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1 Informationen zur Personenfreizügigkeit EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz Informationen zur Personenfreizügigkeit

Europäer in der Schweiz

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Rechte & Pflichte der EU Bürger in der Schweiz

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Page 1: Europäer in der Schweiz

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

EU-Bürgerinnen und -Bürgerin der SchweizInformationen zur Personenfreizügigkeit

Page 2: Europäer in der Schweiz

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Herausgeber: Integrationsbüro EDA/EVDInformationBundeshaus OstCH-3003 BernTel. +41 31 322 22 22Fax +41 31 312 53 [email protected]

Bundesamt für Migration BFMQuellenweg 6CH-3003 Bern-Wabernwww.bfm.admin.ch

Direktion für ArbeitStaatssekretariat für Wirtschaft SECOEffingerstrasse 31CH-3003 Bernwww.seco.admin.ch

Konzept: Zoebeli Communications AG, Bern

Layout und Gestaltung: Oliver Slappnig, Herrenschwanden

Fotos: Titelseite: Christoph Grünig, BielPorträtaufnahmen: Beat Märki, WinterthurPorträttexte: Stand Ende 2010

Auflage: 20 000 Exemplare

Vertrieb: BBL, Vertrieb BundespublikationenCH-3003 Bernwww.bundespublikationen.admin.ch

Erhältlich in den Sprachen Deutsch, Französisch,Italienisch und Englisch.

Bestell-Nr. 201.349.D, 201.349.F, 201.349.I, 201.349.ENG06.2011 20 000

Page 3: Europäer in der Schweiz

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Inhalt

Für Schweizerinnen undSchweizer, die in der EU lebenund arbeiten möchten, gibt esebenfalls eine Broschüre zumPersonenfreizügigkeitsabkommen(www.bundespublikationen.admin.ch, Bestell-Nr. 201.348.D,201.348.F, 201.348.I).

Zur Vereinfachung und leichterenLesbarkeit wird im Lauftext fürdie einzelnen Personenkategorienin der Regel nur die männlicheForm verwendet. Die Aussagengelten aber selbstverständlichauch für die Vertreterinnen derjeweiligen Personengruppe.

Vorwort .............................................................................. 4

Personenfreizügigkeit: das Wichtigste in Kürze ................ 5– Worum geht es? ............................................................. 5– Wen betrifft das Abkommen? ......................................... 5– Übergangsbestimmungen .............................................. 6– Was sind die flankierenden Massnahmen? .................... 8– Welche Bereiche berührt das Abkommen nicht? ........... 8

Einreise ........................................................................... 10

Erwerbstätige .................................................................. 10– Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer .......................... 10– Selbstständigerwerbende ............................................. 13– Grenzgängerinnen und Grenzgänger ........................... 14– Dienstleistungserbringer ............................................... 16– Die Bewilligungen im Überblick .................................... 17

Nichterwerbstätige .......................................................... 18– Studierende .................................................................. 18– Touristen und Kurgäste ................................................. 20

Arbeitssuche .................................................................... 20

Stellenvermittlung ............................................................ 20

Familiennachzug ............................................................. 20

Anerkennung von Diplomen ............................................ 21– Zulassung zu einer Erwerbstätigkeit ............................. 21– Zulassung zu Studien ................................................... 22– Führerausweis und ähnliche Bewilligungen .................. 22

Steuern ............................................................................ 22

Soziale Sicherheit ............................................................ 22– Koordinierung der Sozialversicherungssysteme .......... 22– Kurzübersicht über die schweizerischen

Versicherungen ............................................................. 24

Erwerb von Immobilien in der Schweiz ........................... 24

Nützliche Adressen und Websites ................................... 25

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser

Im Sommer 1999 unterzeichneten die Europäische Unionmit ihren Mitgliedstaaten und die Schweiz sieben bilateraleAbkommen – darunter auch das Abkommen über den freienPersonenverkehr. Das Abkommen ist seit dem 1. Juni 2002in Kraft. Seine Weiterführung wurde am 8. Februar 2009 in ei-ner Volksabstimmung bestätigt. Infolge der EU-Erweiterungum zehn Mitgliedstaaten wurde es am 1. Mai 2004 durchein Protokoll ergänzt. Dieses regelt die schrittweise Einfüh-rung der Personenfreizügigkeit mit den neuen EU-Staatenund ist am 1. April 2006 in Kraft gesetzt worden. Nach demEU-Beitritt von Bulgarien und Rumänien am 1. Januar 2007wurde das Abkommen durch ein weiteres Protokoll ergänzt,das am 1. Juni 2009 in Kraft getreten ist.

Durch das Freizügigkeitsabkommen und die Protokollekönnen EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz ver-einfacht eine Arbeit aufnehmen und sich hier niederlassen.Ergänzt wird das Freizügigkeitsrecht durch Regelungen zurbegrenzten Erbringung von Dienstleistungen, zur gegensei-tigen Anerkennung von Berufsdiplomen und zur Koordina-tion der Sozialversicherungssysteme.

Um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweizvor der Unterschreitung der in der Schweiz geltenden Lohn-und Arbeitsbedingungen zu schützen, haben Bundesratund Parlament flankierende Massnahmen beschlossen.Diese sind seit dem 1. Juni 2004 in Kraft. Sie wurden pa-rallel zur Ausdehnung der Freizügigkeit auf die neuen EU-Mitgliedstaaten jeweils verstärkt und optimiert.

Die vorliegende Broschüre soll Ihnen helfen, sich einen ers-ten Überblick über die rechtliche Situation zu verschaffen.Wir heissen Sie in der Schweiz willkommen!

Im Namen der drei für den freien Personenverkehr zuständigen Departemente:

Micheline Calmy-Rey, Bundesrätin,Vorsteherin des EidgenössischenDepartements für auswärtigeAngelegenheiten

Simonetta Sommaruga, Bundesrätin,Vorsteherin des EidgenössischenJustiz- und Polizeidepartements

Johann N. Schneider-Ammann,Bundesrat, Vorsteher desEidgenössischen Volkswirtschafts-departements

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Personenfreizügigkeit: das Wichtigste in Kürze

Worum geht es?Mit der Personenfreizügigkeit gelten für EU-Bürger undSchweizer nach Übergangsfristen weitgehend die gleichenLebens-, Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen – so-wohl in der Schweiz als auch in der EU. EU-Bürger, die sichin der Schweiz aufhalten, dürfen gemäss dem Prinzip derInländerbehandlung nicht diskriminiert werden. Konkret ha-ben sie in der Schweiz das Recht:n auf geografische und berufliche Mobilität (d. h., sie kön-

nen in der Schweiz jederzeit den Wohnort, den Arbeitsortund die Stelle wechseln);

n auf gleiche Arbeitsbedingungen;n auf koordinierten Sozialversicherungsschutz;n auf gleiche steuerliche und soziale Vergünstigungen im

Fall einer Erwerbstätigkeit (Spezialtarife im öffentlichenVerkehr, Wohnförderung usw.);

n selbstständigerwerbend zu sein;n auf gegenseitige Diplomanerkennung im Hinblick auf die

Zulassung zu einer reglementierten Erwerbstätigkeit;n auf Familiennachzug;n auf Erwerbstätigkeit der Familienangehörigen;n unter gewissen Bedingungen im Land zu bleiben, auch

wenn sie nicht mehr erwerbstätig sind (sogenanntes Ver-bleiberecht);

n unter gewissen Bedingungen Immobilien zu erwerben.

Das Personenfreizügigkeitsabkommen zwischen derSchweiz und der EU sieht die Erteilung von langfristigen(für fünf Jahre) und kurzfristigen Aufenthaltsbewilligungen(für bis zu einem Jahr) vor. Die Bewilligung wird erneuert,wenn die betreffende Person weiterhin einer Beschäftigungnachgeht.

ErwerbstätigeSowohl Arbeitnehmer als auch Selbstständigerwerben-de haben im jeweiligen Vertragsstaat (Schweiz oder EU-/EFTA-Mitgliedstaat) das Recht auf Einreise, Aufenthaltund Arbeitsaufnahme. Einschränkungen bestehen wäh-rend der Übergangsfristen.

NichterwerbstätigeAuch nicht erwerbstätige Personen wie Rentner und Stu-dierende haben das Recht auf Einreise und Aufenthalt,sofern sie krankenversichert sind und über ausreichendefinanzielle Mittel verfügen, so dass sie nicht der Sozial-hilfe der Schweiz zur Last fallen.

DienstleistungserbringerDienstleistungserbringer können während maximal 90Arbeitstagen pro Kalenderjahr ein Recht auf Einreiseund Aufenthalt geltend machen. Auch hier gibt es Über-gangsbestimmungen.

Wen betrifft das Abkommen?Das Personenfreizügigkeitsabkommen und die ergänzen-den Protokolle richten sich an alle Staatsangehörigen der27 EU-Mitgliedstaaten (Inhaber eines EU-Passes) und derEFTA-Staaten1 inklusive der Schweiz. Staatsangehörigevon Drittstaaten sind vom Abkommen grundsätzlich nichtbetroffen. Ausnahmen bestehen beim Familiennachzug so-wie für Arbeitnehmer aus Drittstaaten, die im Arbeitsmarktder EU integriert sind und im Auftrag ihres Unternehmensmit Sitz in der EU in der Schweiz vorübergehend Dienstleis-tungen erbringen (entsandte Arbeitnehmer).

Ein Recht auf Personenfreizügigkeit haben sowohl Er-werbstätige (Arbeitnehmer und Selbstständigerwerbende)als auch Nichterwerbstätige (Rentner, Studierende undandere), die unfall- und krankenversichert sind und überausreichende finanzielle Mittel verfügen, um ihren Lebens-unterhalt bestreiten zu können, ohne Sozialhilfe (bzw. alsRentner kantonale Ergänzungsleistungen) in Anspruch neh-men zu müssen.

Personenfreizügigkeit Schweiz-EU: die Etappen

21. Juni 1999: Unterzeichnung des Freizügigkeits-abkommens (EU-15)

21. Mai 2000: Referendum in der Schweiz(angenommen mit 67,2% Ja-Stimmen)

1. Juni 2002: Inkrafttreten des Freizügigkeitsabkommens

26. Oktober 2004: Unterzeichnung des Protokolls I(EU-10)

25. September 2005: Referendum in der Schweiz(angenommen mit 56,0% Ja-Stimmen)

1. April 2006: Inkrafttreten des Protokolls I

27. Mai 2008: Unterzeichnung des Protokolls II(Bulgarien, Rumänien)

8. Februar 2009: Referendum in der Schweiz(angenommen mit 59,6% Ja-Stimmen)

1. Juni 2009: Inkrafttreten des Protokolls II

1 Der Europäischen Freihandelsassoziation(EFTA) gehören Norwegen, Island, Liechten-stein und die Schweiz an.

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Personenfreizügigkeit: das Wichtigste in Kürze

Einführung der Personenfreizügigkeit – Übergangsregelungen

In Bezug auf den Geltungsbereich der verschiedenenBestimmungen zur Einführung der Personenfreizügigkeitwerden in dieser Broschüre folgende Abkürzungen ver-wendet:

EU-27: Alle EU-Staaten

EU-25: Alle EU-Staaten ohne Bulgarien und Rumänien

EU-15: 15 EU-Staaten vor der Erweiterung am1. Mai 20042

EU-10: 10 EU-Mitgliedstaaten, Beitritt am 1. Mai 20043

EU-17: EU-15 plus Malta und Zypern4

EU-8: EU-10 ohne Malta und Zypern5

BG/RO: Bulgarien und Rumänien, Beitritt am1. Januar 2007

Übergangsbestimmungen

ErwerbstätigeDie Einführung der Personenfreizügigkeit zwischen derSchweiz und den EU-/EFTA-Mitgliedstaaten erfolgt seit derInkraftsetzung am 1. Juni 2002 schrittweise. Das Personen-freizügigkeitsabkommen und die Protokolle sehen für Er-werbstätige (Angestellte und Selbstständigerwerbende)grundsätzlich drei unterschiedliche Übergangsregelungenvor:n Die erste Übergangsregelung (im Basisabkommen fest-

gehalten) gilt für Angehörige der 15 «alten» EU-Staaten(EU-15)2, Maltas und Zyperns4 sowie für Angehörige derEFTA-Länder Norwegen und Island.

n Die zweite Übergangsregelung (im Protokoll I festgehal-ten) gilt für Angehörige der acht mittel- und osteuropä-ischen Mitgliedstaaten (EU-8)5, die der EU am 1. Mai2004 beigetreten sind.

n Die dritte Übergangsregelung (im Protokoll II festgehal-ten) gilt für Staatsangehörige Bulgariens (BG) und Rumä-niens (RO), die seit dem 1. Januar 2007 EU-Bürger sind.

