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Donnerstag, den 2. Oktober 2014 SPORT 35 Totti und Xavi mit Bestmarken Routiniers setzen in der Champions League im Fußball neue Maßstäbe. Seite 43 Vom Höhenflug in die Flaute Wenn vielversprechende sportliche Laufbahnen plötzlich ins Stocken geraten. Seite 47 Im Gespräch mit dem Felser Aufbauspieler Rui Nunes vor dem Auftakt der Basketball-Meisterschaft am Wochenende „Wir können weiterhin überraschen“ T71, Amicale und Contern sind in den Augen des 28-Jährigen die stärksten Teams der Liga INTERVIEW: KIM THESEN Rui Nunes erlebte mit Arantia eine sensationelle Saison 2013/2014. Doch was darf man in der kom- menden Spielzeit von dem Team aus Fels erwarten? Der 28-jährige Aufbauspieler, der als einziger Luxemburger im Besitz der Fiba- Agenten-Lizenz ist, analysiert die Situation. n Die neue Saison steht bevor. Wie groß ist die Freude bei Ihnen, dass die Basketball-Meisterschaft be- ginnt? Es wird Zeit, dass es losgeht. Auch wenn ich noch einige Wochen Er- holung gebrauchen könnte. Ich freue mich bereits seit zwei Mo- naten auf das erste Heimspiel ge- gen Zolver. n Arantia Fels hat die Liga in der vergangenen Saison begeistern können. Was hat die Mannschaft so stark gemacht? Zu Beginn war es mit Sicherheit auch der Überraschungseffekt, der dazu beitrug, dass wir die ersten Partien für uns entscheiden konn- ten. Wir hatten eine klare Rollen- verteilung: Jeder wusste genau, was er auf dem Feld zu tun hat. Und wir hatten mit dem US-Ame- rikaner Reggie Evans ganz einfach den besten Spieler in der Liga in unseren Reihen. n Viele fragen sich nun, was auf die Sensationssaison folgen wird. Steigen nun die Erwartungen in Fels? Ich denke, dass einige Leute ent- täuscht sein werden, wenn wir an- fangen, Spiele zu verlieren. Jedoch müssen wir realistisch bleiben, für uns ist der achte Tabellenplatz das klare Ziel. Es ist uns allerdings egal, ob wir den Klassenerhalt über die Abstiegsgruppe schaffen oder den sechsten Platz belegen und erneut in den Play-offs antreten. Haupt- sache, wir bleiben eine weitere Saison erstklassig. n Denken Sie, dass die Basketball- Interessierten Arantia immer noch als Abstiegskandidaten sehen? Ich glaube nicht, dass die Leute uns auf der Rechnung haben, um oben mitzuspielen. In der vergan- genen Saison wurde gesagt, dass wir sowieso absteigen. Nun wird gesagt, dass das zweite Jahr immer schwieriger sei. Wenn wir nun erneut erstklassig bleiben sollten, weiß ich nicht, was be- hauptet wird. Ich denke jeden- falls, dass wir weiterhin in der La- ge sein werden, für Überraschun- gen zu sorgen. n Kurz vor Saisonbeginn wurde Reggie Evans zurück nach Fels ge- holt. Glauben Sie, dass die Konkur- renten durch diese Nachricht ge- schockt wurden? Ich denke schon. Nicht die Top- teams, aber die restlichen Clubs, die wissen, dass sie gegen uns ge- winnen müssen. Joseph Bertrand (der durch Evans ersetzt wurde, Anm. der Red.) war eine Unbe- kannte für die Gegner, aber nun wissen sie genau, was auf sie zu- kommen wird. Für mich war klar, dass man Evans nicht ersetzen kann. Für ein Team wie Arantia und eine Liga wie Luxemburg ist er ganz einfach perfekt. Wir ha- ben zwar zwei neue einheimische Akteure hinzubekommen (Gilles Kayser und Sam Ferreira, Anm. der Redaktion), aber man kann nicht einfach den Leader der Mann- schaft ersetzen. Das geht bei uns nicht. n Welche Art von Spieler ist Bertrand? Er besitzt viel mehr Potenzial als Evans. Er ist größer, stärker im Re- bound, kann deutlich besser unter dem Korb spielen und springt ge- nau so hoch wie Evans. Ich denke jedoch, dass er besser in einer stär- keren Liga zurechtkommen wird, in der er eine spezifische Rolle hat. In unserer Mannschaft hätte er 20 bis 25 Würfe pro Spiel nehmen müssen, damit wir eine Siegchan- ce haben. Es hätte mit Sicherheit einige Zeit gedauert, bis er diese Rolle hätte verinnerlichen kön- nen. n T71 und Amicale sind auch vor dem Start der neuen Saison die kla- ren Titelfavoriten. Stimmen Sie die- ser Aussage zu? Absolut. n Wer wird Ihrer Meinung nach hinter den beiden Topteams ein Wort im Kampf um die Titel mitre- den können? Ich schätze auch Contern sehr stark ein und denke, dass der Ver- ein noch besser mithalten kann als im Vorjahr. Ich habe das Team in der Vorbereitung bereits unter die Lupe genommen, es gefällt mir sehr gut. Den vierten Halbfinalis- ten der vergangenen Saison, Spar- ta, schätze ich hingegen nicht so stark ein. Wenn die Musel Pikes mehr Stabilität hätten, was die US- Spieler betrifft, dann könnten auch sie oben mitspielen. n Können Sie die Teams in der Liga kurz einstufen? T71 und Amicale stehen ohne Fra- ge oben. Anschließend folgt mei- ner Meinung nach Contern und eventuell die Musel Pikes. Wobei man die Moselaner durchaus auch zum Rest der Liga hinzuzählen kann, auch wenn sie zu stark sind, um gegen den Abstieg zu spielen. Ich schätze, dass Mersch, Zolver, Etzella und Arantia in der Ab- stiegsgruppe landen werden. n Welche Mannschaften stehen vor einer schweren Saison? Vor der vergangenen Saison habe ich gesagt, dass Etzella mit Neu- Trainer Jan Enjebo entweder Zweiter wird, oder aber im Play- down landet. Nun befindet sich der Verein im Abwärtstrend und die- ser wird meiner Meinung nach weitergehen. Mit Jairo Delgado wird sein wohl bester Spieler nicht im Kader sein. Von den beiden Profispielern (Anthony Simpson und Billy McNutt, Anm. der Re- daktion) bin ich wenig überzeugt. In meinen Augen ergibt es wenig Sinn, was in Sachen Transferpoli- tik bei Etzella momentan passiert. n Welche Kriterien müssen Profi- spieler Ihrer Meinung nach in Lu- xemburg erfüllen, damit sie zu einer starken Mannschaft beitragen? Es müssen qualitativ gute Spieler sein und sie müssen in das Team passen. Dann hängt es sehr stark von Mannschaft zu Mannschaft ab. Wir in Fels müssen auf jeden Fall Spieler verpflichten, die in jedem Spiel 20 bis 25 Punkte erzielen können. Wann man diese Akteure nicht hat, steigt man ab, so ein- fach ist es. Wenn man keinen Tom Schumacher oder Christopher Jo- nes in der Mannschaft hat, muss man halt eben offensivstarke US- Spieler verpflichten. n Gibt es Partien, auf die Sie sich besonders freuen? Ich freue mich sehr auf die ersten Spiele in heimischer Halle. In den ersten drei Begegnungen in Fels treffen wir auf Zolver, Mersch und Ettelbrück. Dann wissen wir so- fort, wo wir stehen. Ich denke, dass wir zu Hause gute Chancen ha- ben, diese Partien für uns zu ent- scheiden. n Sie besitzen als einziger Luxem- burger eine Fiba-Agenten-Lizenz. Können Sie erklären, was dies in der Praxis bedeutet? Es ist eine Lizenz, die bescheinigt, dass ich mich in einigen Berei- chen auskenne: Etwa wenn es um Transfers, Jugendspieler oder rechtliche Fragen geht, kann ich meine Kenntnisse einbringen. Zu- dem kann ich selbst Spieler vermitteln, was bedeutet, dass ich mich beispielsweise um die Verpflichtung eines US-Spielers komplett selbst kümmern kann. Ist man nur Spielervermittler, arbei- tet man für eine Agentur. Ich kann dies alles selbst machen als unab- hängiger Agent. Ich kann somit Spieler rekrutieren und vermit- teln. n Ist dies eine Aufgabe, die Sie in Zukunft ausbauen wollen? So ist es auf jeden Fall geplant. Je- des Jahr erhält man neue Kontak- te: Spieler, Trainer und Teamma- nager. So kann ich mir langsam et- was aufbauen, um diese Aufgabe in Zukunft auszubauen. Wenn man keinen Tom Schumacher oder Christopher Jones in der Mannschaft hat, muss man halt offensivstarke US- Spieler holen.“ Rui Nunes Rui Nunes: „Für uns ist der achte Tabellenplatz das klare Ziel.“ (FOTO: CHRISTIAN KEMP)

Total league basket

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Saison 2014-2015 Basket

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Donnerstag, den 2. Oktober 2014 SPORT 35

Totti und Xavimit BestmarkenRoutiniers setzen in der Champions Leagueim Fußball neue Maßstäbe. Seite 43

Vom Höhenflugin die Flaute

Wenn vielversprechende sportliche Laufbahnenplötzlich ins Stocken geraten. Seite 47

Im Gespräch mit dem Felser Aufbauspieler Rui Nunes vor dem Auftakt der Basketball-Meisterschaft am Wochenende

„Wir können weiterhin überraschen“T71, Amicale und Contern sind in den Augen des 28-Jährigen die stärksten Teams der Liga

I N T E R V I E W : K I M T H E S E N

Rui Nunes erlebte mit Arantia einesensationelle Saison 2013/2014.Doch was darf man in der kom-menden Spielzeit von dem Teamaus Fels erwarten? Der 28-jährigeAufbauspieler, der als einzigerLuxemburger im Besitz der Fiba-Agenten-Lizenz ist, analysiert dieSituation.

n Die neue Saison steht bevor. Wiegroß ist die Freude bei Ihnen, dassdie Basketball-Meisterschaft be-ginnt?

Es wird Zeit, dass es losgeht. Auchwenn ich noch einige Wochen Er-holung gebrauchen könnte. Ichfreue mich bereits seit zwei Mo-naten auf das erste Heimspiel ge-gen Zolver.

n Arantia Fels hat die Liga in dervergangenen Saison begeisternkönnen. Was hat die Mannschaft sostark gemacht?

