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2015 konzept inklusion_bereich_freizeit

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Regionaler Sozialdienst der Gemeinden Aarwangen, Bannwil, Schwarzhäusern, Thunstetten und Wynau Einwohnergemeinde · Postfach 34 · Jurastrasse 3 · 4912 Aarwangen Telefon 062 926 64 00 · Telefax 062 926 64 18 · [email protected] www.aarwangen.ch

Regionaler Sozialdienst

Konzept über die integrative Arbeit in der Sozialhilfe und bei Beistandschaften

Unterstützung von Menschen mit einer Behinde-rung/Beeinträchtigung im Bereich Freizeit im Rahmen

der wirtschaftlicher Hilfe und Beistandschaften

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Regionaler Sozialdienst der Gemeinden Aarwangen, Bannwil, Schwarzhäusern, Thunstetten und Wynau Einwohnergemeinde · Postfach 34 · Jurastrasse 3 · 4912 Aarwangen Telefon 062 923 10 73 · Telefax 062 923 10 92 · www.aarwangen.ch

Ausgangslage

Bei der täglichen Arbeit mit Klientinnen und Klienten werden meist die folgenden Themen geklärt: Gesundheit, Wohnsituation, Arbeitssituation, Ausbildungssituation, Schulden, familiäre Situation, Mobilität und Subsidiarität. Nur am Rand erwähnt wird meist das Thema Freizeitgestaltung. Viele im Rahmen von der Sozialhilfe oder im Rahmen von Beistandschaften unterstützte Personen wissen kaum Bescheid über die Möglichkeiten die in der Freiwilligenarbeit oder der Freizeitbeschäftigung bestehen. Meist stehen die oben genannten Themen im Vordergrund. Kommt zusätzlich noch eine physische oder psychische Behinderung/Beeinträchtigung dazu, rückt das Thema Freizeit noch weiter weg, weil sich Betroffene häufig ausgegrenzt fühlen oder sich total auf ihre Probleme, bedingt durch ihre Beeinträchtigung, fokussieren. Übergewicht und Abbau der körperlichen Leistungsfähigkeit kön-nen die Folge sein. Diverse Studien zeigen aber, dass wer sich viel bewegt und aktiv ist, zu einer bes-seren Ausgeglichenheit im Alltag kommt. Oft spielt dabei auch das Gefühl der Anerkennung und der Wertschätzung durch andere eine wichtige Rolle. Betroffene erhalten so zudem das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun. Von der SH unterstütze Personen können unter Umständen schneller abgelöst werden, weil die Chancen auf berufliche Integration durch ihre verbesserte gesundheitliche Aus-gangslage verbessert.

Für Betroffene und Eltern stellt die Suche nach passenden Freizeitangeboten oft ein schwieriges Un-terfangen dar. Einerseits haben sie Mühe in „normalen“ Gruppen den Anschluss zu finden, weil bei-spielsweise ihre Motorik/Wahrnehmung eingeschränkt ist. Wenn jemand die Flugbahn eines Balls nicht einschätzen kann oder Mühe hat, im Spielgeschehen den Überblick zu halten, kann das in Mannschaftssportarten zu Frust für alle Beteiligten führen. Auch die Trainerinnen und Trainer kön-nen überfordert sein, weil sie dann jeweils nicht wissen wie sie Betroffene in solche Gruppen integ-rieren können. Geschweige denn, dass Betroffene die Möglichkeit erhalten eine Vorstands- oder Lei-terfunktion einnehmen zu können. Aus Frust verzichten Betroffene dann auf eine weitere Teilnahme an Sportaktivitäten und ziehen sich zurück. Dies muss nicht sein. In einer Behindertensport-Gruppe mitzumachen kann für einzelne Betroffene durchaus attraktiv sein. Vielfach wissen diese Leute dann aber nicht Bescheid über Behindertensport-Gruppen in ihrer Region. Zudem stellt sich jeweils die Frage ob sich eine betroffene Person wohl fühlt in so einer Gruppe. Das Gleiche gilt auch für die Teil-nahme an Lagern und Sportcamps. Darum ist es wichtig Betroffene bei dieser Wahl zu unterstützen.

