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1 LEBEN UND ARBEITEN IM AUSLAND PORTALE GÜNSTIGSTEN INTERVIEW EXPATRIATES GESUNDHEIT „MAN KANN IN PERU VIEL ER- REICHEN, WENN MAN ES SELBST IN DIE HÄNDE NIMMT.“ Ü ber das Leben und Arbeiten in Peru. GESCHÄFTSREISENDE LEBEN UNGESUND W ie die Reisegestaltung die Ge- sundheit auf Geschäftsreisen positiv beeinflussen kann. KRANKENVERSICHERUNGS- SCHUTZ IN DER EU BEI AUS- LANDSENTSENDUNGEN: WARUM DIE A1-BESCHEINI- GUNG NICHT AUSREICHT W elche Anträge Unternehmen für die gesundheitliche Absiche- rung von Mitarbeitern bei Auslandsein- sätzen stellen sollten. © Mihai Tufa für die BDAE GRUPPE JULI 2016

Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Juli 2016

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LEBEN UND ARBEITEN IM

AUSLAND

PORTALEGÜNSTIGSTEN

INTERVIEW

EXPATRIATES

GESUNDHEIT

„MAN KANN IN PERU VIEL ER-REICHEN, WENN MAN ESSELBST IN DIE HÄNDE NIMMT.“

Über das Leben und Arbeiten inPeru.

GESCHÄFTSREISENDE LEBENUNGESUND

Wie die Reisegestaltung die Ge-sundheit auf Geschäftsreisen

positiv beeinflussen kann.

KRANKENVERSICHERUNGS-SCHUTZ IN DER EU BEI AUS-LANDSENTSENDUNGEN:WARUM DIE A1-BESCHEINI-GUNG NICHT AUSREICHT

Welche Anträge Unternehmen fürdie gesundheitliche Absiche-

rung von Mitarbeitern bei Auslandsein-sätzen stellen sollten.

© Mihai Tufa für die BDAE GRUPPE

JULI 2016

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INTERVIEW

RECHTLICHES

EXPATRIATES

AIRLINES

VERMISCHTES

WELTWEIT

7 Krankenversicherungsschutz in derEU bei Auslandsentsendungen:Warum die A1-Bescheinigung nichtausreicht

11 Ältere Menschen verbringen Urlaub gerne zu Hause

11 Deutsche und Australier würdengerne miteinander tauschen

12 Deutsche würden gerne auswandern

12 Die günstigsten Portale für Flugreisen

13 Wo Menschen die größte Lebens-erwartung haben

13 Studie: Babys schlafen schneller,wenn man sie schreien lässt

14 Portugiesische Studie: Kein erhöh-tes Schlaganfall-Risiko für Fußball-fans

14 Medikamenteneinnahme auf Fern-reisen: Zeitzonen beachten

15 Geschäftsreisende leben ungesund15 Die drei häufigsten Stressgründe

weltweit

16 Preisanstieg für Mallorca-Immobilien

17 Lissabon unter den Top 10 der beliebtesten Geschäftsreiseziele

17 Impressum

GESUNDHEIT

9 Austrian Airlines9 Icelandair 10 Lufthansa10 Transavia10 Emirates

3 „Man kann in Peru viel erreichen,wenn man es selbst in die Händenimmt.“

EDITORIAL

5 Urlaubsschnäppchen: Was Sie zuReisen in Krisenländer wissen müssen

5 Italien vollstreckt Geldbußen inDeutschland

6 Autounfall in den USA: WoraufReisende achten sollten

6 Vorsicht mit Sportbooten im Ausland

Liebe Leserin,lieber Leser,

sind Sie auch im Fußballfieber und verpassen kein EM-Spiel? Mir kommt es so vor,als würden von WM zu WM und EM zu EM immer mehr Menschen von diesensportlichen Großereignissen angezogen werden. Viele von ihnen nimmt der Ner-venkitzel auf dem Rasen, der für die Spieler die Welt bedeutet, derart mit, dass ichschon oft um die Gesundheit der Fans gefürchtet habe. Portugiesische Medizinergeben nun allerdings Entwarnung: Fußballfans haben kein erhöhtes Risiko fürSchlaganfälle. Details zur Studie finden Sie auf der Seite 14.

In unserer Gesundheitsrubrik haben wir noch weitere spannende Erkenntnisse fürSie zusammengestellt. Dort lesen Sie unter ande-rem, welche die drei häufigsten Stressgründeweltweit sind (Seite 15), was in punkto Medika-menteneinnahme bei Reisen durch unterschiedli-che Zeitzonen zu beachten ist (Seite 14) undwarum Geschäftsreisende besonders ungesundleben (Seite 15).

Die Personaler unter Ihnen, aber auch unsere Ex-pats dürfte der Fachbeitrag über die A1-Beschei-

nigung bei Entsendungen innerhalb der EU interessieren. In diesem erläutern wir,warum diese für den Krankenversicherungsschutz nicht ausreicht (Seite 7).

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und denken Sie immer daran: DerBDAE begleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland!

Herzlichst, Ihre Silvia Opitz

ZAHL DES

haben Mitarbeiter deut-scher Unternehmen imletzten Jahr zurückgelegt.(Quelle: Airplus)

11.230.812.562

MONATS

FLUGMEILEN

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BDAE: Sie sind gebürtiger Hamburger,leben aber zurzeit in Lima, der Haupt-stadt Perus. Was machen Sie dort be-ruflich?

Stahmann: Ich bin Fotograf undAutor und arbeite derzeit an verschie-denen Ausstellungsprojekten undeinem Roman. Das reicht zum Lebennoch nicht aus, daher gebe ich nochKurse, organisiere Touren und Eventsund mache vieles mehr freiberuflich.

BDAE: Was hat Sie ausgerechnet nach Peru verschlagen?

Stahmann: Nachdem ich bereits Buenos Aires und Argen-tinien bereist und angefangen hatte, Spanisch zu lernen,wollte ich als Nächstes auch die berühmte RuinenstadtMachu Picchu kennenlernen. Und ich wollte das urbaneStadtleben einer so großen Metropole wie Lima mit der Ka-mera einfangen. Dort hat es mir dann so gut gefallen, dassich beschloss, etwas länger dort zu bleiben. Daraus sind mitt-lerweile schon sieben Jahre geworden und das obwohl Limaso eigentlich nicht auf meinem Plan stand — da musste ichmeine einstigen Traumziele Paris, Barcelona und New Yorkerst einmal durchstreichen.

BDAE: Wie lebt und arbeitet es sich in Peru?

Stahmann: Während meiner ersten Jahre in dem Anden-staat war ich noch He-rausgeber eineskleinen E-Papers inenglischer Sprache undall meine Einnahmenund Kunden waren aufder ganzen Welt ver-breitet. Das machtedas Dableiben auchleichter. Als ich michentschlossen hatte,etwas anderes zu tun und einen Job vor Ort suchte, mussteich vor allem kreativ werden. Es ist nicht unbedingt so, dassJobs an jeder Ecke auf einen warten, es sei denn, man arbei-tet in Bereichen, die hier händeringend benötigt werden – sozum Beispiel Ingenieure, Architekten, Entwicklungshelfer,Geologen, Lehrer oder Ärzte. Für einen langjährigen Journa-listen, der auf Deutsch und Englisch geschrieben hat, warüberhaupt kein Bedarf. Also fing ich an, Kurse zu geben,Touren und Events zu organisieren und eine deutschspra-chige Webseite über Peru aufzubauen. Man kann in Peru vielerreichen — wenn man sich nicht auf andere verlässt unddie Dinge selbst in die Hand nimmt.

BDAE: Was waren Ihre größten An-fangsschwierigkeiten beim Einleben inPeru?

Stahmann: Sofern man die spani-sche Sprache beherrscht, halten sichProbleme in Grenzen. Aber man mussimmer davon ausgehen, dass die Dingenicht funktionieren, dass Termine nichteingehalten oder verschoben werdenund dass Meetings so gut wie nie

pünktlich anfangen. E-Mail Anfragen werden oft nicht be-antwortet, persönliche Kontakte sind Gold wert hier in Lima.Und dann gibt es noch eine furchtbare Bürokratie in derStadt. Für alles braucht man Genehmigungen, Papiere undUnterschriften, die Ämter und Banken sind unorganisiert undrauben einem viel Zeit und Nerven.

