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Gewalt & religion.r.girard in indien

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Warum greifen Menschen zur Gewalt???

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Religiöse Toleranz und Harmonie - ebenso wie die Ahimsa

(Gewaltlosigkeit) von Gandhi

- nur sehr geringe

Auswirkungen

auf die Öffentlichkeit

.

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“Die Einwohner Indiens zeigen wieder eine breitere Palette an Einstellungen gegenüber Gewalt und Gewaltlosigkeit, das heißt die Option, Gewalt zu nutzen, steht den Indern, die meist Hindus sind, wieder zur Verfügung; folglich steht auch, wenn nicht gar die Pflicht, die Option, Gewalt anzuwenden wieder zur Verfügung. ‘Gewalt’ hat sich somit wieder einen Platz im Leben der Hindus erobert, was für die vorangehenden fast 500 Jahre nicht der Fall war.” Francis X. Clooney SJ

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Theorien über den Ursprung von Gewalt

Erbsünde C. Darwin: Überlebenskunst der

Starken S. Freud: Todesinstinkt K. Lorenz: Sozialisation – Soziales

Lernen! K. Marx: Mithilfe der Revolution P. S. Huntington: Kampf der Kulturen

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René Girard, in Avignon 25. Dezember 1923 geboren, emeritierter Professor für Vergleichende LiteraturwissenschaftStanford Universität und seit 2005 Mitglied der Akademie François.

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Berühmte Werke von R. Girard * Das Heilige und die Gewalt. Fischer, Frankfurt a. M. 1994,

* Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. Eine kritische Apologie des Christentums, Hanser, München 2002, * Das Ende der Gewalt. Analyse des Menschheitsverhängnisses. Erkundungen zu Mimesis und Gewalt mit Jean-Michel Oughourlian und Guy Lefort, Herder, Freiburg 2009

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Der Mensch ist ein Produkt der menschlichen Beziehungen, die durch Begehren (desire) und Nachahmung (Mimesis) oder durch ‚mimetisches Begehren’ entstehen, weil er begehrt, was der andere schon besitzt. Dieses mimetische Begehren ist also die Ursache der Gewalt.

Beziehung entsteht durch Nachahmung, welche die Energie eines sozialen Systems ist, das durch die Dynamik der Religion reguliert wird.

R. Girard, “Victims, Violence and Christianity”, The Month, April (1998)

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Gewalt entspringt nicht einem Aggressionstrieb, sie rührt vielmehr – mittelbar – von dem her, was er mimetisches Begehren nennt und was der Alltagsmensch als ‚Neid’ und ‚Eifersucht’ kennt: Menschen wollten haben, was andere Menschen hätten, und würden darum zu Rivalen; die durch Ansteckung verursachte allseitige Rivalität münde – im Urszenario – in eine Krise, in der das allgemeine Zerwürfnis dadurch überwunden werde, dass «die verheerende Gewalt aller gegen alle in die heilende Gewalt aller gegen einen» umschlage.

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Verursacht die Religion? Gewalt, für die wir die Religion

verantwortlich machten, unsere eigene Gewalt sei und die Religion ermögliche menschlichen Gemeinschaften in ihnen herrschende Gewalt zu überstehen. Religion wird als Verwalterin das Betriebsgeheimnisses der menschlichen Zivilisation augenscheinlich auf ihre Funktion reduziert, Gewalt irgendwie – zu bewältigen.

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Judentum und Christentum, die das Problem der kollektiven Gewalt bewusst ins Auge fassten, in ihren heiligen Schriften den fatalen Opfermechanismus entlarvten und das Opfer als unschuldig rehabilitierten, sind besser eignet um Gewalt zu überwinden!

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“Gewalt ist das Herzstück und die geheime Seele

des Heiligen”.

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Auf diese Weise reguliert das Heilige die menschliche Gesellschaft und verhindert das

Ausbrechen von gewalttätigen Auseinandersetzungen durch Verbote, Rituale und

Mythen.

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Justum bellum

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René Girards These, das mimetische Begehren als Ursache der Gewalt sei, ist auch in den indischen Epen bestätigt. Ob diese klassischen religiösen Texte aber zum Frieden etwas beitragen könnten, ist eine Vermutung! Sie beziehen sich auf die uralte Theorie des justum bellum, die schon in der Weltgeschichte viel Gewalt und Unheil verursacht hat. Girard mit seiner Begeisterung für die Vedischen Schriften könnte die zunehmende Gewaltbereitschaft der Fundamentalisten bestärken und sogar noch zu einer Ausweitung beitragen!

