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ProjektalbumÖsterreichische Entwicklungszusammenarbeit von A bis Z
Rund 800 Programme und Projekte fördert die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) in sieben
Regionen der Welt. Einige davon werden auf dieser CD vorgestellt. Kurze Geschichten in alphabetischer
Reihenfolge von Afrika bis Zentralamerika, von Albanien bis Uganda zeigen, wie die Maßnahmen die Lebens-
perspektiven der Menschen vor Ort verbessern.
Die OEZA hat viele Partner – von Nichtregierungsorganisationen und wissenschaftlichen Einrichtungen im
In- und Ausland über Unternehmen, internationale Organisationen und Netzwerke bis hin zu staatlichen
Institutionen im Partnerland. Damit die Programme und Projekte maximale Wirkung erzielen, werden sie mit den
Entwicklungsplänen der Partnerländer und mit anderen Gebern abgestimmt. Regelmäßige Kontrolle sichert die
Qualität der Maßnahmen und die vorgesehene Verwendung der Finanzmittel.
Alle Entwicklungspartner haben ein Ziel: die Lebensbedingungen im Süden und Osten zu verbessern. Gute
Zusammenarbeit ist dabei das Um und Auf. Denn nur gemeinsam können Veränderungen bewirkt werden – wie
Puzzlesteine, die erst zusammengesetzt ein komplettes Bild ergeben.
VORWORTÖSTERREICHISCHE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT VON A BIS Z
AFRIKA: OST ■ Wissen über Wasser 1
AFRIKA: OST UND SÜD■ Unternehmen für Gesundheit 2
AFRIKA: OST UND WEST■ Öl aus Nüssen 3
AFRIKA: WEST■ Entwicklung braucht Energie 4
ALBANIEN■ Mehr Rechte für Frauen 5■ Wasser rund um die Uhr 6
ÄTHIOPIEN■ Lebensgefährliche Tradition 7■ Leben im Einklang mit der Natur 8
BHUTAN■ Willkommen im Land des Drachens 9■ Licht an 10■ Katastrophen-Einsatz am Dach der Welt 11
BOSNIEN UND HERZEGOWINA■ Fit für die Privatwirtschaft 12■ Moderne Verwaltung fördert die Wirtschaft 13■ Wirtschaft ökologisch anheizen 14
BURKINA FASO■ Goldener Boden 15■ Gleichberechtigung für Menschen 16
mit Behinderungen
HIMALAYA-HINDUKUSH■ Mit Bienen verdienen 17
KAP VERDE■ Stiefkind Raumplanung 18■ Vom trockenen Flusstal zur blühenden Oase 19
KOSOVO■ Bildung macht’s möglich 20
MAZEDONIEN■ Betroffene bestimmen mit 21■ Wärme aus der Erde 22
MOLDAU■ Es wird ein Wein sein ... 23■ Gleiche Chancen für alle … 24■ Blaues Gold für alle 25
MONTENEGRO■ Faszinierende schwarze Berge 26
MOSAMBIK■ Gute Aussichten … 27■ Von Maiskolben und Zuckerrohr 28■ Anschluss unter dieser Nummer 29
NICARAGUA■ Gesundheit: wertvollstes Gut 30■ Männer sind nicht intelligenter 31■ Ökologische Landwirtschaft
statt Brandrodung 32■ Trockene Früchte als Exportschlager 33■ Wie eine süße Vision Wirklichkeit wurde 34
ÖSTERREICH■ Fair Trade im Trend 35■ Clean Clothes Kampagne 36
PALÄSTINENSISCHE GEBIETE■ Frauen finden einen Ausweg 37
SERBIEN■ Partner an der Donau 38
SÜDOSTEUROPA■ Schmutzige Geschäfte 39■ Frauen an den Verhandlungstisch 40
UGANDA■ Mitbestimmung auf allen Ebenen 41■ Das Recht auf deiner Seite 42■ Sauberes Wasser für alle 43
ZENTRALAMERIKA■ Saubere Energie für Zentralamerika 44
INHALTSVERZEICHNIS
AFRIKA: OST Wissen über Wasser
Wasser ist die Quelle des Lebens, ein unverzichtba-
rer Bestandteil des Naturhaushaltes und das wich-
tigste Lebensmittel. Doch wie lange reichen unsere
Wasservorräte noch aus? Wie gehen wir mit dieser
lebenswichtigen Ressource im Spannungsfeld zwi-
schen Nutzung und Schutz um? Lösungen für ein
nachhaltiges Wasser- und Gewässermanagement
sind gefragt – vor allem in Afrika. Seit über 30
Jahren unterstützt die Österreichische Ent-
wicklungszusammenarbeit (OEZA) Ausbildungs-
programme, in denen Know-how für die Be-
wahrung und Bewirtschaftung von Gewässer-Öko-
systemen vermittelt wird. Ziel ist es, die Lebens-
qualität und Versorgung für zukünftige Genera-
tionen zu sichern. Darüber hinaus unterstützt
Österreich Forschungs- und Ausbildungszentren,
damit die lokalen Partner gezielt Forschung zu
nachhaltigem Wasser- und Gewässermanagement
durchführen und Entscheidungsträger in der Um-
setzung sachkundig beraten können.
Wasser-Armada für nachhaltige Entwicklung
Die Ausbildungsprogramme werden von drei
Partnerinstitutionen durchgeführt: Institut für
Limnologie der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften in Mondsee, UNESCO-IHE Insti-
tute for Water Education in den Niederlanden und
Egerton Universität in Kenia. Bisher wurden mehr als 400 junge Wissen-
schafterInnen aus 60 Entwicklungsländern (202 aus der Region Östliches
Afrika) ausgebildet.
Wissen aufzubauen und Zugang zu Bildung zu ermöglichen sind zentrale
Themen der OEZA. Deshalb investiert Österreich in Aus- bzw. Weiter-
bildung. Darüber hinaus setzt die OEZA Maßnahmen zur Modernisierung
von Bildungs- und Forschungsinstitutionen und unterstützt sowohl regiona-
le als auch internationale Netzwerke. Ein Erfolgsbeispiel ist die East Africa
Water Association (EAWA), die das Ziel verfolgt, die regionale und interna-
tionale Zusammenarbeit zu intensivieren und wissenschaftliche Institutionen
Ostafrikas zu stärken.
Projektpartner der OEZA: Institut für Limnologie der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften, Mondsee, UNESCO-IHE Institute for
Water Education, Niederlande, Egerton Universität, Kenia
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Die East Africa Water Association fördert regionale und internationale Vernetzung.
Überprüfung der Wasserqualität zur Erhaltung der Gewässer-Ökosysteme.
BILDUNG 1
AFRIKA: OST UND SÜD
WIRTSCHAFT 2
Unternehmen für Gesundheit
Gesundheit ist kostbar. Besonders in Ländern,
in denen es nicht ausreichend medizinische Ver-
sorgungsstationen gibt. Insbesondere in länd-
lichen Gebieten fehlt oft das nötige Wissen, um
Krankheiten vorzubeugen. In Afrika südlich der
Sahara sind HIV/AIDS und Malaria zu den häufig-
sten Krankheiten geworden. Schwere Krankheiten
sind Schicksalsschläge, die oft die finanzielle
Existenz ganzer Familien bedrohen.
Kampf gegen tödliche Krankheiten
Geschultes Personal, sichere Diagnosen und genügend Medikamente sind
notwendig, um Krankheiten auf lange Sicht erfolgreich zu bekämpfen. Eine
Entwicklungspartnerschaft macht’s möglich: Mit Unterstützung der Österrei-
chischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) hat der Kaffee-, Tee- und
Kokosölproduzent Rift Valley HIV/AIDS und Malaria den Kampf angesagt.
Vorsorge und Therapie in drei Ländern
Mit vereinten Kräften werden in Mosambik, Tansania und Sambia die Ver-
breitung, das Wissen und der Umgang mit HIV/AIDS und anderen Krank-
heiten sowie mögliche Behandlungsmethoden untersucht. Das Unter-
nehmen bietet seinen MitarbeiterInnen und deren Familien besondere
Gesundheitsleistungen.
Mit zunehmendem Erfolg: Immer mehr Menschen lassen sich testen,
Aufklärung hilft, sich vor HIV/AIDS zu schützen. Auch in den umliegenden
Gemeinden führen Fachkräfte präventive Maßnahmen durch, im Krank-
heitsfall werden die PatientInnen angemessen behandelt.
Projektpartner der OEZA: Rift Valley Holding P A Z I F I S C H E R
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AFRIKA: OST UND WEST
Öl aus Nüssen
In Afrikas tropischen Regenwäldern wächst der
Allanblackia-Baum, aus dessen Samen reichhalti-
ges Öl für die Erzeugung von Seife oder Marga-
rine gewonnen werden kann.
Der Weltkonzern Unilever, dessen Anfänge in der
Margarine-Produktion liegen, unterstützt gemein-
sam mit dem Entwicklungsprogramm der
Vereinten Nationen (UNDP), internationalen und
lokalen Organisationen und der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) die ländli-
che Bevölkerung in Tansania und Ghana bei der
Öl-Produktion mit Allanblackia-Nüssen. Damit
sich das für Unilever rechnet und vor allem die
Menschen vor Ort eine Chance auf zusätzliches
Einkommen bekommen, unterstützt die OEZA
dieses Vorhaben.
Erfolge gemeinsam ernten
Seit dem Projektstart im Jahr 2003 wurde gemeinsam eine nachhaltige
Wertschöpfungskette aufgebaut: Mit dem neu erlernten Wissen überneh-
men die Bauern und Bäuerinnen die Züchtung und Aussaat sowie den öko-
logischen Anbau der Bäume. Eigenverantwortlich sorgen sie für die Ernte,
Verarbeitung und Vermarktung der Samen. Das gewonnene Öl wird von
Unilever zu einem fairen Preis angekauft. Dadurch werden Jobs geschaffen
und die lokale Wirtschaft gefördert.
Die Zahlen sprechen für sich: Seit 2003 profitierten rund 14.000 Menschen
von den Ernteeinnahmen. Darüber hinaus erhielt die Bevölkerung ländlicher
Gemeinden Tansanias und Ghanas Zugang zu landesweiten und internatio-
nalen Märkten.
Projektpartner der OEZA: Unilever, UNDP, Department For International
Development (DFID) und andere
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WIRTSCHAFT 3
Entwicklung braucht Energie
Ein Leben ohne Elektrizität ist in Österreich kaum
vorstellbar. Weltweit haben jedoch 2,4 Milliarden
Menschen weder elektrisches Licht noch Steck-
dosen. In Afrika zum Beispiel werden nur 23
Prozent der Bevölkerung mit Energie versorgt.
Ehrgeiziger Plan
Im Westen Afrikas soll das in Zukunft anders werden. Die Westafrikanische
Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS ist eine regionale Vereinigung von der-
zeit 15 Staaten. Ihr Ziel ist es, einen gemeinsamen Wirtschaftsraum zu grün-
den, der zu mehr Unabhängigkeit und Aufschwung führt. Im Jahr 2005
beschloss ECOWAS ein umfassendes regionales Energieprogramm für länd-
liche und vorstädtische Gebiete, in denen insgesamt 325 Millionen
Menschen leben.
Bis 2015 sollen zwei Drittel der Haushalte Zugang zu Energiedienstleis-
tungen haben. Rund 20 Prozent der zukünftigen Investitionen sollen in den
Bereich erneuerbare Energie fließen.
Strom bewegt
Das ambitionierte Programm macht vieles leichter. Es bringt mehr Lebens-
qualität in die Dörfer. Energiebetriebene Wasserpumpen sparen viel Kraft
und Mühe beim Wasser holen. MitarbeiterInnen in Spitälern und
Gesundheitsstationen müssen mit den Behandlungen nicht mehr auf das
erste Tageslicht warten. Teure und umweltschädliche Dieselgeneratoren
können ersetzt werden, Kleinbetriebe wirtschaftlicher arbeiten.
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt
ECOWAS bei der Umsetzung ihrer Energiepolitik und fördert gemeinsam
mit anderen Gebern den Aufbau von nationalen Investmentstrategien.
Projektpartner der OEZA:
ECOWAS (Economic Community Of West African States)
AFRIKA: WEST
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ENERGIE 4
Mehr Rechte für Frauen
Jeta Seitaj ist Bürgermeisterin einer Stadtteil-
gemeinde von Tirana und trägt Verantwortung
für 90.000 Menschen. Ihre Karriere ist unge-
wöhnlich, denn Frauen haben in Albanien norma-
lerweise nicht viel mitzureden. Die traditionellen
Gesellschaftsstrukturen und Rollenbilder sind
nach wie vor sehr stark.
Im Jänner 2007 startete mit Unterstützung der
Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
(OEZA) ein Programm, das die Gleichbe-
rechtigung von Frauen und Männern fördert. Das
„Gender Equity Programme“ fußt auf den
„Gender Focal Points“ – einem abstrakten Begriff
für eine klare Sache: Dutzende Personen sorgen in
Ministerien, Präfekturen und Gemeinden dafür,
dass die Rechte der Frauen geachtet werden.
ALBANIENProgramm für Frauen
Fokus 1: Häusliche Gewalt
Rund die Hälfte aller albanischen Frauen ist von häuslicher Gewalt betroffen.
Die „Gender Focal Points“ informieren die Gemeinden, was dagegen zu tun
ist. Diese müssen sich damit auseinandersetzen, wie es um häusliche Gewalt
in ihrem Umkreis bestellt ist, mit welchen Organisationen eine Zusammen-
arbeit möglich ist, wie die Bevölkerung aufgeklärt werden kann oder ob
Trainings mit der Polizei benötigt werden.
Fokus 2: Frauenarbeitslosigkeit
Frauen sind bis zu 25 Prozent häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als
Männer. Die „Gender Focal Points“ regen die Gemeinden dazu an, sich zu
überlegen, wie Jobs für Frauen geschaffen und deren Rechte auf dem
Arbeitsmarkt gesichert werden können.
Fokus 3: Scheidung
Ein Tabuthema in Albanien. Obwohl die Teilung von Hab und Gut gesetzlich
geregelt ist, bleibt den Frauen nach der Scheidung meist nur die Rückkehr zu
ihren Eltern – was jedoch oft nicht möglich ist. Die „Gender Focal Points“
machen die Gemeinden auf die Lage geschiedener Frauen aufmerksam und
schlagen konkrete Hilfestellungen vor.
Projektpartner der OEZA:
HORIZONT3000,
albanisches Ministerium
für Arbeit, Soziales und
Gleichberechtigung
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Bamir TopiRegierungschef: Sali Berisha
Fläche: 28.750 km2
Bevölkerung: 3,2 Mio.Bevölkerungswachstum: 0,6 %Hauptstadt: TiranaLebenserwartung: Frauen: 79,5 Jahre; Männer: 73,1 JahreAlphabetisierung: Frauen: 98,3 %; Männer: 99,2 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 2.930 (€ 1.883,64)Armut: 25,4 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Zugang zu sauberem Wasser: 96 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 1,3StudentInnen/1.000 Menschen: 9,25Arbeitslosigkeit: 15,80 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 4,8Inflation: 2,5 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Die Kooperation zwischen Albanien und Österreich begann 1991. Seit 1995 istdie Österreichische Entwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro inder Hauptstadt Tirana vertreten.
Schwerpunkt ist die Förderung der touristischen Entwicklung Albaniens durchMaßnahmen in den Bereichen Wasser, Abwasser, Umwelt und Berufsausbildung.Geografisch konzentrieren sich die Programme und Projekte auf Nordalbanien.
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Bürgermeisterin Jeta Seitaj ist verantwortlich für einen Stadtteil Tiranas. „Gender Focal Points“ sorgen dafür, dass Frauenrechte beachtet werden.
FRAUEN 5
ALBANIEN
Wasser rund um die Uhr
„Mit Österreichs Hilfe funktioniert unsere Was-
serversorgung wieder rund um die Uhr“, freut
sich Engjell Gjondrekaj, der Generaldirektor des
Wasserwerkes von Shkodra. Häufige Stromaus-
fälle und unregelmäßige Wasserversorgung
machten den 120.000 EinwohnerInnen der wich-
tigsten Stadt Nordalbaniens noch bis vor einigen
Jahren schwer zu schaffen. Die Ursachen waren
völlig veraltete Wasserrohre und die zu geringe
Speicherkapazität der Wasserreservoirs. „Die
Betriebe und Einwohner waren nicht mehr bereit,
für ihre Wasseranschlüsse zu zahlen“, erinnert
sich Gjondrekaj. „Nur mehr 20 bis 30 Prozent der
Haushalte haben ihre Gebühren entrichtet.“ Dank
der Investition der Österreichischen Entwicklungs-
zusammenarbeit (OEZA) von rund sieben
Millionen Euro in den letzten zehn Jahren hat sich
die Situation entscheidend gebessert.
Neue Rohre sichern Versorgung
Durch Unterstützung der OEZA sowie der deutschen Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) und des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft
(seco) wird die gesamte Wasserversorgung der Stadt erweitert sowie die
Wasserentsorgung erneuert. Neue Rohre reduzieren den Wasserverlust und
die Sanierung der Kanäle ermöglicht eine hygienisch und ökologisch nachhal-
tige Abwasserentsorgung. Die Installation von Wasserzählern und Schulung
des Personals der Wasserbehörde stellt einen reibungslosen Betrieb sicher.
Sparen und modernisieren
Damit das so bleibt, wurde mit Unterstützung lokaler Medien eine große
Aufklärungskampagne über den sparsamen Umgang mit Wasser durchgeführt.
Mittlerweile gibt es ein Servicezentrum, in dem sich die Menschen informieren,
aber auch beschweren können. Mit der Sanierung und Modernisierung lebens-
wichtiger Infrastruktur unterstützt die OEZA Albanien dabei, die Grundver-
sorgung der Bevölkerung mit Wasser zu sichern. Gleichzeitig werden dadurch
die Voraussetzungen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung verbessert.