Bei übermässiger Einwanderung kann die Schweiz bis spä-testens zum 31. Mai 2014 (für die Einwanderung aus BG/RO bis spätestens zum 31. Mai 2019) auf eine besondereSchutzklausel (sogenannte «Ventilklausel») zurückgreifen,welche die Wiedereinführung von Kontingenten erlaubt. DiePersonenfreizügigkeit gilt «auf Probe»:n ab dem 1. Juni 2007 zwischen der Schweiz und der EU-17

sowie den EFTA-Ländern;n ab dem 1. Mai 2011 zwischen der Schweiz und der EU-8;n spätestens ab dem 1. Juni 2016 zwischen der Schweiz

und BG/RO.

Nicht erwerbstätige PersonenFür Rentner und Studierende, die sich in der Schweiz auf-halten wollen, ohne zu arbeiten, gibt es keine Übergangs-frist. Sie können sich in der Schweiz niederlassen, sofernsie krankenversichert sind und über ausreichende finanzi-elle Mittel verfügen.

20072006 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

BG/RO

EU-8

EU-17

Personenfreizügigkeit mit Beschränkungen

Volle Personenfreizügigkeit mit Schutzklausel

Volle Personenfreizügigkeit

2 Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland,Frankreich, Griechenland, Grossbritannien,Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Öster-reich, Portugal, Schweden, Spanien

3 Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen,Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik,Ungarn, Zypern

4 Malta und Zypern sind der EU am 1. Mai 2004beigetreten, unterstehen aber, im Unterschiedzu den acht übrigen Beitrittsländern dieserErweiterungsrunde, denselben Übergangsre-gelungen wie die EU-15/EFTA-Staaten.

5 Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei,Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Personenfreizügigkeit: das Wichtigste in Kürze

Bürger der EU-25Das Freizügigkeitsabkommen ist am 1. Juni 2002 in Kraftgetreten. Die Übergangsfristen sind für die 15 «alten» EU-Mitgliedstaaten sowie für Malta und Zypern abgelaufen,d. h., die Beschränkungen und Kontingente sind aufgeho-ben worden. Seit dem 1. Juni 2007 gilt die volle Personen-freizügigkeit, allerdings vorerst auf Probe bis spätestens2014 (siehe Grafik, S. 6). Seit dem 1. Mai 2011 bis spä-testens 2014 gilt die volle Personenfreizügigkeit auf Probeauch für Staatsangehörige der EU-8. Am 30. April 2011 wur-de die Übergangsregelung aufgehoben (siehe Grafik, S. 6).

Bürger der EFTASeit dem 1. Juni 2007 gilt die volle Personenfreizügigkeit fürnorwegische und isländische Staatsbürger; für liechtenstei-nische Staatsangehörige gilt sie in der Schweiz bereits seitdem 1. Januar 2005.

Bürger aus Bulgarien und RumänienDie Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf die zweijüngsten Mitgliedstaaten wird im Protokoll II zum Freizügig-keitsabkommen geregelt, das seit dem 1. Juni 2009 in Kraftist. Für Erwerbstätige aus Bulgarien und Rumänien gilt bisspätestens zum 31. Mai 2016 eine separate Übergangsfristmit folgenden Zulassungsbeschränkungen:

n KontingenteDie Zahl der Daueraufenthalts- und der Kurzaufenthalts-bewilligungen ist begrenzt. Das Kontingent für Dauer-aufenthalter steigt schrittweise von 362 (2009/2010)auf 1207 Personen (2015/2016), dasjenige für Kurzauf-enthalter von 3620 (2009/2010) auf 11664 Personen(2015/2016). Spätestens am 1. Juni 2016 fallen die Kon-tingente weg. Bei einer übermässigen Einwanderungkönnen aufgrund der vorgesehenen Schutzklausel wie-der Kontingente eingeführt werden. Diese Schutzklauselist bis spätestens zum 31. Mai 2019 aktivierbar.

n InländervorrangAusländische Arbeitskräfte dürfen nur angestellt wer-den, wenn auf dem inländischen Arbeitsmarkt niemandmit entsprechender Qualifikation zur Verfügung steht.Will ein Arbeitgeber anstelle eines einheimischen Ar-beitnehmers einen Stellenbewerber aus den betroffenenLändern berücksichtigen, muss er den zuständigen Be-hörden darlegen, dass er im Inland für die zu besetzen-de Stelle niemanden mit den passenden Qualifikationengefunden hat.

n Kontrolle der Lohn- und ArbeitsbedingungenBevor eine Arbeitsbewilligung erteilt wird, müssen dieKantone die Lohn- und Arbeitsbedingungen kontrollie-ren. Die Prüfung des Inländervorrangs und die Lohnkon-trolle erfolgen im Rahmen eines arbeitsmarktlichen Ent-scheids durch die kantonal zuständige Behörde.

Bürger aus Bulgarien und Rumänien, die zum Zeitpunkt desInkrafttretens des Protokolls II am 1. Juni 2009 bereits imschweizerischen Arbeitsmarkt integriert waren, werden pri-vilegiert behandelt: Sie haben bei Vorlegen eines Arbeits-vertrags Anspruch auf eine Verlängerung ihrer Arbeitsbe-willigung. Wenn sie ihre Stelle wechseln wollen, sind sieweder vom Inländervorrang noch von der Kontingentierungbetroffen. Auch die vorgängige Kontrolle der Lohn- und Ar-beitsbedingungen gilt für sie nicht.

Das Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz undder EU wurde vorerst auf eine Dauer von sieben Jahrenabgeschlossen. 2009 haben die Schweizer Stimmbe-rechtigten entschieden, das Abkommen zu verlängern.Die EU hatte ihrerseits vorgängig festgehalten, dass siedas Abkommen stillschweigend verlängern will. Ab dem1. Juni 2014 gilt die volle Personenfreizügigkeit zwischender Schweiz und der EU-25, ab dem 1. Juni 2019 auchmit Bulgarien und Rumänien.

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Personenfreizügigkeit: das Wichtigste in Kürze

Was sind die flankierenden Massnahmen zur Perso-nenfreizügigkeit?

Anlässlich der Aufhebung des Inländervorrangs und dervorgängigen Kontrolle der Lohn- und Arbeitsbedingungenfür EU-15-Angehörige hat die Schweiz am 1. Juni 2004flankierende Massnahmen eingeführt. Diese Massnahmensollen verhindern, dass es infolge der schrittweisen Ein-führung des freien Personenverkehrs zu missbräuchlichenUnterschreitungen der in der Schweiz geltenden Lohn- undArbeitsbedingungen kommt. Bei der Ausdehnung der Per-sonenfreizügigkeit auf die 2004 beigetretenen EU-Mitglied-staaten wurden diese flankierenden Massnahmen ergänzt.Die flankierenden Massnahmen umfassen im Wesentlichendie folgenden Regelungen:n Entsandte Arbeitnehmer, die im Auftrag eines Unterneh-

mens aus der EU in der Schweiz Dienstleistungen erbrin-gen, unterstehen den in der Schweiz geltenden minima-len Arbeits- und Lohnbedingungen (Entsendegesetz)6.Arbeitgebende, die diese Bedingungen nicht einhalten,müssen mit Sanktionen rechnen; von Bussen bis zumAusschluss vom Schweizer Markt.

n Arbeitsmarktinspektoren in ausreichender Zahl kontrol-lieren die Einhaltung der Lohn- und Arbeitsbedingungenund melden Missbräuche. Um diese Kontrollen zu er-leichtern, müssen ausländische Arbeitgeber, die Arbeit-nehmer vorübergehend in die Schweiz entsenden, denSchweizer Behörden schriftlich Angaben über Identität,Arbeitsort usw. liefern (Meldeverfahren).

n Werden wiederholt missbräuchliche Unterschreitungender Lohn- und Arbeitsbedingungen festgestellt, kön-nen Bestimmungen eines Gesamtarbeitsvertrages, dieMindestlöhne, Arbeitszeiten und paritätischen Vollzugbetreffen, leichter allgemeinverbindlich erklärt werden.In Branchen, in denen es keinen Gesamtarbeitsvertraggibt, können in befristeten Normalarbeitsverträgen Min-destlöhne vorgeschrieben werden.

Mit der Umsetzung der flankierenden Massnahmen sindverschiedene Akteure betraut worden. In Branchen ohneeinen allgemeinverbindlich erklärten Gesamtarbeitsvertragüberwachen auf Kantons- und auf Bundesebene tripartiteKommissionen (bestehend aus Vertretern der Arbeitgeber-verbände, Gewerkschaften und Behörden) den Arbeits-markt; in Branchen mit einem allgemeinverbindlich erklär-ten Gesamtarbeitsvertrag kontrollieren paritätische Kom-missionen dessen Einhaltung.

Welche Bereiche berührt das Abkommen nicht?

n Die Grenzkontrollen zwischen der EU und der Schweizbleiben bestehen. Auch mit der Beteiligung der Schweizan der Schengen-Zusammenarbeit finden an derSchweizer Grenze Zollkontrollen und bei Verdacht Per-sonenkontrollen statt.

n Das bilaterale Abkommen über die Personenfreizügig-keit hat keinen Einfluss auf das geltende Steuersystemder einzelnen Schweizer Kantone. Grenzgänger bezah-len in der Schweiz eine Quellensteuer.

n Jedes Land hat eine eigene Gesetzgebung auf demGebiet des Arbeitsrechts und der sozialen Sicherheit.Mit dem Abkommen werden die verschiedenen Sozial-versicherungssysteme jedoch besser koordiniert (sieheKapitel «Soziale Sicherheit», S. 22).

n Auf die Bereiche Bürgerrecht, Erbrecht, Familienrecht,Sozialhilfe und Militärdienst hat das bilaterale Abkom-men über die Personenfreizügigkeit keinen Einfluss.

6 Bundesgesetz vom 8. Oktober 1999 über diein die Schweiz entsandten Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer; SR 823.20

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Nina Fendel-Neu, Deutschland

«Die Schweiz kenne ich seit meiner Kindheit. Mindestens einmal pro Jahr ver-brachten wir unseren Urlaub im Ferienhaus meiner Grossmutter im Tessin.Später entschlossen sich meine Eltern, Deutschland zu verlassen und hierhinzu ziehen. Ich schloss die Schule ab und folgte ihnen. Bei der Credit Suissefand ich eine Stelle und bin geblieben.

Wenn ich heute in Deutschland Freundinnen besuche, werde ich oft gefragt,wo ich mich zu Hause fühle. Ich erkläre jeweils, ich sei wie zweigeteilt. Denn dieSchweiz ist für mich zu einer Heimat geworden.

Eine Rückkehr nach Deutschland ist für mich kein Thema. Zum einen bietetmir das hiesige Bankenwesen interessantere berufliche Aussichten. Und zumanderen fühle ich mich hier sehr, sehr wohl.

Über die Personenfreizügigkeit habe ich mich informiert. Meine Familie undich haben aber keine Veränderung bemerkt.»

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Alter: 34

Wohnort: Pazzallo, Kanton Tessin

Beruf: DirektionsassistentinPrivate Banking

Arbeitgeberin: Credit Suisse

In der Schweiz seit:Frühling 1996

Aufenthaltsbewilligung: C(Niederlassung)

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Einreise / Erwerbstätige

Einreise

Ich möchte in die Schweiz einreisen. Welche Papierebrauche ich?

Sie und Ihre Familienangehörigen (siehe Kapitel «Fami-liennachzug», S. 20) können mit einer gültigen Identi-tätskarte oder einem gültigen Reisepass in die Schweizeinreisen.

Sind Ihre Familienangehörigen weder EU-Bürger nochSchweizer, aber in einem Schengen-Staat7 aufenthalts-berechtigt, brauchen sie kein Visum. In anderen Fällenkann für sie ein Einreisevisum verlangt werden.

Auch für entsandte Arbeitnehmer, die aus Nicht-EU-Staaten stammen, ist allenfalls ein Visum erforderlich,sofern sie in keinem Schengen-Staat aufenthaltsberech-tigt sind.

