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Seite 1 Kostengünstig ins Wohnzimmer / Lokal TV über DVB-T – Auch in Bayern möglich und bezahlbar ? LOKALRUNDFUNKTAGE Nürnberg 2009 Walter Möller - Stv. Bereichsleiter Technik Bayerische Landeszentrale für neue Medien [email protected] Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Walter Moeller

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Page 1: Walter Moeller

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Kostengünstig ins Wohnzimmer /

Lokal TV über DVB-T –

Auch in Bayern möglich und bezahlbar ?

LOKALRUNDFUNKTAGE Nürnberg 2009

Walter Möller - Stv. Bereichsleiter TechnikBayerische Landeszentrale für neue Medien

[email protected]

Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Page 2: Walter Moeller

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Inhalt

- Status Quo

- Frequenzsituation / Multiplex-Alternativen

- Standortsituation

- Kostenschätzung landesweit

- Alternativkonzept Leipzig (Kleinleistungssender)

- Modellbetrachtungen Regensburg

- Überlegungen zur Multiplexbelegung

- Zusammenfassung und Fazit

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Frequenzsituation (I)

Flächendeckend stehen zu den drei öffentlich-rechtlichen

Bedeckungen zwei weitere für den priv. Fernsehrundfunk

zur Verfügung (in München und Nürnberg im Einsatz):

Bedeckung: Priv_1 Bedeckung: Priv_2 Die Darstellungen zeigen den aktuellen Zwischenstand der Planungen: Hierbei sind Änderungen jederzeit möglich. Quelle: BR

Ersetzt K66

Page 4: Walter Moeller

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Frequenzsituation (II)

zusätzlich steht eine Bedeckung für

- München/Südbayern (derzeit K66, nach Kanalwechsel im Einsatz)

- Nürnberg (im Einsatz)

- Augsburg

- Ingolstadt

- Würzburg

- Regensburg

und weitere Allotments zur Verfügung.

Fazit: Für den lokalen privaten Fernsehrundfunk stehen außerhalb M. und N. genügend Frequenzen zur Verfügung!

??

??

??

??

??

Bedeckung: Priv_3 Quelle: BR (Planung)

Ersetzt K66

Page 5: Walter Moeller

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Achtung: Multiplexbildung

Derzeit werden im 8 MHz UHF-Kanal typischerweise

4 Programme (in MPEG-2 codiert) übertragen.

Multiplex: „4 Freunde müsst Ihr sein !“

Alternativen:

Nutzung einer anderen Modulationsart

(QPSK statt 16 QAM) --> 2 Programme p.K.

Nutzung einer anderen Quellcodierung

(MPEG-4 / H.264 statt MPEG 2) --> 6 Programme p.K.

mehr dazu etwas später ...

Bsp.: München (privat)

Page 6: Walter Moeller

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Standortsituation

25 Standorte in Bayern in Betrieb

3 werden vom priv. RF genutzt

weitere 11 würden eine sehr gute

Versorgungssituation für fast alle

Lokal-TV-Stationen schaffen.

Anmerkungen:

- Passau (TVU kommt in 11/2009)

- für Schweinfurt und Ingolstadt

müsste nach einer anderen Lösung

gesucht werden.

- Auch neue Standorte sind denkbar

und grundsätzlich möglich ...

Page 7: Walter Moeller

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Kostenschätzung (high tower - high power):

Nur Senderkosten …

… für 11 zusätzliche Standorte in Bayern (vgl. vorausgegangene Folie):

(Reichweite: Bevölkerung ab 14 - portabel indoor / outdoor /

stationär)

- 5 kW / Standort: 300.000 € p.a. pro Prog. (pi 44% / po 71% / stat 81%)

- 10 kW / Standort: 525.000 € p.a. pro Prog. (pi 48% / po 74% / stat 84%)