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Relevanz Die verletzliche und gefährliche Situation heutzutage

verlangt nach einer detaillierten Suche nach der Wurzel des Problems und nach effektiven Maßnahmen, diese zu beseitigen. Diese Untersuchung versucht dazu beizutragen, die Dynamik der örtlichen Gewalt und deren konzeptionellen Hintergrund zu verstehen und Maßnahmen zur Erlangung allgemeiner Harmonie als Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden vorzuschlagen.

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Seine (Girards) Überzeugung, dass die Bibel mit dem Opferritual (Eucharistie) die beste Lösung gegen mimetische Gewalt anbietet, wird wiederum die Hindutva-Anhängern erschrecken. Da fehlen in hinduistischen Heiligen Schriften, sogar die Worte für Verzeihung und Versöhnung! Der Dialog der Religionen hat mit Rene Girard nicht leicht! Darum soll die interreligiöse Theologie etwas beitragen, um voneinander zu lernen und in Frieden und Harmonie mit einander zu leben.

Hindutva – Lebensphilosophie nach dem Hinduismus

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Satyame Jeyate !

Letztendlich besiegt die Wahrheit!

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Prof. Dr. Elmar Klinger, University of Wuerzburg, My Research Guide

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„Es ist unmöglich, einen lebendigen Glauben an die Gewaltlosigkeit zu haben, ohne lebendigen Glauben in Gott. Ein Gewaltloser kann nichts tun ohne die Macht der Gnade Gottes“.

(Mahatma Gandhi, 18.6.1938)

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...die klassischen religiösen Texte.... „Ich möchte daran erinnern, dass »die klassischen religiösen Texte

für alle Zeiten von Bedeutung sein können und eine motivierende Kraft besitzen, die immer neue Horizonte öffnet [...]

Ist es vernünftig und intelligent, sie in die Verborgenheit zu verbannen, nur weil sie im Kontext einer religiösen Überzeugung entstanden sind?

« Eigentlich ist es naiv zu meinen, die ethischen Grundsätze könnten völlig abstrakt und aus ihrem gesamten Kontext herausgelöst dargelegt werden; die Tatsache, dass sie in einer religiösen Sprache erscheinen, mindert in keiner Weise ihren Wert in der öffentlichen Debatte. “ (Franziskus, Laudato Si: die Sorge um das Gemeinsame Haus, Nr.199)

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Unsere Hoffnung

„Die Welt braucht keine Verdopplung ihrer Hoffnungslosigkeit durch Religion: sie braucht und sucht (wenn überhaupt) das Gegengewicht, die Sprengkraft gelebter Hoffnung auszugleichen. In diesem Sinn ist schließlich die Frage nach unserer Gegenwartsverantwortung und Gegenwartsbedeutung die gleiche wie jene nach unserer christlichen Identität: Sind wir, was wir im Zeugnis unserer Hoffnung bekennen“.

(Beschlußwort der Gemeinsamer Synode der Bistümer in BRD, 1975) Offizielle Gesamtausgabe I, Freiburg, 19

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…..for peace and justice in order to have Sampurna…

fullness of life for all in the world!

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Indian Academy of Religion & Peace

Chennai

Indian Academy of Religion & Peace

is committed to promote the 'Culture of Peace' through scientific and value-based study of religions with a firm belief that the union of intellectual pursuit and spiritual search will alone bring peace to the humanity.

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IARP endears to encage especially the young in the rigorous study of religions in order to assist them in their efforts and that of the followers of all the religions to discern the seeds and streams of peace and harmony in each one’s religious tradition.

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Indian Academy of Religion & Peace

The Academy further identifies itself with Albert Einstein's assertion, 'I believe in God, who reveals himself in the orderly harmony of the Universe and I believe that intelligence is manifested throughout all nature.' Hence, the Academy vows to harness the resources of every religion in order to safeguard the nature and to promote the welfare of the entire universe.

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Danke schön und pax et bonum wünsche ich

Euch von Herzen!

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