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1 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
EnEV – EEWärmeG – 2016
Was kommt da auf uns zu?
Mit dem Primärenergiefaktor 1,8 zum stromsparsamen Gebäude?
Prof. Dr.- Ing. Dieter Wolff Ostfalia - Hochschule Wolfenbüttel
2 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Peter Meier wohnt mit seiner 4-köpfigen Durchschnittsfamilie in einem nach der neuen EnEV fertiggestellten „Niedrigenergie-haus” mit 130 m2 beheizter Wohnfläche (Technik: Gasbrenn-wertkessel mit Warmwasserspeicher, alle Komponenten in der thermischen Hülle).
Die Gasrechnung von 2003 (Jahr mit durchschnittlichem Klima) zeigt einen Gesamtendenergieverbrauch von knapp 18 000 kWh bezogen auf den Brennwert. Er soll 1023 € bezahlen.
Gerechnet hatte er mit einem Verbrauch von 9750 kWh/a und einer Rechnung von 563 €, denn der nach EnEV 2002 vorgeschriebene „Energiebedarfsausweis” wies einen durchschnittlichen Endenergiebedarf von 75 kWh/(m²∙a) aus
Bereits vor 10 Jahren in 2004: Peter Meiers Rückblick auf die EnEV 2002
3 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Peter Meiers Erwartung 75 kWh/(m²·a) · 130 m²
= 9750 kWh/a
Rechenwert mit der künstlichenNutzfläche AN nach EnEV 2002
75 kWh/(m²·a) · 160 m²
= 12 000 kWh/a
Berücksichtigung derunrealistischen Raum- undKlimadaten und der zuoptimistischen Annahmen in denNormen DIN V 4701-10 und DIN V4108-6
12 000 kWh/a · 1,33
= 15 960 kWh/a.
Berücksichtigung der Verrechnungdes Gasversorgungsunternehmenauf den Brennwert
15960 kWh/a · 1,1
= 17 716 kWhHo/a
Verbrauch 2003 knapp 18 000 kWh/a
Im Jahr 2004: Peter Meiers Rückblick auf die EnEV 2002
4 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Dieses Problem speist mittlerweile ganze Pressekampagnen
5 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Man sollte sich vom Bilanzierungsprinzip für den End--- bzw. Primärenergienachweis nach der EnEV verabschieden.
Die EnEV sollte v. a. die Möglichkeit bieten, zwischen baulichen und anlagentechnischen
Alternativen Kompensationsmöglichkeiten zu schaffen. Das war eine falsche Strategie!
Die drastisch gestiegenen Energiepreise und der nicht mehr in Frage gestellte Klimawandel erfordern ein viel höheres Anforderungsniveau in einer zukünftigen EnEV, der sich am technisch und selbstverständlich auch wirtschaftlich bestmöglichen Standard für Gebäude und Anlagentechnik orientieren muss.
1. Abschied vom Kompensationsprinzip der EnEV
Nötig: Höchst-Anforderungen an Bauteile und Komponenten
-
6 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
• Beste Qualität von Haus und Heizung statt Gegenrechnung
7 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Bisherige Ziele: 20 – 20 – 20 haben nicht den gewünschten Effekt erzielt Besser ersetzen durch alleiniges Ziel: CO2 – Budget bis 2050 einhalten
Strom
Gas, Öl, Braunkohle
Holz
Förderung, Umwandlung (Kraftwerk), Verteilung
Aufbereitung Transport
Förderung, RaffinerieTransport
fP = 3,0(EnEV 02)
fP = 2,4(EnEV 14)
fP = 1,8(EnEV 16)
fP = 1,1(EnEV)
fP = 0,2(EnEV)
auch KWKfP = 1,2
= nicht erneuerbarer Anteil
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!
8 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
2002 war ein Brennwertkessel mit 90% Nutzungsgrad primärenergetisch günstiger als eine Elektrowärmepumpemit einer Arbeitszahl von 3!