Erwerbstätige

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Arbeits- und AufenthaltsbewilligungBrauche ich in der Schweiz eine Arbeits- und Aufent-haltsbewilligung?

Staatsangehörige der EU-25/EFTA-Staaten benötigenkeine Arbeitsbewilligung. Innert 14 Tagen nach ihrer An-kunft in der Schweiz und vor Stellenantritt müssen sichdie Bürger der EU-25/EFTA bei Ihrer Wohngemeinde an-melden und eine Aufenthaltsbewilligung beantragen. Dienotwendigen Schritte zur Erlangung der Aufenthaltsbe-willigung können nach der Ankunft in der Schweiz ge-macht werden.

Während der Übergangsfristen benötigen Staatsange-hörige Bulgariens und Rumäniens eine Arbeits- und eineAufenthaltsbewilligung (siehe Kasten).

Übergangsbestimmungen für Arbeitnehmer ausBulgarien und Rumänien

Als Arbeitnehmer aus Bulgarien und Rumänien sind Siebis spätestens zum 31. Mai 2016 neben den Kontingen-ten auch dem Inländervorrang sowie der vorgängigenKontrolle der Arbeits- und Lohnbedingungen unterstellt.

Nur bei einem Aufenthalt von bis zu maximal vier Mo-naten unterliegen Kurzaufenthalter keiner Kontingentie-rung. Sie benötigen aber vom ersten Arbeitstag an eineArbeits- und Aufenthaltsbewilligung. Geprüft werden derInländervorrang, die Einhaltung der orts- und branchen-üblichen Löhne sowie die Qualifikationsvoraussetzungen(zugelassen werden nur gut qualifizierte Arbeitskräfte).Wer diese Voraussetzungen erfüllt, kann ohne Anrech-nung an die Kontingente eine Bewilligung erhalten. Kurz-aufenthalter mit geringen Qualifikationen können nur un-ter Anrechnung an die Kontingente zugelassen werden.

AnmeldungMuss ich mich in der Schweiz anmelden?

Sie müssen Ihren Aufenthalt in jedem Fall innerhalb von14 Tagen nach der Einreise bei Ihrer Wohngemeinde an-melden. In der Regel leitet die Gemeinde Ihre Unterlagenan die kantonale Migrationsbehörde weiter.

AufenthaltWovon hängt die Dauer der Aufenthaltsbewilligungab?

Dauert Ihr Arbeitsverhältnis weniger als ein Jahr, sindSie Kurzaufenthalter. Haben Sie in der Schweiz einenArbeitsvertrag für ein Jahr oder länger, sind Sie Dauer-aufenthalter. Dasselbe gilt für unbefristete Arbeitsver-hältnisse.

Arbeitnehmer, die in der Schweiz saisonal arbeiten, er-halten eine Kurzaufenthaltsbewilligung.

7 Zu diesen Staaten gehören alle EU- und EFTA-Staaten ausser Grossbritannien und Irland, diesich nicht an der Schengen-Visa-Zusammenarbeitbeteiligen. Bulgarien, Liechtenstein, Rumänienund Zypern beteiligen sich noch nicht an dieserZusammenarbeit.

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

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Pawel Pelczar, Polen

«Nach meinem Studium in Polen wurde ich von einem biomedizini-schen Forschungsinstitut in Basel dazu eingeladen, hier meine Dok-torarbeit zu schreiben. Es war ein Schritt ins Ungewisse. Ich konntedamals noch kein einziges Wort Deutsch. Zum Glück wurde im Insti-tut Englisch gesprochen.

Als Teilnehmer eines offiziellen Doktorandenprogramms erhieltich schon damals, vor dem Inkrafttreten des Freizügigkeitsabkom-mens, problemlos eine Aufenthaltsbewilligung.

Die biomedizinische Forschung in der Schweiz ist sehr stark. Dashat mich dazu bewogen, hier zu bleiben und Deutsch zu lernen.

Mit meiner Frau, einer Französin, habe ich zwei Töchter. Die Zwil-linge wachsen viersprachig auf: Wir Eltern sprechen miteinanderEnglisch, meine Frau spricht mit den Mädchen Französisch, ich Pol-nisch, und im Kindergarten sprechen sie Deutsch.»

Alter: 42

Wohnort: Egg, Kanton Zürich

Beruf: Leiter der Forschungsgruppe«Transgene und Reproduktive Techniken»

Arbeitgeber: Institut für Labortierkunde,Universität Zürich

In der Schweiz seit: November 1992

Aufenthaltsbewilligung: C (Niederlassung)

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

KurzaufenthalterWie ist die Aufenthaltsbewilligung für Kurzaufent-halter geregelt?

Arbeitsverhältnis von maximal drei MonatenFür Staatsangehörige aus der EU-25 gilt ein bewilli-gungsfreies Meldeverfahren bei Aufenthalten von bis zudrei Monaten innerhalb eines Kalenderjahres. Sie benö-tigen keine Arbeits- bzw. Aufenthaltsbewilligung, wennSie in der Schweiz ein Arbeitsverhältnis von höchstensdrei Monaten eingehen. Ihr Arbeitgeber muss Sie abervor Beginn der Tätigkeit bei der kantonalen Arbeits-marktbehörde online anmelden. Staatsangehörige vonBulgarien und Rumänien: siehe Kasten, S. 10.

Arbeitsverhältnis von mehr als drei Monaten undweniger als einem JahrHaben Sie in der Schweiz einen Arbeitsvertrag für mehrals drei Monate und weniger als ein Jahr, erhalten Sieeine Kurzaufenthaltsbewilligung für die Dauer Ihres Ar-beitsvertrags.

Kann ich meine Kurzaufenthaltsbewilligung ver-längern lassen?Auf Vorlegen eines neuen Arbeitsvertrags können SieIhre Kurzaufenthaltsbewilligung jederzeit erneuern las-sen. Mit einem Arbeitsvertrag für weniger als ein Jahrwird Ihnen die Bewilligung für die Dauer des Arbeitsver-hältnisses ausgestellt. Mit einem Arbeitsvertrag für min-destens ein Jahr oder mit einem unbefristeten Arbeits-vertrag haben Sie Anspruch auf eine Daueraufenthalts-bewilligung. In beiden Fällen ist es nicht notwendig, dassSie die Schweiz zwischen zwei Anstellungsverhältnissenverlassen.

DaueraufenthalterWie ist die Aufenthaltsbewilligung für Daueraufent-halter geregelt?

Haben Sie einen Arbeitsvertrag für ein Jahr oder länger,erhalten Sie in der Schweiz eine Aufenthaltsbewilligungfür fünf Jahre (Übergangsbestimmungen: siehe Kasten,S. 10).

Kann ich meine Aufenthaltsbewilligung verlängernlassen?

Ihre Daueraufenthaltsbewilligung wird bei Vorlegen einesArbeitsvertrags für ein Jahr oder länger um weitere fünfJahre verlängert. Bei der ersten Verlängerung kann je-doch die Gültigkeitsdauer Ihrer Aufenthaltsbewilligungauf ein Jahr beschränkt werden, wenn Sie seit mehr alszwölf aufeinanderfolgenden Monaten unfreiwillig arbeits-los sind.

Entzug der AufenthaltsbewilligungKann mir die Aufenthaltsbewilligung wegen unfrei-williger Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Unfall ent-zogen werden?

Das Aufenthaltsrecht kann Ihnen nicht entzogen werden,wenn Sie in Folge von Krankheit oder Unfall vorüberge-hend arbeitsunfähig sind. Dasselbe gilt bei unfreiwilligerArbeitslosigkeit. Allerdings benötigen Sie in diesem Falleine entsprechende Bestätigung des zuständigen Ar-beitsamts.

NiederlassungWann erhalte ich als EU-Bürger eine unbefristeteNiederlassungsbewilligung?

Die unbefristete Niederlassungsbewilligung (C-Bewil-ligung), die Angehörige der EU-15 in der Regel nacheinem fünfjährigen Aufenthalt in der Schweiz erhalten,ist nicht Gegenstand des Personenfreizügigkeitsabkom-mens und der Protokolle. Angehörige der EU-10 sowiebulgarische und rumänische Staatsbürger erhalten dieNiederlassungsbewilligung in der Regel nach Ablauf vonzehn Jahren. Sie wird aufgrund von Niederlassungsver-einbarungen mit dem Herkunftsstaat oder von Gegen-rechtserwägungen erteilt.

VerbleiberechtKann ich in der Schweiz bleiben, wenn ich in denRuhestand trete?

Ja, wenn Sie bei Erreichen des Rentenalters währendden vorangegangenen zwölf Monaten in der Schweizgearbeitet und mindestens drei Jahre lang hier gewohnthaben. Sie müssen in diesem Fall die besonderen Bedin-gungen nicht erfüllen, die sonst an Rentner aus der EUgestellt werden, die in die Schweiz ziehen wollen. DasVerbleiberecht gilt auch für Familienmitglieder (siehe Ka-pitel «Nichterwerbstätige», S. 18).

Kann ich als Bürger eines EU-Staats in der Schweizbleiben, auch wenn ich meine Erwerbstätigkeit we-gen ständiger Arbeitsunfähigkeit aufgeben muss?

Ja, falls Sie während zweier Jahre in der Schweiz ge-wohnt haben, können Sie hier bleiben.

RückkehrrechtIch habe schon einmal in der Schweiz gearbeitet.Kann ich in die Schweiz zurückkehren?

Falls Sie bei Inkrafttreten des Freizügigkeitsabkommensbzw. der Protokolle über eine B-Bewilligung (Dauerauf-enthalt) oder eine L-Bewilligung (Kurzaufenthalt) vonmehr als einjähriger Dauer verfügten, die Schweiz aberdanach verlassen haben, können Sie unter gewissenVoraussetzungen (so z. B. bei einer Landesabwesenheitvon maximal sechs Jahren) zu erleichterten Bedingun-gen in die Schweiz zurückkehren.

Erwerbstätige

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Erwerbstätige

Weitere Auskünfte erteilt das Bundesamt für MigrationBFM.www.bfm.admin.ch

MobilitätDarf ich in der Schweiz den Aufenthalts- und Arbeits-ort wechseln?

Ja, sowohl als Dauer- als auch als Kurzaufenthalter ha-ben Sie ein Recht auf geografische und berufliche Mobi-lität, d. h., Sie können in der Schweiz jederzeit den Auf-enthalts- und Arbeitsort wechseln.

Vergessen Sie nicht, sich bei der alten Wohngemeindeabzumelden und bei der neuen Gemeinde wieder anzu-melden.

Darf ich in der Schweiz die Arbeitsstelle wechseln?Und darf ich mich hier selbstständig machen?

Ja, sowohl als Dauer- als auch als Kurzaufenthalter kön-nen Sie in der Schweiz jederzeit die Arbeitsstelle, denArbeitgeber und den Beruf wechseln oder sich selbst-ständig machen.

Selbstständigerwerbende

Aufenthalt und ArbeitIch möchte in der Schweiz als Selbstständigerwer-bender tätig sein. Welche Voraussetzungen müssendazu erfüllt sein?

Grundsätzlich haben Sie als EU-Bürger das Recht, sichin der Schweiz aufzuhalten und auf eigene Rechnungund auf eigenes Risiko einer Erwerbstätigkeit nachzu-gehen, d. h. als Selbstständigerwerbender zu arbeiten.Dies gilt auch für Staatsangehörige aus Rumänien undBulgarien. Für sie endeten die entsprechenden Über-gangsbestimmungen am 31. Mai 2011.

Sie können in der Schweiz selbstständigerwerbend sein,auch wenn Sie keine Niederlassungsbewilligung (C-Be-willigung) haben. Die Aufenthaltsbewilligung wird Ihnenfür fünf Jahre ausgestellt. Sie haben das Recht auf vollegeografische und berufliche Mobilität, d. h., Sie könnenin der Schweiz Ihren Aufenthalts- und Arbeitsort sowieIhren Beruf wechseln oder zu einer unselbstständigenTätigkeit übergehen. Einzig bei den gesetzlich regle-mentierten Berufen kann es gewisse Einschränkungengeben.

Welche Rechte habe ich als Selbstständigerwerben-der in der Schweiz?

Gelingt der Nachweis einer selbstständigen Erwerbstä-tigkeit, wird Ihnen eine Aufenthaltsbewilligung EU/EFTAmit einer Gültigkeitsdauer von fünf Jahren erteilt. Falls

Sie zu einer unselbstständigen Tätigkeit wechseln, wirdIhnen eine Kurz- oder Daueraufenthaltsbewilligung EU/EFTA (je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses) erteilt.

