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Migranten machen Schule

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Vielfalt im Klassenzimmer ist in Stuttgart längst selbstverständlich, hier stammen mehr als die Hälfte der Schüler/innen aus Zuwandererfamilien. Vielfalt - auch im Lehrerzimmer - zu verwirklichen, ist das Ziel des Projekts "Migranten machen Schule!".

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Vielfalt im Klassenzimmer – Vielfalt im Lehrerzimmer

Migranten machen Schule!

Bestelladresse:Landeshauptstadt StuttgartStabsabteilung für IntegrationspolitikEberhardstraße 6170173 StuttgartTelefon 0711/216-78 96E-Mail: [email protected]/migranten-machen-schule

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Vielfalt im Klassenzimmer – Vielfalt im Lehrerzimmer

Migrantenmachen Schule!

Inhalt Seite

GrußworteDr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart 2

Helmut Rau MdL, Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg 4

Professor Dr. Peter Frankenberg,Minister für Wissenschaft, Forschungund Kunst des Landes Baden-Württemberg 6

Vorwort 8

Porträts 11

Weitere Informationen 30

* Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im folgenden Textnur der Begriff „Migranten“ verwendet. Damit sind selbst-verständlich auch die Migrantinnen gemeint.

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D ie Landeshauptstadt Stuttgart zeichnet sich ausdurch eine hohe Internationalität. Über 38 Pro-

zent der Stuttgarterinnen und Stuttgarter haben ei-nen Migrationshintergrund, bei Kindern und Jugend-lichen unter 18 Jahren sind es sogar 56 Prozent.Diese kulturelle Vielfalt von über 170 Nationen sowieder Reichtum von über 120 Sprachen sind ein Poten-zial für unsere Stadt und für den Wirtschaftsstandort.

Damit die Integration von Zuwanderern in Stuttgart gelingt, haben wir be-reits im Jahr 2001 das Integrationskonzept „Bündnis für Integration“ ent-wickelt. Unsere Integrationspolitik zielt vor allem darauf, Chancengleichheitdurch Sprach- und Bildungsförderung herzustellen und dadurch die berufli-chen Perspektiven junger Menschen zu verbessern.

In Stuttgart gibt es eine Vielzahl kommunal geförderter Projekte und ein breites ehrenamtliches Engagement an den Schulen. Darüber hinaus hat derStuttgarter Gemeinderat im Dezember 2007 die Stuttgarter Bildungspart-nerschaft – ein abgestimmtes System von Bildung, Betreuung und Erziehungfür ein- bis zehnjährige Kinder – auf den Weg gebracht.

„Integration durch Bildung“ ist unser Motto - das heißt auch, die Elternhäu-ser in die Schule einzubinden. Vor allem Migrantenfamilien müssen wir bes-ser erreichen und sie dabei unterstützen, den Bildungsweg ihrer Kinder aktivzu begleiten. Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund könnenhier gute „Brückenbauer“ sein.

Die originäre Zuständigkeit für die schulische Bildung liegt in unserem föde-ralen System bei den Bundesländern, die Verantwortung dafür ist jedocheine gemeinsame. Ich freue mich daher sehr, dass unsere kommunale Initia-tive „Migranten machen Schule!“ vom Kultusministerium und vom Wissen-schaftsministerium des Landes Baden-Württemberg sowie vom Regierungs-präsidium und vom Staatlichen Schulamt unterstützt wird.

Vielfalt im Klassenzimmer – das ist in Stuttgarter Schulen längst eine Selbstver-ständlichkeit. Vielfalt im Lehrerzimmer – davon berichten in dieser BroschüreLehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund, die bereits an unserenSchulen unterrichten. Diese Porträts sind positive Vorbilder für eine gelingendeIntegration und ein Signal für das gute Miteinander von Menschen unter-schiedlicher Herkunft in unserer Stadt.

Dr. Wolfgang SchusterOberbürgermeister

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I n vielen Schulklassen in Baden-Württemberg bilden Schülerinnen und Schüler mit Migrations-

hintergrund heute die Mehrheit. Diese Entwicklungstellt unsere Schulen und ihre Lehrerinnen und Lehrervor neue Aufgaben, deren sie sich mit großem Enga-gement annehmen. Dennoch sind kulturelle undsprachliche Hürden häufig die Ursache dafür, dass Bildungschancen nicht hinreichend genutzt werdenkönnen oder dass die Verständigung zwischen Schuleund Elternhaus erschwert ist.