2016 wird für die Elektrowärmepumpe schon eine Arbeitszahl von 1,8 ausreichen, um primärenergetisch besser als der Brennwertkessel abzuschneiden!
Nicht berücksichtigt werden dabei aber höhere CO2-Emissionen und beim heutigen (Wärmepumpen-)Strom-Tarif wesentlich höhere Energiekosten!
Beim CO2-Vergleich müsste die Wärmepumpe eineArbeitszahl von 2,7 aufweisen!
Ist das sinnvolle Energiepolitik in der Energiewende?
9 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
• Wirtschaftlich und zur Ressourcenschonung sinnvoll ist heute im Neubau und bei der energetischen Modernisierung:
• Sehr guter Wärmeschutz HT`: 0,25 – 0,3 W/(m²K) und eine einfache und effiziente, aber qualitätsgesicherte Anlagentechnik
• Dazu gehören: sinnvolle nicht zu hohe Fensterflächenanteile, optimierter Kompaktheitsgrad und eine vernünftige Ausrichtung
• Regenerativ ist derzeit nur PV am Gebäude und effiziente Wärmepumpentechnik im Wettbewerb mit Gas-/Ölbrennwert- technik in kleineren Gebäuden sinnvoll. In größeren Wohn- und Nichtwohngebäuden gewinnen Klein-BHKWs an Bedeutung Ist das sinnvoll?
• Holz und Biomasse werden wegen begrenzter Verfügbarkeit an Bedeutung verlieren (BMU – Erfahrungsbericht - EEWärmeG)
• These
10 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
• Qualität der Außenbauteile als Mindestwerte beschreiben • Weitergehende Standards durch Förderpolitik setzen
• U-Werte • Wand < 0,2 W/(m²K)
• Dach < 0,15 W/(m²K)
• Keller < 0,3 W/(m²K)
• Fenster < 1,2 W/(m²K)
• Standard von NEH, Passivhaus durch staatliche Werbung bekannt machen. Die Standards gibt es ja schon.
11 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
• Erzeugersysteme
• Gas-Öl-Kessel: Brennwerttechnik – Brennstoffpreise - niedrige Investitionen• Pelletheizung: Preisentwicklung – Holz begrenzt – mittlere Investitionen• Wärmepumpe: Wärmequelle – Effizienz in Praxis – hohe Investitionen• Solarthermie: Gratisenergie – Einbindung – mittlere Investitionen• Mini-BHKW: Systemgröße – Brennstoffpreise – hohe Investitionen• Fernwärme: Anschlussdichte – Preise – Investitionen unterschiedlich
• Verteilsysteme
• Bewährte Zweirohrheizung mit Heizkörpern in gut gedämmten Gebäuden • Gedämmt auch im beheizten Bereich - Hydraulischer Abgleich• Im wahren Passivhaus: nur Luftheizung mit KWL und evtl. Notheizkörper
• Wärmeabgabesysteme
• „Schnelle Systeme“ – NT-Betrieb – Plattenheizkörper – Lüftungsheizung
• Gesamtsystem: Einfach – Kompakt – Effizient – Gut gedämmt
• Systemfragen für Raumheizung (RH) und Trinkwarmwasser (TWW)
• Klare Beschreibungen wählbarer Haustechnikkomponenten in EnEV
12 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Praxis: EAV Energieanalyse aus dem Verbrauch: Bewertung von Gebäude und Anlagentechnik DBU-Projekte: Brennwertkessel, OPTIMUS und Solar-Kessel, Neuerkerode 2015
13 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Energieanalyse aus dem Verbrauch
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
0 5 10 15 20 25
Außentemperatur, in °C
Lei
stu
ng
au
s V
erb
rau
ch, i
n k
W
Messpunkte
Energieanalyse aus dem Verbrauch
0
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30
40
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0 5 10 15 20 25
Außentemperatur, in °C
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W
Messpunkte
Winterpunkte