Wie beweise ich, dass ich einer wirtschaftlich selbst-ständigen Tätigkeit nachgehe?

Sie können Ihre Geschäftstätigkeit z. B. mit Hilfe derMehrwertsteuer-Nummer, einem Eintrag in ein Berufsre-gister, einer Sozialversicherungsanmeldung als Selbst-ständiger, der Buchführung oder durch die Gründungeines Unternehmens (bzw. den Eintrag ins Handelsregis-ter) belegen.

Was geschieht, wenn mein Unternehmen scheitert?Wenn Sie nicht mehr für Ihren eigenen Unterhalt aufkom-men können und von der Fürsorge abhängig werden,verlieren Sie Ihr Aufenthaltsrecht. Selbstverständlichkönnen Sie sich aber eine Stelle suchen, d. h. zu einerTätigkeit als Arbeitnehmer übergehen.

Was geschieht beim Übergang zu einer Tätigkeit alsArbeitnehmer?

Bei Staatsbürgern Bulgariens und Rumäniens ist derWechsel von einer selbstständigen zu einer unselbst-ständigen Erwerbstätigkeit an die Erteilung einer neuenAufenthalts- bzw. Kurzaufenthaltsbewilligung geknüpft,soweit die Übergangsbestimmungen anwendbar sind.Die Bewilligung wird erteilt, sofern eine Kontingents-einheit verfügbar ist. Zudem muss eine Kontrolle derarbeitsmarktlichen Voraussetzungen (Inländervorrangsowie Arbeits- und Lohnbedingungen) durchgeführt wer-den.

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Erwerbstätige

Grenzgängerinnen und Grenzgänger

Was gilt für mich als Grenzgänger aus der EU-25/EFTA?n Die Angehörigen aller EU-25/EFTA-Staaten können als

Grenzgänger in der Schweiz arbeiten.n Sie müssen mindestens einmal pro Woche an Ihren

Wohnort in einem EU-25/EFTA-Mitgliedstaat zurückkeh-ren.

n Wenn Sie einen Arbeitsvertrag für mindestens ein Jahrvorweisen, erhalten Sie die Grenzgängerbewilligung fürfünf Jahre. Sie haben jeweils Anspruch auf eine Verlän-gerung um weitere fünf Jahre, solange Sie die Voraus-setzungen erfüllen.

n Sie können als Grenzgänger selbstständigerwerbendsein.

n Im Zusammenhang mit Ihrer Arbeitstätigkeit können Siein der Schweiz eine Zweitwohnung und Geschäftsräumeerwerben.

n Sie geniessen umfassende berufliche und geografischeMobilität. D. h., Sie können Ihren Arbeitgeber, Ihre Stel-le, Ihren Beruf und Ihren Arbeitsort frei wechseln. DieGrenzgängerbewilligung G bleibt weiterhin bestehen.Vergessen Sie nicht, den zuständigen Behörden einenallfälligen Wechsel zu melden.

Was gilt für Grenzgänger aus Bulgarien und Rumä-nien?

Staatsangehörige Bulgariens und Rumäniens, die in derausländischen Grenzzone wohnen und in der SchweizerGrenzzone8 arbeiten, müssen eine Grenzgängerbewilli-gung G beantragen. Sie unterliegen jedoch – im Gegen-satz zu den Staatsangehörigen der EU-25 – weiterhinarbeitsmarktlichen Beschränkungen (siehe Kasten).

Grenzgänger als ArbeitnehmerWie beschaffe ich mir eine Grenzgängerbewilligung?

Begründete und dokumentierte Bewilligungsgesuchesind vom Arbeitgeber bei der zuständigen kantonalenStelle einzureichen.

Wie lange ist meine Grenzgängerbewilligung gültig?Wenn die Beschäftigung weniger als ein Jahr dauert,erteilt Ihnen die zuständige Behörde die Grenzgänger-bewilligung für die Dauer der Beschäftigung. Dauertdie Beschäftigung länger als ein Jahr, erhalten Sie dieGrenzgängerbewilligung für mindestens fünf Jahre.

Kann ich meine Bewilligung verlängern lassen?Die Grenzgängerbewilligung wird verlängert, wenn Sieweiterhin in der Schweiz angestellt sind.

Muss ich mich in der Schweiz anmelden?Falls Sie sich unter der Woche in der Schweiz aufhal-ten, müssen Sie sich in Ihrer Aufenthaltsgemeinde an-melden. Vergessen Sie nicht, den zuständigen Behördenden Wechsel Ihres Arbeitsortes oder Ihres Arbeitgeberszu melden.

Ich wohne in der Schweiz, arbeite aber in einem EU-Mitgliedstaat. Was bedeutet die Personenfreizügig-keit für mich?

Im EU-Staat, in dem Sie arbeiten, gelten Sie als Grenz-gänger. In der Schweiz gelten Sie als nicht erwerbstä-tig, d. h., Sie haben Anspruch auf eine Aufenthaltsbe-willigung in der Schweiz, wenn Sie die Voraussetzungenfür Nichterwerbstätige erfüllen (siehe Kapitel «Nichter-werbstätige», S. 18).

Selbstständigerwerbende GrenzgängerIch wohne in der EU und möchte in der Schweiz eineselbstständige Erwerbstätigkeit ausüben. Kann ichdas?

Sie können als Grenzgänger in der Schweiz auch selbst-ständigerwerbend sein. Das Verfahren gleicht demje-nigen der Selbstständigerwerbenden mit Wohnsitz inder Schweiz (siehe Kapitel «Selbstständigerwerbende»,S. 13).

Übergangsbestimmungen für Grenzgänger

Alle Angehörigen von Mitgliedstaaten der EU-27/EFTAkönnen Grenzgänger sein. Für die EU-17 sind die terri-torialen Einschränkungen seit dem 1. Juni 2007, für dieEU-8 seit dem 1. Mai 2011 aufgehoben. Staatsangehöri-ge Bulgariens und Rumäniens müssen in einer ausländi-schen Grenzzone zur Schweiz Wohnsitz nehmen und inder schweizerischen Grenzzone8 arbeiten.

Bis zum 31. Mai 2016 kommen für Angehörige Bulga-riens und Rumäniens die Übergangsfristen der Proto-kolle zum Freizügigkeitsabkommen zur Anwendung,d. h., es gelten die arbeitsmarktlichen Beschränkungenfür Erwerbstätige (Inländervorrang, Kontrolle der Lohn-und Arbeitsbedingungen).

8 Die Definitionshoheit darüber, was als Grenz-zone gilt (z. B. alle Orte bis zu 20 km von derLandesgrenze entfernt), liegt beim jeweiligenWohnsitzstaat, bzw. dem Kanton, in dem sichdie Arbeitsstelle befindet.

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Marco Paulo Dos Santos Faria Pereira, Portugal

«In Portugal hörte ich schon als Kind die Berichte von Bekannten, die für eineWeile in der Schweiz gearbeitet hatten. Damals hätte ich nie gedacht, dass esmich auch einmal in die Schweiz verschlagen würde.

Mein Schwager arbeitet schon seit einiger Zeit für die Micarna. Von ihmerfuhr ich, dass der Fleischverarbeiter Mühe hat, in der Schweiz neue Metzgerzu finden und deshalb in ganz Europa auf der Suche nach Personal ist. Ichbewarb mich und wurde eingestellt. Die Aufenthaltsbewilligung erhielt ich dankder Personenfreizügigkeit ohne Schwierigkeiten.

Meine Frau, meine Tochter und ich planen unsere Zukunft in der Schweiz,denn wir sind in unserer Gemeinde bestens integriert.»

Alter: 35

Wohnort: Courtepin, KantonFreiburg

Beruf: Metzger in der ZerlegereiGrossvieh

Arbeitgeberin: Micarna

In der Schweiz seit:Oktober 2007

Aufenthaltsbewilligung: B

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Erwerbstätige

Dienstleistungserbringer

Welche Dienstleistungen sind durch das Freizügig-keitsabkommen liberalisiert?

Das Abkommen über den freien Personenverkehr enthälteine beschränkte Liberalisierung der grenzüberschrei-tenden personenbezogenen Dienstleistungen (Dienst-leistungen von bis zu 90 Arbeitstagen pro Kalenderjahr).Es geht zum einen um die befristete Ausübung einerselbstständigen Erwerbstätigkeit ohne Niederlassung inder Schweiz und zum andern um jene Arbeitnehmer, dievon einer Firma mit Sitz in der EU in die Schweiz ent-sandt werden, um eine Dienstleistung zu erbringen.

Diese Dienstleistungen sind grundsätzlich auf 90 Ar-beitstage pro Kalenderjahr beschränkt, ausser sie ba-sieren auf einem entsprechenden bilateralen Abkommenzwischen der Schweiz und der EU (z. B. öffentliches Be-schaffungswesen oder Land- und Luftverkehr). Für dieseBereiche wird die Bewilligung für die Dauer der Dienst-leistung erteilt.

Welche Dienstleistungen sind nicht liberalisiert?Nicht erfasst sind die Tätigkeiten der Arbeitsvermittlungund des Personalverleihs sowie bewilligungspflichtigeFinanzdienstleistungen.

Welche Verfahren gelten?Dienstleistungserbringer, die sich während eines Kalen-derjahrs länger als acht Tage in der Schweiz aufhalten,müssen die Dienstleistungserbringung spätestens achtTage im Voraus melden (Ausnahmen sind möglich). In ge-wissen Branchen besteht die Meldepflicht jedoch schonvom ersten Tag der Dienstleistung an. Nähere Auskünfteerhalten Sie auf www.entsendung.admin.ch und beimBundesamt für Migration unter www.bfm.admin.ch.

Bei Dienstleistungen von mehr als acht Tagen sind zweiFälle zu unterscheiden, die unter das Abkommen fallen:n Dienstleistungen von maximal 90 Arbeitstagen pro

Kalenderjahr;n Dienstleistungen im Rahmen eines Abkommens über

den freien Dienstleistungsverkehr (öffentliches Be-schaffungswesen, Luft- und Landverkehr).

Dienstleistungen von maximal 90 Arbeitstagen proKalenderjahrIch erbringe für meinen EU-Arbeitgeber Dienstleis-tungen in der Schweiz. Brauche ich dafür eine Auf-enthaltsbewilligung?

Sie haben als Dienstleistungserbringer aus einem EU-/EFTA-Staat grundsätzlich das Recht, Ihre Dienstleis-tungen während 90 Arbeitstagen pro Kalenderjahr be-willigungsfrei zu erbringen. Ausnahmen bestehen fürDienstleistungserbringer aus Bulgarien und Rumänien –allerdings nur in gewissen Branchen (siehe Kasten). IhrArbeitgeber muss aber Ihren Aufenthalt und Ihre Tätig-keit in der Schweiz den zuständigen Behörden im Vorausmelden.

Mehr Informationen zur Meldepflicht und Anmeldungerhalten Sie auf www.entsendung.admin.ch und beimBundesamt für Migration unter www.bfm.admin.ch.

Kann ich auch länger als 90 Arbeitstage pro Kalen-derjahr in der Schweiz Dienstleistungen erbringen?

Wenn die entsprechenden Dienstleistungen in keinemAbkommen über den freien Dienstleistungsverkehr ge-regelt sind, unterstehen Sie als Dienstleistungserbrin-ger nach 90 Arbeitstagen pro Kalenderjahr der gleichenRegelung, die für Nicht-EU-Bürger gilt. Gestützt daraufkönnen Sie eine Bewilligung zur Dienstleistungserbrin-gung beantragen. Zudem können Sie für eine Tätigkeit,die über drei Monate, aber weniger als ein Jahr lang dau-ert, eine Kurzaufenthaltsbewilligung beantragen.

