View
231
Download
0
Category
Preview:
DESCRIPTION
Pünktlich zum einjährigen Bestehen erscheint die erste Ausgabe des AUDIOVERSUM Magazins.
Citation preview
D a s M a g a z i n d e s A U D I O V E R S U M S c i e n c e C e n t e r I n n s b r u c k
01.14
EIN JAHR AUDIOVERSUMEVENTS, AKTIONEN UND WORKSHOPS ZUM THEMA HÖREN
L_Audioversum_1.14_K1.indd 1L_Audioversum_1.14_K1.indd 1 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
D a s M a g a z i n d e s A U D I O V E R S U M S c i e n c e C e n t e r I n n s b r u c k01.14
EIN JAHR AUDIOVERSUMEVENTS, AKTIONEN UND
WORKSHOPS ZUM THEMA HÖREN
L_Audioversum_1.14_K1.indd 1
17.01.14 15:0017.01.14 15:00
02 01.2014 AUDIOVERSUM
INHALT
INSIDE
02 EDITORIALZum ersten Geburtstag des AUDIOVERSUM erscheint
die erste Ausgabe „AUDIOVERSUM – Abenteuer Hören“
03 NEWSFacebook, Netzwerke und Co. – das AUDIOVERSUM
ist auf vielen Plattformen zu fi nden
04 INTERAKTIVE AUSSTELLUNGVon der Entstehung bis zur Eröffnung: Wie sich
das ScienceCenter entwickelt hat
06 FACETTENREICH WIE DAS HÖRENAn 13 Stationen können die Besucher Hören erleben
und alle Exponate ausprobieren
ACTIVE
08 EIN JAHR AUDIOVERSUM365 Tage voller Aktionen, Events und Workshops
10 KULTUR NACH FEIERABENDBeethoven im „Theater After Work“
11 MUSIK ZUM ANFASSENDas KLANGSPUREN MOBIL bringt Kindern spielend
die Welt der Klänge näher
12 „HÖRT, HÖRT!“ – DIE WORKSHOPSDJ-Workshop, Jodeln und „Innsbruck Sounds“
SCIENCE
14 KLÄNGE IM WELTALLDas Universum mit dem Hörsinn erforschen
15 HO(R)CHMODERNEröffnung der MED-EL World
IMPRESSUM Herausgeber: AUDIOVERSUM, Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 Innsbruck, Österreich Verantwortlich: Dr. Christina Beste Umsetzung: JDB MEDIA GmbH,
Hamburg Redaktion: Janina Peters (Ltg.), Joanna Humphries, Anna-Maria Pospich, Maresa Wolbert Layout: Inga Sellentin (Ltg.), Michaela Kielau Bildredaktion: Julia Poppe
Lektorat: Silvia Peper-Sengstock Fotos: Audioversum (36), Corbis (Titel), ÖWF/Zonella-Kux (2) Lithografi e: Fire Dept., Hamburg Druck: D + L Druck
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
am 02. Februar 2013 öffneten wir unsere Tore zu einer
interaktiven Ausstellung mit ungewöhnlichen Technologien,
fesselnden Installationen sowie der Einladung zum
Mitmachen, Mitspielen und Nachdenken. DAS HÖREN
VERSTEHEN – darum geht es uns im AUDIOVERSUM.
In unserem ersten Jahr ist viel passiert. Unser neues Maga-
zin „AUDIOVERSUM – Abenteuer Hören“ entführt Sie mit
einem Jahresrückblick in die Wunderwelt des Hörens. Mit der
ersten Ausgabe wollen wir Sie unterhalten und von unseren
spannenden Erlebnissen und Aktivitäten erzählen. Vor allem
aber beantworten wir Ihnen die Frage, welche Abenteuer
man im AUDIOVERSUM erleben kann. Unsere Besucher
sind nicht nur Zuschauer, sondern Entdecker, Abenteurer
und Forscher. Unsere Botschaft: Das Hören ist in seiner
Komplexität lebensumfassend und erst das Hören ermög-
licht es uns, unsere Umwelt in allen Facetten zu erfahren.
Feiern Sie unser erstes Jubiläum mit
uns. Bleiben Sie gespannt auf Neues
und kommen Sie vorbei.