Zu Beginn war es mit Sicherheitauch der Überraschungseffekt, derdazu beitrug, dass wir die erstenPartien für uns entscheiden konn-ten. Wir hatten eine klare Rollen-verteilung: Jeder wusste genau,was er auf dem Feld zu tun hat.Und wir hatten mit dem US-Ame-rikaner Reggie Evans ganz einfachden besten Spieler in der Liga inunseren Reihen.

n Viele fragen sich nun, was aufdie Sensationssaison folgen wird.Steigen nun die Erwartungen inFels?

Ich denke, dass einige Leute ent-täuscht sein werden, wenn wir an-fangen, Spiele zu verlieren. Jedochmüssen wir realistisch bleiben, füruns ist der achte Tabellenplatz dasklare Ziel. Es ist uns allerdings egal,ob wir den Klassenerhalt über dieAbstiegsgruppe schaffen oder densechsten Platz belegen und erneutin den Play-offs antreten. Haupt-sache, wir bleiben eine weitereSaison erstklassig.

n Denken Sie, dass die Basketball-Interessierten Arantia immer nochals Abstiegskandidaten sehen?

Ich glaube nicht, dass die Leuteuns auf der Rechnung haben, umoben mitzuspielen. In der vergan-genen Saison wurde gesagt, dasswir sowieso absteigen. Nun wirdgesagt, dass das zweite Jahrimmer schwieriger sei. Wenn wirnun erneut erstklassig bleibensollten, weiß ich nicht, was be-hauptet wird. Ich denke jeden-falls, dass wir weiterhin in der La-ge sein werden, für Überraschun-gen zu sorgen.

n Kurz vor Saisonbeginn wurdeReggie Evans zurück nach Fels ge-holt. Glauben Sie, dass die Konkur-renten durch diese Nachricht ge-schockt wurden?

Ich denke schon. Nicht die Top-teams, aber die restlichen Clubs,die wissen, dass sie gegen uns ge-winnen müssen. Joseph Bertrand(der durch Evans ersetzt wurde,Anm. der Red.) war eine Unbe-kannte für die Gegner, aber nunwissen sie genau, was auf sie zu-kommen wird. Für mich war klar,dass man Evans nicht ersetzenkann. Für ein Team wie Arantiaund eine Liga wie Luxemburg ister ganz einfach perfekt. Wir ha-ben zwar zwei neue einheimischeAkteure hinzubekommen (GillesKayser und Sam Ferreira, Anm. derRedaktion), aber man kann nichteinfach den Leader der Mann-schaft ersetzen. Das geht bei unsnicht.

n Welche Art von Spieler istBertrand?

Er besitzt viel mehr Potenzial alsEvans. Er ist größer, stärker im Re-bound, kann deutlich besser unterdem Korb spielen und springt ge-nau so hoch wie Evans. Ich denkejedoch, dass er besser in einer stär-keren Liga zurechtkommen wird,

in der er eine spezifische Rolle hat.In unserer Mannschaft hätte er 20bis 25 Würfe pro Spiel nehmenmüssen, damit wir eine Siegchan-ce haben. Es hätte mit Sicherheiteinige Zeit gedauert, bis er dieseRolle hätte verinnerlichen kön-nen.

n T71 und Amicale sind auch vordem Start der neuen Saison die kla-ren Titelfavoriten. Stimmen Sie die-ser Aussage zu?

Absolut.

n Wer wird Ihrer Meinung nachhinter den beiden Topteams einWort im Kampf um die Titel mitre-den können?

Ich schätze auch Contern sehrstark ein und denke, dass der Ver-ein noch besser mithalten kann alsim Vorjahr. Ich habe das Team inder Vorbereitung bereits unter dieLupe genommen, es gefällt mirsehr gut. Den vierten Halbfinalis-ten der vergangenen Saison, Spar-ta, schätze ich hingegen nicht sostark ein. Wenn die Musel Pikesmehr Stabilität hätten, was die US-Spieler betrifft, dann könnten auchsie oben mitspielen.

n Können Sie die Teams in der Ligakurz einstufen?

T71 und Amicale stehen ohne Fra-ge oben. Anschließend folgt mei-ner Meinung nach Contern undeventuell die Musel Pikes. Wobeiman die Moselaner durchaus auchzum Rest der Liga hinzuzählenkann, auch wenn sie zu stark sind,um gegen den Abstieg zu spielen.Ich schätze, dass Mersch, Zolver,Etzella und Arantia in der Ab-stiegsgruppe landen werden.

n Welche Mannschaften stehen voreiner schweren Saison?

Vor der vergangenen Saison habeich gesagt, dass Etzella mit Neu-Trainer Jan Enjebo entwederZweiter wird, oder aber im Play-down landet. Nun befindet sich derVerein im Abwärtstrend und die-

ser wird meiner Meinung nachweitergehen. Mit Jairo Delgadowird sein wohl bester Spieler nichtim Kader sein. Von den beidenProfispielern (Anthony Simpsonund Billy McNutt, Anm. der Re-daktion) bin ich wenig überzeugt.In meinen Augen ergibt es wenigSinn, was in Sachen Transferpoli-tik bei Etzella momentan passiert.

n Welche Kriterien müssen Profi-spieler Ihrer Meinung nach in Lu-xemburg erfüllen, damit sie zu einerstarken Mannschaft beitragen?

Es müssen qualitativ gute Spielersein und sie müssen in das Teampassen. Dann hängt es sehr starkvon Mannschaft zu Mannschaft ab.Wir in Fels müssen auf jeden FallSpieler verpflichten, die in jedemSpiel 20 bis 25 Punkte erzielenkönnen. Wann man diese Akteurenicht hat, steigt man ab, so ein-fach ist es. Wenn man keinen TomSchumacher oder Christopher Jo-nes in der Mannschaft hat, mussman halt eben offensivstarke US-Spieler verpflichten.

n Gibt es Partien, auf die Sie sichbesonders freuen?

Ich freue mich sehr auf die erstenSpiele in heimischer Halle. In denersten drei Begegnungen in Felstreffen wir auf Zolver, Mersch undEttelbrück. Dann wissen wir so-fort, wo wir stehen. Ich denke, dasswir zu Hause gute Chancen ha-ben, diese Partien für uns zu ent-scheiden.

n Sie besitzen als einziger Luxem-burger eine Fiba-Agenten-Lizenz.Können Sie erklären, was dies in derPraxis bedeutet?

Es ist eine Lizenz, die bescheinigt,dass ich mich in einigen Berei-chen auskenne: Etwa wenn es umTransfers, Jugendspieler oderrechtliche Fragen geht, kann ichmeine Kenntnisse einbringen. Zu-dem kann ich selbst Spielervermitteln, was bedeutet, dassich mich beispielsweise um dieVerpflichtung eines US-Spielerskomplett selbst kümmern kann. Istman nur Spielervermittler, arbei-tet man für eine Agentur. Ich kanndies alles selbst machen als unab-hängiger Agent. Ich kann somitSpieler rekrutieren und vermit-teln.

n Ist dies eine Aufgabe, die Siein Zukunft ausbauen wollen?

So ist es auf jeden Fall geplant. Je-des Jahr erhält man neue Kontak-te: Spieler, Trainer und Teamma-nager. So kann ich mir langsam et-was aufbauen, um diese Aufgabein Zukunft auszubauen.

„ Wenn mankeinen Tom

Schumacher oderChristopher Jones inder Mannschaft hat,muss man haltoffensivstarke US-Spieler holen.“Rui Nunes

Rui Nunes: „Für uns ist der achte Tabellenplatz das klare Ziel.“ (FOTO: CHRISTIAN KEMP)

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Luxemburger Wort36 BASKETBALL – SAISON 2014/2015 Donnerstag, den 2. Oktober 2014

Am Samstag beginnt die Meisterschaftssaison 2014/2015 bei den Männern

T71 und Amicale bleiben die TitelfavoritenSpannung im Kampf um den Klassenerhalt dürfte garantiert sein

VON K IM THESEN

Am Samstag beginnt die Basketball-Saison 2014/2015. Nachdem es imSommer bei zahlreichen Vereinen zugroßen Änderungen gekommen ist,ist die Spielstärke einiger Vereinenur schwer einzuschätzen. Erwartendarf man eine Spielzeit, in der dasPotenzial der Teams sehr nahe bei-einander liegt. T71 und Amicale sindallerdings weiterhin die Topfavori-ten auf den Gewinn der Meister-schaft.

Während T71 beide Titel in derStadt halten will, möchte Amicaledas Image des Ewigen Zweiten ab-legen. Und zudem den ersten Ti-tel seit 1981 nach Steinsel holen. Einwichtiger Faktor wird der Gene-sungsprozess von Samy Picardnach seiner Handverletzung sein.Er könnte in den nächsten Wo-chen nach monatelanger Pausezum Team stoßen. T71 und Ami-cale setzen, was die Spieler an-geht, auf Kontinuität: Sie werdenmit denselben US-Spielern wie inder Vorsaison agieren. Mit MaxSchmit (T71) sowie Jo Hoeser(Amicale) wurden die Aufgebotezudem in der Breite verstärkt.Demnach kann man erwarten, dassdie beiden Topteams erneut obenangreifen werden.

Viele Teams habendas gleiche Ziel

Kaum ein Spiel haben T71 undAmicale in der vergangenen Sai-son gegen vom Papier her schwä-chere Gegner verloren. Die Fragewird sein, ob es in diesem Jahr ei-nigen Teams gelingen wird, einWörtchen mitzureden, wenn dieentscheidenden Spiele im Titel-kampf anstehen. Der Drittplatzier-te der vergangenen Saison, Con-tern, hat im Sommer sowohl denTrainer (Thomas Glasauer kam fürBrian Carroll) als auch beide Pro-fispieler ausgetauscht. Dies zeigt,dass sich der Verein keinesfalls mitdem dritten Rang zufrieden gibt.

Doch die Konkurrenz ist groß.Fast alle Mannschaften haben dieTeilnahme an der Titelgruppe alsMindestziel festgelegt. Nach der

Halbfinalteilnahme in der Vorsai-son will Sparta Bartringen erneutoben mitmischen. Der Verein, derin jüngster Vergangenheit vor al-lem wegen der Personalie LarrieSmith in den Medien auf sich auf-merksam machte, will nun zur Ru-he kommen und zurück in die Er-folgsspur finden.

Kaum ein Sportverein in Lu-xemburg konnte in der vergange-nen Saison so überraschen wieArantia Fels. Als AbstiegskandidatNummer eins gehandelt, verpass-te das Team von Trainer HelgePatzak am Ende nur knapp dasHalbfinale. Erst rund eine Wochevor dem Start der Saison hat Aran-tia den Topscorer der vergange-nen Saison, Reggie Evans, zurücknach Fels geholt. Zudem wurde derKader mit Gilles Kayser (Grénge-wald) und Sam Ferreira (Etzella)verstärkt.