Sommerpunkte
Jahresenergiemenge: 363 MWh/a 34,9 kW · 251 d/a · 24 h/d = 210 MWh/a (58%)
+ 17,5 kW · 365 d/a · 24 h/d = 153 MWh/a (42%)
Monatliche Verbrauchserfassung und Messungen: Datenauswertung als neues Dienstleistungsangebot – Transparenz - Erfolgskontrolle
Energieanalyse aus dem Verbrauch
Grundleistung 17,5 kW
0
10
20
30
40
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Außentemperatur, in °C
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Messpunkte
Winterpunkte
Sommerpunkte
Grundleistung
Warmwasserleistung
Energieanalyse aus dem Verbrauch
Heizgrenze 15°C
Steigung H = 4,42 kW/K
Grundleistung 17,5 kW
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Außentemperatur, in °C
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Messpunkte
Winterpunkte
Sommerpunkte
Grundleistung
Winterleistung
Warmwasserleistung
Energieanalyse aus dem Verbrauch
Heizgrenze 15°C
Steigung H = 4,42 kW/K
Grundleistung 17,5 kW
0
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0 5 10 15 20 25
Außentemperatur, in °C
Lei
stu
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erb
rau
ch, i
n k
W
Messpunkte
Winterpunkte
Sommerpunkte
Grundleistung
Winterleistung
Warmwasserleistung
mittlere Heizleistung 34,9 kW
mittlere Temperatur in der Heizzeit 7,1°C
Schwankungenbei gleicher Außentemperaturbelegen:
Notwendigkeitvon Messungenüber längereZeiträume fürGebäude- undKesseleffizienz
(kein kurzer Heizungscheck)
Beispiel: DBU – Neuerkerode
14 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Quellen für Verbrauchsdaten
Zähler elektrische Hilfsenergie
Gaszähler
Wärmemengenzähler
1. Abrechnungen mit dem Versorger bei leitungsgebundenen Energien
2. Einkaufsbelege bei nicht leitungsgebundenen Energien
3. Unterzähler (Wärmemengen-, Strom-, Wasserzähler)
Qu
elle
: O
ptim
us,
Wo
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bü
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15 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
2. Wechselwirkungen zwischen Gebäude- und Anlagentechnik Mehrverbrauch trotz gleich guter Hülle (DBU-Projekte: Kennwerte)
In modernisierten Plattenbauten: bei gleicher Qualität der Außenfassade und gleicher Erzeugung sehr unterschiedliche Heizenergieverbräuche
11- und 14-GeschosserEinrohrheizung
5-GeschosserZweirohrheizung
36 %
64 %
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
1998 1999 2000
83 %
17 %
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
1998 1999 2000
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
1998 1999 2000
kontrolliert in der Wohnung abgegeben
über die Leitungen abgegeben
5-GeschosserVerteilung der Heizenergie (unbereinigt)1998, 1999 und 2000(untersuchte Fläche : 106.438 m²)
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
1998 1999 2000
11-GeschosserVerteilung der Heizenergie (unbereinigt)1998, 1999 und 2000(untersuchte Fläche : 15430 m²)
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
1998 1999 2000
94 kWh/(m²a) 120 kWh/(m²a)
16 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
3. Reale Effizienz von Brennwertkesseln (DBU-Projekt)SYMPTOM
In "unbegleiteten" Niedrigenergie-Ein- und Mehrfamilienhäusern werden im Durchschnitt nur Jahresnutzungsgrade von ca. 95% bezogen auf den unteren Heizwert gemessen. Werte liegen um ca. 10 – 15% unter Normnutzungsgraden!
