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1 Präsentation des Thüringer Volkshochschulverbandes zur Bildungswerkstatt am 25.11.2015 in Erfurt 25.11.2015

Der Thüringer Volkshochschulverband

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Page 1: Der Thüringer Volkshochschulverband

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Präsentation des Thüringer

Volkshochschulverbandes zur

Bildungswerkstatt am 25.11.2015

in Erfurt

25.11.2015

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Gliederung

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

1. Kurze Vorstellung der VHS in Thüringen

2. Stufen des GER – Gemeinsamer

Europäischer Referenzrahmen für Sprachen

3. Sprachförderung für Flüchtlinge

4. Angebote der Volkshochschulen

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Leitbild der Volkshochschulen

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

Die Volkshochschulen verstehen sich

• als kommunale Einrichtungen der Erwachsenenbildung,

• die überparteilich und überkonfessionell

• als Ort der Bildung und Begegnung

• für möglichst viele Bürgerinnen und Bürger

• aller sozialen Schichten agieren.

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Aufgaben- und Arbeitsbereiche des TVV e.V.

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

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Interessenvertretung

pädagogische Arbeit in den Fachbereichen

Prüfungszentrale

Fortbildungen und Fachtagungen

Projektakquise und -management

für die 23

Volkshochschulen

in Thüringen

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Der TVV e.V. und seine Mitglieder

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

25.11.2015

23 Volkshochschulen

66 Außenstellen

108 hauptamtliche Mitarbeiter

3.168 nebenberufliche Lehrkräfte

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Bilanz der Bildungsangebote der Volkshochschulen

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

25.11.2015

Im Jahr 2014 fanden ca. 10.000 Veranstaltungen mit 230.000

Unterrichtsstunden und über 100.000 Teilnehmenden statt.

Bildungsbereiche sind:

• Politik – Gesellschaft – Umwelt

• Kunst - Kultur - Gestalten

• Sprachen – Integration

• Gesundheit

• Arbeit und Beruf

• Grundbildung – Schulabschlüsse

(Angaben werden auch auf Bundesebene im Rahmen der VHS-Statistik erhoben)

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Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

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Stufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens

Elementare Sprachverwendung A1 – A 2

Selbstständige Sprachverwendung B1 – B 2

Kompetente Sprachverwendung C1 – C 2

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Stufe A 1 – elementare Sprachverwendung

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

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Lernende auf dieser Stufe können:

vertraute, alltägliche Ausdrücke und

ganz einfache Sätze verstehen und verwenden,

sich und andere vorstellen und anderen

Leuten Fragen zu ihrer Person stellen,

sich auf einfache Art verständigen, wenn

die GesprächspartnerInnen langsam und deutlich spreche

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Stufe B 1 – selbstständige Sprachverwendung

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

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Lernende auf dieser Stufe können:

die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge geht, die meisten Situationen bewältigen, denen man im Alltag begegnet, sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen und Interessen äußern, über Erfahrungen berichten, Träume und Ziele beschreiben und zu Plänen und Ansichten kurze Begründungen geben.

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In welcher Flasche ist die Milch für mein

Kind?

Sensibilisierung zur Bedeutung der Sprachförderung

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Bedeutung der Sprachförderung

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Frühzeitige Vermittlung von Deutschkenntnissen

– Schlüssel zur gesellschaftlichen Integration

Grundlagen der Sprachförderung

• Klare Ausrichtung an den konkreten Bedarfen der Asylsuchenden und

Geduldeten, je nach individuellen Lebenslagen und Altersgruppe

• Einheitliche Qualitätsstandards und Anschlussfähigkeit

• seit vielen Jahren etablierte Förder- und Trägerstrukturen

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Herausforderungen

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Zugang zu Sprachfördermaßnahmen ändert sich im Moment für bestimmte

Zielgruppen

Anspruch/Zugangsmöglichkeit leitet sich je nach Altersgruppe und

Aufenthaltsstatus aus unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen ab

fehlende Transparenz/Information für Akteure und Betroffene

fehlendes Datenmaterial zur Bewertung

Sprachförderung allein nicht ausreichend, sondern enge Zusammenarbeit

von Akteuren erforderlich, z.B. psychosoziale Betreuung

notwendige Ergänzung durch Begleitangebote, z.B. zur Berufsorientierung

erweiterte Qualifikationsanforderungen an Deutsch-Lehrkräfte durch Spezifik

der Zielgruppe, z.B. Alphabetisierung, Orientierung im Alltag

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Situation in Landeserstaufnahmestellen in Eisenberg und Suhl

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Grundlage:

