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Während die Datennetze in Bürogebäuden immer mehr von höheren Bandbreiten und Kabeln mit höherwertigerem Aufbau bestimmt werden, vollzieht sich leise die Positionierung eines neuen Übertragungsmediums namens POF – Polymer Optische Faser.
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Die POF ist ein Lichtwellenleiteraus Kunststoff mit einem Durch-messer von 1,0mm. Über dem
Faserkern befindet sich ein Mantel, deraus PVC oder PE bestehen kann. DiePOF mit einem Außendurchmesser von1,5mm hat einen grauen PVC Mantel,diejenige mit einem Außendurchmes-ser von 2,2mm einen schwarzen aus PE.Weitere Typen gibt es auf Anfrage. DieFaser ist als Einzelfaser (simplex) undDoppelfaser (duplex) verfügbar.
Die Übertragung der Signale ge-schieht mittels sichtbarem, ungebün-deltem Licht. Es ist ein rotes Licht miteiner Wellenlänge von 650nm. Fürbestimmte Anwendungen empfiehltsich die Verwendung von blauem Licht,470nm Wellenlänge. Das Licht unter-liegt der Schutzklasse 1 und erfordertsomit keinen besonderen Schutz fürsAuge.
Die Lösung fürmittlere Entfernungen
Die Übertragungsbandbreite der ge-normten SI-POF, die in den folgen-den Beschreibungen zur Anwendungkommt, beträgt 100Mbit/s. Diese wirddurch die Sende- und Empfängerbau-teile bestimmt. Die Übertragungs-weite hängt ab von der Grunddämp-fung der POF als auch von der Art derVerlegung. Bei sorgfältiger Verlegung,mit Bögen oberhalb von 20mmRadius, sind Reichweiten von 70m rea-listisch. Entwicklungen lassen erwar-
ten, dass in dennächsten Jahrendie Bandbreiteauf 1000Mbit/s,bei gleicher POF,erhöht werdenkann. Eigenschaf-ten wie die Bandbreite und die Reich-weite begrenzen den Einsatz der POFfür Gebäudenetze.
Einfache Handhabungbei der Installation
Für die Installation der POF erfordertkeine kostenintensiven Sonderwerk-zeuge. Ein einfaches, kostengünstigesSchneidewerkzeug dient zur Ablän-gung und Herrichtung der POF für denAnschluss an die Geräte. MittelsAnschlussklemme wird die POF direkt– ohne Stecker – fixiert und ange-schlossen. Mit einer Prüfleuchte (Bild1), die einseitig an eine Faser ange-schlossen wird, kann diese in einemFaserbündel identifiziert werden. DesWeiteren ist das Anschließen der Faseran die Sendequelle einer Netzkompo-nenten möglich und dadurch visuellidentifizierbar.
Messgeräte sind für normale Instal-lationen nicht erforderlich. Das Erken-nen des roten Lichtes in der Faser
dient als ausreichende Prüfung für dieFunktion. Für Dämpfungsmessungenstehen geeignete Messgeräte zur Ver-fügung.
Eigenschaften wie diebekannten Glasfaserkabel
Da die POF ein Lichtwellenleiter ist,ergeben sich besondere Eigenschaftenbei der Verlegung im Umfeld vonelektromagnetischen Feldern und Stör-impulsen. Kosten für Erdung, Schir-mung und Potentialausgleich entfallenbei der Errichtung von POF-Netzen. DieVerlegung im Umfeld von Starkstro-manlagen ist unkritisch, dennoch sinddie einschlägigen Bestimmung bei derMontage von Einrichtungen im Umfeldvon Starkstromanlagen zu beachten.Sogar Hybridkabel, bestehend aus Kup-ferleitungen und POF, sind verfügbar.Gerade bei Punkt-zu-Punkt-Verbindun-gen stellen diese eine interessante,wirtschaftliche Alternative zur getrenn-ten Verlegung dar.
de 1–2/2009 71
Mit Plastikfasernverkabelt:
24-Port-Switch
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AUF EINEN BLICKWas heute in Fahrzeugen schon langeverwendet wird, eignet sich ebenso inder Gebäudetechnik: Plastikfasern alsKommunikationswege. Ihre Bearbei-tung, Installation und Montage isteinfach, komplizierte Messgeräte sindnicht erforderlich, daher stellen POF-Verkabelungen eine kostengünstigeAlternative dar.
Während die Datennetze in Bürogebäuden immer mehr von höheren
Bandbreiten und Kabeln mit höherwertigerem Aufbau bestimmt
werden, vollzieht sich leise die Positionierung eines neuen Übertra-
gungsmediums namens POF – Polymer Optische Faser.