Projektpartner der OEZA: Kreditanstalt für Wiederaufbau,
Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft,
albanisches Ministerium für Öffentliche Arbeiten sowie die Stadt Shkodra
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Bamir TopiRegierungschef: Sali Berisha
Fläche: 28.750 km2
Bevölkerung: 3,2 Mio.Bevölkerungswachstum: 0,6 %Hauptstadt: TiranaLebenserwartung: Frauen: 79,5 Jahre; Männer: 73,1 JahreAlphabetisierung: Frauen: 98,3 %; Männer: 99,2 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 2.930 (€ 1.883,64)Armut: 25,4 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Zugang zu sauberem Wasser: 96 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 1,3StudentInnen/1.000 Menschen: 9,25Arbeitslosigkeit: 15,80 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 4,8Inflation: 2,5 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Die Kooperation zwischen Albanien und Österreich begann 1991. Seit 1995 istdie Österreichische Entwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro inder Hauptstadt Tirana vertreten.
Schwerpunkt ist die Förderung der touristischen Entwicklung Albaniens durchMaßnahmen in den Bereichen Wasser, Abwasser, Umwelt und Berufsausbildung.Geografisch konzentrieren sich die Programme und Projekte auf Nordalbanien.
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Die Modernisierungsmaßnahmen laufen nach Plan.
Umfassende Sanierung der Wasserversorgung Shkodras unter Generaldirektor Engjell Gjondrekaj.
WASSER 6
Lebensgefährliche Tradition
Es gibt viele Parallelen im Leben der beiden
Freundinnen Miriam und Fatuma. Manche ihrer
Erfahrungen sind jedoch grundverschieden.
Während die eine im Alter von acht Jahren
beschnitten wurde, blieb der anderen diese
schmerzliche Prozedur erspart. Der von Österreich
mitfinanzierte Film „Cutting Edge“ zeigt das
Schicksal der Freundinnen und macht die wirt-
schaftlichen, sozialen und moralischen Aspekte
der weiblichen Genitalverstümmelung deutlich.
Auch religiöse Missverständnisse kommen zur
Sprache. Tief sitzende kulturelle Vorurteile und
Riten prägen den Alltag der nomadisch lebenden
Volksgruppe Afar in der äthiopischen Region
Afar. Der Zugang zu Bildung und gesundheit-
lichen Einrichtungen ist dem Großteil der
Menschen in der Region nicht möglich. Ent-
sprechend hoch ist die Mütter- und Kinder-
sterblichkeit.
Mobile Teams helfen Frauen
Mit Unterstützung der Österreichischen Ent-
wicklungszusammenarbeit (OEZA) bildet die loka-
le Organisation Afar Pastoralist Development
Association mobile Teams aus, die aus Ge-
sundheits- und SozialarbeiterInnen sowie traditio-
nellen Geburtshelferinnen bestehen. Die Afar-
Frauen werden in Hygiene- und Ernährungs-
ÄTHIOPIENfragen unterrichtet und über die negativen Folgen der Genitalver-
stümmelung und anderer gefährlicher traditioneller Praktiken aufgeklärt.
Erfolg in kleinen Schritten
Der Film „Cutting Edge“ wird für breite Aufklärungsarbeit eingesetzt. Mehr
als 70 Prozent der äthiopischen Frauen sind von Genitalverstümmelung
betroffen, in manchen Provinzen sind es sogar über 90 Prozent. Die
Bewusstseinsarbeit zeigt Erfolg: Mittlerweile mehren sich sogar die Stimmen
von religiösen Führern gegen die lebensgefährliche Praxis, die laut äthiopi-
scher Verfassung eigentlich verboten ist.
Projektpartner der OEZA:
Afar Pastoralist Development Association (APDA), Äthiopien
BASISDATEN
Staatsform: Demokratische Bundesrepublik
Staatsoberhaupt: Girma WoldegiorgisRegierungschef: Meles Zenawi
Fläche: 1.127.127 km2
Bevölkerung: 78,986 Mio. Bevölkerungswachstum: 2,8 %Hauptstadt: Addis AbebaLebenserwartung: Frauen: 53,1 Jahre; Männer: 50,5 JahreAlphabetisierung: Frauen: 22,8 %; Männer: 50 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 170 (€ 107,78)ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,050Zugang zu sauberem Wasser: 22%Armut: 44,2 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze, 77,8 % lebenvon weniger als USD 2 pro Tag (€ 1,30).
Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 2Arbeitslosigkeit gesamt: 49 %StudentInnen/1.000 Menschen: 0,93Ethnische Gruppen: ca. 80Inflation: 12,8 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1993 ist Äthiopien Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Addis Abeba.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Ernährungssicherung und Gesundheit.Ergänzend dazu werden Projekte zu Energieversorgung, Gender und Governancedurchgeführt.
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Golf von Aden
200 km
Kassala Hodeida
Wad Madani
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Gore Asela
Jima Awasa
GaalkacyoYirga Alem
Sanaa
Aden
Asmara
Dschibuti
Adis AbebaGaroowe
Aksum
Laliabela
Ras DashenTerara4620 m
Tanasee
Turkana-see
Nil
Wabe Shebele Wenz
Genale Wenz
200 km SAUDI-ARABIEN
JEMENERITREAS U D A N
Ä T H I O P I E N
DSCHIBUTI
UGANDA K E N I AS O M A L I A
unterkenianischer Verwaltung
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FRAUEN 7
Leben im Einklang mit der Natur
Imposante Berge, unterbrochen von sanften
Hügellandschaften, seltene Tiere und Pflanzen
locken jährlich bis zu 7.000 TouristInnen in den
Simen-Mountains-Nationalpark im äthiopischen
Regionalstaat Amhara. Aufgrund seiner einzigarti-
gen Schönheit steht er als UNESCO-Kulturerbe
unter besonderem Schutz. Dennoch ist das Leben
der 17.000 Familien, die im und um den Park sie-
deln, schwierig. Ausgelaugte Böden und überwei-
dete Flächen haben in der Vergangenheit immer
wieder zu Nahrungsmittelknappheit geführt.
ÄTHIOPIENBIO schafft Entwicklung
Seit vielen Jahren unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
(OEZA) eine integrierte Entwicklung in der Region. Mit Erfolg: Bäuerinnen und
Bauern erlernten biologische Anbaumethoden, die den Boden nachhaltig ver-
bessern. Sie bauen jetzt eine größere Vielfalt an Obst und Gemüse an, pflanzen
robustere Getreidesorten und produzieren durch moderne Viehzucht mehr
Milch und Fleisch. Die besseren Lebensbedingungen erleichtern es den
DorfbewohnerInnen, mit den Einschränkungen, die der Naturschutz mit sich
bringt, gut umzugehen. So wurden im Nationalpark die Weideflächen
begrenzt, um die Vegetation zu schützen. Auch die Wälder dürfen nicht mehr
für Brennholz geschlägert werden.
Neue Jobs durch Trekking-Tourismus
Der Tourismus bietet eine zusätzliche Einkommensquelle. Im Nationalpark
können die BesucherInnen zelten oder in einfachen, gemeindeeigenen
Unterkünften übernachten. Das Gepäck der Wanderer wird von Maultieren
transportiert. Die Nationalparkverwaltung vermittelt Jobs als Tourbegleiter oder
Koch. Auch die Übernachtungsgebühren kommen direkt den Dorfbewohne-
rInnen zugute.
Projektpartner der OEZA:
Bureau for Finance and Economic Development (BoFED), Äthiopien
BASISDATEN
Staatsform: Demokratische Bundesrepublik
Staatsoberhaupt: Girma WoldegiorgisRegierungschef: Meles Zenawi
Fläche: 1.127.127 km2
Bevölkerung: 78,986 Mio. Bevölkerungswachstum: 2,8 %Hauptstadt: Addis AbebaLebenserwartung: Frauen: 53,1 Jahre; Männer: 50,5 JahreAlphabetisierung: Frauen: 22,8 %; Männer: 50 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 170 (€ 107,78)ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,050Zugang zu sauberem Wasser: 22%Armut: 44,2 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze, 77,8 % lebenvon weniger als USD 2 pro Tag ( € 1,30).
Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 2Arbeitslosigkeit gesamt: 49 %StudentInnen/1.000 Menschen: 0,93Ethnische Gruppen: ca. 80Inflation: 12,8 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1993 ist Äthiopien Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Addis Abeba.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Ernährungssicherung und Gesundheit.Ergänzend dazu werden Projekte zu Energieversorgung, Gender und Governancedurchgeführt.
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LÄNDLICHE ENTWICKLUNG 8
BHUTANWillkommen im Land des Drachens
Das kleine Land im Himalaya hat sich erst in den
letzten Jahren vorsichtig gegenüber der Außen-
welt geöffnet. Vor 20 Jahren besuchten gerade
einmal 2.000 TouristInnen das „Land des
Donnerdrachens“. 2007 kamen bereits 21.000
Gäste zum Wander- und Kulturgenuss. Im aktuel-
len Fünfjahresplan legte die bhutanische Regie-
rung 100.000 TouristInnen pro Jahr fest.
Sanfter Tourismus mit höchster Qualität
„Klein, aber fein“ ist das Motto Bhutans im nachhaltigen Qualitäts-
tourismus. Zurückgegriffen wird dabei auf österreichische Erfahrungen und
Know-how. Seit den 1980er-Jahren wurden rund 60 BhutanerInnen am
Institute of Tourism and Hotel Management in Salzburg ausgebildet. Derzeit
entsteht in Bhutan mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungs-
zusammenarbeit (OEZA) aus einem alten Hotel eine hochmoderne
Ausbildungsstätte – das „Hotel und Tourismus Management und Training
Institute“ (H&TMTI). Es ist als energiesparendes Gebäude geplant und
bringt traditionelle bhutanische Architektur mit modernen Elementen in
Einklang. Gebaut wird nach ökologischen Vorgaben und mit natürlichen
Baustoffen. Während Bhutan die Hauptkosten für den Bau trägt, liefert die
OEZA modernste Technik: Geräte für die Küche, IT-Technologie und ener-
giesparende Komponenten für Lüftung, Heizung, Warm- und Abwasser.
Modernisierungsschub
Mit dem H&TMTI wird nicht nur eine zukunftsträchtige Ausbildungsstätte
geschaffen. Auch ein massiver Know-how- und Technologietransfer findet
statt, der dem Tourismus und Bauwesen zu einem Modernisierungsschub
verhelfen soll. Bhutanische Lehrkräfte werden, nicht zuletzt durch die
Anwendung moderner Managementprinzipien, so ausgebildet, dass sie das
Programm eigenständig weiterführen und weiterentwickeln können. So wird
das H&TMTI für die gesamte Region das Kompetenzzentrum für Tourismus
sein.
Projektpartner der OEZA:
Department of Tourism, Ministry of Trade and Industry, Bhutan
BASISDATEN
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Staatsoberhaupt: König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck
Regierungschef: Jigme Y. Thinley
Fläche: 47.000 km2
Bevölkerung: 2,12 Mio.Bevölkerungswachstum: 2,2 %Hauptstadt: ThimphuLebenserwartung: Frauen: 64,6 Jahre; Männer: 62,2 JahreAlphabetisierung gesamt: 47 % Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 1.430 (€ 919,4957)Zugang zu sauberem Wasser: 62 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,146 Inflation: 5,5 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Im Schwerpunktland Bhutan ist die Österreichische Entwicklungszusammen-arbeit seit 1994 mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Thimphu vertreten.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Energie und Tourismus.
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BILDUNG 9
Licht an
Elektrisches Licht bringt zahlreiche Verände-
rungen und ist der sehnlichste Wunsch vieler
BhutanerInnen, die weit verstreut in den Tälern
des Himalaya leben. Mit elektrischem Strom ist
der abgeschiedene Hof plötzlich mit der Welt ver-
bunden. Nun ist es möglich, abends Radio zu
hören, zu lesen, zu lernen oder einem Handwerk
nachzugehen, mit dem das Familieneinkommen
aufgebessert werden kann.
Stromversorgung made in Austria
In Bhutan leben 80 Prozent der Bevölkerung auf Einzelhöfen in steilem
Gelände. Österreich unterstützt den Staat bei der Elektrifizierung der länd-
lichen Gebiete. Im Vordergrund steht der Einsatz erneuerbarer Energien, vor
allem Wasserkraft, die in Bhutan gut aufgebaut werden kann. Vor wenigen
Jahren wurde mit österreichischen Mitteln die Kraftwerksgruppe Basochhu
fertiggestellt. Sie ist die erste moderne Kraftwerksanlage in Bhutan und deckt
rund 40 Prozent des landesweiten Strombedarfs. Da das Land über genügend
Wasserkraft verfügt, kann auch Strom exportiert werden. Die Erträge fließen
in die Entwicklung des Landes, in das Schul- und Gesundheitswesen und in
moderne Infrastruktur. Schon jetzt ist in Bhutan die Energiewirtschaft neben
dem Tourismus der stärkste Motor der Modernisierung.
Projektpartner der OEZA:
Kraftwerk Basochhu: Ministry of Finance, Royal Government of Bhutan
(RGoB), Department of Energy in the Ministry of Trade and Industry, Bhutan
Ländliche Elektrifizierung: Ministry for Economic Affairs,
Department of Energy (DoE), Bhutan
BASISDATEN
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Staatsoberhaupt: König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck
Regierungschef: Jigme Y. Thinley
Fläche: 47.000 km2
Bevölkerung: 2,12 Mio.Bevölkerungswachstum: 2,2 %Hauptstadt: ThimphuLebenserwartung: Frauen: 64,6 Jahre; Männer: 62,2 JahreAlphabetisierung gesamt: 47 % Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 1.430 (€ 919,4957)Zugang zu sauberem Wasser: 62 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,146 Inflation: 5,5 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Im Schwerpunktland Bhutan ist die Österreichische Entwicklungszusammen-arbeit seit 1994 mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Thimphu vertreten.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Energie und Tourismus.
50 km
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TongsaTashigangParo
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DewangiriPhuntsholingShiliguri
Jalpaiguri
Thimphu
Chomo Lhari7313m
Kula Kangri7554m
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)ENERGIE 10
BHUTANKatastrophen-Einsatz am Dach der Welt
Kann ein See ausbrechen? Er kann. In Bhutan ist
der Ausbruch von Gletscherseen eine der größten
Naturgefahren für das Land. Der letzte große
Ausbruch 1994 hatte verheerende Folgen: 20
Millionen Kubikmeter Wasser-, Schlamm- und
Geröllmassen überrollten das Krönungskloster der
Wangchuck-Dynastie und zerstörten dieses fast
gänzlich. Viele Menschen kamen ums Leben.
Gletscherseen als Klimabombe
Die globale Erderwärmung trägt dazu bei, dass
durch die verstärkte Gletscherschmelze das Risiko
von Gletscherseeausbrüchen rasant zunimmt. Im
Himalaya-Königreich Bhutan gibt es über 670
Gletscher und über 2.600 Gletscherseen. „Die Seen
sind eine tickende ‚Zeitbombe’. Rein statistisch
gesehen durchbricht im Himalaya alle drei bis fünf
Jahre ein Gletschersee die Moränendämme. Sie
sind eine große Gefahr für Bevölkerung, Landwirt-
schaft, Bau- und Kraftwerke“, erklärt Univ.-Prof.
Dr. Hermann Häusler vom Erdwissenschaftlichen
Zentrum der Universität Wien. Mit Unterstützung
der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
(OEZA) erforschte er mit einer Gruppe von öster-
reichischen WissenschafterInnen bereits vor einigen
Jahren die Veränderungen der Umweltbedin-
gungen in Nordbhutan. Mithilfe der Daten von
Satellitenbildern und modernster Computertechnologie konnten Aus-
bruchsszenarien simuliert und sogar die Höhe möglicher Flutwellen berechnet
werden. Auf dieser Basis wurden für die bhutanische Regierung Gefahren-
zonenpläne erstellt.
Vorsorgeplan soll Leben retten
Für die Umsetzung derartiger Vorsorgemaßnahmen in wenig entwickelten
Ländern steht nun ein eigener Fonds der internationalen Klimakonvention, der
„Least Developed Country Fund“, zur Verfügung. Bhutan ist das erste Land,
dessen nationale Anpassungsstrategie über diesen Fonds abgewickelt wird.
Die OEZA beteiligt sich daran. Dabei geht es sowohl um die Integration von
Klimarisiken in die nationalen Katastrophenvorsorgepläne als auch um die
Errichtung eines funktionierenden Frühwarnsystems. Ist dieses Projekt erfolg-
reich, soll es in der ganzen Region Himalaya-Hindukush umgesetzt werden.
Projektpartner der OEZA:
United Nations Development Programme (UNDP) Bhutan
BASISDATEN
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Staatsoberhaupt: König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck
Regierungschef: Jigme Y. Thinley
Fläche: 47.000 km2
Bevölkerung: 2,12 Mio.Bevölkerungswachstum: 2,2 %Hauptstadt: ThimphuLebenserwartung: Frauen: 64,6 Jahre; Männer: 62,2 JahreAlphabetisierung gesamt: 47 % Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 1.430 (€ 919,4957)Zugang zu sauberem Wasser: 62 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,146 Inflation: 5,5 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Im Schwerpunktland Bhutan ist die Österreichische Entwicklungszusammen-arbeit seit 1994 mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Thimphu vertreten.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Energie und Tourismus.
50 km
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Dagachhu
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TongsaTashigangParo
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DewangiriPhuntsholingShiliguri
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Thimphu
Chomo Lhari7313m
Kula Kangri7554m
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UMWELT/KLIMA 11
BOSNIEN UND HERZEGOWINAFit für die Privatwirtschaft
„Ich wollte schon immer mein eigener Herr sein
und eine Firma gründen“, erzählt Kristijan
Smiljanic. Er hat es geschafft. Sein Unternehmen
LEFTOR d.o.o. bietet maßgeschneiderte Software-
programme an.
Learning by doing
Das neue Business Start-up Centre an der
Universität Tuzla, das mit Unterstützung der
Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
(OEZA) eingerichtet wurde, hat dem gelernten
Elektrotechniker auf seinem Weg in die Selbst-
ständigkeit sehr geholfen. „Hier habe ich das
erforderliche kaufmännische Rüstzeug bekom-
men, um einen Erfolg versprechenden Business-
Plan erstellen zu können. Mein Unternehmens-
plan war der beste von 40 Einreichungen. Das
hat mich unheimlich motiviert“, sagt Kristijan
Smiljanic.
Start up, step in
Der 28-jährige Unternehmer entwickelt jetzt mit sieben MitarbeiterInnen
spezielle Software-Lösungen für Internet-Shops. Der Schritt vom Start-up
zum erfolgreichen Unternehmen ist gelungen.