Der/die fallführende Sozialarbeitende oder der Berufsbeistand kann dieser Thematik etwas mehr Aufmerksamkeit widmen indem er/sie mit dem Betroffenen das Thema Freizeit in Gesprächen the-matisiert. Wie das genau aussehen kann, wird später noch konkretisiert. Dadurch erhalten Betroffe-ne eine zusätzliche Möglichkeit in ihren Alltag Abwechslung zu bringen und tun zudem etwas für ihre physische und psychische Gesundheit. Zudem hat die Schweiz die UN-Behindertenrechtskonvention unterschrieben und sich damit verpflichtet Menschen mit einer Behinderung/Beeinträchtigung bei der Erlangung von mehr Selbstbestimmungsrecht im Alltag zu unterstützen. Dies gilt vor allem für In-stitutionen die im öffentlichen Interesse stehen.

Setzen sich Sozialarbeitende im Rahmen der Ausrichtung der wirtschaftlichen Hilfe und/oder Bei-standschaften dafür ein, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur psychischen und physischen Gesund-heit. Zudem erweitern Sozialarbeitende damit ihre Methodenvielfalt.

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Motivation und Ziele

Ich beschäftige mich im Rahmen meiner Arbeit im RSDA und meinen Freizeitaktivitäten intensiv mit der Frage der Inklusion von Menschen mit einer Behinderung im Rahmen von Aktivitäten in Sport-vereinen und Jugendgruppen. Zudem habe ich ursprünglich mit der beruflichen Tätigkeit des Jugend-arbeiters begonnen, bevor ich in die Soziale Arbeit gewechselt habe. Auch dort habe ich mich mit diesem Thema befasst.

Als ausgebildeter J&S Leiter bei der Pro Natura bin ich zudem als Integrationsfachperson tätig und versuche Kontakte aufzubauen zu Behindertensportgruppen, heilpädagogischen Schulen, Elternver-einigungen, Vereinigungen die sich für die Rechte von Menschen mit einer Behinde-rung/Beeinträchtigung einsetzen, etc. Dadurch soll erreicht werden, dass sich solche Gruppen durchmischen. Zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Behindertensport-Leiter Plusport und Erwachsenen-sport-Leiter ESA bin ich seit einigen Jahren als Begleiter in Sportcamps für Menschen mit einer Be-hinderung aktiv. Als Trainer bei der Behindertensport-Gruppe Olten (BSG Olten) leite ich dort das Training von Jugendlichen mit ADHS/Asperger-Syndrom und das Training von Menschen mit einer kognitiven und/oder körperlichen Beeinträchtigung. Diese Gruppen coache ich zudem für die Teil-nahme an regionalen, nationalen oder internationalen Sportanlässen.

Bei diesen Tätigkeiten bei Pro Natura und Plusport ist mir aufgefallen, dass diese Leute häufig nur Ak-tivitäten in "ihren Kreisen" machen. Das heisst Menschen ohne Behinderung und Menschen mit einer Behinderung/Beeinträchtigung machen Aktivitäten in ihren Vereinen aber je meist für sich und in ih-ren Kreisen. Dazu kommt, dass Menschen mit einer Behinderung/Beeinträchtigung meistens keine Möglichkeiten haben sich in Vorstandsfunktionen oder als Leiter bzw. Hilfsleiter zu engagieren. Auch, wenn sie das gerne möchten. Ich kann das aufgrund von mündlichen Umfragen die ich in diesen Krei-sen gemacht habe, bestätigen. Innerhalb von Sportcamps oder Sportlektionen habe ich bereits Men-schen mit einer körperlichen und kognitiven Beeinträchtigung leiten lassen. Dies hat meist sehr gut geklappt. Mit ihrem teilweise sehr vertieften Wissen über bestimmte Themen, auch im Bereich Um-welt, konnten sie das Wissen der anderen Teilnehmenden entsprechend erweitern. Schlussendlich war es immer eine Bereicherung für alle Beteiligten. Oft fehlt es schlicht am Wissen oder der Bereit-schaft von beteiligten Leiterinnen und Leitern diesen Leuten mehr Verantwortung zu geben. Dies kann ich auch aus eigener Erfahrung (ADHS-Diagnose) bestätigen.

