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Alles digital. Auch die Bildung? Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | @shofhues Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik Institut für Allgemeine Didaktik und Schulforschung Humanwissenschaftliche Fakultät Universität zu Köln #allesdigital Fragen jetzt oder später gerne unter diesem Hashtag auf Twitter stellen. Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Twitter#/media/File:Twitter_bird_logo_2012.svg

Alles digital. Auch die Bildung?

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Alles digital.

Auch die Bildung? Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | @shofhues Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik Institut für Allgemeine Didaktik und Schulforschung Humanwissenschaftliche Fakultät Universität zu Köln

#allesdigital Fragen jetzt oder später gerne unter diesem Hashtag auf Twitter stellen.

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Beispiel: AOL-Kampagne mit Boris Becker (1999) | „Drin“ im Internet: technische Entwicklung und gesellschaftliche Bedeutung

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Alles digital. Auch die Bildung? Agenda

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1.  Informelle Medienaneignung: Von Alltagsbeobachtungen zu empirischen Befunden 2.  Medien für Lernen und Bildung: Begründungsrahmen für formale Mediennutzung 3.  Formale Mediennutzung: Beispiele für den geplanten Medieneinsatz 4.  Geplanter Medieneinsatz: Förderliche und hemmende Faktoren 5.  Ausblick: ‚digitale‘ (Medien-)Bildung als Verbindung informeller Medienaneignung

und formaler Mediennutzung

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Alles digital. Auch die Bildung? Agenda

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1.  Informelle Medienaneignung: Von Alltagsbeobachtungen zu empirischen Befunden 2.  Medien für Lernen und Bildung: Begründungsrahmen für formale Mediennutzung 3.  Formale Mediennutzung: Beispiele für den geplanten Medieneinsatz 4.  Geplanter Medieneinsatz: Förderliche und hemmende Faktoren 5.  Ausblick: ‚digitale‘ (Medien-)Bildung als Verbindung informeller Medienaneignung

und formaler Mediennutzung

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Informelle Medienaneignung Empirische Befunde aus Langzeit(nutzungs-)studien

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Quellen: http://www.mpfs.de/fileadmin/FIM/FIM2011.pdf; http://www.mpfs.de/fileadmin/KIM-pdf14/KIM14.pdf; http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf15/JIM_2015.pdf: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de sowie D21-Digital-Index

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Informelle Medienaneignung Empirische Befunde (Gerätebesitz, Mediennutzung)

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Beispiel für eine jährlich durchgeführte, repräsentative Befragung aller Deutschen ab 14 Jahren (Methode: CATI)

Quelle: D21-Digital-Index (S. 12-13), http://www.initiatived21.de/wp-content/uploads/2015/11/D21_Digital-Index2015_WEB2.pdf

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Informelle Medienaneignung Ableitung von Nutzertypologien

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Quelle: D21-Digital-Index, S. 16-17

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Stichprobe unter den Teilnehmenden der Ringvorlesung | Abfrage per Handzeichen 1.  Wer von Ihnen besitzt einen Computer oder ein anderes Internet-fähiges Gerät?

2.  Wer von Ihnen surft täglich im Internet?

3.  Wer von Ihnen nutzt das Internet hauptsächlich für private Zwecke?

4.  Wer von Ihnen hat schon einmal ein Video auf YouTube hochgeladen?

5.  Wer von Ihnen hat schon einmal eine Wiki-Seite editiert?

6.  Wer von Ihnen twittert die Ergebnisse unserer Stichprobe öffentlich? #allesdigital

7.  Wie halten wir die Ergebnisse alternativ (analog?) fest?

Informelle Medienaneignung Welche Medien nutzen Sie (und wofür)?

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Alles digital. Auch die Bildung? Agenda

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1.  Informelle Medienaneignung: Von Alltagsbeobachtungen zu empirischen Befunden 2.  Medien für Lernen und Bildung: Begründungsrahmen für formale Mediennutzung 3.  Formale Mediennutzung: Beispiele für den geplanten Medieneinsatz 4.  Geplanter Medieneinsatz: Förderliche und hemmende Faktoren 5.  Ausblick: ‚digitale‘ (Medien-)Bildung als Verbindung informeller Medienaneignung

und formaler Mediennutzung

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Menschen eignen sich Medien in unterschiedlicher Weise an. |  Es lässt sich ein mehr oder weniger umfassender, privater Gerätebesitz konstatieren. |  Die jeweilige Medienaneignung und -nutzung erfolgt aber höchst unterschiedlich. |  Man kann allenfalls Nutzertypologien bilden. |  Es existieren eine Reihe von (Fehl-)Annahmen hinsichtlich der Mediennutzung nach

Alter/Geschlecht, die sich so nicht empirisch zeigen.

