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I
Aus dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Direktor: Professor Dr. Bernhard Fleischer Diagnose von Filarieninfektionen im Menschen und im Überträger mit
Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion
Promotion
zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin dem Fachbereich Medizin der Universität Hamburg vorgelegt von
Sven Pischke aus Hamburg
2005
Angenommen vom Fachbereich Medizin
der Universität Hamburg am:
Veröffentlicht mit Genehmigung des Fachbereichs
Medizin der Universität Hamburg
Prüfungsausschuss, der/die Vorsitzende:
Prüfungsausschuss: 2. Gutachter/in:
Prüfungsausschuss: 3. Gutachter/in:
II
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung Seite
1.1. Filarien 1
1.1.1. Humanmedizinische Bedeutung der Filarien 1
1.1.2. Entwicklungszyklus der Filarien 2
1.2. Onchozerkose 3
1.2.1. Onchocerca volvulus 3
1.2.2. Krankheitsbild 3
1.2.3. Diagnose 5
1.2.4. Bekämpfung 6
1.3. Lymphatische Filariose 8
1.3.1. Wuchereria bancrofti und Brugia spp. 8
1.3.2. Krankheitsbild 9
1.3.3. Diagnostik 10
1.3.4. Bekämpfung 11
1.4. Fragestellungen 12
2. Material und Methoden
2.1. Patienten 15
2.2. Stechmücken 19
2.3. Positive Kontroll-DNA 20
2.4. Reagenzien 21
2.4.1. Oligonukleotide 21
2.4.2. Reagenzien für die PCR 25
2.4.3. Lösungen, Puffer, Chemikalien 26
2.4.4. DNA-Konservierungsmaterialien 29
2.5. Geräte 29
2.6. Vorgehensweisen 29
2.6.1. Extraktionsmethoden 29
2.6.2. PCR 31
III
2.6.3. Nachweis von PCR-Produkten 32
2.6.3.1. Gelelektrophorese 32
2.6.3.2. DNA-Test Strip 32
2.6.3.3. ELISA der PCR-Produkte 33
2.6.3.4. Southern Blotting 34
2.6.4. Klonierungen und Sequenzierungen 35
2.6.5. Das Prinzip der internen Kontroll-DNA 36
2.7. Statistik 39
3. Ergebnisse
3.1. Verbesserter Nachweis von O. volvulus im Menschen 40
3.1.1. Entwicklung einer internen Kontroll-DNA 40
3.1.2. Nachweis der O-150-PCR-Produkte 40
3.1.3. Nachweis in Hautbiopsien 45
3.2. Nachweis von B. timori 46
3.2.1. HhaI-Repeat von B. timori 46
3.2.2. Molekulare Marker für B. timori 50
3.2.3. Nachweis von B. timori im Tagblut 51
3.2.4. Nachweis von B. timori im Sputum 54
3.2.5. Nachweis von B. timori in Überträgermücken 59
3.2.6. Simultaner Nachweis von B. timori und W. bancrofti 60
3.2.7. Simultaner Nachweis von B. timori und P. falciparum 62
3.2.8. Gefrorener PCR-Mix („Frozen Mix“) 63
4. Diskussion
4.1. Diagnose der Onchozerkoses 65
4.1.1. Wahl des richtigen Assays: Test Strips 65
4.1.2. Erfolgskontrolle des PCR-Assay durch interne Kontrolle 66
4.1.3. Quantifizierung des PCR-Assay 66
4.1.4. Weiterführende Ansätze 67
4.2. Diagnose der B. timori-Filariose 69
4.2.1. Nachweis des HhaI-Repeat bei B. timori 69
IV
4.2.2. Nutzen der molekularen Marker 70
4.2.3. Nutzen der Sputumdiagnostik 70
4.2.4. Nutzen der Multiplex- 72
4.2.5. Diagnostik von B. timori im Tagblut 72
4.2.6. Diagnose von Filarien in Stechmücken 74
4.2.7. Gefrorener PCR-Mix 74
4.2.8. Weiterführende Ansätze 75
5. Zusammenfassung 77
6. Literaturverzeichnis 78
7. Danksagung 92
8. Lebenslauf/ Veröffentlichungen/ Kongressteilnahmen/ Abstract-Titel 93
9. Anhang 95
10. Erklärung 100
1
1. Einleitung
1.1. Filarien
1.1.1. Humanmedizinische Bedeutung der Filarien
Filarien sind weit verbreitete, parasitär in den Geweben von höheren Wirbeltieren lebende
Nematoden (Rundwürmer). Beim Menschen kommen mehrere Arten in den Tropen und
Subtropen vor (Chiodini et al. 2001). Am häufigsten sind die Erreger der lymphatischen
Filariose, die in vielen warmen Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika endemisch ist.
Wuchereria bancrofti ist in allen drei Kontinenten zu finden, während die beiden anderen
Arten, Brugia malayi und Brugia timori nur in Asien vorkommen (Ashford 2001). Weltweit
sind mehr als 120 Millionen Menschen mit den Erregern der lymphatischen Filariose infiziert,
davon mehr als 90 % mit W. bancrofti (Mak 1987, WHO 1992, Karam & Ottesen 2000). Eine
andere wichtige Filarie ist Onchocerca volvulus, der Erreger der Onchozerkose oder
Flussblindheit in Afrika, im Jemen und in Lateinamerika. Mehr als 18 Millionen Menschen
sind infiziert (WHO 1987, 1995).
Beide Krankheiten führen zwar nur bei einem kleinen Teil der Patienten zum Tode, aber viele
Erkrankte werden im Laufe der chronischen Infektion zu Invaliden und bei anderen Patienten
tritt vorübergehende Arbeitsunfähigkeit auf. Viele Kinder versäumen jahrelang wiederholt
den Schulunterricht. Deswegen sind während der neunziger Jahre große
Bekämpfungsprogramme begonnen worden, die von der WHO organisatorisch betreut
werden. Zur Überwachung dieser Programme ist es notwendig, bessere Methoden für den
Nachweis der Filarien zu entwickeln, um den Erfolg oder Misserfolg der
Bekämpfungsmaßnahmen beurteilen zu können. Hierzu sollen die in der Dissertation
dargestellten Ergebnisse meiner Untersuchungen über die Diagnostik der Erreger von
Onchozerkose und lymphatischer Filariose im Menschen und in den Überträgermücken
beitragen.
Nur in Afrika kommen Erkrankungen durch die Wanderfilariae Loa loa und durch
Mansonella streptocerca vor. Die Streptocerciasis ähnelt klinisch der Onchozerkose. Sie muss
deswegen differentialdiagnostisch von dieser unterschieden werden. Zwei andere Mansonella-
2
Arten des Menschen gelten als nicht pathogen: Mansonella perstans in Afrika und
Lateinamerika und Mansonella ozzardi in Lateinamerika. Außerdem kann sich der Mensch
mit Filarien von Tieren infizieren. Am wichtigsten von den zoonotischen Arten sind die
Dirofilaria-Arten des Hundes. In den USA kommt es mehrere tausend mal pro Jahr zu
Infektionen des Menschen mit dem Hundeherzwurm Dirofilaria immitis (Goddard 2000).
Diese Infektionen, die selten auch in Europa (Wockel et al. 1993, Pampiglione et al. 1994,
Raccurt 1999), Australien und Asien (Lee et al. 2000, Sukpanichnant et al. 1998) klinisch
auftreten, verlaufen fast immer selbstlimitierend, da der Mensch als Fehlwirt fungiert und die
Parasiten nicht lange in ihm überleben können.
1.1.2. Entwicklungszyklus der Filarien
Die Entwicklung der Filarien ist mit einem Wirtswechsel verbunden (Chiodini et al. 2001,
Fischer & Büttner 2002). Bei der Onchozerkose und der lymphatischen Filariose leben die
erwachsenen Würmer viele Jahre in den Geweben des Menschen, wo die Weibchen
Millionen von ersten Larven (L1) produzieren. Die L1-Larven, auch Mikrofilarien genannt,
leben in der Haut oder im Blut. Sie werden bei einer Blutmahlzeit am Menschen von
weiblichen Mücken aufgenommen, gelangen in deren Magen und wandern von dort aktiv in
die Thoraxmuskulatur der Mücke. Dort entwickeln sich abhängig von der Temperatur im
Laufe von 1 – 3 Wochen aus den L1 unter Häutung die L2 und dann die infektiösen dritten
Larven (L3). Nur die reifen, infektionstüchtigen L3 wandern in den Kopf der Mücke und
warten dort auf eine erneute Blutmahlzeit, bei der sie aktiv in die Haut des gestochenen
Menschen eindringen. Nach wenigen Tagen häuten sie sich zur vierten Larve (L4) und nach
einigen Wochen erneut zu juvenilen Würmern. Im Laufe mehrerer Wochen wachsen Brugia
spp. und im Laufe eines Jahres Wuchereria und Onchocerca zu geschlechtsreifen Männchen
und Weibchen heran. Mit der Produktion von Mikrofilarien ist der Entwicklungszyklus
geschlossen. Die Verbreitung von Mensch zu Mensch erfolgt bei der Onchozerkose durch
Kriebelmücken der Gattung Simulium und bei der lymphatischen Filariose durch mehrere
Gattungen von Stechmücken, häufig durch Anopheles spp. oder Culex spp. (WHO 1989,
1992, 1995, Fischer und Büttner 2002).
3
1.2. Onchozerkose 1.2.1. Onchocerca volvulus Die Männchen und Weibchen von O. volvulus leben in subkutanen Knoten mit einem
Durchmesser von etwa 0,5 – 6 cm, die als Onchozerkome bezeichnet werden. Die
erwachsenen Würmer haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 11 Jahren und eine
maximale von wahrscheinlich bis zu 17 Jahren (Plaisier et al. 1991). Die 20 – 60 cm langen
Weibchen produzieren mehrfach pro Jahr während der vierwöchigen Produktionszyklen
täglich 700 – 1500 Mikrofilarien. Diese wandern in die Lederhaut, wo sie von Simulien
aufgenommen werden oder nach 1 – 1 ½ Jahren absterben und von Makrophagen abgebaut
werden. Einige Mikrofilarien wandern aus der Haut direkt in die Hornhaut des Auges oder
entlang der Gefäße in die Augen ein. Die Mikrofilarien sind das wesentliche pathogene Agens
(Hoerauf et al. 2003a). Sie verursachen durch immunpathologische Reaktionen des
Menschen die Krankheit Onchozerkose. Diese Reaktionen werden vor allem durch die
Proteine der Filarien hervorgerufen. Aber es sind auch Substanzen der obligaten
Endobakterien von O. volvulus beteiligt, die mit Doxycyclin eliminiert werden können
(Hoerauf et al. 2002, 2003b, 2003c).
Die meisten Simulienarten benötigen sauerstoffreiche, fließende Gewässer zum Brüten. Das
erklärt die Verbreitung der Onchozerkose entlang von Flüssen und Bächen und auch den
Namen Flussblindheit. Nur in einigen ostafrikanischen Ländern, wie Uganda, brütet Simulium
neavei auf Krabben, die in langsam fließenden Gewässern leben.
1.2.2. Krankheitsbild Die erwachsenen Würmer in den Knoten beeinträchtigen die infizierten Menschen meist nur
dann, wenn sie kosmetisch oder mechanisch stören (Stingl & Büttner 2000). Entscheidend
sind die immunpathologischen Reaktionen des Menschen auf die Mikrofilarien, vor allem auf
die Substanzen, die beim Tod der Mikrofilarien frei werden (WHO 1987, 1995). Die
Ausprägung der Symptome hängt von der Wurmlast und dem Immunstatuts ab (Cooper et al.
2001). Ebenso wie bei anderen Filariosen gibt es Menschen, bei denen auch in Gebieten mit
hohen Prävalenzen der Onchozerkose sich keine erwachsenen Würmer entwickeln. Es lassen
sich aber Antikörper nachweisen, sodass anzunehmen ist, dass L3 in die Haut eingedrungen
4
und getötet worden sind. Diese für die Infektion anscheinend resistenten Menschen werden
als putativ immune Personen bezeichnet (WHO 1995, Lawrence 2001).
Ein Teil der infizierten Menschen zeigt klinisch keine manifesten Krankheitszeichen
abgesehen von einer Eosinophilie und einer sich im Laufe der Jahre entwickelnden Atrophie
der Haut. Häufig klagen die Mikrofilarienträger über Pruritus. Bei vielen Patienten treten
rezidivierend über Jahre Schübe von papulärer Dermatitis auf (Anhang von WHO 1995). Im
Laufe der Jahrzehnte dauernden chronischen Infektion entwickeln sich atrophische
Hautveränderungen, wie papierdünne Haut, fleckige Depigmentationen vor allem an den
Schienbeinen (Leopardenhaut) und hängende Hautfalten („hanging groins“). Diese Patienten
können sehr hohe Mikrofilarienlasten aufweisen. In den regionalen Lymphknoten entwickelt
sich eine Atrophie der Follikel. Die Infektion wird dann als generalisierte Onchozerkose
bezeichnet. Im Unterschied dazu können wenige Patienten aufgrund ihrer guten Immunität die
Mikrofilarien töten. Sie haben deswegen nur sehr wenige Mikrofilarien. Aber sie entwickeln
häufig schwere Hautveränderungen und starke Hyperplasien der vergrößerten regionalen
Lymphknoten. Wegen der bei ihnen oft auftretenden Dunkelfärbung der betroffenen
Hautpartien wird diese hyerreaktive Onchozerkose nach dem arabischen Wort „aswad“ für
schwarz als Sowda bezeichnet (WHO 1987, 1995). Im Hinblick auf dieses immunologische
Spektrum der Infektion wird die Onchozerkose, so wie lymphatische Filariose, Lepra und die
Leishmaniosen als „spektrale Erkrankung“ bezeichnet.
Als Folge der in die Augen eingewanderten Mikrofilarien entwickeln sich Schäden, die bei
einem Teil der Patienten zu Sehstörungen unterschiedlichen Ausmaßes bis hin zur Erblindung
führen. Vor allem in der westafrikanischen Savanne können 1 – 5 % der Bevölkerung in
Dörfern in Flussnähe erblinden. Mit geschätzten 270 000 an Onchozerkose Erblindeten und
500 000 Sehgeschädigten gehört die Infektion zu den häufigsten Ursachen für Blindheit in
Afrika (WHO 1995). Alle Abschnitte der Augen können betroffen sein: Konjunktivitis,
Korneatrübungen von der Keratitis punctata bis zu sklerosierenden Keratitis (Hall & Pearlman
2002), Iridozyklitis, Sekundärglaukom, Chorioretinitis, Neuritis und Atrophie des Nervus
opticus. Für die Korneatrübung wird aufgrund von Experimenten an Mäusen neuerdings
angenommen, dass die zu der Gattung Wolbachia gehörenden Endobakterien der Filarien
wesentlich an der Entstehung beteiligt sind (Saint-Andre et al. 2002).
5
In einigen Endemiegebieten, wie im Westen von Uganda, treten häufiger als in den
benachbarten nicht endemischen Gebieten Minderwuchs und Epilepsie auf (Kaiser et al.
1996, Boussinesq et al. 2002). Für diese speziell in der Pädiatrie bedeutsamen Erkrankungen
(von Harnack & Koletzko 1996) konnte der Zusammenhang mit der Onchozerkose jedoch
noch nicht endgültig gesichert werden.
Ein entscheidender Faktor für die Manifestation der Onchozerkose ist die Expositionsdauer
im Endemiegebiet. Kürzerer Aufenthalt im Endemiegebiet wie bei Urlaubern und
Saisonarbeitern führt nur selten zur Infektion. Wenn diese aber erkranken, dann kommt es
häufig zu stärkeren allergischen Beschwerden (Davies l989). Ob das auf ständige
Neuinfektionen, Adaptation des Immunsystems oder genetische Faktoren zurückzuführen ist,
ist noch nicht geklärt.
1.2.3. Diagnose Für die Diagnose einer O. volvulus-Infektion werden verschiedene Methoden angewendet:
Klinik der Haut- und Augenveränderungen, Palpation von Knoten und eventuell Bestätigung
mit Ultraschall oder durch Exstirpation, Nachweis von Mikrofilarien und von Antikörpern
(WHO 1987, Gomez-Priego et al. 1993, WHO 1995). Der Nachweis von Antigen spielt bisher
kaum eine Rolle (Stingl & Büttner 2000). Mikrofilarien werden mikroskopisch in
Hautbiopsien oder mit der Spaltlampe in den Augen, mit PCR (Meredith et al. 1991, Felleisen
1992, Bradley & Unnasch 1996) oder indirekt mit dem Mazzotti-Test nachgewiesen.
Das am häufigsten angewendete Verfahren ist die mikroskopische Untersuchung von kleinen
Hautbiopsien, sogenannten „skin snips“. Diese werden in Pufferlösung inkubiert und nach
mehreren Stunden werden ausgewanderte Mikrofilarien durch geschulte Untersucher
mikroskopisch gezählt. Dabei müssen sie von den Mikrofilarien von M. streptocerca, die
ebenfalls in der Haut leben, unterschieden werden. Weil nur etwa 70 % der in einer
Hautbiopsie vorhandenen Mikrofilarien auswandern, kann man die Ausbeute dadurch
erhöhen, dass die Haut mit Collagenase-Lösung verdaut wird, sodass man alle Mikrofilarien
sichtbar machen und zählen kann (Fischer et al. 1996). Die Mikroskopie wird häufig als
Goldstandard verwendet. Die Versuche, statt einer Biopsie nur das durch Ritzen der Haut
gewonnene Material zu verwenden, wie bei der Lepra, hat sich nicht bewährt (Toe et al.
1998).
6
Bei der nach einem mexikanischen Forscher benannten Mazzotti-Reaktion handelt es sich um
einen nicht invasiven, hoch empfindlichen indirekten Nachweis von Mikrofilarien. Nach
lokaler Anwendung von Diethylcarbamazin in Nivea-Lotion kommt es nach zwei Tagen zu
einer papulären Reaktion der behandelten Haut aufgrund der getöteten Mikrofilarien (Toe et
al. 2000, Boatin et al. 2002). Dieses Verfahren hat sich bewährt. Es ist in Westafrika während
der letzten Jahre zur Entdeckung von neuen Infektionen in Gebieten mit jahrelanger
Simulienbekämpfung verwendet worden. Der Nachteil ist der logistische Aufwand, weil die
Menschen in den Dörfern zweimal aufgesucht werden müssen.
Von mehreren Untersuchern konnte während der letzten Jahre gezeigt werden, dass O.
volvulus mit der PCR in Hautbiopsien nachgewiesen werden kann (Zimmermann et al. 1994,
WHO 1995, Fischer et al. 1996). Dabei wird das Ov-150-Repeat verwendet, bei dem es sich
um ein Tandem-Repeat mit einer 150 Basenpaare langen Sequenz handelt, das 4000 mal im
Genom von O. volvulus wiederholt ist. Versuche, O. volvulus mit der PCR in Blut oder Urin
nachzuweisen, waren jedoch bisher nicht erfolgreich (Chandrashekar 1997, Vincent et al.