Lehrerinnen und Lehrer mit eigenem Migrationshintergrund stellen deshalbeine große Bereicherung für unsere Schulen dar. Mit ihrem oftmals vielge-staltigen Bildungsgang, der eigenen Überwindung sprachlicher Hürden alsVoraussetzung für eine erfolgreiche Lehramtsausbildung und ihrem beson-deren kulturellen Hintergrund bringen sie Erfahrungen ein, von denen alleam Schulleben Beteiligten in vielfältiger Weise profitieren können. Durchihre besonderen kulturellen und sprachlichen Kompetenzen können sie allenSchülerinnen und Schülern erweiterte Perspektiven und neue Erfahrungenvermitteln, sie können bei schulischen Schwierigkeiten den Zugang zu Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund eröffnen und das Gespräch zwischen Schule und Elternhaus erleichtern. Damit können dieseLehrerinnen und Lehrer einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass ihreSchule und die darin Unterrichtenden ihren Erziehungs- und Bildungsauftragerfolgreich wahrnehmen.

Die vorliegende Broschüre stellt junge Menschen mit Migrationshintergrundvor, die sich für eine Ausbildung zur Lehrerin oder zum Lehrer entschiedenhaben oder die diesen Beruf bereits erfolgreich ausüben. Sie macht Mut,sich die anspruchsvolle Ausbildung zuzutrauen und sich den Anforderungendieses schönen, aber auch verantwortungsvollen Berufs zu stellen. Zugleichzeigt sie das große Potenzial auf, das die Arbeit von Lehrerinnen und Leh-rern mit Migrationshintergrund für unsere Schulen birgt.

Es ist zu wünschen, dass die Broschüre viele Adressaten findet. Der Stadt Stuttgart und allen Beteiligten danke ich herzlich für das Projekt „Migrantenmachen Schule!". Möge es einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten, jungeMenschen mit Migrationshintergrund zur Aufnahme eines Lehramtsstudiumszu ermuntern und Schule und Gesellschaft auf die Chancen aufmerksam zumachen, die dadurch eröffnet werden!

Helmut Rau MdLMinister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg

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F ür Wissenschaft und Forschung ist die Vielfaltder Kulturen ein Lebenselement, ein unverzicht-

barer Baustein für Bildung – im internationalen Kon-text wie auch bei uns im Lande.

Diese Vielfalt als Chance zu begreifen und zu nutzen,das ist unsere Aufgabe, wenn wir uns den technologi-schen und gesellschaftlichen Herausforderungen einerauf lebenslanges Lernen ausgerichteten globalisiertenWissenswelt gut gerüstet stellen wollen. Kein Kind, kein

junger Mensch, darf verloren gehen oder am Rande stehen bleiben. Unser Zielmuss es sein, durch Bildungsentwicklung am Fundament für die Zukunft zubauen. Wenn wir alle „schlummernden“ Ressourcen wecken und Bildungsge-rechtigkeit herstellen wollen, brauchen wir Menschen mit Migrationshinter-grund, damit sie Impulse geben für den wissenschaftlichen Diskurs wie auchfür die Bildungs- und Erziehungsarbeit in den Schulen. Es gilt, gemeinsam dierichtigen Fragen zu stellen zur Interkulturalität und gemeinsam gute Lösungenzu entwickeln.

Vor allem aber sind Menschen mit Migrationshintergrund in den Schulen drin-gend benötigte Vorbilder, die durch ihre eigene Bildungsbiographie Kindernund jungen Menschen Mut machen, an sich selbst und ihre Entwicklungsmög-lichkeiten zu glauben. Aufgrund eigenen Erfahrungswissens können sie sicherfolgreich der Aufgabe stellen, Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlich-keit zu stärken, die Integration durch Bildung voranzubringen und auch für dieWissenschaft zu begeistern.

Ich wünsche der Aktion „Migranten machen Schule“, dass sie ein Erfolg wirdfür die jungen Menschen und für die Bildung in Baden-Württemberg.

Professor Dr. Peter FrankenbergMinister für Wissenschaft, Forschungund Kunst des Landes Baden-Württemberg

Vielfalt als Chance begreifen

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Die kurzen Porträts zeigen ganz unterschiedliche Menschen. Ihre Herkunftist verschieden, sie unterrichten an verschiedenen Schularten. Sie berichtensehr persönlich davon, was für sie am Lehrerberuf wichtig und schön ist undwas es für sie bedeutet, sich mit ihrer Erfahrung von Migration in der Schuleeinzubringen.

Als wir die Arbeit an der Broschüre aufgenommen haben, war nicht absehbar,welcher Reichtum an Sichtweisen, Erfahrungen, an Wissen und welche„Power“ da zu Tage treten würde. Jedes Interview dauerte rund eine Stunde,manchmal zwei Stunden. Beim Erzählen aus dem Schulalltag kamen lustige Episoden zur Sprache, manche Erfahrung stimmte aber auch nachdenklich. DieInterviewten berichteten, wie sie in ihrem Unterricht versuchen, die soziale undkulturelle Heterogenität produktiv zu nutzen und alle Eltern einzubeziehen. Sieformulierten aber gleichzeitig auch Vorschläge und Ideen, wie in der Lehrer-bildung wissenschaftliches Wissen zu interkulturellem Lernen verstärkt vermitteltund intensiver für die Schulpraxis fruchtbar gemacht werden könnte...