Eine große Herausforderung für bosnische UnternehmerInnen ist, gut aus-
gebildetes Personal im eigenen Land zu finden. Das weiß auch Jungunter-
nehmer Smiljanic: „Viele kluge Köpfe haben in der Zeit des Bürgerkriegs das
Land verlassen. Die Jungen sind zwar motiviert und fleißig, es fehlt aber oft
an Wissen über die wirtschaftlichen Zusammenhänge.“
Gute Aussichten
Um insbesondere den jungen Menschen in Bosnien und Herzegowina wie-
der eine Perspektive zu geben, unterstützt die OEZA AbsolventInnen des
Business Start-up Centres an der Universität Tuzla. Persönliche Beratung,
Trainingsmaßnahmen, Austauschprogramme und Wettbewerbe für Ge-
schäftsideen fördern unternehmerische Selbstständigkeit und bieten eine
Alternative zur schwachen Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt.
Projektpartner der OEZA:
TALDi Tuzla, Universität Tuzla, Bosnien und Herzegowina
BASISDATEN
Staatsform: Demokratischer Bundesstaat
Präsidium (Vorsitz): Nebojša RadmanovićPräsidiumsmitglieder: Zeljko Kosmsic, Haris SilajdžićVorsitz des Ministerrats: Nikola Špirić
Fläche: 51.129 km2
Bevölkerung: 3,9 Mio.Bevölkerungswachstum: 0,1 %Hauptstadt: SarajevoLebenserwartung: Frauen: 77,1 Jahre; Männer: 71,8 JahreAlphabetisierung: Frauen: 94,4 %; Männer: 99 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 3.230 (€ 2.076,50)Armut: 19,5 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Unterernährte Gesamtbevölkerung: 9 %Zugang zu sauberem Wasser: 97 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 1,4StudentInnen/1.000 Menschen: 8,98Arbeitslosigkeit: 40 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 24,95 Inflation: 1 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1995 ist Bosnien und Herzegowina Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der HauptstadtSarajevo.
Österreich unterstützt Bosnien und Herzegowina beim Aufbau desBildungswesens, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Stärkung desGesamtstaates.
50 km
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Vinkovci Vukovar
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Sibenik Livno
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(BUNDESREPUBLIK)
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Kristijan Smiljanic wollte schon immer Unternehmer sein.
BILDUNG 12
BASISDATEN
Staatsform: Demokratischer Bundesstaat
Präsidium (Vorsitz): Nebojša RadmanovićPräsidiumsmitglieder: Zeljko Kosmsic, Haris SilajdžićVorsitz des Ministerrats: Nikola Špirić
Fläche: 51.129 km2
Bevölkerung: 3,9 Mio.Bevölkerungswachstum: 0,1 %Hauptstadt: SarajevoLebenserwartung: Frauen: 77,1 Jahre; Männer: 71,8 JahreAlphabetisierung: Frauen: 94,4 %; Männer: 99 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 3.230 (€ 2.076,50)Armut: 19,5 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Unterernährte Gesamtbevölkerung: 9 %Zugang zu sauberem Wasser: 97 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 1,4StudentInnen/1.000 Menschen: 8,98Arbeitslosigkeit: 40 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 24,95 Inflation: 1 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1995 ist Bosnien und Herzegowina Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der HauptstadtSarajevo.
Österreich unterstützt Bosnien und Herzegowina beim Aufbau desBildungswesens, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Stärkung desGesamtstaates.
50 km
Bihac
Prijedor
Banja Luka
Brod(Bosanski Brod)
Vinkovci Vukovar
Brcko
Bijeljina
Tuzla
Zvornik
Vlasenica
TravnikZenica
Srebrenica
Sibenik Livno
Split
Konjic Pale VisegradGorazde
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JUGOSLAWIEN
(BUNDESREPUBLIK)
BOSNIEN UND HERZEGOWINA
DEMOKRATIE 13
Moderne Verwaltung fördert die Wirtschaft
Ein funktionierendes Grundbuchwesen ist eine
wichtige Voraussetzung für erfolgreiche wirt-
schaftliche Tätigkeit. Die Österreichische Ent-
wicklungszusammenarbeit (OEZA) fördert daher
gemeinsam mit der Schwedischen Entwicklungs-
agentur (SIDA) und der Deutschen Gesellschaft
für Technische Zusammenarbeit (GTZ) die
Modernisierung des bosnisch-herzegowinischen
Grundbuchwesens. Neben der Anschaffung von
Hard- und Software und der Entwicklung von
EDV-gestützten Datenbanken werden Gerichts-
mitarbeiterInnen geschult.
Grundbuch: Basis für Investitionen
Mobile Teams sind im ganzen Land unterwegs, um die Daten des noch aus der
Habsburgermonarchie stammenden Grundbuchs in einem modernen EDV-
System zu erfassen. Mit großem Erfolg: Ist eine Liegenschaft digital abgelegt,
kann im Idealfall ein Antrag bereits innerhalb von zwei Tagen bearbeitet sein.
„Bisher galt es, erst die entsprechenden Bücher zu suchen, die richtigen
Seiten zu finden und dann händisch abzuschreiben. Bis zu drei Jahre vergin-
gen bis zu einer rechtsgültigen Eintragung im Grundbuch. Der Unmut war
dementsprechend groß“, erzählt Nedim Cosic, Rechtspfleger im Grund-
buchamt Sarajevo, aus seinem Arbeitsalltag. Im Grundbuch eingetragene
Eigentumsrechte geben allen, insbesondere kleinen Haus- und Wohnungs-
besitzerInnen mehr Sicherheit, erleichtern Investitionen und fördern so die
Entwicklung der Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina.
Projektpartner der OEZA: Deutsche Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ), Schwedische Entwicklungsagentur (SIDA),
Justizministerien, Gerichte und Vermessungsbehörden,
Bosnien und Herzegowina
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Rasche Digitalisierung der Grundbuchdaten dank Nedim Cosic und der mobilen Teams.
BOSNIEN UND HERZEGOWINAWirtschaft ökologisch anheizen
Die Infrastruktur in Bosnien und Herzegowina ist
nach dem Krieg Anfang der 1990er-Jahre immer
noch im Aufbau begriffen. Auch im Bereich Fern-
wärme gibt es noch viel zu tun. Der Wirkungsgrad
der meisten Heizanlagen ist sehr gering, der
Brennstoffbedarf und die Schadstoffemissionen
sind hoch.
Die Firma SEEGES Salzburger Erneuerbare Energie-
GesmbH errichtet gemeinsam mit der bosnischen
Gemeinde Gracanica und der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) ein zentra-
les Heizwerk, wobei das Verteilungsnetz stufen-
weise ausgebaut wird. Als Biomassebrennstoff
wird Holz verwendet, das in der Region ausrei-
chend vorhanden ist.
Weniger CO2, mehr Gewinn
„Die Beteiligung Österreichs besteht nicht nur in einer finanziellen, sondern
auch in einer politischen Unterstützung des Projekts. Damit kann außerdem
Know-how-Transfer nach Bosnien erfolgen“, meint Ing. Enes Hamidovic von
SEEGES. Die Fernwärmeversorgung aus erneuerbarer Energie hat hohe
Umweltrelevanz, da durch die Umstellung von Braunkohle oder Öl auf
Biomasse (Holz) der CO2-Ausstoß erheblich gesenkt wird. Zusätzlich werden
technische Fachkräfte darin geschult, die Anlagen zu betreiben. Bosnische
Gemeinden und PlanerInnen sammeln Erfahrung in der Entwicklung derarti-
ger Projekte.
Das erfreuliche Ergebnis: Gracanica erhält eine bessere Wärmeversorgung,
der Ausstoß von Kohlendioxyd wird reduziert und die Wertschöpfung bleibt
in der Region.
Projektpartner der OEZA:
SEEGES Salzburger Erneuerbare Energie-GesmbH
BASISDATEN
Staatsform: Demokratischer Bundesstaat
Präsidium (Vorsitz): Nebojša RadmanovićPräsidiumsmitglieder: Zeljko Kosmsic, Haris SilajdžićVorsitz des Ministerrats: Nikola Špirić
Fläche: 51.129 km2
Bevölkerung: 3,9 Mio.Bevölkerungswachstum: 0,1 %Hauptstadt: SarajevoLebenserwartung: Frauen: 77,1 Jahre; Männer: 71,8 JahreAlphabetisierung: Frauen: 94,4 %; Männer: 99 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 3.230 (€ 2.076,50)Armut: 19,5 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Unterernährte Gesamtbevölkerung: 9 %Zugang zu sauberem Wasser: 97 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 1,4StudentInnen/1.000 Menschen: 8,98Arbeitslosigkeit: 40 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 24,95 Inflation: 1 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1995 ist Bosnien und Herzegowina Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der HauptstadtSarajevo.
Österreich unterstützt Bosnien und Herzegowina beim Aufbau desBildungswesens, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Stärkung desGesamtstaates.
50 km
Bihac
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Brod(Bosanski Brod)
Vinkovci Vukovar
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TravnikZenica
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Split
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JUGOSLAWIEN
(BUNDESREPUBLIK)
WIRTSCHAFT 14
BURKINA FASOGoldener Boden
Burkina Faso setzt auf Handwerk. Die Verantwort-
lichen für das von Österreich unterstützte Projekt
PROMART haben sich zum Ziel gesetzt, Hand-
werksbetrieben dabei unter die Arme zu greifen,
ihre Produktivität zu steigern, ihre Organisation zu
verbessern und die Vermarktung zu fördern.
Hilfe für Betriebe
Der Boden wurde erfolgreich aufbereitet: Hand-
werksbetriebe aus zwölf Provinzen des Nordens
und Westens Burkina Fasos – das sind 30 Prozent
aller ländlichen Handwerksbetriebe – haben sich
PROMART angeschlossen. Neben Ausbildungsan-
geboten und Finanzierungsmöglichkeiten wurde
den Betrieben der Zugang zum Markt und somit
neue Einkommenschancen eröffnet. Die Ent-
scheidung über die Vergabe der finanziellen Mittel
liegt bei den Handwerksverbänden selbst. Mittler-
weile übernehmen Tausende von Handwerke-
rInnen und Hunderte von beteiligten Genossen-
schaften immer mehr Eigenverantwortung.
Das Mittel: Wissen
Mit seinem 40-jährigen Know-how ist Österreich in Burkina Faso im Bereich
Berufsbildung federführend. Insbesondere für die Anerkennung und
Optimierung des non-formalen Bildungswesens setzte sich Österreich in den
letzten Jahren ein. Kindern und Jugendlichen in abgelegenen ländlichen
Regionen, die keine Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen, wird dabei
die Alternative einer staatlich anerkannten Ausbildung in ihrer afrikanischen
Muttersprache geboten.
Das Ergebnis
Meilenstein im Bildungssektor in Burkina Faso war die Annahme einer natio-
nalen Strategie für Berufsbildung durch das nationale Parlament im Jahr
2008, deren Ausarbeitung maßgeblich von Österreich unterstützt wurde. Sie
umfasst formale und non-formale Berufsbildung sowie lebenslanges Lernen.
Projektpartner der OEZA:
NRO: Entwicklungswerkstatt Austria (EWA), traDE, Burkina Faso
Regierungspartner: Ministerium für Sekundar-, Hochschulbildung und
wissenschaftliche Forschung (MESSRS), Ministerium für Arbeit,
Beschäftigung und Jugend (MTEJ), Ministerium für Handel,
Unternehmen und Handwerk (MCPEA), Burkina Faso
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Blaise CompaoréRegierungschef: Tertius Zongo
Fläche: 274.000 km2
Regionen: 13Bevölkerung: 13,9 Mio. Ethnische Gruppen: ca. 60Bevölkerungswachstum: 2,8 %Hauptstadt: OuagadougouLebenserwartung: Frauen: 52,9 Jahre; Männer: 49,8 JahreAlphabetisierung: Frauen: 16,6 %; Männer: 31,4 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 460 (€ 295,69)Inflation: 2 %Armut: 46,4 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Zugang zu sauberem Wasser: 61 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,05StudentInnen/1.000 Menschen: 0,66
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Burkina Faso ist seit 1993 Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Ouagadougou.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind praxisbezogene, bedarfsorientierteBildung und Ausbildung, die Förderung der Nachhaltigkeit der Wirtschaft und die Verbesserung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum.
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Gourcy
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Dédougou
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Fada N'gou
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Gaoua
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Tamale
Natingou
Niamey
Ouagadougou
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BILDUNG 15
BURKINA FASO
Gleichberechtigung für Menschenmit Behinderungen
Gérard kann von Geburt an seine Beine und die
rechte Hand nicht bewegen, nicht aufstehen und
nicht laufen. Seine Mutter kümmert sich liebevoll
um ihn, helfen kann sie aber nicht. Ein
Rehabilitationshelfer wird auf die Familie auf-
merksam. Mit Massagen und Übungen beginnt
er, die Muskulatur des Buben zu kräftigen. Und
bald steht Gérard wirklich auf. Die ganze Familie
strahlt vor Glück. So schildert die Organisation
Licht für die Welt eine von vielen Erfolgs-
geschichten eines Projekts in Burkina Faso, das
von der Österreichischen Entwicklungszusam-
menarbeit (OEZA) gefördert wird.
Viele kleine Wunder
Oft braucht es nur das nötige Wissen und tatkräftige Unterstützung, um
Menschen mit speziellen Bedürfnissen den Alltag zu erleichtern und wieder
eine Perspektive zu geben. Bei gemeindenahen Rehabilitationsprogrammen
kommen HelferInnen ins Haus und zeigen den Angehörigen, wie sie beim
Erlernen wichtiger Fertigkeiten helfen können. Auf diese Weise wird die
Entwicklung der Kinder in ihrem familiären Umfeld gefördert. Sie werden
selbstständiger und sind bei all den kleinen Dingen des täglichen Lebens
nicht mehr auf die Fürsorge anderer angewiesen.
Große Schritte voran
Oberstes Ziel ist, Menschen mit besonderen Bedürfnissen eine gleichberech-
tigte und selbstbestimmte Teilnahme an Entwicklungsprozessen zu ermög-
lichen. Wichtige Schritte sind der Zugang zu medizinischer Grundversorgung
und Rehabilitation sowie Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung für die
Vermeidung von Behinderung. Organisationsstrukturen für Rehabilitation
werden aufgebaut. Aus- und Weiterbildung eröffnen Menschen mit Be-
hinderungen neue Perspektiven.
Projektpartner der OEZA: Licht für die Welt
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Blaise CompaoréRegierungschef: Tertius Zongo
Fläche: 274.000 km2
Regionen: 13Bevölkerung: 13,9 Mio. Ethnische Gruppen: ca. 60Bevölkerungswachstum: 2,8 %Hauptstadt: OuagadougouLebenserwartung: Frauen: 52,9 Jahre; Männer: 49,8 JahreAlphabetisierung: Frauen: 16,6 %; Männer: 31,4 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 460 (€ 295,69)Inflation: 2 %Armut: 46,4 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Zugang zu sauberem Wasser: 61 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,05StudentInnen/1.000 Menschen: 0,66
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Burkina Faso ist seit 1993 Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Ouagadougou.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind praxisbezogene, bedarfsorientierteBildung und Ausbildung, die Förderung der Nachhaltigkeit der Wirtschaft und die Verbesserung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum.
100 km
Dori
Ouahigou
Djibo
Gourcy
ya
TouganNouna Kaya
Dédougou
KBoromo
oudougouTenkodogo
Fada N'gou
Pama
Koupela
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Ouessa
Bobo DioulassoLéo Pô
Gaoua
Batié
Tamale
Natingou
Niamey
Ouagadougou
Niger
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Weißer
Volta
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MALI
NIGER
BENIN
TOGO
GHANA
CÔTE D´IVOIRE
B U R K I N A F A S O
100 km
Der kleine Gérard lernt gehen.
Der Rehabilitationshelfer kommt regelmäßig ins Haus. Der Gips hilft, die Beine gerade zu richten.
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DEMOKRATIE 16
HIMALAYA-HINDUKUSH
Mit Bienen verdienen
Von der Landwirtschaft lässt sich in der Himalaya-
Region mehr schlecht als recht leben. Zur
Aufbesserung des Haushaltseinkommens setzen
daher immer mehr Bäuerinnen und Bauern auf
den Verkauf von Bienenprodukten.
Exoten versus Einheimische
Wegen höherer Erträge wurde vor Jahren die europäische Honigbiene ein-
geführt. Einheimische Bienenarten wurden verdrängt und damit auch das
traditionelle Wissen der lokalen Bevölkerung.
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) geht einen ande-
ren Weg. Über das in Nepal ansässige International Centre for Integrated
Mountain Development (ICIMOD) unterstützt sie seit 1993 die Erforschung
und Förderung der Imkerei mit der einheimischen Biene Apis cerana, die
bereits vom Aussterben bedroht war.
Schutz der Vielfalt
Die asiatischen Bienen haben viele Vorteile gegenüber den exotischen euro-
päischen Arten. Sie sind ökologisch besser angepasst und besitzen eine
natürliche Resistenz gegenüber verschiedenen Krankheiten und Schäd-
lingen. Auf teure chemische Krankheitsvorsorge kann daher verzichtet wer-
den. Die Apis cerana trägt auch wesentlich zur Erhaltung der biologischen
Vielfalt in der Region bei. Sie fliegt bestimmte Pflanzen an, die von der
importierten Honigbiene gemieden werden und daher vom Aussterben
bedroht sind.
Das von der OEZA unterstützte Bienenprojekt entwickelte sich im Lauf der
Jahre zu einem integrierten Programm, das in allen Ländern der Himalaya-
Hindukush-Region umgesetzt wird. Es umfasst Forschungen und die
Ausbildung der lokalen Bevölkerung.
Projektpartner der OEZA:
International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD)
P A Z I F I S C H E R
O Z E A N
N G M E E R
B E A U F O R T S E E
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CHINESISCHES
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CHINESISCHES
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HIMALAYA-HINDUKUSCH
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UMWELT/KLIMA 17
Stiefkind Raumplanung
Wo dürfen welche Gebäude errichtet werden?
Wo befinden sich Siedlungsräume? Wo gibt es
Ackerland, wo Naturschutzgebiete? Die Ant-
worten auf diese und ähnliche Fragen sind für ein
sicheres, geordnetes Zusammenleben wichtig.