Und nun viel Spaß bei der Lektüre
Ihre
Dr. Christina Beste
L_Audioversum_1.14_K1.indd 2L_Audioversum_1.14_K1.indd 2 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
AUDIOVERSUM 01.2014 03
3
INSIDE
17MITARBEITER
KÜMMERN
SICH UM
ALLE BE-
SUCHER
DER BESUCHER
SIND ERWACHSENE,
46 % KINDER
54 %
Einen Klick entfernt Gefällt Ihnen das AUDIOVERSUM? Dann folgen
Sie uns auf Facebook. Unter www.facebook.com/
AudioversumAbenteuerHoeren posten wir die
neuesten Veranstaltungstipps
und Informationen aus dem Sci-
enceCenter. Über 1.000 Fans
beteiligen sich bereits am regen
Austausch auf unserer Seite.
NEWS ++ NEWS
Hören
begreifbar und
sichtbar machen –
keine leichte Aufgabe.
Im AUDIOVERSUM
wird sie hervorragend
gelöst.
Eintrag AUDIOVERSUM Gästebuch
Unsere
Kinder konnten
hier spielend
erleben, wie
wertvoll gutes
Hören ist.
Eintrag AUDIOVERSUM Gästebuch
13EXPONATE
FINDEN SIE
DERZEIT IN
UNSERER HAUPT-
AUSSTELLUNG
DIE LASERSHOW LOCKTE
MENSCHEN INS
AUDIOVERSUM.
BEI DER LANGEN NACHT DER
MUSEEN WAREN ES ÜBER
2.2001.700
Gut vernetztDas AUDIOVERSUM ist als Sci-
enceCenter bereits europaweit
vernetzt. Zum einen mit dem österreichischen Sci-
enceCenter-Netzwerk (www.science-center-net.
at) und zum anderen mit dem europäischen Netzwerk
für Science Center und Museen (www.ecsite.eu).
PSSST,
bin nun
achtsamer mit
meinem Ohr.
Eintrag AUDIOVERSUM Gästebuch
MEDIENECHOAUDIOVERSUM 2013
Medium: Kontakte:
Print 11.382.867
Online 11.828.668
Radio 1.525.000
Gesamt 24.736.535
L_Audioversum_1.14_K1.indd 3L_Audioversum_1.14_K1.indd 3 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
04 01.2014 AUDIOVERSUM
INSIDE
Weckerklingeln, Radio, Vogelgezwit-
scher oder Motorenlärm, die Liste
der Alltagsgeräusche lässt sich
beliebig verlängern und macht deutlich, wie
wichtig der Hörsinn ist. Wer hören kann, macht
sich oft keine Gedanken über den Wert eines
gut funktionierenden Gehörs für die Gesund-
heit und das menschliche Miteinander. Es geht
um nichts Geringeres als um die Freude am
Leben durch gutes Hören in all seiner Vielfalt.
HÖREN WAHRNEHMENDas AUDIOVERSUM wurde entwickelt, um
genau darüber aufzuklären und die nötige
Sensibilität für das Thema zu schaffen. Der
Gründer des AUDIOVERSUM, Dr. Eckhard
Schulz, forcierte die Idee einer interaktiven
Bildungsstätte. Auf über 1.000 Quadratme-
tern informiert die Ausstellung sowohl Kinder
als auch Erwachsene über die Bedeutung
guten Hörens. Unsere Ohren reagieren auf
INTERAKTIVE AUSSTELLUNGMit der Realisierung des AUDIOVERSUM startete Europas einzigartige Erlebniswelt zum Thema Hören. Das ScienceCenter in Innsbruck hat seitdem kontinuierlich an Besuchern gewonnen.
Exponate im Bau: Nach und nach nimmt die Ausstellung Form an
Kabelsalat: Die Techniker hatten alle Hände voll zu tun
L_Audioversum_1.14_K1.indd 4L_Audioversum_1.14_K1.indd 4 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
AUDIOVERSUM 01.2014 05
5
INSIDE
viele akustische Signale – sie sind immer im
Einsatz und schlafen nie.
KLANGLANDSCHAFTEN Nachdem Dr. Schulz eine geeignete Ausstel-
lungsfl äche im Zentrum von Innsbruck gefun-
den hatte, ließ er Teile des Gebäudes vollstän-
dig umbauen, um die Voraussetzungen für ein
modernes Wissenschaftsmuseum zu schaf-
fen. Die Architektur passt sich dem Thema
Klanglandschaften in Form- und Farbgebung
an. ARS Electronica gestaltete als Projekt-
partner die einzigartigen Exponate. Weiche,
organische Materialien wie Filz sorgen für eine
optimale Akustik. Gespachtelte Gipskarton-
wände ermöglichen räumliche Szenarien und
leiten die Besucher durch die Ausstellung. „So
ist ein Ort entstanden, an dem das Abenteu-
er Hören in all seinen Facetten erlebbar ist.