Migranten machen Schule! soll also mehr sein als nur eine Broschüre.

Migranten machen Schule! – das heißt auch, dass wir Lehramtsstudieren-den, Lehrerinnen und Lehrern mit Migrationshintergrund ein unterstützendesNetzwerk bieten wollen.

Migranten machen Schule! soll sie anregen, sich mit ihren spezifischen Erfahrungen und Kenntnissen aktiv in die Gestaltung der Schule und der Lehrerbildung einzubringen.

Wir würden uns freuen, wenn wir Sie auf die Broschüre und auf unser Projekt Migranten machen Schule! neugierig gemacht haben.

Martha Aykut Elisabeth Rangosch-SchneckStabsabteilung für Integrationspolitik

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Migranten machen Schule! – Einige Zeit wird vergehen, bis dies ebensoselbstverständlich ist wie heute die Tatsache, dass Frauen als Lehrerinnen in allen Schularten und in allen Fächern unterrichten. Mit dem Projekt Migrantenmachen Schule! wollen wir dazu beitragen, dass Lehrerinnen und Lehrer ausunterschiedlichen Herkunftsfamilien, ob zugewandert oder aus Krisengebietenzu uns geflüchtet, ganz selbstverständlich an unseren Schulen unterrichten,dort, wo auch Schülerinnen und Schüler mit vielfältigen sprachlichen und kulturellen Wurzeln miteinander lernen.

Die Begegnung mit Lehrerinnen und Lehrern bedeutet für alle Kinder eine Erweiterung ihrer bisherigen, durch Familie, Freundeskreis und Nachbarschaftgeprägten „privaten“ Welt. Hier begegnen die Kinder der Sphäre der Gesell-schaft. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gehören zu dieser Gesellschaft.Wo Kinder in der Schule Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund erleben, erfahren sie: Vielfalt gehört dazu. Es ist ein Gewinn, sich in verschiede-nen Sprachen verständigen zu können. Sie lernen: Aus der Vielfalt kulturellerund religiöser Wurzeln erwachsen jene vielfältigen Sichtweisen, die ein gemein-sames Lernen und Arbeiten produktiv und innovativ machen.

Migranten machen Schule! soll junge Menschen mit Migrationshintergrundermutigen, für ihre berufliche Zukunft auch daran zu denken: Vielleicht werdeich Lehrer?

Mit der vorliegenden Broschüre wollen wir neugierig machen: Wer sind diejenigen, die schon heute an unseren Schulen unterrichten, derenEltern oder die manchmal auch selbst aus anderen Ländern stammen, die vielleicht mit anderen Traditionen und alltäglichen Regeln aufgewachsen sind?Welche Bildungs- und Lebenswege haben sie dorthin gebracht, wo sie heuteunterrichten?

Vorwort

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Vielfalt im Klassenzimmer – Vielfalt im Lehrerzimmer

Porträts

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Adelhajda Bahonjic-Hölscher Geboren in Prijedor (Bosnien), kam als Kriegsflüchtling 1992 nach Deutschland Schulbildung: FachhochschulreifeAusbildung/Berufstätigkeit:Elektroingenieurin (FH) Lehramt: Direkteinstieg ins Lehramt an beruflichen SchulenHeute: Gewerbeschulrätin an der Werner-Siemens-Schule

Ich versuche, Vorbild zu sein...„Manche Schüler haben ein schwieriges Zuhause, die versuche ich zu ermuti-gen: ‚Schau‘, ich bin auch hergekommen und konnte kein Deutsch. Wenn duwillst, schaffst du alles!‘ Die Schüler müssen an sich glauben. Manchmal erzähl‘ich den Schülern auch, was ich alles durchgemacht habe und versuche, ihnendadurch Mut zu machen. Ich behandle Schüler nicht so: Ach, ich gebe nicht soviele Hausaufgaben, es könnte schlecht ankommen. Da bin ich entschieden an-ders. Ich fordere sehr viel Selbstständigkeit, Disziplin... Ich suche einfach einenWeg, sie dazu zu bringen, dass sie sagen: ,Hej, das kann ich auch!’“

Man kann anders sein und trotzdem dazugehören!„Ich fühle mich als eine deutsche Lehrerin, die auch andere Erfahrungen hat.Ich glaube, dass die Schüler mit Migrationshintergrund sich besser verstandenfühlen von jemandem, der auch Migrant ist. Für mich ist das normal, dass manin einer Großfamilie lebt. Und die Eltern – wir verstehen uns sofort. Man weiß,wovon man spricht. Es wäre ein Gewinn auch für die deutschen Schüler, auchfür meine deutschen Kollegen, wenn wir darüber mehr reden würden. Die wis-sen manchmal gar nicht, dass es auch anders geht.“

Migranten machen Schule!