- 20 kW / Standort: 625.000 € p.a. pro Prog. (pi 53% / po 77% / stat 87%)

zzgl. Schweinfurt und Ingolstadt

zzgl. Zuführung / Modulationsnetz, Planung, Hoheitsgebühren und

Multiplexing (abh. von Konzept und Belegung)

Preisbasis: bestehende DVB-T-Sendeanlagen in Deutschland

München / Wendelstein (je 100 kW): 190.000 € für münchen.tv

Nürnberg (20 kW): 78.000 € für Franken TV

Page 8: Walter Moeller

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Kostenschätzung (high tower - high power):

Kosten für ein Programmäquivalent (MPEG-2) an allen 11 neuen

Standorten pro Jahr bei 10 kW:

- Verbreitung 525.000 €

- Multiplexing (am Sendestandort) 145.000 €

- Signalzuführung zum Multiplexer 350.000 €

Summe ca. 1 Mio. €

zzgl. Schweinfurt und Ingolstadt

zzgl. Planung und Hoheitsgebühren

Page 9: Walter Moeller

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Übersichtskarte 14 Standorte (i.d.R. 10 kW)

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Alternativkonzept: Leipzig (I)

DVB-T-Netz als Pilotprojekt im Jahr 2008

aufgebaut

5 Standorte mit Kleinleistungssender als

SFN auf K 37

Dachstandorte (typ. Mobilfunk) in 50 bzw.

70 Metern Höhe

Leistungen (ERP): 1,2 bis 4,7 kW

4 TV- (MPEG-2) und 2 Hörfunk-Programme

Die Versorgung beläuft sich nach

Projektaussagen auf etwa 200.000 HH bzw.

340.000 Einwohner portabel indoor.

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Alternativkonzept: Leipzig (II)

Bezogen auf die rund 500.000 Einwohner

Leipzigs sind das knapp 70 Prozent.

In Leipzig sind auch andere, deutlich höhere

Standorte verfügbar.

RTL und P7S1 sind nicht im Projekt dabei.

Offizielle Aussagen zu den Kosten gibt es

keine.

Ebenso liegen keine Informationen zur

Verfügbarkeit etc. vor.

Umsetzung: Fa. Mugler im Auftrag der SLM

Page 12: Walter Moeller

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Beispiel: Regensburg mit zentrumsnahem Standort

Standort: Ernst-Reuter-Platz

Sendeleistung: 8 kW (ERP)

Höhe: 36 m

System (16QAM;2/3;1/8): 14,75 Mbit/s

Quelle/Lieferant: Mugler

Verfügbarkeit: 99%

Laufzeit: 5 Jahre (hoher Invest, geringe laufende Kosten)

Versorgung (Quelle BLM): portabel indoor = 110.000 EW

portabel outdoor =

180.000 EW

stationär =

220.000 EW

Quelle: Regensburg.de

Page 13: Walter Moeller

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Beispiel: Regensburg mit zentrumsfernem Standort

Standort: Ziegetsberg

Sendeleistung: 5 kW (ERP)

Höhe: 140 m

System (16QAM;2/3;1/4): 13,3 Mbit/s

Quelle/Lieferant: Media Broadcast

Verfügbarkeit: 99%

Laufzeit: 5 Jahre (geringer Invest, hohe laufenden Kosten)

Versorgung (Quelle BLM): portabel indoor = 76.000 EW

portabel outdoor =

193.000 EW

stationär =

402.000 EW

Page 14: Walter Moeller

Seite 14

Beispiel: Regensburg Vergleich der Kosten

Versorgung (EW)Ernst-Reuter-Platz 8kW (ERP)

Kosten pro Prg/EW/Jahr

Zigetsberg 5 kW (ERP)

Kosten pro Prg/EW/Jahr

Zigetsberg 10 kW (ERP)

Kosten pro Prg/EW/Jahr

Zimmerantenne 110.000 0,23 76.000 0,72 100.000 0,55Außenantenne 180.000 0,14 193.000 0,28 220.000 0,25Dachantenne 220.000 0,11 402.000 0,14 450.000 0,12

Kosten pro MUX p.a. (in €) 100.000 220.000 310.000Kosten pro Prg. p.a. (in €) 25.000 55.000 77.500

Kostenvergleich zentrumsnah - zentrumsfern

Das Versorgungsziel (Zimmer- oder Dachantenne) hat wesentlichen

Einfluss auf die Standortwahl.