2000).
Wie in der Infektiologie üblich, hat es viele Versuche gegeben, die Immundiagnostik auch für
die Diagnose der Onchozerkose zu verwenden (WHO 1995, Harnett et al. 1998, Vincent et al.
2000 u. a.). Während sich die früheren Tests mit Wurmextrakten wegen ihrer geringen
Spezifität nur als Suchreaktionen bei Rückkehrern aus den Tropen für die individuelle
Diagnostik eigneten, haben während der letzten Jahre mehrere Untersuchungen mit
rekombinanten Proteinen sehr hohe Spezifität erkennen lassen (Tawill et al. 1995 mit Ov33,
Mpagi et al. 2000 mit Ov20, einem Retinol-bindenden Protein). Der am weitesten entwickelte
und sehr spezifische Nachweis ist der Ov16-Card-Test von Weil und Mitarbeitern (1997,
2000). Bisher ist es aber aus finanziellen Gründen nicht gelungen, einen dieser Tests
kommerziell anzubieten.
Für den für die Überwachung von Bekämpfungsmaßnahmen wichtigen Nachweis von O.
volvulus in den Simulien werden die mikroskopische Untersuchung von sezierten Mücken
(WHO 1987, 1995) und die PCR verwendet (Oskam et al. 1996, Yameogo et al. 1999).
1.2.4. Bekämpfung Bei der Bekämpfung der Onchozerkose werden mehrere Ziele angestrebt: Verminderung der
Morbidität, lokale Eliminierung des Erregers und schließlich vielleicht einmal die Ausrottung
7
des Erregers (Bebehani 1998). Diese Ziele wurden und werden vor allem mit zwei Strategien
verfolgt. Solange es keine für die Massenbehandlung geeigneten Medikamente gab, stand die
Bekämpfung der Simulien durch der Anwendung von larviziden Insektiziden wie Temephos
im Vordergrund. Das größte Vorhaben war das „Onchocerciasis Control Programme in West
Africa“ (OCP, WHO 1995, Fischer & Büttner 2002, Remme 2004). Mit dem
Simulationsprogramm „Onchosim“ (Plaisier et al. 1990), das entomologische und
parasitologische Daten verwendete, wurde der Fortschritt des Programm gemessen und der
Erfolg geschätzt. Das sehr erfolgreiche OCP wurde 2002 vom „African Programme for
Onchocerciasis Control“ (APOC) abgelöst.
Nach der Entwicklung des nebenwirkungsarmen Ivermectin wurden Programme mit
Massenbehandlung der Bevölkerung in den endemischen Gebieten geplant. Das
„Onchocerciasis Elimination Program for the Americas” (OEPA) plant die Eliminierung von
O. volvulus in Amerika. Deswegen werden alle Menschen in den endemischen Dörfern der
sechs betroffenen Länder behandelt (Blanks et al. 1998, Remme 2004). Das APOC plant
zunächst nur die Verminderung der Morbidität durch Reduktion der Übertragung. Es besteht
die Hoffnung, dass vielleicht später auch die Eliminierung der Filarie gelingen wird. Zur Zeit
werden nur alle Menschen in Gebieten mit einer Endemizität von mehr als 40 % behandelt
(WHO 2001, Richards et al. 2001, Remme 2004).
Bei APOC und OEPA werden vier Phasen unterschieden (WHO 2001), die unterschiedliche
Anforderungen an die Diagnostik stellen. In der ersten Phase vor der Massenbehandlung
werden in ausgedehnten Surveys die Basisdaten erhoben. Dafür werden vor allem die
Knotenpalpation und sehr selektiv der Mikrofilariennachweis verwendet (TDR 1992). In den
14 – 16 Jahren der zweiten Phase wird mit Ivermectin behandelt bis die Mikrofilarien
verschwunden sind. Die Abnahme von Morbidität und Parasitenlast wird dabei verfolgt. Es
kommt vor allem darauf an, einerseits festzustellen, ob alle Mikrofilarien aus der Bevölkerung
verschwunden sind und andererseits, dass keine neuen Mikrofilarienträger in den behandelten
Gebieten auftauchen, sei es durch Wiederaufnahme der Mikrofilarienproduktion von
behandelten Weibchen, sei es durch infizierte Immigranten. Von den Ergebnissen der
überwachenden Diagnostik hängt es ab, wann die aufwendige und kostspielige
Massenbehandlung mit Ivermectin beendet werden kann und ob sie gegebenenfalls wieder
aufgenommen werden muss. Diese Überwachung muss auch während der Zertifizierung der
8
Eliminierung und in der vierten post-endemischen Phase fortgesetzt werden (Guzman et al.
2002).
Hierzu möchte die in der Dissertation dargestellte Verbesserung des Mikrofilariennachweis
mit der PCR durch Einbeziehung einer internen Kontrolle einen Beitrag leisten. Da während
der späten zweiten, der dritten und vierten Phase keine Übertragung mehr stattfinden darf,
muss die PCR so gestaltet werden, dass möglichst wenige oder gar keine falsch negativen
Resultate erzielt werden (Nutman et al. 1996).
1.3. Lymphatische Filariose
1.3.1. Wuchereria bancrofti und Brugia spp.
Die nur wenige Zentimeter langen Männchen und Weibchen von Wuchereria und Brugia
leben vor allem in den Lymphknoten und Lymphgefäßen der unteren Körperhälfte (WHO
1992). Die von den weiblichen Filarien produzierten Mikrofilarien leben im Blut. Sie werden
bei der Blutmahlzeit von Stechmücken der Gattungen Anopheles, Culex, Aedes und Mansonia
aufgenommen. Die Larven entwickeln sich im Thorax der Mücke und wandern bei erneutem
Stich in die Haut eines Menschen ein. Die weitere Entwicklung gleicht der für O. volvulus
beschriebenen. Für die Embryogenese sind W. bancrofti und B. malayi auf Endobakterien der
Gattung Wolbachia angewiesen. Außerdem gibt es Anzeichen dafür, dass die Wolbachien für
die Entwicklung der L3 zu L4 benötigt werden und dass dies durch Antibiotika beeinflusst
werden kann (Rajan 2004). W. bancrofti und B. malayi können deswegen auch mit einer
mehrwöchigen Kur mit Doxycyclin behandelt werden. (Hoerauf et al. 2003b). Zu Beginn
dieser Arbeit war für B. timori noch nicht aufgezeigt worden, dass dieser Wolbachien enthält.
Für die Diagnostik ist es wichtig , dass bei bis zu 50 % der Infizierten nur adulte Filarien und
keine Mikrofilarien beobachtet werden.
Die Mikrofilarien haben sich an die Stechgewohnheiten der Mücken angepasst: sie leben in
der Lunge, wenn die Mücken nicht stechen und sie wandern in das periphere Blut zu den
Tageszeiten, während der die betreffenden lokalen Überträgermücken vorwiegend stechen,
also meistens in der Nacht. Bei tagsüber stechenden Aedes sind sie dagegen auch am Tag im
peripheren Blut (White 1989, WHO 1992). Die für das Brüten der Stechmücken benötigten
Gewässer sind sehr unterschiedlich. Es können bei Anopheles Teiche, Gräben oder
9
Regenpfützen sein. Culex brüten auch ganz in der Nähe des Menschen in kleinen
Wasserbehältern und Aedes in Blattachseln, Wasseransammlungen in Bäumen und leeren
Schalen von Kokosnüssen. Als Vektor von B. timori auf der Insel Flores ist Anopheles
barbirostris nachgewiesen worden. Ob diese Art auch als Vektor auf der Insel Alor fungiert,
war bislang nicht bekannt.
Die in vielen warmen Ländern vorkommende häufige W. bancrofti ist relativ gut erforscht.
Auch B. malayi in Süd- und Ostasien ist viel untersucht worden. Dagegen ist die auf einige
der kleinen Sundainseln beschränkte B. timori bisher nur wenig studiert worden. Deswegen
konzentrierten sich die Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe und damit auch meine auf
diese Filarie. Ihr Vorkommen ist zwar geographisch beschränkt, aber örtlich können die
Prävalenz und auch die Morbidität hoch sein. Von B. malayi gibt es subperiodische Formen
bei Hauskatzen, wilden Raubtieren und einigen Affenarten. Diese zoonotischen Formen
können auf den Menschen übertragen werden. Nur bei Tieren kommen einige weitere Brugia-
Arten vor, wie B. pahangi.
1.3.2. Krankheitsbild Die lymphatische Filariose manifestiert sich in verschiedenen Endemiegebieten, und abhängig
von der Erregerart, sehr unterschiedlich. Früher wurden meist nur infizierte Menschen ohne
klinische Symptome und verschiedene akute und chronische Erkrankungen beschrieben
(WHO 1992). Viele Fragen zur Pathogenese können noch nicht ausreichend beantwortet
werden. So wird die Rolle der Wolbachien noch sehr unterschiedlich diskutiert (Taylor &
Hoerauf 1999, Taylor 2002). Die Forschungen der letzten Jahre haben aber doch zu einem
besseren Verständnis geführt. Dazu ist viel von der brasilianischen Arbeitsgruppe um Gerusa
Dreyer beigetragen worden (Dreyer et al. 2002). Im Gegensatz zur Onchozerkose sind die
erwachsenen Würmer für die meisten Manifestation das wesentliche pathogene Agens. Sie
verursachen die akute filarienbedingte Lymphangitis (AFL) und in deren Folge chronische
Lymphangiektasien und Verschluss der Lymphgefäße. Das führt zu Lymphozelen,
Chylozelen, Hydrozelen und Lymphfisteln. Bei Fisteln im Bereich der ableitenden Harnwege
kann Chylurie auftreten. Einzelne Filarien können zu Wurmknoten in Skrotum, Mamma,
Lunge und anderen Organen führen, vor allem wenn die Filarien sterben.
Als Folge der pathologischen Veränderungen der Lymphgefäße können pathogene und auch
nur gering pathogene Bakterien und Pilze der Haut sich im Lymphsystem etablieren und zu
akuten Entzündungen führen: die rezidivierende, akute Dermatolymphangioadenitis (ADLA).
10
Als deren Folge kommt es zur langsam zunehmenden Entwicklung eines chronischen
Lymphödems bis hin zur Elefantiasis. Diese kann zur Invalidität führen. Das chronische
Lymphödem fördert die Entstehung von kleinen Hautläsionen, die den Bakterien als
Eintrittspforten dienen. Während W. bancrofti vor allem bei Männern zu erheblichen
Erkrankungen im Bereich des Genitales führt, ist das bei den beiden Brugia-Arten nicht der
Fall. Bei ihnen tritt möglicherweise häufiger Elefantiasis auf (Davis l989). Inwieweit die
lymphatische Filariose zu einer erhöhten Mortalität führt, ist nicht genau bekannt. Über den
Ausfall an Arbeitsfähigkeit und Invalidität gibt es jedoch Daten (Kumaraswami 2000).
In seltenen Fällen tritt eine durch Mikrofilarien in der Lunge bedingte hyperergische tropische
pulmonale Eosinophilie (TPE) auf. Diese und andere Lungenveränderungen im Rahmen der
Filariose können u. U. im Thoraxröntgenbild erkennbar sein (Urabe et al. 2001). Die durch
die adulten Filarien verursachten Knoten in der Lunge sind gelegentlich vom
Bronchialkarzinom nur schwer zu unterscheiden (Gomez-Merino et al. 2002).
Auch bei der lymphatischen Filariose werden, wie bei der Onchozerkose, ungewöhnlich
heftige Verläufe bei infizierten Personen beobachtet, die nicht permanent in endemischen
Gebieten leben (Koya et al. 1998). Ebenso wie bei der Onchozerkose gibt es Menschen die
eine putative Immunität gegen die Erreger der lymphatischen Filariose zeigen (Kumaraswami
2000, Lawrence et al. 2001).
1.3.3. Diagnostik Die Diagnose setzt einen anamnestisch zu erfragenden Aufenthalt im Endemiegebiet voraus.
Klinisch sind vor allem die chronischen Manifestationen, wie Lymphödem und bei der
Infektion mit W. bancrofti die Hydrozele von Bedeutung. Die parasitologische Diagnose
erfolgt durch den mikroskopischen Nachweis von Mikrofilarien im Blut oder in anderen
Körperflüssigkeiten oder mit einer PCR (Lizotte et al. 1994, Klüber et al. 2001). Bei Männern
mit W. bancrofti-Infektion können erwachsene Filarienweibchen mit Ultraschall als tanzende
Würmer beobachtet werden („filaria dance sign“, Mand et al. 2003).
Immundiagnostische Nachweise von Antikörpern sind für beide Gattungen entwickelt worden
(WHO 1992, Soeyoko 1993, Chandrashekar 1997, McCarthy 2000, Ramah et al. 2001,
Noordin et al. 2004). Die immundiagnostischen Tests auf Antikörper können zwar mit
Tagblut durchgeführt werden. Aber sie zeigten früher oft nur unspezifisch eine Infektion mit
11
Filarien an und ließen wegen der Kreuzreaktionen nicht erkennen, um welche Art es sich
handelte (Lammie et al. 2004). Viele Tests blieben auch nach dem Tod der Filarien viele
Jahre positiv, sodass nicht zu bestimmen war, ob noch eine aktive Infektion vorlag. Als
Suchtests für die individuelle Diagnostik sind sie gut geeignet. Für die Überwachung von
Bekämpfungsmaßnahmen wünscht man sich aber präzisere Methoden (Singh 1997). Für B.
timori gibt es bisher nur wenige Untersuchungen über diagnostische Tests (Maizels et al.
1983).
Für die meisten Erreger der lymphatischen Filariose ist für den Nachweis der Mikrofilarien
die Gewinnung von Nachtblut erforderlich. Das bereitet nicht nur logistische Schwierigkeiten,
sondern es wird auch von der Bevölkerung oft nicht gerne geduldet. Deswegen sind
vereinfachte Nachweise von Filarien-DNA mit neuen PCR-Assays entwickelt worden (Hyde
1973), und für B. malayi von Fischer et al. (2000) und Klüber et al. (2002). Diese Tests
basieren auf dem Nachweis des etwa 60 000 mal pro Genom vorkommenden HhaI-Repeats.
Es war bei Beginn meiner Untersuchungen noch nicht bekannt, ob B. timori auf der
indonesischen Insel Alor über dieselbe Version des HhaI-Repeats verfügt wie B. malayi und
wie die B. timori-Filarien auf der Insel Flores (Xie et al. 1994a). Deswegen war es ein Ziel
meiner Untersuchungen, die PCR für B. timori zu adaptieren. Zugleich sollte untersucht
werden, wie der PCR-Assay mit Tagblut durchgeführt werden konnte und ob es möglich war,
B. malayi und B. timori molekularbiologisch zu unterscheiden.
Im Rahmen der PCR-Diagnostik wurden auch Techniken entwickelt, die den Filarien-
Nachweis unabhängig von Blutproben ermöglichen. So gelang es, W. bancrofti im Sputum
mit der PCR nachzuweisen (Abbasi et al. 1996).
1.3.4. Bekämpfung Im Auftrag der WHO haben in den neunziger Jahren zwei Expertengruppen sechs
Infektionskrankheiten identifiziert, bei denen die Biologie der Erreger die Annahme
berechtigt, dass sie möglicherweise ausgerottet werden können. Dazu gehört die lymphatische
Filariasis (Bebehani 1998). Die 50. Weltgesundheitsversammlung hat dann 1997 (Ottesen et
al. 1997) einen Beschluss zur Eliminierung der lymphatischen Filariasis gefasst (WHO 2002).
Im folgenden Jahr hat die WHO das „Global Programme to Eliminate Lymphatic Filariasis“
(GPELF) begonnen (Ottesen 2002, WHO 2002, Molyneux and Zagaria 2002, Molyneux
2003), das aufgrund des Beschluss der Weltgesundheitsversammlung von vielen
12
internationalen, nationalen staatlichen und von Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO)
unterstützt wird, die eine „Global Alliance to Eliminate Lymphatic Filariasis“ gebildet haben.
Die zwei strategischen Ziele sind die Unterbrechung der Übertragung und die Reduktion der
Morbidität. Um die Übertragung zu unterbrechen, wird die Bevölkerung in den endemischen
Gebieten einmal im Jahr mit Diethylcarbamazin (DEC) und Albendazol behandelt (Karam &
Ottesen 2000, Supali et al. 2002, Shenoy et al. 2002, WHO 2002b). Nur in Afrika wird
anstelle von DEC Ivermectin verwendet. Die Behandlung der Krankheitserscheinungen
erfolgt nach Möglichkeit in der von Dreyer et al. (2002) beschriebenen Weise. Die
epidemiologische Identifizierung der endemischen Gebiete erfolgte durch Surveys, bei denen
klinisch auf Lymphödem und Hydrozele und parasitologisch auf Antigen von W. bancrofti im
Tagblut oder auf Mikrofilarien der Brugia spp. im Nachtblut untersucht wurde.
Ebenso wie bei der Onchozerkose ist es wichtig, nachdem die Massenbehandlung begonnen
wurde, besser geeignete Methoden für die Überwachung der Behandlung zu entwickeln.
Diese müssen spezifisch, sehr sensitiv, nicht zu teuer und auch in wenig entwickelten
Endemiegebieten durchführbar sein. Sie sollten auch mit Tagblut zu guten Ergebnissen
führen. Dabei geht es um den Nachweis der Filarien sowohl beim Menschen als auch in den
Überträgermücken. Weil das Filarienprogramm möglichst mit anderen
Bekämpfungsprogrammen kombiniert werden soll, ist es erwünscht, Multiplex-PCR-Assays
für mehrere Erreger zu entwickeln.
Mit dieser Zielsetzung habe ich die in den Fragestellungen (1.4.) genannten Untersuchungen
für die Diagnose von B. timori durchgeführt. Eine internationale Gruppe von Experten und
Wissenschaftlern hat bei einem „LF Research Forum“ 2003 in Philadelphia einen
strategischen Plan für Forschungen zur Unterstützung des GPELF entwickelt (LF Research
Forum 2004). Die in dieser Dissertation dargestellten Untersuchungen über die PCR bei
lymphatischer Filariose stimmen mit den Empfehlungen des LF Research Forums zur
Detektion der DNA weitgehend überein.
1.4. Fragestellungen Die Überwachung der Ergebnisse der Massenbehandlung bei den weltweiten Programmen zur
Bekämpfung von Onchozerkose (APOC, OEPA) und lymphatischer Filariose (GPELF)
erfordert die Entwicklung besserer diagnostischer Methoden. Ziel des Promotionsvorhabens
13
war es deswegen, einige der auf dem Nachweis der DNA von O. volvulus und B. timori
basierenden Tests für diese Filarieninfektionen zu verbessern.