Übergangsbestimmungen für Dienstleistungser-bringer aus Bulgarien und Rumänien

Dienstleistungserbringer aus Bulgarien und Rumänienin den vier besonderen Branchen Bauhaupt- und Bau-nebengewerbe, Gartenbau, industrielle Reinigung undim Sicherheitsgewerbe brauchen spätestens bis zum31. Mai 2016 eine Kurzaufenthaltsbewilligung und sindarbeitsmarktlichen Beschränkungen (Inländervorrang,vorgängige Lohnkontrolle und Erfüllung der schweizeri-schen Qualifikationserfordernisse) unterstellt. Bei einerErwerbstätigkeit im Gast- und Hotelgewerbe, als Rei-sender und im Erotikgewerbe besteht eine Meldepflichtvom ersten Tag an. Für die übrigen Erwerbszweige giltdie Meldepflicht ab einer Erwerbstätigkeit von mehr alsacht Tagen pro Kalenderjahr, eine Bewilligung ist nichterforderlich. Die entsprechenden Dienstleistungserbrin-ger unterliegen auch nicht den arbeitsmarktlichen Be-schränkungen.www.entsendung.admin.ch

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Erwerbstätige

Die Bewilligungen im Überblick

Aufenthaltsbewilligung (B-EG/EFTA)Die Bewilligung ist für fünf Jahre gültig. Sie wird nachVorlegen eines Arbeitsvertrags erteilt, der für mindestensein Jahr oder unbefristet abgeschlossen wurde. Die Auf-enthaltsbewilligung kann auch eine Kurzaufenthaltsbe-willigung mit einer Dauer von mehr als zwölf Monatenersetzen.

Kurzaufenthaltsbewilligung (L-EG/EFTA)Wird auf Vorlegen eines Arbeitsvertrags für weniger alsein Jahr erteilt. Die Gültigkeit der Bewilligung entsprichtder Dauer des Arbeitsvertrags. Möglichkeit der Verlän-gerung und der Erneuerung der Bewilligung, ohne dasLand verlassen zu müssen. Geografische und beruflicheMobilität. Die Kurzaufenthaltsbewilligung bis maximalvier Monate ist nicht kontingentiert.

Grenzgängerbewilligung (G-EG/EFTA)Die Bewilligung ist auf die Dauer des Arbeitsvertrags be-schränkt, wenn der Arbeitsvertrag für weniger als zwölfMonate gültig ist. Auf Vorlegen eines Arbeitsvertrags füreine Dauer von zwölf Monaten oder länger (oder unbe-fristet) ist die Grenzgängerbewilligung fünf Jahre langgültig. Die Grenzgänger müssen einmal pro Woche anihren Wohnort zurückkehren.

Bewilligung für Stagiaires (L-EG/EFTA)Stagiaires erhalten eine Kurzaufenthaltsbewilligung. DieGültigkeitsdauer der Bewilligung ist auf ein Jahr be-schränkt, kann aber ausnahmsweise um sechs Monateverlängert werden. Stagiaires sind Personen, die im Alterzwischen 18 und 30 Jahren nach Abschluss einer Ausbil-dung eine berufliche oder sprachliche Weiterbildung imRahmen einer Erwerbstätigkeit in der Schweiz absolvie-ren. Für Stagiaires gelten Sonderregeln, die in besonde-ren Stagiairesabkommen festgelegt sind.

Niederlassungsbewilligung (C-EG/EFTA)Wird in der Regel nach einem ordnungsgemässen undununterbrochenen Aufenthalt von fünf (EU-15) oder zehnJahren (EU-10, BG/RO) in der Schweiz erteilt. Das Auf-enthaltsrecht ist unbeschränkt und darf nicht an Bedin-gungen geknüpft werden. Bei EU-/EFTA-Angehörigenrichtet sich die Erteilung der Niederlassungsbewilligungnach den Bestimmungen des schweizerischen Auslän-dergesetzes und der Niederlassungsvereinbarungen.Das Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweizund der EU enthält keine Bestimmungen über die Nie-derlassungsbewilligung.

Ich bin Unternehmer in der EU und erbringe auch inder Schweiz Dienstleistungen. Kann ich Mitarbeiterin die Schweiz entsenden, die nicht EU-Bürger sind?

Ja, Sie können auch Angehörige eines Drittstaats in dieSchweiz entsenden, sofern diese seit mindestens zwölfMonaten auf dem Arbeitsmarkt Ihres EU-Staats zuge-lassen sind. Wenn Ihre Angestellten in keinem Schen-genstaat aufenthaltsberechtigt sind, benötigen sie mög-licherweise ein Visum für die Schweiz. Nähere Auskünfteerteilt Ihnen das nächstgelegene Schweizer Konsulat.

Dienstleistungen im Rahmen eines Abkommensüber den freien Dienstleistungsverkehr (öffentlichesBeschaffungswesen, Luft- und Landverkehr)Ich bin Bürger eines EU-27-Staats und erbringe inder Schweiz Dienstleistungen. Welche Bestimmun-gen muss ich beachten?

In den Bereichen öffentliches Beschaffungswesen sowieLuft- und Landverkehr hat die Schweiz mit der EU bi-laterale Abkommen abgeschlossen. Erbringen Sie eineDienstleistung auf der Grundlage eines solchen Abkom-mens, können Sie sich während der Dauer Ihrer Tätigkeitin der Schweiz aufhalten.

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Nichterwerbstätige

Nichterwerbstätige

Benötige ich eine Aufenthaltsbewilligung, auchwenn ich in der Schweiz nicht arbeite?

Für einen Aufenthalt als Nichterwerbstätiger während ei-ner Dauer von weniger als drei Monaten (z. B. als Tourist)ist keine Aufenthaltsbewilligung erforderlich. Planen Siejedoch einen Aufenthalt von mehr als drei Monaten, be-nötigen Sie eine Bewilligung. Welche Behörden zustän-dig sind, bestimmt das kantonale Recht. Die Bewilligungist für die ganze Schweiz gültig, ein Wohnortswechselmuss den Gemeindebehörden aber gemeldet werden.Die Gemeindeverwaltung Ihres künftigen Wohnorts kannSie über das genaue Vorgehen informieren.

Welche Voraussetzungen müssen für die Aufent-haltsbewilligung erfüllt sein?

Die Aufenthaltsbewilligung wird Ihnen erteilt, wennn Sie für sich und Ihre Familienmitglieder über ausrei-

chende finanzielle Mittel9 verfügen, sodass Sie währendIhres Aufenthalts in der Schweiz keine Sozialhilfe in An-spruch nehmen müssen;

n Sie für die Zeit Ihres Aufenthalts über eine Kranken-und Unfallversicherung verfügen.

Wie lange gilt meine Aufenthaltsbewilligung, wennich über genügend finanzielle Mittel verfüge undkrankenversichert bin?

Die Gültigkeitsdauer der ersten Aufenthaltsbewilligungbeträgt fünf Jahre. Ausnahmsweise können die Behör-den im Einzelfall schon nach Ablauf der ersten zwei Jah-re prüfen, ob nach wie vor genügend finanzielle Mittelvorhanden sind. Wenn Sie die Voraussetzungen nachfünf Jahren immer noch erfüllen, wird Ihre Bewilligungautomatisch um weitere fünf Jahre verlängert.

Kann meine Freundin aus der EU mit mir in derSchweiz zusammenleben, ohne zu arbeiten?

Ja, solange sie als EU-Bürgerin dieselben Voraussetzun-gen für Nichterwerbstätige erfüllt.

Ich möchte meine betagte Mutter aus der EU in dieSchweiz kommen lassen. Ist dies möglich?

Ja, im Rahmen der Bestimmungen zum Familiennach-zug ist dies möglich (siehe Kapitel «Familiennachzug»,S. 20).

Ich möchte mich frühzeitig zur Ruhe setzen und wür-de gerne in der Schweiz bleiben. Ist dies möglich?

Sie können jederzeit eine Aufenthaltsbewilligung alsNichterwerbstätiger beantragen, solange Sie die Bedin-gungen dazu erfüllen.

Studierende

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damitich als Student in der Schweiz eine Aufenthaltsbe-willigung erhalte?

Sie müssen nachweisen, dass Sie über eine Kranken-versicherung verfügen und genügend finanzielle Mittelhaben, um für Ihren Unterhalt aufzukommen. Zudemmüssen Sie darlegen, dass Sie hauptsächlich wegeneines Studiums an einer anerkannten schweizerischenAusbildungsstätte in die Schweiz kommen und dort im-matrikuliert sind.

Wie lange gilt die Aufenthaltsbewilligung?Die Bewilligung wird Ihnen für die Zeit der Ausbildungausgestellt, falls diese weniger als ein Jahr dauert. Er-streckt sich Ihre Ausbildung über mehrere Jahre, ist dieBewilligung für ein Jahr gültig und wird bis zur Beendi-gung der Ausbildung Jahr für Jahr verlängert.

Kann ich in der Schweiz als Student aus der EU einebezahlte Nebenbeschäftigung annehmen?

Ja, Sie dürfen aber nicht mehr als 15 Stunden pro Wochearbeiten. Falls Sie mehr arbeiten wollen, gelten Sie alserwerbstätig und unterstehen den Regeln für Erwerbs-tätige.

Kann ich mich als Student von meiner Familie be-gleiten lassen?

Ja, Ihr Ehepartner und Ihre unterhaltsberechtigten Kinderkönnen in die Schweiz mitreisen. Ihre Familie hat auchdas Recht, in der Schweiz zu arbeiten.

Wie steht es mit den Studiengebühren und Stipendi-en an Schweizer Universitäten?

Diese Fragen sind im Freizügigkeitsabkommen nichtgeregelt. Die Schweizer Schulen und Universitäten sindfrei, von den Studierenden aus der EU höhere Studien-gebühren zu verlangen als von den Schweizer Studie-renden. Sie können auch Unterhaltshilfen Schweizernvorbehalten.

Wie einfach ist es, einen Austauschplatz an einerSchweizer Universität zu erhalten?

Die Schweizer Schulen und Universitäten können dieAufnahmebedingungen für Studierende aus der EUselbst festlegen. Je nach Universität können die Studie-renden aus der EU unter Umständen an der Hürde einerAufnahmebeschränkung scheitern.

9 Die finanziellen Mittel werden als ausreichenderachtet, wenn sie die Fürsorgeleistungen über-steigen, die in den Richtlinien der Schweizeri-schen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) festgelegtsind. Bei den Rentnern müssen die finanziellenMittel den Betrag übersteigen, der schweizeri-sche Rentner zum Bezug von Ergänzungsleistun-gen zur Alters-, Hinterlassenen- bzw. Invaliden-versicherung berechtigt. www.ahv-iv.info

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Delphine Tschanz-Giraud, Frankreich

«Auf die Schweiz bin ich zum ersten Mal gestossen, als ich acht Jahre alt war– im Comic ‹Asterix bei den Schweizern›. Mit 22 kam ich dann als Austausch-studentin an die Universität St. Gallen. Dort lernte ich meinen heutigen Mann,einen Bündner, kennen. Seinetwegen zog ich sofort wieder in die Schweiz,nachdem ich in Lyon mein Wirtschaftsstudium abgeschlossen hatte.

Ich fand eine Praktikumsstelle bei Crealogix, wo ich immer noch arbeite.Als Senior-Beraterin konzipiere, plane und realisiere ich Internetportale und E-Business-Anwendungen.

In der Schweiz bin ich sehr gut integriert, und ich kann mir nicht vorstellen,mit meinem Mann und unseren drei Söhnen in Frankreich zu leben. In denFerien reise ich aber gerne dorthin. Und ich freue mich über jeden Besuch ausFrankreich.

Seit dem Inkrafttreten des Freizügigkeitsabkommens erhalten EU-Bürgerproblemlos eine Aufenthaltsbewilligung für die Schweiz. Bei mir war das nocheine schwierige Angelegenheit.»

Alter: 36

Wohnort: Russikon, Kanton Zürich

Beruf: Senior-Beraterin

Arbeitgeberin: Crealogix E-Busi-ness

In der Schweiz seit:Dezember 1997

Aufenthaltsbewilligung:C (Niederlassung)

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Die Bildungs-, Berufsbildungs- und Jugendprogrammeder EU wie «Erasmus» oder «Leonardo da Vinci» sindnicht Teil des Freizügigkeitsabkommens zwischen derSchweiz und der EU. Seit dem 1. Januar 2011 nimmtdie Schweiz aber vollständig an diesen Programmen teil.

Auch die Anerkennung von Diplomen im Hinblick auf dieZulassung zu einer zusätzlichen Ausbildung (z. B. Nach-diplomstudien) ist – im Gegensatz zur Anerkennung vonBerufsqualifikationen zur Aufnahme einer Erwerbstätig-keit – nicht Gegenstand des Personenfreizügigkeitsab-kommens.

