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Bienen als Bestäuber – Einführung | 1 Bienen als Bestäuber

Einführung jedicke lehrerfortb_oberelsbach_2013-03-21

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Einführungsvortrag zur Lehrerfortbildung "Bienen als Bestäuber - Material und Methoden für den Unterricht"

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Bienen als Bestäuber

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Akteure im Landkreis Rhön-Grabfeld

Imker-Kreisverband Rhön-Grabfeld Imkerverein Bad Königshofen und Umgebung e.V.

Die Präsentation beruht zu großen Anteilen auf Material der BEEgroup Würzburg; die meisten Fotos stammen von der BEEgroup, insbesondere Helga R. Heilmann – vielen Dank für die Nutzungsmöglichkeit!

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Ausgangssituation

0

500,000

1,000,000

1,500,000

2,000,000

Zahl der Bienenvölker in den westlichen Bundesländern (DIB)

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Sterben der Bienen

Bestäubungsleistung gefährdet

Verlust an Erträgen und Biodiversität

Rückgang der Imker

Varroa-Milbe

PestizideAusräumung = Fehlen von

Blüten

Bienen verhungern ohne Zufütterung im Sommer!

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DBU-Projekt

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Projekt „Öko-Bienen-Region Rhön-Grabfeld“| 14.07.2010 | 6

(a) Informationskampagne für Neueinsteiger(b) Imker beim Einstieg beraten(c) Öko-Umstellung beraten(d) Vermarktung unterstützen(e) Agrobiodiversität fördern

Öko

-Bie

nen-

Regi

on

Mai

npos

t, LW

G

Maßnahmen

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Öko-Umstellung – warum?

• Baustein zu konsequent umweltgerechter Nutzung der Rhön-Landschaft

• robustere Völker („Bienensterben“)• Bienenprodukte arm an Rückständen• besserer Preis – optimal: regio + bioÖ

ko-B

iene

n-Re

gion

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Vermarktung

warum?

• mehr Last als Lust• höhere Erlöse• zusätzliche

Abnehmer• neue Produkte• bessere Werbung

… das Ziel

• wirtschaftlicher Erfolg ist Grund-voraussetzung für mehr Bienen & mehr (Öko-)Imker

Öko

-Bie

nen-

Regi

on

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Bienenerzeugnisse

BIENEN-PRODUK

TE

Honig

Bienen-wachs

Blüten-pollen

Propolis

Gelée Royal

Bienen-gift

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Bienen eG

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Acker

Lerchen-fenster

Blühstreifen

Mais-Alternativen

Wendbeete

Hecken-nutzung

Grünland

Weide-landschaften

Multispezies-weiden

Fränk. Gelbvieh

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Lerchenfenster

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Blühstreifen

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Blühstreifen

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intensivierte Landnutzung, Ausräumung der Landschaft

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100

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EU-27 Deutschland Wiesen-Schmetterlinge

in EU-Ländern

19901993

19961999

20022005

2008405060708090

100110

Daten: www.eea.europa.eu

Herausforderungen

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Feldvogel-Index

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Herausforderungen

• bienenfreundliche Landschaften » Agrarpolitik

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Die Honigbiene – ein Erfolgsmodell

• nur neun Arten der Gattung Apis weltweit• mit Hummeln Familie der Echten Bienen (Apidae)• in Europa & Afrika nur eine einzige Art: Apis mellifera• weltweit etwa 80 % aller Blütenpflanzen von Insekten

bestäubt• 40.000 von 170.000 Pflanzenarten abhängig von

Honigbienen (Europa: 1 Art!)• Monopolbildung im Tierreich –

extrem erfolgreiche Art!

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Fortpflanzung und Vermehrung

• bis zu 50.000 ♀♀ pro Volk• nur die Königin pflanzt sich fort, 1.000 – 2.000 Eier pro

Tag (jedes in eigene Zelle)• Superorganismus: Vermehrung durch Teilung von

Völkern (alte Königin schwärmt aus)• neue Königin wird von mehreren Drohne begattet

(einziger Ausflug)• einige 100 bis 1.000 Drohnen

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Bienenstock und Sammelbienen

• Superorganismus ortsgebunden, Bienen verlassen größten Teil ihrer Lebenszeit die Kolonie nicht

• Sammelbienen haben Aufgabe der Beschaffung von Materie und Energie » Suche nach Blüten

• Orientierung: – erdgebunden: Gehölze u.a.