Dennoch wird die Planung der Raumnutzung in
den meisten Entwicklungsländern von den
Verwaltungen vernachlässigt. Oft mangelt es an
finanziellen Mitteln, qualifizierten PlanerInnen
oder grundlegendem Bewusstsein für die Be-
deutung des Planungsprozesses für die Ent-
wicklung von Stadt und Land.
KAP VERDEAusgleich der Interessen
Bereits seit vielen Jahren unterstützt die Österreichische Entwicklungszu-
sammenarbeit (OEZA) durch Beratung, Ausbildung und technische Ausstattung
im Bereich Raumplanung die ländlichen Gemeinden der Insel Santiago. In
einem mehrstufigen öffentlichen Diskussionsprozess entstand bereits eine Reihe
von Entwicklungskonzepten und Flächenwidmungsplänen. Es gilt, unterschied-
liche Interessen unter einen Hut zu bekommen.
Breite Abstimmung
Erster Schritt ist eine sorgfältige Erhebung: Wie leben die Menschen im Alltag?
Haben sich die Lebensbedingungen verbessert oder verschlechtert? Warum?
Wie hat sich die Vegetation im Lauf der Jahre verändert? Und im Falle Kap
Verdes besonders wichtig: Wie ist es um die Niederschläge bestellt? Wo gibt
es Wasser? Dann geht es um die konkrete Erstellung von Plänen, die schließ-
lich mit einer Einspruchsfrist öffentlich aufgelegt werden. Am Ende des
Prozesses soll es für die gesamte Insel Santiago, also für alle neun Gemeinden,
Flächenwidmungspläne geben. Diese sind eine wesentliche Voraussetzung,
um in einem wichtigen Bereich des gesellschaftlichen Zusammenlebens
Rechtssicherheit gewährleisten zu können.
Projektpartner der OEZA: ECOTEC wirtschaftlich-technische
Infrastrukturaufbau GmbH, Ministerium für Dezentralisierung,
Wohnungswesen und Raumordnung, Kap Verde
BASISDATEN
Staatsform: Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt: Pedro PiresRegierungschef: José Maria Neves
Fläche: 4.030 km2
Bevölkerung: 506.807; rund 700.000 KapverdierInnen leben im Ausland.
Bevölkerungswachstum: 2 %Hauptstadt: PraiaLebenserwartung: Frauen: 73,5 Jahre; Männer: 67,3 JahreAlphabetisierung: Frauen: 70,8 %; Männer: 86,6 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 1.870 (€ 1.202,34)HIV/AIDS: 16,2 %Zugang zu sauberem Wasser: 80 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,43Arbeitslosigkeit gesamt: 21 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 49
Kap Verde besteht aus fünfzehn Inseln, neun davon sind bewohnt. Die größte Insel ist Santiago mit 230.000 EinwohnerInnen.
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Kap Verde ist seit 1986 Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Praia.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Dezentralisierung und Regional-entwicklung sowie nachhaltiges Ressourcenmanagement.
A T L A N T I S C H E R O Z E A N
50 km
Ribeira Grande –Tarrafal
Achada Falcão –Santa Catarina
Tarrafal
São MiguelRibeireta – Santa Crruz
Porto Rincâo AssomadaSão Domingos
Praia
50 km
SantoAntão
SãoVicente
Santa Luzia
BrancoRaso
São Nicolau
Sal
Boa Vista
Ilhéus Secos oderIlhéus do Rombo
Brava Fogo
Maio
São Tiago
K A P V E R D E
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LÄNDLICHE ENTWICKLUNG 18
Vom trockenen Flusstal zur blühenden Oase
Die Menschen in Ribeireta hätten vor zehn Jahren
nicht geglaubt, dass in ihrem abgelegenen Flusstal
im Inneren der kapverdischen Insel Santiago ein
Modellprojekt entstehen könnte. Heute ist das
Projekt Vorbild für andere Flusseinzugsgebiete.
Der Weg bis dahin war mühsam. Ein großes
Problem in Ribeireta ist der fehlende Regen. Die
Niederschläge nehmen seit Jahrzehnten kontinu-
ierlich ab. Die Wolken entladen sich in wenigen
heftigen Güssen, das Wasser schießt meist unge-
bremst die Hänge hinunter und nimmt kostbares
Ackerland mit.
Wasser optimal nutzen
Die Möglichkeit, auf Kap Verde Landwirtschaft zu
betreiben, ist begrenzt. Nur zehn Prozent der
Fläche dieser gebirgigen oder sandigen Inseln sind
agrarisch nutzbar. Der Grundwasserspiegel sinkt
immer weiter.
Wie kann man die Wasserressourcen schützen?
Eva Kohl war lange Koordinatorin der Österreichi-
schen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) auf
Kap Verde: „Wo Menschen leben, wird Umwelt-
schutz nur funktionieren, wenn die Natur auch
genutzt werden kann. Es geht also um Schutz und
Nutzung.“
Kein Tropfen auf den heißen Stein
Die OEZA hat auf Kap Verde schon seit vielen Jahren ihr Know-how im
Wassersektor eingebracht. So auch in Ribeireta. Das Ergebnis ist beeindru-
ckend: Bau von fünf Wasserreservoirs und 25 Dämmen als Rückhaltebecken;
Errichtung von 42 Kilometer Terrassen zum Schutz vor Erosionen und zur
Gewinnung von Ackerland; Aufforstung mit 80.000 Pflanzen. Zentral war
die Intensivierung der Tröpfchenbewässerung. Dadurch hat sich die
Produktion vervielfacht. Wichtig ist, dass die Bauernfamilien ihren
Wasserverbrauch kontrollieren und Ressourcenschutz zu einem allgemeinen
Anliegen geworden ist. Dazu gehört auch die Verbesserung der hygieni-
schen Bedingungen etwa durch den Bau von ökologischen Trockentoiletten.
Das Modell von Ribeireta wird künftig in drei weiteren Gebieten der Insel
Santiago die Lebensbedingungen von 10.000 Menschen verbessern.
Projektpartner der OEZA:
Kapverdisches Umwelt- und Landwirtschaftsministerium
KAP VERDE
BASISDATEN
Staatsform: Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt: Pedro PiresRegierungschef: José Maria Neves
Fläche: 4.030 km2
Bevölkerung: 506.807; rund 700.000 KapverdierInnenleben im Ausland.
Bevölkerungswachstum: 2 %Hauptstadt: PraiaLebenserwartung: Frauen: 73,5 Jahre; Männer: 67,3 JahreAlphabetisierung: Frauen: 70,8 %; Männer: 86,6 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 1.870 (€ 1.202,34)HIV/AIDS: 16,2 %Zugang zu sauberem Wasser: 80 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,43Arbeitslosigkeit gesamt: 21 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 49
Kap Verde besteht aus fünfzehn Inseln, neun davon sind bewohnt. Die größte Insel ist Santiago mit 230.000 EinwohnerInnen.
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Kap Verde ist seit 1986 Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Praia.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Dezentralisierung und Regional-entwicklung sowie nachhaltiges Ressourcenmanagement.
UMWELT/KLIMA
Nationaler UmweltplanKap Verde hat bereits den zweitenNationalen Umweltplan ausgearbei-tet. Darin sind Schwerpunktthemenwie Wasser und Siedlungshygieneoder Umwelterziehung festgelegt.Anhand von Indikatoren werden die Fortschritte in jedem Sektor überprüft.
17 Gemeinden haben schon eigeneUmweltpläne, die die wichtigstenAktivitäten auflisten. Diese werdenüber das nationale Budget finanziert.
Gemeinsam mit anderenGeberländern finanziert Österreichdirekt Zuschüsse zum Budget derkapverdischen Regierung und unterstützt damit die Umsetzung des Nationalen Umweltplans.
A T L A N T I S C H E R O Z E A N
50 km
Ribeira Grande –Tarrafal
Achada Falcão –Santa Catarina
Tarrafal
São MiguelRibeireta – Santa Crruz
Porto Rincâo AssomadaSão Domingos
Praia
50 km
SantoAntão
SãoVicente
Santa Luzia
BrancoRaso
São Nicolau
Sal
Boa Vista
Ilhéus Secos oderIlhéus do Rombo
Brava Fogo
Maio
São Tiago
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WASSER 19
KOSOVOBildung macht’s möglich
Den Jugendlichen gehört die Zukunft – das gilt im
Kosovo noch mehr als anderswo, denn rund die
Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre.
Von den Zukunftschancen dieser Generation
hängt die Entwicklung der gesamten Region ab.
Dabei spielt Bildung eine entscheidende Rolle. Die
Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
(OEZA) unterstützt daher seit mehreren Jahren
gemeinsam mit ihren Partnern in Österreich und
vor Ort den Aufbau und die Modernisierung des
kosovarischen Bildungssystems. Investiert wird
vor allem in die bessere Ausstattung der Uni-
versitäten, in moderne Lehrpläne und effiziente
Hochschulbehörden. 45.000 StudentInnen priva-
ter und öffentlicher Universitäten, 80 Professo-
rInnen der Universität Pristina und etwa 50
kosovarische Unternehmen sowie Mitarbei-
terInnen des Wissenschaftsministeriums profitie-
ren von diesem Projekt.
Win-win-Situation für Uni und Wirtschaft
Mit österreichischem Know-how wird das System der höheren Bildung
reformiert. Die Reform ist ein wichtiger Schritt bei der Integration des
Kosovo in den europäischen Hochschulraum. Sie fördert die Anbindung der
Universitäten an die lokale Wirtschaft und schafft dadurch eine für beide
Seiten gewinnbringende Partnerschaft.
Das Programm umfasst eine breite Palette an Aktivitäten: Aufbau eines
Zentrums für Innovation und Technologietransfer, Einrichtung eines
Forschungsrates sowie eines Zentrums für internationale Hochschul-,
Technologie- und Forschungskooperation. Weiters werden durch das
Programm Doktoratsstipendien für Lehrende der Universität Pristina und der
Aufbau eines Büros für Anerkennungsfragen gefördert. Darüber hinaus
berät Österreich das Bildungsministerium des Kosovo bei der Erstellung von
Forschungs- und Bildungsstrategien.
Projektpartner der OEZA: Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung, UNMIK, Ministerium für Unterricht, Wissenschaft und
Technologie, Kosovo, Agentur für Europäische Integration und
Entwicklung
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Fatmir SejdiuRegierungschef: Hashim Thaci
Fläche: 10.887 km2
Bevölkerung: 2,1 Mio.Bevölkerungswachstum: 2,6 %Hauptstadt: PristinaLebenserwartung: Frauen: 71 Jahre; Männer: 67 Jahre Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 1.118 (€ 715,52)Armut: 37 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Arbeitslosigkeit: ca. 41,4 %
Am 17. Februar 2008 hat die Republik Kosovo ihre Unabhängigkeit vonSerbien erklärt.
OEZA
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich seit 1998 imKosovo. Sie ist mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Pristina vertreten.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit: Ländliche Entwicklung, Schaffung vonBildungsprogrammen und Aufbau von Kapazitäten
Sombor
Osijek
Timisoara
ZrenjaninNovi Sad
RumaVrsac Oravit
TuzlaSabac
Pozarevac
N
Krahujevac
Cacak
star
Niksic
Kotor
Podgorica
Cetinje
Shkodër
Ulcinj
Novi PazarProkuplje
Nis
Leskovac
PristinaPec
Dakovica VrPrizren
Tetovo
Beograd(Belgrade)
Sarajevo
Skopje
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osna
Drina
Morava
L. Scutari
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MONTENEGRO
KOSOVO
Sombor
Osijek
(Temesvar)
ZrenjaninNovi Sad
RumaVrsac Oravit
TuzlaSabac
Pozarevac
N
Krahujevac
Cacak
star
Niksic
Bjelasica
Kotor
Podgorica
Cetinje
Shkodër
Ulcinj
Novi PazarProkuplje
Nis
Leskovac
PristinaPec
Dakovica VrPrizren
Tetovo
Beograd(Belgrad)
Sarajevo
Skopje
osna
Drina
Morava
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MONTENEGRO
KOSOVO
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
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BILDUNG 20
MAZEDONIENBetroffene bestimmen mit
Für den Beitritt zur Europäischen Union (EU) muss
Mazedonien auch wirkungsvoll die Armut im Land
mindern. Wer aber weiß, was arme Menschen
wirklich brauchen? In Mazedonien werden sie
direkt befragt. Erstmals wird der Menschenrechts-
ansatz bei der Erarbeitung von Strategien zur
Armutsreduktion praktisch angewendet. In
Mazedonien startete vor zwei Jahren ein
Pilotprojekt, das vom Wiener Ludwig Boltzmann
Institut für Menschenrechte (BIM) durchgeführt
und von der Österreichischen Entwicklungs-
zusammenarbeit (OEZA) finanziert wird. Dabei
lernen lokale Verwaltungen, potenziell benachtei-
ligte und arme Bevölkerungsgruppen in die
Ausarbeitung ihrer Entwicklungspläne einzubezie-
hen. Auf diese Weise sollen die Betroffenen mit all
ihren Problemen und Bedürfnissen auch wirklich
gehört werden.
Zuerst zuhören, dann handeln
In sieben ausgewählten, mehrheitlich multi-ethni-
schen Gemeinden wurden für die Befragung
zunächst sozial benachteiligte Gruppen identifiziert.
Die Projektpartner organisierten Diskussionsrunden,
um Behörden und Betroffene zu sensibilisieren.
Bereits ein Jahr später hatten fünf Gemeinden ihre
Entwicklungspläne erfolgreich fertiggestellt und
konnten mit deren Umsetzung beginnen.
Soziale Lücken aufgespürt
Eine umfangreiche Strategie zur Armutsminderung sowie zur Bekämpfung
sozialer Ausgrenzung ist eine wichtige Bedingung für den EU-Beitritt. Das
BIM unterstützt das zuständige mazedonische Ministerium für Arbeit und
Sozialpolitik bei der Ausarbeitung. Derzeit werden in acht Regionen zivilge-
sellschaftliche Organisationen über ihre Anliegen und etwaige „Löcher“ in
der Sozialpolitik und -gesetzgebung befragt. Die Ergebnisse fließen in die
nationale Strategie ein. Diese Vorgangsweise ist bisher einzigartig in einem
EU-Beitrittsprozess.
Projektpartner der OEZA:
Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM),
Ministerium für Arbeit und Soziales, Mazedonien, UNDP
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Branko CrvenkovskiRegierungschef: Nikola Gruevski
Fläche: 25.710 km2
Bevölkerung: 2 Mio.Bevölkerungswachstum: 0,6 %Hauptstadt: SkopjeLebenserwartung: Frauen: 76,3 Jahre; Männer: 71,4 JahreAlphabetisierung: Frauen: 94,1 %; Männer: 98,2 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 3.070 (€ 1.974,15)Armut: 21,7 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Arbeitslosigkeit gesamt: 37,3 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 2,269StudentInnen/1.000 Menschen: 14,97Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 48,28
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1998 ist Mazedonien Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Skopje.
Österreich unterstützt Mazedonien besonders in den Bereichen Umweltschutz,Verbesserung von Infrastruktur, Wasserver- und Abwasserentsorgung, kostengünstige und umweltfreundliche Energieversorgung.
50 km
Presovo
P
Vrapciste
Makedonski Brod
rizren
Tetovo
Cucer Sandevo
Gostivar
Kumanovo
Titov Veles Stip
Radovis
Strumica
KicevoDebar
Kruse
Krivogastani
voPrilep
Struga Ohrid
Bitola Polikastro
Edessa
Skopje
Vardar
TreskaCrni D
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Bregalnica
Crna rekaVardar
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see
Prespasee
Dojransee
50 km
BULGARIEN
M A Z E D O N I E N
GRIECHENLAND
ALBANIEN
SERBIEN
KOSOVO
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Es braucht viel Information, um die richtigen Fragen zu stellen.
DEMOKRATIE 21
Wärme aus der Erde
Gerade in Zeiten des globalen Klimawandels und
immer knapper werdender fossiler Brennstoffe
sind nachhaltige, umweltfreundliche Energie-
lösungen zunehmend gefragt. In Mazedonien
sichert Erdwärme die lokale Energieversorgung.
Rund 80 Kilometer östlich der Hauptstadt Skopje
liegt das Geothermiefeld Kocani. Es ist eines der
bedeutendsten Erdwärmefelder Europas. Seit
1987 fördert der Kommunalbetrieb Kocani durch
zwei Bohrungen bis zu einer technisch leicht
erreichbaren Tiefe von ungefähr 350 bis 500
Metern geothermales Warmwasser von ca. 75
Grad Celsius.
Kostengünstig und umweltfreundlich
Mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA)
führte der Kommunalbetrieb dringend notwendige Reparaturen am System
durch. Die Filteranlage wurde erweitert und eine sogenannte „Reinjektions-
sonde“ zur Rückführung des thermisch genutzten Wassers in den Untergrund
eingebaut. Eine dritte Bohrung sowie der Anschluss an das zentrale
Wärmeversorgungssystem der Stadt Kocani bewirken, dass einige öffentliche
Gebäude von Holz auf geothermale Fernwärme umstellen. Auch Glashäuser
für die landwirtschaftliche Produktion werden mithilfe der kostengünstigen
und umweltfreundlichen Energie beheizt.
Energie für die Zukunft
Mit diesen Investitionen sichert der Kommunalbetrieb seine wirtschaftliche
Unabhängigkeit. Durch den Ausbau der Geothermieförderung werden aber
auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Darüber hinaus gewährleistet der scho-
nende und effiziente Umgang mit dem energiereichen Wasser eine saubere
Form der Energieversorgung für die kommenden Jahrzehnte.
Projektpartner der OEZA:
Blue Waters, mazedonisches Ministerium für Wirtschaft,
mazedonisches Ministerium für Energie, Gemeinde Kocani
MAZEDONIEN
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Branko CrvenkovskiRegierungschef: Nikola Gruevski
Fläche: 25.710 km2
Bevölkerung: 2 Mio.Bevölkerungswachstum: 0,6 %Hauptstadt: SkopjeLebenserwartung: Frauen: 76,3 Jahre; Männer: 71,4 JahreAlphabetisierung: Frauen: 94,1 %; Männer: 98,2 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 3.070 (€ 1.974,15)Armut: 21,7 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Arbeitslosigkeit gesamt: 37,3 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 2,269StudentInnen/1.000 Menschen: 14,97Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 48,28
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1998 ist Mazedonien Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Skopje.
