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10. Sächsisches GIS-Forum 14.- 15. Mai 2010, Dresden Zukunftsorientierter Umgang mit ländlichen Wohnimmobilien Dipl.-Geogr. Markus Schaffert Institut für kommunale Geoinformationssysteme (IKGIS) e.V. c/o Geodätisches Institut der Technischen Universität Darmstadt vor dem Hintergrund des demographischen Wandels. Exemplarische Analysen und Szenarien mit Unterstützung von GeoMedia Professional und GeoMedia Grid

GI2010 symposium-schaffert (gis+demographie v3)

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10. Sächsisches GIS-Forum14.- 15. Mai 2010, Dresden

Zukunftsorientierter Umgang mit ländlichen Wohnimmobilien

Dipl.-Geogr. Markus SchaffertInstitut für kommunale Geoinformationssysteme (IKGIS) e.V.

c/o Geodätisches Institut der Technischen Universität Darmstadt

vor dem Hintergrund des demographischen Wandels.

Exemplarische Analysen und Szenarien mit Unterstützung

von GeoMedia Professional und GeoMedia Grid

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Übersicht

Themenblock 1:

Problemkulisse „Leerstand ländlicher Wohnimmobilien“

Themenblock 2: Themenblock 2:

GIS für den Umgang mit Leerständen - Analysen und Szenarien

unter Einsatz von GeoMedia Pro & co.

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�Aktueller Leerstand-Diskurs fokussiert auf städtische Leerstände

(insb. neue Bundesländer)

� Leerstände im ländlichen Raum sind trotz Verbreitung spärlich

erforscht

Problemkulisse „Leerstand ländlicher

Wohnimmobilien“ - Ausgangssituation

erforscht

Dipl.-Geogr. Markus Schaffert - Zukunftsorientierter Umgang mit ländlichen Wohnimmobilien vor dem Hintergrund des demographischen Wandels

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�Aspekt 1: Demographischer Wandel in Deutschland

� Bevölkerungsrückgang

� altersstrukturelle Veränderung

Problemkulisse „Leerstand ländlicher

Wohnimmobilien“ – zunehmendes Problempotential?

weniger Nachfrager

nach Wohneigentum� altersstrukturelle Veränderung

Dipl.-Geogr. Markus Schaffert - Zukunftsorientierter Umgang mit ländlichen Wohnimmobilien vor dem Hintergrund des demographischen Wandels

� Tendenz zur Haushaltsverkleinerung (derzeit noch steigende Nachfrage nach Wohnraum)

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�Aspekt 2: Wachstumsparadigma

� Außenentwicklung auch unter Schrumpfungsbedingungen

� geringe Sensibilität, Wissen und Wille der kommunalen

Problemkulisse „Leerstand ländlicher

Wohnimmobilien“ – zunehmendes Problempotential?

größeres Immobilienangebot

� geringe Sensibilität, Wissen und Wille der kommunalen

Entscheider

Dipl.-Geogr. Markus Schaffert - Zukunftsorientierter Umgang mit ländlichen Wohnimmobilien vor dem Hintergrund des demographischen Wandels

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�Aspekt 3: Sorgenkind: 1-Familien-Wohnhäuser (EFH) zwischen

1949-1978 erbaut.

Problemkulisse „Leerstand ländlicher

Wohnimmobilien“ – zunehmendes Problempotential?

EFH. Erbaut 1950, Erweiterung 19671995: 7 Bewohner2010: 2 Bewohner, Altersdurchschnitt 68

zukünftiger ländlicher Leerstand? aktueller ländlicher Leerstand in landwirtschaftlich geprägtem Altbau, 19. Jhr.

Dipl.-Geogr. Markus Schaffert - Zukunftsorientierter Umgang mit ländlichen Wohnimmobilien vor dem Hintergrund des demographischen Wandels

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�Aspekt 3: Sorgenkind: 1-Familien-Wohnhäuser (EFH) zwischen

1949-1978 erbaut.

• Der Remanenz-Effekt:

Problemkulisse „Leerstand ländlicher

Wohnimmobilien“ – zunehmendes Problempotential?

1945 2010 2030

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�Aspekt 3: Sorgenkind: 1-Familien-Wohnhäuser (EFH) zwischen

1949-1978 erbaut.

• Zwar lässt der Trend zu mehr Ein- und Zweipersonenfamilien die Haushaltsanzahl und in Folge die Nachfrage nach Wohnraum derzeit noch steigen. Von dieser Entwicklung dürften Altbauten allerdings nur

Problemkulisse „Leerstand ländlicher

Wohnimmobilien“ – zunehmendes Problempotential?

noch steigen. Von dieser Entwicklung dürften Altbauten allerdings nur bedingt profitieren können: Gegenüber Neubauten mit zeitgemäßen technischen Standards und Zuschnitten undauf Bauland angeboten werden können, das schnell und preisgünstig zur Verfügung gestellt werden kann, sind Altbauten nur bedingt konkurrenzfähig.

Dipl.-Geogr. Markus Schaffert - Zukunftsorientierter Umgang mit ländlichen Wohnimmobilien vor dem Hintergrund des demographischen Wandels

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� These 1:

• zunehmende Notwendigkeit für Leerstandsmanagement mit

dem Ziel, Leerstände ländlicher Wohnimmobilien rasch

wiederzubesetzen oder (wenn unumgänglich) einen

effizienten Rückbau zu gewährleisten.