Adelhajda Bahonjic-Hölscher: Ich fordere viel von meinen Schülern.

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Migranten machen Schule! Migranten machen Schule!

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Canan GüneçGeboren in OberhausenHerkunft der Eltern: Türkei, seit 1980 in DeutschlandSchulbildung: AbiturLehramt: derzeit Studium Deutsch und Englisch Sonderschullehramt an der PH Ludwigsburg

Der Vorhang wird ein bisschen durchsichtiger„Ich studiere ja noch – aber ich stelle mir vor, wenn da eine türkische Lehrerinvorne steht, ist das vielleicht für die Schülerinnen und Schüler selbst nichts Be-sonderes mehr, türkisch zu sein. Es findet dann schon ein ganz anderer Um-gang miteinander statt, man versteckt sich nicht mehr hinter einem Vorhang:‚Ich bin Türkin, ich bin ein bisschen anders und das habt ihr zu akzeptieren...‘Wenn da eine türkische Lehrerin vorne steht, wird der Vorhang ein bisschendurchsichtiger.“

Es ist die Sprache, die die Menschen hindert„In einem meiner Praktika habe ich im Gespräch mit einer Mutter übersetzt, unddie Erzieherinnen waren ein bisschen erstaunt, dass die Mutter so tiefgründignachfragte und zum Beispiel nicht nur: ‚Ja, wann muss denn mein Kind kommen?’Die Mutter war sehr interessiert: ‚Woran arbeiten die Erzieherinnen, welche Fördermöglichkeiten hat mein Kind?‘. Das hat die Erzieherinnen erstaunt. Dadurch, dass die Mutter so wenig Deutsch kann, hatten sie das Gefühl, dass siesehr ungebildet ist, aber das ist ja oft nicht so. Es sind so viele Missverständnisse,denen man vorbeugen kann, warum soll man’s nicht tun? Wichtig ist, dass mandie Eltern dabei unterstützt, die deutsche Sprache zu erlernen. Ich hätte kein Pro-blem damit, die Eltern aufzufordern, dafür mehr zu tun – das ist ja auch im Inter-esse ihrer Kinder.“

Christina Maria ViggianiGeboren in Stuttgart Herkunft der Eltern: Vater Italien, Mutter DeutschlandSchulbildung: AbiturAusbildung/Berufstätigkeit: WerbetechnikerinLehramt: Ausbildung zur Fachlehrerin für Technik,Sport und KunstHeute: Fachlehrerin an der Grund- und HauptschuleOstheim

Ich bin Europäerin„Den Migrationshintergrund, den merkt man bei mir schon am Namen. ‚Oh,die ist Lehrerin!‘ Das war für manche Schüler erstmal unvorstellbar – besondersfür die italienischen. Ziel wäre, dass das keine Rolle spielt, dass diese kulturelleVielfalt einfach normal wird – auch im Lehrerzimmer.“

„Mein Migrationshintergrund hat mir viele Vorteile gebracht: Ich kenne zweiKulturen. Doch zunächst hieß es als Kind während der Urlaube in Italien: ,DieDeutsche kommt!’ Hier in Deutschland war ich die Italienerin. Ich begann micherstmals zu fragen: Bin ich Italienerin oder Deutsche? Ich sprach mit meinemVater darüber und seine einfache Antwort darauf lautete: ,Du bist Europäerin.’Da hatte er Recht. Ich war in der glücklichen Lage, beides genießen zu dürfen:eine italienische Familie durch meinen Vater, eine deutsche Familie mütterlicher-seits. Manche Kinder belastet das. Ich denke schon, dass es eine Hilfe ist, wennich sagen kann, ich war auch mal in dieser Situation und ich habe mich ent-schieden: Ich bin Europäerin.“

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Sofia ZtaliouGeboren in AlbstadtHerkunft der Eltern: Griechenland, seit 1972 in DeutschlandSchulbildung: Hauptschule/Werkrealschule, WirtschaftsgymnasiumLehramt: Studium an der PH LudwigsburgHeute: Grundschullehrerin an derRaitelsbergschule

Ich bin selbst „Migrantin“ – den Eltern tut das einfach gut„Gestern war eine türkische Mutter bei mir, die aus ihrem Alltag erzählt hat:‚Ja, und ich muss mich um meine Schwester kümmern, um meinen Bruderkümmern...‘ und dann vergisst sie schon mal das ‚Sie‘: ‚...aber du weißt dasja, bei euch ist das ja genau so.‘ Solche Sätze kommen immer wieder, undich merke, dass es den Eltern einfach gut tut, dieses Gefühl: Sie hat Ver-ständnis, weil sie auch aus einer anderen Kultur kommt.“

Ich versuche, Mut zu machen„Wenn Eltern zum Gespräch kommen, habe ich den Eindruck, sie genierensich nicht, wenn sie einen Fehler machen oder etwas nicht richtig ausspre-chen, manchmal fragen sie auch: ‚Und wie ist das bei Ihren Eltern, sprechendie gut Deutsch?‘ Ich bin da ganz offen und erzähle von meiner Familie. Ichberichte, dass ich auf der Grundschule keine so guten Noten hatte, dann aufdie Hauptschule gegangen bin, dass ich mich auch später entwickelt habe.So versuche ich, ihnen Mut zu machen. Die Schüler selbst sehen ein Vorbildin mir und sagen sich: ‚Jemand wie ich kann’s zu was bringen’.“

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Sofia Ztaliou: Im Elterngespräch erzähle ich auch von eigenen Erfahrungen.