PCR-Diagnostik der Onchozerkose Das Ziel war es, den Nutzen einer internen Kontroll-DNA zur Vermeidung von falsch
negativen Befunden zu zeigen und die Möglichkeit einer Schätzung der Mikrofilarienlast
aufgrund einer DNA-Bestimmung mit einem ELISA zu untersuchen. Ein Vergleich der
Sensitivität von ELISA und DNA-Detection-Test Strip sollte zeigen, welches dieser beiden
Verfahren besser für den Nachweis von Ov-150-PCR-Produkten geeignet ist.
PCR-Diagnostik der lymphatischen Filariose
Diese Untersuchungen sollten einen Beitrag leisten zur Diagnostik der bisher nur wenig
untersuchten Infektion mit B. timori, die auf den kleinen Sundainseln in Indonesien und
Timor vorkommt. Zunächst war zu zeigen, ob und wie der für B. malayi entwickelte PCR-
Assay auf B. timori übertragbar ist.
Außerdem sollten Methoden zur einfachen molekularbiologischen Unterscheidung von B.
malayi und B. timori entwickelt werden, um die morphologische Unterscheidung (Purnomo et
al. 1977), die geschulte Entomologen erfordert, zu ersetzen. In diesem Zusammenhang sollte
auch untersucht werden, ob B. timori ebenso wie die anderen Filarien, für die dies schon
bekannt war, über Wolbachien verfügt.
Um die aufwendige Probensammlung von Nachtblut zu vermeiden, sollte eine Technik
entwickelt werden, um B. timori mit der PCR-Methodik auch im Tagblut nachzuweisen.
Dabei ging es um die Konservierung der Blutproben für den Transport vom Dorf zum Labor
in einem Entwicklungsland. Drei Konservierungsmethoden wurden untersucht: Zusatz von
EDTA, Guanidinthiocyanat oder Urea zum Blut als Konservierungsmittel.
Um die Blutentnahme durch ein nicht invasives Verfahren zu ersetzen, wurde die Möglichkeit
geprüft, ob B. timori mit der PCR im Sputum nachzuweisen ist, wie es für W. bancrofti
gezeigt worden war (Abbasi et al. 1996).
Da das erste Ziel des GPELF die Unterbrechung der Übertragung ist, sollte die PCR-
Diagnostik auf die Überträgermücken von B. timori auf der indonesischen Insel Alor
angewendet werden, was für B. malayi bereits gemacht worden war (Liu et al. 1998). Dabei
galt es, die für die Übertragung auf Alor verantwortliche Stechmücke zu identifizieren.
14
Im Hinblick auf die Integration verschiedener Bekämpfungsprogramme bei den
Gesundheitsdiensten sollten Multiplex-PCR-Assays für Koinfektionen von B. timori mit W.
bancrofti oder mit dem Malariaerreger Plasmodium falciparum anhand von Blutproben von
infizierten Menschen und an Mücken–Pools untersucht werden.
Um eine Vereinfachung und Standardisierung von PCR-Assays zu ermöglichen, sollte
überprüft werden, ob es möglich ist, PCR-Ansätze ohne deutliche Einschränkung der
Sensitivität des Assays wiederholt einzufrieren und aufzutauen.
15
2. Material und Methoden
2.1 . Patienten 2.1.1. Proben von Patienten mit Onchozerkose Der Basisgesundheitsdienst des Distrikts Kabarole in Westuganda begann 1991 mit
ausführlichen Surveys in den Dörfern der Gemeinde Kigoyera (Fischer et al. 1993). Direkt
im Anschluss an die Untersuchung der Dorfbewohner wurde allen eine Behandlung mit
Ivermectin angeboten, die dann jährlich wiederholt wurde. In den Jahren 1992 –1996 wurden
Stichproben der Bevölkerung in Kigoyera nachuntersucht. Es zeigte sich, dass die
Mikrofilarienlast erwartungsgemäß bei den behandelten Menschen erheblich gesunken war.
Weil die geplanten Studien zur Entwicklung und Verbesserung von PCR-Assays im Hinblick
auf die Überwachung der behandelten Bevölkerung geplant und deswegen
Mikrofilarienträger mit niedrigen Mikrofilarienlasten erwünscht waren, wurden von 108
behandelten Erwachsenen, die 1992 oder 1995 untersucht wurden, Hautproben für die PCR
konserviert. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung lag die letzte Ivermectinbehandlung
jeweils 10 – 12 Monate zurück.
Jeweils zwei Hautbiopsien wurden im Beckenbereich mit Holthstanzen entnommen. Diese
Körperstelle ist eine der bevorzugten Lokalisationen der adulten Würmer (Abb. 1) und vor
allem der Mikrofilarien. Sie dominiert jedoch nur bei erwachsenen Afrikanern während bei
afrikanischen Kindern und in Zentralamerika andere Onchozerkom-Lokalisationen
vorherrschen (Gillespie et al. 2001). An unserer Studie nahmen nur erwachsene Ugander teil.
Abb. 1: Onchozerkom mit Atrophie in der Lumbalregion bei einem Patienten aus Uganda (Foto: Prof. Dr. Büttner)
16
Eine der Biopsien wurde in eine mit PBS gefüllte Vertiefung einer Mikrotiterplatte gegeben
und über Nacht bei Zimmertemperatur inkubiert (Fischer et al. 1993), sodass die
Mikrofilarien (Mf) auswandern konnten. Am nächsten Morgen wurden die ausgewanderten
Mikrofilarien mikroskopisch gezählt, die Hautstücke wurden gewogen und die
Mikrofilariendichte wurde als Anzahl Mf pro mg Haut berechnet. Die zweite Probe wurde in
80 % Ethanol fixiert und bis zum Beginn meiner Untersuchungen im November 2000 bei 4°
C aufbewahrt. Die Stanzen wurden vor der Benutzung in frisch angesetzter
Glutaraldehydlösung desinfiziert, den Empfehlungen der WHO zur Vermeidung einer
Ansteckung mit HIV entsprechend (WHO 1989).
Patienten mit hohen Knotenlasten wurden Nodulektomien angeboten, die von einem
ugandischen Chirurgen im Hospital in Fort Portal durchgeführt wurden. Aus einigen dieser
Onchozerkome wurden die adulten O. volvulus mit der Collagenase-Technik isoliert (Schulz-
Key 1988), sodass Würmer für molekularbiologische Studien zur Verfügung standen.
Während der Surveys für die Identifizierung von hyperendemischen Onchozerkosegebieten
wurden Anfang der neunziger Jahre in dem Distrikt Bundibuyo westlich des Ruwenzori-
Gebirges in mehreren Dörfern hohe Prävalenzen von M. streptocerca und M. perstans
entdeckt (Fischer et al. 1997). In diesem Distrikt war Onchozerkose nicht endemisch.
Abgesehen von wenigen Personen, die ihre Onchozerkose im Kongo erworben hatten, enthielt
keine von hunderten untersuchten Hautbiopsien O. volvulus. Auch konnten die Entomologen
keine anthropophagen Simulien in diesem Gebiet entdecken. Die Abwesenheit von
Onchozerkose wurde durch immundiagnostische Untersuchungen der gesammelten Seren mit
den sehr spezifischen rekombinanten Antigenen Ov33 und Ov20 bestätigt (Tawill et al. 1995,
Mpagi et al. 2000). Von den während der Surveys 1995 entnommenen Hautproben waren ein
Teil für molekularbiologische Studien konserviert worden. Ich habe Hautproben von 19
Personen, die sicher keine Onchozerkose hatten, für meine PCR-Studien als negative
Kontrollen verwendet. Dabei war es wichtig, dass bei sieben der 19 Personen Mikrofilarien
von M. streptocerca in der Haut gefunden worden waren, weil die Streptocerciasis von der
Onchozerkose unterschieden werden muss.
Die Surveys wurden im Rahmen des ugandischen Onchozerkoseprogramm durchgeführt. Den
assoziierten Studien hatte die zuständige Kommission im Gesundheitsministerium in Entebbe
zugestimmt. Der Nodulektomie für wissenschaftliche Zwecke war von der Ethikkommission
der Ärztekammer Hamburg zugestimmt worden. Alle Personen wurden von dafür geschulten
17
Beratern (Counsellors trained by The AIDS Support Organization Uganda, TASO)
ausführlich aufgeklärt. Nur bei Einverständnis wurden die entsprechenden Proben
entnommen. Auch bei fehlender Zustimmung zur Probenentnahme wurde die
Ivermectinbehandlung angeboten. Außerdem wurden Notfälle und vor allem bei Kindern
akute Erkrankungen während der Surveys behandelt.
2.1.2. Patienten mit Brugia timori-Infektion In Indonesien kommen alle drei Erreger der lymphatischen Filariasis vor. Auf der zu den
kleinen Sundainseln gehörenden Insel Alor nördlich von Timor ist W. bancrofti an der Küste
endemisch und B. timori im zentralen Hochland (Supali et al. 2002). Im Rahmen des GPELF
und des nationalen indonesischen Filariasis-Bekämpfungsprogramm wurden im Frühjahr
2001 auf Alor Surveys durchgeführt und anschließend wurde die Bevölkerung in den
endemischen Dörfern mit DEC und Albendazol behandelt (Fischer et al. 2002, Supali et al.
2002, Oqueka et al. 2005). Auf Alor wurden in 1075 Blutproben keine Doppel-Infektionen
mit beiden Parasiten gefunden.
Die von mir untersuchten Proben stammten alle aus dem in 880 m Höhe gelegenen Dorf
Mainang, in welchem aufgrund seiner Lage nur Infektionen mit B. timori und keine mit W.
bancrofti zu finden waren. In diesem Dorf waren 586 Personen untersucht worden. Den an
der Studie teilnehmenden Personen wurden venöse Nacht- und Tagblutproben entnommen.
Je 1 ml Tag- und Nachblut von jedem Teilnehmer wurden mit der Filtermethode auf
Mikrofilarien untersucht (Polycarbonat-Filter mit 5 µm Porendurchmesser von Millipore,
Eschborn, Deutschland, WHO 1997). Anschließend wurden die mit Giemsa-Lösung gefärbten
Filter bei 100facher Vergrößerung mikroskopisch untersucht und die gefundenen
Mikrofilarien ausgezählt. Insgesamt wurden bei 157 (27 %) Personen Mikrofilarien von B.
timori gefunden. Die mediane Mikrofilariendichte lag bei 138 Mf / ml Nachtblut. Bei 77
Patienten (13%) wurden Lymphödeme oder bereits massive Elefantiasis beobachtet. Von
einigen Personen wurden nach kurzer körperlicher Betätigung, die das Abhusten erleichtern
sollte, Sputumproben gewonnen.
Als Positivprobe (vgl. 2.3.) im Rahmen der PCR-Experimente stand mir extrahierte B.
malayi-DNA von der indonesischen Insel Sulawesi, die nordöstlich von Alor liegt, zur
18
Verfügung. Diese DNA war im Rahmen von anderen Untersuchungen (Fischer et al. 2000,
Klüber et al. 2001) extrahiert worden.
Die im Rahmen von HhaI-Sequenzvergleichen per PCR und Gelelektrophorese analysierte B.
pahangi-DNA (vgl. 3.2.1.) war freundlicherweise von S.A. Williams zur Verfügung gestellt
worden (vgl. Xie et al. 1994a).
Die von mir im Rahmen der Multiplex-PCR verwandte W. bancrofti-DNA stammte von mit
W. bancrofti infizierten Patienten von Alor.
Die Studie war vom indonesischen Gesundheitsministerium genehmigt worden. Eine ethische
Clearance wurde vom Ethical Committee of the Medical Faculty, University of Indonesia,
Jakarta erteilt. Dr. Supali, mit der im Rahmen dieses Projektes kooperiert wurde, und ihre
Mitarbeiter gehören zur Universität Jakarta. An der Studie nahmen nur Personen teil, die älter
als fünf Jahre waren. Von allen Teilnehmern und bei den Kindern von den
Erziehungsberechtigten wurde nach entsprechender Aufklärung die Zustimmung zur
Probenentnahme eingeholt.
Im Rahmen dieses Aufenthaltes und der Folgeaufenthalte 2002, 2003 und 2004 (Oqueka et al.
2005) wurden auch sozialmedizinische und hygienische Beratungsgespräche (Abb. 2) und
eine Massenbehandlung mit DEC und Albendazol durchgeführt, die aber nicht Gegenstand
dieser Arbeit sind.
19
Abb. 2: Schulungsprogramm: Im Rahmen sozialmedizinischer und hygienischer
Beratung werden Patienten auf Alor in die Pflege der Lymphödeme eingewiesen.
(Foto: PD Dr. Fischer)
2.2. Stechmücken Ebenfalls im Frühjahr 2001 und im Dezember 2001 wurden von einigen Einwohnern Alors
Stechmücken gefangen und konserviert (Fischer et al. 2002). Die Mücken wurden nachts
zwischen 19.00 und 6.00 Uhr von geschulten Fängern am Körper gefangen („human bait
method“, Gillespie et al. 2001). Das war der Zeitraum, während dessen die nachtaktiven
Mücken zur Blutmahlzeit anflogen. Die Mücken wurden dann in der Mittagssonne getrocknet.
Ein indonesischer Entomologe unterteilte die gesammelten Mücken nach morphologischen
Kriterien in A. barbirostris und Culex, andere Anopheles-Spezies, wie A. maculatus, A.
subpictus und A. sundaicus wurden nur vereinzelt gefangen.
20
Die sortierten Mücken wurden nach ihrer Zugehörigkeit zu einer der beiden Gattungen in
Gefäße gegeben, sodass sich mehrere Pools mit jeweils Mücken derselben Gattung ergaben.
Dieses Verfahren der Bildung von Pools („pooling“) wird für epidemiologische Studien, bei
denen die PCR verwendet wird, üblicher Weise benutzt (Hoti et al. 2001, Williams et al.
2002, Goodman et al. 2003). Es ermöglicht eine schnelle und einfache Testung großer
Probenkollektive. So werden z. B. auch Proben aus Blutspenden gepoolt, um eine schnelle
und kostengünstige Testung auf Infektionen wie HIV oder Hepatitis vorzunehmen
(Schottstedt et al.1997). Findet man einen Pool mit Infektionen, so werden die in diesem Pool
enthaltenen Blutproben erneut einzeln getestet, um den infizierten Spender zu erkennen. Bei
Verwendung von Pools müssen weniger Tests durchgeführt werden, als wenn jede Probe
einzeln untersucht wird.
Im Gegensatz zum Pool-Verfahren bei Blutspendern, poolten wir immer die ganzen Mücken
und behielten kein Restmaterial übrig. Individuelle Aussagen über einzelne Mücken sind so
nicht möglich. Sie sind in diesen epidemiologischen Untersuchungen jedoch irrelevant, sodass
kein Material einzelner Mücken verwendet werden musste.
So wurden 1266 Mücken aus Mainang auf Alor mit der PCR untersucht: 61 Pools mit 642
Anopheles und 33 Pools mit 624 Culex. Weitere Mücken aus Mainang wurden für
Vorversuche verwendet (vgl. 3.2.5.).
2.3. Positive Kontroll-DNA
2.3.1. Positivprobe mit O. volvulus
Als positive Kontrolle wurde für die O. volvulus-Experimente DNA benutzt, welche von mir
durch DNA-Extraktion aus adulten Würmern gewonnen wurde. Hierfür wurden Würmer aus
Uganda nach folgendem Protokoll behandelt, um die DNA zu extrahieren.
In 80% Ethanol konservierte Würmer wurden in PBS gewaschen, in 1,5 ml-Reaktionsgefäße
überführt und zermörsert. Nach Zugabe von 500 µl NET-Puffer, 10 µl Proteinase K (20 mg/
ml) und 50 µl 10 % SDS wurde gut gemischt und die Suspension wurde 2 Stunden bei 56° C
inkubiert. Nach kurzem Abkühlen wurden 500 µl Phenol-Chloroform-Isoamylalkohol unter
dem Abzug hinzugegeben, dann wurde 5 Minuten gemischt und 10 Minuten bei 13.000 rpm
zentrifugiert. Der wässrige Überstand wurde in ein neues Röhrchen überführt und die Phenol-
21
Chloroform-Extraktion wiederholt. Nun wurde die DNA mit 0,1 Volumenanteil 3 M Na-
Acetat und 1000 µl 100 % Ethanol über Nacht bei –20° C gefällt. Am nächsten Morgen
wurde 20 Minuten bei 13.000 rpm zentrifugiert. Der Überstand wurde abgesaugt und das
DNA-Pellet wurde zweimal mit 70 %tigem Ethanol gewaschen. Nach abschließendem 10-
minütigem Trocknen bei 60° C wurde das Pellet in 100 µl TE-Puffer resuspendiert.
Durch Herstellen einer Verdünnungsreihe erhielt ich positive Kontrollen verschiedener DNA-
Konzentrationen. Dies war beim Austesten der richtigen Reagenzienkonzentration für PCR,
ELISA und DNA-Detection-Test Strips ein wichtiges Instrument, das mir half, die beste
Konzentration der internen Kontroll-DNA (siehe unten) zu erkennen. Zudem ermöglichte mir
dieses Vorgehen, den Zusammenhang zwischen den von mir erhobenen quantitativen ELISA-
Daten und dem realem DNA-Konzentrationsabfall zu charakterisieren (vgl. 2.6.5.).
2.3.2. Positivprobe mit B. timori
Als positive Kontrollen wurde für die B. timori-HhaI-PCR-Experimente zunächst B. malayi-
DNA verwendet (vgl. 3.1.2.), später stand B. timori-DNA zur Verfügung, die aus extrahiertem
und positiv getestetem Probenmaterial bezogen wurde oder für die ich einzelne nicht
extrahierte Mikrofilarien verwandte. Diese wurden in unterschiedlichen Verdünnungsstufen
unter dem Mikroskop gesucht und es konnten dann einzelne Mikrofilarien vom Objektträger
abpipettiert werden. Sie wurden in wählbaren Mengen von Wasser verdünnt, mit einem
Vortex gründlich gemischt und bei 95° C kurz gekocht. Ein DNA-Nachweis war so auch ohne
weitere Extraktionsprozedur möglich. Ohne den Zellaufschluss lagen intakte Mikrofilarien
definierter Konzentration vor. Diese konnte man zum Nachweis der Effizienz von
Extraktionsmethoden benutzen, indem man sie garantiert negativem Testmaterial, z. B.
meinem eigenen Blut, in definierten Konzentrationen zusetzte. So ließ sich der
Extraktionserfolg abschätzen.