Problemkulisse „Leerstand von Wohnimmobilien“ -Lösungsansatz

effizienten Rückbau zu gewährleisten.

� These 2:

• GIS können in vielen Bereichen unterstützen.

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� Darstellung der tatsächlichen Leerstandssituation

GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Kommunikation/ Planung

Melderegister- unbewohnteAdress-

Vor-

bereitungs-

Phase

(Desktop-GIS)

Melde-/Gewerberegister-daten geokodieren

Adresskoordinaten einlesen

Melderegister-daten

Analysephase

(Desktop-GIS)

unbewohnteImmobilien

unbewohnteImmobilien

Gewerbe-immobilien

wahrscheinlicheImmobilien-leerstände

Validierungs-

Phase

(z.B. mobiles GIS)

mobile Überprüfung wahrscheinlicher Wohngebäudeleerstände vor Ort

Adress-koordinaten

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Immobilien,nicht klassifiziert

� Darstellung der tatsächlichen Leerstandssituation

GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Kommunikation/ Planung

Gebäude-

leerstand

nicht klassifiziert

Immobilien-

bestand

Musterheim

Dipl.-Geogr. Markus Schaffert - Zukunftsorientierter Umgang mit ländlichen Wohnimmobilien vor dem Hintergrund des demographischen Wandels

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GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Kommunikation/ Planung

Dipl.-Geogr. Markus Schaffert - Zukunftsorientierter Umgang mit ländlichen Wohnimmobilien vor dem Hintergrund des demographischen Wandels

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Flossenbürg/Opf.

Durchschnittsalter der Einwohner - HotspotanalyseDurchschnittsalter der Einwohner - Hotspotanalyse

GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Planung

Durchschnittsalter der Einwohner - Hotspots

(Stand 01.08.2009)

unter 45 Jahre

66 bis 80 Jahre

46 bis 65 Jahre

über 80 Jahre

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Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung 2010

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Flossenbürg/Opf.

Durchschnittsalter der Einwohner – „Altersgebirge“Durchschnittsalter der Einwohner – „Altersgebirge“

GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Planung

unter 45 Jahre

Über 66 Jahre

46 bis 65 Jahre

Durchschnittsalter der Einwohner- Altersgebirge

(Stand 01.08.2009)

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Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung 2010

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Flossenbürg/Opf.

Einwohneranzahl – Wo hat Veränderung stattgefunden?Einwohneranzahl – Wo hat Veränderung stattgefunden?

GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Planung

Veränderung der Bevölkerungszahl zwischen 1999 und 2009

(Stand 01.08.2009)

ab – 6 Personen

-1 bis – 5 Personen

+/- 0 Personen

+1 bis + 5 Personen

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Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung 2010

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Flossenbürg/Opf.

Erreichbarkeit – Bewohner welcher Immobilien können fußläufig das ÖPNV-Netz nutzen? Erreichbarkeit – Bewohner welcher Immobilien können fußläufig das ÖPNV-Netz nutzen?

GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Planung

Erreichbarkeit der Bushaltestellen auf dem Wegenetz

500 m Entfernung

Bushaltestelle

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Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung 2010

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GemeindeFlossenbürg/Opf.

Erreichbarkeit – Die Bedeutung des ReliefsErreichbarkeit – Die Bedeutung des Reliefs

GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Planung

Flossenbürg/Opf.

Ortschaft am Hang(basierend auf 5m Raster)

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Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung 2009

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Gemeinde Flossenbürg/Opf.

Erreichbarkeit – Bewohner welcher Immobilien können unter Beachtung von Steigungsbarrieren fußläufig das ÖPNV-Netz nutzen? Erreichbarkeit – Bewohner welcher Immobilien können unter Beachtung von Steigungsbarrieren fußläufig das ÖPNV-Netz nutzen?

GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Planung

bis inklusive 5% Steigung

über 5% Steigung

Steigungen der begehbaren Wege - nach Abschnitten(basierend auf 5m Raster)

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Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung 2010

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Von der Analyse zu denkbaren Zukunftsbildern (unter Beachtung weiterer Leerstands

relevanter interner und externer Einflussfaktoren

Gemeinde Flossenbürg/Opf.

Gebäude, Leerstand aktuell

Gebäude, von Leerstandgefährdet

Kanal und Gebäudeleerstand

aktuelle Situation (23.3.2010)

Leitungsnetz, Wasser

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Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung 2010

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Von der Analyse zu denkbaren Zukunftsbildern (unter Beachtung weiterer Leerstands

relevanter interner und externer Einflussfaktoren

Gemeinde Flossenbürg/Opf.

GIS für den Umgang mit Gebäudeleerständen –Planung

Gebäude, Leerstand aktuell

Gebäude, von Leerstandgefährdet

Kanal und Gebäudeleerstand

Zukunftsbild 2030 (aus Datenschutz-gründen ist dieses Zukunftsbild rein fiktiv und reflektiert keine tatsächlichen Gegeben-heiten!)

Leitungsnetz, Wasser

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Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung 2010

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�GIS ist eine Schlüsseltechnologie im Umgang mit dem Problemkomplex Leerstand.

�Technik allein reicht nicht. Ein Managementansatz, der

1.) dauerhaft und interkommunal orientiert ist und

GIS als Instrument für den Umgang mit Leerstand –Fazit

1.) dauerhaft und interkommunal orientiert ist und

2.) die Akteure in den Mittelpunkt stellt, ist notwendig.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

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