Medien für Lernen und Bildung Informelle Medienaneignung und formale Mediennutzung

Alltagtägliche, informelle Medienaneignung und formale -nutzung in Bildungskontexten stehen im Zusammenspiel: hinsichtlich 1.  bereits existierender oder zu entwickelnder Fähigkeiten (! Medienkompetenzen), 2.  flexibilisiertem Lehren und Lernen (! Lernen mit Medien), 3.  der Umsetzung alternativer, kooperativer Lernkonzepte (! Lernumgebungen) sowie 4.  allgemeiner bildungspolitischer Forderungen (! Digitalisierung).

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Argumente der Medienpädagogik| Stichwort: Umfassende Medienkompetenzen |  Der anhaltende Medienwandel erfordert die Entwicklung umfassender

Medienkompetenzen in Alltag, Schule und Studium/Beruf. |  Medienkompetenzen werden oftmals als bloße technisch-funktionale Kompetenzen

verstanden (! Bedienung technischer Geräte, Anwendung digitaler Werkzeuge). |  Das Verständnis von Medienkompetenzen geht aber darüber hinaus:

Medienkompetent zu sein, heißt auch, Wissen über Medien zu entwickeln oder technische Entwicklungen kritisch reflektieren zu können.

|  Dimensionen von Medienkompetenz nach Baacke (1998): Medienkunde, Medienkritik, Mediennutzung, Mediengestaltung

1 Medien für Lernen und Bildung Entwicklung von Medienkompetenzen

Knappe Einschätzung |  Vielfältiger, wissenschaftlicher Diskurs mit unterschiedlichen Positionen darin |  Einfluss der Kontexte, innerhalb derer Medienkompetenzen entwickelt werden |  Praktikabilität des Diskurses?

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Medien für Lernen und Bildung Entwicklung von Medienkompetenzen

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Quelle: Süss, D., Lampert, C. & Wijnen, C. W. (2010). Medienpädagogik. Ein Studienbuch zur Einführung (S. 109). Wiesbaden: VS.

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Argumente der Mediendidaktik| Stichwort: Lernen mit Medien |  Standardisierung von Lerninhalten |  Flexibilisierung von Lerninhalten, Überwindung von Engpässen |  Erweiterung bestehender Angebote |  Erleichterung des Zugangs |  Qualifizierung/Professionalisierung |  Vernetzung von Lernenden |  Demonstration von Modernität, Innovationsfreude |  ...

Medien für Lernen und Bildung Flexibilisierung von Lernen und Bildung(-seinrichtungen)

2 Quelle: Niegemann, H.M., Domagk, S. & Hessel, S., Hein, A., Hupfer, M. & Zobel, A. (2008). Kompendium multimediales Lernen (S. 93–94). Heidelberg: Springer.; Tenorth, H.-E. (2012). Brauchen wir die Universität noch? DIE ZEIT. 30, 63. sowie http://www.spiegel.de/schulspiegel/tablets-im-unterricht-digitales-lernen-motiviert-schueler-a-1050687.html

WOFÜR

Knappe Einschätzung |  Wiederkehrende Argumente |  Mitunter Verknappung der Diskussion |  (Mitunter) fehlende normative Zielvorstellungen

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Medien für Lernen und Bildung Umsetzung alternativer, kooperativer Lernkonzepte

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Argumente der Mediendidaktik | Teildiskurs um Lernumgebungen |  Tiefere Verarbeitung von Lerninhalten durch deren produktive Bearbeitung |  Bedeutung der sozialen Komponente beim Lernen |  Aufbrechen von Gewohnheiten und Rollen Knappe Einschätzung |  Notwendigkeit der Variation von Lernkonzepten |  (Unklares) Verhältnis von Instruktion/Konstruktion Lernende

Aktive Rolle; Lernen als (Wissens-)Konstruktion

Lernumgebung Offene (situative) Lern- gelegenheiten

Lehrende Re-aktive Rolle; Coach, Berater, Begleiter

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Argumente aus bildungspolitischer Sicht | Stichwort: Digitalisierung |  Die bildungspolitische Debatte um Digitalisierung lenkt einen klaren Fokus auf

digitale Technologien und Infrastrukturen. |  Hintergrund ist die fortwährende Ablösung des Analogen durch das Digitale – in

allen Lebensbereichen. |  Anders als Unternehmen oder Privatpersonen mangelt es Bildungseinrichtungen

aber oft an entsprechender technologischer Infrastruktur.