Landmarken (Seh- und Geruchssinn)

– „Kompass“: Sonnenstand

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Klimatisierung

• für Puppen optimale Temperatur im Brutnest – Kühlung: Verdunstungskälte (spezialisierte Arbeiterbienen

sammeln an heißen Tagen Wasser, verteilen es über Zellen, ventilieren mit Flügeln)

– Heizung: „Heizerbienen“ erhitzen ihrer Körper durch hochfrequentes Zittern ihrer Brustmuskulatur auf 40 °C, Wärme strahlt auf Nachwuchs der umliegenden Zellen

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Einsammeln des Nektars

• spezielle Mundwerkzeuge• Darmabschnitt als „Tank“ (bis 40 mg bei 90 mg Eigengewicht)• gesammelter Nektar gemeinsamer Besitz der Kolonie• Eigenbedarf: Ventil zum verdauenden Mitteldarm• Kirschbüte: > 30 mg Nektar pro Tag, 2 kg pro Baum/Tag• Apfelblüte: 2 mg pro Tag• bis zu 3.000 Blütenbesuche pro

Tag und Biene• im Bienenstock wird aus Nektar

Honig erzeugt: pro Volk und Sommer bis 300 kg Honig

• davon größer Teil wieder als Heizmaterial verbrannt

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„Gebärmutter“ des Superorganismus

• Ei » Larve » Puppenruhe » erwachsene Biene• Brutbereich wird zunächst in Wabenmitte begonnen• Deckelverschluss im letzten Larvenstadium• dazwischen einzelne leere Zellen:

Platz für Heizerbienen, Optimalbereich für Puppen 33 bis 36 °C

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Wabe als größtes „Organ“ des Bienenstocks

• Wohnraum, Speicherplatz, Kinderstube• … und integraler Teil des Superorganismus: Skelett,

Sinnesorgan, Nervensystem, Gedächtnisspeicher und Immunsystem

• Waben werden durch die Bienen aus selbst produziertem Wachs gebaut

• untrennbar mit Leben und Funktionieren des Superorganismus verbunden

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An der Tankstelle

• Bienen füllen ihren Kropf vor Sammelflügen, vor dem Schwärmen, vor Flucht vor Feuer (» Imker nutzt Rauch, um Bienen friedlich zu machen)

• Zuckermoleküle im Blut der Bienen liefern Energie• alle anderen Insekten: Trehalose als Blutzucker• nur Biene wie Säugetiere: Glucose als Blutzucker

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Einsammeln des Pollens

• Bienen sammeln Nektar & Pollen• Nektar » Honig, Pollen » eiweißreiche Kraftnahrung• Pollensammeln meist von spezialisierten Bienen• nur 5 % der Bienen bringen Nektar und Pollen zurück• 20 – 30 kg Blütenstaub pro Volk & Jahr:

– 15 mg Pollen pro Pollensammlerin in Höschen– 1 – 2 Mio. Sammelflüge pro Volk & Jahr

• Pollenkonsum:– direkt gefressen – an Larven verfüttert– von Ammenbienen auf-

genommen, die Gelee Royal produzieren

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Das Bienenvolk – ein „Säugetier“ mit vielen Körpern

• Arbeitsbienen = Gesamtkörper, Erhaltungs- und Verdauungsorgane

• Königin = weibliche Geschlechtsorgane• Drohnen = männliche Geschlechtsorgane… in der Summe der „Bien“, = „organische Auffassung des Einwesens“, die Bienen- kolonie als unteilbares Ganzes

Superorganismus

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Arbeitsteilung und dezentrale Kontrolle

• Arbeitsteilung typisch für staatenbildende Insekten• altersabhängige Präferenz für bestimmte Aufgaben:

Altbienen als Sammlerbienen• flexibel:

– entfernt man Jungbienen, entwickelte alte Bienen wieder Futtersaftdrüsen oder Wachsdrüsen

– entfernt man Altbienen, werden Jungbienen zu Sammelbienen• kein hierarchischer Aufbau, kollektives Verhalten ist

dezentral organisiert

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Bienenfleiß

• Aktionsraum eines Volkes bis 400 km² (10 km Radius)• Pfadfinderbienen (5 – 20 % der ausfliegenden Bienen)

suchen neue Nahrungsquellen und teilen sie im Stock mit

• Sammeleifer individuell: ein bis drei Ausflüge pro Tag versus > 10 Ausflügen

• Aufzeichnung der Verhaltensweisen durch Mikrochip (RFID-Chip = radio frequency identification chip)

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Bestäubung als Ökosystem-Dienstleistung

• ÖSD = Leistungen, die von der Natur erbracht und vom Menschen genutzt werden

• Bestäubungsleistung = Wert von 14 Mrd. € in EU• neben der Honigbiene durch Wildbienen:

– 561 Arten im Deutschland– 3-4 mm groß bis Hummelgröße– nur Hummeln & einige Furchenbienen leben sozial, alles

andere Solitärbienen– Wildbienen erhöhen Fruchtansatz von Kulturpflanzen auch

dort, wo viele Honigbienen fließen

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Wildbienenhotel MPG Mellrichstadt