Die Musel Pikes erlebten in derZwischensaison einen Umbruch:Das langjährige Gesicht derMannschaft, Guy Schmit, verkün-dete wie einige weitere Spielerseinen Rücktritt. Nun bleibtdie Frage, wer die Lücken in derkommenden Saison schließenkann. Sowohl die jungen Spieler(Welter, Schammo) als auch diegestandenen Akteure (Schwartz,Kox, Donnersbach) müssen mehrVerantwortung als zuvor über-nehmen.

Quo vadisEtzella Ettelbrück?

Vor einer schweren Saison stehtdie Ettelbrücker Etzella. In denvergangenen beiden Jahren hinkteman den Erwartungen hinterher.Als problematisch dürfte sich zu-dem in dieser Saison erweisen,dass Jairo Delgado wohl währendder gesamten Saison (Aufenthalt inSchweden) nicht zur Verfügungstehen wird.

In Zolver will man endlich wie-der eine Saison ohne Abstiegs-angst erleben. Die Hoffnungen ru-hen auf der Rückkehr von Natio-nalspieler Pitt Koster, der zuletztfür Résidence spielte.

Gespannt darf man auf das Ab-schneiden der beiden Aufsteiger

Basket Esch und Black Star Merschsein. Im vergangenen Jahr standder damalige Zweitligist aus Eschgar überraschenderweise im Po-kalfinale.

Im Sommer wurde der Kaderdeutlich verstärkt: Alex Roden-bourg, Joé Biever und Daniel Wey-rich sind zum Team von Natio-naltrainer Franck Mériguet gesto-ßen. Doch der Aufsteiger gibt sichbescheiden. Vor zwei Spielzeitenerlebte man eine katastrophaleSaison, die mit dem Abstieg en-dete.

Als Außenseiter geht Black StarMersch in die Saison. Doch dieMannschaft von Trainer TomKries will sich nicht von vornhe-rein geschlagen geben. In der Zwi-schensaison wurde das Aufgebotdes Neulings verstärkt: Sowohl dertalentierte Max Schmit als auchRoutinier Olivier Haan könntenbeim Aufsteiger eine extrem wich-tige Rolle übernehmen.

Tom Schumacher (T71 Düdelingen) und Christian Schartz (Amicale, r.) wer-den sich erneut intensive Duelle liefern. (FOTO: FERNAND KONNEN)

Regeländerungen 2014/15

In der kommenden Saison warten ei-nige Regeländerungen auf die Bas-ketballer. Hier ein Überblick:n Nach einem offensiven Reboundwird die 24-Sekunden-Uhr auf 14'' zu-rückgesetzt und nicht mehr auf volle24''. Dadurch soll das Spiel schnellergemacht werden.n Nach einem Technischen Foul be-kommt eine Mannschaft nicht wie bisjetzt zwei, sondern nur noch einenFreiwurf und Ballbesitz.n In den letzten 2' eines Spiels kannein Trainer höchstens zwei Auszeitennehmen, auch wenn er zuvor noch kei-ne der insgesamt drei Auszeiten in An-spruch genommen hat. Die dritte Aus-zeit verfällt in diesem Fall.n Wenn ein Spieler zwei TechnischeFouls erhält, wird er disqualifiziert.Nach einem Technischen sowie ei-nem Unsportlichen Foul darf er wei-terspielen. Bei zwei UnsportlichenFouls wird man weiterhin disqualifi-ziert, hier gibt es keine Änderung.n Im Halbkreis unter dem Korb kannein Verteidiger nur dann ein Offen-sivfoul ziehen, wenn er beide Füße au-ßerhalb des Kreises platziert hat.

Programm der ersten Liga – Männer

1. Spieltag 4./5.10.2014Arantia - Zolver ___:___Amicale - Musel Pikes ___:___Sparta - Black Star ___:___Basket Esch - Contern ___:___Etzella - T71 ___:___

2. Spieltag 10.10.2014Black Star - Amicale ___:___Zolver - Basket Esch ___:___Musel Pikes - Arantia ___:___T71 - Sparta ___:___Contern - Etzella ___:___

3. Spieltag 12.10.2014Arantia - Black Star ___:___Sparta - Contern ___:___Etzella - Zolver ___:___Basket Esch - Musel Pikes ___:___Amicale - T71 ___:___

4. Spieltag 17./18.10.2014T71 - Arantia ___:___Zolver - Sparta ___:___Musel Pikes - Etzella ___:___

Contern - Amicale ___:___Black Star - Basket Esch ___:___

5. Spieltag 25./26.10.2014Arantia - Etzella ___:___Amicale - Basket Esch ___:___Sparta - Musel Pikes ___:___Black Star - T71 ___:___Zolver - Contern ___:___

6. Spieltag 31.10.2014Basket Esch - Arantia ___:___Amicale - Zolver ___:___Etzella - Sparta ___:___Musel Pikes - Black Star ___:___T71 - Contern ___:___

7. Spieltag 2.11.2014Arantia - Sparta ___:___Contern - Black Star ___:___Basket Esch - T71 ___:___Zolver - Musel Pikes ___:___Etzella - Amicale ___:___

8. Spieltag 8.11.2014

Amicale - Arantia ___:___Sparta - Basket Esch ___:___Black Star - Etzella ___:___T71 - Zolver ___:___Contern - Musel Pikes ___:___

9. Spieltag 15./16.11.2014Arantia - Contern ___:___Sparta - Amicale ___:___Musel Pikes - T71 ___:___Etzella - Basket Esch ___:___Zolver - Black Star ___:___

10. Spieltag 22./23.11.2014Musel Pikes - Amicale ___:___Black Star - Sparta ___:___T71 - Etzella ___:___Contern - Basket Esch ___:___Zolver - Arantia ___:___

11. Spieltag 29.11.2014Arantia - Musel Pikes ___:___Amicale - Black Star ___:___Sparta - T71 ___:___Basket Esch - Zolver ___:___

Etzella - Contern ___:___

12. Spieltag 6./7.12.2014Black Star - Arantia ___:___T71 - Amicale ___:___Contern - Sparta ___:___Musel Pikes - Basket Esch ___:___Zolver - Etzella ___:___

13. Spieltag 12.12.2014Arantia - T71 ___:___Basket Esch - Black Star ___:___Amicale - Contern ___:___Sparta - Zolver ___:___Etzella - Musel Pikes ___:___

14. Spieltag 14.12.2014Etzella - Arantia ___:___Basket Esch - Amicale ___:___Musel Pikes - Sparta ___:___Contern - Zolver ___:___T71 - Black Star ___:___

15. Spieltag 20./21.12.2014Arantia - Basket Esch ___:___

Sparta - Etzella ___:___Black Star - Musel Pikes ___:___Contern - T71 ___:___Zolver - Amicale ___:___

16. Spieltag 9.1.2015Sparta - Arantia ___:___Black Star - Contern ___:___Amicale - Etzella ___:___T71 - Basket Esch ___:___Musel Pikes - Zolver ___:___

17. Spieltag 11.1.2015Etzella - Black Star ___:___Arantia - Amicale ___:___Basket Esch - Sparta ___:___Zolver - T71 ___:___Musel Pikes - Contern ___:___

18. Spieltag 17.1.2015Contern - Arantia ___:___Amicale - Sparta ___:___Basket Esch - Etzella ___:___Black Star - Zolver ___:___T71 - Musel Pikes ___:___

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Luxemburger WortDonnerstag, den 2. Oktober 2014 BASKETBALL – SAISON 2014/2015 37

SPARTA BARTRINGEN

Altmeister vor NeuanfangPatrick Arbaut: „Wir wollen uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren“

V O N Y V E S B O D R Y

Nach den rezenten Turbulenzen willman beim ehemaligen Landesmeis-ter Sparta wieder in ruhigere Fahr-wasser gelangen. Ein neuer Trainer,zwei neue US-Spieler sowie derTransfer eines ehemaligen Hoff-nungsträgers sollen den Neuanfangeinläuten.

Der Boden der Düdelinger Sport-halle ist klebrig. Der Duft vonSchaumwein liegt in der Luft. Mitfrisch gedruckten Meister-Shirtsfeiern die Sparta-Spieler am Endeeines nervenaufreibenden Finalsausgelassen den elften Landes-meistertitel der Vereinsgeschich-te. Das war 2012. Die Basketball-welt in Bartringen war damals inbester Ordnung. Seitdem hat sichallerdings viel getan.

Wechsel im Vorstand, Wechselim Spielerkader und Wechsel aufder Trainerbank. Es kam Unruhein den Verein und die erfolgsver-wöhnten Bartringer mussten inden vergangenen Spielzeiten klei-nere Brötchen backen. Nun soll al-les anders werden. Mit Bob Adamals Trainer sowie punktuellenVerstärkungen will man bei derSparta quasi einen Neuanfang wa-gen.

Kader lässt sich sehen

Der Kader lässt sich jedenfalls se-hen. Mit Patrick Arbaut, XavierEngel, Dean Gindt und Julien Hu-blart kann Adam auf erfahreneKräfte bauen, die bereits großenAnteil am letzten Meistertitel hat-

ten. „Das Potenzial ist vorhan-den“, weiß auch Arbaut, der hofft,dass seine Mannschaft diese Sai-son von Verletzungen und Stör-faktoren abseits des Feldes ver-schont bleibt. Die leidige Affäreum Larrie Smith hatte im Vorfeld

der Saison bereits wieder für Un-ruhe gesorgt. „Als Spieler versu-chen wir, uns aufs Wesentliche zukonzentrieren, nämlich das Bas-ketballspielen“, gibt Arbaut dieDevise vor. Mit Joé Kalmes (Mon-dorf) und vor allem Frank Wiseler

gewinnt der Kader zudem an Brei-te. Wiseler galt lange Zeit als ei-nes der größten einheimischenTalente, ehe eine schwerwiegendeVerletzung ihn zurückwarf. „Auf-grund seiner Knieverletzungnimmt Frank nicht an allen Trai-

nings teil. Ich denke, dass seinLeistungsvermögen momentan bei80 Prozent liegt. Mit seiner Über-sicht und seinem ausgezeichnetenPassspiel ist er aber ganz klar eineBereicherung für unser Spiel.“

Zwei neue Gesichter

Auf den Ausländerpositionen gehtSparta mit zwei neuen Gesichternauf Titeljagd. Keith Steffeck ist eingroßgewachsener Spieler (2,06 m),der polyvalent einsetzbar ist. „Erkann sowohl unter dem Korb spie-len als auch von außen treffen. Zu-dem ist er ein guter Distanzschüt-ze“, sagt Arbaut. Brandon Beasley(1,96 m) könnte dem Sparta-Spieldagegen mehr Tempo verleihen.„Er ist ein schneller Spieler undzudem sehr athletisch und treffsi-cher.“

Was die Ziele der Bartringer an-belangt, lehnt sich Arbaut nichtallzu weit aus dem Fenster. „DieSaison ist lang und vieles kannpassieren. Ich persönlich schauevon Spiel zu Spiel. Eine erste Etap-pe wäre sicherlich das Erreichender Play-offs.“

Sparta Bartringen

Trainer: Bob Adam (erste Saison)Spieler: Thierry Abdiu (1987), PatrickArbaut (1987), Nicolas Arendt (1995),Brandon Beasley (1988), Xavier Engel(1988), Dean Gindt (1991), Julien Hu-blart (1988), Joé Kalmes (1995), Yas-sine R'Biaa (1989), Keith Steffeck(1989), Vincent Weynandt (1982),Frank Wiseler (1989)

Aufbauspieler Patrick Arbaut hofft, sich in dieser Saison wieder auf das Basketballspielen konzentrieren zukönnen. (FOTO: BEN MAJERUS)

AB CONTERN

Die Messlatte liegt hochThomas Glasauer steht als neuer Coach in der Verantwortung

V O N P A U L J A A Q U E S

Mit Thomas Glasauer steht in Con-tern ein neuer Trainer in der Ver-antwortung. Der Deutsche konntesich in den vergangenen Wochenein Bild von seinem Team machenund meint: „Mit unserer Startfünfbrauchen wir uns vor keinem Geg-ner zu verstecken!“ Das Halbfinalesoll erneut erreicht werden.