Mittelwert 0,955
0,7000
0,7500
0,8000
0,8500
0,9000
0,9500
1,0000
1,0500
1,1000
70 5 21 4 40 71 34 65 2 53 12 18 17 50 43 13 20 49 36 44 59 31 52 64 51 39 58 41 25 33 38 68 3 63 6 15 47 27 24 10 26 32 61 30 35 7 11 48 1 67 57 8 16 37 45 62 29 66 19 69
Anlagen
Jah
resn
utz
un
gsg
rad
17 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
4. Optimierung Regelung und Hydraulik (DBU-Projekt: EXPO Kronsberg)SYMPTOM
In einem fünfgeschossigen NEH-Mehrfamilienhaus (ZentraleAbluftanlage) werden folgende Beobachtungen gemacht: Inder Heizzeit tritt in den Erdgeschosswohnungen erhöhteFensterkipplüftung auf, in den Wohnungenim Obergeschoss beschweren sich die Bewohner über unzureichende Raumtemperaturen und Zugerscheinungen.
mögliche Überversorgung
mögliche Unterversorgung
DIAGNOSE
Es wurden weder das Heizrohrsystem noch das zentrale Abluftkanalsystem hydraulisch abgeglichen.
EINSPARPOTENZIAL: 15…30 kWh/(m²a)
neff = 0,4..1,2 h-1 uneinheitlichti = 20…23 °C uneinheitlich
18 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
5. Verteilverluste im Haus (DBU-Projekt: EXPO-Kronsberg)
SYMPTOM
In Niedrigenergie-Mehrfamilien-häusern werden in den Innen-fluren erhöhte Raumtemperaturen festgestellt.
DIAGNOSE
Erhöhte Wärmeabgabe der im Estrich verlegten ungedämmten Kunststoffleitungen für die Einzelanbindung aller Heizkörper von einem Wohnungsverteiler („Spaghetti – Verteilung“). Gleichzeitig Abfuhr der Überschusswärme über die Abluftabsaugung in den benachbarten Sanitärräumen.
EINSPARPOTENZIAL 10…20 kWh/(m²a)lokal: ti = 24…25 °C
19 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
6. Optimierung von Heizungsanlagen
Optimierung zur Verminderung
des Verschwendungs-potentials für Wärme, der elektrischen Hilfs-
energie für die Pumpe und zur Komfortverbesserung
DBU-PROJEKT: OPTIMUS
Die Optimierung in der Planung und Ausführung umfasst:
1. den hydraulischen Abgleich mit Voreinstellung von Thermostatventilen,
2. die Einstellung der ausreichenden Förderhöhe an der Pumpe3. die Einstellung der Vorlauftemperatur am zentralen Regler.
20 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Verringerung des Verbrauchs thermischer Energie durch Optimierung von 99 auf 78 kWh/(m²a) 21 %
Optimierungsmaßnahmen ohne Investitionen in Komponenten:
• Voreinstellung der Thermostatventile
• Einstellung der optimalen Pumpenförderhöhe
• Optimale Einstellung der Regelung
DBU-OPTIMUS: Einzelbetrachtung - neues MFH in BraunschweigMehrfamilienhaus mit 18 Wohneinheiten, Baujahr 1998, 1250 m² Wohnfläche
21 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
spez. Jahresenergieverbrauch1
,6
7,8
17
,3
17
,5
18
,1 20
,3
46
,5 50
,1
65
,2
78
,1
95
,4 99
,7
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
110,0
En
erg
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rau
ch
, in
[k
Wh
/m²a
]
II.OG Mitte rechts II.OG Mitte links I.OG Mitte I.OG links II.OG links EG rechts II.OG rechts DG rechts DG links I.OG rechts EG Mitte EG links
Mittelwert 43kWh/m²a
7. Heizkörper und Komfortlüftung Faktor-10-Häuser (proklima)Komfortlüftung unter Beibehaltung der alten Heizkörper sinnvoll? Nein!