Medien für Lernen und Bildung Allgemeine bildungspolitische Forderungen

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Knappe Einschätzung |  Generell hilfreiche Debatte, da bildungspolitische Thematisierungsstrategie |  Aus medienpädagogisch/-didaktischer Sicht Digitalisierung eher unglücklicher

Begriff |  Hilfreicher: Begriff der Mediatisierung (z.B. Krotz, 2012), der verändertes soziales

Handeln durch Medien/Technologien einschließt Quelle: Krotz, F. (2012). Von der Entdeckung der Zentralperspektive zur Augmented Reality: Wie Mediatisierung funktioniert. In F. Krotz & A. Hepp (Hrsg.), Mediatisierte Welten (S. 27–55). Wiesbaden: VS.

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Alles digital. Auch die Bildung? Agenda

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1.  Informelle Medienaneignung: Von Alltagsbeobachtungen zu empirischen Befunden 2.  Medien für Lernen und Bildung: Begründungsrahmen für formale Mediennutzung 3.  Formale Mediennutzung: Beispiele für den geplanten Medieneinsatz 4.  Geplanter Medieneinsatz: Förderliche und hemmende Faktoren 5.  Ausblick: ‚digitale‘ (Medien-)Bildung als Verbindung informeller Medienaneignung

und formaler Mediennutzung

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Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Vortrag „Alles digital. Auch die Bildung?“ | Ringvorlesung „Digitale (R)evolution“ an der Universität zu Köln | 01.12.2015

Formale Mediennutzung Voraussetzungen für den geplanten Medieneinsatz

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Implementierung digitaler Lerninfrastrukturen in Bildungseinrichtungen |  Unter digitalen Lerninfrastrukturen werden letztlich alle technischen Systeme und

Gebrauchsmedien verstanden, die zum Lernen eingesetzt werden können. |  Im Besonderen gemeint sind Open-Source- oder kommerzielle Plattformen, die die

Lehr-/Lernorganisation erleichtern (z.B. Moodle, StudIP, ILIAS, Blackboard usw.). |  Wichtig: Unterschiede zwischen Bildungsinstitutionen/Hochschultypen teils eklatant,

einseitige Nutzung.

Digitale Lerninfrastrukturen als Basis für den geplanten Medieneinsatz |  Nur Berechtigte haben Zutritt (! vermeintliche Kontrolle). |  Sie erfüllen Ansprüche an Urheberrecht(e) und Datenschutz. |  Aber: Aufgrund hoher Kosten können derzeit nur diejenigen Lerninfrastrukturen

bereitgestellt werden, die grundlegend benötigt werden. |  Folglich: wiederkehrende Infrastruktur-Probleme mit jedem implementierten

Werkzeug und Unklarheiten bzgl. neuer Werkzeuge (! Facebook-Diskussionen)

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Formale Mediennutzung Digitale Infrastrukturen innerhalb (m)einer Vorlesung | Beispiel

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#medida15

(Über-)Fachliche Ziele der Veranstaltung | Studierende für Forschung sensibilisieren | Studierende an eigene Forschung heranführen

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Formale Mediennutzung Medien als Werkzeuge zur Erreichung inhaltlicher Lernziele

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Schaffung oder Nutzung digitaler Ressourcen |  (Informations-)Ressourcen |  Speicherung von Informationen und Daten

Darbietung von Inhalten |  Verständliche Präsentation der Lerninhalte |  Anschauliche Beispiele durch (Wort-)Bilder |  „reichhaltige“ Darstellungen, z.B. in Form von Text-Bild-Kombinationen

Spezifische Organisation innerhalb von Lehr-/Lernmedien |  linear, |  sequentiell, |  komplex/nicht-linear

Ziele: Erreichung fachlich-inhaltlicher Lernziele mit Unterstützung von digitalen Werkzeugen (Fokus: Vermittlung)

Quelle: Petko, D. (2014). Einführung in die Mediendidaktik. Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Weinheim: Beltz.