Mit dem Erreichen der Meister-schafts-Halbfinalserie – in der mandann am späteren Titelträger T71Düdelingen scheiterte – durfteman bei den „Amis du basketball“in Contern von einer zufrieden-stellenden Saison 2013/2014 spre-chen.

Trotz allem wurde der Vertragmit Trainer Brian Carroll, derwährend zwei Spielzeiten in Con-tern als Coach arbeitete, nicht ver-längert. Auch die beiden US-Ame-rikaner Rahlir Hollis-Jefferson undJefferson Mason haben den Ver-ein in der Zwischensaison verlas-sen. Mit Thomas Glasauer hatContern einen Trainer ausDeutschland verpflichtet, für dendie erste Liga in Luxemburg ab-

solutes Neuland darstellt. „Ich warbisher in meiner Trainerlaufbahnin meinem Heimatland aktiv undhabe dort Teams aus der ProA undProB betreut. Die Spielstärke derübrigen Mannschaften aus derhöchsten Spielklasse kann ich mo-mentan nicht sehr gut einschät-zen“, so der 41-Jährige, der zuletztden TV Langen (D/ProB) trainier-te. Für die beiden Ausländerposi-tionen hat man in Contern zwei

US-Amerikaner verpflichtet, die inihrer bisherigen Profikarriere be-reits Europa-Erfahrung gesammelthaben. Jordan Hasquet spielte u. a.für den deutschen BundesligistenHagen. Trainer Glasauer hält sehrgroße Stücke auf diese Neuver-pflichtung.

„Hasquet ist ein Spieler, der be-reits in den Vorbereitungsspielenunterstrichen hat, dass er für un-sere Mannschaft eine echte Ver-

stärkung werden kann“. Leider hatsich der Hoffnungsträger kurz vordem Saisonstart eine Bänderdeh-nung zugezogen und sein Einsatzbeim Saisonauftakt gegen BasketEsch ist noch nicht gesichert. Der28-jährige Jeremy Black stößt ausKarlsruhe (D) zu Contern.

„Black hat während mehrerenJahren in der zweiten Bundesligagespielt und wird uns mit seinerErfahrung weiterhelfen“, ist derCoach auch von der Spielstärke deszweiten US-Amerikaners über-zeugt.

Luxemburger Spielerstammbleibt unverändert

Ansonsten gibt es im Spielerkaderkeine Veränderungen und dieMannschaft hat in der Vorberei-tungszeit in den Augen des Trai-ners zufriedenstellend gearbeitet.„Birenbaum und Jones waren zuBeginn der Vorbereitungsphasenoch bei der Nationalmannschaftund sammelten dort wertvolle Er-fahrungen. In puncto Teamtaktikkonnten wir deshalb in der erstenWoche nicht viel machen, aber ichdenke die Mannschaft hat sichmittlerweile mit meiner Trai-

ningsarbeit vertraut gemacht. Esmacht jedenfalls Spaß, mit diesemSpielerkader zu arbeiten“, blicktGlasauer dem Ligaauftakt optimis-tisch entgegen.

Auf die Frage nach der Zielset-zung für die Saison 2014/2015 hatder Trainer konkrete Vorstellun-gen. „Wir wollen mindestens sogut wie im Vorjahr abschneiden.Primäres Ziel ist der Einzug in dieTitelgruppe. Sollte das gelingen,visieren wir natürlich die Top Vieran“, glaubt Coach Glasauer fest andas große Potenzial seiner Mann-schaft.

Christopher Jones (l.) ist ein Schlüsselspieler in der Conterner Mann-schaft. (FOTO: FABRIZIO MUNISSO)

AB Contern

Trainer: Thomas Glasauer (erste Sai-son)Spieler: Tom Arens (1996), Raul Bi-renbaum (1989), Jeremy Black (1985),Alain Gengler (1994), BenGoergen (1994), Jordan Hasquet(1985), Yann Herrmann (1989), Chris-topher Jones (1990), Jérôme Kaefer(1990), Steve Kuhlmann (1991), Phi-lippe Majerus (1994), Grégory Schmit(1989), David Torres (1983), RenéWolzfeld (1991)

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LuxemburgerWort38 BASKETBALL – SAISON 2014/2015 Donnerstag, den 2. Oktober 2014

T71 DÜDELINGEN

Die Erfolgsserie soll fortgesetzt werdenTrainer Tim Collins hat Respekt vor der Konkurrenz

VON K IM THESEN

Die Bilanz ist beeindruckend: siebenTitel in den vergangenen fünf Jah-ren. T71 ist derzeit die dominierendeMannschaft im Luxemburger Bas-ketball. Es deutet vieles darauf hin,dass der Doublé-Sieger auch in derneuen Saison ganz oben mitmischenwird.

„Es ist historisch, was dieser Clubin den vergangenen Jahren geleis-tet hat. Sowohl der vorherige Trai-ner Jan Enjebo als auch ich hattenbzw. haben das Glück, eine wun-dervolle Mannschaft zu trainie-ren“, so Trainer Tim Collins, dergleich in seiner ersten Saison inLuxemburg beide Titel gewinnenkonnte. „Die Liga wird nun nochstärker sein als in der zuvor. Allewollen das, was wir bereits haben,nämlich Titel. Ich bin allerdingsdavon überzeugt, dass wir auch indieser Saison ganz vorne mitmi-schen werden.“

„Never change a winning team“lautet ein englisches Sprichwort,das auf Düdelingen zutrifft. MitGilles Ruffato, Tom Schumacher,Fränk Muller, Denell Stephens undRyan Sharry hat man wohl diestärkste Startfünf der Liga. Zudemwurde mit Max Schmit aus Wal-ferdingen ein Spieler verpflichtet,der sowohl Ruffato als auch Schu-macher entlasten kann. Die Mi-schung in der Mannschaft stimmt:Die Rollen sind klar verteilt undjeder weiß, was er zu tun hat. WeilDüdelingen meist mit drei großgewachsenen Akteuren agiert, do-

minieren Muller und Co. nahezuin jedem Spiel unter den Körben.In der Offensive können alle Spie-ler Akzente setzen: Im Spiel desDoublé-Siegers ist kaum eine

Schwäche auszumachen. Abzu-warten bleibt, ob das Vorhabenvon Trainer Collins, Nachwuchs-akteuren Spielpraxis zu verschaf-fen, nichts am dominanten Auf-

treten ändern wird. Sollte Düde-lingen ähnlich dominant auftretenwie in der vergangenen Saison,dann wird der US-Amerikanerviele Möglichkeiten haben, um

dem gesamten Kader Einsatzzei-ten zu verschaffen. „Es ist wichtig,dass man ein breites Aufgebot be-sitzt. Dies erlaubt es einem einer-seits, das Verletzungsrisiko zusenken. Zudem sind die Spieler amEnde der Saison – in den ent-scheidenden Partien – topfit.

Zum richtigen Moment in Form

Dies hat die Mannschaft um Na-tionalspieler Schumacher in derVergangenheit so stark gemacht.Nahezu in allen wichtigen Spielenriefen die Spieler ihre beste Leis-tung ab, um das Spielfeld als Sie-ger zu verlassen.

Vor welchen Mannschaftenmuss sich T71 in Acht nehmen? FürCollins steht fest, dass Amicale be-wiesen hat, dass sie stark genug ist,um den Titel zu gewinnen. Zudemschätzt er Contern etwas stärkerals den Rest der Teams ein.

Die letzte Mannschaft, die dreiMeistertitel in Folge feiern konn-te, war übrigens Résidence Wal-ferdingen in den Jahren 1993 bis1995.

T71 Düdelingen

Trainer: Tim Collins (zweite Saison)Spieler: Claude Bemtgen (1989), TimKauffmann (1996), Jérôme Lanners(1994), Steve Lanners (1996), Christ-ophe Laures (1989), Luca Lombardelli(1997), Michael M'Putu (1995), FränkMuller (1988), Gilles Ruffato (1985),Max Schmit (1992), Tom Schumacher(1987), Noé Schroeder (1995), RyanSharry (1989), Denell Stephens (1986)

Denell Stephens (l.) will auch in der neuen Saison seine Athletik unter Beweis stellen. (FOTO: FABRIZIO MUNISSO)

BASKET ESCH

Ein Aufsteiger mit AmbitionenTrainer Franck Mériguet muss viele neue Spieler in die Mannschaft integrieren

VON K IM THESEN

Die zweite Liga hat Basket Esch vorkeinerlei Probleme gestellt. Nachdem direkten Wiederaufstieg willsich der finanzstarke Club nun(endlich) in der höchsten Spielklas-se etablieren. Vom Papier her wirddem Pokalfinalisten der vorigenSaison einiges zugetraut.

Bereits vor zwei Jahren galt Bas-ket Esch als Aufsteiger, der sofortmit den besten Teams der Ligamithalten könnte. Was folgte, wareine katastrophale Saison, die mitdem direkten Wiederabstieg en-dete. „Wir wollen die erwähnteSaison einfach vergessen und unsauf das Hier und Jetzt konzent-rieren. In der vergangenen Spiel-zeit haben wir einen tollen Zu-sammenhalt gezeigt – diese Ent-wicklung wollen wir fortsetzen“,betont Trainer Franck Mériguet.