Bezogene Energiekennwerte des Jahresenergieverbrauchs der 12 Wohnungen eines auf Passivhausniveau sanierten MFH
46,51,6
78,1
7,8
17,317,5
18,1
20,3
50,165,2
95,499,7
22 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
20-21°C 21-23°C 21-24°C
20-21°C
1K
21-23°C
1K
21-24°C
1K
70 (30)W/m² *
25 (10)W/m² *
10 (4)W/m² *
70 (30)W/m² *
25 (10)W/m² *
10 (4)W/m² *
38 (29)°C* 29 (24)°C*
Altbau NEH PH
Altbau NEH PH
Fre
md
wär
me
* V
olll
ast (
Tei
llast
)T
rans
mis
sion
+ L
üftu
ng
60 (40)°C*
0 (3)W/m² *
0 (3)W/m² *
0 (3)W/m² *
0 (3)W/m² *
0 (3)W/m² *
0 (3)W/m² *
Sind beibehaltene träge Heizkörper oder Fußbodenheizungen bei den geringen Heizlasten überhaupt noch vernünftig stetig regelbar? Nein!• Unter 30 W/m² keine konventionelle Fußbodenheizung• Von 10 – 30 W/m² einfache Plattenheizkörper • Unter 10 W/m² nur noch Luftheizung aus Komfortlüftung mit
WRG
8. Regelbarkeit der Wärmeübergabe (proklima):
Fazit: Komfortlüftung mit WRG ohne Heizkörper oder Heizkörper mit Fensterlüftung/(KWL auf Wunsch)
23 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Einige weitere Zusammenhänge aus verschiedenen Studien:
• Fußbodenheizungen sind gut für die Effizienz von Brennwertkesseln und Wärmepumpen:
• Effekt: Einsparung: 5 – 10 kWh/(m² a) gegenüber Heizkörpern
• Aber: in gut gedämmten Gebäuden (Heizlast < 30 W/m²) nicht oder nur noch schlecht regelbar:
• Effekt: Mehrverbrauch: 20 – 30 kWh/(m² a) - Optimierung sinnvoll?
• Summeneffekt: 10 – 25 kWh/(m² a) Mehrverbrauch!
• Brennwertkessel mit Überströmventil verschlechtern ihre Effizienz, Brennwertkessel ohne Überströmventil verbessern ihre Effizienz nach Durchführung einer Optimierung / Hydraulischer Abgleich
24 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
9. DBU - Projekte zur Solarthermischen Nutzung für Wamwasser und HeizungsunterstützungZiel:
Bestimmung der realen Gewinne und Verluste von Solaranlagen in Ein- und Mehrfamilienhäusern
Mehr als 15 Heizungsanlagen mit Solarthermie wurden mit zusätzlichen Wärmemengenzählern ausgestattet und z. T. über drei Jahre begleitet.
Die Auswertung des Messprogramms sollte die Frage beantworten, in welcher Größenordnung die Gewinne und Verluste von typischen Solarthermieanlagen zur Trinkwarmwasserbereitung und zur Heizungsunter-stützung liegen:
typisch: Nutzen: 7 – 20 kWh/(m² a) Verluste: bis 30 kWh/(m² a)
25 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Energiebilanz Mehrfamilienhäuser – BMU – ProjektSolarertrag 8 – Endenergie minus 7 kWh/(m² a)
Energiebilanz, gewichteter Ø 8 Feldanlagen, (Σ 17.967 m², ohne Nahwärme, mit Gasbrennwertkessel)
0
20
40
60
80
100
120
Energiezufuhr Energieverbraucher
En
erg
ieke
nn
wer
t, i
n k
Wh
/(m
²a) Kollektorkreis
Brennstoff
Erzeuger
Zentrale mit Speicher
Trinkw armw asserzirkulation
Trinkw armw assernutzen
Raumheizung
26 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
+55+15+10
+13-0 80
93
+55+15+25
+13 95 (80)
93
-15
15/95=0,16
EEWärmeG mit„Nullsummenspiel“
alle Angaben in kWh/(m²a) für ein EFH mit 130 m²
27 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
550 m² Kollektorfläche und 100 m³ Speicher mit Nahwärmefür 61 Einfamilienhäuser
Solare Nahwärme - Macht das Sinn?