Es empfiehlt sich, Detailauskünfte bei den einzelnenSchulen und Universitäten einzuholen.

Touristen und Kurgäste

Ich reise als Tourist in die Schweiz. Brauche ich eineAufenthaltsbewilligung?

Für Aufenthalte von weniger als drei Monaten brauchenSie als Tourist keine Aufenthaltsbewilligung. Erst wennSie sich länger als drei Monate in der Schweiz aufhalten,müssen Sie sich anmelden und eine Bewilligung bean-tragen.

Ich halte mich zur ärztlichen Behandlung in derSchweiz auf. Brauche ich eine Aufenthaltsbewilli-gung?

Für Aufenthalte von weniger als drei Monaten brauchenSie als Patient keine Aufenthaltsbewilligung. Erst wennSie sich länger als drei Monate in der Schweiz aufhalten,müssen Sie sich anmelden. In diesem Fall erhalten Sieeine Bewilligung für die Dauer Ihrer Pflege.

Arbeitssuche

Ich möchte in der Schweiz eine Stelle suchen. Wiegehe ich vor?

In den ersten drei Monaten benötigen Sie zur Stellensu-che keine Aufenthaltsbewilligung. Dauert Ihre Arbeitssu-che länger, müssen Sie eine Bewilligung zur Stellensu-che für weitere drei Monate beantragen. Diese kann biszu einem Jahr verlängert werden, wenn Sie Suchbemü-hungen nachweisen und eine begründete Aussicht aufBeschäftigung besteht. Als Arbeitssuchender haben Siein dieser Zeit Anspruch auf die gleiche Vermittlungshilfe,wie sie die Arbeitsämter den Schweizer Staatsangehöri-gen bieten.

Auch nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses miteiner Dauer von weniger als einem Jahr können Sie inder Schweiz bleiben, um eine neue Stelle zu suchen. Siehaben das Recht auf eine Aufenthaltsbewilligung von

Arbeitssuche / Stellenvermittlung / Familiennachzug

weiteren sechs Monaten und können bei der Stellensu-che die Hilfe der regionalen Arbeitsvermittlungszentrenin Anspruch nehmen.www.treffpunkt-arbeit.ch

Kann ich in der Schweiz eine Stelle in der öffentli-chen Verwaltung antreten?

Im Prinzip stehen Ihnen alle Stellen in der Schweiz offen– auch im öffentlichen Dienst. Gewisse Stellen, die mitder Ausübung hoheitlicher Befugnisse verbunden sindund der Wahrung der allgemeinen Staatsinteressen die-nen (z. B. in der Diplomatie oder in der Armee), sind abergrundsätzlich Schweizern vorbehalten.

Wie steht es während der Stellensuche mit der Ar-beitslosenentschädigung?

Die Arbeitslosenentschädigung des EU-/EFTA-Staats, indem Sie vorher gearbeitet haben, können Sie sich wäh-rend dreier Monate in die Schweiz nachschicken lassen.

Haben Sie aufgrund Ihrer Beschäftigung in der Schweizeinen Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung, genies-sen Sie so lange ein Aufenthaltsrecht, wie Ihr Anspruchauf Arbeitslosenentschädigung dauert. Während IhrerStellensuche haben Sie keinen Anspruch auf Fürsorge-leistungen in der Schweiz.

Stellenvermittlung

Wo erhalte ich Informationen über die Situation aufdem Schweizer Arbeitsmarkt?

Die EU und die Schweiz arbeiten im Bereich der Arbeits-vermittlung zusammen. Im Rahmen des EURES-Netzes(EURopean Employment Services) werden Stellenange-bote und Arbeitsgesuche zusammengeführt. Weiter wer-den Informationen über die Arbeitsmarktlage sowie dieLebens- und Arbeitsbedingungen ausgetauscht.http://ec.europa.eu/eures

Familiennachzug

Wer gilt als meine «Familie»?n Ihr Ehepartner und Ihre Kinder, die noch nicht 21 Jahre

alt sind oder für deren Unterhalt Sie aufkommen;n Ihre Eltern und die Eltern des Ehepartners, für deren Un-

terhalt Sie aufkommen;n wenn Sie Student sind: Ihr Ehepartner und Ihre unter-

haltsberechtigten Kinder.

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Familiennachzug / Anerkennung von Diplomen

Was geschieht im Scheidungsfall? Können meine Fa-milienangehörigen in der Schweiz bleiben?

Bei einer Scheidung können Ihre Familienangehörigennicht automatisch in der Schweiz bleiben. Falls Ihre Fa-milienmitglieder aber Angehörige eines EU-Staats sind,haben sie selbst ein Recht auf Aufenthalt, sofern sie dieim Personenfreizügigkeitsabkommen vorgesehenen Be-dingungen erfüllen. Sind die Familienmitglieder Bürgereines Nicht-EU-Staats, wird ihre Situation gemäss Aus-ländergesetz geregelt.

Anerkennung von Diplomen, Zeugnissen undBerufsausweisen

Werden meine Diplome, Zeugnisse und Berufsaus-weise in der Schweiz anerkannt?

Zulassung zu einer ErwerbstätigkeitDank dem Personenfreizügigkeitsabkommen besteht fürEU-Bürger prinzipiell freier Zugang zum schweizerischenArbeitsmarkt. Zur Ausübung eines in der Schweiz regle-mentierten Berufs ist jedoch grundsätzlich eine entspre-chende Berufsqualifikation nötig.11 Ist ein Beruf in derSchweiz nicht reglementiert, dürfen Sie diesen in derSchweiz ausüben, auch wenn Sie keine entsprechendeAusbildung vorweisen können.

Mit dem Freizügigkeitsabkommen hat die Schweiz imBereich der reglementierten Berufe das gemeinschaftli-che System der Diplomanerkennung übernommen. DieEU unterhält für die Berufe Arzt, Zahnarzt, Apotheker,Tierarzt, Hebamme, Rechtsanwalt und Architekt sowiefür Pflegepersonal ein spezielles Regime. Die Grundzügeder Ausbildung und die Voraussetzungen zur Verleihungder Spezialistentitel sind harmonisiert und die entspre-chenden Berufsnachweise werden in der Regel auto-matisch anerkannt.12 Für alle anderen reglementiertenBerufe muss in der Regel die Gleichwertigkeit mit denschweizerischen Anforderungen überprüft werden. Ge-nügt Ihr in einem EU-Staat ausgestelltes Diplom bzw.Ihre Ausbildung den schweizerischen Standards nicht,können zusätzliche Anforderungen gestellt werden (Eig-nungsprüfung oder Anpassungslehrgang, Nachweis vonBerufserfahrung).

Die Kontaktstelle für Diplomanerkennung beim Bundes-amt für Berufsbildung und Technologie BBT erteilt Aus-kunft über die Zulassung zu einer Berufstätigkeit in derSchweiz: [email protected].

10 Angemessen ist eine Wohnung dann, wennsie den ortsüblichen Verhältnissen entspricht,die für Schweizer Bürger am Wohnort gelten.

11 Als reglementiert gelten Berufe, wenn ihreAusübung vom Besitz eines bestimmtenDiploms, Zeugnisses oder Befähigungsnach-weises abhängig gemacht wird.

Unter welchen Voraussetzungen kann ich mich vonmeiner Familie begleiten lassen, wenn ich in dieSchweiz ziehe?

Ungeachtet der Aufenthaltsdauer haben Sie mit einerAufenthaltsbewilligung grundsätzlich das Recht aufFamiliennachzug, sofern Sie für Ihre Familie über eineangemessene Wohnung10 verfügen. Falls Sie nicht er-werbstätig sind, müssen Sie darlegen, dass Sie für sichund Ihre Familie über genügend finanzielle Mittel undeine Krankenversicherung verfügen.

Wie lange dürfen sich meine Familienangehörigen inder Schweiz aufhalten?

Die Aufenthaltsbewilligung Ihrer Familienmitglieder hatdie gleiche Gültigkeitsdauer wie Ihre eigene Bewilligung.

Kann mein Ehepartner in der Schweiz arbeiten?Ja, grundsätzlich dürfen Ihr Ehepartner und Ihre Kinderin der Schweiz arbeiten, ungeachtet ihrer Staatsbürger-schaft und unabhängig davon, ob Sie in der Schweiz er-werbstätig sind oder nicht.

Übergangsbestimmungen Familiennachzug undErwerbstätigkeit

Aufgrund des Rechts auf Familiennachzug haben Ehe-partner und Kinder von Bürgern der EU-27/EFTA einenprivilegierten Zugang zum Arbeitsmarkt. Ihr Recht zuarbeiten ist weder dem Inländervorrang, der Lohnkon-trolle noch der Kontingentierung unterworfen. Für diesenPersonenkreis wurde die volle Freizügigkeit eingeführt.

Angehörige von EU/EFTA-Staatsangehörigen erhaltenunabhängig von ihrer Nationalität eine EU/EFTA-Bewil-ligung, d. h. auch dann, wenn sie selbst Drittstaatsan-gehörige sind. Sie können eine Erwerbstätigkeit aufneh-men, müssen dies aber den kantonalen Migrationsbe-hörden melden.

Wie steht es mit dem Schulunterricht sowie einerLehrlings- und Berufsausbildung für die Kinder,wenn wir in der Schweiz leben?

Unabhängig davon, ob Sie in der Schweiz erwerbstätigsind oder nicht, können Ihre Kinder unter den gleichenBedingungen wie die Schweizer Kinder am Schulunter-richt teilnehmen und eine Lehre bzw. Berufsausbildungin der Schweiz absolvieren. Für nähere Auskünfte wen-den Sie sich am besten direkt an die entsprechendenSchulen und Ausbildungsstätten.

12 Die EU hat die entsprechende Richtlinie(2005/35/CE) weiterentwickelt. Es ist vorge-sehen, dass die Schweiz diese weiterentwi-ckelte Richtlinie ebenfalls übernehmen wird.

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Anerkennung von Diplomen / Steuern / Soziale Sicherheit

Zulassung zu StudienDie Diplomanerkennung im Hinblick auf die Zulassungzu Studien und Nachdiplomstudien ist nicht Gegen-stand des Personenfreizügigkeitsabkommens. Rege-lungen dazu gibt es in einzelnen Abkommen, welche dieSchweiz mit ihren Nachbarstaaten abgeschlossen hat,sowie in der Lissabon- Konvention über die Anerken-nung von Qualifikationen im Hochschulbereich, welchedie Schweiz 1998 ratifiziert hat.

Führerausweis und ähnliche BewilligungenDiese Bereiche sind nicht Gegenstand des Freizügig-keitsabkommens.

Steuern

Wo muss ich Steuern zahlen?Wenn Sie Ihren Wohnsitz in der Schweiz haben, werdenSie grundsätzlich in der Schweiz besteuert.

Zwischen der Schweiz und jedem EU-Staat bestehenDoppelbesteuerungsabkommen. Die Besteuerung fürPersonen, die in der Schweiz keinen Wohnsitz nehmen,richtet sich nach dem jeweiligen Abkommen. Informa-tionen über die Doppelbesteuerungsabkommen erteiltdie Eidgenössische Steuerverwaltung (siehe Adressen,S. 25).

Soziale Sicherheit

Koordinierung der Sozialversicherungssysteme

Sind die Sozialversicherungssysteme der EU-Mit-gliedstaaten und der Schweiz identisch?

Nein, das Freizügigkeitsabkommen bewirkt keine Verein-heitlichung der Sozialversicherungssysteme, aber derenbessere Koordination. Jeder Staat legt Struktur, Art undUmfang der Sozialversicherungsleistungen selbst fest.Die einzelnen nationalen Versicherungen sind sehr unter-schiedlich ausgestaltet. Durch die Koordination werdennachteilige Auswirkungen dieser Unterschiede gemildertoder behoben. Davon profitieren insbesondere Perso-nen, die in mehr als einem Staat versichert oder nichtStaatsangehörige des Versicherungslandes sind.

Welches nationale Recht ist massgebend für die Be-urteilung der Versicherungspflicht?

Erwerbstätige PersonenArbeitnehmer und Selbstständigerwerbende sind grund-sätzlich immer nur dem Recht eines einzigen Staats un-terstellt, auch wenn sie in mehreren Staaten tätig sind.

Erwerbstätigkeit nur in der SchweizPersonen, die ausschliesslich in der Schweiz arbeiten,sind nur in der Schweiz versicherungspflichtig, auchwenn sie in einem anderen Vertragsstaat wohnen (Er-werbsortprinzip).