2.4. Reagenzien
2.4.1. Oligonukleotide
Die Oligonukleotide wurden von der Firma Operon Biotechnologies (Köln, Deutschland)
bezogen. Für jede PCR werden zwei Primer benötigt (Schnell & Mendoza 1997). Das sind
DNA-Fragmente, die möglichst spezifisch an die beiden Enden der zu amplifizierenden Ziel-
22
Sequenz binden. Dann erfolgte mittels des Schlüsselenzyms, der Polymerase, in einer von
einem Thermocycler gesteuerten Reaktion, der PCR, mit Hilfe weiterer Reagenzien die
Amplifikation des Targets. Für Sequenzierungs-Reaktionen nach der Kettenabbruch-Methode
wird hingegen nur ein Primer benötigt, der es ermöglicht, die DNA-Sequenz mit einem Big-
Dye-Farbstoff zu markieren. Dieser Farbstoff ermöglicht mittels Sequenzierung ein Ablesen
der DNA-Sequenz.
Die folgende Tabelle listet die für meine Experimente verwendeten Primer jeweils paarweise
zusammengehörig auf. Ihre DNA-Sequenz, das Target, für das sie verwendet wurden, und
eine Referenz, die mit diesen Primern erzielte Ergebnisse darstellt, werden ebenfalls
aufgeführt. Außerdem wurden von PD Dr. P. Fischer zur Verfügung gestellte Ascaris-Primer
für die Sputumuntersuchung verwendet.
Tabelle 1: Verwendete Primer
Name Nukleotid-Sequenz Referenz Target
des Primers
HhaI-F 5`GCGCATAAATTCATCAGC3` Williams et Brugia HhaI-
HhaI-R 5`GCGCAAAACTTAATTACAAAAGC3` al. 1988 Repeat
Pf-F 5`GCTACATATGCTAGTTGCCAGAC3` Laserson et P. falciparum
Pf-R 5`CGTGTACCATACATCCTACCAAC3` al. 1994
Ov-S3 5`ATCAATTTTGCAAAATGCG3` Fischer et O. volvulus,
Ov-S4 5`AATAACTGATGACCTATGACC3` al. 1996 O-150-Repeat
Nv-1 5`CGTGATGGCATCAAAGTAGCG3` Williams et W. bancrofti,
Nv-2 5`CCCTCACTTACCATAAGACA3` al. 1996 Ssp1-Repeat
HhaI-nF 5`CTTACATTAGACAAGGAAATTGGT3`Persönliche Innerhalb des
HhaI-nR 5`CCAGCACTGGTACAATGCACG3` Mitteilung HhaI (nested-
Dr. Fischer PCR-Primer)
Cox2-F 5`AATTCTTATGTTTTTTGTTG3` Persönliche Mitochondriale
Mitteilung DNA von B.
23
Cox2-R 5`TTCCAACACTCCAAAGAAG3` Dr. Fischer malayi und B.
timori
5S spacer-F 5`GTTAAGCAACGTTGGGCCTGG3` Xie et al. Ribosomale
5S spacer-R 5`TTGACAGATCGGACGAGAATG3` 1994b Filarien-DNA
ITS-2-F 5`TCGATGAAGAACGCAGCT3` Gasser et al. Nematoden-DNA
ITS-2-R 5`TTAGTTTCTTTTTCCTCCGCT3` 1996
Wol-16S-F 5`CTACCTGGTAGTACGGAATAATT3` Fischer et al. Wolbachien-DNA
Wol-16S-R 5`TCACCTCTACACTAGGAATTCCT3` 2002
Wol-FTSZ-F 5`CTTGGTGCTGGTGCTTTGCCT3` Fischer et al. Wolbachien-DNA
Wol-FTSZ-R 5`TACCAATCATTGCTTTACCCA3` 2002
M13-F 5`TCGTGACTGGGAAAAC3` Invitrogen: Vektor-
M13-R 5`CAGGAAACAGCTATGAC3` TA-Cloning spezifischer
Manual Primer
T7 5`GTAATACGACTCACTATAGGGC3` Invitrogen: Sequenzier-
TA-Cloning Primer
Manual
Um ein PCR-Produkt mit Southern Blotting, DNA-Detection-Test Strip oder ELISA
erkennbar zu machen, benötigt man biotinilierte PCR-Produkte und eine digoxigenierte, bzw.
für den ELISA fluoreszinierte, Sonde. Zur Biotinilierung der Produkte wurden folgende mit
Biotin gekoppelte Primer verwendet: HhaI-R, HhaI-nR, OVS3 und NV2. In digoxigenierter
Form lag der HhaI-nF-Primer vor, was eine PCR-Erfolgskontrolle unmittelbar nach der PCR
ermöglichte.
Sequenzierungsreaktionen wurden meist an PCR-Produkten in biotinilierter Form
durchgeführt, da diese aufgrund meiner Testungen hierfür schon vorlagen. In den seltenen
Fällen, in denen der Einbau in den Vektor nicht gelang, wurde auf nicht biotinilierte Produkte
zurückgegriffen. Tabelle 2 stellt die verwendeten Sonden dar, welche sowohl in
fluoreszinierter, als auch in digoxigenierter Form vorlagen.
24
Tabelle 2: Verwendete DNA-Sonden
Sonden- Sequenz Einsatzzweck
Bezeichnung
HhaI-Sonde 5`ACGTGAATTGTACCAGTGCTGGTCG3` B. timori/ B. malayi-
Diagnostik
mittels HhaI-Repeat
(Klüber et al. 2001)
Bm-control 5`TTACGTCGCCCTTCGCTAGTCTCT3` Nachweis einer internen
Kontroll-DNA für das
HhaI- Repeat (Klüber et
al. 2001)
O.v.-S2 5`AATCTCAAAAAACGGGTACATAC3` O. volvulus-
Diagnostik mittels
O-150-Repeat
(Zimmermann et al. 1993)
O.v.I.K.- 5`AGTCTGTATGCGTATC3` Nachweis der O. volvulus
Sonde internen Kontroll-DNA
(Sonde entspricht
komplementärem Strang
der internen Kontroll-DNA
an den Positionen 40-56)
Als interne Kontroll-DNA wurde ein von der Virologie am BNI mittels ABI DNA
Synthesizer (Applied Biosystems Instruments, Foster City, CA, USA) synthetisiertes 106 bp
langes DNA-Fragment verwendet, welches im Randbereich Bindungsstellen für die O-150-
Primer, Ov-S3 und Ov-S4, aufwies. Diese interne Kontroll-DNA hatte die Sequenz:
5`ATC AAT TTT GCA AAA TGC GTT TTG GAC CCA ATT CGA ATG GAT ACA GCA TAC AGA CTC GAA TAT TTT TCT TAG GAC CCA ATT CAG GGT CAT AGG TCA TCA GTT ATT A`3.
25
2.4.2. Reagenzien für die PCR
Es wurde hauptsächlich mit zwei verschiedenen Polymerasen gearbeitet, die große
Unterschiede hinsichtlich der für sie idealen Anwendungsgebiete zeigten. In der O. volvulus-
O-150-Diagnostik hat sich die DNAzyme II-Polymerase (Biometra, Göttingen) bewährt.
Diese ist eine kostengünstige Polymerase, die in aktiver Form vorliegt. Für die B. timori-
HhaI-Diagnostik zeigte hingegen die Hotstar-Polymerase (Qiagen, Hilden) bessere Resultate
(vgl. 3.2.4.). Diese Polymerase ist zwar teurer als die DNAzymeII-Polymerase, ist jedoch, da
sie einen Aktivierungsschritt am Anfang der PCR benötigt, spezifischer als die DNAzymeII.
Routinemäßige PCR-Ansätze -Ein O-150-PCR-Ansatz enthielt für 1 Probe: 1 µl DNAzymeII-Polymerase (2 U/ µl) , Je 1 µl Primer (20 pm/ µl) , 2,5 µl MgCl2 (50 mM), 5 µl 10x Puffer, 12 µl dNTP`s (1,25 pm/ µl), 25,5 µl H2O, 1 µl Probe, 1 µl interne Kontroll-DNA (500 fg/ µl). -Ein HhaI-PCR-Ansatz enthielt für 1 Probe: 0,25 µl HotStarPolymerase (5 U/ µl), Je 1 µl Primer (20 pm/ µl), 4 µl MgCl2 (25 mM), 5 µl 10x Puffer, 8 µl dNTP`s (1,25 pm/ µl), 28,75 µl H2O, plus 1-2 µl Probe. Puffer und MgCl2 waren im Lieferumfang der jeweiligen Polymerase enthalten.
Für Sputumproben wurde im Rahmen der B. timori-Untersuchungen ein DNAzymeII-Ansatz
verwendet, der bis auf die HhaI-Primer anstelle der S3/ S4-Primer dem typischen O-150-
Ansatz entsprach. Da hierbei Kreuzreaktionen zu beobachten waren (vgl. 3.2.4.), wurde die
DNAzymeII-Polymerase bis auf die bereits erwähnte O.volvulus-Skin Snip-Studie nicht
weiter verwandt.
26
Alle anderen PCR-Ansätze, deren Zusammensetzung nicht gesondert erwähnt wird, wurden
entsprechend dem „Brugia-HhaI-Protokoll“ hergestellt.
Für sogenannte M13-PCR-Reaktionen, bei denen eine eingebaute Zielsequenz aus einem
Vektor heraus amplifiziert wird (s.u.), verwendete ich 30-47 µl PCR-Supermix (Invitrogen,
Leek, NL) und fügte je 1 µl M13-F- und M13R-Primer (10 µM) und 1-2 µl Proben-DNA
hinzu.
2.4.3. Lösungen, Puffer, Chemikalien
Die von mir verwendeten Materialien bezog ich von den in Tabelle 3 angegebenen Quellen.
Tabelle 3: Materialien und ihre Herkunft Quelle Material Applied Biosystems, Big Dye für Sequenzierungen
Nieuwerkerk, NL
Biometra, Göttingen Primer und Sonden, DNA-zymeII-Polymerase
Biomol, Hamburg Phenol/ Chloroform/ Isoamylalkohol-Gemisch
BioRad, Richmond, USA Sodiumdodecylsulfat (SDS)
BNI, Hamburg Interne Kontroll-DNA (hergestellt von der Virologie am BNI mittels Applied Biosystems Instruments DNA Synthesiser), Big Dye (für Sequenzierungen)
Boehringer, Mannheim Ampicillin
Invitrogen, Leek, NL PCR-Supermix, TA-Cloning-Kit, SOC-Medium
Labsystems, Helsinki, Finland Combiplate 8 EB, Cliniplate Cat. No. 95029100
Merck, Darmstadt Anorganische Salze, Säuren, Basen und Puffersubstanzen
New England Biolabs, Restriktionsenzyme
Beverly, MA,USA
PeQLab, Erlangen 100 bp- und 1000 bp-DNA-Leiter, dNTP`s, Loadind Dye
Roche, Mannheim DNA Detection Test Strips , Anti-Fl-Ap Fab Fragment, Anti-Dig-Ap-Konjugat, Anti-Fluorescein Ap- konjugierter Antikörper
Sigma-Aldrich, Deisenhofen Proteinase K, Streptavidin, AP-Substrattabletten,
27
Ethidiumbromid, Triton-X-100, Tween 20, LB-Medium, Agar, Dithiothreitol (DTT), Restriktionsenzyme
Qiagen, Hilden HotStarTaq-Polymerase, Qiaprep Spin Miniprep Kit, Qia DNA Purifikation Kit, Qia Blood Mini Kit, Qia Tissue Mini Kit, DNAeasy-Kit
Die benutzten Lösungen wurden wie in Tabelle 4 angegeben hergestellt.
Tabelle 4: Lösungen und ihre Herstellung
Name Zusammensetzung
4x AP Substrat-Puffer (18° C) NaHCO3 1,69 g Na2CO3 2,51 g MgCl2 0,41 g H2O ad 500 ml Assay-Puffer Diethanolamine (DEA, Sigma) 5,5 ml H2O ad 500 ml MgCl2 (zuvor auf pH 10 bringen) 5 g Denaturierungslösung 0,5 M NaOH 20 g 1,5 M NaCl 87,66 g H2O ad 1 l DIG-Puffer 1 0,1 M Maleinsäure 11,6 g 0,15 M NaCl 8,8 g H2O ad 1 l (pH 7,5) DIG-Puffer 2 10 %ige Blockierungsvorratslsg. 100 ml DIG-Puffer 1 900 ml DIG-Puffer 3 1 M Tris-Puffer pH 8 100 ml 0,1 M NaCl 5,84 g MgCl2 x 6 H2O (0,05 M) 10,17 g H2O ad 1 l (pH 9,5) DIG-Waschpuffer DIG-Puffer 1 mit 0,4 % Tween 20 DSP-Puffer (18°C) 1M Tris, pH 8,0 10 ml 1M KCl 25 ml 1M MgCl2 1,25 ml H2O ad 500 ml
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DSP-Spezial-Puffer (frisch) DSP-Puffer 980 µl Proteinase K (10 mg/ ml) 15 µl Tween 20 5 µl Hybridisierungslösung Formamid 50 ml 10 % Blockierungsvorratslsg. 20 ml 20x SSC 25 ml Laurylsacrosin (100 mg/ ml) 1 ml 10 % SDS 200 µl H2O 3,8 ml Hybridisierungs- 20x SSC 10 ml waschpuffer 1 10 % SDS 200 µl H2O ad 100 ml Hybridisierungs- 20x SSC 500 µl waschpuffer 2 10 % SDS 200 µl H2O ad 100 ml Neutralisierungslösung 1 M Tris 121 g 3 M NaCl 175,3 g H2O ad 100 ml (pH 9,5) RBCL-Puffer (4° C) Saccharose 171,2 g (Red-Blood-Cell-Lysis-P.) 1 M Tris, pH 7,6 5 ml 1 M MgCl2 2,5 ml H2O 316,3 ml Triton X-100 5 ml 20x SSC NaCl 174 g Natriumzitrat-Dihydrat 88,2 g H2O ad 1 l (pH 9,5) 50x TAE 2 M Tris 242 g Eisessig 57,1 ml 0,5 M EDTA-Lsg. (pH 8,0) 100 ml H2O ad 1 l TE-Puffer 0,5 M Tris 60,5 g 0,5 M EDTA-Lsg. (pH 8,0) 100 ml H2O ad 1 l
29
2.4.4. DNA-Konservierungsmaterialien
Ein wichtiger Teil dieser Arbeit ist der Vergleich der Brauchbarkeit verschiedener
Blutproben-Konservierungs- und Extraktionsmethoden zur Erhaltung der DNA unter
tropischen Bedingungen. Diese Fragestellung behandelte ich an Blutproben aus Mainang,
welche jeweils mit Guanidin, Urea und EDTA konserviert worden waren und mit den
entsprechenden Extraktionsmethoden anschließend aufbereitet wurden (vgl. 2.6.1.).
Für die Guanidin-Konservierung wurden 200 µl 8 M Guanidin-Thiocyanat mit 200 µl Blut
versetzt. Für die EDTA-Methode wurden 50 µl 0,5 M EDTA mit 200 µl Blut versetzt. Bei der
Urea-Konservierung gab man zu 200 µl 16 M Urea 200 µl Blut.
2.5. Geräte
ABI GeneAmp PCR System 9700 (ABI, Foster City, CA, USA)
Eppendorf-Pipetten, 1-10 µl- Pipette, 10-100 µl- Pipette, 100-1000 µl- Pipette (Eppendorf
Gerätebau, Hamburg)
Eppendorf-Tischzentrifuge, (Eppendorf Gerätebau, Hamburg)
Eppendorf-Thermomixer, (Eppendorf Gerätebau, Hamburg)
PE-Thermocycler, (Perkinson Elmer, Applied Biosystems, Nieuwerkerk, NL)
Gelelektrophoresekammer (Fröbel Labor Technik, Wasserburg)
Photometer, Ultrospec 2000 (Pharmacia Biotech, Freiburg)
ELISA Reader (Anthos Mikrosysteme, Krefeld)
Vakuumblotter (Biometra Göttingen)
Hybridisierungsofen Compact Line OV 4 (Biometra, Göttingen)
2.6. Vorgehensweisen
2.6.1. Extraktionsmethoden
Die Skin Snip-Proben aus Uganda wurden nach folgendem Protokoll behandelt (Fischer et al.
1996, 1998; Pischke et al. 2002):
Zunächst wurden die Skin Snips in ein 1,5 ml Reaktionsgefäß überführt, anschließend wurden
25 µl NET-Puffer, 2,5 µl 10 % SDS und 0,25 µl 1 M DTT hinzugegeben. Nach einer Stunde
30
Inkubation bei 56° C, wurden 100 µl NET-Puffer und 1 µl Proteinase K hinzugegeben. Nach
zwei weiteren Stunden Erhitzen bei 56° C und 10 Minuten bei 95° C wurden 130 µl Phenol-
Chloroform-Isoamylalkohol hinzugefügt. Es wurde fünf Minuten gut gemischt und 10
Minuten bei 13.000 rpm zentrifugiert. Die wässrige Phase wurde in ein neues Röhrchen
überführt und die Phenol-Chloroform-Isoamylalkohol-Waschung wurde wiederholt. Es
wurden 13 µl 3 M Na-Acetat und 260 µl 100 % Ethanol hinzugegeben. Dann wurde 20
Minuten bei 13.000 rpm zentrifugiert, der Überstand wurde verworfen und es wurde einmal
mit 70% Ethanol gewaschen. Das entstandene Pellet wurde in 50 µl TE-Puffer gelöst. Zuletzt
wurde die Probe, zwecks Nukleasen-Inaktivierung, fünf Minuten bei 95° C inkubiert.
Die DNA aus den EDTA-Blutproben (vgl. 2.4.4.) aus Indonesien wurde durch folgende
Methode extrahiert: 200 µl EDTA-Blutprobe wurden mit 500 µl TE-Puffer in einem 1,5 ml
Reaktionsgefäß gründlich gemischt und dann fünf Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
Anschließend wurde zwei Minuten bei Maximalgeschwindigkeit zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen. Nun wurde einmal mit 500 µl TE, dann mit 500 µl RCBL gewaschen. Jetzt
wurden 200 µl DSP-Spezial-Puffer hinzugefügt, es wurde gründlich gemischt und zwei
Stunden inkubiert bei 60° C. Nach einer Stunde wurde die Inkubationszeit vorübergehend für
ein weiteres Vermischen unterbrochen. Nach der Inkubation wurde die im DSP-Spezial-
Puffer enthaltene Proteinase K durch 15-minütiges Erhitzen bei 95° C inaktiviert, dann wurde
kurz zentrifugiert.
Die Urea-Proben wurden nach demselben EDTA-Protokoll extrahiert, zumal Vorversuche
gezeigt hatten, dass die eigentliche Urea-Proben-Extraktionsmethode (Gelhaus et al. 1995)
keine Steigerung der Sensitivität versprach.
Die Guanidin-Proben wurden nach dem folgendem Protokoll extrahiert.