Die andere FaserNetzwerklösungen mit POF
Bild 2: Hohlwand-Anschlussdose, in-nen: POF-Steckelemete mit Medien-
konverter, außen: RJ 45-Stecker
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Bild 1: Prüfleuchte für POFMEHR INFOS
Linkswww.ratioplast.de
Noch Fragen?Sigurd SchobertTelefon: (089) 12607-244
Informationstechnik
Geeignet für die Gebäudetechnik
Die Firma Ratioplast-Optoelectronicshat für Gebäudenetze mit POF einSystem entwickelt, das sie unter demNamen »RPNet« vermarktet. RPNet isteine Netzplattform, die Signale mittelsEthernet-Schnittstelle über überträgt.Als Dienste lassen sich IPTV, Video,Sprache (VoIP) sowie Signale derHausautomation und Sensorik über-tragen.
Anwendung findet RPNet im Bereichder Industrie, von Hotels, Krankenhäu-sern und Seniorenheimen. Auch kleineund mittlere Büronetze lassen sich mitRPNet erstellen. Für Wohngebäude undWohnungen wird POF zukünftig eineunübersehbare Option sein. Hierfürsprechen besonders die physikalischenEigenschaften (Abmessungen und Flexi-bilität) der POF, die besonders für dienachträgliche Installation von Vorteilsind. Das Verlegen und »Verstecken«
der POF hinter Fußleisten, unter Teppi-chen und in kleinen Hohlräumen sowiedas Verkleben auf Sockeln und Wändenist mit geringerem Aufwand zu erbrin-gen als bei Kupferkabeln. Klebebänderund kalte Abspritz- und Montagemittellassen sich zur Befestigung nutzen.
Für RPNet stehen aktuell folgendeKomponenten zur Verfügung:• Anschlussdosen (UP) (Bild 2), aktive
Switche mit zwei POF-Anschlüssen undzwei RJ45-Geräteanschlussbuchsen
Bild 3: Traceiver für POF aufKupferleitungen, SFP
Bild 4: 24-Port-Switch für die Aufnahme von SFP Quelle: Ratioplast
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H&P Richter1/2 seite quer,
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Bild 5: Demonstrations-koffer für Präsentationen
Informationstechnik
• Anschlussdosen (UP), für die Durchführung vonPOF, passiv
• Medienkonverter (AP), aktiv• elektronische Stecker mit Klemmanschluss – SFP
650nm (Bild 3)• mechanische Verbinder für Einzelfasern• Prüf- und SchneidwerkzeugeZusätzlich sind aktive Switche mit acht und 24 Aus-gängen mit Schnittstellen für SFP geprüft und für dieVerwendung im RPNet-System zugelassen (Bild 4).Weitere Produkte werden im Jahre 2009 das Pro-duktportfolio ergänzen.
Anwendungen
Der Anwendungsbereich für RPNet ist weit gefächertin den verschiedensten Marktsegmenten. BisherigeErfahrungen konnten in Hotels, kleinen Büros undPrivathäusern gemacht werden. Im Forschungspro-jekt »inHaus2« (www. inhaus-zentrum.de) bestehteine POF-Netzplattform, über die alle Dienste in denabgebildeten Marktsegmenten überträgt.
RPNet ist ein System mit dem Datennetze einfachaufgebaut werden können. Die Komponentenermöglichen die Abbildung aller Netzstrukturen,d.h. Sternverkabelung, Bus- und Ringstrukturen.Vom Modem/Router des Diensteanbieters wird dieVerbindung ins POF-Netz mittels Patchkabeln(≥ Kat.5) hergestellt. Das Netz besteht aus POF-Fasern, der Geräteanschluss (PC, Laptop, u.a.) erfolgtwiederum mittels Patchkabel. VoIP-Anlagen lassenüber das gleiche Netz betreiben. Ebenso ist dasAnschalten von Sicherheitsdiensten (z.B. Kameras,Webcams) möglich.
Die Übertragung von IPTV ist ebenso möglich.IPTV wird heute von vielen Providern angeboten.Das analoge TV-Band von 606MHz oder 862MHzlässt sich allerdings nicht übertragen. Über Möglich-keiten der Übertragung der digitalen Programmewird zu einem späteren Zeitpunkt berichtet.
Wichtig ist es, dass bei der Planung von Netzen fürTV, Daten, Sprache und Hausautomation in Neubau-ten ein ausreichendes Leerrohrnetz erstellt wird. Anallen möglichen Netzzugangspunkten sollten Schal-terdosen installiert werden. In diesen können dannungeschnittene Vorratsringe der POF abgelegt wer-den. Bei Bedarf kann dann eine Anschlussdose instal-liert werden. Dies ergibt ein hohes Maß an Flexibi-lität und Skalierbarkeit.
Präsentationshilfe
Für den Elektrohandwerksbetrieb gibt es einenDemonstrationskoffer (Bild 5), der vom Kunden aucherworben werden kann. Verbaut wurden hierbeieine RP0-Durchgangsdose mit RP-Opto-Klemmen fürdas graue POF-Kabel ( Einspeisung des optischen Sig-nals). Von da aus wird eine Verbindung über POF zuden einzelnen RP4-Anschlussdosen hergestellt. EinNetzteil stellt hier die Spannungsversorgung für dieRP4-Anschlussdosen sicher.
Sigurd Schobert, Redaktion »de«,nach Unterlagen von Ratioplast
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H&P Eltec1/2 Seite hoch,
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Informationstechnik