28 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Ein Beispiel für Fehlentwicklung
solare Nahwärme"Alter Schlachthof" –
BMU-Projekt: "Solar – Kessel"
29 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Feldanlage Speyer"Alter Schlachthof"Jahresbilanz
Gas-BrennwertkesselViessmannVitocrossal 300 CT575 kW
QN, Wohnhäuser
673 MWh
QV,Nahwärmenetz
197 MWhQV,Kessel
40 MWh
QK, gesamt
675 MWh
QN, Kollektorkreis
209 MWh
QF, Kessel
715 MWh
QV, Speicher+
Heizzentrale
14 MWh
QN, Nahwärmenetz
870 MWh
Jahresbilanz
30 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Status: Verbrauchsanalysefür Netz und Erzeugung
einer größeren Liegenschaft
31 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
TGA – Fachplaner 09/2011 – Erfolgsnachweis
32 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Problem: Anschlussdichte - DBU-Projekt: Neuerkerode
5,3 ha
7,9 ha
5,6 haFehlentscheidung 1973
Neues NahwärmenetzVerlust: 40 kWh/(m²a)!
Teilweiser Rückbau 2014
Beispiel: Evangelische Stiftung
Neuerkerode Wohnort für 850 Menschen mit
Behinderungen
33 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Energiebilanz des Bestandes – Dorf – 55 Gebäude – ca. 50 000 m²
Mittelwert 222 kWh/(m²a)
34 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Energiebilanz langfristig
Mittelwert 103 kWh/(m²a)
35 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Studie: Fernwärme
Neuplanungen/Vollsanierungen: kritische Anschlussdichte beachten
Netzanschlüsse sind immer als Einzelfälle zu bewerten
Ziel sind Netzverluste ≤ 10 … 15 kWh/(m²a)
Hinweise
36 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
TGA – Fachplaner 06/2012 – Erfolgsnachweis
37 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
• Es ist zukünftig eine mindestens einjährige Verbrauchmessung von unterjährigen Messdaten mit Gas- und Wärmemengenzählern vor der Umsetzung einer energetischen Modernisierung durchzuführen. Zusätzlich sind Daten zur Gebäudesubstanz und Anlagentechnik aufzunehmen.
• Mit den Verbrauchswerten ist eine EAV zu erstellen, um reale Daten zur Gebäudequalität, zur Heizlast, zu den Anlagenverlusten und zur Grundlast aus der Warmwasserbereitung zu erhalten.
• Auf dieser Grundlage können anschließend Berechnungen zur Modernisierung von Gebäudehülle und Anlagentechnik stattfinden. Erfolgt vorher allein die Sanierung der Gebäudehülle, ist eine Verbrauchsmessung spätestens nach Abschluss der Modernisierung durchzuführen.
Vorschläge für eine Bestandsaufnahme auf Basis einer E – A – V
38 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Fazit
• Fazit: das wirtschaftlichste Anlagensystem gibt es nicht, sondern jeweils eine Individuallösung! Beratung erforderlich!
• generell: bauliche und anlagentechnische Maßnahmen sollten nicht gegenseitig aufgerechnet werden, sondern sich im Sinne des Klimaschutzes geeignet ergänzen!
• hinsichtlich EnEV und EEWärmeG sollte eine Vereinheitlichung unter einem Dach angestrebt werden!
• Die derzeitige Bewertung von Biomasse sollte revidiert werden: Einführung eines „Biomassebudgets“: 30 – 35 kWh/(m² a)
• Zukünftig: Baubegleitung mit Qualitätssicherung und mindestenseinjährige monatliche Verbrauchsmessung vorher – nachher als Erfolgsnachweis bei Bestandssanierungen
39 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Weitere Informationen:www.delta-q.de
www.co2-online.de(Energiesparkonto) J
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Fu
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00
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40 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
EEWärmeG
-
41 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff ♦ Wolfenbüttel
Die Definition im ursprünglichen Entwurf war sinnvoller!
Widersprüchlichkeiten des EEWärmeG und der EnEV 2009
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