In meiner Funktion als Integrationsfachperson bei der Pro Natura versuche ich nun genau diese Ge-danken umzusetzen. Ich vernetze mich neben den oben genannten Organisationen zudem mit Per-sonen aus der SAJV (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände), Der Jugendarbeit, dem BASPO (Bundesamt für Sport), Plusport und Swiss Olympics. Ich versuche diese Leute auf das Thema zu sensibilisieren und Möglichkeiten zu erarbeiten um die Barrieren die sich für Betroffene häufig stellen, zu überwinden. Dabei geht es nicht nur um die Teilnahme von Menschen mit einer Behinderung/Beeinträchtigung bei "normalen" Sport- und Jugend(erwachsenen)gruppen, sondern auch um die Einbindung dieser Leute in Vorstands- und Leitaktivitäten. Sportfunktionäre und Leitper-sonen sollen so vermehrt darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie auch eine integrative Funkti-on bzw. Auftrag haben. Damit werden die Inklusion und die Selbstbestimmung dieser Leute verbes-sert und die Artikel der UN-Behindertenrechtskonvention bestmöglich umgesetzt.

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Ich respektiere dabei die Tatsache, dass es Menschen mit einer Behinderung/Beeinträchtigung gibt, die lieber unter ihresgleichen trainieren. Aber es gibt eben auch solche, welche sehr gerne bei "nor-malen" Gruppen mitmachen möchten. Diese sollten darin m.E. unterstützt werden. Dazu kommt auch, dass nicht alle Betroffenen begeistert von der Teilnahme an Wettkämpfen sind. Ein Teil sicher-lich. Aber der andere Teil, der lieber an Aktivitäten ohne Wettkampfcharakter und Leistungsdruck teilnehmen möchte, muss ebenfalls beachtet werden. Dies soll durch Aktivitäten in der Natur oder spielerische Aktivitäten im Training ausgeglichen werden. Wichtig ist dabei auch der Aspekt, dass die Betroffenen bei der Gestaltung der Sportlektionen mitentscheiden können und ihre Ideen auch be-rücksichtigt werden. Ein reiner Drill auf Leistung und Wettkämpfe ist m.E. kontraproduktiv und ent-spricht nicht immer den Ressourcen von Betroffenen.

Aktuell geschieht das beispielsweise durch die Zusammenarbeit mit der Arkadis und Pro Natura Solo-thurn. Das ist die heilpädagogischen Schule in Olten. Mit der Arkadis Pro Natura Solothurn werden als Pilotversuch zwei Anlässe durchgeführt, die gemeinsam durchgeführt werden sollen. Wenn mög-lich in der Natur. An diesen Aktivitäten sollen zudem Gruppenaktivitäten durchgeführt werden um das gegenseitige Verständnis zu fördern. Denkbar wäre auch Kinder/Jugendliche die sich in einer Beistandschaft befinden dort anzumelden.

Im familiären und beruflichen Umfeld ist dieser Aspekt der Hilfe im Alltag und bei wirtschaftlichen Fragen natürlich mindestens so wichtig. Dass wir auch in diesen Bereichen darauf achten in unserer täglichen Tätigkeit ist zumindest für mich selbstverständlich. Mit diesem Konzept möchte ich den Schwerpunkt bewusst auf den Freizeitbereich legen und methodische Handlungsmöglichkeiten für unsere professionelle Arbeit aufzeigen.

Zielgruppe

Bei der Zielgruppe für die Abklärungen und Unterstützungen im Freizeitbereich sehe ich vor allem Klientinnen und Klienten mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen und/oder Behinde-rungen. Es können Personen sein die im Rahmen von wirtschaftlicher Hilfe und/oder im Rahmen ei-ner Beistandschaft unterstützt werden. Altersmässig sind alle betroffen. Von jung bis alt.