Österreich unterstützt Mazedonien besonders in den Bereichen Umweltschutz,Verbesserung von Infrastruktur, Wasserver- und Abwasserentsorgung, kostengünstige und umweltfreundliche Energieversorgung.
50 km
Presovo
P
Vrapciste
Makedonski Brod
rizren
Tetovo
Cucer Sandevo
Gostivar
Kumanovo
Titov Veles Stip
Radovis
Strumica
KicevoDebar
Kruse
Krivogastani
voPrilep
Struga Ohrid
Bitola Polikastro
Edessa
Skopje
Vardar
TreskaCrni D
rim
Bregalnica
Crna rekaVardar
Oh
rid
see
Prespasee
Dojransee
50 km
BULGARIEN
M A Z E D O N I E N
GRIECHENLAND
ALBANIEN
SERBIEN
KOSOVO
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EZA
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ENERGIE 22
MOLDAUEs wird ein Wein sein ...
Was hat Wein mit Entwicklung zu tun? Sehr viel,
wenn man in Moldau lebt. Die noch junge
Republik lebt nach wie vor hauptsächlich von der
Landwirtschaft. Prägend sind weite Felder mit
fruchtbarer Schwarzerde, auf denen guter Wein
wächst – eine der Exporthoffnungen des Landes.
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
(OEZA) unterstützt ein Projekt, das die Qualität
von Weinbauschulen verbessert. Daraus soll sich
längerfristig ein Modell für die Reform der land-
wirtschaftlichen Ausbildung entwickeln, das sich
an den Bedürfnissen der Region orientiert und
ländliche Entwicklung fördert.
Weinwirtschaft fördern
Seit 2004 werden die Schulen Nisporeni und Leova mit österreichischer Hilfe
als regionale Kompetenzzentren für die Weinwirtschaft ausgebaut. Entwick-
lungsziele wurden neu formuliert, Investitionen vorgenommen, Lehrpläne
adaptiert, LehrerInnen fortgebildet und Netzwerke mit regionalen Partner-
schulen und landwirtschaftlichen Kleinbetrieben etabliert, die langfristig in
Weinclustern zusammenarbeiten werden.
Projektpartner der OEZA:
KulturKontakt Austria
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Vladimir VoroninRegierungschef: Vasile Tarlev
Fläche: 33.840 km2
Hauptstadt: ChisinauBevölkerung: 3,9 Mio.Bevölkerungswachstum: -0,6 %Lebenserwartung: Frauen: 72,0 Jahre; Männer: 64,7 JahreAlphabetisierung: Frauen: 98,6 %; Männer: 99,6 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 1.080 (€ 694,50)Armut: 48,5 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Arbeitslosigkeit: 7,3 % ÄrztInnen/1.000 Menschen: 4StudentInnen/1.000 Menschen: 21,14Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 33,73Inflation: 10,7 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Die Republik Moldau ist seit 2004 ein Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der HauptstadtChisinau.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Wasserversorgung und Abwasser-entsorgung sowie Wirtschaft und Beschäftigung mit einem Fokus aufBerufsbildung.
BriceniSoroka
Balti Ribnita Slobodka
OrheiUngheni
Iasi Dubasari
Tiraspol
Bender
Cahul
Cantemir
Bolhrad
Chisinau(Kischinew)
Siret
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Dnjestr
Donau50 km
UKRAINE
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RUMÄNIEN
UKRAINE
SCHWARZESMEER
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BILDUNG 23
MOLDAUGleiche Chancen für alle …
Menschen mit speziellen Bedürfnissen leben in
der Republik Moldau oft in gesellschaftlicher
Isolation. Reguläre Schulen sind auf Kinder mit
Behinderungen nicht eingestellt. Diese brauchen
LehrerInnen und Betreuungspersonen mit speziel-
lem Wissen.
Mit Unterstützung der Österreichischen Ent-
wicklungszusammenarbeit (OEZA) widmet sich
ein Projekt von Hilfswerk Austria dem Entwurf
eines pädagogischen, sozialen und finanziellen
Modells für integrative Schulbildung.
... auch in der Schule
Nach internationalem Vorbild wurde eine Schule
ausgewählt, an der das Prinzip „Inklusion“ – also
die gleichberechtigte Teilhabe an allen Aspekten
des gesellschaftlichen Lebens mit der notwendi-
gen Unterstützung – erprobt wird.
Ein eigenes Zentrum für TrainerInnen, Lehre-
rInnen und AssistentInnen dient dem Austausch
und den fortlaufenden Forschungs- und
Trainingstätigkeiten aller Beteiligten. Gemeinsam
werden Unterrichtsbehelfe erarbeitet, Lehre-
rInnen und BetreuerInnen werden auch anderen
Schulen zur Verfügung gestellt.
Integrieren statt ausgrenzen
Parallel dazu werden die tatsächlichen Kosten des integrativen Unterrichts in
Internaten und regulären Schulen erhoben. Denn schlussendlich soll die
Integration von Kindern mit speziellen Bedürfnissen in reguläre Bildungs-
einrichtungen mit staatlichen Mitteln finanziert werden.
Die gleichberechtigte und umfassende gesellschaftliche Partizipation ist ein
(menschen-)rechtlicher und einklagbarer Anspruch. Das unterstreicht die
neue UN-Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Be-
hinderungen, auf die als Schwächste in der Gesellschaft besonders geachtet
werden muss.
Projektpartner der OEZA:
Hilfswerk Austria
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Vladimir VoroninRegierungschef: Vasile Tarlev
Fläche: 33.840 km2
Hauptstadt: ChisinauBevölkerung: 3,9 Mio.Bevölkerungswachstum: -0,6 %Lebenserwartung: Frauen: 72,0 Jahre; Männer: 64,7 JahreAlphabetisierung: Frauen: 98,6 %; Männer: 99,6 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 1.080 (€ 694,50)Armut: 48,5 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Arbeitslosigkeit: 7,3 % ÄrztInnen/1.000 Menschen: 4StudentInnen/1.000 Menschen: 21,14Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 33,73Inflation: 10,7 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Die Republik Moldau ist seit 2004 ein Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der HauptstadtChisinau.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Wasserversorgung und Abwasser-entsorgung sowie Wirtschaft und Beschäftigung mit einem Fokus aufBerufsbildung.
BriceniSoroka
Balti Ribnita Slobodka
OrheiUngheni
Iasi Dubasari
Tiraspol
Bender
Cahul
Cantemir
Bolhrad
Chisinau(Kischinew)
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DEMOKRATIE 24
Blaues Gold für alle
Seit 2007 ist die Republik Moldau ein unmittelba-
res Nachbarland der EU. Das spornt natürlich an,
sich europäischen Standards anzunähern. Bis
dahin gibt es aber viel zu tun. Denn Moldau zählt
zu den ärmsten Ländern Europas.
Die überwiegende Mehrheit der Haushalte befindet
sich in ländlichen Regionen. Dort haben nur zwölf
Prozent einen Trinkwasseranschluss. Alle anderen
beziehen ihr Wasser aus selbst gebauten und oft
verunreinigten Grundwasserbrunnen. Lediglich
fünf Prozent sind an die Kanalisation angeschlossen.
Im landesweiten Durchschnitt funktioniert die
Wasserversorgung nur zwölf Stunden pro Tag,
Rohre platzen etwa 40 Mal häufiger als in West-
europa. Die Kanalisationssysteme sind schlecht
gewartet, dadurch wird das Grundwasser ver-
schmutzt. Die Österreichische Entwicklungszu-
sammenarbeit (OEZA) fördert den (Wieder-)Aufbau
einer funktionierenden Wasserver- und Abwasser-
entsorgung und verbessert so die Lebensbe-
dingungen der Menschen.
Wasserleitungen statt Dorfbrunnen
Seit 2005 setzt die OEZA gemeinsam mit der
Schweizer Entwicklungsagentur DEZA Wasser-
projekte in der Region Hincesti um. Ziel ist es, in
immer mehr Gemeinden die sanitären Be-
dingungen zu verbessern.
Ein Beispiel ist die Ortschaft Carpineni, deren Wasserversorgungsanlage
erfolgreich saniert wurde. Um das System, das im Oktober 2006 in Betrieb
genommen wurde, auch nach Projektende effizient und kostendeckend
betreiben zu können, wurde ein Wasserverbraucherverein gegründet. Dieser
ist für die Überwachung der Wasserqualität, für Wartung und Reparaturen
sowie für die Einhebung der Gebühren zuständig. Individuelle Zähler zur
Verbrauchskontrolle und ein für alle leistbarer Preis sichern die Nach-
haltigkeit und Kostendeckung der Anlage.
Insgesamt erhielten rund 500 Haushalte, ein Spital mit 120 Betten, ein
Internat für 500 Kinder und ein Gymnasium mit ca. 400 SchülerInnen einen
Wasseranschluss. Dafür wurden 19 Kilometer Leitungen gelegt, ein Wasser-
behälter mit 100 Kubikmetern und ein 28 Meter hoher Wasserturm errichtet.
Projektpartner der OEZA:
Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA),
Gemeinde Carpineni, Moldau
MOLDAU
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Vladimir VoroninRegierungschef: Vasile Tarlev
Fläche: 33.840 km2
Hauptstadt: ChisinauBevölkerung: 3,9 Mio.Bevölkerungswachstum: -0,6 %Lebenserwartung: Frauen: 72,0 Jahre; Männer: 64,7 JahreAlphabetisierung: Frauen: 98,6 %; Männer: 99,6 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 1.080 (€ 694,50)Armut: 48,5 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Arbeitslosigkeit: 7,3 % ÄrztInnen/1.000 Menschen: 4StudentInnen/1.000 Menschen: 21,14Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 33,73Inflation: 10,7 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Die Republik Moldau ist seit 2004 ein Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der HauptstadtChisinau.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Wasserversorgung und Abwasser-entsorgung sowie Wirtschaft und Beschäftigung mit einem Fokus aufBerufsbildung.
Mohyliw-Podilskyj
BriceniSoroka
Balti Ribnita Slobodka
OrheiUngheni
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RUMÄNIEN
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WASSER 25
Faszinierende schwarze Berge
Montenegro hat Urlaubsgästen viel zu bieten. Die
Adriaküste, das dinarische Gebirge, dem das Land
der „schwarzen Berge“ seinen Namen verdankt,
und die größtenteils unberührte Natur sind gute
Voraussetzungen, um den Tourismus zu einem
wesentlichen Wirtschaftsfaktor auszubauen. Die
Grundlagen, um das Potenzial des Landes nutzen
MONTENEGROzu können, müssen allerdings erst geschaffen werden. Die Österreichische
Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt Montenegro dabei.
Wirtschaftsaufschwung durch Tourismus
Fünf Gemeinden im Norden Montenegros, die an den Nationalpark Biogrodska
Gora angrenzen, haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam den
Bergtourismus in ihrer Region aufzubauen und damit Arbeitsplätze zu schaffen.
Eine regionale Tourismusorganisation mit Sitz in Kolasin im Bjelasica-Gebirge
wurde gegründet. Ein in ökoeffizienter Bauweise errichtetes Besucherzentrum
konnte im September 2007 feierlich eröffnet werden. Das Gebäude ist das erste
Niedrig-Energiehaus Montenegros und soll Vorbild für weitere Projekte sein.
Zahlreiche zusätzliche Aktivitäten wurden durchgeführt, die das Gebiet touris-
tisch attraktiver machen: Ein Wanderführer wurde erstellt, TourbegleiterInnen
werden ausgebildet, Mountainbike-Routen wurden geschaffen. Auch eine brei-
te Palette an Souvenirs aus Naturprodukten wie Kräuter und Honig wird ver-
marktet. Österreich hat auf dem Gebiet des Bergtourismus viel Erfahrung und
Know-how zu bieten – ein idealer Partner für Montenegro.
Projektpartner der OEZA: Fünf Gemeinden im Norden Montenegros,
montenegrinisches Ministerium für Tourismus und Umwelt, Nationalpark-
Verwaltung, Montenegro, Österreich-Montenegrinische Partnerschaft,
Österreichische Agentur für Regionalentwicklung
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Filip VujanovićRegierungschef: Milo ĐukanovićUnabhängigkeit: Am 3.6.2006 trat Montenegro aus dem
Staatenbund Serbien und Montenegro aus.
Fläche: 13.812 km2
Hauptstadt: PodgoricaBevölkerung: 0,6 Mio.Bevölkerungswachstum: -0,1Lebenserwartung: Frauen: 76,4 Jahre; Männer: 72 JahreAlphabetisierung: Frauen: 94,1 %; Männer: 98,9 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 4.130 (€ 2.655,80)Armut: 9 %Zugang zu sauberem Wasser: 93 %Arbeitslosigkeit: 30 %Inflation: 15,2 %
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1998 ist Montenegro Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der HauptstadtPodgorica.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Bildung, Wirtschaft, Umwelt, Aufbaurechtsstaatlicher Institutionen und Ökoeffizienz.
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Dubrovnik
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Podgorica
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Novi Pazar
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100 km
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Cacak
Mostar
Dubrovnik
Niksic
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Podgorica
Cetinje
Shkodra
Ulcinj
Novi Pazar
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LÄNDLICHE ENTWICKLUNG 26
MOSAMBIKGute Aussichten …
Mosambik blickt zuversichtlich in die Zukunft. Mit
einem Wirtschaftswachstum von rund acht
Prozent ist das Land im Süden Afrikas auf einem
guten Weg, die Armut nachhaltig zu reduzieren
und erste Früchte zu ernten. Dazu trägt unter
anderem der Cahora-Bassa-Staudamm mit dem
dazugehörigen Kraftwerk am Sambesi-Fluss bei.
Dieses produziert genügend Energie für den
Stromexport in die Nachbarstaaten. Seltene
Rohstoffe und die zahlreichen mosambikanischen
Arbeitskräfte im Ausland sind weitere wichtige
Devisenbringer.
… aber nicht für alle
Doch nicht alle profitieren von dieser vielverspre-
chenden Wirtschaftsentwicklung. Rund 80 Prozent
der Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten, zwei
Drittel davon unter der Armutsgrenze.
Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die
Armut im Land merklich zu reduzieren. Politische
Entscheidungen sollen nicht mehr zentral von der
Regierung getroffen werden, sondern dort, wo
Probleme auftreten. Die Betroffenen müssen in
Entscheidungen einbezogen werden. Damit dieser
Prozess erfolgreich durchgeführt werden kann,
sind funktionierende Strukturen in den Distrikten
und Gemeinden notwendig.
Potenziale erkennen und fördern
Um die Armut insgesamt zu senken, hat Mosambik einen nationalen
Aktionsplan ausgearbeitet. Die Umsetzung wird durch eine wachsende
Gruppe von Geberländern unterstützt, die in Form von genereller Budget-
hilfe Finanzmittel für den allgemeinen Staatshaushalt zur Verfügung stellt.
Österreich gehört seit 2007 ebenfalls dazu.
Die östlich gelegene Provinz Sofala ist eine der ärmsten Regionen
Mosambiks. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unter-
stützt die Bezirksverwaltungen vor allem in Caia im Kampf gegen die Armut.
In einem regelmäßigen Dialog zwischen staatlicher und lokaler Verwaltung
sowie den Betroffenen werden gemeinsam lokale Investitions- und
Entwicklungspläne für den urbanen Raum erarbeitet und umgesetzt. Dieser
Prozess soll sicherstellen, dass alle Bedürfnisse und Potenziale gleichermaßen
berücksichtigt werden. Die Aktivitäten setzen ebenfalls wirtschaftliche
Impulse, die wiederum Arbeitsplätze und Einkommen schaffen. Darüber hin-
aus werden die Bezirks- und Gemeindebediensteten ausgebildet, damit sie
ihrer Aufgabe als öffentliche Dienstleister effizient nachkommen können.
Projektpartner der OEZA:
ECOTEC GmbH, Provinzregierung Sofala, Bezirk Caia, Mosambik
BASISDATEN
Staatsform: PräsidialrepublikStaatsoberhaupt: Armando Emilio
GuebuzaRegierungschefin: Luisa Dias Diogo
Fläche: 801.590 km2
Hauptstadt: MaputoBevölkerung: 20,5 Mio.Bevölkerungswachstum: 1,8 %Lebenserwartung: Frauen: 43,6 Jahre; Männer: 42,0 JahreAlphabetisierung: Frauen: 25 %; Männer: 54,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 340 (€ 218,61)Armut: 69,4 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Arbeitslosigkeit gesamt: 21 %HIV/AIDS Rate: 16,1%Zugang zu sauberem Wasser: 43 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,02StudentInnen/1.000 Menschen: 0,4Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 7
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Mosambik ist seit 1992 Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in Maputo und einer Außenstellein Beira, der Provinzhauptstadt Sofalas.
Hauptbereich der Zusammenarbeit ist die Stärkung des Dezentralisierungs-prozesses insbesondere in den Bereichen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft undder Förderung der ländlichen Wasserversorgung und Siedlungshygiene.
INDISCHER OZEAN
100 km
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DEMOKRATIE 27
Von Maiskolben und Zuckerrohr
Schon das Wappen Mosambiks macht die Be-
deutung der Landwirtschaft sichtbar. Maiskolben
und Zuckerrohr sind nach wie vor lebenswichtig für
die MosambikanerInnen – vor allem für jene, die in
ländlichen Gebieten leben. Will man die Armut im
Land reduzieren, ist die Förderung der ländlichen
und landwirtschaftlichen Entwicklung besonders
wichtig. Seit 2005 unterstützt die Österreichische
Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unter dem
Programmnamen ProAgri daher direkt das mosam-
bikanische Landwirtschaftsministeriums (MINAG)
mittels sektorieller Budgethilfe. Ziel dieser Unter-
stützung ist es, die Rahmenbedingungen für ein
nachhaltiges und gerechtes Wachstum im landwirt-
schaftlichen Sektor bei gleichzeitigem Schutz der
natürlichen Ressourcen zu fördern.
MOSAMBIKVermarktung aufbauen
ProAgri wird durch das Projekt PROMEC ergänzt. PROMEC steht für die
erfolgreiche wirtschaftliche Förderung von KleinbäuerInnen in Mosambik
und will vor allem die ländliche Bevölkerung der Provinz Sofala beim Anbau,
der Verarbeitung und Vermarktung ihrer Produkte unterstützen. Das
Programm wird von der OEZA finanziert und von der Firma H3000
Development Consult durchgeführt.