Der Verein hat sich nach demAbstieg schnell neu aufgestellt underholt: Nach einem regelrechtenDurchmarsch durch die zweite Li-ga erhält Basket Esch nun eineweitere Chance, sich in der TotalLeague zu beweisen. Bereits in der

vergangenen Saison konnten dieEscher ihr Potenzial im Pokalwett-bewerb – erst im Finale mussteman sich gegen Düdelingen knappgeschlagen geben – unter Beweisstellen.

Klassenerhalt hat Priorität

Der französischeCoach bremst vordem Saisonstart jedoch die Er-wartungen: „Unser erstes Zielmuss es sein, nichts mit dem Ab-stieg zu tun zu haben. Ich glaubeim Gegensatz zu manchen Beob-achtern nicht, dass wir sofort zuden besten Teams der Liga zählenwerden. Vor allem, weil wir dieSaison mit zwei neuen US-Spie-lern beginnen werden. Und jederweiß, welch einen großen Einflussdie Spielstärke der Profispieler aufden Erfolg in der LuxemburgerMeisterschaft hat.“

Jerrell Williams sowie TonyBrown, der vorerst den verletztenJibril Hodges ersetzt, heißen dieneuen US-Spieler im Aufgebot. Mitdem erfahrenen Stefan Svitek zähltman einen weiteren ausländischenSpieler in seinen Reihen. Mit AlexRodenbourg und Joé Biever, diebeide jeweils bereits in der Ab-

stiegssaison in Esch aktiv waren,sowie Daniel Weyrich wurdenSpieler verpflichtet, die ihre Ein-satzzeiten bekommen werden:

„Zunächst einmal ist es wichtig,dass sich die neuen Spieler in dieMannschaft einfügen“, so Méri-guet, der während der Saison si-

cherlich auch die Gegner genau-estens beobachten wird. Schließ-lich ist er in einer Doppelfunktionals Club- und Nationaltrainer tä-tig.

Im Gegensatz zu anderenMannschaften kann Basket Eschsowohl mit einer groß gewachse-nen als auch mit einer kleinerenFormation agieren, was enormeVorteile mit sich bringt.

Insgesamt verfügt der Aufstei-ger über ein breites Aufgebot. Die-ses könnte laut Mériguet beson-ders wichtig werden: „Man weißnie, was eine Saison mit sich brin-gen wird. Manchmal hat man gro-ßes Verletzungspech oder es tau-chen andere Probleme auf.“

Basket Esch

Trainer: Franck Mériguet (sechsteSaison)Spieler: Joé Biever (1990), Pit Biever(1991), Tony Brown (1979), Alex Caur-la (1993), Tom Donnersbach (1989),Jibril Hodges (1984), Eric Kesseler(1990), Alex Rodenbourg (1991), Ste-fan Svitek (1977), Daniel Weyrich(1989), Jerrell Williams (1986)

Franck Mériguet ist Coach von Basket Esch und Nationaltrainer in Per-sonalunion. (FOTO: FERNAND KONNEN)

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Luxemburger WortDonnerstag, den 2. Oktober 2014 BASKETBALL – SAISON 2014/2015 39

ETZELLA ETTELBRÜCK

Abwärtstrend soll gestoppt werdenTrainer Jan Enjebo glaubt fest an die Stärke seiner Mannschaft

VON K IM THESEN

In Ettelbrück läuft es derzeit nichtnach Plan. In den vergangenen zweiSpielzeiten konnte der Club nichtmehr mit den besten Mannschaftender Liga mithalten. Auch im Hinblickauf die kommende Saison sprichteiniges dafür, dass Etzella erneutSchwierigkeiten haben wird.

Der nördlichste Verein aus derTotal League steckt in der Krise.Das Verpassen der Play-offs in dervergangenen Saison stellte denbisherigen Tiefpunkt dar. Nun willder Club reagieren und sich wie-der mit den besten Teams mes-sen.

Zumindest auf den Positionender beiden Profispieler hat Ettel-brück Veränderungen vorgenom-men. Der Kanadier Billy McNuttkam vom Zweitligisten Racing undsoll nun für die nötige Durch-schlagskraft unter dem Korb sor-gen. Ihm zur Seite steht AnthonySimpson, der bereits 2012/2013 dasTrikot der Etzella trug. Er ist eben-falls groß gewachsen, sein Spiel istjedoch vielseitig. „Unsere beidenUS-Spieler passen gut ins Team,wir werden kollektiv auf jeden Fallstark sein“, gibt sich Trainer JanEnjebo optimistisch.

Jairo Delgadohinterlässt eine Lücke

Ein Luxemburger Neuzugangwurde nicht verpflichtet. Mit JairoDelgado wird jedoch ein enormwichtiger Spieler voraussichtlichdie gesamte Saison (Aufenthalt in

Schweden) nicht zur Verfügungstehen. „Er wird nur schwer zu er-setzen sein. Defensiv ist es nichtmöglich, ihn gleichwertig zu ver-treten, das müssen wir als Mann-schaft schaffen. Offensiv sehe ichhingegen genug Talent, um JairosAbwesenheit auszugleichen“, so

der schwedische Coach, der derSaison optimistisch entgegen-blickt. „Wir haben sicherlich in dervergangenen Saison Fehler ge-macht, oftmals agierten wir zu läs-sig. Doch wir sind nun erfahrenerund werden auf jeden Fall bereitsein, wenn die Saison beginnt.“

Die Erwartungen sind in Ettel-brück traditionellerweise hoch.Enjebo erklärt, dass die Liga nochstärker geworden sei. Er siehtmehrere Clubs auf einem Niveau:„T71, Amicale und Contern wer-den sicherlich die drei stärkstenMannschaften sein. Doch hinter

diesen Teams ist alles offen. Wirwollen uns direkt hinter diesemTrio einreihen. Aber wir wissen,dass andere Mannschaften wie dieMusel Pikes, Sparta oder Arantiabereit sein werden, mit uns zukämpfen.“

Etzella verfügt über eine Mi-schung aus erfahrenen und jungenSpielern. Enjebo lässt meist alleSpieler zum Einsatz kommen –diese Zwölf-Mann-Rotation will erbeibehalten. Der 34-jährige Nel-son Delgado wird das Team alsKapitän anführen. Mit knapp 14Zählern im Schnitt war er in dervergangenen Saison immer nochder beste einheimische Punkte-sammler seiner Mannschaft. MitPhilippe Gutenkauf sowie GillesPolfer, der wieder fit sein wird,stehen jedoch auch junge Spielerim Aufgebot, die sich beweisenwollen.

Im Abwärtstrend befinden sichin Ettelbrück neben den Ergeb-nissen auch die Zuschauerzahlen.Erfolge sollen nun wieder mehrAnhänger zu den Spielen locken.

Nelson Delgado (l.) muss in dieser Saison ohne seinen Vetter Jairo auskommen. (FOTO: BEN MAJERUS)

Etzella Ettelbrück

Trainer: Jan Enjebo (zweite Saison)Spieler: Nelson Delgado (1980), PitElcheroth (1995), Tim Giver (1980),Frédéric Gutenkauf (1992), PhilippeGutenkauf (1995), Chris Ittenbach(1993), Billy McNutt (1985), Gilles Pol-fer (1993), Cédric Schroeder (1983),Anthony Simpson (1987), Derek Wil-son jr (1991), Malik Wilson (1995),Yann Wolff (1994)

ARANTIA FELS

Weiterhin von der Euphorie profitierenDer Verein hat in der vergangenen Saison viele positive Erfahrungen gesammelt

VON K IM THESEN

Viel wurde in der vergangenen Sai-son über den Aufsteiger aus Felsgesprochen. Mit überraschend star-ken Leistungen schaffte es dasTeam von Trainer Helge Patzak indie Titelgruppe. Nun steht die Frageim Raum, was bei Arantia auf diesesensationelle Spielzeit folgen wird.

Arantia konnte gleich zu Beginnder vergangenen Saison die ge-samte Liga überraschen: „DerÜberraschungseffekt ging zwarschon während der vergangenenSpielzeit verloren, trotzdem ha-ben wir uns auch dann noch gutgeschlagen. Nichtsdestotrotz sindwir noch sehr weit von den Top-teams der Liga entfernt, sowohlsportlich als auch wirtschaftlich“,so Trainer Patzak, der langfristigplant. „Das Ziel ist es, das Teamund den Verein mittelfristig in derTotal League zu etablieren.“

In nur zwei Jahren schaffteder Verein den Sprung vonder dritten in die erste Liga. Einsensationeller Aufstieg, der inder vergangenen Saison fastmit der Qualifikation für das Halb-

finale gekrönt worden wäre. Nachden starken Auftritten könnteman davon ausgehen, dass dieErwartungen in Fels gestiegen sei-en.

Patzak gibt sich vor dem Startder neuen Saison jedoch beschei-den: „Für uns steht ganz klar der

Klassenerhalt im Vordergrund. DieLiga ist stärker als in der vergan-genen Saison, und neben den dreiFavoriten T71, Steinsel und Con-tern bewegen sich die restlichenTeams alle mehr oder weniger aufeinem Niveau. Mit Basket Esch istzudem ein Verein aufgestiegen, der

sicherlich nichts mit dem Abstiegzu tun haben wird.“

Evans weiterhin dabei

Einen Glücksgriff landete Arantiazu Beginn der vergangenen Saisonmit der Verpflichtung von ReggieEvans. Der Topscorer der Liga(knapp über 27 Punkte pro Partie)überzeugte mit seiner unglaubli-chen Athletik. Zudem übernahm erin spielentscheidenden Situatio-nen stets Verantwortung. Nach derSaison lehnte er ein Angebot derFelser ab, um in einer besseren Li-ga spielen zu können. In der ver-gangenen Woche wurde jedochbekannt, dass der US-Spieler man-gels eines besseren Angebots zu-rückkehrt. Mit seiner Verpflich-tung wurden sicherlich vieleZweifel beseitigt. Nun kann manvor dem Start der Saison „auf demaufbauen, was sich der Verein inder vergangenen Saison erarbeitethat“, so Patzak.

Der Kader wurde zudem mitzwei einheimischen Spielern auf-gerüstet. Gilles Kayser wagt denSprung von Zweitligist Grénge-wald in die höchste Spielklasse.Mit Sam Ferreira kam ein groß ge-

wachsener Spieler vom Konkur-renten Etzella nach Fels: Er wirdversuchen, dem Team unter denKörben weiterzuhelfen.