BDAE: Was hat Ihnen geholfen?

Stahmann: Gleich in der zweiten Woche meines Aufent-haltes in Peru bin ich zu einem Treffen von InterNations ge-gangen. Damals vor über 7 Jahren war die weltweiteCommunity noch eine sehr kleine Gruppe in einer über-schaubaren Ecke einer Bar. Aber der Austausch mit anderenExpats hat mir sehr viel weitergeholfen. Über die Jahre ent-standen daraus auch viele Freundschaften, das persönlicheNetzwerk hat mir darüber hinaus auch im Arbeitsleben vieleTüren öffnen können.

BDAE: Heute sind Sie selbst als Ambassador für Inter-Nations tätig und kümmern sich um andere Expats in Lima.Weshalb?

INTERVIEW

© maspartame - Fotolia.com

„MAN KANN IN PERU VIEL ERREICHEN, WENN MAN ESSELBST IN DIE HÄNDE NIMMT.“

Oliver Stahmann wanderte vor einpaar Jahren nach Peru aus. Wie

es dazu kam, wer ihm beim Einlebenhalf und was er an Land und Leutenliebt, erzählt der 40-Jährige im Inter-view.

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INTERVIEWStahmann: Ich bin bereits seit fünf Jahren Ambassador.Am Anfang meiner Zeit waren es rund 400 Mitglieder, da-raus wurden in den letzten Jahren bereits knapp 12.000 –wir haben das wohl ganz gut gemacht. Unser Bestreben wares, dass die Leute sich auf den von uns organisierten Veran-staltungen wohlfühlen und dass sich die Expats untereinan-der anfreunden und weiterhelfen können. Wir wollten eseinfach anders machen als es hier vor Ort charakteristisch ist.Auf typischen peruanischen Events ist es nicht einfach, je-manden kennenzulernen. Selbst auf Geburtstagsfeiern bil-den sich viele kleine Gruppen und man hat Schwierigkeiten,mit jemanden ins Gespräch zu kommen, den man noch nichtkennt. Auch wenn man abends mit Freunden ausgeht, sitztman zumeist ziemlich isoliert in einer Ecke eines Clubs, undaufgrund der Lautstärke sind Gespräche oft ausweglos.

Auf den InterNations-Events helfe ich den Gästen dabei, soviele Informationen wie möglich über die Organisation unddie Stadt Lima zu erhalten, andere Mitglieder zu treffen undich sorge dafür, dass sich niemand langweilt. Manchmal be-reite ich dafür spezielle Networking-Icebreaker oder Videosvor. Zudem halte ich den Kontakt zu den englischsprachigenMedien vor Ort und anderen Expat-Gruppen. Dazu koordi-niere ich mit den Consuls — das sind die Organisatoren vonkleineren Freizeitaktivitäten bei InterNations — deren Ter-mine, schaue, dass sich nichts überschneidet und gebe Anre-gungen und Kontakte weiter. Mittlerweile haben wir in Limawirklich großartige Aktivitäten und sehr motivierte Consuls.

BDAE: Was haben Sie bereits von Ihrem Auslandsaufenthaltmitgenommen?

Stahmann: Ich habe gelernt, wie wichtig es sein kann,gute Kontakte in der ganzen Welt zu haben, das kann imtäglichen Leben vieles einfacher machen. Und ich weiß nun,wie wichtig es ist, viele Sprachen zu beherrschen. Ich persön-lich habe mit Spanisch, Englisch und Deutsch rund um dieUhr drei verschiedene zu managen.

BDAE: Was würden Sie potenziellen Auswanderern nachPeru ans Herz legen?

Stahmann: In Peru ist es wichtig, tolerant zu sein, Fehlerund scheinbar Unmögliches als gegeben zu akzeptieren undvon vornherein damit zu rechnen, dass manches schiefgeht.Ein Plan B ist in Peru immer notwendig. Sofern man der pe-ruanischen Kultur immer freundlich und offen begegnet,wird man nie Probleme haben. Man muss hier vieles mit Hei-terkeit und Optimismus angehen. Wenn man sich schon amfrühen Morgen über die unmögliche Fahrweise der Autofah-rer aufregt, wird man den Rest des Tages auch nicht mehrglücklich. Und wenn das Meeting eine halbe Stunde verspä-tet beginnt, der erwartete Scheck immer noch nicht rausge-gangen ist, obwohl man schon seit zwei Monaten daraufwartet, das Internet mal wieder nicht funktioniert und manstundenlang im Stau steckt, dann fällt es manchmal schwer,die Stadt zu mögen. Das gute Essen, die leckeren Drinks, dielieben Menschen, die herrliche Parkanlage Malecon und dasmilde Wetter entschädigen dafür dann doch für vieles.

ÜBER INTERNATIONS

Mit mehr als 1,8 Millionen Mitgliedern aus 390 Städten in166 Ländern ist InterNations — im Jahr 2007 gegründet— das vermutlich weltweit größte Netzwerk und Informa-tionsportal für Menschen, die im Ausland leben und ar-beiten. Die Mitglieder tauschen sich online und offlineaus. Monatlich gibt es rund 4.000 Veranstaltungen undAktivitäten.

https://www.internations.org/

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RECHTLICHESDerzeit gibt es enorme Preisnach-

lässe bei vielen Reiseangebotenbeispielsweise in die Türkei, nach Ma-rokko oder Ägypten. Was steckt dahin-ter?

Reisen in die Türkei sind in diesem Jahrso günstig wie nie. Eine Woche imZweibettzimmer mit Hin- und Rückflugin die Türkei wird derzeit für wenigerals 200 Euro pro Person angeboten. Beidem beispielhaften Angebot handelt essich um den Aufenthalt in einem 4-Sterne-Hotel. Der Grund für die Preis-nachlässe von bis zu 70 Prozent imVergleich zum Vorjahr liegt auf derHand. Nach den Terroranschlägen inIstanbul und Ankara machen die Deut-schen einen Bogen um die Türkei unddie ehemals zahlreichen russischenTouristen meiden nach diplomatischenSpannungen zwischen Russland undder Türkei ebenfalls das Land. EinigeHotels an der türkischen Riviera habensogar schon geschlossen – mangelsNachfrage. Beim Urlaub in Marokkooder Ägypten bietet sich ein ganz ähn-liches Bild. Der Besuch der Pyramidenin Gizeh oder der farbenfrohen Märktein Marrakesch kosten nur noch dieHälfte. Über den Preis versuchen dieReiseveranstalter, die Hotels doch nochzu füllen. Zahlreiche Anbieter haben

zudem bereits vor den Terroranschlä-gen Plätze in Flugzeugen gebucht undbezahlt. Damit Hotels und Flugzeugenicht leer bleiben, werden Flüge undHotelzimmer nun zu Dumpingpreisenangeboten.

Die Vorfreude auf einen Urlaub kannarg getrübt werden, wenn man in denNachrichten hören muss, dass im Ziel-land eine Bombe hochgegangen ist. Esist durchaus verständlich, wenn mandie gebuchte Reise dann lieber absa-gen möchte. Rechtsexperten der ARAGweisen darauf hin, dass Angst vor Ter-roranschlägen nicht zwingend einGrund zur Kündigung des Reisevertra-ges ist und der ängstliche Tourist unterUmständen Stornokosten zahlen muss.Nur wenn so genannte höhere Gewaltvorliegt, beispielsweise Krieg, Kriegsge-fahr, innere Unruhen oder instabile Ver-hältnisse im Reiseland, kann der Urlaubkostenlos storniert werden. Eine allge-mein erhöhte Gefahr terroristischer An-schläge reicht hingegen nicht aus (AGMünchen, Az.: 231 C 9637/15).

Die Reisewarnungen des AuswärtigenAmtes enthalten einen dringenden Ap-pell, Reisen in ein Land oder in eine Re-gion eines Landes zu unterlassen. Siewerden dann ausgesprochen, wenn

aufgrund einer akuten Gefahr für Leibund Leben vor Reisen in das betref-fende Land oder in eine bestimmte Re-gion eines Landes gewarnt werdenmuss. Für sich allein genommen be-gründen sie zwar noch keine höhereGewalt, können aber je nach Lage desFalles ein Anzeichen dafür sein. Für dieTürkei, Ägypten oder Marokko beste-hen derzeit solche Warnungen nicht.Ob es dennoch bestimmte Sicherheits-hinweise zu beachten gibt, erfahren Siezu jedem Land jederzeit und topaktuellim Internet auf den Seiten des Auswär-tigen Amtes.