• TMMJV finanziert seit 2013 auf zwei Wochen konzipierte

Orientierungskurse in Erstaufnahme stellen (EAS)

• Angebot steht allen offen

Herausforderung:

• nicht alle werden erreicht

• Rahmenbedingungen nicht immer lernförderlich

Ist-Stand:

• Angebote werden erweitert

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Ist-Stand nach Altersgruppen: 0-6 Jahre

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Grundlagen:

• Anspruch auf Kitabetreuung (§ 24 SGB VIII)

Herausforderung:

• Kinder, welche keine Kita besuchen, werden nicht erreicht

Ist-Stand:

• Kita-Plätze nicht ausreichend

• Bundesprogramm „Frühe Chancen“ in Kitas wird weitergeführt

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Ist-Stand nach Altersgruppen: 6-16 Jahre

25.11.2015

Grundlagen:

• Schulpflicht für alle Kinder von Asylsuchenden (§19 Thüringer Schulgesetz)

• DaZ-Förderung durch individuellen DaZ-Förderunterricht/Pflichtunterricht

(§47 Abs. 6 ThürSchulO)

• Lernförderung/Nachhilfe (§ 6 AsylbLG); Bildung und Teilhabe (§ 34 Abs. 5

SGBXII, ggf. in Verbindung mit §2 AsylbLG)

Herausforderung:

• Aufnahmekapazitätsgrenzen an den Schulen

• notwendige Flexibilität im laufenden Schuljahr

• Konzept zur Umsetzung der DaZ-Sprachförderung (TMBJS)

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Ist-Stand nach Altersgruppen: 6-16 Jahre

25.11.2015

• Verbesserung der Koordination der Zuweisung bzw. Schulaufnahme sowie

der Abstimmung zwischen Ausländerbehörde, Sozialamt, Gemeinschafts-

unterkünften und kommunalen Schulträgern wird angestrebt

• Weiterbildung „DaZ“ für Lehrkräfte im Landesdienst mit einer

Qualifizierungsreihe (erster Beginn: Oktober 2015)

• personelle Absicherung des DaZ-Unterrichts durch Einstellung neuer Lehrer

• Verzahnung von schulischem DaZ-Unterricht und außerunterrichtlichen

Sprach-Förderangeboten zur Unterstützung der Schulen unter

Berücksichtigung der Rahmenbedingungen vor Ort erfolgt bereits in einigen

Regionen

• bedarfsorientierte Ausweitung der Standorte für Sprachklassen

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Ist-Stand nach Altersgruppen: Jugendliche/junge Erwachsene, 16-

25 Jahre

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Grundlagen:

• 10 Jahre Schulpflicht (§19 Thüringer Schulgesetz)

• BVJ-S zum Erwerb eines Abschlusses (Hauptschulabschluss) an

Berufsschulen (§8 ThürBSO)

• Lernförderung/Nachhilfe (§6 AsylbLG-Sonstige Leistungen, § 34 Abs. 5 SGB

XII, ggf. in Verbindung mit § 2 AsylbLG)

• kaum Anspruch auf (Jugend-)Integrationskurs (§44 Abs. 3 Aufenthaltsgesetz)

• Ausbildung nach 3 Monaten für Asylsuchende möglich/für Geduldete sofort

(§§31-33 BeschV)

• Aufnahme in Bleiberechts- Netzwerk „Bleib dran“

• Zugang zu ESF-BAMF Sprachfördermaßnahmen (§2 RL ESF BAMF vom

30.6.2014)

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Ist-Stand nach Altersgruppen: Jugendliche/junge Erwachsene, 16-

25 Jahre

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Herausforderung:

• Schulpflicht und Alternativen ab 16 Jahren

• Jugendliche mit Alphabetisierungsbedarf

• ESF-BAMF-Kurse, Mindestniveau A1 (Vorkurs notwendig)

Ist-Stand:

• Ausweitung der Standorte für BVJ-S erfolgt nach Bedarf/ bzw. ist in Planung

• Weitere Neueinstellungen zur DaZ-Sprachförderung geplant

• ausbildungsbegleitenden Hilfen in Planung

• Sprachkurse/Alphabetisierungskurse bis A1 werden eingerichtet

• Abschiebeschutz während der Ausbildung

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Ist-Stand nach Altersgruppen: Erwachsene, ab 25 Jahre

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Grundlagen:

• Zugang zu Integrationskursen für Asylsuchende aus den Ländern Eritrea,

Iran, Irak, Syrien (§44 Aufenthaltsgesetz)