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Formale Mediennutzung Von der Ergebnisorientierung zur Lernprozessbegleitung

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Produktives Lernen mit digitalen Medien | Medienproduktion/-gestaltung |  Besseres Verstehen von Lerninhalten mit/durch Medien(-einsatz) |  Erweiterung der kreativen Möglichkeiten von Lernenden mit/durch Medien |  Eigene, mediale Repräsentationen von Wissensstrukturen durch die Lernenden selbst

Mediengestützte Kommunikation zur Lernprozessbegleitung |  Unterstützung des Austauschs zwischen Lernenden und Lehrenden sowie Peers |  Einsatz spezifischer Kommunikationswerkzeuge |  Aber: erhebliche Bedeutung der Sprache/von Sprachlichkeit

Ziele: Erreichung überfachlicher oder sozialer Lernziele mit Unterstützung von digitalen Werkzeugen (Fokus: Metastrategien des Lernens, soziales Lernen)

Quelle: Petko, 2014

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Formale Mediennutzung Blended Learning in der Lehrer_innenbildung | Beispiel

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Formale Mediennutzung Blended Learning in der Lehrer_innenbildung | Beispiel

(Über-)Fachliche Ziele der Veranstaltung

Auseinandersetzung mit Scheitern

innerhalb produktiver Lernformen;

Anregung der Studierenden zur Kooperation

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Zwischen formaler Mediennutzung und produktivem Lernen | Beispiel Social Web

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Mit dem Social Web zum „Produser“ (Bruns, 2008) werden? |  Das Internet wird mit Entwicklungen rund um das Web 2.0/Social Web (Mitte der

2000er Jahre) für jede_n gestaltbar. |  Typische Anwendungen: Weblogs, Microblogs (Twitter), Wikis, Social Networks, ... |  Hoffnung: Anwendungen ermöglichen produktives Lernen, Prüfungsformen könnten

sich perspektivisch verändern (! E-Portfolios). |  Aber: Entsprechende Konzepte sind anstrengend und werden von Lehrenden und

Studierenden nicht unmittelbar positiv erlebt.

Quellen: Bruns, A.(2007) Produsage: Towards a Broader Framework for User-Led Content Creation. In Proceedings Creativity & Cognition 6, Washington, DC. sowie http://websquare.imb-uni-augsburg.de/2010-04/5.html

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Zwischen formaler Mediennutzung und informellem Lernen | Beispiel MOOCs

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Mit MOOCs informell lernen? Anders als alle anderen Beispiele werden MOOCs zwar oft von Hochschulen oder (Weiter-)Bildungseinrichtungen ausgerichtet, ein Massive Open Online Course zielt jedoch erst einmal nicht auf einen formalen Bildungsabschluss ab. |  Chancen für das informelle Lernen außerhalb der Bildungseinrichtung |  Grenzen bei der Anrechenbarkeit der Lernleistungen innerhalb formaler Bildung

Quelle: Hofhues, S. (2015). Informelles Lernen mit digitalen Medien in der Hochschule. In M. Rohs (Hrsg.), Handbuch Informelles Lernen (S. 1–14). Heidelberg: Springer VS.

Phase der Ernüchterung |  MOOCs als besondere Online-Formate werden für spezifische Zielgruppen angepasst

(! Weiterbildung, Bildungsangebote für Flüchtlinge). |  Mediengestütztes Lernen zwischen Präsenzlehre und Online-Lehre/Lernen erhält

neue Aufmerksamkeit (! Blended Learning in „SPOCs“).

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Alles digital. Auch die Bildung? Agenda

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1.  Informelle Medienaneignung: Von Alltagsbeobachtungen zu empirischen Befunden 2.  Medien für Lernen und Bildung: Begründungsrahmen für formale Mediennutzung 3.  Formale Mediennutzung: Beispiele für den geplanten Medieneinsatz 4.  Geplanter Medieneinsatz: Förderliche und hemmende Faktoren 5.  Ausblick: ‚digitale‘ (Medien-)Bildung als Verbindung informeller Medienaneignung

und formaler Mediennutzung

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Digitale Lerninfrastrukturen Bewertung: Plattformen insgesamt verbreitet, Nutzung allerdings oft nur zur verbesserten Lehrorganisation. Gerade LMS würden weitere Nutzungspotenziale bieten!