Patzak hofft darauf, dass dieFans weiterhin hinter der Mann-schaft stehen: „Die Halle in Felssoll weiterhin für Gänsehautstim-mung und attraktiven Basketballstehen.“ Dies wird gleich zu Be-ginn enorm wichtig sein. Mit Zol-ver, Mersch und Etzella trifft manin den ersten drei Heimspielen aufGegner, die es zu bezwingen gilt.„Wir sind gerüstet für das zweiteAbenteuer in der Total League.“

Arantia Fels

Trainer: Helge Patzak (zweite Sai-son)Spieler: Tom Becker (1983), Bob Be-senius (1996), Reggie Evans (1989),Sam Ferreira (1989), Jérôme Hansen(1980), Pit Hoffmann (1985), Mike Jo-nes (1981), Gilles Kayser (1988),Christophe Kirpach (1987), Luc Kir-pach (1991), Pedro Nunes (1988), RuiNunes (1986), Mike Pravisani (1984),Christopher Tavares (1991), ClaudeWeckering (1984)

Reggie Evans (l.) soll weiterhin in den spielentscheidenden MomentenVerantwortung übernehmen. (FOTO: FERNAND KONNEN)

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LuxemburgerWort40 BASKETBALL – SAISON 2014/2015 Donnerstag, den 2. Oktober 2014

BLACK STAR MERSCH

Es zählt nur der KlassenerhaltDer Aufsteiger hat große Veränderungen im Kader vorgenommen

V O N K I M T H E S E N

Als zweiter Aufsteiger geht man inder Regel als Außenseiter in diekommende Spielzeit. Genau diestrifft auf Black Star Mersch zu. DerVerein nimmt die Rolle an und ver-folgt demnach auch nur ein Ziel fürdie Saison 2014/2015: Irgendwiezwei Teams hinter sich lassen.

Nach einem packenden Zwei-kampf um den Aufstieg in diehöchste Spielklasse wurde Racingam letzten Spieltag der vergange-nen Saison hinter sich gelassen undder Aufstieg durfte gefeiert wer-den. Sofort begann das Aufrüstenfür die Saison 2014/2015: Gleichsechs neue Spieler werden in derkommenden Saison für Merschauflaufen.

Sehr viel wird von den beidenUS-Spielern abhängen. MauriceLewis-Briggs und Roger Franklinwerden sowohl in der Offensive alsauch in der Defensive gefordertsein. Ähnlich wie es Billy McDa-niel vor seinem Wechsel nachSteinsel gemacht hat, müssen diebeiden Profispieler die Mann-schaft tragen. Zudem stießen viereinheimische Spieler zum Team.„Für uns wird es von größter Be-deutung sein, dass wir als Mann-schaft agieren. Nur dann haben wireine Chance, Spiele für uns zu ent-scheiden“, gibt Trainer Tom Kriesdie Marschroute vor. Er weist aufdie schwere Mission der Aufstei-ger hin: „Man muss ehrlich blei-ben. Normalerweise belegen dieAufsteiger einen der Ränge zwi-

schen sieben und zehn. Wir wer-den ganz versuchen, so vielePunkte wie möglich zu sammeln.“

Im Play-down in Bestform sein

Kries, für den es schwer voraus-zusagen ist, welche Mannschaften

mit Mersch um den Klassenerhaltkämpfen werden, erhofft sich Sie-ge gegen die direkte Konkurrenz:„In meinen Augen sind T71, Ami-cale und Contern die besten Teamsder Liga. Gegen jeden anderenGegner kann man gewinnen, al-

lerdings auch gegen jede Mann-schaft auf 20 Punkte verlieren.“

In Mersch wird man die Situa-tion realistisch einschätzen. Es gilt,dann den besten Basketball zu zei-gen, wenn die achtköpfige Ab-stiegsgruppe beginnen wird. Jeder

doppelte Zähler, den man bis da-hin geholt hat, kann im Kampf umden Klassenerhalt eine große Hil-fe sein.

Viel erwartet man sich beimAufsteiger von den Neuzugängen.Tim Schmit kam aus Heffingen undsoll nun sein Talent unter Beweisstellen. Ähnliches gilt für LaurentMreches und Ben Melcher. Der er-fahrene Olivier Haan übernimmtfür die jungen Spieler die Rolle desMentors. Spielerisch kann derstarke Distanzwerfer und clevereVerteidiger die Qualität im Teamzudem erhöhen. Mit Philippe Ar-baut, Max Schmit, Claude Weilerund Arpad Buzasi stehen weitereSpieler im Kader, die sich in derersten Liga beweisen wollen.

Alle Beteiligten wissen, dass ei-ne schwere Saison bevorsteht, inder man Höhen und Tiefen erle-ben wird. Sollte das Team jedochals Kollektiv funktionieren, wie essich Trainer Kries erhofft, dannwird es in der ausgeglichenen Li-ga durchaus möglich sein, zweiTeams hinter sich zu lassen.

Philippe Arbaut (l.) will eine tragende Rolle spielen. (FOTO: BEN MAJERUS)

Black Star Mersch

Trainer: Tom Kries (zweite Saison)Spieler: Philippe Arbaut (1991), Ar-pad Buzasi (1981), Olivier Haan (1980),Roger Franklin (1990), Maurice Lewis-Briggs (1990), Ben Melcher (1991),Laurent Mreches (1985), Max Schmit(1991), Tim Schmit (1995), LaurentSchmitz (1991), Claude Weiler (1989),Charel Weis (1991), Marc Weyrich(1991)

MUSEL PIKES

Runderneuerung an der MoselDie Jugend soll es richten / Trainer Pascal Meurs: „Es lässt sich alles recht vielversprechend an“

V O N P A U L J A A Q U E S

Die Musel Pikes mussten einen Um-bruch vornehmen. Gleich mehrereLeistungsträger stehen Trainer Pas-cal Meurs nicht mehr zur Verfü-gung. Ziel ist dennoch das Erreichender Titelgruppe.

Die Musel Pikes erlebten eineSpielzeit 2013/2014 mit Höhen undTiefen. Zwar erreichten die Mo-selaner wie erwartet die Titel-gruppe, zu mehr sollte es im Ver-lauf der zweiten Saisonhälfte al-lerdings dann nicht mehr reichen.Lediglich zwei Siege sprangen inden zehn Play-off-Spielen heraus.Daran änderte auch der im Feb-ruar vorgenommene Trainer-wechsel – als Meurs den Postenvon Jérome Altmann übernahm –nichts.

Der 33-jährige Meurs steht wei-terhin bei den Musel Pikes in dersportlichen Verantwortung undsoll den Umbruch einleiten. ImKader des Moselvereins werdenmehrere bekannte Gesichter nichtmehr zur Verfügung stehen undder Club muss verstärkt auf deneigenen Nachwuchs bauen. Mit

Guy Schmit, Raoul Dentzer, Tren-ton Wurtz und Christian Mais ha-ben gleich vier Spieler ihre Lauf-bahn beendet. „Das Durch-schnittsalter in unserem Spieler-kader ist drastisch gesunken“, soTrainer Meurs, der aus einem Re-servoir von eigenen Nachwuchs-spielern schöpfen kann. NebenNeuzugang Andy Schammo (Spar-ta) komplettieren die zwei US-Amerikaner Jarmar Gulley undClancy Rugg das Aufgebot.

Jugendlicher Elan gefragt

Der Trainer ist demnach gefor-dert, um eine runderneuerte aberdurchschlagskräftige Mannschaftauf das Parkett zu bringen. Vor al-lem die Lücke, die Schmit hinter-lässt, wird nur schwer aufzufüllensein. „Mit Schammo stößt einSpieler zu uns, der viel Dynamikmitbringt und sicherlich als echteVerstärkung zu bezeichnen ist.Unsere beiden US-Spieler Gulleyund Rugg ergänzen sich gut aufdem Spielfeld. Mit jeweils 22 Jah-ren sind es ebenfalls noch jungeSpieler, die erstmals den Sprungnach Europa wagen“, lässt Meursdie Neuverpflichtungen der Musel

Pikes Revue passieren, die bereitsgut in das Mannschaftsgefüge in-tegriert sind.

Der belgische Headcoach star-tete Mitte August mit seinenSchützlingen in die Vorberei-tungsphase und lobt den Trai-ningseifer seines Teams. „Alle sindäußerst motiviert und ziehen imTraining hervorragend mit. Na-

türlich fehlt es der jungen Mann-schaft noch an Erfahrung. Aber ichdenke dass die Vereinsverant-wortlichen und Anhänger uns dienötige Zeit und Geduld gebenwerden, um in den kommendenMonaten ein konkurrenzfähigesTeam zu formen“, so der Trainer,der sich in den Testspielen ersteEindrücke über das Leistungsver-

mögen seiner Mannschaft machenkonnte. „Es lässt sich alles rechtvielversprechend an. Auf demSpielfeld tritt die Mannschaft alsgeschlossene Einheit auf und wirhaben glücklicherweise keineVerletzungen zu beklagen. Ichdenke jedenfalls, dass das erfor-derliche Potenzial vorhanden ist,um eine interessante Rolle in derersten Liga zu spielen. Wir schau-en zunächst von Begegnung zu Be-gegnung aber unser Ziel ist dieQualifikation für die Titelgruppe“,blickt Coach Meurs dem Saison-verlauf durchaus optimistisch ent-gegen.

Laurent Schwartz ist einer der erfahrensten Spieler im Kader der Musel Pi-kes. (FOTO: BEN MAJERUS)

Musel Pikes

Trainer: Pascal Meurs (zweite Sai-son)Spieler: Chris Dentzer (1990), Christ-ophe Donnersbach (1984), JarmarGulley (1991), Jean Kox (1990), MaxKreutz (1995), Laurent Majerus (1990),Raphaël Martin (1994), Clancy Rugg(1991), Andy Schammo (1992), TimSchomer (1993), Tom Schomer (1997),Laurent Schwartz (1989), Tom Stef-fen (1993), Tom Welter (1993)

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Luxemburger WortDonnerstag, den 2. Oktober 2014 BASKETBALL – SAISON 2014/2015 41

AMICALE STEINSEL

Der letzte Schritt zum Titel soll erfolgenTrainer Ken Diederich: „Haben durch rezente Finalniederlagen an Selbstvertrauen gewonnen“

V O N Y V E S R A U E N

Genau wie in den vergangenenJahren möchte Amicale Steinselauch in dieser Saison bei der Ver-gabe der beiden nationalen Titel einWörtchen mitreden und mindestenseinen Wettbewerb – Meisterschaftoder Pokal – für sich entscheidenund somit eine über drei Jahrzehnteanhaltende Titelflaute (Pokal1980/Meister 1981) beenden.