1 ml 6 M Natriumjodid und 10 µl Silica wurden zu 100 µl Guanidin-Blutprobe hinzugegeben.
Die Proben wurden gemischt und eine Stunde auf Eis aufbewahrt. Nach kurzer Zentrifugation
bei 12.000 rpm wurde der Überstand vorsichtig verworfen. Waschpuffer (0,01 M Tris HCl,
pH 7,5; 0,05 M NaCl; 1 mM EDTA pH 8, Ethanol 50 %) wurde hinzugegeben. Nach kurzem
Mischen und erneutem Zentrifugieren wurde der Überstand verworfen und die Pellets wurden
anschließend mit 100 % Ethanol gewaschen und anschließend getrocknet. Abschließend
wurde das Silica-Pellet in 50 µl H2O gelöst.
31
Für die Extraktion der DNA aus Sputum-Proben wurde von mir zunächst das bereits bei
Wuchereria erfolgreich etablierte Protokoll verwendet (Abbasi et al. 1996, 1999). Nachdem
dieses Protokoll sich als erfolglos erwiesen hatte (vgl. 3.2.4.) und auch Abwandlungen des
Protokolls durch mehrfach modifizierte Zeiten und Konzentrationen keinen Erfolg erbracht
hatten, probierte ich die Extraktion mittels eines kommerziellen Kits (Qiagen, DNA-Tissue-
Mini-Extraction-Kit). Diese DNA-Isolierung (gemäß Qiagen-Anleitung) brachte erfolgreiche
Resultate und so ließ sich erstmalig Brugia-DNA in Sputumproben nachweisen (vgl. 3.2.4.).
Die Moskito-Pools wurden in 180 µl PBS homogenisiert und anschließend mittels DNAeasy-
Kit (Qiagen) extrahiert .
2.6.2. PCR
Aufgrund der Unterschiede in der Amplifikationseffizienz zwischen der DNAzymeII- und der
HotStar-Polymerase wurde DNAzymeII für die O-150-Amplifikation verwendet und HotStar
für die HhaI-PCR benutzt (vgl. 3.2.4.).
Für alle PCR-Prozesse mit Ausnahme der Klonierungs- und Sequenzierungsschritte und der
Plasmodien-PCR wurde folgendes Programm verwendet:
95° C 15 min 55° C 2 min 72° C 30 sek 94° C 30 sek 35 Zyklen 55° C 30 sek 72° C 5 min 4° C bis Entnahme
Für die Plasmodien-PCR wurde folgendes Programm verwendet:
95° C 12 min 50° C 2 min 72° C 45 sek 95° C 20 sek 35 Zyklen 52° C 45 sek 72° C 5 min 4° C bis Entnahme
32
2.6.3. Nachweis von PCR-Produkten
2.6.3.1. Gelelektrophorese
Die verbreitetste Methode zum Nachweis von PCR-Produkten ist die Gelelektrophorese. Für
die diagnostische Anwendung wurden in dieser Studie 5 µl PCR-Produkt auf ein 1,5 %tiges
Agarosegel aufgetragen. Die elektrophoretische Auftrennung erfolgte bei 80 V. Die Banden
wurden mit Ethidiumbromid (0,0006 %) 10 Minuten gefärbt. Nach 15 Minuten Entfärben in
deionisiertem Wasser wurden die Banden unter einer UV-Beleuchtung mittels einer Kamera
dokumentiert.
2.6.3.2. DNA-Test Strip
Ein anderes, sehr spezifisches Nachweisverfahren von PCR-Produkten ist der DNA-Test Strip
(Klüber et al. 2001). Dieser Schnelltest funktioniert, indem man 10 µl biotiniliertes PCR-
Produkt mit 5 µl sogenannten „labelled dinucleotids“ fünf Minuten bei 95° C hybridisiert. Für
die Herstellung der „labelled dinucleotids“ werden 10 µl einer für die Target-Sequenz
spezifischen digoxigenierten Sonde (vorherige Konzentration, je nach Target zwischen 1 ng/
µl und 16 ng/ µl) in 90 µl ELISA-Puffer verdünnt. Die empfehlenswerte Konzentration der
Sonde in den „labelled dinucleotids“ sollte für das O-150-Repeat 2 ng/ µl betragen. Eine
stärkere Verdünnung senkt die Sensitivität der Versuche, eine schwächere verursacht nur
unnötigen Sondenverbrauch und fördert lediglich die Detektion von Kontaminationen. Die
entsprechende Konzentration für das HhaI-Repeat sollte hingegen 16 ng/ µl betragen, da
hiermit in Vorversuchen die besten Resultate erzielt wurden.
Nach der Hybridisierung wurden die Proben 30 Minuten bei 37° C inkubiert. Dann wurden 5
µl des Produktes auf das weiße Auftragungsfeld des Test Strip pipettiert. Nach circa einer
Minute färbt sich entweder nur die Kontroll-Linie, dann ist der Test negativ und keine Target-
DNA nachweisbar oder es färben sich zwei Linien und der Test ist positiv. Quantitative
Aussagen aufgrund der Intensität der gefärbten Positiv-Linie zu machen, ist nur sehr bedingt
möglich und erfordert Übung. Für quantitative Aussagen muss die Verdünnung der Sonde
verändert werden. Bleibt ein PCR-Produkt auch bei stärkerer Verdünnung nachweisbar,
während ein anderes ehemals positives nun negativ erscheint, so weiß man, in welchem mehr
DNA enthalten war. Vergleichend kann man nun anhand mehrerer Strips DNA-
33
Konzentrationsunterschiede ermitteln. Ein solches Verfahren ist auf Grund des hohen
Verbrauchs an Test Strips und der damit verbundenen Kosten, ein Strip kostet circa einen
Euro, für die ständige Anwendung ungeeignet.
2.6.3.3. ELISA der PCR-Produkte
Ein einfacher und kostengünstiger Weg zu quantitativen Aussagen ist der PCR-Produkte-
ELISA. Bei dieser Technik testeten wir bis zu 23 PCR-Produkte in einer 96-Well-Platte
(Bockarie et al. 2000, Kamal et al. 2001), die zuvor über Nacht mit 25 µl Streptavidin (Sigma,
0,5 mg/ ml), gelöst in 10 ml Beschichtungs Carbonate Buffer, beschichtet wurde. 100 µl
dieser Lösung müssen zunächst pro Vertiefung über Nacht bei 4° C enthalten sein. Dann
klopft man die Platte leer und wäscht mit 100 µl 2x PBS. Nun mischt man 30 µl PCR-Produkt
mit 370 µl Hybridisierungspuffer und pipettiert je 100 µl hiervon in vier nebeneinander
liegende Vertiefungen. Nach einer Inkubationszeit von 30 Minuten bei Raumtemperatur,
werden pro Vertiefung 100 µl 0,3 M NaOH hinzu gegeben und die Platte wird erneut 10
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Nach einmaligem Waschen mit 1x PBS und
anschließend mit Hybridisierungspuffer gibt man 100 µl „fluoreszinierende Sonde“ hinzu.
Diese Sonde war hergestellt worden, indem 20 µl HhaI- oder O-150-Sonde in ein 2 ml
Reaktions-Gefäß pipettiert und 1980 µl Hybridisierungspuffer hinzu gegeben worden waren.
Ebenso wurden in einem zweiten Gefäß zu 20 µl der dazugehörigen internen Kontroll-Sonde
1980 µl Hybridisierungspuffer hinzu gegeben. Wichtig ist, dass diese Lösung fünf Minuten
bei 95° C hybridisiert wurde und, dass die Sondenkonzentration pro Vertiefung 50 pg beträgt.
Nach erneuter Inkubationszeit von 30 Minuten bei 55° C, wurde zweimal mit 1x PBS und
einmal mit 1x PBS/ BSA (5 Minuten, 55° C) gewaschen. Nun wurden 100 µl Anti-
fluorescein-Antikörper-Lösung zugefügt (Boehringer Mannheim, Verdünnung von 1:3000 in
PBS/ BSA). Nach 30minütiger Inkubation bei 37° C wurde dreimal mit 100 µl PBS/ Tween
und zweimal mit 100 µl Assay-Puffer gewaschen.
Als Abschluß wurden, nachdem 2 Tabletten AP-Substrat (Sigma 104) in 10 ml AP-Puffer
gelöst worden waren, 100 µl dieser Lösung in jede Vertiefung gegeben und es wurde bei 37°
C im Dunkeln inkubiert. Unter Standardbedingungen konnte die Platte nach 30-60 Minuten
bei einer Wellenlänge von 405 nm in einem ELISA-Reader gemessen werden. Die von mir
verwendeten Platten (Labsystems Cliniplate) bieten den Vorteil eines sehr geringen
„Hintergrundeffekts“, das heißt sie färben sich zwar langsamer als andere Platten ein, dafür ist
34
die Trennschärfe zwischen Target-DNA-haltigen und Target-DNA-leeren Proben erheblich
besser. Ein Ablesen der Platte erfolgte somit meist erst nach 1,5-2 h. Es besteht die
Möglichkeit der Aufbewahrung der Platte bei 4° C im Kühlschrank über Nacht. Dies
ermöglicht ein geringeres Fortschreiten der Farb-Reaktion als bei 37° C und ein erneutes
Messen am nächsten Morgen. Ein großer Vorteil dieser Platten ist somit die flexible
Zeitplanung des Versuchs. Bei Platten anderer Hersteller führt ein derartiges Vorgehen zu
sehr starker Gelbfärbung aller Wells und somit zu einer schlechten Trennschärfe.
Nach dem Messen ergab sich für jede der 96 Vertiefungen ein Messwert. In vier Vertiefungen
war keine Probe hinzugefügt worden, die Werte für diese sogenannten „Blanks“ wurden
gemittelt. Ebenso wurde für jede Probe der Mittelwert für die beiden Felder dieser Probe,
denen die O. volvulus-Sonde zugefügt worden war, ermittelt, genauso wie für die beiden
Felder mit der internen Kontroll-Sonde. Somit erhielt ich für jede Probe einen O. volvulus-
Wert und einen internen Kontroll-Werte. Nun subtrahierte ich hiervon jeweils den Blank-
Mittelwert. Somit erhielt man für jede Probe einen endgültigen „O. volvulus-ELISA-Wert“
und einen endgültigen „internen Kontroll-ELISA-Wert“. Als positiv bewertet wurden die
Proben, die einen O. volvulus-Wert hatten, der größer als der Wert der Negativkontrolle plus
drei Standardabweichungen war. Für diese Proben wurde nun der O.volvulus/ interne
Kontrolle-Wert ermittelt: durch Division des O.volvulus-Wertes durch den internen Kontroll-
Wert sollten semiquantitative Einstufungen der Proben vorgenommen werden. Ähnliches war
schon erfolgreich für Wuchereria gemacht worden (Fischer et al. 1999).
2.6.3.4. Southern Blotting
Zunächst wurde das Agarosegel mit den Banden der Amplifikate zweimal in 100 ml
Denaturierungspuffer denaturiert. Dann wurde die DNA mit Hilfe eines Vakuumblotters
(Biometra) bei 150 mbar und einem 3MM Whatman-Filterpapier auf eine Nylonmembran
übertragen. Zur DNA-Fixation wurde die Membran 2 h bei 80° C zwischen trockenem
Whatman-Papier gebacken.
Die anschließende Hybridisierung erfolgte nach dem Boeringer-Mannheim-Protokoll.
Zunächst wurde der Blot 1 h bei 42° C in 26 ml Hybridisierungslösung inkubiert. Dann
wurden 200 pmol DIG-markierte Sonde in 4 ml Hybridisierungslösung gelöst und der Blot
wurde mit dieser Lösung 10 min bei 95° C denaturiert. Nach kurzer Kühlung auf Eis erfolgte
35
über Nacht die Hybridisierung bei 50° C im Hybridisierungsofen. Abschließend wurde je
zweimal mit 50 ml Hybridisierungslösung 1 und 2 je fünf Minuten bei 50° C gewaschen.
2.6.4. Klonierungen und Sequenzierungen
Klonierungen und Sequenzierungen wurden mit dem Topo-Ta-Cloning-Kit (Invitrogen),
anschließender M13-PCR und folgender Sequenzierungsreaktion nach der Kettenabbruch-
Methode durchgeführt. Die Klonierungsprozedur wurde gemäß dem Handbuch des
Herstellers Invitrogen vorgenommen. Es erfolgte also eine Ligation des PCR-Produktes in
den Vektor, Klonierung in E. coli, Ausstrich und Bebrütung auf LB-Platten und Auswahl der
erfolgreich klonierten Kolonien. Anhand der in der Vektor-DNA kodierten Ampicillin-
Resistenz und der X-Gal/ Blau-Weiß-Selektion ließen sich Kolonien mit Ligation von solchen
ohne Ligation unterscheiden.
Die positiven Klone wurden dann in eine M13-PCR eingebracht. Hierbei wird mittels M13-F-
und M13-R-Primern das eingebaute PCR-Produkt, zusammen mit einem kleinen Stück
Restplasmid auf beiden Seiten, amplifiziert. Das erhaltene M13-PCR-Produkt wurde mittels
PCR-Purification-Kit (Qiagen, Hilden) aufgereinigt und dann in eine Sequenzierungsreaktion
eingesetzt, in der ein Big-Dye-Farbstoff an die Nukleotide dank des sogenannten T7-Primers
gebunden wurde. Alternativ lässt sich auch der M13-Primer hierfür verwenden. Dieser wurde
benutzt, wenn die Sequenzierung mit T7-Primer nicht zum Erfolg führte.
Abschließend wurde das Ergebnis am institutseigenen Sequencer abgelesen. Die gemessenen
Sequenzen wurden als Computerausdrucke und Computerdateien weiter verwendet.
Alternativ zu der M13-PCR der Klone lässt sich auch mittels Qiagen-Mini-Prep-Kit das
Plasmid direkt aus E. coli sequenzieren, wenn diese zuvor nach dem Picken in 3 ml
LB+Ampicilin-Medium kultiviert wurden. In der Regel wurde eine halbe Kolonie für das
Mini-Prep-Verfahren und die andere Hälfte für das M13-Verfahren verwendet, um eine
Validierung der Sequenzen zu erhalten.
Ähnlichkeitsvergleiche der gewonnenen Sequenzdaten wurden via Internet mittels der NCBI-
Blast-Homepage (http://www.ncbi.nlmnih.gov/genome/seq/HsBlast.html) durchgeführt.
Alignments und Umschreiben in den reverskomplementären Strang wurden mittels BCM-
Search-Launcher ( www.searchlauncher.bcm.tmc.edu ) im Internet ausgeführt.
36
Die M13-PCR lief nach folgendem Schema ab:
95° C 3 min 51° C 2 min 72° C 30 sek 95° C 30 sek 35 Zyklen 51° C 30 sek 72° C 7 min 4° C bis Entnahme
Die Sequenzierungsreaktion erfolgte folgendermaßen:
96° C 10 sek
50° C 5 sek 25 Zyklen
60° C 4 min
2.6.5. Das Prinzip der internen Kontroll-DNA
Das interne Kontroll-DNA-Fragment sollte in jedem PCR-Reaktionsgefäß während der PCR-
Reaktion enthalten sein, um amplifiziert zu werden. Nach der PCR sollten alle Proben als
positiv für Filarien-DNA gelten, die O. volvulus-PCR-Amplifikate und interne Kontroll-
DNA-Amplifikate enthielten. Als negativ galten diejenigen, die nur interne Kontroll-DNA-
Amplifikate enthielten. Diejenigen, die überhaupt kein amplifiziertes PCR-Produkt enthielten,
wurden als missglückte PCR-Reaktionen gewertet. Solche Proben bedurften einer
wiederholten Testung. Entweder sie enthielten zu viele Inhibitoren, das konnte durch
Verdünnen oder Ethanolfällung ausgeglichen werden, oder sie waren durch einen
Pipettierfehler missglückt oder vielleicht lag ein Material- oder Gerätefehler vor. Die
theoretisch denkbare Konstellation des Testungsausganges, dass die Probe O. volvulus-positiv
wäre aber die interne Kontroll-DNA aufgrund der Kompetition mit der O. volvulus-DNA
nicht vervielfältigt würde, wurde von mir nicht beobachtet. Solche Proben wären auch als
positiv, sogar als sehr stark positiv zu bewerten gewesen.
Die quantitative Aussage über den O. volvulus-DNA-Gehalt der Probe und somit über die
Parasitenlast wurde wie folgt getroffen (Fischer et al. 1999; Pischke et al. 2002). Durch den
37
PCR-ELISA und Subtraktion der Blank-Werte wurde ein photometrisch bestimmter
endgültiger „O. volvulus-Wert“ ermittelt und dieser entsprechend durch den endgültigen
„internen Kontroll-Wert“ geteilt. Ich errechnete also die O. volvulus-DNA-Konzentration
nach der PCR bezogen auf die Konzentration der internen Kontroll-DNA nach der PCR.
Quotientenwerte >1 zeigten an, dass mehr O. volvulus-DNA enthalten war als interne
Kontroll-DNA. Werte <1 zeigten, dass weniger O. volvulus-DNA amplifiziert worden war.
Diese Einstufung basierte auf der Annahme, dass in allen PCR-Reaktionsgefäßen dieselbe
Menge interne Kontroll-DNA enthalten war. Dies wurde sichergestellt, indem erst der für alle
Proben gemeinsame Mastermix inklusive internem Kontroll-Fragment angefertigt wurde und
erst dann, nach Mischen und gleichmäßiger Verteilung der internen Kontroll-DNA, eine
Verteilung auf die einzelnen Reaktionsgefäße erfolgte. Enthielte eine Probe mehr Inhibitoren,
so würde auch die interne Kontrolle geringer amplifiziert und der Quotient würde sich
angleichen. In der Durchführung ergab sich das folgendes Problem. Erstellt man eine
Verdünnungsreihe ein und derselben Probe, so nimmt theoretisch mit jeder Verdünnung ja
auch die Konzentration der PCR-Hemmstoffe im gleichen Verhältnis ab, d. h. bei gleicher
interner Kontroll-DNA-Konzentration wird die interne Kontrolle viel stärker amplifiziert als
ihr vom ursprünglichen Modell zustünde.
