3
Mitarbeiter als Markenbotschafter im Social Web geropflueger.de /mitarbeiter-als-markenbotschafter-im-social-web/ Julia Glaubitz Ihr Unternehmen stellt super Produkte her, es herrscht ein großartiges Betriebsklima und sogar die Kantine ist gut? Das sollte die Öffentlichkeit erfahren! Eine der besten Möglichkeiten, diese positiven Botschaften über Ihren Betrieb nach außen zu tragen, ist – Ihre eigene Belegschaft. Genau. Nichts ist authentischer als der Mitarbeiter, der aus eigenem Antrieb öffentlich erklärt: »Toller Laden, für den ich da arbeite.« Wenn Ihre Belegschaft positiv über den Arbeitgeber spricht, erhöht sich die soziale Reichweite – ganz ohne Anstrengung Ihrerseits und zudem ohne Extrakosten. Wenn Ihre Belegschaft allerdings unbedarft oder gar negativ über Sie spricht, haben Sie ganz schnell die berühmte A…karte gezogen. Darum sollten Sie Ihren Mitarbeitern eine Hilfestellung an die Hand geben: Social-Media-Guidelines. Mit diesem Leitfaden können Sie eine Menge Menschen zu Markenbotschaftern – auf Englisch: brand advocates – machen, ohne dass diese dann im Umgang mit ihrem Brötchengeber sicheres Terrain verlassen müssen. Bevor Sie den Leitfaden jedoch verfassen können, benötigen Sie eine geeignete Social-Media- Strategie. Darin wird unter anderem definiert, welche Ziele bis wann und wie erreicht werden sollen und welche sozialen Netzwerke Sie dafür nutzen werden. Hier ist oft der Rat externer Experten von Vorteil – wir unterstützen Sie gern. Im Leitfaden für Ihre Mitarbeiter stehen dann Hinweise, wie das Unternehmen zu repräsentieren ist (zum Beispiel durch die korrekte Schreibweise des Firmennamens – es gibt Unternehmen, bei denen das nicht ganz einfach ist). Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, die Mitarbeiter auf ein eventuell notwendiges Impressum in den persönlichen Profilen hinzuweisen. Motivierte Mitarbeiter als Ihre Markenbotschafter Es heißt doch oft so schön »Fang doch erst einmal bei Dir selbst an!« Und das ist auch in diesem Fall so. Stellen Sie sich vor Beginn der eigentlichen Arbeit mit dem Social Web diese drei Fragen: Sind die Führungskräfte Ihres Unternehmens im Sinne des Unternehmens in sozialen Medien aktiv? Sie können nämlich nicht auf Mitarbeiterunterstützung hoffen, wenn die Chefs nicht selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Sind Sie als Führungskraft bereit, ein Stück Ihrer Kontrolle aufzugeben? Wenn Sie nämlich Ihre Mitarbeiter aktivieren möchten, dann müssen Sie das. Lange Freigabeprozesse einzelner Tweets oder Posts vergrätzen nur. Dem Risiko, dass etwas schief laufen könnte, können Sie dennoch entgegenwirken: Formulieren Sie Ihre Anforderungen deutlich im Social-Media- Leitfaden und bieten Sie Ihren Angestellten Weiterbildungen zum Thema an. Wollen Sie Ihren Mitarbeitern erlauben, die sozialen Netzwerke während der Arbeitszeit zu benutzen? Das kann sinnvoll sein: Gepostet wird nämlich oft aus dem Moment heraus. Beispiel: Frau Müller wird bei Kaffee und Kuchen in den Mutterschutz verabschiedet. Schnell ein Foto gemacht und direkt bei Instagram hochgeladen. Dies später zu posten wäre irgendwie langweilig. Soziale Reichweite mithilfe von Arbeitnehmern steigern

Mitarbeiter als Markenbotschafter im Social Web

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Mitarbeiter als Markenbotschafter im Social Web

Mitarbeiter als Markenbotschafter im Social Webgeropflueger.de /mitarbeiter-als-markenbotschafter-im-social-web/