Schritt für Schritt nähert sich dieMannschaft von Trainer Ken Die-derich ihrem Traum vom Meis-tertitel. Zuletzt hat sie am ver-gangenen 28. Mai im dritten undalles entscheidenden Finalspiel vorheimischer Kulisse knapp mit80:86 gegen den Seriensieger undDauerrivalen aus Düdelingen ver-loren. Wenn der Trend der ver-gangenen Jahre nun fortgesetztwerden soll, führt diesmal keinWeg am Titel vorbei.

Deshalb setzt man in Steinselauch ganz nach dem Motto „neverchange a winning team“ auf Kon-tinuität. Vor allem auf den Aus-länderpositionen, auf denen Ami-cale in der Vergangenheit des Öf-teren kein allzu glückliches Händ-chen bewies, hat das in der Vor-saison erfolgreiche Gespann JohnReimold/Billy McDaniel frühzei-tig um ein weiteres Jahr verlän-gert. Des Weiteren sind die lang-jährigen Stützen wie KapitänChristian Schartz und Eric Jeitz ih-rem Verein treu geblieben, wäh-rend auch die in der vergangenenSpielzeit herangereiften und mitt-

lerweile unverzichtbaren BobMelcher und Alex Laurent wei-terhin das Steinseler Trikot über-streifen.

Lediglich hinter dem Zeitpunktder Rückkehr des verletzungsbe-

dingten Ausfalls des ehemaligenTBB-Trier-Spielers Samy Picardsteht noch ein Fragezeichen. Dasssie jedoch einen solchen Ausfallmehr als kompensieren können,haben Schartz und Co. bereits in

der zweiten Hälfte der Saison2013/2014 gezeigt. Zudem wurdemit dem jungen Nachwuchsspie-ler Jo Hoeser der beste einheimi-sche Punktesammler der Natio-nale II verpflichtet.

Coach Diederich blickt optimis-tisch in die Zukunft: „Wenn man28 von 33 Spielen zu seinen Guns-ten entscheidet, kann man nichtviel falsch gemacht haben und wirmüssen mit unserer Leistung ganzzufrieden sein, auch wenn es amEnde nicht zu einem Titel ge-reicht hat. Wir haben durch dieseerneute Niederlage weiter dazu-gelernt und unser Selbstvertrauengestärkt. Wir wissen, dass wir unsauf Augenhöhe mit Düdelingenbefinden, auch wenn wir diesemGegner nun zwei Mal mit einerdurch Verletzungen geschwäch-ten Mannschaft im Finale unter-lagen.“

Als Minimalziel hat sich Die-derich das Erreichen der Halb-finals im Pokalwettbewerb und inder Meisterschaft gesetzt. „Ab derVorschlussrunde wird dann dieTagesform ausschlaggebend sein.Unser Vorsatz ist es, in allen Be-reichen noch etwas zuzulegen undsomit noch einen besseren Bas-ketball aufs Parkett zu legen.“

Bob Melcher (l.) ist einer der Hoffnungsträger im Steinseler Team. (FOTO: FERNAND KONNEN)

Amicale Steinsel

Trainer: Ken Diederich (dritte Sai-son)Spieler: Billi Fischer (1996), Jo Hoe-ser (1994), Eric Jeitz (1986), Tom Kap-gen (1996), Tom Konen (1996), MaxiLamesch (1996), Alex Laurent (1993),Billy McDaniel (1984), Bob Melcher(1994), Sam Ney (1987), Samy Picard(1988), John Reimold (1981), ChristianSchartz (1986), Robert Steinmetz(1982), Jonas Theisen (1996)

AS ZOLVER

Die Titelgruppe ins Auge gefasstNeuverpflichtung Koster soll für den zusätzlichen Schub sorgen

V O N M A R C S C A R P E L L I N I

Nach dem geschafften Klassenerhaltin der vergangenen Saison möchteman in Zolver nun wieder etwashöher schielen. Der Traditionsvereinbaut dabei auf seine Erfahrung imKader und hat an der Spitze einenTrainer, der bereits gezeigt hat,dass er eine Mannschaft nach obenführen kann.

Mit Walferdingen, das vor zweiJahren nicht unbedingt die nam-haften Spieler in seinen Reihenhatte, schaffte es Kevin Magdow-ski sogar bis in das Final Four. So-weit will der gebürtige Deutschezwar nicht gehen, doch eine Ver-besserung hält der Trainer durch-aus für realistisch. Erst im De-zember das Ruder vom damaligenCoach Mike Smith übernommen,konnte Magdowski nun in Ruhe dieVorbereitung durchführen undzeigt sich mit seinem Kader zu-frieden.

„Wir haben gut gearbeitet undwir sollten für den Saisonstart ge-rüstet sein“, glaubt der 37-Jährige.Auch wenn man kurzfristig eineVeränderung auf der Ausländer-

position vornehmen musste, sosollte dies keinen Einfluss auf denAuftakt haben. „Thomas hat in derVorbereitung nicht überzeugt, so-dass wir diesen Entschluss gefassthaben. Miller macht einen deut-lich besseren Eindruck und wirdzusammen mit Barden ein starkesDuo bilden, das sehr polyvalenteinsetzbar ist“. Den größten Coupist Zolver allerdings mit der Ver-pflichtung von Nationalspieler PittKoster gelungen.

Vom Absteiger Walferdingenkommend, soll der Aufbauspielerauf dieser so wichtigen Position füreinen Qualitätssprung sorgen. Mitseiner ganzen Erfahrung passtKoster perfekt in das Zolver Um-feld. „Ich kenne Pitt ja bereits ausunser gemeinsamen Zeit bei Ré-sidence und weiß um seine Qua-litäten. Ich bin überzeugt, dass wirmit ihm eine größere Souveränitätauf das Spielfeld bekommen“, zeigtsich Magdowski hoffnungsvoll.

Was die Zielsetzung anbelangt,so will der Trainer eine ruhige Sai-son erleben, auch wenn vor allemmit Esch ein starker Neuling denSprung in die höchste Klasse ge-schafft hat. Magdowski erwartet,

dass es von Beginn an sehr eng zu-gehen wird. Überraschungen sinddabei nicht ausgeschlossen. „Esgibt mit Düdelingen und Steinselnur zwei richtige Topteams. Alleanderen Mannschaften begegnensich ungefähr auf gleichem Ni-

veau. Demnach erwarte ich einsehr offenes Rennen um die Plät-ze drei bis sechs. Hier wollen wireingreifen“, macht der Trainer sei-ne Vorstellungen deutlich.

Allerdings geht Zolver zunächstetwas gehandicapt in die kom-

mende Saison. Mit David Berthléund David Controguerra sind zweierfahrene Leistungsträger nochnicht einsatzbereit. Berthlé labo-riert an einer chronischenFußverletzung und dürfte nochrund einen Monat außer Gefechtsein.

Controguerra hat nach seinerKnieverletzung eben erst wiedermit dem Training angefangen undmuss demzufolge noch seine Formfinden. „Verletzungen muss manbei etwas älteren Spielern einkal-kulieren. Doch wir wissen damitumzugehen und werden darauf re-agieren können“, gibt sich Mag-dowksi optimistisch.

Kevin Magdowski will mit Zolver hoch hinaus. (FOTO: FERNAND KONNEN)

AS Zolver

Trainer: Kevin Magdowski (zweiteSaison)Spieler: Derrick Barden (1992), Do-minique Benseghir (1985), David Ber-thlé (1985), Eric Bissener (1986), Da-vid Controguerra (1986), Gilles Fas-sotte (1991), Ben Hemmen (1983), VicHeuschling (1996), Pitt Koster (1989),Malcolm Miller (1991), Ben Wampach(1991)

Page 8: Total league basket

Programm der Frauen

1. Spieltag 4./5.10.2014Amicale - Musel Pikes ___:___Basket Esch - Contern ___:___Etzella - T71 ___:___

2. Spieltag 10.10.2014T71 - Sparta ___:___Contern - Etzella ___:___Telstar - Basket Esch ___:___

3. Spieltag 12.10.2014Sparta - Contern ___:___Etzella - Telstar ___:___Basket Esch - Musel Pikes ___:___Amicale - T71 ___:___

4. Spieltag 17./18.10.2014Musel Pikes - Etzella ___:___Contern - Amicale ___:___Telstar - Sparta ___:___

5. Spieltag 25.10.2014Amicale - Basket Esch ___:___

Sparta - Musel Pikes ___:___Telstar - Contern ___:___

6. Spieltag 31.10.2014Amicale - Telstar ___:___Etzella - Sparta ___:___T71 - Contern ___:___

7. Spieltag 2.11.2014Basket Esch - T71 ___:___Telstar - Musel Pikes ___:___Etzella - Amicale ___:___

8. Spieltag 8.11.2014Sparta - Basket Esch ___:___T71 - Telstar ___:___Contern -Musel Pikes ___:___

9. Spieltag 15./16.11.2014Sparta - Amicale ___:___Musel Pikes - T71 ___:___Etzella - Basket Esch ___:___

10. Spieltag 22.11.2014Musel Pikes - Amicale ___:___T71 - Etzella ___:___Contern - Basket Esch ___:___

11. Spieltag 29./30.11.2014Sparta - T71 ___:___Basket Esch - Telstar ___:___Etzella - Contern ___:___

12. Spieltag 6./7.12.2014T71 - Amicale ___:___Contern - Sparta ___:___Musel Pikes - Basket Esch ___:___Telstar - Etzella ___:___

13. Spieltag 12.12.2014Amicale - Contern ___:___Sparta - Telstar ___:___Etzella - Musel Pikes ___:___

14. Spieltag 14.12.2014Basket Esch - Amicale ___:___

Musel Pikes - Sparta ___:___Contern - Telstar ___:___

15. Spieltag 20.12.2014Telstar - Amicale ___:___Sparta - Etzella ___:___Contern - T71 ___:___

16. Spieltag 9.1.2015Amicale - Etzella ___:___T71 - Basket Esch ___:__Musel Pikes - Telstar ___:___

17. Spieltag 11.1.2015Basket Esch - Sparta ___:___Musel Pikes - Contern ___:___Telstar - T71 ___:___

18. Spieltag 17.1.2015Amicale - Sparta ___:___Basket Esch - Etzella ___:___T71 - Musel Pikes ___:___

LuxemburgerWort42 BASKETBALL – SAISON 2014/2015 Donnerstag, den 2. Oktober 2014

Saisonstart in der nationalen Meisterschaft der Frauen

Die ungeliebte FavoritenrolleEtzella und Amicale könnten um den Titel kämpfen / Ausländerdebatte erschwert Prognosen

VON ANDREA WIMMER

In der nationalen Basketball-Meis-terschaft der Frauen werden dieKarten neu gemischt. Vieles deutetdarauf hin, dass die Liga ausgegli-chener ist als in der Vorsaison. Et-zella Ettelbrück und Amicale Stein-sel gelten nach Meinung der Kon-kurrenz als Favoriten – allerdingswill keiner diese Rolle haben.