Ein einfaches Zahlenbeispiel kann diese Verteilung verdeutlichen. Wenn eine imaginäre
Probe per ELISA einen O. volvulus-Wert von 10 und einen I.K.-Wert von 5 hat, so erhält die
Probe einen O. volvulus/ interne Kontroll-Quotientwert, aus dem die Abschätzung der
Konzentration an PräPCR-O. volvulus-DNA-Konzentration erfolgt, von 10/5 = 2. Würde man
10 µl der besagten Probe jedoch in 10 µl H2O verdünnen, so würde nur halb soviel O.
volvulus-DNA der PCR zur Verfügung stehen und der neue O. volvulus-Wert wäre, gleich
effiziente Amplifikation vorausgesetzt, 10 x 0,5 = 2. Es stünden doppelt soviele Primer für die
Amplifikation der internen Kontrolle zur Verfügung und der neue ELISA-Wert der internen
Kontrolle wäre 10. Der neue O. volvulus/ interne Kontrolle-Konzentrations-Quotient wäre
also 2/10= 0,2. In unserem Beispiel wirkt sich eine Halbierung der O. volvulus-DNA und der
Inhibitoren derart aus, dass der Konzentrationsquotient auf ein Zehntel fällt. Es kann also kein
linearer, sondern es muss eher ein exponentieller Zusammenhang erwartet werden.
Im Rahmen von Vorversuchen überprüfte ich anhand einer O. volvulus-DNA-
Verdünnungsreihe diese Überlegungen. Das diente der Validierung dieser Methode, weshalb
die folgende Darstellung nicht im Ergebnisteil der Dissertation sondern hier erfolgt.
38
Abb. 3: Abhängigkeit des ELISA-O. volvulus/ interne Kontrolle-Quotienten von der O.
volvulus-DNA-Konzentration vor der PCR
Auf der X-Koordinate zeigt Abbildung 3 Verdünnungsstufen bis zum 10-4-fachen der Positiv-
Kontrolle, auf der Y-Achse sind die errechneten O. volvulus/ interne Kontrolle-Werte
aufgetragen. Hierbei wurde um die Darstellung anschaulich zu halten, der O. volvulus/ interne
Kontrolle-Quotient meiner unverdünnten Positivkontrolle als 1 definiert (der reale Messwert
für diese unverdünnte Positivkontrolle war 12,53). Bei Y=0,8 und X=0,05 (circa) entspricht
also ein Zwanzigstel der eingesetzten DNA 80 % des Resultatwertes für den
Konzentrationsquotienten der unverdünnten Probe. Ein Zehntausendstel der Positivprobe
erreicht hingegen 10 % des unverdünnten O. volvulus/ I.K.-Wertes.
In der Praxis enthält ein Skin Snip-Extrakt vielleicht nur halb soviel DNA wie ein anderer,
doch es ist in den meisten Fällen, von einer Inhibitorenkonzentration in ähnlicher
Größenordnung auszugehen. Aus meinen Ausführungen und dem praktischen Experiment der
Verdünnungsreihe (Abbildung 3) wird deutlich, dass eine Vorhersage darüber, ob
zuverlässige quantitative Aussagen im Lauf der folgenden Experimentreihe gemacht werden
können oder nicht, aus theoretischen Überlegungen nicht herzuleiten war. Es bedurfte also des
Versuchsergebnisses, um den Erfolg quantitativer Aussagen zu beurteilen.
Nach Austestung in mehreren Verdünnungsreihen gelang es mir, die Konzentration der
internen Kontroll-DNA zu bestimmen, die für meine Zwecke optimal war. Verdünnt man die
interne Kontroll-DNA zu wenig, so kann sie die O. volvulus-Amplifikation unter die
Nachweisgrenze drücken. Verdünnt man zu stark, so erhält man sehr hohe O. volvulus/
interne Kontrolle-Quotienten, mit denen schlecht Einteilungen möglich sind, außerdem
besteht die Gefahr, dass die O. volvulus-DNA der internen Kontrolle keine Primer übrig lässt
und so eine Amplifikation unterbleibt.
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1
10-1 1
O. volvulus- ELISA-Wert/ ELISA-Wert der internen Kontrolle
Verdünnung der O. volvulus-DNA-Konzentration
10-2 10-3 10-4
39
Für die Test Strips spielt die Konzentration der O. volvulus-Dig-Sonde eine ähnliche Rolle.
Zu starke Verdünnung lässt positive Proben negativ aussehen, zu schwache fördert die Gefahr
von falsch positiven Resultaten durch schwache Kontamination.
Vorversuche ergaben als Resultat für einen möglichst guten Versuchsansatz eine O. volvulus-
Dig-Sonden-Konzentration von 2 ng/ µl.
2.7. Statistik
Im Rahmen der Auswertung der Ergebnisse zu quantitativen Aussagen des O. volvulus-PCR-
ELISAs wurde der Mann-Whitney-Wilcoxon-Test für unverbundene Stichproben angewandt.
Dieser auch als U-Test bezeichnete Test ist ein sogenannter Rangtest, der unabhängig von
einer Normalverteilung ermittelt, ob zwei scheinbar unabhängige Variablen, in unserem Fall
der Quotient aus O. volvulus-ELISA-Wert und ELISA-Wert der internen Kontrolle und die
mikroskopisch gezählte Parasitenlast, doch von einander abhängig sind (siehe 3.1.3.).
Die mit der PCR erzielten Ergebnisse der Hautbiopsien von den Onchozerkosepatienten
wurden mittels χ2-Test in der Vierfelderdarstellung überprüft, um festzustellen, ob der ELISA
oder der Test Strip das sensitivere Verfahren zum Nachweis von O. volvulus-PCR-Produkten
ist (vgl. 3.1.3).
Für die Auswertung der Resultate bezüglich der Mücken-Pools aus Mainang wurde für die
Berechnung der Infektionsrate der Mücken das Poolscreen Programm, Version 2.02
verwendet (Katholi et al. 1995). Dieses Programm hat sich in vergleichbaren Studien bewährt
(Goodman et al. 2003).
40
3. Ergebnisse
3.1. Verbesserter Nachweis von O. volvulus im Menschen
3.1.1. Entwicklung einer internen Kontroll-DNA
Um den PCR-Assay zu standardisieren und falsch negative PCR-Resultate zu bemerken,
wurde eine interne Kontroll-DNA entwickelt und während der PCR koamplifiziert. Mittels
dieses Fragmentes war es möglich, zu erkennen, ob zu viele PCR-Inhibitoren den Ablauf der
PCR-Testung der einzelnen Proben störten oder nicht. Falsch negative Testergebnisse liessen
sich so als solche erkennen.
3.1.2. Nachweis der O-150-PCR-Produkte
Einzelne Skin Snips von 127 Patienten wurden mittels drei verschiedener Assays getestet:
ELISA, DNA-Detection-Test Strip und Gelelektrophorese. 19 Testproben stammten von
Probanden aus einer Gegend, in der keine O. volvulus-Infektionen aber Mansonella-
Infektionen vorkommen (Fischer et al. 1998). Diese 19 Proben, von denen bei sieben
mikroskopisch eine Streptocerciasis nachgewiesen worden war, waren in jedem der drei
Assays negativ. Die interne Kontroll-DNA war jedoch bei allen 19 Proben nachweisbar,
sodass falsch negative Resultate, aufgrund von PCR-Inhibition, ausgeschlossen werden
konnten.
Diese Versuche sollten unter anderem zeigen, ob der Test Strip oder der ELISA am besten
zum PCR-basierten O. volvulus-Nachweis geeignet ist. Es wurden 108 Personen aus einem
für O. volvulus hochendemischen Gebiet getestet. Von diesen waren 69 als mikroskopisch
positiv diagnostiziert worden waren, 67 mittels Test Strip und 57 mittels ELISA.
Tabelle 5 und 6 zeigen, dass mit einer relativen Häufigkeit von 52 % Infizierte mittels ELISA
nachgewiesen wurden und mittels Test Strip mit einer relativen Häufigkeit 62 % Infizierte
während in der Mikroskopie 69 Proben positiv waren, was einer relativen Häufigkeit von 64
% entspricht.
41
Tabelle 5: Vergleich von Mikroskopie und ELISA bei Proben aus einem O. volvulus-
Endemiegebiet
Mikroskopie Anzahl der Patienten
Positive Testergebnisse
ELISA(relative Häufigkeit)
ELISA-Mittelwert X ± SA (Standardabweichung)
0 Mf 39 10 (27 %) 2,0 ± 0,7
0,1-3 Mf 37 20 (57 %) 1,4±0,2
3,1-100 Mf 22 17 (77 %) 3,2±0,6
>100 Mf 10 10 (100 %) 4,4±1,6
Gesamt (0-1000 Mf) 108 57 (52 %)
Tabelle 6: Vergleich von Mikroskopie und Test Strip bei Proben aus einem O. volvulus-
Endemiegebiet
Mikroskopie Anzahl der
Patienten
Positive Testergebnisse
Test Strip (relative Häufigkeit)
0 Mf 39 12 (31%)
0,1-3 Mf 37 24 (65%)
3,1-100 Mf 22 21 (95%)
>100 Mf 10 10 (100%)
Gesamt (0-1000 Mf) 108 67 (62%)
42
Es können also sowohl der ELISA als auch der Test Strip für die Diagnostik der
Onchozerkose eingesetzt werden. Des weiteren gelang es zu zeigen, dass diese beiden PCR-
basierten Techniken in der Gruppe der mikroskopisch negativen Personen aus dem
Endemiegebiet 10 bzw. 12 Infizierte nachweisen konnten, während die 19 nicht endemischen
Proben alle negativ waren, inklusive der sieben Proben von Personen mit Streptocerciasis.
Tabelle 7: Darstellung der Sensitivität mit der Mikroskopie als Goldstandard
In der Mikroskopie positive Proben
Von diesen 69 im ELISA positiv:
Von diesen 69 im Test Strip positiv:
69
47
55
Tabelle 7 vergleicht ELISA und Test Strip mit der bisher als Goldstandard anerkannten
Mikroskopie. In diesem Vergleich hätte der ELISA eine Sensitivität von 68 % und der Test
Strip von 80 %, ginge man davon aus, dass nur die in der Mikroskopie positiven Proben
positiv waren.
Es zeigte sich, vergleicht man Test Strip und ELISA miteinander, dass der Test Strip mehr
positive Ergebnisse ergab, als der ELISA. Der Unterschied zwischen diesen beiden Verfahren
ist im χ2-Test mit P< 0,05 statistisch signifikant (Pischke et al. 2002).
Kombiniert man die Ergebnisse des ELISA und des Test Strip und wertet alle die Proben als
positiv, die in einem oder beiden Verfahren positiv waren, so waren alle Patienten mit einer
mikroskopisch nachgewiesenen Mikrofilariendichte von mehr als 3 Mf/ mg positiv.
Alle Patienten mit mehr als 100 Mf/ mg waren sowohl im ELISA, als auch im Test Strip
positiv.
Eine Übersicht über die Ergebnisse der PCR-Testung der Skin Snips liefert Tabelle 8.
43
Das dritte Verfahren zum Nachweis von PCR-Produkten, nämlich die Gelelektrophorese mit
Etidiumbromidfärbung, ist schwierig zu interpretieren, da nur einige der positiven Proben auf
dem Gel als positiv zu erkennen waren und die eindeutige Interpretation von Gelbanden
manchmal nicht möglich ist.
Die folgenden Abbildungen 4 und 5 verdeutlichen den Nutzen der internen Kontroll-DNA zur
Quatitätskontrolle der PCR. Diese interne Kontrolle wurde im PCR-Ansatz von Probe 3 nicht
für einen Nachweis ausreichend amplifiziert, so ließ sich die Inhibition der PCR von Probe 3
detektieren. Eine schwache Bande lässt sich auf Abbildung 4b erahnen, dies kann jedoch auch
auf herüber diffundierte DNA aus einer anderen Geltasche zurückzuführen sein.
Tabelle 8: PCR-Test mit den Skin Snips: ELISA verglichen mit Test Strips
Mikrofilarien Anzahl der Anzahl der durch die PCR-Methoden positiv
pro mg Haut untersuchten getesteten Proben
Proben
ELISA Test Strips ELISA und
Test Strips
Anzahl (%) 1 X ± SA2 Anzahl (%)1 Anzahl (%)1
0 193 0 (-) - 0 (-) 0 (-)
0 394 10 (27) 2,0 ± 0,7 12 (31) 12 (31)
0,1-3 37 20 (57) 1,4 ± 0,2 24 (56) 26 (70)
3,1-100 22 17 (77) 3,2 ± 0,6 21 (95) 22 (100)
>100 10 10 (100) 4,4 ± 1,6 10 (100) 10 (100)
1 Prozentwert bezogen auf die Anzahl der untersuchten Proben. 2 X ist das arithmetische
Mittel der O. volvulus-/ internen Kontroll-Quotienten der jeweiligen Gruppe, SA =
Standardabweichung. 3Biopsien von Personen aus einem Mansonella-Endemiegebiet, in
welchem keine Onchozerkose bekannt ist. 4 Biopsien von mikroskopisch negativen
Individuen aus einem Onchozerkose-Endemiegebiet.
44
Abb. 4: Gelelektrophorese zu PCR-Produkten angefertigt mit Hotstar- Polymerase (a)
und DNAzymeII-Polymerase (b), 1 Negativkontrolle, 2 Positivkontrolle, 3 Probe mit zuviel
Inhibitoren, 4 negative Probe aus nichtendemischem Gebiet, 5 negative Probe aus
endemischem Gebiet, 6 Patient mit mikroskopisch 100 Mikrofilarien/ mg Haut, 7 Patient mit
0,2 Mikrofilarien/ mg Haut.
1 2 3 4 5 6 7
a b - 100 bp
1 2 3 4 5 6 7
- 100 bp
I
II
Abb. 5: DNA-Detection-Test Strip zu O. volvulus-PCR-Produkten a: Nachweis des O-150-Repeat, Probenanordnung wie in Abb. 4, die Proben 2; 6 und 7 sind positiv. b: Nachweis der internen Kontroll-DNA, Probe 3 enthält keine Kontroll-DNA (b3), folglich ist sie trotz negativem Ausfall der O. volvulus-Detektion (a3) nicht als negativ zu bewerten, sondern als missglückte Testung. I: Nachweislinie für das O-150-Repeat mittels digoxigenierter O.v. S2-Sonde II: Nachweislinie für die interne Kontroll-DNA mittels digoxigenierter O.v.I.K. Sonde (vgl. Tabelle 2)
45
Also enthielt Probe 3 nachweislich Inhibitoren, die eine Amplifikation eventuell vorhandener
Target-DNA behindert haben könnten. Probe 3 und alle anderen Proben, die sich so
verhielten, waren folglich nicht als negativ zu werten, sondern bedurften weiterer
Aufbereitung durch Ethanolfällung, Verdünnung oder mit einem kommerziellen Kit zur
Extraktion (z.B. Qia Tissue mini Kit) und erneuter Testung. In der Praxis entdeckte ich so
mehrere Proben, die zu viele Inhibitoren enthielten und daher nicht bewertbar waren. Diese
wurden nach 1/10-Verdünnung in Wasser dann teilweise doch noch positiv. Die meisten
blieben negativ, da sie von nicht infizierten Personen stammten.
Die quantitative Aussage, die sich Abbildung 4b entnehmen lässt, dass Probe 6 mehr Target-
DNA als Probe 7 enthält, erscheint als Vorteil der DNAzymeII-Polymerase. Doch es lässt sich
nicht klar erkennen, ob Probe 4 nicht vielleicht auch positiv sein könnte, was wiederum ein
Nachteil ist. In Abbildung 4a, also bei HotStar-Verwendung, lässt sich hingegen nicht sicher
sagen, dass Probe 7 positiv ist.
Die Test Strips (Abbildung 5) zeigen anhand der Nachweislinie I, die Proben 2, 6 und 7 als
positiv an (Abbildung 5a). Doch auch hier erscheint Probe 3 negativ, da aufgrund der
Inhibitoren keine DNA amplifiziert wurde. Verwendet man jedoch die I.K.-Dig-Sonde für die
Test Strips (Abbildung 5b), so fällt Probe 3 sofort als falsch negativ auf, auch ohne
Gelbetrachtung.
3.1.3. Nachweis in Hautbiopsien
Eine Zielsetzung dieser Studie mit der internen Kontroll-DNA-Studie war es, einen Assay zu
entwickeln, der nicht nur den Nachweis von O. volvulus-DNA für eine Diagnose oder
Verlaufskontrolle ermöglicht, sondern auch die falsch negativen Testergebnisse durch zu hohe
Inhibitorenkonzentration erkennbar macht. Diese Fragestellung wurde beantwortet.
Der entwickelte Assay ermöglichte dank der Erkennung der falsch negativen Proben deren
Aufbereitung durch Ethanolfällung oder Verdünnung. So wurden in der Praxis mehrere
ursprünglich falsch negative Testergebnisse gefunden, die dann doch positiv wurden (s.o.).
Die zweite Zielsetzung der Studie mit der internen Kontroll-DNA war eine quantitative oder
semiquantitative Einstufung der Filarienlast des Patienten mit dem PCR-Produkte-ELISA zu
ermöglichen. Vergleicht man die ELISA-Quotienten von Patienten mit weniger als 3 Mf/ mg
46
Haut mit denen mit mehr als 3 Mf/ mg Haut, so sind die von den Patienten mit mikroskopisch
nachgewiesener geringerer Mikrofilarienlast signifikant kleiner (P= 0,035).
Des weiteren konnte eine positive Korrelation (rs =0,4, FG =55, P<0,01) zwischen
Mikrofilariendichte und ELISA-Quotient errechnet werden (vgl. Tabelle 8, vgl. Pischke et al.
2002).
3.2. Nachweis von B. timori
3.2.1. Hha I-Repeat von B. timori
Nachdem es bereits gelungen war, mit den HhaI-Primern und der dazugehörigen Sonde DNA
im Blut von Personen mit B. timori aus Mainang zu finden (Klüber et al. 2001), konnte von
mir gezeigt werden, dass diese amplifizierte DNA wirklich das bereits bekannte HhaI-Repeat
war und es sich nicht um eine Kreuzreaktion handelte.
Anhand der Gelelektrophorese, lassen sich die HhaI-Kopien von B. timori, B. malayi und B.
pahangi nicht unterscheiden, was Abbildung 6 darstellt. Somit ließ sich nicht sicher sagen, ob
die HhaI-Kopie der B. timori-Population der Insel Alor und die B. malayi-Kopie identisch
sind, was für die B. timori-Population der Insel Flores bereits bewiesen war (Xie et al. 1994a).
Signifikante Unterschiede zwischen B. malayi und B. pahangi hinsichtlich des HhaI waren
bereits aufgezeigt worden (Xie et al. 1994a). Somit wäre es durchaus denkbar gewesen, dass
auch der B. timori-Stamm auf Alor eine Variation des HhaI-Repeats aufweist.
47
Abb. 6: Gelelektrophorese von Versionen des HhaI verschiedener Spezies
1 = B. malayi-Version des HhaI-Repeats, 2 = B. timori-Version, 3 = B. pahangi-Version.
Eine Unterscheidung der 3 Spezies mittels Gelelektrophorese ist nicht möglich.
In Abbildung 6 sieht die B. pahangi-Bande zwar etwas schwächer und schmaler aus, dies ist
jedoch noch im Rahmen von Variationen, wie sie auch bei den Gelbanden einer Spezies
beobachtet werden können.