Julia Glaubitz

Ihr Unternehmen stellt super Produkte her, es herrscht ein großartiges Betriebsklima und sogar dieKantine ist gut? Das sollte die Öffentlichkeit erfahren! Eine der besten Möglichkeiten, diese positivenBotschaften über Ihren Betrieb nach außen zu tragen, ist – Ihre eigene Belegschaft. Genau. Nichts istauthentischer als der Mitarbeiter, der aus eigenem Antrieb öffentlich erklärt: »Toller Laden, für den ichda arbeite.«

Wenn Ihre Belegschaft positiv über den Arbeitgeber spricht, erhöht sich die soziale Reichweite – ganzohne Anstrengung Ihrerseits und zudem ohne Extrakosten. Wenn Ihre Belegschaft allerdings unbedarftoder gar negativ über Sie spricht, haben Sie ganz schnell die berühmte A…karte gezogen. Darumsollten Sie Ihren Mitarbeitern eine Hilfestellung an die Hand geben: Social-Media-Guidelines. Mitdiesem Leitfaden können Sie eine Menge Menschen zu Markenbotschaftern – auf Englisch: brandadvocates – machen, ohne dass diese dann im Umgang mit ihrem Brötchengeber sicheres Terrainverlassen müssen.

Bevor Sie den Leitfaden jedoch verfassen können, benötigen Sie eine geeignete Social-Media-Strategie. Darin wird unter anderem definiert, welche Ziele bis wann und wie erreicht werden sollenund welche sozialen Netzwerke Sie dafür nutzen werden. Hier ist oft der Rat externer Experten vonVorteil – wir unterstützen Sie gern.

Im Leitfaden für Ihre Mitarbeiter stehen dann Hinweise, wie das Unternehmen zu repräsentieren ist(zum Beispiel durch die korrekte Schreibweise des Firmennamens – es gibt Unternehmen, bei denendas nicht ganz einfach ist). Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, die Mitarbeiter auf ein eventuellnotwendiges Impressum in den persönlichen Profilen hinzuweisen.

Motivierte Mitarbeiter als Ihre Markenbotschafter

Es heißt doch oft so schön »Fang doch erst einmal bei Dir selbst an!« Und das ist auch in diesem Fallso. Stellen Sie sich vor Beginn der eigentlichen Arbeit mit dem Social Web diese drei Fragen:

Sind die Führungskräfte Ihres Unternehmens im Sinne des Unternehmens in sozialen Medienaktiv? Sie können nämlich nicht auf Mitarbeiterunterstützung hoffen, wenn die Chefs nicht selbstmit gutem Beispiel vorangehen.

Sind Sie als Führungskraft bereit, ein Stück Ihrer Kontrolle aufzugeben? Wenn Sie nämlich IhreMitarbeiter aktivieren möchten, dann müssen Sie das. Lange Freigabeprozesse einzelnerTweets oder Posts vergrätzen nur. Dem Risiko, dass etwas schief laufen könnte, können Siedennoch entgegenwirken: Formulieren Sie Ihre Anforderungen deutlich im Social-Media-Leitfaden und bieten Sie Ihren Angestellten Weiterbildungen zum Thema an.

Wollen Sie Ihren Mitarbeitern erlauben, die sozialen Netzwerke während der Arbeitszeit zubenutzen? Das kann sinnvoll sein: Gepostet wird nämlich oft aus dem Moment heraus. Beispiel:Frau Müller wird bei Kaffee und Kuchen in den Mutterschutz verabschiedet. Schnell ein Fotogemacht und direkt bei Instagram hochgeladen. Dies später zu posten wäre irgendwielangweilig.

Soziale Reichweite mithilfe von Arbeitnehmern steigern

Page 2: Mitarbeiter als Markenbotschafter im Social Web

1. Motivieren Sie mit Sinn stiftender Arbeit statt mit Geld

Als gute Führungskraft wissen Sie: Geld motiviert nur für kurze Zeit. Vielleicht haben Sie schon einmalvon der »intrinsischen Motivation« gehört. Das bedeutet, dass der Mitarbeiter wegen eines innerenAnreizes handelt, der in der Tätigkeit selbst liegt. Er motiviert sich also selber.