Die eigens für diese Ausstellung entwickelten
technologisch anspruchsvollen Installationen
und das Soundlabor eröffnen den Besuchern
auf spielerisch-interaktive Art neue Perspek-
tiven auf die akustische Wahrnehmung“, sagt
Dr. Christina Beste, Head of AUDIOVERSUM.
Die Ausstellung wird regelmäßig durch Events
und Workshops aktualisiert.
Wie sind Sie auf den Namen für das
ScienceCenter gekommen?
Wir haben uns Unterstützung bei den MED-EL Mitarbeitern geholt, die sich tat-kräftig an der Suche beteiligt haben. Den meisten Anklang fand das Kunstwort AUDIOVERSUM – eine Kombination aus AUDIO (Lateinisch: ich höre) und VER-SUM (von Universum: Unendlichkeit).
Für wen haben Sie das ScienceCenter
entwickelt?
Wir verstehen uns als außerschulischer Bildungsort für Schulklassen und als Bil-dungsstätte für Touristen, Einheimische und Wissenschaftsfans. Das Phänomen „Hören“ betrifft und fasziniert junge und alte Menschen gleichermaßen. Innerhalb des ersten Jahres sind wir bereits ein be-liebter Anziehungspunkt für die unter-schiedlichen Besuchergruppen geworden.
Welches ist Ihr persönliches Lieblings-
stück in der Hauptausstellung?
Das Haarzellen-Exponat; durch seine übergroße Darstellung kann das Modell
INTERVIEW
sehr deutlich verschiedene Hörverluste simulieren. Das Design ist außerdem ar-chitektonisch sehr gelungen, schön anzu-sehen und anzufassen.
Sie waren selbst Projektleiter der neu
eröffneten MED-EL World (Seite 15).
Was ist das Besondere?
Die einzelnen Ausstellungsstücke und In-formationen bieten eine sehr komprimierte historische Darstellung der unglaublichen und einmaligen Geschichte und Entwick-lung des Unternehmens MED-EL vom Beginn bis zur heutigen Zeit.
Dr. Eckhard Schulz
ehemaliger Geschäftsführer MED-EL Deutschland und
Gründer des AUDIOVERSUM
Installationen: Jeder Bildschirm wurde
sorgfältig verkabelt
Eröffnungsfeier: (v. l. n. r.) Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer, Dr. Eckhard Schulz, Gründer AUDIOVERSUM, Dr. Christina Beste, Head of AUDIOVERSUM, DI Dr. Ingeborg Hochmair und Prof. Dr. Erwin Hochmair, Unternehmensgründer MED-EL, Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf
L_Audioversum_1.14_K1.indd 5L_Audioversum_1.14_K1.indd 5 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
INSIDE
FACETTENREICH WIE DAS HÖRENIn der interaktiven Ausstellung führt das AUDIOVERSUM seine Besucher in die ganz eigene Welt der Klänge ein. Unser Chef-AudioGuide Pia stellt fünf Erlebnisstationen genauer vor – Ausprobieren, Mithören und Mitmachen ausdrücklich erwünscht.
Haarzellen-Musik
Binaurales SpielHier kommt es auf gutes räumliches Hörvermögen an. Die Aufgabe: innerhalb von einer Minute möglichst viele virtuelle Vögel befreien. Per Kopfhörer hören die Spieler Vogelgezwitscher, dem sie so lange folgen, bis sie den jeweiligen Vogel wegfl attern hören. Die Anzahl der befreiten Vögel geht in die Tageswertung ein.
Anfassen erlaubt: An dieser Station erle-ben Sie, wie unsere Haarzellen in der Coch-lea Frequenzen umsetzen. Bei leichtem Biegen einzelner oder mehrerer der insge-samt 63 Haarzellen erklingen unterschied-liche Frequenzbereiche aus Beethovens 9. Sinfonie. Gleichzeitig tauchen Lichtimpulse die aktivierten Haarzellen in prächtige Farben. Pro-bieren Sie es einfach aus – von rechts nach links werden die Töne immer höher. In einem menschlichen Ohr befi nden sich übrigens 16.000 bis 20.000 Haarzellen.
L_Audioversum_1.14_K1.indd 6L_Audioversum_1.14_K1.indd 6 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
AUDIOVERSUM 01.2014 07
7
INSIDE
KlangweltHand anlegen, bitte: Die Ausstellungsobjekte in diesem Bereich laden
geradezu ein, die Lautstärken alltäglicher Gegenstände zu erfühlen. Dazu berühren Sie einfach die beleuchteten Oberfl ächen der Exponate. Die
gefühlten Vibrationsstärken zeigen an, wie viel unser Gehör jeden Tag leistet und verarbeitet. Außerdem sind die Exponate – vom Fahrtwind eines Fahrrads
bis hin zur Flugzeugturbine – in ihrer tatsächlichen akustischen Größe dargestellt. Daher sind die Kopfhörer eines MP3-Players größer als ein Presslufthammer.