In einer ersten Phase wurden Handelsbeziehungen zwischen Kleinbäue-
rInnen oder lokalen Verbänden und kommerziellen Ankäufern aufgebaut
und gestärkt. Die Kleinbauern und -bäuerinnen haben sich in „Clubes de
Negócio“ zusammengeschlossen, um die Vermarktung ihrer Produkte
gemeinsam besser voranbringen und ihre Interessen nach außen wirksamer
vertreten zu können. 2007 gab es bereits 78 derartige Clubs mit insgesamt
2.350 Mitgliedern, mehr als 40 Prozent davon sind Frauen.
Farmer schult Farmer
In einer zweiten Phase wurde die Produktion auf ökologisch verträgliche
Landwirtschaft umgestellt. Auch die Lagerung und Konservierung folgen
nachhaltigen und ökologischen Kriterien. Wichtig für den Erfolg des
Programms ist die enge Zusammenarbeit zwischen staatlichen Beratungs-
einrichtungen und den Netzwerken der Bauern und Bäuerinnen. Aufgrund
des Erfolges werden die vermittelten Kenntnisse nun von den Mitarbeitern
der Landwirtschaftsdirektion der Provinzregierung weiter umgesetzt.
Projektpartner der OEZA:
ProAgri: mosambikanisches Landwirtschaftsministerium (MINAG)
PROMEC: H3000 Development Consult GmbH, Landwirtschaftsdirektion
der Provinz Sofala (DPA), Landwirtschaftsdirektionen der Distrikte (DDAs),
Mosambik
BASISDATEN
Staatsform: PräsidialrepublikStaatsoberhaupt: Armando Emilio
GuebuzaRegierungschefin: Luisa Dias Diogo
Fläche: 801.590 km2
Hauptstadt: MaputoBevölkerung: 20,5 Mio.Bevölkerungswachstum: 1,8 %Lebenserwartung: Frauen: 43,6 Jahre; Männer: 42,0 JahreAlphabetisierung: Frauen: 25 %; Männer: 54,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 340 (€ 218,61)Armut: 69,4 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Arbeitslosigkeit gesamt: 21 %HIV/AIDS Rate: 16,1%Zugang zu sauberem Wasser: 43 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,02StudentInnen/1.000 Menschen: 0,4Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 7
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Mosambik ist seit 1992 Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in Maputo und einer Außenstellein Beira, der Provinzhauptstadt Sofalas.
Hauptbereich der Zusammenarbeit ist die Stärkung des Dezentralisierungs-prozesses insbesondere in den Bereichen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft undder Förderung der ländlichen Wasserversorgung und Siedlungshygiene.
INDISCHER OZEAN
100 km
SongeaPalma
Mueda
Lichinga Marrupa Pemba
N
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Montepuez
amapaLilongwe
Ha
Chimoio
Caiarare
Maputo
NampulaC
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MocubaNova Naburi
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Nova Mambone
Chigubo
Inhambane
MaxixeChókwé
Chibuto
Xai-Xai
BMatola
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Krüger-nationalpark
Malawi-see
Ruvuma
Lugenda
Messalo
Lurio
Luangwa
Sambesi
Ligonha
Save
Changane
Limpopo
100 km
TANSANIA
SAMBIA
MALAWI
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SÜD-AFRIKA
SWAZI-LAND
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LÄNDLICHE ENTWICKLUNG 28
MOSAMBIKAnschluss unter dieser Nummer
Telefonieren gehört zum Alltag jedes Unter-
nehmens. In Südafrika und Mosambik sind kosten-
günstige Telefonate, rasche Internetverbindungen
und die freie Wahl von Mobilfunkbetreibern jedoch
keine Selbstverständlichkeit. Trotz der Liberali-
sierung des Marktes sind die Möglichkeiten, Kosten
zu sparen, wenig bekannt und noch nicht ausge-
schöpft.
Um die Wirtschaftsentwicklung in Mosambik und
Südafrika zu fördern, unterstützt die Österreichi-
sche Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) eine
Unternehmenspartnerschaft mit der Firma Four
Telecom Services, die kostengünstige und optimale
Kommunikation ermöglicht.
Niedrige Kosten stärken Wirtschaftsentwicklung
„Know-how über neue Technologien zu teilen
und dadurch weiterzuentwickeln nützt sowohl
unseren Partnern in Mosambik und Südafrika als
auch unserem Unternehmen. Wir leisten damit
einen Beitrag zur Modernisierung der Wirtschaft
vor Ort und tragen langfristig zur Vorbereitung
wichtiger neuer Märkte bei“, erläutert Oliver
Kuhlkamp, Geschäftsführer der Four Telecom
Services, die Wirtschaftspartnerschaft.
Niedrige Kosten für Fest- und Mobilnetz sowie für das Internet sollen vor
allem kleine und mittlere Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen in
eine bessere Startposition bringen. Neben dem Aufbau von kostenlosen
Institutions- und Firmentelefonnetzwerken werden in Kooperation mit der
lokalen Firma Swisstech Communications auch neue Arbeitsplätze geschaf-
fen sowie TechnikerInnen und ProgrammiererInnen qualifiziert.
Projektpartner der OEZA:
Four Telecom Services
BASISDATEN
Staatsform: PräsidialrepublikStaatsoberhaupt: Armando Emilio
GuebuzaRegierungschefin: Luisa Dias Diogo
Fläche: 801.590 km2
Hauptstadt: MaputoBevölkerung: 20,5 Mio.Bevölkerungswachstum: 1,8 %Lebenserwartung: Frauen: 43,6 Jahre; Männer: 42,0 JahreAlphabetisierung: Frauen: 25 %; Männer: 54,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 340 (€ 218,61)Armut: 69,4 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Arbeitslosigkeit gesamt: 21 %HIV/AIDS Rate: 16,1%Zugang zu sauberem Wasser: 43 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 0,02StudentInnen/1.000 Menschen: 0,4Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 7
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Mosambik ist seit 1992 Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in Maputo und einer Außenstellein Beira, der Provinzhauptstadt Sofalas.
Hauptbereich der Zusammenarbeit ist die Stärkung des Dezentralisierungs-prozesses insbesondere in den Bereichen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft undder Förderung der ländlichen Wasserversorgung und Siedlungshygiene.
INDISCHER OZEAN
100 km
SongeaPalma
Mueda
Lichinga Marrupa Pemba
N
Nacala
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Ha
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Caiarare
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Nova Mambone
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Krüger-nationalpark
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WIRTSCHAFT 29
NICARAGUAGesundheit: wertvollstes Gut
In Österreich ist es selbstverständlich, seinen
Hausarzt aufzusuchen. In den beiden Atlantik-
regionen (Región Autónoma del Atlántico Norte,
RAAN, und Región Autónoma Atlántico sur,
RAAS), die zu den ärmsten Gebieten Nicaraguas
zählen, ist das nicht so einfach möglich.
Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich die
Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
(OEZA) daher dort im Gesundheitswesen. Zu
Beginn ging es vor allem um medizinische
Grundversorgung, danach wurde gemeinsam mit
den regionalen Behörden ein eigenes Gesund-
heitsmodell entwickelt. Dieses ist speziell auf die
soziokulturellen Bedingungen und Bedürfnisse der
lokalen Bevölkerung zugeschnitten und umfasst
die Methoden der traditionellen und der „west-
lichen“ Medizin gleichermaßen. In der jüngsten
Projektphase fördert die OEZA vor allem HIV/
AIDS-Prävention und die Behandlung von
HIV/AIDS-kranken Menschen.
Partnerschaften
Die OEZA setzt auf starke Partnerschaften mit
den regionalen nicaraguanischen Gesundheits-
und AIDS-Kommissionen, mit der Universität der
Karibikregionen (URACCAN) und verschiedenen
lokalen Nichtregierungsorganisationen. Auf zen-
traler Ebene unterstützt Österreich das Gesundheitsministerium dabei, die
geplante Dezentralisierung im Gesundheitssektor in die Praxis umzusetzen.
Gesundheit ist für die OEZA nicht nur ein regionales Thema. Seit 2005 hilft
sie daher gemeinsam mit Schweden, Finnland, den Niederlanden und der
Weltbank der Regierung, die Gesundheitsversorgung im ganzen Land zu
verbessern – durch Beiträge, die nach strengen Kriterien direkt ins Budget
des nicaraguanischen Gesundheitsministeriums fließen. Voraussetzung für
die Unterstützung ist ein genauer Plan der Regierung, wie die Qualität der
medizinischen Leistungen erhöht und für die ländliche Bevölkerung, Frauen,
Kinder und die Ärmsten ein besserer Zugang zur Gesundheitsversorgung
geschaffen werden kann.
Projektpartner der OEZA:
HIV/AIDS-Projekt: HORIZONT3000
Sektorunterstützung: Ministerio de Relaciones Exteriores –
Secretaría de Relaciones Económicas y Cooperación,
Gesundheitsministerium (MINSA), Nicaragua
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Daniel Ortega
SaavedraRegierungschef: Jaime Morales Carazo
Fläche: 130.373 km2
Bevölkerung: 5,5 Mio.Bevölkerungswachstum: 1,2 %Hauptstadt: ManaguaLebenserwartung: Frauen: 75 Jahre; Männer: 69 JahreAlphabetisierung: Frauen: 76,6 %; Männer: 76,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 936 (€ 601,90)Armut: 47,9 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Zugang zu sauberem Wasser: 79 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 6,86StudentInnen/1.000 Menschen: 1,1
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Nicaragua ist seit 1992 Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in Managua.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind ländliche Entwicklung, Förderung vonMikro-, Klein- und Mittelbetrieben sowie der soziale Sektor (Bildung undGesundheit).
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100 km
ComayaguaJuticalpa
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León
Masaya
Granada
Diriamba
Rivas
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Tegucigalpa
Managua
Chinandega
Estelí
Siuna
Waslala
Boaco
Juigalpa El Rama
San Juan de OrienteMasatepe
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León Viejo
Boca de SabalosEl Castillo
Lago deManagua
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Matagalpa
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100 km
HONDURAS
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DEMOKRATIE 30
Männer sind nicht intelligenter
Irma Gutiérrez Ponce hat ihr Ziel erreicht. Seit
1995 leitet sie die Rechtsberatung für Frauen in
Managua. Sie ist davon überzeugt, dass Frauen –
trotz der nach wie vor stark gelebten alten
Traditionen und Sichtweisen – weiterkommen
können. „Es ist nämlich gar nicht wahr, dass die
Männer intelligenter sind, auch wenn uns das
immer wieder gesagt wird.“
Ihr Weg war nicht einfach. „Ich habe mit 29 zu
studieren begonnen. Damals hatte ich bereits ein
Kind und habe gearbeitet. Im zweiten Studienjahr
habe ich meinen Job verloren. Ich dachte schon,
ich müsste mein Studium aufgeben, aber dank
MIRIAM habe ich dann ein Stipendium bekom-
men“, erzählt Irma Gutiérrez Ponce.
NICARAGUAMIRIAM – Bildung ist ein Menschenrecht
MIRIAM ist ein gemeinnütziger Verein, der mit Unterstützung der Österrei-
chischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) wirtschaftlich und sozial
benachteiligte Frauen und Mädchen in Nicaragua fördert. Bereits in jungen
Jahren müssen Mädchen oft für das Familieneinkommen sorgen und bre-
chen daher die Schule ab. MIRIAM ermöglicht mit Stipendien den Abschluss
des Studiums oder der Berufsausbildung.
Viele Frauen aus Nicaragua und Guatemala konnten seit der Gründung im
Jahr 1989 mithilfe des Vereins ihr Studium bezahlen. Darüber hinaus sind die
Stipendiatinnen in ein soziales Netzwerk eingebunden, in dem sie nicht nur
materielle, sondern auch psychologische und rechtliche Unterstützung
bekommen. Aktives gesellschaftliches Engagement, wie zum Beispiel freiwil-
lige Arbeit in einer Jugend-, Frauen-, Menschenrechts- oder Gesund-
heitsorganisation, ist die Voraussetzung für ein Stipendium. Qualifizierte
Ausbildung soll mit sozialer Verantwortung verbunden sein.
Die Zukunft von lateinamerikanischen Frauen sieht Irma Gutiérrez Ponce
optimistisch und bringt ein Beispiel: „In den öffentlichen Schulen müssen die
Kinder am Morgen die Klassenräume kehren. Früher haben die Lehrerinnen
den Besen nur Mädchen gegeben, jetzt kommen auch die Buben an die
Reihe.“
Projektpartner der OEZA: Verein MIRIAM
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Daniel Ortega
SaavedraRegierungschef: Jaime Morales Carazo
Fläche: 130.373 km2
Bevölkerung: 5,5 Mio.Bevölkerungswachstum: 1,2 %Hauptstadt: ManaguaLebenserwartung: Frauen: 75 Jahre; Männer: 69 JahreAlphabetisierung: Frauen: 76,6 %; Männer: 76,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 936 (€ 601,90)Armut: 47,9 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Zugang zu sauberem Wasser: 79 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 6,86StudentInnen/1.000 Menschen: 1,1
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Nicaragua ist seit 1992 Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in Managua.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind ländliche Entwicklung, Förderung vonMikro-, Klein- und Mittelbetrieben sowie der soziale Sektor (Bildung undGesundheit).
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Managua
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San Juan de OrienteMasatepe
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Boca de SabalosEl Castillo
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Doris Huber, Gründerin von MIRIAMAnwältin Irma Gutiérrez PonceFrauen finden Rat und Unterstützung bei MIRIAM.
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FRAUEN 31
Ökologische Landwirtschaft statt Brandrodung
In El Rama im Osten Nicaraguas an der Acker-
baugrenze zum Regenwald leben viele Klein-
bauern und -bäuerinnen von Bohnen-, Reis- und
Maisanbau sowie von Rinderzucht. Doch die
natürlichen Ressourcen sind begrenzt. Nach weni-
gen Jahren, wenn der Boden nicht mehr fruchtbar
genug ist, gewinnen die Bauern und Bäuerinnen
durch Brandrodung neues Land und dringen so
immer weiter in den Regenwald vor.
Das hat dramatische Auswirkungen auf die
Umwelt: In den vergangenen zehn Jahren wurden
die Wälder fast vollständig abgeholzt und
dadurch die Artenvielfalt stark reduziert.
NICARAGUAVielfältige Produktion
1992 begann das nicaraguanische Institut für Entwicklung und Demokratie
(IPADE) mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
(OEZA), die Gemeinden im Süden El Ramas auf nachhaltige ökologische
Anbaumethoden umzustellen. Das rechnet sich auch wirtschaftlich – denn die
Pflanzen sind robuster und bringen mehr Ertrag. Die Produktion wurde quali-
tativ verbessert, die Palette an landwirtschaftlichen Produkten hat sich bis
heute um Zimt, Kakao, Pfeffer und Muskatnuss erweitert. Die Produkte wer-
den von den Bäuerinnen verarbeitet und auf dem lokalen Markt verkauft.
Schrittweise sollen die notwendigen Mengen für den nationalen und interna-
tionalen Markt erreicht werden. Zahlreiche Familien können mittlerweile einen
Teil des Zusatzeinkommens in die Ausbildung ihrer Kinder investieren.
Nächster Schritt: Fair Trade
Besondere Herausforderungen stellen die Verbesserung der Produktqualität
sowie die oft schwierige Logistik dar. Angestrebt wird die Zertifizierung des
geernteten Kakaos als biologisches Produkt oder FAIRTRADE-Produkt, das
den Bauern und Bäuerinnen höheres Einkommen sichert.
Projektpartner der OEZA: IP – Institut für Projektplanung, Institut für
Entwicklung und Demokratie (IPADE), Nicaraguanisches Landwirtschafts-
ministerium (MAG-FOR), Nicaraguanisches Institut für Landwirtschaftliche
Technologie (INTA)
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Daniel Ortega
SaavedraRegierungschef: Jaime Morales Carazo
Fläche: 130.373 km2
Bevölkerung: 5,5 Mio.Bevölkerungswachstum: 1,2 %Hauptstadt: ManaguaLebenserwartung: Frauen: 75 Jahre; Männer: 69 JahreAlphabetisierung: Frauen: 76,6 %; Männer: 76,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 936 (€ 601,90)Armut: 47,9 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Zugang zu sauberem Wasser: 79 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 6,86StudentInnen/1.000 Menschen: 1,1
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Nicaragua ist seit 1992 Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in Managua.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind ländliche Entwicklung, Förderung vonMikro-, Klein- und Mittelbetrieben sowie der soziale Sektor (Bildung undGesundheit).
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San Juan de OrienteMasatepe
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Boca de SabalosEl Castillo
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LÄNDLICHE ENTWICKLUNG 32
NICARAGUATrockene Früchte als Exportschlager
„Seit 2004 produziere ich Trockenfrüchte und
kann mir dadurch auch wirtschaftlich mein Leben
versüßen. Früher musste ich das Obst, das nicht
verkauft wurde, wegwerfen. Mit einem Solar-
trockner kann ich heute die Ernte optimal verwer-
ten“, erklärt Mardis Marisol Cadenas Soriana,
Fruchtproduzentin aus El Espino, Cinco Pinos,
Nicaragua. Weil das Geschäft erfolgreich läuft,
möchte die Business-Frau ihre Früchte jetzt auch
exportieren.
Umweltschonende Solartrocknerstatt Holzöfen
Mardis Marisol Cadenas Soriana ist eine von zwölf
Frauen, die sich 2004 zu einer Kooperative
zusammengeschlossen haben. Im Rahmen eines
von der Österreichischen Entwicklungszusammen-
arbeit (OEZA) finanzierten Projekts haben sie ge-
lernt, wie man qualitativ hochwertige Trockenfrüchte herstellt. Essenziell dafür
sind die umweltschonenden Solartrockner der österreichischen Firma CONA.
„Wenn ich daran denke, wie wir eigentlich bei null angefangen haben. Mit
primitiven Holzöfen, mehr schlecht als recht. Dann hat uns der Projektpartner
mit einem Kredit und Arbeitsgerät ausgeholfen, und unsere Sache wurde
immer größer und moderner“, erzählt die Fruchtproduzentin stolz.