Gerade junge Arbeitnehmer verlangen von ihrem Arbeitgeber andere Dinge als es ihre Eltern nochtaten. Vermögenswirksame Leistungen und Weihnachtsgeld werden natürlich auch heute nichtabgelehnt, aber für viele qualifizierte Arbeitnehmer spielen flexible Arbeitszeiten, ein Jobticket für denöffentlichen Nahverkehr oder der Betriebskindergarten eine viel größere Rolle. Vor allem dieÜbertragung von Verantwortung und damit auch die Chance, Probleme alleine zu lösen, sindinteressant. Denn der Arbeitnehmer darf dann autonom mehr tun als die klassische Jobbeschreibungzulässt. Das spornt an und führt zu Erfolgen!

Menschen teilen gerne ihre Erfolge mit anderen. Entweder erzählen sie ihren Freunden direkt davonoder sie nutzen die sozialen Netzwerke, wo es gleich ganz viele sehen können.

Wenn Ihre Mitarbeiter wissen, wie sie sicher vor rechtlichen Konsequenzen über das Unternehmenund ihre Erfolge darin sprechen können, wird das nicht ausbleiben.

2. Bilden Sie Ihre Mitarbeiter weiter

Ein gutes Beispiel für die Weiterbildung von Mitarbeitern ist beispielsweise »Hootsuite«. Das ist einUnternehmen, welches ein Tool zur Verfügung stellt, welches die Social Media-Arbeit in Unternehmenerleichtert. Da ist es so, dass jeder neue Mitarbeiter in den ersten paar Wochen durch eine ArtGrundausbildung muss, bei der es darum geht, die Grundlagen und das Handwerk von Social Mediabeigebracht zu bekommen. Ich persönlich finde, dass das sehr gut klingt. Es ist nämlich tausendmalbesser, wenn neue Mitarbeiter von Anfang an sorgfältige Einweisungen bekommen, anstatt diese inder freien Wildbahn rumlaufen zu lassen. Im Endeffekt bringt das nur Frustration und Mehrarbeit.

3. Gestalten Sie das Teilen Ihrer unternehmerischen Inhalte einfach

Wenn Ihre Mitarbeiter aus freien Stücken etwas über Ihr Unternehmen in die eigenen sozialenNetzwerke streuen wollen, dann gestalten Sie das am besten sehr einfach. Stellen Sie sich einmal vor,Sie sind selbst Angestellter bei sich. Sie haben ein tolles internes Erfolgserlebnis und daraus entstehtein Facebook-Post. Genau, da klicken Sie einfach auf »Teilen«. Aber haben Sie zum Beispiel auf ihrerUnternehmens-Webseite einen Blog-Artikel darüber geschrieben, dann ist es ratsam so genannten»Sharing-Button« einzubauen. Und somit ist das teilen schon um einiges leichter. Denn Ihnen wirdvermutlich auch die Lust daran zu genommen, etwas zu teilen, wenn sie erst die URL kopierenmüssen, dann auf das Netzwerk gehen sollen, um es danach zu teilen.

4. Mitarbeiter-Leidenschaft in das Unternehmen einbauen

In Ihren Angestellten schlummert oft ein hohes Maß an Kreativität. Es gibt hilfreiche Programme, dieSie zur Hilfe nutzen können. Wir hier bei Gero Pflüger benutzen beispielsweise ein Tool namens Quipzur kollaborativen Bearbeitung von Dokumenten. Das ginge natürlich auch mit der Office-Suite vonGoogle. Eventuell ergeben sich Verknüpfungen für ein bestimmtes Thema, wo Sie diese vorerst garnicht vermutet hätten. Denn jeder Angestellte besitzt in einem Bereich seine ganz eigene Expertise.Diese werden sich in ihrer Arbeit bestätigt fühlen, über ihre eigentliche Position hinaus etwas zuInhalten beigetragen zu haben.

Fazit: Ihre Belegschaft als Markenbotschafter

Ingesamt sehen Sie schon, dass es eine Menge mit sich bringt, wenn Sie sich für Ihre Mitarbeiterengagieren. Und nicht nur Ihre Angestellten fühlen sich dabei wohl, sondern bestimmt auch Sie! Haben

Page 3: Mitarbeiter als Markenbotschafter im Social Web

Sie persönliche Erfahrungen? Erzählen Sie uns davon!