Ausgestattet mit 3-D-Brillen, begeben Sie sich an dieser Station auf eine Reise durch das menschliche Ohr. Eingesprochene Worte ins Pult-Mikrofon werden als Schwingungen in Echtzeit auf eine Leinwand projiziert. So können Sie verfolgen, wie Töne und Worte in den ein-zelnen Abschnitten des Ohres verarbeitet werden. Mit einem Steue-rungsscreen können Sie sich gezielt durch das Ohr navigieren und Trommelfell oder Hörnerv ansehen.
Virtuelles Ohr
Kommen Geräusche im Hörzentrum (auditiver Cortex) an, ordnet unser Gehirn diese Töne gespeicherten Erinnerungen zu. An dieser Station können Sie Ihren „akustischen Speicher“ testen. Über Kopfhörer hören Sie zufällig ausgewählte Ge-räusche, die Sie dann einem auf dem Bildschirm vor Ihnen ange-zeigten Bild zuordnen können. Aufgepasst: Die Bilder werden schnell hintereinander gezeigt.
Auditiver Cortex
L_Audioversum_1.14_K1.indd 7L_Audioversum_1.14_K1.indd 7 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
08 01.2014 AUDIOVERSUM
ACTIVE
Hör-Guerilla
Diese Geschenke
bleiben im Kopf: Unter dem Motto „Das gehört bei uns zum guten Ton“ verteilten die AudioGuides des ScienceCenters im Sommer rote Gerbera in der Innenstadt. Außerdem konnten sich Innsbrucker Fahrradfahrer über einen neuen Sattel-schmuck freuen (siehe rechts).
Hörmobil auf Tour
Jeder fünfte erwachsene Österreicher leidet unter einer Hörminderung. Wie gut die Innsbrucker hören, konnten sie während der einwöchigen Stadttour des AUDIOVERSUM Hörmobils testen. Das Science-Center bot Interessierten kosten-lose Hörtests und Informations-materialien an. Außerdem konnten die Passanten an einem Gewinn-spiel teilnehmen, bei dem als Preis ein iPad winkte. Zu Spitzen-zeiten testete das Hörmobil-Team rund 150 Personen am Tag.
Hingucker
Plakate und Banner des AUDIOVERSUM zierten über das Jahr verteilt Wände und Busse in ganz Innsbruck (siehe oben und unten).
Bestens informiert
Mit Newslettern, Pressemitteilungen
und Informationsbroschüren macht das AUDIOVERSUM von sich reden.
L_Audioversum_1.14_K1.indd 8L_Audioversum_1.14_K1.indd 8 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
AUDIOVERSUM 01.2014 09
9
ACTIVE
EIN JAHRAUDIOVERSUMSeit der Eröffnung am 02. Februar 2013 ist viel passiert. Das AUDIOVERSUM Team hat mit Kampagnen in und um Innsbruck für Aufmerksamkeit gesorgt, die ersten Workshops durchgeführt und Monat für Monat neue Aktionen ins Leben gerufen. Die Besucherzahlen zeigen: Das ScienceCenter kommt an.
Lasershow
Eines der
Highlights im
September und
Oktober war die Motto-Lasershow „Töne sichtbar machen“. Auf klassische Musik abgestimmte dreidimensionale Strahlen tauchten die Räume des AUDIOVERSUM in ein buntes Lichtermeer.
Nächtliches Abenteuer
Zur Langen Nacht der Museen im
Oktober schickte das AUDIOVERSUM über 1.700 Besucher auf eine spannende Reise durch die Welt des Hörens. Unter anderem konnte man per Kritzelfon und Theremin mit Klängen experimentieren oder akustische Täuschungen erleben. Bei der Kinderschminkaktion kamen auch die jüngsten Besucher auf ihre Kosten.
Hurra, Geburtstag!
Kindergeburtstage gehören zu den größten
Ereignissen im Jahr. Wer seinem Kind eine besondere Feier schenken möchte, kann sich auf das AUDIOVERSUM verlassen. Ein span-nender Workshop und viele lustige Spiele rund ums Hören machen den Tag unvergesslich.
L_Audioversum_1.14_K1.indd 9L_Audioversum_1.14_K1.indd 9 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
10 01.2014 AUDIOVERSUM
ACTIVE
Die neue Veranstaltungsreihe „Theater After Work“ feierte im Oktober im AUDIOVERSUM Premiere. Und das mit Erfolg: Bereits der Auftakt lockte viele interessierte Zuschauer an.