Durch Sequenzierungen (Abbildung 8) gelang es, zu beweisen, dass das B. timori-HhaI-
Repeat von Alor identisch mit dem von B. malayi ist, abgesehen von interindividuellen
Unterschieden, die gefunden wurden. Durch Mikroskopieren und Abpipettieren einzelner
Mikrofilarien gelang es, zu belegen, dass es auch innerhalb eines B. timori-Genoms
intraindividuelle Unterschiede zwischen verschiedenen Versionen des HhaI-Repeats gibt.
Solche intraindividuellen Polymorphismen der HhaI-Sequenz waren für B. malayi bereits
nachgewiesen worden (Williams et al. 1988).
1 2 3
48
Abb. 7: Gelelektrophorese zu PCR- Produkten verschieden langer Versionen des HhaI-
Repeats von B. timori-Mikrofilarien
(DNA aus Minipreps gewonnen), die Sequenzierung ergab folgende bp-Längen:
1= 311bp, 2= 323bp, 3= 302, 4= 305, 5= 311, 6= 323, 7= 323 8= 311)
Abbildung 7 und 8 zeigen, dass es 3 HhaI-Subtypen gibt, die sowohl bei B. timori als auch bei
B. malayi vorkommen: ein ungefähr 320 bp langer Typ (Bt 2, Bt 5, Bm 1, Bp); ein ungefähr
310 Bp langer Typ mit einer Deletion bei 87 bp (Bt 1 und Bt 4) und ein ungefähr 300 bp
langer Typ mit einer 2. Deletion 8 bp nach der ersten (Bt 3 und Bm 2). Es konnte spontan kein
B. malayi-Korrelat für die 310 Bp lange Kopie gefunden werden, dies ist jedoch nicht
überraschend, da dieser Polymorphismus der seltenste ist und ich nicht explizit weiter nach so
einer B. malayi-Version gesucht habe. Weitere Sequenzen und Alignments sind im Anhang
dargestellt (Abb. A1).
1 2 3 4 5 6 7 8
49
Bt2 1 GCGCATAAATTCATCAGCAAAATTAATAAAACTTTCAATTAATCATGATTTTAATTCAAT Bt5 1 GCGCATAAATTCATCAGCAAAACTATTAAAAGTTTCAATTAATCATGATTTTAATTCAAT Bt1 1 GCGCATAAATTCATCAGCAAAATTAATAAAACTTTCAATTAATCATGATTTTAATTCAAT Bt4 1 GCGCATAAATTCATCAGCAAAATTAATAAAACTATCAATTAATCATGATCATAATTCAAT Bm1 1 GCGCATAAATTCATCAGCAAAATTAATAAAACTTTCAATTAATCATGATTTTAATTGAAT Bt3 1 GCGCATAAATTCATCAGCAAAATTAATAAAACTTTCAATTAATCATGATTTTAATTCAAT Bm2 1 GCGCATAAATTCATCAGCAAAATTAATAAAACTTTCAATTATTCATGATTTTAATTCAAT Bp 1 GCGCAAAAATTCATCAGCAAAATTAATAAAACTTTCAATTAATGATGGTTTTAATTCAAT Bt2 61 TTAAGAATTTAAATTAAATTTAAATTCAAATTTAAGTTTTGAATTTATTAAAAATTTTAA Bt5 61 TTAAGAACTTAAATTATATTTAAATTCAAATTTAAGTTTTGAATTTATTAAAAATTTTAA Bt1 61 TTAAGAATTTAAATTACATTTAAATT------------TTGAATTTTTTAAAAATTTTAA Bt4 61 TTAAGAATTTAAATTAAATTTAAATT------------TTGAATTTTTTAAAAATTTTAA Bm1 61 GTAAGAATTTAAATTAAATTTAAATTCAAATTTAAATTTTTAATTTTTTAAAAATTTTAA Bt3 61 TTAAGAACTTAAATAAAATTTAAATT------------TTGAATTT---------TTTAA Bm2 61 TTTAGAATTTAAATTAATTTTAAATT------------TTGAATTT---------TTTAA Bp 61 TTAAGAATTAAAATTAAATTTAAATTCAAATTTAAATTTTGAATTTTTTAAAAATCTTAA Bt2 121 AATTTGTTGTAGTTTTCTTACATTAGACAAGGAAATTGGTTCTAATTTATCAATTCTAAT Bt5 121 AATTTGTTGTAGTTTTCTTACAATAGACAAGGAAATTGGTTCTAATTTATCAATTCTAAT Bt1 109 AATTTGTTGTTGTTTTCTTACATTAGACAAGGAAATTGGTTCTAATTTATCAATTTTAAT Bt4 109 AATTTGTTATAGCTTTCTTTCATTCGACAAGGAAATTGGTTCTAATTTATCAATTTTAAT Bm1 121 AATTTGTTATAGTTTTCCTTCATTAGACAAGGATATTGGTTCTAATTTATCAATTTTAAT Bt3 100 AATTTGTTATAGTTTTCTTACATTTGACAAGGAAATTGGTTCTAATTTATCAATTTTAAC Bm2 100 AATTTGNTATAGTTTTCTTACATTAGACAAGGAAATTGGTTCTAATTTATCAATTCTAAT Bp 121 AATTTGTGATAGTTTTCCTACATTTAACATGAAAATTGGTTCTAAATTATCAATTTTAAT Bt2 181 TTTAATTAAGTGCCAAAACTACTAAAAAAAGCT-TATTTTGAAATTAATTGACTATGTTA Bt5 181 TTTAATTAAGTGCCAAAACTACTAAAAAAAGCT-TATTTTGAAATTAATTGACTATGTTA Bt1 169 TTTAATTAAGTGCCAAAACTACTAAAAAAAGCT-TATTTTGAAATTAATTGACTATGTTA Bt4 169 TTTAATTAAGTGCCAAAACTACTAAAAAAAGCT-TATTTTGAAATTAATTGACTATGTTA Bm1 181 TCTAATTAAGTGCCAAAACTACTAAAAAAAGCT-TATTTTGAAATTAATTGACTACGTTA Bt3 160 TCTAGTTAAGTGCCAAAACTACTAAAAAAAGCT-TATTTTGAAATTAATTGACTATGTTA Bm2 160 TTTAATTAAGTGCCAAAACTACTAAAAAAAGCT-TATTTTGAAATTAATTGACTATGTTA Bp 181 TTTAATTAAGTGTCAAAACTGCTAAAAATAGCAATATTTTGAAGTTAATTCATTATGTTT Bt2 240 CGTGAATTGTACCAGTGCTGGCCGTATATTGCGTAGTGTTTTTATAGTTTAAATATTAAA Bt5 240 CGTGAATTGTACCAGTGCTGGTCGTATATTGCGTCGTCATTTTATAGTTTAAATATTAAA Bt1 228 CGTGAATTGTACCAGTGCTGGTCGTATATTGCGTTATGTTTTTATAGTTTAAATATTAAA Bt4 228 CGTGAATTGTACCAGTGCTGGTCGTATATTGCGTCGTCATTTTATAGTTTAAATATTATA Bm1 240 GCTGCATTGTACCAGTGCTGGTCGTGTATTGTGTTGTCATTTTATAGTTTAAATATTAAA Bt3 219 CGTGAATTGTACCAGTGCTGGTC-TATATTGCGTTGTGTTTTTATAGTTTAAATATTAAA Bm2 219 CGAGAATTGTACCAGTGCTGGTCGTATATTGCGTCGTCATTTTATAGTTTAAATATTAAA Bp 241 TATGCATTGCACTGGGGCGGGTCATATATGGT-TGGTCATTTTATAGTTTAAATATTAAA Bt2 300 ATACGCTTTTGTAATTAAGTTTT <- 323 Bp Bt5 300 ATACGCTTTTGTAATTAAGTTTT <- 323 Bp Bt1 288 ATACGCTTTTGTAATTAAGTTTT <- 311 Bp Bt4 288 ATACGCTTTTGTAATTAAGTTTT <- 311 Bp Bm1 300 ATACGCTTTTGTAATTAAGTTTT <- 323 Bp Bt3 278 ATACGCTTTTGTAATTAAGTTTT <- 301 Bp Bm2 279 ATATGCTTTTGTAATTAAGTTTT <- 303 Bp Bp 300 ATATGCTTTTATAATTAAGTTTT <- 323 Bp Abb. 8: Alignment exemplarischer HhaI-Versionen
Bt 1-5 zeigen HhaI-Sequenzen, die aus B. timori-Proben von Alor gewonnen wurden, wobei
Bt 1-3 aus einer Probe stammen und Bt 4-5 aus einer anderen. Bm 1-2 zeigen Sequenzen, die
50
aus B. malayi-Proben aus Sulawesi gewonnen wurden und Bp zeigt vergleichend die aus B.
pahangi gewonnene Version, die bereits bekannt war (Xie et al. 1994a).
3.2.2. Molekulare Marker für B. timori
Um eine molekularbiologische Unterscheidung zwischen B. timori und B. malayi zu
ermöglichen, wurden DNA-Sequenzen gesucht, die verschiedene Genom-Variationen
enthielten.
Eine Sequenz, die diese Voraussetzung erfüllt, fand ich in der jeweiligen B. malayi/ B. timori-
Kopie der Cytochromoxidase-2 (cox-2) (Genebank-Nummer AF499133). Die cox-2
entstammt aus dem mitochondrialen Genom der Parasiten. Dieses Enzym wird bei B. timori
durch eine leicht modifizierte Version des entsprechenden B. malayi-DNA-Abschnittes
kodiert. Anhand des Alignments der B. timori- und B. malayi-Versionen und mit Hilfe der
WebCutter Version 2 Software (http://firstmarket. Com/cutter/cut2.html) gelang es, eine
DNA-Position ausfindig zu machen, die sich bei B. malayi aber nicht bei B. timori als
Schnittstelle für das Restriktionsenzym HpaI eignet. Mittels einer Restriktion mit HpaI ließen
sich also B. timori-cox-2-PCR-Produkte von B. malayi-cox-2-PCR-Produkten unterscheiden.
Somit ließen sich auch die beiden Parasiten molekularbiologisch unterscheiden.
Abb. 9: Gelelektrophorese von Brugia-cox-2-PCR-Produkten vor und nach HpaI-
Verdau
1= 100 bp-Marker, 2= Negativkontrolle, 3-5= unverdaute PCR-Produkte, 6-8= 2 h mit 5 U
HpaI verdaute PCR-Produkte; 3= B. malayi aus Zentralsulawesi, 4= B. malayi aus
Südsulawesi, 5= B. timori aus Mainang, 6= wie Bande 3 aber verdaut, 7= wie Bande 4 aber
verdaut, 8= wie Bande 5 aber verdaut
1 2 3 4 5 6 7 8
630 417 213
bp
51
Abbildung 9 verdeutlicht, dass mittels HpaI-Verdau, wie in den Banden 6-8 dargestellt, eine
deutliche Unterscheidung von B. malayi (Bande 6 und 7) und B. timori (Bande 8) anhand
ihrer cox-2-Sequenz möglich ist. Im unverdauten Zustand (Banden 3-5) lassen sich die B.
malayi- bzw. B. timori-Versionen anhand der Gelelektrophorese nicht unterscheiden.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden auch andere DNA-Sequenz-Abschnitte von B. malayi und
B. timori sequenziert und verglichen (5s RDNA spacer, ITS-2, Wolbachia 16s rDNA,
Wolbachia FTSZ, vgl. Tabelle 1), um festzustellen, ob sie sich zur Unterscheidung der beiden
Parasiten eigneten. Hierbei zeigte sich, dass die ribosomale 5S-Sequenz der beiden identisch
ist (Genebank-Nummern AF499130 und AF499131). Die ribosomale ITS-2-Sequenz
(Genebank-Nummern AF499132) zeigte hingegen bei beiden geringfügige Unterschiede, die
jedoch so gering sind, dass sie sich nicht für eine zuverlässige Unterscheidung der beiden
Spezies eignen.
Was die beiden untersuchten DNA-Abschnitte der den Filarien innewohnenden Wolbachien-
Bakterien angeht, nämlich die 16SrDNA und FTSZ, so zeigte sich, dass auch B. timori genau
wie B. malayi Wolbachien enthält, was bisher noch nicht untersucht worden war. Außerdem
konnte gezeigt werden, dass sich die Wolbachien von B. malayi und B. timori genetisch
unterscheiden (Genebank-Nummer AF499135 und AF499135, Fischer et al. 2002).
3.2.3. Nachweis von B. timori im Tagblut
Um zu überprüfen, ob die drei Konservierungs- und Extraktionsmethoden für Guanidin,
EDTA und Urea prinzipiell geeignet sind, versetzte ich als Vorversuch mein eigenes
garantiert filarienfreies Blut (kein Tropenaufenthalt, keine Bluttransfusion) mit geringen
Mengen an Filarien. Ich fügte pro 200 µl Blut mehreren Probenansätzen je 30 Mikrofilarien
oder 3 Mikrofilarien oder jeweils die extrahierte DNA aus 120 Mikrofilarien hinzu. Es
wurden verschiedene Variationen des Extraktionsprotokolls getestet.
Tabelle 9 zeigt die Resultate der Extraktionsmethoden. Die Etablierung der Probentestung
erfolgte in Rahmen von Vorversuchen mit Eigenblut, um das begrenzt verfügbare
Probenmaterial aus der Feldforschung erst im etablierten Nachweissystem einzusetzen.
52
Tabelle 9: Vorversuche zur Etablierung der drei Extraktions- und
Konservierungsmethoden
Konservierungs- Hinzugefügte Anzahl der Anzahl der
Methode Mikrofilarien getesteten Proben Positiven
pro 200 µl Blut
Urea 30 Mf 6 6
Guanidin 30 Mf 4 4
EDTA 30 Mf 6 6
Urea 3 Mf 6 3
Guanidin 3 Mf 4 3
EDTA 3 Mf 6 2
Urea freie DNA aus 120 Mf 6 4
Guanidin freie DNA aus 120 Mf 4 4
EDTA freie DNA aus 120 Mf 6 3
Nachdem sich so gezeigt hatte, dass alle drei Extraktions- und Konservierungsmethoden
angewendet werden können, sollte die Untersuchung an Patientenproben aus Mainang zeigen,
wie gut diese drei Verfahren verglichen mit dem Goldstandard Nachtblutfiltration und der vor
Ort durchgeführten Tagblutfiltration abschneiden. Tabelle 10 zeigt, dass jede der drei
Methoden deutlich weniger sensitiv ist, als die Nachtblutfiltration und auch die
Tagblutfiltration erscheint den Konservierungs- und Extraktionsmethoden nicht unterlegen zu
sein.
53
Tabelle 10: Verschiedene Extraktionsmethoden verglichen mit der Mikroskopie
Mikrofilarien-Last (Mf) im Nachtblut
Probenanzahl
Positiv in der Urea-Methode
Positiv in der Guanidin-Methode
Positiv in der EDTA-Methode
Positiv in der Tagblut-Filtration
0 Mf 4 0 0 0 0
1-10 Mf 4 1 1 2 0
11-100 Mf 15 3 3 4 4
101-1000 Mf 11 2 1 1 3
> 1000 Mf
1->1000 Mf
6 36
4 10
1 6
2 9
4 11
Es wurden jedoch von jeder Person 1 ml Tagblut filtriert, aber nur 200 µl Blut für die
jeweilige Konservierungs- und Extraktionsmethode verwendet. Zieht man nun die Ergebnisse
der drei Extraktionsmethoden zusammen, d. h. wertet man all diejenigen als positiv, die in
einer oder mehr der drei PCR-Testungen positiv waren, so erhält man ein ganz anderes
Ergebnis, welches Tabelle 11 darstellt.
Tabelle 11: Übersicht über die positiven Resultate mit allen 3 Konservierungs- und
Extraktionsmethoden Methode Mikrofilariendichte/ Anzahl der Tagblut: Anzahl der
ml Nachtblut untersuchten Proben positiv getesteten:
PCR Filtration
Alle drei
Methoden 1->1000 36 18 (50 %) 11 (31 %)
zusammen
54
Jetzt zeigt die PCR-basierende Tagblut-Diagnostik 50 % der in der Nachtblutfiltration
positiven Personen als positiv an und die Tagblut-Filtrationsmethode verglichen hiermit 31 %
der in der Nachtblutfiltration positiven Personen.
Der Versuch, die Sensitivität des PCR-Assays zu steigern, indem die extrahierten Proben in
einer „nested PCR“ amplifiziert wurden, scheiterte. Bei diesem speziellem PCR-Verfahren,
welches für B. malayi bereits etabliert worden war (Cox-Singh et al. 2000), kann man die
Menge des Amplifikats und damit die Sensitivität der Untersuchung steigern, indem man erst
eine PCR macht, dann in einer zweiten PCR mit speziellen Primern das Amplifikat erneut
amplifiziert. Diese Methode ist nicht praktikabel wegen der großen Kontaminationsgefahr, die
zu nicht verlässlichen Ergebnissen führt.
3.2.4. Nachweis von B. timori im Sputum
Nachdem für W. bancrofti bereits ein PCR-Assay zur Diagnose mittels Sputumprobe
existierte (Abbasi et al. 1996, 1999), versuchte ich, eine solche Nachweismethode für B.
timori zu entwickeln.
Es zeigte sich, dass die Extraktionsmethode von Abbasi und Mitarbeitern für diese Zwecke
nicht verwendbar war. Von mehr als 50 Patienten mit B. timori-Mikrofilarien im Blut, ließ
sich mit dieser Methode bei keinem Patienten B. timori-DNA im Sputum nachweisen.
Ein Nachweis von Brugia-HhaI-DNA ist jedoch prinzipiell möglich. Durch Verwendung des
Qia Tissue Mini Kit konnte ich erstmals bei vier Patienten Brugia-DNA im Sputum
nachweisen. Diese Patienten hatten alle extrem hohe Mikrofilariendichten im Blut (über 1000
Mf/ ml). Tabelle 12 zeigt anschaulich, dass nur bei Patienten mit ausgeprägter Mikrofilarämie
ein Nachweis von B. timori-DNA möglich ist.