Quelle: ARAG – Rechtstipps und Urteile

In Italien verhängte Geldbußen ab 70Euro können jetzt auch in Deutsch-

land zwangsweise eingetrieben wer-den. Bislang war dies nicht möglich, dakein Vollstreckungsabkommen be-stand. Zum 27. März 2016 hat der ita-lienische Gesetzgeber dies geändert.Damit ist der EU-Rahmenbeschluss lautADAC in allen EU-Staaten außer Grie-chenland umgesetzt.

Aber nicht nur künftige Tempoverstößesind von der Neuregelung betroffen:Auch lange zurückliegende Geldbußenkönnen vollstreckt werden, da die Ver-jährungsfrist fünf Jahre beträgt.

Für die Zwangsvollstreckung der Buß-gelder in Deutschland ist ausschließlichdas Bundesamt für Justiz zuständig.Private italienische oder deutsche In-

kassofirmen können Forderungen ita-lienischer Bußgeld- oder Polizeibehör-den nicht zwangsweise eintreiben,auch wenn sie dies in der Vergangen-heit häufig versucht haben. PrivateMautforderungen dagegen könnenvon Inkassofirmen durchgesetzt wer-den, wenn der Fahrer feststeht.

Wer wegen eines Verkehrsverstoßesangeschrieben wird, bekommt auf dieGeldbuße 30 Prozent Rabatt, wenn erinnerhalb von fünf Tagen zahlt. Lässt er60 Tage ohne Zahlung verstreichen,verdoppelt sich das Bußgeld und wirdschließlich vollstreckt.

URLAUBSSCHNÄPPCHEN: WAS SIE ZU REISEN IN KRISENLÄNDER WISSEN MÜSSEN

ITALIEN VOLLSTRECKT GELDBUSSEN IN DEUTSCHLAND

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RECHTLICHESWer eine Rundreise in die USA plant, nutzt in der Regel

dafür einen Mietwagen. Doch was passiert, wennAusländer in den Vereinigten Staaten mit dem Leihwageneinen Autounfall verursachen?

„Um ein erfolgversprechendes Verfahren führen zu könnenund Versicherungsansprüche rückwirkend geltend zu ma-chen, ist es wichtig, sämtliche Details des Unfallgeschehensund alle Folgemaßnahmen so detailliert wie möglich festzu-halten“, sagt der deutsch-amerikanische Anwalt Carl-Chri-stian Thier von der Kanzlei Urban Thier & Federer P. A.(www.urbanthier.de). Des Weiteren sollten Betroffene daraufachten, sich eine Kopie des Polizeiberichtes aushändigen zulassen und auch Dokumentationen zu etwaigen Verletzun-gen, ärztlichen Maßnahmen und Arztrechnungen aufzube-wahren. Wichtig ist außerdem, die Haftpflichtversicherung,die deutsche Krankenversicherung sowie den Halter desMietwagens und dessen Versicherung zeitnah über den Un-fallschaden zu informieren.

Um Anwaltskosten bezahlen zu können, ist es sinnvoll, vorReiseantritt eine Rechtsschutzversicherung mit internationa-lem Geltungsbereich abzuschließen. Diese deckt bereits klei-nere Unfallschäden im Ausland ab und greift auch beieventuell anfallenden Kosten für die Vertretung durch einenAnwalt und Gerichtsverhandlungen. Was viele nicht beden-ken: Bei länger andauernden Verhandlungen können zusätz-liche Reisen notwendig werden. Diese sind oft im Rechts-schutz inbegriffen. Wichtig: Der Rechtsschutz sollte im Um-fang nicht an die deutsche Gebührenordnung angelehnt

sein, sondern die am Ort üblichen Kosten abdecken. Bei grö-ßeren Fällen besteht zudem die Möglichkeit, im Rahmeneines Erfolgshonorars vertreten zu werden.

Auch am Unfallort selbst gilt es einiges zu beachten. So sindUnfallbeteiligte in den USA grundsätzlich dazu verpflichtet,Aussagen zum Unfallhergang und zur eigenen Person zumachen. „Vorsicht ist insbesondere geboten, wenn die Poli-zei bei der Befragung ausdrücklich auf das Schweigerechtverweist. In diesem Fall gilt ein Beteiligter strafrechtlich gese-hen als potenzieller Beschuldigter, dessen Aussagen dannspäter gegen ihn verwendet werden können. Von einer Stel-lungnahme ohne Anwalt ist dann dringend abzuraten“,warnt der Rechtsanwalt Thier.

Er rät außerdem davon ab, mit anderen Unfallbeteiligten inKontakt zu treten. „Grundsätzlich sollte man die Kommuni-kation einem Fachmann überlassen“, rät der Experte. „Dennwer als Geschädigter in den USA gut beraten ist, hat auchgute Chancen, seinen Anspruch auf Schadensersatz geltendzu machen.“

AUTOUNFALL IN DEN USA: WORAUF REISENDE ACHTEN SOLLTEN

Für Bootsbesitzer bietet das Ausland viel Freude und Ab-wechslung. Wer jedoch etwas falsch macht und die

Rechtslage nicht kennt, riskiert Geldbußen oder Strafen. Da-rauf weist der auf Bootshaftpflichtversicherungen speziali-sierte Versicherungsmakler Axel Gnädiger(www.sportboot.versicherung) hin.

Haftungsfallen können passionierten Skippern bereits aufdem Hinweg begegnen. So sind etwa über das Fahrzeug hin-ausragende Teile in Deutschland nachts mit Beleuchtung zukennzeichnen, in Österreich muss diese reflektierend sein.Für Italien ist gleich eine 50 x 50 cm große, rot-weiß ge-streifte, reflektierende Tafel gewünscht.

Wer sich in Italien an Mautstellen vertan hat und durch Rück-setzen oder Spurwechsel korrigieren will, gerät schnell in denBannstrahl der Ordnungshüter und riskiert saftige Geldbu-ßen bis hin zum Fahrverbot.

Viele Länder setzten den Nachweis einer Sportboot-Haft-pflichtversicherung in der richtigen Höhe voraus. Für Italiensind das mindestens fünf Millionen Euro je Schadensfall für

Personenschäden und mindestens eine Million Euro je Scha-densfall für Sachschäden

Für den Urlaub sollte das Zertifikat rechtzeitig, mit aktuellenBootsdaten und in richtiger Höhe beim Wassersportversiche-rer beantragt werden. Das gilt auch für Beiboote mit Motor,für die eine eigene Bescheinigung sinnvoll ist. Für bestimmteSeen in Frankreich sind besondere Zertifikate notwendig.

Auch in vielen anderen Bereichen besteht für Auslandsfahr-ten Handlungsbedarf bei

• Beflaggung• Nachweis über die entrichtete Umsatzsteuer• Sicherheitsausrüstung• Verkehrsregeln und• Geschwindigkeitsbeschränkungen

Wer in den Niederlanden mit einer großen Yacht die zuläs-sige Geschwindigkeit im Revier um 4-5 hm/h überschreitet,wird mit 900 Euro zur Kasse gebeten. Mehr als 5 km/h kos-ten gleich 1.400 Euro.

VORSICHT MIT SPORTBOOTEN IM AUSLAND

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Immer wieder hört man, dass Unternehmen weniger Auf-wand bei der gesundheitlichen Absicherung von Mitarbei-

tern haben, wenn diese innerhalb der EU für den Arbeit-geber tätig werden. So heißt es, dass das entsendende Un-ternehmen es einfach habe, da nur eine so genannte Euro-pabescheinigung wie die A1- beziehungsweise S1-Beschei-nigung beantragt werden müsse. Alle Versicherungsfragenseien damit in der Folge geklärt.

Vorweg kann schon einmal unterschieden werden, dass dieA1-Bescheinigung dazu dient, den Verbleib in der heimatli-chen Sozialversicherung zu bestätigen. Die S1-Beschneini-gung hingegen regelt den Zugriff aufGesundheitsleistung in einem Land der EU,während man in einem anderen Mitglied-staat der EU versichert ist.