Stellen Sie sich vor, Sie sind ein gefei-
erter Komponist und plötzlich können
Sie Ihre eigenen Töne nicht mehr
hören. So erging es Ludwig van Beethoven
1818 in Wien. Das Theaterstück „Sanftwut
oder der Ohrenmaschinist“, das im Oktober
im AUDIOVERSUM Premiere feierte, nimmt
sich dieser Thematik an.
ERFOLGREICHES KULTURKONZEPT Gemeinsam mit seinem Assistenten macht
sich Beethoven in dem Stück auf die Suche
nach einer Hörhilfe. Das unterhaltsame Werk
aus der Feder von Gert Jonke ist wie gemacht
für die neue Veranstaltungsreihe „Theater
After Work“. „Wir haben eine neue Art ent-
wickelt, in das Abenteuer Hören einzutau-
chen“, sagt Dr. Christina Beste, Head of
AUDIOVERSUM. „Dies ist der Auftakt einer
bunten Folge von Inszenierungen rund um
das Thema Hören.“ Und das kommt richtig
gut an: Besucher und Presse waren be-
geistert. Das Folgestück „Horchpatrouille
Ohrion“ läuft bereits.
KULTUR NACH FEIERABEND
Unterhaltsam: Anton Schindler (Anna Marina Walch) und Beethoven (Günter Lieder)
Rätsel gelöst? Beethoven hätte die technologische Entwicklung gebrauchen können
Aufmerksam: Das Publikum lauscht der Vorführung
Tolle
Resonanz: Die Medien lobten das innovative Kulturkonzept und die Theater-premiere im AUDIOVERSUM
Gut zu wissen!Ludwig van Beethoven (* am 17.12.1770 in Bonn, † am 26.03.1827 in Wien) war ein deutscher klassischer Komponist. Schon als junger Mann war er schwerhörig und im Alter von 48 Jahren bereits völlig taub. Trotzdem komponierte er weiter: Seine berühmte 9. Sinfonie entstand, ohne dass er sie selbst hören konnte.
L_Audioversum_1.14_K1.indd 10L_Audioversum_1.14_K1.indd 10 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
AUDIOVERSUM 01.2014 11
11
ACTIVE
Ein tiefer Ton erklingt aus der Tuba, als
Benedikt mit vollem Lungenvolumen
in das Mundstück bläst. „Man hört
beim Spielen ja viel weniger als die anderen“,
stellt der 8-jährige Schüler überrascht fest.
Der Selbstversuch an der Volksschule Hall ist
Teil des KLANGSPUREN MOBIL-Workshops,
der in Kooperation mit dem AUDIOVERSUM
noch bis Juli 2014 durch Tiroler Schulen, Kin-
dertagesstätten und soziale Einrichtungen
tourt. Unter dem Motto „Alles anfassen, alles
ausprobieren“ fährt das Klangspuren-Team in
einem Kleinbus, gefüllt mit allen Instrumenten
eines Sinfonieorchesters, von Ort zu Ort und
hilft Kindern und Jugendlichen, Musik aktiv
zu erleben. Angeleitet werden die Teilnehmer
von den Pädagoginnen Sabine Gaspari und
Rebecca Mayr.
RAN ANS WERKAm Anfang erklären die Workshopleiter erst
einmal den Unterschied zwischen Blechblas-
und Streichinstrument. Danach können die
Kinder abwechselnd jedes Instrument selbst
spielen. Benedikts Aufmerksamkeit ist in der
Zwischenzeit zum nächsten Objekt gewan-
dert – einem Theremin. „Das kenne ich schon.
Das spielt man ohne Anfassen“, sagt er. Um
die schwingenden Laute aus dem 1919 er-
fundenen Vorgänger des modernen Synthe-
sizers herauszukriegen, braucht er allerdings
vollen Körpereinsatz. Über eine Antenne rea-
MUSIK ZUMANFASSENMit einem Kleinbus fährt das Team von KLANGSPUREN MOBIL durch Tirol und bringt Schulkindern den Umgang mit klassischen Musikinstrumenten näher. Im Dezember machte das Team unter anderem Halt an der Volksschule Hall.
Gut zu wissen!Sie möchten an Ihrer Schule oder sozialen Einrichtung vom KLANGSPUREN MOBIL besucht werden? Dann wenden Sie sich gern an das Büro der KLANGSPUREN, 05242 73582 oder info@klangspuren.at. Das AUDIOVERSUM trägt einen Großteil der Kosten des KLANGSPUREN MOBIL-Workshops. Somit kostet die Teilnahme pro Kind nur 2 Euro.
giert das Theremin auf die elektrische Span-
nung im Körper. Das heißt, hebt Benedikt
beide Arme rechts und links entlang der An-
tenne hoch, hat dies Einfl uss auf Intensität und
Höhe des über Lautsprecher hörbaren Tons.