Methode/Umsetzung

Sozialarbeitende achten bei der Beratung/Betreuung von Menschen mit einer Behinde-rung/Beeinträchtigung in Gesprächen auch auf das Thema Freizeitbeschäftigung. Bei Bedarf sprechen sie es an und befragen die betroffenen Personen was sie aktuell machen oder machen wollen und ob sie bei der Ausübung dieser Beschäftigung Einschränkungen erfahren oder mit allem zufrieden sind. Im besten Fall sind bei diesen Gesprächen auch Angehörige der Betroffenen dabei. Stellt sich heraus, dass kein Bedarf ist, kann das Thema beendet werden.

Sollte Handlungsbedarf bestehen, wird geklärt wo und warum. Gemeinsam werden dann Möglichkei-ten ausgearbeitet. Der/die Sozialarbeitende weist auf Angebote in der Umgebung hin, welche explizit für Menschen mit einer Behinderung/Beeinträchtigung gedacht sind oder allenfalls für "normale" Leute. Das können Plusport-Vereine, Jugendgruppen (Pfadi, Pro Natura, Blauring etc.), Sportclubs di-verser Sportarten in der Umgebung etc. sein. Sollten betroffene Personen bereits in einem Sportver-ein sein oder einer Aktivität nachgehen, kann es sein, dass sich verantwortliche Personen von Frei-

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zeitclubs quer stellen und eine Aufnahme von betroffenen Personen ausschliessen oder ausschlies-sen wollen. Dann wäre es wichtig, als sozialarbeitende Person den Kontakt aufzunehmen mit dieser Leit-Person und das Problem zu klären versuchen. Allenfalls kann eine alternative Lösung gefunden werden. Wichtig ist, dass der/die Klient/in die Gelegenheit erhält, einmal selbst bei einem Angebot mitzumachen und aktiv zu sein. Werden Probleme festgestellt, sind vor dem Rauswurf aus dem Ver-ein Alternativen zu prüfen. Was genau passt kann nur durch Ausprobieren herausgefunden werden. Klappt es auch mit dem Prüfen einer Alternative nicht, lohnt es sich einen neuen Verein zu suchen. Eine Begleitung dabei kann für Betroffene wichtig sein. Hilfreich kann auch das gemeinsame Ausar-beiten von Zielen sein. Diese sollten dann auch überprüft werden.

Der/die Sozialarbeitende begleitet den Prozess und sucht bei Bedarf mit den Betroffenen, den Ange-hörigen und/oder den Vereinsverantwortlichen das Gespräch.

Alternative Einsatzmöglichkeiten in einem Freizeitangebot könnten sein:

- Beschäftigung als Schiedsrichter - Auswerten und Aufschreiben der Resultate - Einsatz bei Aktivitäten im Vorstand z.B. als Kassier, Aktuar, Anlassverantwortlicher etc. - Einsatz als Trainingsleiter. Leiten von einzelnen Lektionen

Kurz gesagt: Der/die Sozialarbeitende klärt den Bedarf Sport bei Betroffenen ab, vermittelt Klientinnen und Klien-ten allenfalls zu Sportangeboten in der Region und stellt dabei den Kontakt zu diesen Gruppen sicher. Er/Sie sensibilisiert verantwortliche Personen von Sportvereinen bei Bedarf auf die Probleme von Be-troffenen. Durch Gespräche mit Betroffenen, Vereinsverantwortlichen und Angehörigen soll die In-tegration in Sportgruppen sichergestellt und bei Problemen gemeinsam Alternativen und Lösungen gefunden werden können.

Hilfreiche Links Elternvereinigungen von Menschen mit einer Behinderung Autismus

http://www.autismusschweiz.ch/

http://www.kind-autismus.ch/en/links-e.html

Behinderung allgemein

http://www.behindertekinder.ch/index.php?hauptmenu=Elternvereinigungen&unt ermenu=&kg=mittel

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Asperger-Syndrom

http://www.aspergerhilfe.ch/asperger/

Kinder und Jugendliche mit ADHS-Syndrom

www.elpos.ch

Organisationen für Menschen mit einer Behinderung/Beeinträchtigung in der Schweiz Plusport

www.plusport.ch Plusport-Clubs: http://www.plusport.ch/sportclubs.html Plusport-Camps: http://www.plusport.ch/sportcamps.html

