus erbrechtlicher Sicht n�hern und Ihren MandatenLçsungen im Rahmen der Nachfolgeplanung anbietenm�ssen.

Mit besten Gr�ßen

Ihr

Wolfram Theiss

ErbR 08|2011 225


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