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Harun Șentürk: Ich möchte für meine Schülerinnen und Schüler ein Vorbild sein.

Migranten machen Schule!Migranten machen Schule!

Ich wäre damals stolz gewesen„Die Schüler wissen vielleicht nicht, wie sie das ausdrücken sollen und dieschreien dann vielleicht so auf dem Gang dem Freund zu: ,Ich hab jetzt Un-terricht bei Herrn Sentürk.’ Und der schreit zurück: ,Ah, mein Lieblingsleh-rer!“ – lacht – „ Ich hatte in der Schule kein Vorbild. Wenn da ein Lehrer mitMigrationshintergrund gewesen wäre, hätte ich in der Schule weniger Blöd-sinn getrieben. Ich wäre wahrscheinlich sehr stolz auf ihn gewesen undhätte versucht, besser aufzupassen.“

Und was bringt’s den anderen Lehrern?„Viele Probleme entstehen dadurch, dass die ‚Gegenseite‘ nicht weiß, dassein Bereich sensibel ist oder anders gehandhabt wird. Ich denke, wennLehrer mit Migrationshintergrund im Kollegium wären, würden alle Lehreretwas lernen, sie würden einen Einblick bekommen und dann auch das mitden Schülern mit Migrationshintergrund ganz anders angehen – im positi-ven Sinne. Die Beziehung Lehrer – Schüler wäre offener. Die Lehrer könntenfragen: ‚Schau mal, der Schüler hat so reagiert – was meinst du?’ Wir hättenin jedem Fall eine Feedback-Funktion, und das ist für alle Lehrer interessantund eine Bereicherung.“

Harun ȘentürkGeboren in Ankara (Türkei), kam mit zwei Jahrennach Deutschland Schulbildung: Hauptschule, Realschule, Technisches GymnasiumLehramt: Gewerbeschullehramt Uni StuttgartHeute: Lehrer für Mathematik, Datenverarbei-tung und Ethik an der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule

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Brigitte Szekely, geb. Stefani Geboren in Mühlbach/Sebeş (Rumänien), kam1989 nach DeutschlandSchulbildung: Pädagogisches Lyzeum (Hermannstadt/Sibiu, Rumänien) Lehramt: Grundschullehrerin in Rumänien Sonderlehrgang zur Erreichung der deutschenHochschulreife; zweites Studium an der PH Ludwigsburg; Montessori-DiplomHeute: Grundschullehrerin an der Reisach-Schule

Bin ich eine Bereicherung?„Ja, auf jeden Fall!“ – lacht – „Meine Migrationserfahrung hat dazu ge-führt, dass ich vieles anders wahrnehme, vielleicht mit neuen Dingen andersumgehe. Sie hat auch dazu geführt, offen zu sein, flexibel zu sein und nichtso starr an einem System festhalten zu wollen. All das möchte ich jetzt wei-tergeben und sagen: ach kommt, das machen wir! Wenn mehr MigrantenLehrer wären, wäre es ein bisschen lockerer, nicht so steif. Ich denke, jemehr Erfahrung man mitbringt, je offener man ist für fremde Sichtweisen,für neue Sachen, desto ungezwungener und vorbehaltloser kann man auchdamit umgehen.“

Mit kulturellen Unterschieden anders umgehen...„Wir haben in Rumänien zur deutschen Minderheit gehört, und wir hattendas Glück, dort deutsche Schulen zu haben. Dadurch, dass wir dies in Rumä-nien so intensiv gelebt haben, kann ich es auch in Deutschland bei Kindernaus Zuwandererfamilien besser verstehen, wenn sie ihre Kultur hier leben.Aber ich möchte auch das Integrieren betonen! Das ist genauso wichtig wiedie Herkunftskultur. Das heißt, die Sprache lernen und Verständnis für die Kul-tur des Landes, in dem ich lebe, haben.“

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Huriye Top-BeydoganGeboren in Ludwigsburg Herkunft der Eltern: Türkei, seit 1972 in DeutschlandSchulbildung: Realschule, zweijähriges Berufskolleg,AbendgymnasiumAusbildung/Berufstätigkeit: RechtsanwaltsfachangestellteLehramt: Deutsch/Mathematik an Grund- und Hauptschulen Heute: Hauptschullehrerin an der Altenburgschule,islamische Religionslehrerin an der Rosensteinschule