Doch ist das wirklich der Fall? Was ist dieA1-Bescheinigung (respektive S1-Beschei-nigung) eigentlich? Welchen Zweck erfülltdiese? Sind Unternehmen mit ihr hinsicht-lich der Absicherung ihrer im Ausland täti-gen Mitarbeiter damit tatsächlich vorHaftungsansprüchen geschützt? Bietet die Eu-ropäische Krankenversicherungskarte ausreichendSicherheit in punkto Gesundheitsschutz? Um diese Fragenzu klären, bedarf es einer grundlegenden Erläuterung desAntragsprozesses im Rahmen einer Auslandsentsendung.

Zweck der A1 – BescheinigungUm innerhalb der Europäischen Union das Abführen von So-zialversicherungsbeiträgen sowohl im Heimat- als auch imBeschäftigungsland zu vermeiden und die Möglichkeit desVerbleibs im Heimatsystem zu gewährleisten, gilt die Verord-nung (EG) Nr. 883/2004.

Die deutschen Rechtsvorschriften über soziale Sicherheitkönnen unter Umständen auch für Personen gelten, die imRahmen eines deutschen Beschäftigungsverhältnisses imAusland zum Einsatz kommen. Dies betrifft nicht nur Arbeit-nehmer, sondern auch Selbstständige. In diesen Fällen kön-nen Entsendebescheinigungen (A1-Bescheinigung – zuvorE101) bei den zuständigen Trägern gestellt werden.

Die jeweiligen Voraussetzungen für die Ausstellung der A1-Bescheinigung werden von der jeweiligen Stelle geprüft. DieA1-Bescheinigung ist gewissermaßen die Bestätigung der Er-füllung aller Voraussetzungen. Wichtig hierbei ist, dass beiErwerbstätigkeiten in mehreren Mitgliedstaaten andere Krite-rien zur Anwendung kommen, die in diesem Beitrag nichtweiter thematisiert werden.

Praktisch gesehen gilt, dass ein Mitarbeiter in einem anderenEU-Mitgliedstaat für seinen deutschen Arbeitgeber tätig seindarf und weiter in der Kranken-, Renten- und Arbeitslosen-versicherung des Heimatlandes verbleibt. Dies ist allerdingsfür maximal 24 Monate möglich.

Übrigens: Diese Vorschrift gilt nicht nur für langfristige Ent-sendungen, sondern auch für Geschäftsreisen.

Typisches Problem: Restkosten nach KrankheitsfallDer Verbleib im heimatlichen Sozialversicherungssystem kann

aber die Frage nach dem gleichwertigen Schutz in anderenEU Staaten nicht beantworten. Verbleibt ein Mitar-

beiter beispielsweise in seiner gesetzlichenKrankenversicherung, greift bei seinem Ein-

satz im Ausland SGB V, §17, Nummer 1:.

SGB V §17 Nummer 1:„Mitglieder, die im Ausland beschäftigtsind und während dieser Beschäftigungerkranken oder bei denen Leistungen beiSchwangerschaft oder Mutterschaft erfor-

derlich sind, erhalten die ihnen nach diesemKapitel zustehenden Leistungen von ihrem Ar-

beitgeber. Satz 1 gilt entsprechend für die nach §10 versicherten Familienangehörigen, soweit sie das Mit-glied für die Zeit dieser Beschäftigung begleiten oder besu-chen.“

Dies bedeutet also, dass der betroffene Mitarbeiter eineRechnung für Gesundheitsleistungen erhält und in Vorleis-tung tritt. Die Kosten muss der Arbeitgeber nach Prüfung zu100 Prozent erstatten. Der Arbeitgeber wiederum kann sichdie Kosten von der Krankenkasse zurückzahlen lassen. Daaber nur die Kosten, die in Deutschland für die erbrachte Ge-sundheitsleistung angefallen wären, ersetzt werden, könnendabei sogenannte Restkosten entstehen. Je nach Leistungs-fall kann dies auch über 90 Prozent der Rechnung betragen.

Letztendlich kann es auch sein, dass die Krankenkasse über-haupt nicht für die Kosten aufkommt, da sie diese auch inDeutschland nicht übernehmen würde. Die Prüfung was er-stattungsfähig ist, obliegt bei Erhalt der Rechnung durch denMitarbeiter jedoch dem Arbeitgeber. Hat dieser nicht dasKnow-how im Hause, ob eine Rechnung erstattungsfähig ist,kann es zu Konflikten mit dem Mitarbeiter kommen. DerGrund: Im schlimmsten Fall erstattet das Unternehmen sei-nem Angestellten die Rechnung und erhält von der Kranken-kasse die Aussage, dass die Leistung in Deutschland nichtanrechnungsfähig ist. In diesem Fall steckt der Arbeitgeberim Dilemma – auf der Rechnung sitzen bleiben oder die Kos-ten vom Arbeitnehmer zurückfordern.

EXPATRIATESKRANKENVERSICHERUNGSSCHUTZ IN DER EU BEI AUSLANDSENTSENDUNGEN: WARUM DIE A1-BE-SCHEINIGUNG NICHT AUSREICHT

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Schutz durch EU-Krankenversicherungskarte?Jeder, der bei einer gesetzlichen Krankenversicherung Mit-glied ist, erhält eine Gesundheitskarte, auf deren Rückseitedie Europäische Krankenversicherungskarte (European HealthInsurance Card – EHIC) aufgedruckt ist. Auch bei Mitarbeiter-entsendungen ersetzt diese Karte den vorherigen Auslands-krankenschein E128.

Mit dieser Karte soll der Zugang zu Gesundheitsleistungeninnerhalb der Mitgliedstaaten der EU sichergestellt werden.Allerdings gilt dieser Schutz zunächst ausschließlich für Un-fall- und Notfallbehandlungen. Darüber hinaus muss immereine direkte Rücksprache mit der jeweiligen Krankenkasse er-folgen. Dies ist erforderlich, sobald ein Mitarbeiter Deutsch-land verlässt. Der Schutz erstreckt sich also auf unmittelbarerforderliche medizinische Behandlung. Soweit die Theorie.Tatsächlich existiert ein rein praktisches Problem. Ärzte sowieKrankenhäuser akzeptieren die EHIC oft nicht. Dies ergibtsich aus den Abrechnungsprozessen, die sich sehr kompli-ziert gestalten. Wird die Karte also abgelehnt, muss der be-troffen Mitarbeiter seine Arztrechnungen privat bezahlenund diese beim Arbeitgeber einreichen.

Im Ergebnis ist die Absicherung von im Ausland eingesetztenMitarbeitern im EU-Raum in der Theorie über die Karte ge-währleistet, stellt jedoch hinsichtlich der Haftungsfrage derArbeitgeber keine praktikable Lösung dar.

S1-Bescheinigung – Lösung aller Probleme?Die S1-Bescheinigung wird grundsätzlich für Wohnortsfälleausgestellt und sichert den Anspruch auf Gesundheitsleistun-gen. Wohnortsfall bedeutet, dass der Mitarbeiter in einemLand arbeitet und dort in der Sozialversicherung abgesichertwird, aber gewöhnlich in einem anderen Mitgliedstaat derEU wohnt.

Damit ein Expat alle erforderlichen Gesundheitsleistungen er-hält, wenn er seinen gewöhnlichen Wohnsitz im Auslandhat, muss die S1-Bescheinigung beantragt werden. Auf dieseWeise ist die Haftungsfrage für jene Mitarbeiter, die fürLangzeitentsendungen über einem Jahr im EU-Raum einge-setzt werden, gelöst. Für kurzfristige Einsätze stellt sich nachwie vor die Frage des umfassenden Versicherungsschutzesund ergibt somit den Handlungsbedarf des Unternehmens.

Auch bei den langfristigen Einsätzen können sich Unterneh-men aber entscheiden, anstatt sich eine S1-Bescheinigungaushändigen zu lassen, eine individuelle Prüfung vorzuneh-men. Freiwillige Mitglieder der gesetzlichen Krankenversiche-rung und Personen mit einer privaten Krankenversicherungkönnen ihre Versicherung auf Anwartschaft beziehungsweisein der Privaten Krankenversicherung (PKV) auf kleine odergroße Anwartschaft stellen und sparen somit Beiträge.Als Ersatz für die gesetzliche oder private Versicherung dienteine Auslandskrankenversicherung, die in der Regel keine Al-tersrückstellung aufbauen muss und deutlich günstiger ist.