Geplanter Medieneinsatz Bewertung der Beispiele

Lernen mit Medien | mediengestütztes Lernen Bewertung: Auf der einen Seite Selbstverständlichkeit, digitale Medien zum Lernen zu nutzen, auf der anderen Seite nach wie vor fehlende Gewöhnung an Medieneinsatz innerhalb formaler Kontexte; gerade Blended Learning sind Beteiligte oft nicht gewöhnt (Leuchtturmprojekte und Early Adopter ausgenommen). Partizipative Handlungsformen Bewertung: In formalen Bildungseinrichtungen in der Regel Scheu vor dem Social Web (! Kontrollverlust, Scheitern) und (vermeintliche) Schwierigkeiten mit der Inhaltsvermittlung. Bisher fehlt es an Durchdringung.

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Geplanter Medieneinsatz Förderliche und hemmende Faktoren aus organisationaler Sicht

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Förderliche Faktoren |  aufgeschlossene Nutzende und ihre bottom-up-Strategien |  gute Beispiele für den Medieneinsatz |  top-down-Strategien im Umgang mit dem Medienwandel und genereller Zuspruch

durch die Leitung Einfaches Prinzip: Weniger ist mehr. Hinderliche Faktoren |  fehlende digitale Infrastrukturen |  mangelnde personelle Ressourcen und Budget |  fehlender Zuspruch (nicht die medienkritische Haltung per se) |  unveränderliche Rahmenbedingungen bzw. -einflüsse (! Baden-Württemberg) Problem: Das Verhältnis von Medien/Technologie(n) und Pädagogik ist historisch bedingt. Bildungseinrichtungen kommt hier immer eine re-aktive Rolle zu.

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Alles digital. Auch die Bildung? Agenda

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1.  Informelle Medienaneignung: Von Alltagsbeobachtungen zu empirischen Befunden 2.  Medien für Lernen und Bildung: Begründungsrahmen für formale Mediennutzung 3.  Formale Mediennutzung: Beispiele für den geplanten Medieneinsatz 4.  Geplanter Medieneinsatz: Förderliche und hemmende Faktoren 5.  Ausblick: ‚digitale‘ (Medien-)Bildung als Verbindung informeller Medienaneignung

und formaler Mediennutzung

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Ausblick: ‚digitale‘ (Medien-)Bildung als Verbindung informeller Medienaneignung und formaler Mediennutzung

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Problematische Fokussierung auf das Lernen mit Medien innerhalb der Organisation |  (Hoch-)Schulen oder andere formale Bildungseinrichtungen bilden nur einen Teil von

Medienbildung ab: den „Planbaren“ (im didaktischen, aber auch im erzieherischen Sinne)

|  Offen: Wie verhält es sich mit jenen informellen, medialen Aneignungsprozessen? Inwieweit können diese vorausgesetzt werden? Welche Bildungsangebote passen angesichts individueller Erfahrungen mit Medien jetzt oder künftig?

Quelle: Wolf, K. D., Rummler, K. & Duwe, W. (2011). Medienbildung als Prozess der Unsgestaltung zwischen formaler Medienerziehung und informeller Medienaneignung. In H. Moser, P. Grell & H. Niesyto (Hrsg.), Medienbildung und Medienkompetenz. Beiträge zu Schlüsselbegriffen der Medienpädagogik (S. 137–158). München: kopaed.

(Medien-)Bildung entlang der Lebensspanne |  Es könnte hilfreich sein, künftig weniger einzelne Lehr-Lernszenarien mit/ohne

Medien, sondern Ideen und Zielvorstellungen einer digitalen (Medien-)Bildung entlang der Lebensspanne in den Blick zu nehmen.

|  Ein Medienbildungsbegriff würde sich dabei „nicht mehr nur auf die Selbstgestaltung des Subjekts, sondern auch auf die Unsgestaltung der Teilnehmenden partizipativer (online-)Kulturen“ (Wolf, Rummer & Duwe, 2011, S. 139; H.i.O.) beziehen.

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Bildquelle: https://flic.kr/p/oxjuZv

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Ausblick: ‚digitale‘ (Medien-)Bildung

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik Institut für Allgemeine Didaktik und Schulforschung Humanwissenschaftliche Fakultät Universität zu Köln E-Mail: [email protected] Blog: sandrahofhues.de Twitter: @shofhues

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