...über die vielen Fragen ins Gespräch kommen„An einem islamischen Festtag hatte ein Schüler gefastet und fragte mich:,Fasten Sie nicht?’ – ,Oh, das hab‘ ich ganz vergessen!’, antwortete ich.Seine Mutter teilte mir dann mit, dass sie es gut fand, dass ich so locker rea-giert und nicht versucht habe, das zu vertuschen. Ich bin Muslimin und fasteauch, aber die Schüler bekommen von mir mit, dass es in der Religion kei-nen Zwang gibt und man offen über alles sprechen kann.“

Gebraucht werden„Vor kurzem hatte ich den Elektriker bei uns daheim und hatte im Zimmereinen kleinen Olivenbaum mit Andenkbriefen von meinen ehemaligen Schü-lern. Der Elektriker sah das und meinte: ‚Wow! Sind Sie Lehrerin?’ So reagie-ren viele auch aus meinem Umfeld und sind stolz darauf, dass ich Lehrerinbin. Auch Bekannte kommen: ‚Red‘ du doch mal mit meinem Sohn. Viel-leicht kommst du anders an ihn heran.’ – Ich sehe mich als eine Unterstüt-zung für Kinder mit Migrationshintergrund.“

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„Oft bin ich in der Rolle der „Moderatorin“Wenn sich Schüler mit Migrationshintergrund immer mehr von den deut-schen Schülern abkapseln, sich zwei Gruppen bilden, müssen wir diesemKonflikt im Klassenzimmer entgegenwirken. Schüler mit Migrationshinter-grund reagieren dann gegenüber deutschen Lehrern oft mit dem Vorwurf:‚Sie können das nicht verstehen! Sie können das gar nicht nachvollziehen!’Bei mir können sie diese Argumente nicht anführen. Aber selbst wenn ich diekulturellen Hintergründe kenne, muss und kann ich ihnen nicht immer gerecht werden. Wenn mehr Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshinter-grund im Kollegium wären, gäbe es die Chance einer intensiveren Diskus-sion darüber, könnte man sich im Kollegium gegenseitig beraten.“

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Seda TunçGeboren in Heidenheim/BrenzHerkunft der Eltern: Türkei, seit 1969 in DeutschlandSchulbildung: AbiturLehramt: Staatsexamen an der Universität Stuttgart (Deutsch/Englisch)Heute: Referendariat am Zeppelin-Gymnasium

Der Heterogenität im Unterricht gerecht werden„Das Thema war ‚Migrantenlyrik’. Ungefähr ein Drittel der Schülerinnen undSchüler in diesem Kurs einer 13. Klasse hatte selbst einen Migrationshinter-grund. Natürlich kommt da die Frage auf: Was mache ich mit der deutschenSchülerschaft, wie präsentiere ich das Thema so, dass alle auf ihre Kostenkommen und sich einbringen können?

Ich ließ die Schüler Gedichte schreiben, und alle sollten sich vorstellen, dass sieaus einer Migrantenfamilie stammen. Ich wollte den nichtdeutschen Schülerndie Möglichkeit bieten, ihre eigenen Erfahrungen zu reflektieren, und es dendeutschen Schülern ermöglichen, einen Perspektivwechsel vorzunehmen undnatürlich auch ihr Empathievermögen zu stärken.

Ich dachte zuerst, ich überfordere sie – aber ganz im Gegenteil: es war für diedeutschen Schülerinnen und Schüler eine neue Erfahrung, sich einmal wirklichin diese Situation zu versetzen, und für die nichtdeutschen Jugendlichen wares das erste Mal, dass sie über Dinge, die sie belasten, schreiben durften –und das im Unterricht.“

Migranten machen Schule! Migranten machen Schule!

Seda Tunç: Die Produktivität der Vielfalt nutzen

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Yasemin DemirciGeboren in Gingen an der BrenzHerkunft der Eltern: Türkei, seit 1962 in DeutschlandSchulbildung: Hauptschule, Realschule, WirtschaftsgymnasiumLehramt: Studium an der PH LudwigsburgHeute: Realschullehrerin an der Neckar-Realschule

Ich mag die Schule„Kollegen kommen auf mich zu und fragen schon mal nach, ob ich im Ge-spräch mit Eltern übersetzen könnte, was ich, so gut ich kann, mache. Wir re-den im Kollegium über die türkischen Eltern, und ich versuche dann dieStandpunkte der Eltern klarzumachen, ihre Denkrichtungen, Sichtweisen. Daswar aber nicht der Grund, warum ich Lehrerin wurde. Der Grund war: Ichmag die Schule. Ich will Kindern etwas beibringen.“

