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RESTEK EXTENT Testbericht in Hifi Vision September 1991

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och nie war derWettbewerb im Oberhausdes Verstärker-Markts so hartwie heute. Niemals zuvorbuhlten so viele Hochpreis-Endstufen um die Gunst derkleinen Gruppe zahlungs-kräftiger HiFi-Fans. Wer indem Gerangel bestehen will,muß neben erstklassigemKlang auch seine individuelleNote pflegen.

Daß man sie in der Men-ge des Angebots übersehenkönnte, ist für die brandneu-en Endverstärker der hessi-schen High-End-SchmiedeRestek sicherlich nicht zu be-fürchten. Kein anderer Her-steller spendiert seinen Kraft-protzen eine so schöne, blauerstrahlende Leistungsanzei-ge wie der aus Kassel. DasDisplay wird von einerdicken Metallplatte einge-faßt, die außer in schlichtemSchwarz auch mit Chrom-und neuerdings sogar mitGold- oder Platin-Auflagezu haben ist - gegen entspre-chenden Aufpreis, verstehtsich.

Schon mit Chrom-Outfit,in dem sich die Extenten bei

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polige XLR-Buchse an. Diesymmetrische Verkabelungbringt gerade bei weiten Lei-tungswegen zwischen Vor-und Endstufe Vorteile, da sieEinstrahlungen in die Strip-pen - etwa von Radiosen-dern oder CB-Funkern - eli-miniert. Da Mono-Blöckenormalerweise in unmittel-barer Nähe der Lautspre-cher aufgestellt werden, las-

Halbe Miete:Zwanzig Lei-stungstransi-

storen arbeitenin jedem Mono-

Block. Sie sitzen- nach plus und ,

minus getrennt -zu jeweils zehn

auf Kühlkörpern,die gleichzeitig dieGehäuseflanken der

Endstufe bilden

sen sich lange Kabel zur Vor-stufe selten vermeiden.

Ein zuschaltbarer Limi-ter soll Beschädigungen desLautsprechers durch zuhohe Pegel verhindern. Erkappt .. Impulsspitzen, diezum Übersteuern der End-stufe und damit zu boxenkil-lenden Verzerrungen führenkönnten, einfach ab.

Bevor die Extent dieseNotbremse zieht, hat je-doch irgendein lärmgeplag-ter Nachbar längst die Polizeialarmiert - selbst wenn er einpaar Häuser weiter wohnt.Der Innenaufbau des 32-Kilo-Herkules deutet aufwahre Leistungsorgien hin.Jeder der beiden Extentenbesitzt einen riesigen Trafound vier bechergroße Kon-densatoren mit insgesamt88000 Mikrofarad Kapazität.

20 Leistungstransistorenpro Block machen den Laut-sprechern Dampf. Sie sitzen- nach plus und minus ge-trennt - direkt auf den In-nenseiten der als Kühlkör-per ausgebildeten Gehäuse-flanken.

Als das Kraftwerk seineüppige Muskulatur im HIFIVISION-Labor spielen ließ,wurde den Meßwiderstän-

den warm ums Herz. 503Watt Dauerleistung ent-wickelte die Extent an vierOhm. Mit halbiertem Wider-stand konfrontiert, erhöhtesie ihren Einsatz auf glatte841 Watt. Mangelerschei-nungen sind also nicht zu be-fürchten - weder mit lei-stungshungrigen noch mitimpedanzkritischen Boxen.Wirkungsgradstarken Laut-sprechern kommt dagegender Störabstand von 76 De-zibel entgegen - Rauschenals Pausenfüller ist definitivabgesagt.

Dafür geht's mit Musikum so besser: An die HIFIVISION-Referenzlautspre-cher T 230 von T+A ange-schlossen, spielte das Duomit einer Lässigkeit undLockerheit, wie sie nur Spit-zenverstärkern zu eigen ist.

Ohne jede Anstrengungdrückte der Kraftprotz dietiefen Baßschläge von ThomRotellas „The Long Walk"(DMP) in den Hörraum.Und die äußerst dynamischeWiedergabe des Schlagzeug-

Solos in „Cherokee" von derHarry James Big Band(Sheffield) machte der Hör-jury klar, warum der Ar-beitsplatz des Drummers„Schießbude" heißt.

Dabei staffelte das Ver-stärkerpaar die Musiker ex-akt in Breite und Tiefe undarbeitete jede tonale Nuancegewissenhaft heraus. VonJohn Pizzarellis Bekennt-nis „I'm An Errend BoyFor Rhythm" (Chesky) ver-schluckten die Kasseler keinnoch so winziges Detail. Hellund spritzig kamen die fürdieses Stück so charakteristi-schen Beckenschläge ausden Boxen.

In den obersten Lagenging die Mark Levinson No.23.5 - Referenz in der Ab-soluten Spitzenklasse -kaum ungenauer, allerdingsetwas zahmer zu Werke.Das bedeutet jedoch nicht,daß die Extenten einenscharfen Ton angeschlagenhätten. Sie produzierten nuretwas mehr Höhen als derAmerikaner, dessen Baß-

Klare Rück-meldung:Kleine Lämp-chen informie-ren über alleFunktio-nen,die mitden hintenangeordnetenTasten aus-gelöst wurden

wiedergabe allenfalls nocheine Kleinigkeit trockenerals die des deutschen Dop-pels war.

Zur Palastrevolution inder Absoluten Spitzenklassereichte es also nicht ganz.Das tut dem erfrischendenAuftritt der Restek-MonosExtent jedoch keinen Ab-bruch. Musikhören mit demKasseler Pärchen macht ein-fach Spaß. Und mit diesemLust-Gewinn sollten dieHessen so manchem Kon-kurrenten ein Schnippchenschlagen können.