Prognosen sind diesmal besondersschwierig, finden viele Trainer.Einschätzungen werden derzeitauch häufig von der Zahl der Aus-länderinnen bestimmt. Hinter-grund ist die etwas umstritteneSelbstbeschränkung auf einenAuslandsprofi. Es gibt offenbarunterschiedliche Ansichten zudem Thema.

„Kaum einer hält sich daran, nurDüdelingen und wir“, sagt ErnyGruskovnjak, der Trainer von Ti-telverteidiger Musel Pikes: „DieDiskussion ist komplex. Reden wirvom Pass oder vom Profi? Irgend-wie findet jeder eine andere Aus-rede.“ Diskussionen gibt es unteranderem um jene Spielerinnen, diekeinen luxemburgischen Pass ha-ben, aber schon lange hier lebenund arbeiten.

Die Musel Pikes müssen Ab-gänge von Leistungsträgerinnenkompensieren. Amanda Stoweging zurück in die USA, CarineCigrang beendete ihre Karriere.Shalonda Winton ist als einzigeUS-Amerikanerin geblieben, hin-zu kam unter anderem Carole Sitzvon Sparta. „Wir haben in zweiSpielzeiten vier Stammspielerin-nen verloren, das muss man erstmal verkraften“, sagt Gruskov-njak. Dazu kommen verletzungs-und beruflich bedingte Abwesen-heiten. „Wir sind noch nicht sta-bil“, so der Meistertrainer. Für be-reits sehr stark hält er die Kon-kurrenz aus Ettelbrück: „DieMannschaft ist sehr gut und größ-tenteils zusammengeblieben, zu-dem kann die neue Trainerin nochfür einen zusätzlichen Motivati-onsschub sorgen.“

Die neue Etzella-Trainerin Fa-bienne Fuger, die aus Contern kam,sieht in dieser Spielzeit „viele Fa-voriten“. Sie weiß um die Quali-

täten ihrer Mannschaft, findetaber: „Wir sollten mit den Füßenauf demBoden bleiben.“ Etzella hatKatie Donovan und Nina Goedertverloren, aber noch starke Akteu-rinnen im Team. „Wir habenglücklicherweise Nadia Mossonghalten können. Sie hatte andereMöglichkeiten, wollte die Mann-schaft aber nicht im Stich lassen.Respekt!“, meint Fuger. Die US-Amerikanerin Jessilyn Conicelli istgeblieben, die gebürtige BulgarinAna Petrova auch. Die Mann-schaft sei schon gut eingespielt.„Ich bin sehr zufrieden“, sagt Fu-ger über die neue Aufgabe.

Pokalgewinner Düdelingen, dernach dem Weggang von MeghanGardler in Christina Marinaccinoch eine US-Amerikanerin imKader hat, hat ebenfalls den Vor-teil der Kontinuität. Trainer Fran-çois Manti sieht „Etzella, Esch,Amicale, Musel Pikes“ als favori-siert. „Voraussagen sind sehrschwierig“, meint der Franzose,der dafür plädiert, den Pass als

einziges „Ausländer-Kriterium“ zusehen. „Aber jeder spielt mit demPersonal, das er ausgewählt hat.Und wir gehen unseren Weg.“

Steinsel halten mehrere Exper-ten für einen Titelaspiranten,weil das Team mit den US-ProfisAlyssa Charleston und YvonneAnderson sowie der gebürtigenKanadierin Donovan antritt.

„Wir sind in dieser Saison dieBuhmänner, damit müssen wir le-ben. Aber wir waren in einer Not-situation“, sagt Trainer René Kei-ser.

Man habe ohne die Auslände-rinnen kein Erstliga-Team zusam-menbekommen, weil es in denVorjahren „ein großes Loch“ beiden Jugendteams gegeben habeund nach der Vorsaison siebenSpielerinnen aus persönlichenGründen bei Amicale aufhörten.Donovan habe vom Verband schonvor Jahren den Status als „JICL“(joueur inscrit dans un club lu-xembourgeois) erhalten und ar-beite in Vollzeit. Die Favoriten-

rolle weist Keiser zurück. Dennman müsse einen großen Um-bruch und erhebliche Leistungs-unterschiede im Team bewälti-gen.

Basket Esch, das die US-Ame-rikanerin Hailey Dunham ver-pflichtet hat, hat nominell einenstarken Kader, jedoch mit Verlet-zungsproblemen zu kämpfen. Na-tionalspielerin Tessy Hetting fehltlaut Trainer Zoran Jovicic nach ei-ner Operation drei Monate. IhreSchwester Lisy erlitt einen Na-senbeinbruch. „Die Vorgabe desVorstandes an uns ist kein kon-kretes Resultat, sondern das Ziel,möglichst viele Jugendspielerin-nen zu integrieren. Dazu ist meinWunsch, unser Spiel schneller zumachen“, erklärt Jovicic. „Mo-mentan können wir das Konzeptaber verletzungsbedingt nichtdurchziehen.“

Contern und Sparta gehen mitneuen Trainern in die Saison. Jé-rôme Altmann ist als Nachfolgervon Fuger in Contern erstmals beieiner Frauen-Mannschaft in derVerantwortung. Er hat unter an-derem die US-Amerikanerin Brid-get Yoerger und die Deutsche Na-dine Grieb als Leistungsträgerin-nen, zudem ist man stolz auf vielejunge „Eigengewächse“. Ziel ist dasErreichen der Titelgruppe sowiedie Integration der Spielerinnen,die wegen ihres Studiums wäh-rend der Woche im Ausland sind.„Wir möchten sie möglichst lang-fristig im Verein halten, kümmernuns daher auch vor Ort um Trai-ningsmöglichkeiten“, erklärt Alt-mann.

Neuer Sparta-Coach ist der Ita-liener Antonio D’Albero, derJacques Sitz nachfolgte. Assistenz-trainerin Florencia Palacios ver-stärkt die Mannschaft ebenso wiedie neu verpflichtete Kroatin Gor-dana Bedalov. Sparta muss die Ab-gänge von Sitz, Lynn Frank, Na-dine Greiveldinger, Bracey Ulin,Secily Ray und Elan Brown kom-pensieren. Letztere spielt nun beiAufsteiger Telstar. Das vom Ru-mänen Attila Veres betreute Teamaus Hesperingen hat neben derAmerikanerin Brown die Natio-nalspielerin Lisa Jablonowski alsLeistungsträgerin.

Nadia Mossong (r.) blieb Etzella treu. (FOTO: FERNAND KONNEN)

Die Aufgebote

SPARTA BARTRINGENTrainer: Antonio d'Albero (erste Saison)Spielerinnen: Gordana Bedalov (1984), Pau-line Hublart (1993), Svenja Mancinelli (1994),Florencia Palacios (1985), Jenny Rassel(1993), Jalila R'Biaa (1994), Estelle Sand(1997), Madeleine Schmit (1998), Esmeral-da Skrijelj (1995), Lisa Vannelli (1994), Me-lina Wanderscheid (1996), Anne Wiance(1990)

AB CONTERNTrainer: Jérôme Altmann (erste Saison)Spielerinnen: Charlie Bidinger (1995), An-ouk Frieden (1996), Jessie Goergen (1997),Nadine Grieb (1987), Noémie Hoffmann(1996), Lynn Kauffmann (1994), Anne Ludi-vig (1982), Sally Maerz (1994), Claire Mar-gue (1981), Lou Mathieu (1994), Lynn Reu-ter (1996), Alexa Sanelli (1995), Sophie Sun-nen (1994), Florence Welsch (1991), BridgetYoerger (1988)

T71 DÜDELINGENTrainer: François Manti (zweite Saison)Spielerinnen: Kim Brück (1987), Andrea Ha-ris (1978), Mandy Geniets (1998), PascaleHut (1984), Tania Lagoda (1990), ChristinaMarinacci (1991), Anne Mreches (1998), Mi-chèle Orban (1986), Hannah Pauly (1997),Mia Pauly (1996), Lynn Thiltges (1997), An-ouk Wagener (1989), Rachel Wagener(1986), Nina Wintersdorf (1997)

BASKET ESCHTrainer: Zoran Jovicic (zweite Saison)Spielerinnen: Jil Baum (1997), Michelle Ditt-gen (1997), Hailey Dunham (1987), Lisy Het-ting (1990), Tessy Hetting (1986), CathyHoffmann (1998), Alina Léonard (1991), Mai-te Scheer (1995), Billie Schulté (1993), JoySchulté (1991), Lisa Sell (1998), Sarah deSousa (1996), Agi Szaboova (1975), MichèleWewer (1984)

ETZELLA ETTELBRÜCKTrainer: Fabienne Fuger (erste Saison)Spielerinnen: Jessilyn Conicelli (1989), Jen-nifer Golanova (1997), Nadia Mossong(1986), Annick Neiertz (1992), Ana Petrova(1982), Liz Rehlinger (1997), Manon Schroe-der (1996), Jo Schreiner (1991), Lynn Schrei-ner (1991), Cathrin Wolff (1996)

TELSTAR HESPERINGENTrainer: Attila Veres (dritte Saison)Spielerinnen: Elan Brown (1991), Lara Cat-taneo (1997), Lisa Jablonowski (1997), Lou-lou Kenens (1997), Lena Kummer (1994), Le-na Mersch (1997), Florence Muller (1997),Charlotte Ransquin (1988), Lynn Rock (1994),Lynn Schroeder (1989), Noémie Schroeder(1993), Ninon Sitz (1988), Lena Walter (1996)

MUSEL PIKESTrainer: Erny Gruskovnjak (sechste Saison)Spielerinnen: Laure Diederich (1987), Noé-mie Entringer (1996), Sarah Gruskovnjak(1998), Magaly Meynadier (1991), LauraMreches (1995), Lara Nilles (1995), MyriellePlatte (1994), Cathy Schmit (1990), CaroleSitz (1985), Evelyne Stoll (1986), CatherineWeiler (1995), Shalonda Winton (1991)

AMICALE STEINSELTrainer: René Keiser (zweite Saison)Spielerinnen: Yvonne Andersen (1990),Alyssa Charlston (1991), Katie Donovan(1982), Danielle Filbig (1997), Michelle Filbig(1995), Lisa Gidt (1995), Michelle Klepper(1994), Jocelyn McMinimy (1997), Claire Nil-les (1997), Lisa Scheltien (1998), Liz Schmitz(1988), Laurie Weber (1995)

(FOTO: FERNAND KONNEN)