Rektorin werden? Am Anfang hätte man es sicher schwer...„Rektorin – das sind so Wunschträume. Aber vielleicht hätten die deutschenEltern da Bedenken, am Anfang hätte man es sicher schwer. Es wäre jedocheine Chance für die ausländischen Eltern, sie könnten dann solche Gedan-ken abhaken wie zum Beispiel: ‚Ah, mein Kind wird benachteiligt‘ oder: ‚Diedeutschen Lehrer nehmen keine Rücksicht auf unsere Kinder’ – das fiele al-les weg. Sie müssten sich dann sagen: ‚Oh, bei ihr können wir das nicht an-bringen!‘ Und es wäre ein Zeichen: Du kannst es weit bringen. Es wäre einZeichen für eine faire Gleichberechtigung.“

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Bruno KuhnGeboren in Mainz, aufgewachsen in Grenoble (Frankreich), kam mit 24 Jahren nach DeutschlandHerkunft der Eltern: Vater Frankreich, Mutter DeutschlandSchulbildung: AbiturLehramt: Germanistik-Studium und Referendariat in FrankreichBerufstätigkeit: Lektor für Französisch an derUniversität Stuttgart Heute: Lehrer Französisch/Deutsch am Wagenburg-Gymnasium

Eine doppelt positive Aufgabe„Die Arbeit hier an der Schule deckt bei mir zwei Seiten ab: die französischeund die deutsche. Ich kann den französischen Kindern helfen, den Weg einer positiven Integration zu gehen, Aversionen und Ängste abzubauen,also den ‚eigenen‘ Kindern helfen, und gleichzeitig zeigen, dass das gemein-same Unterrichten unterschiedlicher Nationalitäten ein Gewinn ist.“

Riesenprobleme mit der deutschen Sprache – das kenne ich„Die Kinder in Klasse 5 und 6 haben oft Riesenprobleme mit der deutschenSprache und dadurch nicht nur im Fach Deutsch, sondern auch in Bio oderErdkunde... Und dann ist es wichtig zu bedenken, dass diese Kinder viel-leicht gar nicht so schlecht sind, sondern dass sie vielleicht einfach eine Aufgabe in Mathe gar nicht verstehen können. Ich kann die Vielfalt der Probleme meiner Mit-Franzosen als Muttersprachler besser einschätzen, gezielter darauf eingehen und vielleicht bei den Kollegen noch mehr Ver-ständnis für die Probleme dieser Kinder erreichen.“

Migranten machen Schule!

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„Man muss offen dafür sein als Lehrer, aber es ist nicht so, dass ich jetzt durchmeinen türkischen Migrationshintergrund automatisch auch der Experte für ‚In-terkultur’ oder so was bin. Das ist nicht automatisch gegeben, darauf muss manim Studium vorbereitet werden, und man muss grünes Licht dafür bekommen.Klar ist, dass Deutsch die gemeinsame Sprache ist. Aber wir müssten auch mehrAngebote machen für die Muttersprache der Kinder und dies mit der deutschenSprachförderung verknüpfen. Man könnte die interkulturelle Perspektive mehrim Unterricht aufnehmen: In Deutsch Märchen aus den Ländern, aus denen dieFamilien kommen, besprechen; in Textil: Wie verschieden kleiden sich die Men-schen? In Ethik und Religion liegt es auf der Hand; im Sport: Spiele von Straßen-kindern... Man kann da ganz viel machen.“

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Taner ÖzuysalGeboren in ViernheimHerkunft der Eltern: Türkei, ab 1965 in Deutschland, 1986 remigriertSchulbildung: Realschule, BerufskollegAusbildung/Berufstätigkeit: BetriebsschlosserLehramt: Studium Geografie, Geschichte, Mathematik an der PH Ludwigsburg Heute: Grund- und Hauptschullehrer an der Heusteigschule

Wir sind alle Ausländer – unser Lehrer auch„Meine Schüler sagen das immer, halb als Witz – halb ernst gemeint.“ – lacht –„Ich habe in meiner Klasse Schüler jeglicher Herkunft. Das ist schwierig, aber esgibt auch keine so großen Probleme. Ich habe das Gefühl, dass sich alle gleichfühlen, weil sie den selben Hintergrund haben. Zwar kommen sie aus verschiede-nen Ländern, aber im Prinzip sind sie alle keine ‚Ur-Deutschen’. Was ich mir vor-nehme ist, dass ich ihr Selbstbewusstsein stärke, dass ich ihnen sage: ‚Ihr könntnicht nur Deutsch, sondern ihr könnt zum Beispiel auch Albanisch sprechen, ihrkönnt Griechisch, Türkisch oder ´ne afrikanische Sprache – und das ist der Punkt:Wenn ihr jetzt noch Englisch lernt, dann könnt ihr drei Sprachen – und mancheSprachen haben auch noch eine andere Schrift – das ist doch eine wunderbareSache!“

Die Stärken der Kinder im Unterricht aufnehmen„In Mathe: da gibt es verschiedene Rechenverfahren. Es kommen manchmal Zuwandererkinder, die rechnen ganz anders und dann heißt es: Moment mal,wir müssen denen das deutsche System beibringen. Natürlich müssen sie lernen,wie man’s hier rechnet. Aber wenn sie ein anderes System haben, das richtig ist,dann kann man nicht einfach sagen, wie du’s gemacht hast, ist es verkehrt. Mansollte das Kind da eigentlich eher bestärken.“

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Taner Özuysal: Mehrere Sprachen können – eine tolle Sache.