MUSIKLEIDENSCHAFT ENTDECKENHaben alle Workshopteilnehmer der Volks-
schule Hall aus dem Angebot an Instrumenten
gewählt, entsteht ein individuelles Orchester-
Ensemble aus jungen Geigern, Harfenspielern
und Gitarristen. „Es passiert oft, dass unser
Besuch den Anstoß für die Kinder gibt, ein
Musikinstrument zu lernen“, sagt Rebecca
Mayr. Bisher hat das KLANGSPUREN MOBIL-
Team mehr als 15.000 Teilnehmer erreicht –
Tendenz steigend. In diesem Jahr freuen sich
noch weitere 200 Schulen auf ihren Musik-
workshop. Benedikt ist jedenfalls überzeugt
und wünscht sich ab jetzt regelmäßigen Klang-
spuren-Unterricht.
Langer Atem: Erste Versuche, einem Saxofon
Töne zu entlocken
Tontest: Die Schüler versuchen sich an
einem Theremin
Fühltest: Auf Entdeckungsreise mit
einem Kontrabass
L_Audioversum_1.14_K1.indd 11L_Audioversum_1.14_K1.indd 11 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 InnsbruckÖffnungszeiten: Di – Fr 9 –18 Uhr, Do 9 – 21 Uhr,Sa/So 10 –18 Uhr, Mo Ruhetag
www.audioversum.at
Entdecke jetzt die spannende Weltdes Hörens mit Hightech-Soundlabor undMitmach-Ausstellung!
12 01.2014 AUDIOVERSUM
ACTIVE
„HÖRT, HÖRT!“ – DIE WORKSHOPSWie funktioniert das Gehör? Was macht das Geräusch eigentlich in meinem Ohr? Das Thema Hören wirft viele Fragen auf. Im Bildungsprojekt „Hört, hört!“ haben Jung und Alt in verschiedenen Workshops die Chance, das Sinnesorgan ganz genau zu erforschen.
Eine Tür knarrt, ein Telefon klingelt, eilige
Schritte entfernen sich … die ersten Sekun-
den eines Hörspiels entführen die Zuhörer in
eine andere Welt. In dem Workshop „Entste-
hung eines Hörspiels“ vertonen Kinder zwi-
schen acht und elf Jahren die spannende
Geschichte „Detektiv Langohr“. Das Ende der
Erzählung dürfen sie dabei selbst erfi nden.
Zum Abschluss erhält jedes Kind das Ergeb-
nis auf einem USB-Stick.
INNSBRUCK SOUNDSEine Entdeckungstour der besonderen Art
erwartet die Teilnehmer des Workshops
„Innsbruck Sounds“. Ausgestattet mit dem
iPad begeben sich Schülerinnen und Schüler
ab 15 Jahren auf den Weg durch die Stadt und
fangen die Geräusche auf bestimmten Plätzen
und Spaziergängen ein. So sammeln die Ju-
gendlichen Hörräume und oft unbewusst
wahrgenommene Hörlandschaften, die sie im
Anschluss in ein Soundarchiv aufnehmen.
MEIN KLANGDer Klang der menschlichen Stimme sagt ohne
Worte viel darüber aus, wie Menschen sich
fühlen. Der Workshop „Mein Klang“ für junge
Leute zwischen 11 und 15 Jahren zeigt, wie
stark Geräusche die eigene Wahrnehmung des
Gegenübers beeinfl ussen. In zwei Gruppen
erarbeiten sie im Soundlabor ihren gemein-
samen Klang, den sie sich dann präsentieren.
HÖR HIN – SPASS HOCH DREI Soundlabor: Ausprobieren und hinhören
Sightseeing mal anders: Bei „Innsbruck Sounds“ erleben die Teilnehmer die Stadt ganz neu
Abenteuer
Hören: Die „Hört, hört!“-
Workshops mit Hightech-
Soundlabor und Mitmach-
Ausstellung richten sich an
junge Menschen
L_Audioversum_1.14_K1.indd 12L_Audioversum_1.14_K1.indd 12 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
AUDIOVERSUM 01.2014 13
13
ACTIVE
Statt vergeblich den Lieblingssong beim DJ
im Club zu wünschen, einfach selbst an die
Plattenteller stellen. Beim DJ-Workshop kom-
men junge und alte Klangkünstler jetzt voll
auf ihre Kosten. Angeboten werden drei indi-
viduelle Kursformate, die jeweils eine Führung
durch das AUDIOVERSUM beinhalten.