• kein Zugang zu Integrationskursen für alle anderen Asylsuchenden

• Zugang zum ESF-BAMF-Programm zur berufsbezogenen Sprachförderung

(§2 RL ESF-BAMF v. 30.06.2014) unter der Voraussetzung A1 Sprachniveau

und Zuweisung aus ESF-Bundesprogramm Bleiberecht (IvaF-Netzwerk)

• nach 3 Monaten nachrangiger Arbeitsmarktzugang/ nach 15 Monaten frei

Ist-Stand:

• Öffnung der Integrationskurse für Asylsuchende aus Eritrea, Syrien, Iran und

Irak erfolgt

• Sprachförder-Lücke für alle anderen Gruppen im Integrationsprozess

• ESF-Bundesprogramme können ausgeweitet werden

• Mindestsprachniveau ist A1 kann durch Vorkurse erworben werden

• Einstiegssprachkurse der Bundesagentur bis Ende 2015 möglich

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Volkshochschulen –

kompetente Partner für Integration

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• qualifizierte Einstufungsberatung/Kompetenzfeststellung • Deutsch- und Integrationskurse • Berufsbezogene Deutschförderung, auch mit Praktikum • Anerkannte Deutschzertifikate für die Aufenthaltserlaubnis,

Einbürgerung, das Studium und die berufliche Anerkennung (z.B. Medizin/Pflege)

• Prüfstellen zum Einbürgerungstest

plus

• sozialpädagogische Begleitung und Beratung

• Potentialanalysen und Bewerbungstraining

• Interkulturelle Reflektion

• Zielgruppenspezifische Angebote für Jugendliche, Eltern,

Analphabeten …

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Expertise im Bereich berufsbezogene Deutschförderung

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

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ESF-BAMF-Programm „Berufsbezogene Sprachförderung“

Ziel des bundesweiten Programms:

Verbesserung der beruflichen Integration von Migrantinnen und Migranten in

Deutschland

• seit 2008 sind Volkshochschulen Thüringens erfolgreich im Wettbewerbsverfahren in allen

3 Fördergebieten Thüringens (im bundesweiten Vergleich einmalig)

• Zentrale Projektkoordination des TVV mit 38 Kooperationspartnern zur Umsetzung der

Kurse in 15 Berufsfeldern

• Bisher über 1.500 Teilnehmer/-innen in 100 Kursen

• Maßgeschneiderte Angebote in Zusammenarbeit mit Arbeitsagenturen, Kammern und

Unternehmen

• Entwicklung von Kurskonzepten mit Modellcharakter für das BAMF, z.B. im Bereich

Pflege/Medizin

Ergänzende Akquise von Drittmitteln und Beauftragung durch Fördermittelgeber:

• Beispiele: EU-Projekt: „Meet the Need“

Entwicklung praxisnaher berufsfeldspezifischer Unterrichtsmaterialien

Modellprojekt: „Ankommen in Alltag und Beruf – Willkommenspaket für

Fachkräfte

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Best-Practice-Modelle

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Altersgruppe 0-16 Jahre

DaZ-Förderung im Kooperationsmodell (z.B. Schulamt Südthüringen/VHS

Meiningen)

talentCAMPus z.B. VHS Jena

Altersgruppe 16-25 Jahre

Alphabetisierungs- und Deutschkurse bis A1, z.B.

KVHS Weimarer Land/Caritas Bistum Erfurt mit Spendengeldern der Bürger

von Weimar

Altersgruppe ab 25 Jahre

Stärkung und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in der

Gesellschaft zur Erstintegration von Flüchtlingen, z.B. VHS Unstrut-Hainich

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Gemeinsame Handlungsfelder zur Förderung der Integration

Die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen

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• Regelmäßige Abstimmungen zwischen den kommunalen Ämtern und den

VHS zum Thema Sprachförderbedarfe und passgenaue Angebote

• Flächendeckende Übertragung von guten Praxisprojekten,

z.B. talentCAMPUS plus

• Bildung, Information und Sensibilisierung der Aufnahmegesellschaft,

z.B. 1) Multilingual Families - Arbeit mit Eltern und Erziehern;

2) Verständliche Sprache - Förderung der Kommunikation zwischen

Behördenmitarbeiter/-innen und Zugewanderten

• Nutzung der Angebote der VHS (z.B. in den Bereichen Gesundheit,

Erziehung, Politik…)

• Förderung der Integrationsarbeit der VHS als zentrale

Integrationsberatungsstelle vor Ort

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Auflösung

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Saft Milch Wasser Öl

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Sylvia Kränke

Thüringer Volkshochschulverband e.V.

Saalbahnhofstr. 27, 07743 Jena

E-Mail: [email protected]

Tel.: 03641/53234-10

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