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Endlich in der Gesellschaft ankommen!„Ich bin im Stuttgarter Osten aufgewachsen, kenne hier jeden Stein, die Leute.Ich genieße es, dass ich die Schüler auch mal auf der Straße treffe, das ist auchso eine Art ‚soziale Kontrolle’: Wenn ich sie dann abends irgendwo ‚rumhän-gen‘ sehe, sag ich: ‚halb zehn, wie wär’s mit nach Hause gehen!‘“ – lacht –„Ich unterhalte mich auch gern beim Einkaufen... das hat schon was vom ,Mi-grantenkind’: Ich bin sehr heimatverbunden und mir ist es wichtig, dass ich hierWurzeln schlagen kann. Und ich werde sauer, wenn es Menschen gibt, die mirdas verwehren wollen. Ich fänd’s schön, wenn wir endlich ankommen könntenin der deutschen Gesellschaft. Das heißt auch: ‚oben’ ankommen, auch da prä-sent sein – ganz selbstverständlich!“

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Vittorio LazaridisGeboren in Zürich (Schweiz)Herkunft der Eltern: Mutter Italien, Vater Griechenland, seit 1969 in DeutschlandSchulbildung: AbiturAusbildung/Berufstätigkeit: Studium Pädagogik,Politikwissenschaften, Amerikanistik (UniversitätMannheim), dann Übernahme des elterlichen Gastronomie-BetriebsLehramt: Studium Lehramt an Sonderschulen ander PH Ludwigsburg/Reutlingen Heute: Rektor an der Berger Schule und Geschäfts-führender Schulleiter Sonderschulen

Ich habe immer meine Biographie im Hintergrund...„Es sind schon Erfahrungen, die prägen: Wenn deutsche Kinder nicht mitmir spielen durften, weil ‚Ausländer stinken!’ oder ich als junger Mann keineWohnung bekam... Ich konnte mich mit Sprache und Bildung immer wiederirgendwie durchsetzen, aber Menschen, die diese Dinge nicht so gut kön-nen, die brauchen Brücken.

Viele Ängste von Migranten-Eltern kann man abbauen, wenn man ganzdeutlich sagt: ‚Mir ist klar, wovon ihr redet!‘ Und es geht um die Art undWeise, wie man Gespräche führt: Ich kenne meine italienischen Landsleute,weiß, dass sie gerne zwischen Tür und Angel einen Schwatz machen, dasssie auch mal temperamentvoll laut sprechen – ich sprech‘ dann genausolaut“ – lacht – „und vor allem: Ich rede in ihrer Muttersprache mit ihnen, einbesseres Signal der Wertschätzung gibt es überhaupt nicht.“

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Vittorio Lazaridis: Ich will Schule mitgestalten.

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Weitere Informationen gibt es unter folgenden Adressen:

Zum Projekt Migranten machen Schule!www.stuttgart.de/migranten-machen-schule

Zur Arbeit der Stabsabteilung für Integrationspolitikwww.stuttgart.de/integrationspolitik

Zu Fragen der Schule und der Lehrerbildung

• Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württembergwww.km-bw.de

• Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunstwww.mwk-bw.de

• Landesbildungsserver Baden-Württembergwww.schule-bw.de/lehrkraefte/ausbildung

• Pädagogische Zentralbibliothekwww.ph-ludwigsburg.de/6916.html

• Pädagogische Hochschule Ludwigsburgwww.ph-ludwigsburg.de

• Pädagogische Hochschule Schwäbisch-Gmündwww.ph-gmuend.de

• Universität Stuttgart (Zentrale Studienberatung)www.uni-stuttgart.de/studieren/service/zsb

• Universität Tübingen (Zentrum für Lehrerbildung)www.zfl.uni-tuebingen.de

Migranten machen Schule!

Lehrer sein – Lehrer werden ?!

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Migranten machen Schule!

Herausgeberin: Landeshauptstadt StuttgartStabsabteilung für IntegrationspolitikEberhardstraße 6170173 StuttgartTelefon 0711/216-7640in Verbindung mit der Stabsabteilung Kommunikation

Text und Interviews: Martha Aykut und Elisabeth Rangosch-SchneckGestaltung: Uli SchellenbergerSatz&Repro: Uwe SchumannFotos: Ute Schmidt-Contag (Porträts), Christian Hass

Stand Juni 2008