SCHNUPPERN ERLAUBTIm Schnupperkurs erklären Profi s Geräte wie
Plattenspieler, Mischpult und CD-Spieler. An-
schließend haben die Teilnehmer Zeit, sich
selbst an der Klanggestaltung zu versuchen.
Eine Tour durch die Ausstellung rundet den
kurzen Ausfl ug ab. Der Anfängerkurs erlaubt
einen tieferen Blick in die Arbeit eines DJs.
Musiklehre, rhythmisches Verständnis sowie
eine Einweisung in die Technik stehen genau-
so auf dem Programm wie das Zerlegen eines
Musikstückes und die Synchronisation von zwei
Tracks. Wer es lieber individuell mag, für den
gibt es den Einzelunterricht, einen ganz auf die
persönlichen Fähigkeiten und musikalischen
Interessen abgestimmten Workshop.
GUT AUFGELEGT – WERDE DJ!
In zünftige Trachten gekleidete Damen und
Herren stehen vor einem traumhaften Alpen-
panorama und geben sonderbare Geräusche
von sich – wer ans Jodeln denkt, hat viele
Klischees im Kopf. Dass die Gesangsart mehr
als volkstümliches Trällern ist, beweisen die
regelmäßig stattfi ndenden Jodelworkshops.
MITMACHEN IST GEFRAGTIn Zusammenarbeit mit dem bekannten Jo-
delduo „Schwaizer Zwoag’sang“ – Martha
und Reinhard Schwaizer – zeigt das Science-
Center jungen und alten Interessierten, was
hinter der Kunst des Jodelns steckt. Nach
einer Reise durch die Welt des Hörens im
AUDIOVERSUM geben die Profi s eine Ein-
führung in die Geschichte der Gesangsart:
Das Ehepaar erklärt, was das Hören in den
Bergen ausmacht und warum in der Vergan-
genheit das Jodeln eine wirkungsvolle und
erfolgreiche Kommunikationsform im Ge-
birgsraum darstellte. Dabei zeigen sie live,
wie ein „Almschroa“ und ein „Bravourjodler“
klingen. Doch Zuhören allein reicht bei dem
zweistündigen Workshop nicht: Mitmachen
ist gefragt. Interaktiv bringt das Gesangsduo
den Teilnehmern die verschiedenen Jodel-
techniken näher. Sie zeigen ihnen anhand
von bekannten Jodlern und Liedern, wie sie
mit ihrer eigenen Stimme experimentieren
und die traditionelle Gesangsart entdecken
können – und das ganz ohne Kuhglocken
und Fahnenschwingen.
HOLADIIÜÜRÜÜ – JODELN MIT DEN PROFIS
Vinyl und digital: Beim DJ-Workshop geht es um
den richtigen Mix
Jodeln will gelernt sein: Die Experten geben nützliche Tipps
zum Umgang mit der Stimme
Jodelprofi s: Martha und Reinhard Schwaizer bringen den Teilnehmern die Gesangsart bei
L_Audioversum_1.14_K1.indd 13L_Audioversum_1.14_K1.indd 13 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
14 01.2014 AUDIOVERSUM
SCIENCE
Gibt es Leben fernab der Erde? Wie
klingt das Universum und wie fühlt
sich ein Raketenstart in einer Kapsel
an? Antworten auf diese und andere Fragen
bietet die „Sounds of Space“-Sonderausstel-
lung. Ausprobieren und Mitmachen ist bei den
außergewöhnlichen Exponaten erlaubt. Die
Besucher erleben ein ganzes Universum an
Klängen, Geschichten und Highlights aus der
Raumfahrt.
HORCH MAL INS ALLSo ist etwa das Raumanzugmodell Aouda.A
als Nachbildung des von österreichischen Ex-
perten für zukünftige Marsmissionen entwi-
ckelten Aouda X ausgestellt. Das Original wiegt
rund 45 Kilogramm und erfordert drei Stunden
zum Anziehen. In der „Dangerzone“ steht ein
Nachbau der Sojus-Kapsel, mit der Astro-
nauten zur ISS (Internationale Raumstation)
fl iegen. Groß und Klein können hier erleben,
wie sich ein Raketenstart im Inneren der Kap-
sel anhört. Mit der Unterstützung des Öster-
reichischen Weltraum Forums wurde die Aus-
stellungsidee auf hohem fachlichen Niveau
umgesetzt. Mit innovativer Ausstellungselek-
tronik bringen die Experten den Besuchern
realistisch und eindrucksvoll das Weltall näher.