Erwerbstätigkeit in der Schweiz und in anderen Ver-tragsstaatenPersonen, die gleichzeitig in der Schweiz und in einemanderen Vertragsstaat oder mehreren anderen Vertrags-staaten arbeiten, sind in der Schweiz versicherungs-pflichtig, wenn sien in der Schweiz wohnen;n für einen Arbeitgeber mit Sitz in der Schweiz tätig sind,

sofern sie in einem EU-Staat wohnen, in dem sie nichtarbeiten.

Wer gleichzeitig in der Schweiz selbstständigerwerbendund in einem EU-Staat unselbstständigerwerbend ist,untersteht der schweizerischen Versicherung und derVersicherung des anderen Staats. Erfasst wird jeweilsnur das im betreffenden Staat erzielte Einkommen.

Entsandte ErwerbstätigeArbeitnehmer, die für ein Unternehmen mit Sitz in der EUvorübergehend in der Schweiz tätig sind, bleiben im EU-Mitgliedstaat versichert und sind deshalb in der Schweiznicht versicherungspflichtig.

Diese Regelung gilt auch für selbstständige Dienstleis-tungserbringer, die bis zu einem Jahr lang in der Schweizeine Arbeit ausführen.

Für Entsendungen von Drittstaatsangehörigen aus EU-Staaten in die Schweiz gelten die zweiseitigen Sozialver-sicherungsabkommen. Auskünfte erteilen die zuständi-gen AHV-Ausgleichskassen.www.ahv-iv.info

Besondere Bestimmungen gelten für Seeleute, Arbeit-nehmer im internationalen Transportwesen, Beamte,Botschafts- und Konsulatsangestellte, Beschäftigte ingrenzüberschreitenden Betrieben sowie für Personen,die zum Wehrdienst einberufen wurden. Auch sie sindaber in der Regel für alle Versicherungszweige nur demRecht eines Staats unterstellt.

Nicht erwerbstätige PersonenWer in der Schweiz wohnt und nicht erwerbstätig ist,untersteht für alle Versicherungen den schweizerischenVorschriften über die Versicherungspflicht.

Bezüger einer Rente eines EU-/EFTA-Staats bleibenin diesem Staat krankenversicherungspflichtig. In derSchweiz müssen sie nur dann eine Krankenversicherungabschliessen, wenn sie zugleich eine Schweizer Rentebeziehen.

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Tiberiu Mos, Rumänien

«Als mir Alstom eine Stelle in der Schweiz anbot, nahm ich die Herausforde-rung gerne an. Denn hier ist meine Arbeit internationaler ausgerichtet, als siees in Rumänien war. Die Schweiz kannte ich bereits ein wenig, weil ich währendmeines Studiums ein Semester an der ETH Lausanne verbracht hatte.

Ich schätze die Ruhe, Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit hierzulande. Rundum die Uhr kann ich durch die Strassen gehen, ohne Angst haben zu müssen.Im Winter wird der Schnee von allen Fahrbahnen geräumt. Ich wünschte, daswäre in Rumänien auch so, denn dort sind die Schneepflüge leider nur auf denHauptstrassen unterwegs.

Vor dem Inkrafttreten des Freizügigkeitsabkommens mit Rumänien im Juni2009 musste ich meine Arbeitsbewilligung jedes Jahr verlängern. Jetzt gilt siejeweils für fünf Jahre.»

Alter: 32

Wohnort: Ehrendingen, KantonAargau

Beruf: Projektleiter Beschaf-fungswesen und Logistik

Arbeitgeberin: Alstom Switzer-land

In der Schweiz seit: April 2008

Aufenthaltsbewilligung: B

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Soziale Sicherheit / Erwerb von Immobilien

Kurzübersicht über die schweizerischen Versiche-rungen

KrankenversicherungWer seinen Arbeitsort in die Schweiz verlegt, muss sich,unabhängig von Alter und Gesundheitszustand, innerhalbvon drei Monaten nach Arbeitsaufnahme bei einem Kran-kenversicherer in der Grund-Krankenpflegeversicherungversichern lassen. Die betreffende Person kann unter denan ihrem Wohnort zugelassenen Krankenversicherern freiwählen. Für den Abschluss freiwilliger Zusatzversicherun-gen können die Versicherer hingegen Altersgrenzen undAufnahmevorbehalte vorsehen. Die versicherte Person er-hält bei Erkrankung in der Schweiz oder (im Rahmen dersogenannten Leistungsaushilfe) während eines Aufenthaltsin einem EU-/EFTA-Staat die notwendige ambulante oderstationäre medizinische Behandlung zulasten des schwei-zerischen Krankenversicherers. Nähere Auskünfte erteilendie Krankenversicherer und die Gemeinsame EinrichtungKVG in Solothurn (siehe Adressen, S. 25).

UnfallversicherungIn der Schweiz unselbstständig erwerbstätige Personensind in der obligatorischen Unfallversicherung für Berufs-unfälle und Berufskrankheiten sowie ab einer bestimmtenMindestarbeitszeit auch für Nichtberufsunfälle versichert.Bei Unfällen im Ausland gibt es ebenfalls die Leistungsaus-hilfe durch einen Versicherer im Unfallstaat. Nähere Aus-künfte erteilen die Unfallversicherer.

Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung(AHV/IV)In der Schweiz erwerbstätige Personen müssen auf ihremErwerbseinkommen Beiträge an die Alters-, Hinterlasse-nen- und Invalidenversicherung bezahlen. Bei unselbst-ständig Erwerbenden zahlen Arbeitnehmer und Arbeitge-ber je die Hälfte. Wer während mindestens eines Jahres inder Schweiz versichert war, hat Anspruch auf eine Rente,die pro rata der schweizerischen Beitragszeiten berechnetwird. Nähere Auskünfte erteilen die AHV-Ausgleichskassen.www.ahv-iv.info

Eine umfassende Informationsbroschüre, die bei den AHV-Ausgleichskassen und ihren Zweigstellen erhältlich ist, ori-entiert über alles Wesentliche im Bereich der Sozialversi-cherungen. Für weitere Informationen wenden Sie sich andas Bundesamt für Sozialversicherungen BSV (siehe Ad-ressen, S. 25).

Berufliche VorsorgeIm Bereich der Beruflichen Vorsorge müssen Personen,die aus einem EU-Staat in die Schweiz kommen und hierals Arbeitnehmer erwerbstätig sind, ab einem bestimmtenLohn zusammen mit ihrem Arbeitgeber Beiträge bezah-len. Sie erhalten dann später zusätzlich zur AHV/IV-Renteauch eine Rente der 2. Säule. Die Leistungen sind je nachPensionskasse unterschiedlich, weil zum Teil zusätzlich zu

den Leistungen aufgrund der obligatorischen Versicherungauch Leistungen im Rahmen der überobligatorischen Vor-sorge gewährt werden können. Nähere Auskünfte erteilendie Pensionskassen.

FamilienzulagenWer in der Schweiz unselbstständig erwerbstätig ist, hatfür seine Kinder Anspruch auf Familienzulagen. Auskunfterteilen die kantonalen AHV-Ausgleichskassen bzw. dieFamilienausgleichskassen.

ArbeitslosenversicherungJede Person, die in der Schweiz eine unselbstständige Er-werbstätigkeit ausübt, ist obligatorisch gegen Arbeitslosig-keit versichert. Die Höhe der Arbeitslosenentschädigungist abhängig vom versicherten Einkommen, von der Unter-haltspflicht gegenüber Kindern und allfälligen Leistungender Invalidenversicherung. Sie beträgt 70 oder 80 Prozentdes zuletzt erzielten Einkommens. Wer bei Arbeitslosig-keit Leistungen beziehen will, muss sich beim zuständigenArbeitsvermittlungszentrum melden und kann dort eineArbeitslosenkasse wählen. Nähere Auskünfte erteilen dieRegionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) oder die Ar-beitslosenkassen.www.treffpunkt-arbeit.ch

Erwerb von Immobilien in der Schweiz

Kann ich als EU-Bürger in der Schweiz Immobilienerwerben?

Wenn Sie in der Schweiz wohnen, haben Sie beim Er-werb von Immobilien dieselben Rechte wie die Schwei-zer (Inländerbehandlung). Sind Sie in der Schweiz auf-enthaltsberechtigt, haben aber nicht den Hauptwohnsitzhier, stehen Ihnen beim Kauf von Grundeigentum nurdann die gleichen Rechte wie den Schweizern zu, wenndie Immobilie der Berufsausübung dient. Für den Erwerbeiner Zweitwohnung oder einer Ferienwohnung brauchenSie eine Bewilligung.

Ist es möglich, in der Schweiz Grundstücke für dieblosse Kapitalanlage oder für den Handel mit unbe-bauten Grundstücken zu erwerben?

Sofern Sie Ihren Hauptwohnsitz nicht in der Schweiz ha-ben, brauchen Sie dazu eine Bewilligung.

Kann ich als Grenzgänger Immobilien erwerben?Wollen Sie eine Zweitwohnung erwerben oder eine Im-mobilie, die der Berufsausübung dient, haben Sie diegleichen Rechte wie die Schweizer (Inländerbehand-lung). Mit einer Bewilligung können Sie ausserdem eineFerienwohnung kaufen.

Muss ich das erworbene Grundeigentum verkaufen,wenn ich die Schweiz verlasse?

Nein.

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

Allgemein

Integrationsbüro EDA/EVDBundeshaus Ost3003 BernTel. +41 31 322 22 22Fax +41 31 312 53 [email protected]

Einwanderung, Einreise, Auf-enthalt und Arbeitsmarkt

Bundesamt für Migration BFMQuellenweg 63003 Bern-WabernTel. +41 31 325 11 11Fax +41 31 325 93 [email protected]

Soziale Sicherheit

Bundesamt für Sozialversiche-rungen BSVEffingerstrasse 203003 BernTel. +41 31 322 90 11Fax +41 31 322 78 [email protected]

Bundesamt für Gesundheit BAGInternationales, Sektion EUSeilerstrasse 83003 BernTel. +41 31 322 21 11Fax +41 31 322 90 [email protected]

Alters-, Hinterlassenen- undInvalidenversicherungAusgleichskassen und IV-Stellenwww.ahv-iv.info

Berufliche VorsorgeSicherheitsfonds BVGEigerplatz 2Postfach 10233000 Bern 14Tel. +41 31 380 79 71Fax +41 31 380 79 [email protected]

KrankenversicherungsantésuisseRömerstrasse 204502 SolothurnTel. +41 32 625 41 41Fax +41 32 625 41 [email protected]

Gemeinsame Einrichtung KVGGibelinstrasse 254503 SolothurnTel. +41 32 625 30 30Fax +41 32 625 30 [email protected]

Nützliche Adressen und Websites

UnfallversicherungSchweizerische Unfallversiche-rungsanstalt SuvaFluhmattstrasse 16002 LuzernTel. +41 848 830 830oder +41 41 419 51 11Fax +41 848 830 831oder +41 41 419 58 [email protected]

Schweizerischer Versicherungs-verband SVVC.F. Meyer-Strasse 14Postfach 42888022 ZürichTel. +41 41 44 208 28 28Fax +41 41 44 208 28 [email protected]

Arbeitslosenversicherung,Arbeitsmarkt, Arbeitsver-mittlungStaatssekretariat für WirtschaftSECODirektion für ArbeitEffingerstrasse 313003 BernTel. +41 31 322 29 20Fax +41 31 312 29 [email protected]

Flankierende Massnahmenwww.entsendung.admin.ch

ArbeitsvermittlungRegionale Arbeitsvermittlungs-zentren RAVwww.treffpunkt-arbeit.ch

EURES-Netzwerkwww.eures.chhttp://ec.europa.eu/eures

Anerkennung von Berufs-diplomen

Bundesamt für Berufsbildungund Technologie BBTEffingerstrasse 273003 BernTel. +41 31 322 28 26Fax +41 31 324 92 [email protected]/diploma

Universitäten

Rektorenkonferenz der Schwei-zer Universitäten CRUSInformationsstelle für Anerken-nungsfragen/Swiss ENICSennweg 2Postfach 6073012 BernTel. +41 31 306 60 32/38Fax +41 31 302 60 20www.enic.ch

Rektorenkonferenz der Schwei-zer Universitäten CRUSStipendiendienstSennweg 2Postfach 6073012 BernTel. +41 31 306 60 31Fax +41 31 302 60 20www.crus.ch