Fazit: Immer Einzelfall betrachtenDie A1-Bescheinigung dient also dem Verbleib im heimatli-chen Sozialversicherungssystem. Die Versicherungspflicht imInland führt aber nicht automatisch zu einem Anspruch aufLeistung im Ausland gegenüber der gesetzlichen Kranken-kasse in Deutschland. Der Abrechnungsprozess findet überden Arbeitgeber statt, der jedoch das Prüf-Know-how vorlei-sten muss.

Die EHIC ist hierbei theoretisch ein Teil der Lösung, führt je-doch in der Praxis wieder zum Handlungs- und Prüfbedarfdes Arbeitgebers, will er eine hundertprozentig ausreichendeAbsicherung haben.

Die S1-Bescheinigung kann in Fällen langfristiger Einsätze zu-sätzliche Kosten sparen. Es lohnt sich aber, auch dort den in-dividuellen Fall zu betrachten. Im Einzelfall kann durch denAbschluss einer Anwartschaft viel Geld für den Arbeitgeberund Arbeitnehmer gespart werden. Eine Auslandskranken-versicherung schließt dann die Absicherungslücke.

Mitarbeiter, die einzig mit einer A1- oder S1-Bescheinigungausgestattet in der EU auf Geschäftsreise sind oder einer vor-übergehenden Tätigkeit nachgehen, sind ein Risiko für denArbeitgeber. Personaler müssen die Bedeutung und die prak-tischen Grenzen der Europabescheinigungen kennen. Risiko-lücken sollten privat geschlossen werden, um Haftungsfallenzu vermeiden.

EXPATRIATES

AUTORClaus-Helge Groß ist Firmenkunden-berater Auslandsversicherungen beider BDAE GRUPPE

Tel.: +49-40 30 68 74-70E-Mail: [email protected]

Page 9: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Juli 2016

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Icelandair hat ihr Streckennetz weiter ausgebaut und fliegtseit dem 19. Mai 2016 am Montag, Dienstag, Donnerstag

und Samstag vom Heimatflughafen Keflavik in die kanadischeStadt Montreal. Die Verbindung steht vorerst nur im Sommer-flugplan der Airline, der bis zum 8. November dieses Jahres gilt.

Die Flugzeit von Island nach Montreal beträgt fünf Stunden.Fluggäste haben die Möglichkeit, unter den ReiseklassenEconomy, Economy Comfort und Saga Class zu wählen. Rei-sende aus Frankfurt, München, Hamburg, Zürich sowie Genferreichen Kanada dabei mit einer kurzen Umsteigezeit vonnur 60 bis 90 Minuten in Keflavik. Längere Aufenthalte biszum Weiterflug können auch eingelegt werden. Für einenStopover von bis zu sieben Nächte auf Island erhöht sich derFlugpreis nicht.

Auf allen Strecken nach Nordamerika bietet Icelandair ausge-weitete Freigepäckregelungen mit zweimal 23 Kilogramm inder Economy Class.

AIRLINES

ICELANDAIR

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AUSTRIAN AIRLINES

Aufgrund der großen Nachfrage rund um die Fußball-Eu-ropameisterschaft 2016 erweitert Austrian Airlines das

Flugangebot, um so viele Fans wie möglich nach Frankreichzu fliegen. Neben dem Einsatz von größeren Flugzeugenwerden die Flüge zwischen Wien und Paris sowie Wien undLyon aufgestockt. In Summe bietet die Airline im Juni 5.500zusätzliche Sitzplätze nach Frankreich an.

Rund um die Spieltage der österreichischen Fußballnational-mannschaft gegen Portugal und Island setzt Austrian aufden Morgenflügen von und nach Paris Langestrek-kenflugzeuge vom Typ Boeing 777 ein. Diesebieten über 100 zusätzliche Sitzplätze pro Fluggegenüber dem regulär eingesetzten AirbusA320 und A321. Außerdem wird das Flug-angebot zwischen Wien und Paris um 15zusätzliche Flüge mit Flugzeugen vom TypAirbus A320 und A321 erweitert. NebenParis setzt Austrian auch auf der Streckenach Lyon größere Flugzeuge ein: statt Fokker100 und Dash8-Q400 werden Flugzeuge derAirbus Flotte auf zehn Rotationen zwischen Wienund Lyon eingesetzt, um zum Beispiel Fans aus Rumä-nien oder Ungarn zu den Spielen ihrer Mannschaften zu flie-gen.

Außerdem erweitert die österreichische Airline pünktlich zumBeginn der Urlaubszeit ihr Angebot nach Spanien und Italien.Jeden Donnerstag geht es seit dem 27. Mai 2016 nach Jerezund nach Bari.

Nach Andalusien hebt der Flieger um 9.45 Uhr in Wien abund landet mit Ankunft in der Provinz Cádiz um 13.20. Um

14.05 Uhr startet die Maschine dann auch schon gleich wie-der für ihren Rückflug und erreicht um 17.30 die HauptstadtÖsterreichs.Bari wird im Dreieck mit Zwischenstopp in Lamezia Terme an-geflogen. Der Flieger startet um 9.40 Uhr in der österreichi-schen Metropole und erreicht Lamezia Terme um 11.40 Uhr.Von hier aus geht es um 12.25 Uhr weiter nach Bari, wo derFlieger um 13.15 landet. Der Rückflug erfolgt nach einem45-minütigen Aufenthalt mit Ankunft um 15.40 Uhr am

größten Flughafen Österreichs. (Alle Zeiten sind Lokalzei-ten.)

Schon Anfang des Jahres haben die Buchungs-zahlen eine deutliche Verschiebung der Ur-laubziele gezeigt. In den letzten Jahrenwaren im Sommer Destinationen in Tune-sien oder der Türkei häufig gebucht. Derneue Trend geht aber deutlich in Richtung

Spanien und Italien.

Neben Bari und Lamezia Terme bietet die Airlinezusätzlich einen dritten Flug pro Woche nach Cata-

nia und einen zweiten wöchentlichen Flug nach Olbiaan. Auch Neapel wird mit zwei zusätzlichen Flügen insge-samt fünf Mal pro Woche direkt aus Wien angeflogen.Damit werden im aktuellen Sommerflugplan insgesamt 95wöchentliche Ziele in Italien angeboten. Nach Spanien bietetdie Airline insgesamt dreizehn Flüge die Woche an. Täglichgeht es direkt aus Wien nach Barcelona. Gran Canaria, Ibiza,Menorca und Jerez werden einmal pro Woche und Teneriffazweimal pro Woche aus Wien angeflogen.

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Die niederländischeNiedrigflugpreisgesell-

schaft startete in der Wochevom 30. Mai 2016 acht Erst-flüge ab München. Den An-fang machte der Flug nachBerlin-Schönefeld, der um6.40 Uhr abhob. Danebenstarteten neuen Verbindun-gen von München nach Va-lencia, Bari, Palermo,Dubrovnik, Lissabon, Cata-nia und Alicante. Damit hatTransavia insgesamt 19 Des-tinationen ab München inihrem Flugplan.

Auf ihren Flügen bietet dieAirline drei verschiedene Ta-rife an. Im Tarif Basic sind

zehn Kilogramm Handge-päck und ein bestätigterSitzplatz inklusive, währendder Tarif Plus mit einem Frei-gepäckstück von 20 Kilo-gramm, der Reservierungdes Lieblingsplatzes und fle-xiblen Umbuchungsbedin-gungen weiteren Komfortbietet. Gäste, die ihren Flugzum Max-Tarif gebuchthaben, sparen durch dieNutzung der Fast Lane ander Sicherheitskontrollenicht nur Zeit, sondern kön-nen auch ein Freigepäck-stück mit einem Gewicht biszu 30 Kilogramm mitneh-men.

TRANSAVIA

Emirates nimmt ab dem4. Juli dieses Jahres eine

dritte tägliche Verbindungzwischen Dubai und Kap-stadt auf.