Für die Versorgung mit Dachantenne liegen die Kosten pro

Programm, Einwohner und Jahr sehr nah bei einander.

Die Angaben sind auf Grund unterschiedlicher

Betriebskonzepte nicht direkt vergleichbar !

Page 15: Walter Moeller

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Überlegungen zur Multiplexbelegung (I)

QPSK statt 16 QAM:

Die Veränderung der Modulationsart verringert die Nettobitrate

und erhöht die Robustheit.

Mit ca. halber Sendeleistung können bei gleicher Versorgung 5,5

Mbit/s weniger übertragen werden.

16 QAM-Standort-Preise (nur Standort ohne Zuführung):

5 kW @ 130m 110 T€ p.a.

10 kW @ 130 m 200 T€ p.a.

Modulationsart Coderate Guardinterval C/N Bitrate Programme Bitrate/Programm 16 QAM 2/3 1/4 14,2 dB 13,3 Mbit/s 4 3,3 Mbit/sQPSK 3/4 1/16 (MFN) 10,7 dB 8,8 Mbit/s 2 4,4 Mbit/s

3,5 dB entspricht ca. halber Sendeleistung!

egalisiert sich nach Transformation von 16 QAM auf

QPSK (muss nur am Sender eingestellt werden)

halbe Kosten; halbe Programmzahl; etwas bessere

Qualität !!!

Page 16: Walter Moeller

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Überlegungen zur Multiplexbelegung (II)

Privat 1

2,2 Mbit/s

Privat 2

Privat 3

Privat 4

Privat 5

Privat 6

Stuttg

art

Lokal

Privat 1

Privat 2

Privat 3

Privat 4

sonstiges

Mixed 1

Lokal

Privat

oder

Lokal 2

HD (ör)

6,6 Mbit/s

**knapp**

Mixed 2

Lokal

Privat

HD (ör)

7,8 Mbit/s

Mixed 3

Lokal

sonstiges

HD (ör)

8 Mbit/s

Mixed 4

Lokal

3,3 Mbit/s

Privat 1

Privat 3

Privat 2

in B

etrieb

13,3

Mb

it/s

bei

16

QA

M

MPEG 2

MPEG 4/H.264

QPSK 1

Lokal

4 Mbit/s

Privat sonstiges

Lokal

4 Mbit/s

QPSK 2

Wichtig: 1 Lokal- TV-Programm in MPEG-2 je Standort zum sofortigen Empfang !

Page 17: Walter Moeller

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Zusammenfassung und Fazit

- Frequenzen und Standorte sind grundsätzlich verfügbar, zeitlich aber

nicht auf Dauer reserviert (Ansturm auf Frequenzen durch Mobilfunker).

- Kostenrahmen kann abgeschätzt werden, Gewichtung ist aber abhängig

vom Realisierungskonzept und Kosten-Nutzer-Relation (DVB-T-Akzeptanz).

- Technische Möglichkeiten (MPEG-4 und QPSK) bieten mehr Spielraum für

Gestaltung, vor allem bei der Multiplex-Belegung.

- MPEG-4-Empfänger sind derzeit kaum auf dem Markt (Entwicklung ?).

- Kleinleistungssender: weniger Signalstärke als öff.-rechtl. Programme.

- Die Nutzung und Akzeptanz von DVB-T ist weiter ansteigend. Problem:

Zweit- / Drittgeräteerfassung durch GfK.

- Neue Nutzungsformen (portabel / mobil) neue Vermarkungschancen ?

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Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Fragen sind willkommen.