ForschungsprogrammeSchweizerischer NationalfondsSNFWildhainweg 3Postfach 82323001 BernTel. +41 31 308 22 22Fax +41 31 301 30 [email protected]

BildungsprogrammeStaatssekretariat für Bildung undForschung SBFHallwylstrasse 43003 BernTel. +41 31 322 96 91Fax +41 31 322 78 [email protected]

Steuern

Eidgenössische Steuer-verwaltung ESTVAbteilung für InternationalesEigerstrasse 653003 BernTel. +41 31 322 71 29Fax +41 31 324 83 [email protected]

Erwerb von Immobilien

Bundesamt für Justiz BJEidg. Amt für Grundbuchund BodenrechtBundesrain 203003 BernTel. +41 31 322 41 97Fax +41 31 322 42 [email protected]

Tourismus

www.myswitzerland.com

Verschiedenes

Das Schweizer Portalwww.ch.ch

Vertretungen der EU undder EU-/EFTA-Staaten in derSchweiz

Europäische UnionDelegation der EuropäischenUnion für die Schweiz und dasFürstentum LiechtensteinBundesgasse 18Postfach 2643000 Bern 7Tel. +41 31 310 15 30Fax +41 31 310 15 [email protected]://eeas.europa.eu/delega-tions/switzerland

Belgische BotschaftJubiläumsstrasse 41Postfach 1503000 Bern 6Tel. +41 31 350 01 50/51/52Fax +41 31 350 01 [email protected]/bern

Britische BotschaftThunstrasse 503005 BernTel. +41 31 359 77 00Fax +41 31 359 77 [email protected]://ukinswitzerland.fco.gov.uk

Bulgarische BotschaftBernastrasse 2–43005 BernTel. +41 31 351 14 55/56Fax +41 31 351 00 [email protected]

Dänische BotschaftThunstrasse 953000 Bern 31Tel. +41 31 350 54 54Fax +41 31 350 54 [email protected]

Deutsche BotschaftWilladingweg 83Postfach 2503006 BernTel. +41 31 359 41 11Fax +41 31 359 44 [email protected]

Estnische BotschaftIslandi valjak 115049 TallinnEstlandTel. +37 26 377 500Fax +37 26 377 [email protected]

Finnische BotschaftWeltpoststrasse 4Postfach 113000 Bern 15Tel. +41 31 350 41 00Fax +41 31 350 41 [email protected]

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Nützliche Adressen und Websites

Französische BotschaftSchosshaldenstrasse 463006 BernTel. +41 31 359 21 11Fax +41 31 359 21 [email protected]

Griechische BotschaftWeltpoststrasse 4Postfach 2463015 BernTel. +41 31 356 14 14Fax +41 31 368 12 [email protected]/bern

Irische BotschaftKirchenfeldstrasse 68Postfach 2623000 Bern 6Tel. +41 31 352 14 42Fax +41 31 322 14 [email protected]

Isländische BotschaftRond-Point Schuman 111040 BruxellesBelgienTel. +32 2 238 50 00Fax +32 2 230 69 [email protected]/be

Italienische BotschaftCancelleria consolareBelpstrasse 113007 BernTel. +41 31 390 10 10Fax +41 31 382 49 [email protected]

Lettische BotschaftStefan Esders Platz 41190 WienÖsterreichTel. +43 1 403 31 12Fax +43 1 403 31 12 [email protected]

Liechtensteinische BotschaftWilladingweg 653000 Bern 15Tel. +41 31 357 64 11Fax +41 31 357 64 [email protected]

Litauische BotschaftKramgasse 123011 BernTel. +41 31 352 52 91Fax +41 31 352 52 [email protected]://ch.mfa.lt

Luxemburgische BotschaftKramgasse 45Postfach 6193000 Bern 8Tel. +41 31 311 47 32Fax +41 31 311 00 [email protected]://berne.mae.lu

Maltesische BotschaftMinistry of Foreign AffairsPalazzo ParisioMerchants Street1171 VallettaMaltaTel. +356 2124 2191Fax +356 2123 [email protected]

Niederländische BotschaftSeftigenstrasse 73007 BernTel. +41 31 350 87 00Fax +41 31 350 87 [email protected]

Norwegische BotschaftBubenbergplatz 10Postfach 52643011 BernTel. +41 31 310 55 55Fax +41 31 310 55 [email protected]

Österreichische BotschaftKirchenfeldstrasse 77/793000 Bern 6Tel. +41 31 356 52 52Fax +41 31 351 56 [email protected]/bern

Polnische BotschaftElfenstrasse 20a3000 Bern 15Tel. +41 31 358 02 12Fax +41 31 358 02 [email protected]

Portugiesische BotschaftWeltpoststrasse 203015 BernTel. +41 31 351 17 73Fax +41 31 351 44 [email protected]/web/berna

Rumänische BotschaftKirchenfeldstrasse 783005 BernKonsularische SektionBrunnadernstrasse 203006 BernTel. +41 31 352 35 21Fax +41 31 352 35 [email protected]

Schwedische BotschaftBundesgasse 26Postfach3011 BernTel. +41 31 328 70 00Fax +41 31 328 70 [email protected]

Slowakische BotschaftKonsularische SektionThunstrasse 633074 Muri b. BernTel. +41 31 356 39 30Fax +41 31 356 39 [email protected]/bern

Slowenische BotschaftSchwanengasse 93011 BernTel. +41 31 310 90 00/09Fax +41 31 312 44 14/[email protected]://bern.embassy.si

Spanische BotschaftKalcheggweg 24Postfach 993000 Bern 15Tel. +41 31 350 52 52Fax +41 31 350 52 [email protected]/embajadas/berna

Tschechische BotschaftMuristrasse 53Postfach 5373006 BernTel. +41 31 350 40 70Fax +41 31 350 40 [email protected]/bern

Ungarische BotschaftMuristrasse 313006 BernTel. +41 31 352 85 72Fax +41 31 351 20 [email protected]/emb/bern

Botschaft der RepublikZypernAmbasciata cipriotaVia Ludovisi 3500187 RomaItalienTel. +39 06 808 83 65/67/69Fax +39 06 808 83 [email protected]

Adressen aller ausländischenVertretungen in der Schweiz(Botschaften und Konsulate)

www.eda.admin.ch

Schweizer Vertretungen inder EU und in den EFTA-Staaten

Europäische UnionMission de la Suisse auprès del’Union européennePlace du Luxembourg 11050 BruxellesTel. +32 2 286 13 11Fax +32 2 230 45 [email protected]/mission_eu

BelgienAmbassade de Suisse26, rue de la Loi, bte 91040 BruxellesTel. +32 2 285 43 50Fax +32 2 230 37 [email protected]/bruxelles

BulgarienEmbassy of SwitzerlandP.O. Box 132ul. Chipka 331504 SofiaTel. +359 2 942 01 00Fax +359 2 946 16 [email protected]/sofia

DänemarkEmbassy of SwitzerlandAmaliegade 141256 København KTel. +45 33 14 17 96Fax +45 33 33 75 [email protected]/copenhagen

DeutschlandSchweizerische BotschaftOtto-von-Bismarck-Allee 4A10557 BerlinTel. +49 30 390 40 00Fax +49 30 391 10 [email protected]/berlin

EstlandConsulate General ofSwitzerlandTuvi 12-2810119 TallinnTel. +37 26 313 041Fax +37 26 314 [email protected]:Botschaft in Helsinki, Finnland

FinnlandEmbassy of SwitzerlandUudenmaankatu 16A00120 HelsinkiTel. +358 9 622 95 00Fax +358 9 622 95 [email protected]/helsinki

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Informationen zur Personenfreizügigkeit

FrankreichAmbassade de Suisse142, rue de Grenelle75007 ParisTel. +33 1 49 55 67 00Fax +33 1 49 55 67 [email protected]/paris

GriechenlandEmbassy of SwitzerlandIassiou 211 521 AthensTel. +30 210 723 03 64/65/66Fax +30 210 724 92 [email protected]/athens

GrossbritannienEmbassy of Switzerland16–18 Montagu PlaceLondon W1H 2BQTel. +44 20 76 16 60 00Fax +44 20 77 24 70 [email protected]/london

IrlandEmbassy of Switzerland6, Ailesbury RoadBallsbridgeDublin 4Tel. +35 31 218 63 82/83Fax +35 31 283 03 [email protected]/dublin

IslandConsulate General ofSwitzerlandLaugavegi 13101 ReykjavíkTel. +354 551 71 72Fax +354 551 71 79Korrespondenzadresse:Botschaft in Oslo, Norwegen

ItalienAmbasciata di SvizzeraVia Barnaba Oriani 6100197 RomaTel. +39 06 809 571Fax +39 06 808 85 [email protected]/roma

LettlandEmbassy of SwitzerlandElizabetes iela 21340 RigaTel. +371 67 33 83 51/52/53Fax +371 67 33 83 [email protected]/riga

LiechtensteinAmt für AuswärtigeAngelegenheitenHeiligkreuz 14Postfach 6849490 VaduzTel. +42 3 236 60 57Fax +42 3 236 60 [email protected]/vaduz

LitauenConsulate General ofSwitzerlandLvovo 2509320 VilniusTel. +370 52 03 13 60Fax +370 52 03 13 [email protected]:Botschaft in Riga, Lettland

LuxemburgAmbassade de SuisseForum Royal25A, Boulevard RoyalBoîte postale 4692014 LuxembourgTel. +35 2 22 74 74 1Fax +35 2 22 74 74 [email protected]/luxembourg

MaltaConsulate General ofSwitzerland6 Zachary-StreetVallettaTel. +35 6 21 24 41 59Fax +35 6 21 23 77 [email protected]:Botschaft in Rom, Italien

NiederlandeSchweizerische BotschaftLange Voorhout 42Postbus 309132500 GX Den HaagTel. +31 70 364 28 31/32Fax +31 70 356 12 [email protected]/denhaag

NorwegenEmbassy of SwitzerlandBygdoy Allé 780244 OsloTel. +47 22 54 23 90Fax +47 22 44 63 [email protected]/oslo

ÖsterreichSchweizerische BotschaftKonsularabteilungPrinz-Eugen-Strasse 10,5. Stock1030 WienTel. +43 1 795 05Fax +43 1 795 05 [email protected]/wien

PolenEmbassy of SwitzerlandAleje Ujazdowskie 2700-540 WarsawTel. +48 22 628 04 81/82Fax +48 22 621 05 [email protected]/warsaw

PortugalEmbaixada da SuíçaTravessa do Jardim, no. 171350-185 LisboaTel. +35 1 213 944 090Fax +35 1 213 955 [email protected]/lisbon

RumänienEmbassy of SwitzerlandStr. Grigore Alexandrescu 16–20010626 BucharestTel. +40 21 206 16 00Fax +40 21 206 16 [email protected]/bucarest

SchwedenEmbassy of SwitzerlandValhallavägen 64Box 26143100 41 StockholmTel. +46 8 676 79 00Fax +46 8 21 15 [email protected]/stockholm

SlowakeiEmbassy of SwitzerlandTolsteho ul. 981106 Bratislava 1Tel. +421 2 59 30 11 11Fax +421 2 59 30 11 [email protected]/bratislava

SlowenienEmbassy of SwitzerlandTrg republike 31000 LjubljanaTel. +386 1 200 86 40Fax +386 1 200 86 [email protected]/ljubljana

SpanienEmbajada de SuizaCalle Nuñez de Balboa 35 A, 7°Edificio Goya28001 MadridTel. +34 91 436 39 60Fax +34 91 436 39 [email protected]/madrid

Tschechische RepublikEmbassy of SwitzerlandPevnostni 7P.O. Box 8416201 Prague 6Tel. +420 220 400 611Fax +420 224 311 [email protected]/prag

UngarnEmbassy of SwitzerlandStefánia út. 1071143 BudapestTel. +36 1 460 70 40Fax +36 1 384 94 [email protected]/budapest

ZypernEmbassy of SwitzerlandMedcon Tower46, Themistocles Dervis StreetP.O. Box 207291663 NicosiaTel. +357 22 466 800Fax +357 22 766 [email protected]/nicosia

Adressen aller SchweizerVertretungen im Ausland(Botschaften und Konsulate)

www.eda.admin.ch

Nützliche Adressen und Websites

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EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz

Informationen zur Personenfreizügigkeit