EK778 startet um 10.50 Uhrin Dubai und landet um18.30 Uhr in Kapstadt. DerRückflug mit der NummerEK779 verlässt Kapstadt um20.05 Uhr und erreichtDubai um 7.30 Uhr desnächsten Morgens. Die Boe-ing 777 bietet in einer Drei-Klassen-Konfiguration achtprivate Suiten in der FirstClass, 42 Flachbettsitze inder Business Class und 310Sitzplätze in der EconomyClass.

Neben Kapstadt werdenauch noch Johannesburgund Durban angeflogen.Weiter ausgebaut werdenauch die Flüge nach Thai-land. Ab dem 1. Juli 2016bietet die Airline einen zu-sätzlichen täglichen Flugvon Dubai nach Bangkokan. EK 530 startet um 19.50Uhr in Dubai und landet amnächsten Morgen um 5.00Uhr in Thailands Hauptstadt.Auf dem Rückflug startetder Flieger um 6.35 Uhr inThailands Hauptstadt underreicht die größte Stadt derVereinigten Arabische Emi-rate um 9.50 Uhr. Auch aufdiesem Flug setzt die Airlineeine Boeing 777-300ER mitdrei Reiseklassen ein.

EMIRATES

AIRLINES

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LUFTHANSA

Die größte deutscheFluggesellschaft hat

mit Beginn des Sommerflug-plans neue Ziele in ihr Flug-programm mitaufgenommen.

Seit dem 11. Mai dieses Jah-res startet fünfmal wöchent-lich jeweils um 11.45 Uhrein Flieger vom neuen Satel-litenterminal des Münche-ner Flughafens nach Denver.Um 14.30 Uhr erreicht dieMaschine die Hauptstadtdes US-Bundesstaates Colo-rado. Nach einem 1,5-stün-digen Aufenthalt hebt dieMaschine um 16.05 Uhr fürden Rückflug ab und er-reicht um 10.05 Uhr denFlughafen „Franz JosefStrauß“. (Alle Zeiten sindLokalzeiten.)Bedient wird die Strecke miteinem Airbus A330-300, derden Gästen die Auswahlunter vier Klassen bietet.Der Hin- und Rückflug nachDenver kann bereits ab 799Euro gebucht werden.

Neben Denver können Flug-reisende außerdem ab so-fort zwei neue Mittelmeer-ziele nonstop ab Münchenerreichen. Seit Mitte Maigeht es jeden Samstag nachSantorin und immer sonn-tags nach Korfu.

Zur südlichen Kykladen-Inselstartet der Flieger um 14.40Uhr und erreicht den klei-nen Archipel um 18.15 Uhr.Nach einem kurzen Aufent-halt geht es um 19.05 Uhrzurück in die Landeshaupt-stadt des Freistaates Bayern.

Um 11.05 hebt die Ma-schine nach Korfu ab, wosie um 14.00 Uhr landet. 60Minuten später geht es wie-der zurück in die Metropolean der Isar. (Alle Zeiten sindLokalzeiten.)

Lufthansa bedient die grie-chischen Inseln mit einemAirbus A320 in zwei Reise-klassen. Der Hin- und Rück-flug nach Korfu oderSantorin kann bereits ab190 Euro beziehungsweiseab 129 Euro gebucht wer-den.

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VERMISCHTESÄLTERE MENSCHEN VERBRINGEN URLAUB GERNE ZU HAUSE

Ferienzeit ist Reisezeit: In den Som-mermonaten zieht es die Menschen

in den Urlaub, die Autobahnen sind voll,die Schlangen vor den Check-In-Schal-tern am Flughafen lang. Doch um sich inden Ferien entspannen und abschaltenzu können, braucht es für viele nicht un-bedingt eine große Urlaubsreise.

Bei einer repräsentativen Umfrage imAuftrag des Apothekenmagazins "Se-

nioren Ratgeber" betont jeder Zweite(47,1 Prozent), er müsse nicht weit rei-sen, um sich zu erholen. Deshalb ver-bringe er seinen Urlaub gerne zu Hause.Je älter die Menschen werden, destoweniger Fernweh scheinen sie dabei zuhaben: Drei von fünf Männern undFrauen ab 70 Jahren (60,7 Prozent) ver-bringen ihre Ferien bevorzugt in den ei-genen vier Wänden.

DEUTSCHE UND AUSTRALIER WÜRDEN GERNEMITEINANDER TAUSCHEN

Deutsche und Australierempfinden jeweils eine

Faszination für das andereLand. In Australien lebenetwa 129.000 Deutscheoder deutschstämmigeMenschen und mehr als11.000 Australier nennenDeutschland ihr neues Zu-hause. Das hat die PlattformTransferWise herausgefun-den.

Tatsächlich würde etwa dieHälfte der Deutschen wieauch der Australier gern ein-mal im jeweils anderen Landfür einen längeren Zeitraumleben. Unter australischenBefragten sind sogar mehrPersonen bereit, für einenlängeren Zeitraum nachDeutschland zu kommen alsDeutsche bereit wären, nachAustralien zu ziehen. Etwa47 Prozent der Australiergaben an, sich eher keinenlängeren Aufenthalt inDeutschland vorstellen zukönnen, bei den Deutschensind es umgekehrt 52 Pro-zent.

Die Gründe, für einen Zeit-raum im jeweils anderenLand leben zu wollen, sindvielfältig: Das häufigsteMotiv ist mit knapp 30 Pro-zent für die Australier undknapp 28 Prozent für die

Deutschen die Faszinationam anderen Land. Als zweit-häufigste Antwort gabendie Befragten aus Deutsch-land das Freizeit- und Out-doorangebot in Australienan (12,7 Prozent). Für Au-stralier ist der zweite aus-schlaggebende Grund dieTatsache, dass innerhalbEuropas alles so nah beiein-ander liegt (19,4 Prozent),dicht gefolgt von der Aus-wahl an kulturellen Aktivitä-ten (14,4 Prozent).

Weniger häufig genannteGründe sind bessere klimati-sche Bedingungen in Au-stralien (8,6 Prozent derdeutschen Befragten) sowiedie gast- und familien-freundlichere Atmosphäre(8,4 Prozent). Bei Australiernsind Perspektiven in Berufund Ausbildung (10,4 Pro-zent) oder familienfreundli-che Rahmenbedingungen(4,4 Prozent) weniger häufigangeführte Gründe.

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DEUTSCHE WÜRDEN GERNE AUSWANDERN

DIE GÜNSTIGSTEN PORTALE FÜR FLUGREISEN

Die Mehrheit der Deutschen (64 Prozent) würde für einehöhere Lebensqualität und mehr als jeder Dritte (37

Prozent) für einen besseren Job auswandern. Um grundsätz-lich die Arbeitsbedingungen zu verbessern, würde mehr alsein Viertel (27 Prozent) seine Heimat verlassen. Nur rundjeder Dritte gibt an, nicht auswandern zu wollen – ganze 23Prozent schließen die Möglichkeit dazu dennoch nicht aus.

Dies hat eine Umfrage von Jobrapido unter etwa 1.300 Nut-zern des Portals ergeben. Am Leben im Ausland reizt sie vorallem die Chance auf ein neues Leben sowie das Sammelnneuer Erfahrungen – beispielsweise in Australien oder Italien.

Die Mehrheit der Deutschen hat allerdings nie im Auslandgearbeitet oder studiert. Dennoch würden laut Umfrage 49Prozent den Schritt ins Ausland gerne einmal wagen. Nur 13Prozent wollen auch in Zukunft Deutschland nicht verlassen.Von denjenigen, die schon einmal im Ausland gearbeitethaben, würden fast 70 Prozent dies gerne erneut tun. Nurknapp zwölf Prozent der Umfrageteilnehmer sind nach be-ruflichen Erfahrungen außerhalb Deutschlands ohne Wunschzur Wiederholung zurückgekehrt.

Auch als Student blieben vier von fünf Befragten im Inland:Rund zehn Prozent studierten mehrere Jahre an ausländi-schen Universitäten, weitere sieben Prozent studierten mehr-mals für kurze Zeit in einem fremden Land. Von denDaheimgebliebenen bereuen heute viele ihre Entscheidung:

40 Prozent der Befragten hätten im Nachhinein gerne alsStudent ihr Glück im Ausland versucht.

Die auswanderungswilligen Deutschen zieht es häufig inweit entfernte Länder wie Australien (40 Prozent), dessenbeeindruckende Schönheit sie anzieht. 27 Prozent würdenwegen des mediterranen Lebensstils gerne nach Italien aus-wandern, bessere berufliche Chancen in den USA sind für 26Prozent am attraktivsten. Das riesige China ist trotz starkerWirtschaft nur für sechs Prozent der Befragten das bevor-zugte Emigrationsziel.