MISSION IMPOSSIBLE?Parallel zur Sonderausstellung läuft das
After-Work-Theaterstück „Der Auftrag“ der
„Horchpatrouille Ohrion“. In der Episode 1 des
fünfteiligen Science-Fiction-Theaters von
Nicolas Dabelstein und Ivan Pantner geht es
um die Abenteuer der Commandeuse Externa
Van Otitis und ihrer Crew. In einer märchen-
haften Zeit von übermorgen gibt es nur noch
die Menschheit und ihre Kolonien im Weltall
und auf dem Meeresboden – alle vereint in der
Intergalaktischen Union. Der Unionsgeneral
Labyrinthus Saturnicus Utriculus, gleichzeitig
Minister des MIAU – Ministerium für interstel-
lare Aufklärung und Untersuchung –, braucht
dringend ein Geschenk für seine Frau zur Sil-
berhochzeit. Das humorvolle Stück gibt es für
20 Euro inklusive Weltraumcocktail, Snack
und Eintritt zur Sonderausstellung zu sehen.
Mehr Infos unter: www.audioversum.at
KLÄNGE IM WELTALLUnendliche (Hör-)Weiten – die Sonderausstellung „Sounds of Space“ und das After-Work-Theaterstück „Horchpatrouille Ohrion“ beschäftigen sich mit außerirdischen Tönen.
Vom Kindheitswunsch
zur Wirklichkeit:
In der Ausstellung kommt man dem Astronauten-dasein ein Stück näher
Auf Klang-
Mission im All:
„Horchpatrouille Ohrion“
L_Audioversum_1.14_K1.indd 14L_Audioversum_1.14_K1.indd 14 17.01.14 15:0417.01.14 15:04
AUDIOVERSUM 01.2014 15
15
SCIENCE
HO(R)CHMODERNSchon gesehen? Mit der neuen MED-EL World eröffnete ein weiteres Highlight der Dauer-ausstellung im AUDIOVERSUM. Erleben Sie die Technik hinter modernen Hörimplantaten.
Mit einem Cochlea-Implantat ist es
erstmals möglich, ein menschliches
Sinnesorgan vollwertig zu ersetzen.
So können mittlerweile weltweit Menschen
mit MED-EL Implantaten das Geschenk des
Hörens wieder erleben. Wer wissen will, was
moderne Technik auf diesem Gebiet leisten
kann und wie sie funktioniert, besucht am
besten die neue MED-EL World im AUDIO-
VERSUM. Diese interaktive Station lädt die
Besucher ein, in die Welt von MED-EL ein-
zutauchen und die Vielseitigkeit des Unter-
nehmens zu erkunden.
HÖRLÖSUNGEN INTERAKTIVEntdecken Sie Videos, Bilder und Zeitdoku-
mente oder testen Sie Ihre Geschicklichkeit,
indem Sie dünne Drähte in kleine Löcher ein-
fädeln. Das notwendige Feingefühl besitzen
HNO-Chirurgen, die die Implantationen durch-
führen. In der MED-EL World steht dafür eine
3D-Mini-Cochlea bereit.
Hand drauf: Beim Aufl egen von Themenkarten erscheinen Hintergrundinformationen auf dem Touchscreen
Einblicke: In der neuen MED-EL World gibt es Implantatlösungen zum Anfassen
Erlebnisstation: Hier können Besucher Infos auswählen,
sehen und hören
DI Dr. Ingeborg
Hochmair:
Als Pionierin auf ihrem Gebiet, gründete
die Wissenschaftlerin gemeinsam mit ihrem Mann MED-EL – den führenden Hersteller
von Hörimplantaten – um Menschen mit
Hörverlust zu helfen.
HINTERGRUND
L_Audioversum_1.14_K1.indd 15L_Audioversum_1.14_K1.indd 15 17.01.14 15:0517.01.14 15:05
HÖRENHAAREKÖNNEN
Finden Sie jetzt die Antwort:Im AUDIOVERSUM, der spannenden Ausstellung rund ums Hören – zum Mitmachen und Staunen.
Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 InnsbruckÖffnungszeiten: Di – Fr 9 –18 Uhr, Do 9 – 21 Uhr, Sa/So 10 –18 Uhr, Mo Ruhetag
www.audioversum.at
AV-ALL-13-1042_Anz_210x267.indd 1 16.01.14 14:59L_Audioversum_1.14_K1.indd 16L_Audioversum_1.14_K1.indd 16 17.01.14 15:0517.01.14 15:05
Recommended