Heute sind die Produktionsbedingungen von damals Geschichte. Sechs Solar-
trockner in einer eigenen Halle stehen zur Verfügung. Neben Trockenananas
gibt es inzwischen einen weiteren Verkaufsschlager: Jugo El Espino, ein mithil-
fe spezieller Dampfentsafter selbst produziertes Fruchtgetränk.
Existenzgrundlage für Frauen
„Früher war ich arbeitslos. Heute kann ich meine Familie mit den Einnahmen
aus dem Verkauf der Trockenfrüchte unterstützen. Darauf bin ich stolz. Das
österreichische Projekt hat uns Frauen eine bitter nötige Existenzgrundlage
geschaffen. Manche von uns sind ja alleinerziehende Mütter. Nun können wir
unseren Kindern den Schulbesuch ermöglichen“, freut sich Mardis Marisol
Cadenas Soriana.
Projektpartner der OEZA: CONA Entwicklungs- und Handelsges.m.b.H.
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Daniel Ortega
SaavedraRegierungschef: Jaime Morales Carazo
Fläche: 130.373 km2
Bevölkerung: 5,5 Mio.Bevölkerungswachstum: 1,2 %Hauptstadt: ManaguaLebenserwartung: Frauen: 75 Jahre; Männer: 69 JahreAlphabetisierung: Frauen: 76,6 %; Männer: 76,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 936 (€ 601,90)Armut: 47,9 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Zugang zu sauberem Wasser: 79 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 6,86StudentInnen/1.000 Menschen: 1,1
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Nicaragua ist seit 1992 Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in Managua.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind ländliche Entwicklung, Förderung vonMikro-, Klein- und Mittelbetrieben sowie der soziale Sektor (Bildung undGesundheit).
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San Juan de OrienteMasatepe
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UMWELT/KLIMA 33
NICARAGUAWie eine süße Vision Wirklichkeit wurde
Mit dem ersten Container voller Kakaobohnen,
der den nicaraguanischen Hafen in Richtung
Österreich verließ, wurde eine süße Vision
Wirklichkeit: Der Export hochwertiger Bio- und
FAIRTRADE-zertifizierter Kakaobohnen eröffnet
den ProduzentInnen die Chance, ihren Lebens-
standard zu steigern. Die neu geschaffene
Existenzgrundlage lässt die Familien hoffnungsvoll
in die Zukunft blicken. „Es ist, als wäre uns ein
Fenster geöffnet worden“, beschreibt die Kakao-
Produzentin Esterlina Rocha Gómez, wie Bio- und
FAIRTRADE-Schokolade ihr Leben veränderte.
Von der Bohne bis zur SchokoladeIm Herbst 2007 waren neun ProduzentInnen und die nicaraguanische
Koordinatorin Sofia Castillo Duarte zu Gast in Österreich. In der Schokoladen
Manufaktur Zotter im steirischen Riegersburg lernten sie den Produktions-
prozess von der Kakaobohne bis zur fertig verpackten Schokolade kennen.
Sie wurden in Bezug auf Qualitätsstandards intensiv geschult, damit ihr
Kakao die hohen Ansprüche ihrer AbnehmerInnen erfüllt. Dieses Wissen
wird von ProduzentIn zu ProduzentIn weitergegeben.
Nicaragua besitzt mit 350.000 Hektar die größte für Kakaoanbau geeignete
Fläche Zentralamerikas. Genutzt werden bisher nur 6.500 Hektar. Die
Gebiete des Rio San Juan und der Nördlichen Autonomen Atlantikregionen
verfügen zwar über die natürlichen Ressourcen, es fehlt jedoch die soziale
und wirtschaftliche Infrastruktur. Deshalb fördert die Österreichische
Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) in Kooperation mit dem Erfolgs-
Chocolatier Zotter und den Nichtregierungsorganisationen Initiative Eine
Welt Braunau und HORIZONT3000 die Vermarktung von biologischen und
FAIRTRADE-zertifizierten Kakaobohnen aus Nicaragua.
Ein Gewinn für alleDas Kakaoprojekt ist ein Beispiel, wie Entwicklungszusammenarbeit im
Idealfall funktionieren kann: Bäuerinnen und Bauern aus Nicaragua erhalten
einen höheren Preis für ihren Kakao und sichern dadurch ihren Familien ein
menschenwürdiges Leben, die österreichische Schokoladen Manufaktur
Zotter erhält Bio-Kakao in höchster Qualität und kann damit die Markt-
position ausbauen. Die KonsumentInnen kommen in den Genuss exquisiter
Schokoladespezialitäten, biologisch hergestellt und fair gehandelt. Eine
Konstellation, bei der alle gewinnen.
Projektpartner der OEZA: Zotter Schokoladen Manufaktur,
HORIZONT3000, Initiative Eine Welt Braunau
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Daniel Ortega
SaavedraRegierungschef: Jaime Morales Carazo
Fläche: 130.373 km2
Bevölkerung: 5,5 Mio.Bevölkerungswachstum: 1,2 %Hauptstadt: ManaguaLebenserwartung: Frauen: 75 Jahre; Männer: 69 JahreAlphabetisierung: Frauen: 76,6 %; Männer: 76,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 936 (€ 601,90)Armut: 47,9 % der Bevölkerung leben unter der
nationalen Armutsgrenze.Zugang zu sauberem Wasser: 79 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 6,86StudentInnen/1.000 Menschen: 1,1
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Nicaragua ist seit 1992 Schwerpunktland der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in Managua.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind ländliche Entwicklung, Förderung vonMikro-, Klein- und Mittelbetrieben sowie der soziale Sektor (Bildung undGesundheit).
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WIRTSCHAFT 34
Esterlina Rocha Gómez wurde von der Firma Zotter in die Schokoladeproduktion eingeweiht.
ÖSTERREICHFair Trade im Trend
Der Faire Handel konnte in den letzten Jahren ein
starkes Wachstum verzeichnen. Mehr und mehr
Unternehmen und auch öffentliche Institutionen
haben bereits auf FAIRTRADE-Produkte umge-
stellt. So haben sich der österreichische Bundes-
präsident, das EU-Parlament, Unternehmen wie
Mobilkom Austria oder Riedel Glas für den „fairen
Weg“ entschieden.
Was heißt Fair Trade?
Das Prinzip ist sehr einfach: Die ProduzentInnen
erhalten für die Rohstoffe faire Preise, unabhän-
gig von den Weltmarktpreisen. So können sie
eigenverantwortlich wirtschaften, ihre Existenz
weitestgehend sichern und menschenwürdige
Lebens- und Arbeitsbedingungen schaffen.
ProduzentInnenorganisationen, die FAIRTRADE-
Produkte liefern, werden aufgrund strenger inter-
nationaler FAIRTRADE-Standards durch eine
unabhängige Zertifizierungsinstanz geprüft.
Faires Leben für eine Million Familien
„Ich selbst habe keine Ausbildung, möchte aber
meinen Kindern die bestmögliche Schulbildung
ermöglichen. Dank der FAIRTRADE-Preise kann
ich ihnen das nun bieten“, erklärt Laljibhai
Narranbhai, ein Baumwollfarmer aus Indien. Die
zentrale Zielgruppe von Fairem Handel sind benachteiligte Kleinbauern und
-bäuerinnen, HandwerksproduzentInnen sowie abhängig beschäftigte
ArbeiterInnen auf Plantagen und in Fabriken in der sogenannten Dritten
Welt. Derzeit arbeitet FAIRTRADE weltweit mit rund 6.000 Organisationen
zusammen. Es wird geschätzt, dass von dieser Kooperation rund eine Million
Familien profitieren, insgesamt also beinahe fünf Millionen Menschen in
mehr als 50 Ländern.
Gemeinsam mehr zusammenbringen
Die Marketingprojekte von FAIRTRADE Österreich tragen seit 2001 zur bes-
seren Bekanntmachung des FAIRTRADE-Gütesiegels bei. Mit dem Kauf von
FAIRTRADE-zertifizierten Produkten erwerben die KonsumentInnen die
Gewissheit, dass den ProduzentInnen in den Entwicklungsländern ein ange-
messener und fairer Lohn für ihre Arbeit bezahlt wird. So wird ein effektiver
Beitrag zur Armutsbekämpfung, Erhaltung der natürlichen Umwelt, länd-
lichen Entwicklung und Stärkung wirtschaftlich nachhaltiger Strukturen
geleistet. Die Organisation FAIRTRADE wird seit 1996 von der Österreichi-
schen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt ebenso wie die
Arbeitsgemeinschaft Weltläden, die Dachorganisation der Fachgeschäfte des
Fairen Handels in Österreich.
Projektpartner der OEZA: FAIRTRADE Österreich
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ENTWICKLUNGSPOLITISCHE KOMMUNIKATION UND BILDUNG 35
Kenia und Tansania beliefern den europäischen Markt mit fairen Rosen.
FAIRTRADE kooperiert weltweit mit 28.000 BaumwollproduzentInnen.
ÖSTERREICH
ENTWICKLUNGSPOLITISCHE KOMMUNIKATION UND BILDUNG 36
Handeln für Eine Welt – Clean Clothes Kampagne
Kleidung wird zum Großteil in Asien, Lateinamerika, Afrika und Osteuropa
produziert. Die Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer spart Her-
stellungs- und Lohnkosten. Aufgrund der – selbst für lokale Verhältnisse –
oft sehr niedrigen Löhne ist es vielen ArbeiterInnen trotz Überstunden nicht
möglich, ihre Familien ausreichend zu versorgen.
Die Clean Clothes Kampagne engagiert sich weltweit für bessere
Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Sportartikelindustrie. Konsu-
mentInnen werden über Missstände informiert und Handlungsalternativen
aufgezeigt. Druck auf die Hersteller von Markenartikeln soll bewirken,
dass die Produktionsbedingungen in den Fabriken verbessert werden. Die
Möglichkeiten, aktiv zu werden, sind vielfältig: Das Unterschreiben von
Petitionen, der Besuch oder die Durchführung einer Informationsver-
anstaltung und natürlich der Kauf von ökologisch und ökonomisch ein-
wandfreier Kleidung helfen.
Shopping Guide
Einkaufen soll Spaß machen und nicht stressen,
auch wenn man keine ausbeuterischen Arbeits-
bedingungen unterstützen möchte. Der Online-
Shopping-Guide auf www.cleanclothes.at ist ein
kurzer Leitfaden, der stressfreies Einkaufen mit
der Förderung von fairen Arbeitsbedingungen
verbindet. Tipps und Beispiele zeigen, worauf
EinkäuferInnen achten sollen.
Check your brand!
Bekleidungsunternehmen auf dem Prüfstand:
Eine Datenbank liefert auf Basis einer europawei-
ten Firmenbefragung erstmals vergleichbare
Porträts von Bekleidungsunternehmen. Die
Firmenprofile zeigen, ob sich ein Unternehmen
für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen
einsetzt oder nicht. Mehr als 50 Unternehmen
sind in der Datenbank der Clean Clothes
Kampagne erfasst, unter anderem auch sechs
Firmen mit Sitz in Österreich.
Projektpartner der OEZA: Südwind Agentur
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Frauen finden einen Ausweg
Eine Frauengruppe verpackt getrocknetes Obst.
Die Ladung wird in eine nahe gelegene Schule
gebracht, um die Mahlzeit der Kinder aufzubes-
sern. Die Schule befindet sich im Norden der
Westbank, einer Region, in der es oft nicht genug
zu essen gibt.
PALÄSTINENSISCHE GEBIETEVöllig isoliert
Früher konnte die Bevölkerung gut von der Landwirtschaft leben. Aber ein
hoher Sperrwall und häufige Absperrungen machen den Menschen zu
schaffen. Der Handel ist fast völlig zum Erliegen gekommen, Märkte gibt es
nur sporadisch. Viele Menschen sind vom Arbeitsplatz oder ihren Feldern
abgeschnitten. Folgen der sozialen und wirtschaftlichen Isolation sind Armut
und Nahrungsmittelknappheit. Frauen und Kinder sind davon besonders
betroffen.
Weg aus der Krise
Hilfe zur Selbsthilfe leistet das Projekt der Frauenorganisation der Vereinten
Nationen (UNIFEM), das von der Österreichischen Entwicklungszusammen-
arbeit (OEZA) unterstützt wird. Im Norden und Süden der Westbank ermög-
lichte es Frauengruppen, überschüssige landwirtschaftliche Produkte, die
nicht mehr vermarktet werden können, weiterzuverarbeiten. Zum Beispiel
trocknen die Frauen Früchte, um sie haltbar zu machen. So lassen sich
Reserven anlegen, oder das Trockenobst wird von Organisationen gekauft,
die sich für die ausreichende und gesunde Ernährung von Schulkindern
engagieren. Das Projekt hilft den Frauen, die Ernährung ihrer Familien zu
sichern und sich gegenseitig Mut zu machen.
Projektpartner der OEZA: UNIFEM
BASISDATEN
Staatsform: Teilweise Selbstverwaltung unter israelischer Besatzung
Oberhaupt der Palästinensischen Autonomiebehörde: Mahmoud AbbasRegierungschef: Salam FayyadAußenminister: Riyad al-Malki
Fläche: Westbank: 5.655 km2
Ostjerusalem: 70 km2
Gazastreifen: 365 km2
Insgesamt: 6.090 km2
Bevölkerung: 3,8 Mio. Bevölkerungswachstum: 3,7 %Alphabetisierungsrate: Frauen: 88,0 %; Männer: 96,7 %Lebenserwartung: Frauen: 74,4 Jahre; Männer: 71,3 JahreArmut: 57 % der Bevölkerung leben in Armut von
weniger als 2,8 USD/Tag.Bruttonationaleinkommen/Kopf (Schätzung 2006): 1.236 USDArbeitslosigkeit:
Gazastreifen: 32 % Westbank: 22 %
Flüchtlinge (2006): Westbank: 722.302Gazastreifen: 1.016.964
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
MITTELLÄNDISCHESMEER
Akko
Hefa(Haifa)
Teverya(Tiberias)
Nazerat(Nazareth)
Irbid
HaderaJenin
Netanya
HerzliyyaNablus/Shekhem
Tel Aviv-Yafo(Tel Aviv-Jaffa)
Bat YamHolon
Rishon Le Zion
Ramat Gan
Petah-Tiqwa
As Sarka
Bait Lahm/Bet Lehem(Bethlehem)
Madaba Dschisa
GasaAl Chalil/Hevron(Hebron)
Beer Sheva(Beersheba)
Al Karak
Yerushalayim/Al Kuds(Jerusalem)
AmmanAriha/Yeriho(Jericho)
Dscharasch
Masada
ShivtaAvedat
Jord
an
SeeGenezareth
TOTESMEER
GOLANHÖHEN(Von IsraelbesetztessyrischesGebiet)
WEST-JORDAN-LAND
GAZASTREIFEN
(AutonomesGebiet)
(AutonomesGebiet)
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FRAUEN 37
Partner an der Donau
Die österreichischen Beziehungen zur autonomen
Provinz Vojvodina in Serbien reichen weit in die
Geschichte zurück. Die Provinz, die durch Donau
und Save vom bergigen Zentralserbien getrennt
ist, gehörte bis zum Jahr 1918 zum Habsburger-
reich. Das ist noch immer am multikulturellen Flair
zu erkennen. Neben Serben, die die absolute
Mehrheit der Bevölkerung stellen, leben in der
Vojvodina Ungarn, Slowaken, Kroaten, Rumänen,
Sinti, Roma, Deutsche und viele andere Ethnien.
Ausländische Investoren, allen voran aus Deutsch-
land und Österreich, setzen auf das wirtschaftli-
che Potenzial der Region. Doch trotz der positiven
Wirtschaftsentwicklung ist die autonome Provinz
stark von Arbeitslosigkeit und Armut geprägt. Mit
einem integrierten Regionalentwicklungspro-
gramm will die Regierung die Wirtschaft ankur-
SERBIENbeln und so mehr Jobs schaffen. Kleine und mittlere Unternehmen, Neu-
gründungen und landwirtschaftliche Betriebe sollen besonders profitieren.
Europa als wirtschaftliches Vorbild
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt das
Programm über einen Zeitraum von drei Jahren mit fünf Millionen Euro.
Nachdem gemeinsam mit österreichischen Institutionen die notwendigen
Kapazitäten geschaffen worden sind, sollen die lokalen Partner ab 2009 in
der Lage sein, über das Vorbeitrittsinstrument (IPA) der Europäischen
Kommission EU-Gelder zu nutzen.
Serbien verfolgt einen ökonomischen, sozialen und politischen Reformkurs,
der auf eine möglichst rasche europäische Integration ausgerichtet ist.
Österreich unterstützt Serbien dabei. Ein ganz wesentlicher Faktor ist neben
Armutsreduktion und der Schaffung von Arbeitslätzen auch die Überwin-
dung der nach wie vor spürbaren gesellschaftlichen, ökonomischen und poli-
tischen Isolation des Landes.
Projektpartner der OEZA:
Exekutivrat der Autonomen Provinz Vojvodina, Serbien
BASISDATEN
Staatsform: RepublikStaatsoberhaupt: Boris TadićRegierungschef: Vojislav Koštunica
Fläche: 88.361 km2
Bevölkerung: 9,86 Mio.Bevölkerungswachstum: 0,1 %Hauptstadt: BelgradLebenserwartung: Frauen: 76 Jahre; Männer: 71,3 JahreAlphabetisierung: Frauen: 94,1 %, Männer: 98,9 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: 3.910 USD (€ 2.040,96)Arbeitslosigkeit: 20,9 %Zugang zu sauberem Wasser: 93 %ÄrztInnen/1.000 Menschen: 2,5StudentInnen/1.000 Menschen: 15,70Inflation: 12,7 %Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 78,24
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit begann ihre Tätigkeit inSerbien bereits Ende der 1990er-Jahre. Im Jahr 2002 eröffnete sie einKoordinationsbüro in Belgrad.
Hauptbereiche der Zusammenarbeit sind Höhere Bildung und Berufsbildungsowie europäische Integration.