Fünfundsiebzig Prozent der Deutschen haben laut Statista(2015) schon mal ein Flugticket online gebucht. Das ge-

meinnützige Online-Verbrauchermagazin Finanztip hat diePortale getestet und herausgefunden: Es gibt deutliche Un-terschiede zwischen den Flugsuchmaschinen. Empfehlens-wert sind flug.idealo.de und Kayak.

Den Flug von Hamburg nach Stockholm konnte der Reisendeim Test von Finanztip entweder für 177 Euro über das Portalflug.idealo.de buchen oder er bezahlte 475 Euro bei Swoo-doo. Noch deutlicher wurde der Unterschied bei der StreckeFrankfurt-San Francisco: 764 Euro ergab die Suche beiflug.idealo.de oder discountflieger.de, 1.243 Euro hingegenbei Momondo. Insgesamt sieben Suchmaschinen hat sich Fi-nanztip genauer angeschaut. Die günstigsten Preise liefertendabei flug.idealo.de, Kayak und discountflieger.de. Bei dis-

countflieger.de waren die Flüge allerdings in der Ergebnislistehäufig günstiger ausgewiesen als sie am Ende tatsächlichwaren.

Die Experten von Finanztip haben aber nicht nur geschaut,welches Portal die günstigsten Ergebnisse liefert, sondernsich auch bis zum Ende durchgeklickt und den tatsächlichenBuchungspreis ermittelt. Besonders auffällig war dabei Skys-canner. Der anfangs ausgewiesene Preise ging deutlich nachoben sobald der Reisende auf den Link für den Flug klickte.Bis zu 28 Prozent betrug bei den jeweiligen Suchmaschinendie durchschnittliche Abweichung des Endpreises vom erstenangezeigten besten Preis. Bei flug.idealo.de lag die Abwei-chung hingegen nur bei einem Prozent, bei Kayak bei vierProzent. Auch Momondo hatte nur eine Abweichung voneinem Prozent, allerdings waren hier die Endpreise nicht sogünstig wie bei den besten Anbietern.

Dass es günstiger ist, den Flug direkt bei der Airline zu bu-chen, konnte der Test von Finanztip nicht bestätigen. In eini-gen Fällen war der Weg über die Airline direkt sogar deutlichteurer, insbesondere dann, wenn das Flugportal für Hin- undRückflug unterschiedliche Airlines anbot.

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VERMISCHTES

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GESUNDHEIT

WO MENSCHEN DIE GRÖSSTE LEBENSERWAR-TUNG HABEN

Die weltweite Lebenser-wartung ist seit dem

Jahr 2000 um fünf Jahre aufdas Durchschnittsalter von71,4 Jahren gestiegen. Dasteilt die Weltgesundheitsor-ganisation (WHO) mit.

Jedoch gibt es große regio-nale Unterschiede: Währendneugeborene Kinder in 29wohlhabenden Ländern eineLebenserwartung vondurchschnittlich mindestens80 Jahren haben, beträgtdiese in 22 Ländern südlichder Sahara weniger als 60Jahre.

Am höchsten ist die Durch-schnitts-Lebenserwartungfür Frauen in Japan mit 86,8Jahren, bei Männern nimmtdie Schweiz mit 81,3 Jahrenden Spitzenplatz ein.Schlusslicht für beide Ge-schlechter ist der Statistikzufolge das westafrikani-sche Sierra Leone: Dortleben Frauen im Mittel 50,8Jahre und Männer 49,3Jahre.

Die Lebenserwartung ist si-gnifikant abhängig von derGesundheitsversorgung,weshalb etwa Afrika beson-ders hinterherhinke. DerKontinent ist am stärkstendurch vermeidbare Krank-heiten wie Aids und Malariabetroffen, dennoch gibt esbeispielsweise nur zweiÄrzte pro 10.000 Einwoh-ner. In Europa seien es 16-mal so viele.

STUDIE: BABYS SCHLAFEN SCHNELLER, WENNMAN SIE SCHREIEN LÄSST

Wer sein aufgewachtesBaby in der Nacht

einfach öfter schreien lässt,ohne es alle paar Minutenzu beruhigen, verbessertschnell das Einschlafen desKindes. Zu diesem Ergebniskommt eine aktuelle Studievon Forschern der australi-schen Flinders Universityhttp://flinders.edu.au.

In der Studie testeten dieForscher zwei Techniken an43 Babys mit Schlafproble-men im Alter von sechs bis16 Monaten. Eltern in derersten Gruppe sollten ihrKind immer einige Zeitschreien lassen, wenn esnach dem Zu-Bett-Gehenimmer noch schlaflos war.Danach griffen die Erwach-senen ein, beruhigten eskurz und legten es dann zu-rück. Diese Methode istauch als "Ferber-Methode"bekannt.

Die zweite Gruppe verschobdie Schlafenszeit des Babystäglich immer etwas weiternach hinten, in der Hoff-nung, dass das Kind sich mitdem Einschlafen durch dieseMethode leichter tut. Resul-tat der Studie: Mit beidenVarianten lässt sich einschnelleres Einschlafengänzlich ohne den Einsatzder "Tricks" erreichen.

Um die psychische Gesund-heit der Babys nicht zu ge-fährden, testeten dieForscher den Cortisol-Spie-gel der Kinder. Es konntendabei keine signifikantenVeränderungen festgestelltwerden – selbst nicht beider für viele Eltern barba-risch anmutenden "Schrei-Technik". "Das zubewältigen ist für die Elternziemlich stressig", resümiertStudienautor Michael Gra-disar.

Quelle: ww.pressetext.com

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GESUNDHEITPORTUGIESISCHE STUDIE: KEIN ERHÖHTES SCHLAGANFALL-RISIKO FÜR FUSSBALLFANS

Aufregen, Mitfiebern, Mitleiden – das sind die großenEmotionen beim Fußball-Schauen. Ob sie sich auch auf

das Risiko auswirken, einen Schlaganfall zu erleiden, warschon wiederholt Gegenstand wissenschaftlicher Untersu-chungen. An Spieltagen ereignen sich nicht wesentlich mehrSchlaganfälle als an spielfreien Tagen. Zu diesem Schlusskommt eine portugiesische Studie, die beim 2. Kongress derEuropean Academy of Neurology (EAN) in Kopenhagen vor-gestellt wurde.

Manche frühere Studien legten nahe, dass der Stress bei ent-scheidenden Matches zu Herzinfarkten oder Schlaganfällenbei passionierten Fußball-Fans führen können. Nun hat eineForschergruppe aus Lissabon anhand von Daten zwischen2012 und 2015 überprüft, wie hoch das Risiko ist, vor Fuß-ballbegeisterung buchstäblich vom Schlag getroffen zu wer-den. Untersucht wurden Krankenhausstatistiken rund umentscheidende Matches der drei besten portugiesischenKlubs.

Wie sich zeigte, passierten zwar 72 Schlaganfälle an undnach Spieltagen und 52 während fußballfreier Vergleichszeit-räume. Studienautor Dr. Miguel Viana Baptista (Campus

Hospital Egas Moniz, Lissabon, Portugal) gibt trotzdem Ent-warnung: "Die absolute Zahl der Schlaganfälle während derZeit der Fußballspiele war zwar höher, aber kein überdurch-schnittlicher Ausreißer. Unsere Daten liefern somit keine si-gnifikanten Hinweise, dass Fußballbegeisterung mit einemerhöhten Schlaganfallsrisiko korrelieren."