Sportvereine in der Schweiz

http://www.sportvereine.ch/

Procap

www.procap.ch

Pro Infirmis

www.proinfirmis.ch

Insieme

www.insieme.ch

Integration Handycap

http://www.integrationhandicap.ch/de/

Jugendverbände

www.sajv.ch http://www.junaktiv.ch/ (Regionale Gruppierung von der Pronatura für Anlässe mit

Jugendlichen und Kindern in der Natur) www.varieta.ch (Integrative Projekte für Kinder/Jugendliche mit Migrationshinter-

grund und Menschen mit einer Behinderung)

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Kontakt/Fragen zur Methode Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Christoph Hoffelner Bsc Soziale Arbeit FH ______________________________________ Regionaler Sozialdienst Aarwangen

Jurastrasse 3, 4912 Aarwangen e-mail: [email protected] http://www.aarwangen.ch Tel. 062 926 64 02

Finanzierung/Unabhängigkeit Die hier vorgestellten Aktivitäten mache ich alle ehrenamtlich. Ich erhalte von niemandem Geld für diese integrativen Tätigkeiten. Beeinflussen oder unter Druck setzen lasse ich mich auch nicht. Diese Aktivitäten sind für mich zeitlich nicht bindend und können jederzeit unterbrochen werden. Ich ma-che das weil ich von der Wichtigkeit der Inklusion von Menschen mit einer Behinde-rung/Beeinträchtigung im Alltag sehr überzeugt bin. Der berufliche Alltag leidet also in keinster Wei-se unter meinen Aktivitäten. Es liegt mir auch aus eigener Erfahrung viel daran an dieser Situation etwas zu verbessern. Es ist vor allem die Leidenschaft und auch die Selbsterfahrung die mich dazu bewegt immer wieder Zeit in dieses Thema zu investieren. Wir müssen die Artikel der UN-Behindertenrechtskonvention ernst nehmen und auch im Freizeitbereich umsetzen. In Berührung mit diesem Thema kommen nicht nur die Heime oder Behindertensport-Verbände und Sportämter. Son-dern eben auch Behörden wie die KESB, Sozialdienste oder Beratungsstellen. Es wäre schön, wenn sich diese Einsicht durchsetzen würde.

Schlussworte Betroffene Personen fühlen sich oft hilflos und überfordert, wenn es um ihre Teilnahme an Freizeit-aktivitäten geht. Sie wollen eigentlich gerne ganz normal mitmachen können wie die anderen auch. Es gelingt ihnen aber nicht. Aufgrund ihrer motorischen Probleme können sie Mühe haben bei kom-plexen Bewegungsabläufen oder aber bei einer Mannschaftssportart den Spielüberblick zu behalten. Meist werden sie dann als Versager und Erfolgsbremse verunglimpft. Das ist sehr schmerzhaft für Be-troffene und kann auch eine Depression zur Folge haben. Vor allem wenn dann eine Leit-Person auch noch mithilft beim Auslachen und Ausgrenzen. Es empfiehlt sich die Leit-Person von Anfang an über die Schwierigkeiten von Betroffenen zu informieren. Es muss ja nicht gleich die ganze Gruppe dar-über Bescheid wissen. Wie weit die anderen Teilnehmer informiert werden sollen, soll in der Ent-scheidung der Betroffenen liegen. Mit Geduld, Wertschätzung und einer verständnisvollen Grundhal-tung können Leit-Personen schon viel dazu beitragen, dass sich Betroffene in der Gruppe wohlfühlen.

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Ich hoffe, dass ich mit diesem Konzept etwas zum Nachdenken anregen und Ansatzpunkte für die praktische Arbeit im Rahmen der Sozialhilfe oder Beistandschaften liefern konnte. Zudem hoffe ich aufzeigen zu können wie wichtig es ist, dass Betroffene auch in diesem Bereich auf professionelle Un-terstützung zählen können und nicht allein gelassen werden. Wir können auch im Freizeitbereich viel zum Wohl von Betroffenen beitragen.