ATICSEA
Kiskun-halas
Kaposvár
Pecs Subotica
Szeged Makó Arad
Kikinda
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Osijek
Timisoara
ZrenjaninNovi Sad
RumaVrsac Oravite
TuzlaSabac
Pozarevac
Negotin
Krahujevac
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Vidin
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Dubrovnik
Niksic
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Podgorica
Cetinje
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Novi PazarProkuplje
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Leskovac
PristinaPec
Dakovica VranjePrizren
Tetovo
Beograd(Belgrade)
Sarajevo
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ROMANIA
BOSNIA-
HERCEGOVINAS E R B I A
ALBANIA MACEDONIA
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VOJVODINA
MONTENEGRO
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ADRIA
100 km
Kiskun-halas
Kaposvár
Pecs Subotica
Szeged Makó Arad
Kikinda
Sombor
Osijek
Timisoara(Temesvar)
ZrenjaninNovi Sad
RumaVrsac Oravite
TuzlaSabac
Pozarevac
Negotin
Krahujevac
Cacak
Widin
Mostar
Dubrovnik
Niksic
Bjelasica
Kotor
Podgorica
Cetinje
Shkodër
Ulcinj
Novi PazarProkuplje
Nis
Leskovac
PristinaPec
Dakovica VranjePrizren
Tetovo
Beograd(Belgrad)
Sarajevo
Skopje
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Morava
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100 km
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LÄNDLICHE ENTWICKLUNG 38
SÜDOSTEUROPA
DEMOKRATIE 39
Schmutzige Geschäfte
Menschenhandel ist eine in der Öffentlichkeit nur
wenig sichtbare Menschenrechtsverletzung. Wird
Menschenhandel allerdings erkennbar, muss
man feststellen, dass er viele Gesichter hat:
Schlepperei, illegale Einwanderung, Prostitution,
Gewalt an Frauen. Menschenhandel ist ein globa-
lisiertes Geschäft, ein Phänomen mit vielen
Dimensionen und daher schwer zu bekämpfen.
Globales Problem Menschenhandel
Internationale Kooperation ist ein wesentliches
Element im Kampf gegen Menschenhandel. Um
die Maßnahmen auch auf nationaler Ebene zu
verbessern, hat der österreichische Ministerrat
2007 den „Nationalen Aktionsplan gegen den
Menschenhandel“ beschlossen. Dieser deckt
sämtliche Bereiche ab – von der Prävention über
den Schutz der Opfer bis hin zur Aufdeckung der
Netzwerke. Darüber hinaus wurde unter dem Vorsitz des Außenministeriums
die „Task Force Menschenhandel“ einberufen. Deren Aufgabe ist es, die
österreichischen Maßnahmen zu definieren und zu koordinieren.
Hilfe für Betroffene
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) setzt sich bereits
seit Jahren für den Kampf gegen Menschenhandel ein. Vor allem Frauen sind
davon betroffen.
In den letzten Jahren hat der Frauenhandel in Europa stark zugenommen. Er
wird durch Extremsituationen wie Kriege oder Gewalt in der Familie, wirt-
schaftliche Not und schlechte soziale Bedingungen geschürt. Insbesondere
Albanien hat mit dem Problem zu kämpfen. Es ist Ursprungs-, Durchzugs-
und Zielland. Die OEZA finanziert daher zwei Initiativen, um den Frauen-
und Kinderhandel im Land einzudämmen.
Maßnahmen auf allen Ebenen (Prävention, Schutz, Strafverfolgung) sollen
zur Verhinderung von Menschenhandel beitragen. Weiters unterstützt
Österreich die albanische Regierung bei der Formulierung von Gesetzen, bei
der Entwicklung von Strategien und beim Aufbau von Kommunikations-
systemen. Durch zahlreiche im Land verteilte Stützpunkte können sich die
Organisationen vor Ort um die Opfer kümmern und diese beraten.
Psychologische Betreuung und Fortbildungsangebote verhelfen zu einem
neuen Start und zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Projektpartner der OEZA: OSZE und UNICEF
P A Z I F I S C H E R
O Z E A N
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B E A U F O R T S E E
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In vielen Ländern wurden Hotlines für Opfer des Menschenhandels eingerichtet.
Frauen an den Verhandlungstisch
Wenn es um die Zukunft einer Familie, einer
Gemeinschaft oder gar eines Staates geht, sollten
nicht nur Männer das Sagen haben, sondern auch
Frauen mitbestimmen. Das klingt selbstverständ-
lich, ist es aber nahezu nirgendwo auf der Welt.
Gerade in Krisenregionen oder in Ländern, die
ihre Gemeinschaft nach einem Konflikt mühsam
wieder aufbauen müssen, sind Frauen bei
Verhandlungen oder Entscheidungen häufig nicht
dabei. Obwohl sie bis dahin die Verantwortung
für die Familie getragen und deren Überleben
gesichert haben.
Frauen kennen den Alltag
Eine starke Stimme erhalten Frauen durch die
Sicherheitsratsresolution 1325 der Vereinten
Nationen, die die Einbindung von Frauen und
deren Anliegen in allen Phasen von Friedenspro-
zessen fordert.
Besonders in der heiklen Phase nach einem bewaff-
neten Konflikt ist eine Gemeinschaft sehr verletz-
lich. Es ist notwendig, auf Familien- und Gemein-
deebene wieder Zuversicht zu schaffen. Frauen
wissen genau, worauf es im alltäglichen Leben an-
kommt, und sie kennen die konkreten Bedürfnisse.
Diese können nur gehört werden, wenn auch
Frauen mit am Verhandlungstisch sitzen.
SÜDOSTEUROPA Frauengruppen fördern
Österreich unterstützt die Umsetzung der UN-Resolution 1325 mit allen
Kräften. Über den Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen
(UNIFEM) fördert die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA)
Frauengruppen in Serbien und im Kosovo, die sich zu einer Women’s Peace
Coalition zusammengeschlossen haben. Ihr Ziel ist es, gegenseitiges
Vertrauen aufzubauen, gemeinsame Prioritäten zu erarbeiten und einen
Aktionsplan zu beschließen. Auch in anderen Ländern der Region treffen
sich Friedensaktivistinnen, um die Umsetzung der Resolution zu überwa-
chen. Darüber hinaus werden Regierungs- und Nichtregierungs-
organisationen gestärkt, die sich im Wiederaufbauprozess für die Gleich-
stellung der Geschlechter engagieren.
Nachhaltige Entwicklung ist nur dann möglich, wenn Frauen gleichberech-
tigten Zugang zu Ressourcen haben, ihre rechtliche, politische und wirt-
schaftliche Position gestärkt wird und sie vor jeglicher Form von Gewalt
sicher sind.
Projektpartner der OEZA: UNIFEM
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Meist sitzen nur Männer am Verhandlungstisch.
Beteiligung von Frauen in allen Phasen des Friedensprozesses.
FRAUEN 40
UGANDA
Mitbestimmung auf allen Ebenen
Die Dezentralisierung zentralistisch organisierter
Staaten ist ein Schritt in Richtung Demokratie. Die
Staaten reformieren ihr politisches System und
ermöglichen der Bevölkerung durch die Ein-
richtung kleinerer Verwaltungseinheiten in allen
Landesteilen demokratische Mitbestimmung.
Vom Dorf bis zur Hauptstadt.
In Uganda ist dieser Prozess erfolgreich im Gang.
Seit Mitte der 1990er-Jahre unterstützt die Öster-
reichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA)
das Partnerland in Ostafrika bei seinen Bemü-
hungen, zentrale Systeme in lokale Einrichtungen
aufzuspalten. Gemeinsam mit verschiedenen
staatlichen Akteuren, Organisationen der Zivil-
gesellschaft sowie internationalen Gebern wurde
2006 ein Programm erarbeitet (Local Government
Sector Investment Plan) und mit einem entspre-
chenden Budget ausgestattet.
Investieren mit Plan
Der Investitionsplan sieht vor, Serviceleistungen wie Wasserversorgung und
Siedlungshygiene, Bildung, Gesundheit und Landwirtschaft weiter lokal aus-
zubauen und qualitativ abzusichern. Die Vorhaben für die Zukunft sind groß.
Geplante Maßnahmen sind der Aufbau eines lokalen Steuer- und
Abgabensystems, Finanzausgleich und Transfermechanismen, lokales
Personalmanagement, Reform der Institutionen, Anpassung wichtiger
Gesetze sowie Urbanisierung und Stadtplanung.
Eine Gruppe von Entwicklungspartnern überwacht den Prozess und garan-
tiert so einen reibungslosen Ablauf. Bei der fachlichen Diskussion zwischen
Regierungsstellen und Gebern sind beide Partner gleichberechtigt. Die
Österreichische Entwicklungszusammenarbeit ist über ihr Koordinationsbüro
in der Hauptstadt Kampala in den Gremien vertreten.
Projektpartner der OEZA:
Ministry of Finance, Planning and Economic Development und
Ministry of Local Government, Uganda
BASISDATEN
Staatsform: PräsidialrepublikStaatsoberhaupt: Yoweri Kaguta
MuseveniRegierungschef: Apolo Nsibambi
Fläche: 241.139 km2
Bevölkerung: 28,947 Mio.Bevölkerungswachstum: 3,2%Hauptstadt: KampalaLebenserwartung: Frauen: 50,2 Jahre; Männer 49,1 JahreAlphabetisierung: Frauen: 57,7 %; Männer: 76,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 300 (€ 192,84)HIV/AIDS Rate: 6,7 %ÄrztInnen/100.000 Menschen: 0,053Zugang zu sauberem Wasser: 60 %Arbeitslosigkeit: 42 %Inflation: 7,8%Studierende/1.000 Menschen: 1,47Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 17
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1993 ist Uganda Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Kampala.
Schwerpunkte der Zusammenarbeit liegen in den Bereichen Wasserversorgungund Siedlungshygiene sowie Justizwesen.
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DEMOKRATIE 41
Das Recht auf deiner Seite
Der Zugang zu Recht für die gesamte
Bevölkerung – insbesondere auch für arme
Bevölkerungsschichten – ist in vielen Ländern
keine Selbstverständlichkeit. In Uganda herrscht
etwa im Norden des Landes aufgrund eines jahr-
zehntelangen Bürgerkrieges ein akuter Mangel an
Rechtshilfeleistungen. In anderen Teilen Ugandas
können Menschen oft wegen Geldmangels oder
zu großen Distanzen Rechtsdienstleistungen nicht
in Anspruch nehmen.
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
(OEZA) fördert daher seit einigen Jahren die
Bereitstellung von Rechtshilfe in Uganda über
einen Basket Fund (Legal Aid Basket Fund) mehre-
rer Geber. Bis ein voll funktionierendes staatliches
Rechtssystem etabliert ist, soll so landesweit für
alle, insbesondere für Frauen, Kinder und Arme,
der Zugang zu Recht gewährleistet werden.
UGANDAWissen macht stark
Durch die Förderung lokaler zivilgesellschaftlicher Organisationen in ihrer
Rolle als Anwaltschaft und Anbieter von Rechtshilfe werden diese in ihren
Fähigkeiten gestärkt und können somit benachteiligten Bevölkerungs-
gruppen ihre Leistungen zur Verfügung stellen. Dabei wird ein besonderer
Fokus auf Aufklärung im Bereich von Frauen- und Kinderrechten sowie
Rechten im Fall von häuslicher Gewalt gelegt. Durch Bewusstseinsschaffung
wird die Bevölkerung ermutigt, sich zu organisieren und sich gemeinsam für
ihre Rechte einzusetzen.
Projektpartner der OEZA:
Danish International Development Agency (DANIDA),
ugandische zivilgesellschaftliche Organisationen
BASISDATEN
Staatsform: PräsidialrepublikStaatsoberhaupt: Yoweri Kaguta
MuseveniRegierungschef: Apolo Nsibambi
Fläche: 241.139 km2
Bevölkerung: 28,947 Mio.Bevölkerungswachstum: 3,2%Hauptstadt: KampalaLebenserwartung: Frauen: 50,2 Jahre; Männer 49,1 JahreAlphabetisierung: Frauen: 57,7 %; Männer: 76,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 300 (€ 192,84)HIV/AIDS Rate: 6,7 %ÄrztInnen/100.000 Menschen: 0,053Zugang zu sauberem Wasser: 60 %Arbeitslosigkeit: 42 %Inflation: 7,8%Studierende/1.000 Menschen: 1,47Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 17
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
OEZA
Seit 1993 ist Uganda Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Kampala.
Schwerpunkte der Zusammenarbeit liegen in den Bereichen Wasserversorgungund Siedlungshygiene sowie Justizwesen.
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Sauberes Wasser für alle
Wasser bedeutet Leben. Während Wasser in
Österreich in ausreichender Menge, hervorragen-
der Qualität und greifbarer Nähe vorhanden ist,
haben in Uganda erst 60 Prozent der Bevölkerung
Zugang zu sauberem Trinkwasser und weniger als
50 Prozent zu sanitären Anlagen.
Die Regierung Ugandas hat sich daher zum Ziel
gesetzt, bis 2015 knapp 80 Prozent der ländlichen
und die gesamte urbane Bevölkerung mit saube-
rem Trinkwasser und modernen Sanitärein-
richtungen zu versorgen. Die Österreichische
Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt
sie dabei.
Von der Trinkstation …
„Es hat sich viel verändert. Durch die Wasserver-
sorgungsanlage hat heute fast jeder bei uns Zugang
zu sauberem Trinkwasser“, freut sich Elioda Mbwizi
Bagombeka, der für die Wartung der Wasser-
versorgungsanlage in Kabwohe zuständig ist.
Das South Western Towns Water and Sanitation
Project (swTws) ist ein groß angelegtes regionales
Programm zur Wasserversorgung in den kleinen
Städten und ländlichen Zentren im Südwesten
Ugandas. Bisher wurde die Wasserversorgung für
die Distrikthauptstadt Kisoro und für rund 40
Kleinstädte im Südwesten Ugandas finanziert. Mit zusätzlichen Mitteln aus
der EU-Wasserinitiative konnte das Projekt auf 17 Distrikte ausgeweitet wer-
den. Weitere 75 ländliche Wachstumszentren sollen noch erreicht werden.
… zur Trockentoilette
Österreich unterstützt das Vorzeigeprojekt. Der Einsatz von Solarenergie für
Wasserpumpstationen senkt langfristig die Betriebskosten und erhöht die
Nachhaltigkeit. Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren eigens entwi-
ckelte Trockentoiletten im Südwesten Ugandas installiert. Diese haben den
Vorteil, dass Urin und Fäkalien nicht ins Grundwasser gelangen und dieses
verunreinigen. Ein weiterer Nutzen: Die Ausscheidungen können zu Dünger
für die Landwirtschaft verarbeitet werden.
Projektpartner der OEZA:
Ministry of Water, Lands & Environment,
Directorate for Water Development, Uganda
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BASISDATEN
Staatsform: PräsidialrepublikStaatsoberhaupt: Yoweri Kaguta
MuseveniRegierungschef: Apolo Nsibambi
Fläche: 241.139 km2
Bevölkerung: 28,947 Mio.Bevölkerungswachstum: 3,2%Hauptstadt: KampalaLebenserwartung: Frauen: 50,2 Jahre; Männer 49,1 JahreAlphabetisierung: Frauen: 57,7 %; Männer: 76,8 %Bruttonationaleinkommen/Kopf: USD 300 (€ 192,84)HIV/AIDS Rate: 6,7 %ÄrztInnen/100.000 Menschen: 0,053Zugang zu sauberem Wasser: 60 %Arbeitslosigkeit: 42 %Inflation: 7,8%Studierende/1.000 Menschen: 1,47Internetanschlüsse/1.000 Menschen: 17
Quellen: Fischer Weltalmanach 2008, UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2007
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Seit 1993 ist Uganda Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit mit einem Koordinationsbüro in der Hauptstadt Kampala.
Schwerpunkte der Zusammenarbeit liegen in den Bereichen Wasserversorgungund Siedlungshygiene sowie Justizwesen.
100 km
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Elioda Mbwizi Bagombeka ist für die Wartung der Wasserversorungsanlage in Kabwohe verantwortlich.
WASSER 43
Saubere Energie für Zentralamerika
2007 trat die Österreichische Entwicklungs-
zusammenarbeit (OEZA) der Energie- und
Umweltpartnerschaft für Zentralamerika (EEP)
bei. Die Initiative wurde 2002 am Rande des
Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung von
Finnland unter dem Schirm der EU-Energie-
initiative und in Kooperation mit der zentralame-
rikanischen Regionalorganisation Sistema de la
Integración Centroamericana (SICA) ins Leben
gerufen. Finanziert werden Maßnahmen zu
erneuerbarer Energie und Energieeffizienz insbe-
sondere in abgelegenen ländlichen Regionen.
Die Zuschüsse werden für Grundlagenstudien,
Demonstrationsprojekte und Bewusstseinsbildung
verwendet, um auf soziale, wirtschaftliche und
ökologische Probleme der Region zu reagieren. Ein
eigenes Regionalbüro in El Salvador begleitet in
Koordination mit den nationalen Behörden lokale
und internationale Nichtregierungsorganisationen
und Unternehmen sowie staatlichen Institutionen
bei der Umsetzung der Projekte.
Gefriergeräte in Panama, Öko-Herde in Honduras
Die EEP verfügt für drei Jahre über ein Gesamtbudget von mehr als 6,8
Millionen Euro. Damit werden beispielsweise Wind- und Kleinwasser-
kraftwerke in Nicaragua errichtet, solarbetriebene Gefriergeräte für eine
Fischerkooperative in Panama gefördert, geothermische Energie in der
Lebensmittelindustrie in Guatemala eingesetzt und Öko-Herde für
Familienhaushalte in Honduras unterstützt. Österreich leistet vor allem in
den Bereichen Wasserkraft, Solarthermie und Biomasse einen Beitrag.
Regionaler Wissensaustausch
Durch die Förderung erneuerbarer Energiequellen wird die Verwendung fossiler
Brennstoffe verringert. Durch die Steigerung der Energieeffizienz werden der
Energieverbrauch und CO2-Emissionen reduziert. Alle sechs Monate findet ein
regionales Diskussionsforum in einem zentralamerikanischen Mitgliedsstaat der
EEP statt. Themen wie „Bioenergie“, „Energieeffizienz“ oder „Ländliche
Elektrifizierung“ stehen dabei im Mittelpunkt. Rund 200 internationale Exper-
tInnen tauschen so Erfahrungen aus, besprechen die Auswirkungen neuester
Technologien und der Projekte auf die Bevölkerung und die Region vor Ort.
Projektpartner der OEZA: Sistema de la Integracíon Centroamericana (SICA),
Comisión Centroamericana de Ambiente y Desarrollo (CCAD),
finnisches Außenministerium
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