Quelle: www.bkkommunikation.com

MEDIKAMENTENEINNAHME AUF FERNREISEN:ZEITZONEN BEACHTEN

Wer wegen eines chro-nischen Leidens auf

Medikamente angewiesenist, sollte sich vor einer Fern-reise auf eine eventuelleZeitverschiebung vorberei-ten, denn bei Fernreisenwerden oft mehrere Zeitzo-nen überquert. „Das kanndie gewohnten Einnahme-Intervalle wichtiger Medika-mente auf den Kopfstellen“, gibt die BerlinerApothekerin Sabine Kühneim Gesundheitsmagazin„Apotheken Umschau“ zubedenken. Sie rät, sich vomArzt oder Apotheker vor derAbreise ein Einnahme-schema für die Zeit des Ur-laubs empfehlen zu lassen.Die Medikamente gehörendann unbedingt ins Hand-gepäck. Auf keinen Fall soll-ten sie im Koffer verstautwerden, denn Gepäck kannimmer mal verloren gehen.Außerdem stehen die Koffer

oft längere Zeit auf demRollfeld neben dem Flug-zeug und können eisigerKälte oder sengender Hitzeausgesetzt sein.

Wichtig ist zudem, genugArzneimittel einzupacken,denn nicht überall sind diesein guter Qualität verfügbar.„Auch für den Fall, dass sichder Rückflug verzögert, istes sinnvoll, eine Extrarationder Präparate mitzuneh-men“, rät ApothekerinKühne.

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GESUNDHEITGESCHÄFTSREISENDE LEBEN UNGESUND

Geschäftsreisende ken-nen keinen Feierabend:

Für rund 80 Prozent bleibtdeshalb bleibt kaum Zeit fürSport und Bewegung.Ebenso viele geben an, dassihnen auf Reisen die Zeit fürdas gewohnte Sportpro-gramm fehlt, 77 Prozent be-klagen weniger Bewegungals üblich. Das sind Ergeb-nisse der Studie „ChefsacheBusiness Travel 2016“ vonTravel Management Compa-nies im Deutschen ReiseVer-band (DRV).

Auch regelmäßiges Essenund gesunde Ernährungkommen für mehr als zweiDrittel der Befragten zukurz. 75 Prozent trinken aufGeschäftsreisen eher Alko-hol als sonst. Vor allem jün-gere Geschäftsreisendeunter 40 Jahren leiden unterungesundem Essen undwenig Bewegung, zugleichkommen sie unterwegsschlechter zur Ruhe undschlafen weniger.

Den Unternehmen obliegtdie Fürsorge. „Der Arbeitge-ber steht in der Pflicht, diegesundheitlichen Auswir-kungen im Auge zu behal-ten. An diesen Maßgabensollten sich auch die Reise-richtlinien orientieren“, sagtStefan Vorndran, Vorsitzen-der des Ausschusses Busi-ness Travel im DRV.

Durch professionelle Reise-gestaltung kann die Belas-tung für Geschäftsreisendeeffektiv reduziert werden.Das fängt bei der Wahl derReiseverbindung an, dielange Fahrzeiten und hekti-sches Umsteigen vermeidet.Vorndran empfiehlt, für rei-sende Arbeitnehmer einHotel mit Sport- und Well-nessangeboten zu buchen.„Wer den Fitnessraum derHotelbar vorzieht, kommtabends besser zur Ruhe undist am nächsten Tag der aus-geschlafenere Verhand-lungspartner“.

DIE DREI HÄUFIGSTEN STRESSGRÜNDE WELTWEIT

Druck, Geld und Arbeitsind in Deutschland die

Hauptgründe für Stress.Daten der GfK zeigen, dassbei 23 Prozent der Befrag-ten vor allem ihre eigenenAnsprüche Stress auslösen.Mit 19 Prozent auf Platzzwei liegen Geldsorgen und15 Prozent nennen die Ar-beit als Hauptgrund.

Im weltweiten Länderver-gleich ist Geldmangel derHauptgrund für Stress. InSpanien etwa gaben 44 Pro-zent an, dass der Betrag,der ihnen im Monat zur Ver-fügung steht, die Ursachefür Stress sei. Sie klagtenaußerdem über Zeitmangelund machten sich Sorgenum ihre Gesundheit. InFrankreich und Russlandliegt der Schlafmangel aufdem zweiten Platz, wie dieGrafik von Statista zeigt.

Insgesamt befragte die GfKmehr als 27.000 Internet-nutzer aus 22 Ländern. DieErgebnisse zeigen, dass sichMänner und Frauen bei denGründen für Stress kaumunterschieden, wohl aberdie Altersgruppe. Bei den äl-teren Befragten überwiegtdie Gesundheit als Faktor,bei den Jüngeren vor allemder Druck, den sie sichselbst machen.

Die Grafik zeigt die meistge-nannten Stressfaktoren nachAnteil der Befragten in Pro-zent.

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Bereits zum zweiten Mal unter-suchte das Center for Real Estate

Studies (CRES) im Auftrag von Immobi-lienmakler Porta Mallorquina RealEstate den Ferienimmobilienmarkt aufMallorca. Insgesamt wurden rund4.800 Immobilienangebote der fünfgrößten Maklerunternehmen der Inselhinsichtlich Lage, Preis und Ausstat-tung analysiert.

Im Ergebnis stellen die Wissenschaftlerfest, dass das Ausstattungsniveau aufder Insel gestiegen ist, aber vielerortsauch die Preise. So stieg im Südwestendas Preisniveau um rund zwei Prozent,im Schnitt müssen Käufer hier mit rund5.150 Euro pro Quadratmeter rechnen,bei hochwertiger Ausstattung mit7.400 Euro pro Quadratmeter.

Damit liegt die mallorquinische Edel-ecke mit Puerto Andratx, Santa Ponsa,Bendinat und Puerto Portals als einzigeRegion der Insel über der 5.000 Euro-Marke. In Palma werden zwar im Lu-xussegment ebenfalls über 6.700 Europro Quadratmeter aufgerufen, dasdurchschnittliche Preisniveau liegt abermit 4.390 Euro pro Quadratmeter nochdeutlich darunter. Günstigste Region istwie im Vorjahr der Süden mit knapp3.000 Euro pro Quadratmeter.

Immobilien mit Meerblick sind in allenRegionen heiß begehrt und verspre-chen laut Studie eine hohe Wertstabili-tät für Investoren. Auch hier wirkt sichdie Nachfrage auf die Preise aus, inmanchen Regionen beträgt der Preis-aufschlag für den begehrten Blickknapp 50 Prozent.

Die Angebote selbst verteilen sich nichtder regionalen Fläche entsprechend.Wie schon im Vorjahr konzentriert sichdas Marktangebot auf die drei Top-Re-gionen Südwest, Palma und auf denNorden der Insel. Auf die flächenmäßiggrößte Region, den Südosten, entfällthingegen nur ein Zwanzigstel der Im-mobilien. Im Bereich der Luxusimmobi-lien führt der Südwesten mit 15Prozent Luxusanteil die Hitliste an, ge-folgt von der Region um Palma.

Die komplette Studie zum kostenfreienDownload: www.porta-mallorquina.de/blog/marktstudie-mal-lorca-immobilien-2016/

WELTWEITPREISANSTIEG FÜR MALLORCA-IMMOBILIEN

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Quelle Grafik: Porta Mallorcina

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WELTWEIT

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LISSABON UNTER DEN TOP 10 DER BELIEBTESTEN GESCHÄFTSREISEZIELE

Lissabon erreicht welt-weit den neunten Platz

im internationalen Rankingals beliebtes Geschäftsreise-ziel. Dies ergibt ein kürzlichveröffentlichtes Ranking derInternational Congress &Convention Association(ICCA). Im Jahr 2015 ver-zeichnete die portugiesischeHauptstadt 30 Prozent mehrVeranstaltungen und Tagun-gen als im Vorjahr und ver-besserte damit ihrePlatzierung um drei Plätze.

Mit 145 Kongressen und Ta-gungen liegt Lissabon damitvor Kopenhagen (Platz 10),Prag (Platz 11), Amsterdam(Platz 12) und Brüssel (Platz13). Im Jahr 2014 veranstal-tete Lissabon 109 Kongresseund Tagungen.

Lissabon bietet als Tagungs-und Kongressstandortneben dem milden Klimaund der guten Erreichbar-keit auch die Vorteile einermodernen Hotellandschaft,

eines vielseitigen Dienstleis-tungsangebotes sowie einesguten Preis-Leistungs-Ver-hältnisses und eine hervor-ragende Infrastruktur. DerFlughafen liegt nur rund 15Minuten vom Stadtzentrumentfernt und verfügt übereine direkte Anbindung andas U-Bahn-Netz.

Quelle: Turismo de Lisboa,Global Communication Ex-perts GmbH

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