55
Tabelle 12: Nachweis von B. timori-DNA im Sputum
Mikrofilariendichte im Nachweis von Brugia-DNA im Sputum
Nachtblut, Mf/ ml Positiv Negativ
0 0 32
1-100 0 21
100-1000 0 21
>1000 4 18
Ein Phänomen, das im Rahmen der Sputum-Diagnostik auftrat, waren Kreuzreaktionen der
HhaI-Primer mit DNA-Sequenzen, die nicht zum Genom von Brugia gehören. Es kam im
Verlauf meiner Versuche bei Verwendung der DNAzymeII-Polymerase zur fehlerhaften,
unspezifischen Anlagerung der Primer und anschließender Amplifikation von DNA-
Sequenzen, die sich als verschieden lange Banden in der Gelelektrophorese zeigten. Dieses
Phänomen trat nicht bei Verwendung von extrahierten Blutproben auf. Das spricht dafür, dass
ein im Sputum und folglich, wenn auch in geringerer Konzentration, ebenfalls im
Sputumextraktionsprodukt enthaltener Stoff die PCR-Reaktionsbedingungen zugunsten von
unspezifischen Kreuzreaktionen verschiebt. Ob es sich bei dieser Störquelle um ein spezielles
Enzym handelt, eine besondere Ionenkonzentration oder etwas anderes, ist nebensächlich, da
sich solche unerwünschten, unspezifischen Amplifikationen durch Verwendung von Hotstar-
Polymerase vermeiden ließen. Deswegen wurde für die restlichen Sputum-Experimente nur
noch die Hotstar-Polymerase verwendet.
56
320 bp
320 bp
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
Abb. 10: Falsch positive Kreuzreaktionen mit dem Southern Blot nachgewiesen. Oben:
Gelelektrophorese; unten Southern Blot. 1= Negativkontrolle, 2= Positivkontrolle, 3-18=
Sputumproben.
Der gezeigte Southern Blot (Abbildung 10 unten) zeigt die Kreuzreaktionen als falsch
positive Amplifikate an. Man sieht anhand des Southern Blot: nur die Positivkontrolle und
Probe 17 (schwach) enthalten wirklich das HhaI-Repeat und somit B. timori. Die Banden 3, 5,
7, 9-13 und 18 beruhen auf unspezifischen Primeranlagerungen während der Amplifikation.
Eine Gelbetrachtung alleine (Abbildung 10 oben) wäre hier irreführend. Sie würde die falsch
Positiven nicht als solche erkennen lassen. Andere Möglichkeiten, solche unerwünschten
Amplifikate zu identifizieren, sind der ELISA und die Test Strips. Um herauszufinden,
welche DNA-Sequenzen diese Kreuzreaktionen verursachen, wurden einige dieser PCR-
Produkte sequenziert. So ließen sich anhand der gefundenen Sequenzen insgesamt fünf
mögliche kreuzreagierende DNA-Sequenzen aus der Genebank identifizieren, die Tabelle 13
darstellt.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
57
Damit kommt hauptsächlich menschliche DNA als Kreuzreaktant in Frage, aber auch
mykobakterielle DNA. Die beiden interessantesten potentiellen Kreuzreaktionsteilnehmer
sind sicherlich die humane und die mykobakterielle Version des Alu-Repeats, welche in
verschiedenen Versionen bei den Sequenzierungen gefunden wurden.
Dass zwischen humanem Alu- und filariellem HhaI-Repeat eine hohe Homologie bezüglich
der Primer besteht, war bereits bekannt (Xie et al. 1994a). Dass diese Ähnlichkeit auch für die
mykobakterielle Version gilt, ist zwar eine neue Erkenntnis in diesem Zusammenhang. Das
hätte man sich jedoch auch theoretisch überlegen können. Gänzlich neu und in der Literatur
bisher nicht beschrieben ist, dass es in diesem Ausmaß zu Kreuzreaktionen zwischen diesen
HhaI-ähnlichen Sequenzen und den HhaI-Primern kommen kann.
Es schließt sich die Frage an, ob es einen phylogenetischen Zusammenhang zwischen Alu-
und HhaI-Repeat gibt. Dies ist für den medizinischen Bereich sicherlich weniger relevant, soll
aber aus evolutionsbiologischer Sicht doch kurz angesprochen werden.
Um einen solchen Zusammenhang aufzuzeigen, wurde die bekannte, komplett
durchsequenzierte mykobakterielle Alu-Sequenz aus der NCBI-Datenbank via Alignment mit
dem HhaI-Repeat verglichen (Abbildung 11). Entsprechendes war bereits für die humane
Version gemacht worden (Xie et al. 1994a).
Tabelle 13: Mit den HhaI-Primern kreuzreagierende Sequenzen
1) Mensch, Chromosom 8q23 ( vgl. NCBI-Signatur gi15216352/dbj/AP003787.2,
Identities 623/643)
2) Mensch, HLA-B (gi/11125670/emb/AJ300181.1)
3) Mensch, Chromosom 7 (gi/9052126/gb/AC009541.16)
4) Menschliche DNA, nicht näher bestimmt (gi/16303417/gbAC091903.2)
5) Mycobacterium ulcerans AluI, Ähnlichkeit vorhanden, jedoch keine
Übereinstimmung, also u. U. eine Variante (gi/1293538/gb/U38540.1)
58
Myc1 901 GAGCACGCCCGCCCTACT---GCG-A B.t. 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTA Myc1 957 TCATGACCTGGATGCGTCAACACTGCGGAATCGAGA-ACAGCCTGCACTGG-ATACGCGA B.t. 27 TTTTAATATTTAAAC-TATAAAATGACGACGCAATATACGACCAGCACTGGTACAATTCA Myc1 1015 CGTCACCT--TCGACGAAGACCGTCACAGGCTACATACTGGAAACGGCGCACAGGTCCTA B.t. 86 CGTAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCTTTTTTTAGTAGTTTTGGCACT--TAATT Myc1 1073 GCAACGCGAC--GCAACACTGCGATCAATCTGCAGCCCTCAACGGCGCCGACAACATCGC B.t. 144 AAAATTAGAATTGATAAATTAGAACCAATTTCCTTGTCT-AATGTAA—GAAAACTACAA Myc1 1131 CGAAGCCTGCCGGATCACCGCTT-TGACCGCCAACCGCCGCCTAGACCTCCTCAACCCAC B.t. 201 CAAAT--TTT--AAA-ATTTTTAATAAATTCAAAACTTAAATTTGAATT--TAAATTTA- Myc1 1190 AATTCCCCAGCTCCGACGTTGT-TGATTAGCAGGCTTGTGAGCTGGGTTGATGATCTTTG B.t. 253 -ATTT--AAATTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGAAAGTTTTATTAATTTTG Myc1 1249 GTGCCGCGCTATTGGGG B.t. 310 CTGATGAATTTATGCGC Abb. 11: Vergleich des Mycobacterium ulcerans (Myc1) Alu-Repeats (Genebank-
Nummer: gi|219083|gb|AF003002.1| AF003002 M. ulcerans IS2404-like element putative
transposase, complete cds) mit dem B. timori (B. t.) HhaI-Repeat Man sieht, dass abgesehen von den Ähnlichkeiten der Primerbindungsstellen am Anfang und
Ende der Sequenz weitere Homologien bestehen.
Um zu prüfen, ob sich auch DNA anderer Parasiten außer der von B. timori in den
Sputumproben finden ließ, machte ich exemplarisch mit 19 willkürlich ausgewählten Proben,
aus der Gruppe der Proben, bei denen Kreuzreaktionen beobachtet worden waren, eine PCR
mit Ascaris lumbricoides-Primern. Ich fand eine positive Probe. Dies verdeutlicht, dass man
die am Beispiel HhaI gewonnenen Erkenntnisse für Sputum-PCR-Testungen auch auf
Ascaris-PCR-Assays übertragen kann.
Ich wählte deshalb Proben aus dieser Gruppe, da die Kreuzreaktivität dieser Proben belegte,
dass in ihnen DNA enthalten war. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, da es sicherlich
auch Probanden gab, die nicht richtig abhusten konnten und so nur weitestgehend DNA-freie
Speichelproben anstelle von Sputum abgegeben haben. A. lumbricoides ist der Erreger einer
humanen Helminthose mit weltweit mehr als 1 Milliarde Infizierten (Khuro et al. 1985; Bode
et al. 2000). Da Ascaris-Larven sich vorübergehend in der Lunge aufhalten und die Infektion
in Asien weitverbreitet ist, lag dieses Experiment nahe.
59
3.2.5. Nachweis von B. timori in Überträgermücken
Tabelle 14 zeigt die Ergebnisse für die Testung der Moskito-Pools. Mittels des anerkannten
Pool-Screen-Programms (Katholi et al. 1995) lässt sich für meine A. barbirostris-Pools eine
wahrscheinliche Infektionsrate der Moskitos von 8,8 % angeben und eine
Mindestinfektionsrate von 6,1 %. Andere Anopheles-Spezies, wie A. maculatus, A. subpictus
und A. sundaicus, waren nur vereinzelt gefangen worden, sodass sie im Rahmen dieser
Untersuchung nicht berücksichtigt wurden. Des weiteren wurden 624 Culex-Moskitos von Dr.
Fischer auf 33 Pools verteilt und von mir, nicht wissend welche Pools Culex oder Anopheles
enthielten, als negative Kontrollen bei den Extraktionen und der anschließenden PCR-Testung
mitgeführt. Diese blinde Untersuchung der Proben war notwendig, um die Glaubwürdigkeit
der Studie zu gewährleisten. Da die Moskitos immer komplett extrahiert wurden, blieb also
kein Restmaterial für eventuelle Nachtestungen im Falle falsch positiver Ergebnisse übrig.
Das erklärt die Ansprüche, die wir an diese Studie stellten. Alle so getesteten Culex-Pools
waren negativ, was den Erwartungen entspricht, gilt Culex doch als Vektor für Wuchereria
und nicht für Brugia.
Im Rahmen von Vorexperimenten an in dem für Brugia endemischen Dorf Mainang
gefangenen Culex war zu beobachten, dass einige dieser früheren Culex-Pools positiv für das
HhaI waren. Ob es sich hierbei darum handelte, dass die infizierten Moskitos sich bei ihrem
Fänger, der sich selbst als Köder anbot, durch eine Blutmahlzeit vorübergehend infizierten
oder ob sie wirklich als Überträger fungieren konnten und infektiöse Larven in ihren Köpfen
Tabelle 14: PCR-Testung von Moskito-Pools aus Mainang auf Alor
Anzahl Mittlere Anzahl der PCR -Ergebnisse
Mücken pro Pool positiven Pools
Mosquitos Pools (Standardabweichung)
Anopheles barbirostris 642 61 10,5 (2,1) 39 (64%)
Culex 624 33 18,9 (3,5) 0
60
hatten, zeigte ein klärendes Experiment: 120 Culex dieses Fanges wurden unter dem
Mikroskop die Köpfe abgetrennt. Dann wurden je 20 Culex-Körper gepoolt, fünf Pools waren
positiv und einer negativ. Bei den Köpfen waren alle sechs Pools, a 20 Mosquito-Köpfe,
negativ (Tabelle 15).
Tabelle 15: HhaI-PCR-Untersuchung von Köpfen und Körpern von Culex
Tabelle 15 zeigt, dass sich in keinem von 120 Culex-Köpfen aber in mindestens fünf der
dazugehörigen Körper B. timori-DNA nachweisen ließ.
Somit war bewiesen, dass die positiven Resultate lediglich auf Mikrofilarien enthaltende
Blutreste im Magen-Darm-Trakt der Culex zurückzuführen waren und nicht auf eine
übertragungsfähige Infektion der Mücken mit L3 im Kopf. Dass von den sechs Pools mit
jeweils 20 Culex-Körpern ohne Kopf fünf positiv waren, spricht dafür, dass wahrscheinlich
der Fänger eine Parasitämie hatte, als die Moskitos an ihm saugten.
Die Anopheles-Moskito-Pools wurden auch mittels PCR auf eine P. falciparum- oder
Wuchereria-Infektion getestet (vgl. 3.2.6. und 3.2.7.). Keine Probe war für W. bancrofti
positiv, aber zwei Anopheles-Pools enthielten P. falciparum-DNA. Dies ist nicht
überraschend, da die Moskitos ebenso wie die menschlichen Proben aus dem Dorf Mainang
stammten, welches, wie bereits erwähnt, fernab der Wuchereria-endemischen Küstenregion
lag, in welchem es aber gehäuft Fälle von Malaria tropica gab (Supali et al. 2002).
3.2.6. Simultaner Nachweis von B. timori und W. bancrofti
Um eine einfache und schnelle Testung von Patienten- bzw. Mückenproben auf Brugia- und
Wuchereria-Infektion zu ermöglichen, entwickelte ich einen Multiplex-PCR-Assay. Eine
Multiplex-PCR ist eine spezielle PCR, bei der mittels mehrerer Primerpaare (in diesem Fall
Positiv Negativ
Köpfe (Pools a 20 Stück)
Körper (Pools a 20 Stück)
0 5
6 1
61
zwei) mehrere verschiedene Target-Sequenzen simultan amplifiziert werden. Durch
Austestung anhand artifizieller Proben, weil leider kein natürlicherweise mit beiden Erregern
infiziertes Material zur Verfügung stand, ließ sich die empfehlenswerte Multiplex-PCR-Mix-
Konzentration ermitteln. Hierbei ist zu bedenken, dass das Wuchereria-Repeat etwa 400 mal
pro Zelle vorkommt, während das Brugia-Repeat etwa in 60.000 Kopien vorliegt. Außerdem
haben beide DNA-Targets verschiedene Längen, räumliche Strukturen und damit auch
verschiedene Affinitäten zu ihren jeweiligen Primern. Folglich war zu erwarten, dass es für
einen effizienten Nachweis von Brugia und Wuchereria mittels einer einzigen PCR der
Austestung verschiedener Primerverhältnisse und PCR-Reaktionsbedingungen bedurfte.
Abb. 12: Gelelektrophorese von Wuchereria-Brugia-Multiplex-PCR-Produkten
Die Produkte der Banden 1-4 entstanden mittels einer reinen W. bancrofti-PCR, die der
Banden 5-8 mittels einer W. bancrofti- zu B. timori-Primer-Konzentration von 1:1 und die der
Banden 9-12 mittels einer Konzentration von 2:1 des Multiplex-Gemisches. - = Negativ-
Kontrolle, W = nur Wuchereria-DNA, 2 = beides, W. bancrofti- und B. timori-DNA, B = nur
B. timori-DNA.
Somit ergab sich als ideale Primer-Konstellation, wie Abbildung 12 zeigt, ein Verhältnis von
W. bancrofti-Primern zu B. timori-Primern von 1:1 bis 2:1. Es konnte gezeigt werden, dass es
keine Kreuzreaktionen zwischen W. bancrofti-Primern und B. timori-DNA gibt und vice
versa. Die Primer-Dimer-Bildung, die bei den Negativproben der Multiplexansätze auffällt, ist
anhand der unscharfen Bande als Artefakt deutlich erkennbar und nicht als falsch positiv
einzustufen.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
- W 2 B - W 2 B - W 2 B
62
3.2.7. Simultaner Nachweis von B. timori und P. falciparum
Um eine entsprechende Multiplex-PCR für B. timori und P. falciparum, den Erreger der
Malaria tropica, zu entwickeln und auszutesten, verfuhr ich ähnlich wie bei der W. bancrofti/
B. timori-Multiplex-PCR. Diesmal stand mir jedoch für das Pilotprojekt authentisches
Probenmaterial in Form von Patienten- und Moskitoproben zur Verfügung. Ich konnte P.
falciparum-Infektionen bei zwei Anopheles-Pools und bei acht, von insgesamt 40 Urea-Blut-
Proben nachweisen. Diese Stichprobe würde für Mainang eine Infektionsrate mit Malaria von
20 % ergeben. Das stimmte mit dem vor Ort mikroskopisch ermittelten Wert einer
Malariaendemizität von 17 % (Supali et al. 2002 unveröffentlichte Daten) überein, wobei zu
bedenken ist, dass es nur eine sehr kleine Stichprobe war. Leider lagen für die individuellen
Patienten keine mikroskopischen Daten zum Malariabefall vor, sodass ein Vergleich damit
nicht stattfinden konnte. Somit zeigte sich im Folgenden lediglich die Anwendbarkeit der P.
falciparum/ B. timori-Multiplex-PCR, aber es ergaben sich keine konkreten Daten zur
Sensitivität.
Das Problem beim Entwickeln dieser Multiplex-PCR bestand darin, dass die richtige Primer-
Konstellation schwer zu finden war.
Abb. 13: Gelelektrophorese von P. falciparum- B. timori-Multiplex-PCR-Produkten
-=Negativkontrolle, P= P. falciparum-DNA, B= B. timori-DNA, 2=B. timori- und P.
falciparum-DNA, A= Probe aus Anopheles-Mücke, die sowohl für B. timori als auch für P.
falciparum positiv war. Banden 1-5: Primerkonzentration P. falciparum-Primer/ B. timori-
Primer= 2/1, Banden 6-10=4/1, Banden 11-15= 8/1
- P B 2 A - P B 2 A - P B 2 A
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
63
Man sieht in Abbildung 13, dass bei einem Primer-Verhältnis von P. falciparum-Primer/ B.
timori-Primer von 2/1 (Banden 1-5) die Anopheles-Probe positiv für das 208 bp-lange P.
falciparum-Fragment und das circa 320 bp-lange B. timori-Fragment ist, die „Probe 2“
,welche die artifiziell hinzugefügten beiden DNA-Fragmente enthält, jedoch nur klar
erkennbar für B. timori positiv ist. Diese Konzentration ist somit nur bedingt geeignet für P.
falciparum-DNA, wenn ebenfalls B. timori-DNA enthalten ist. Nimmt man hingegen eine
Konzentration von 4/1 (Banden 6-10), so ist der schwach positive P. falciparum-Befund der
Anopheles-Probe erkennbar und bei der DNA beider Parasiten enthaltenden „2-Probe“ ist nun
das 208 bp-Stück sichtbar. Bei dieser Konzentration kommt es jedoch auch zur Amplifikation
unerwünschter, unspezifischer Produkte, was man an der unscharfen Bande der B. timori-
Probe und den verwischten Banden der „2-Probe“ sieht. Die Primer-Konzentration 8/1 hat als
Nachteil unspezifische Verwischung der Bande bei nur B. timori enthaltenen Proben, sichtbar
bei der B. timori-Probe „B“. Bei der „A-Probe“, die, wie erwähnt, beide Parasiten enthält,
sind auch beide Banden schwach erkennbar. Bei der artifiziellen „2-Probe“ verschwindet das
positive B. timori-Ergebnis ebenfalls in einer unscharfen Bandendarstellung.
Als Fazit ist somit entweder eine Konzentration von 2/1 empfehlenswert, wobei eine
eingeschränkte Sensitivität für P. falciparum in doppelt infiziertem Material akzeptiert
werden muss oder man nimmt eine Konzentration von 4/1, muss sich dann aber mit dem
ungewohnten Bild unscharfer, verwischter Banden auseinandersetzen. Solche verwischten
Bandenergebnisse als B. timori-positiv zu erkennen, bedarf etwas Übung.
3.2.8. Gefrorener PCR-Mix („Frozen Mix“)
Die HotStar-Polymerase benötigt im Gegensatz zu anderen Polymerasen eine längere
Aktivierungszeit zum Beginn der PCR bei 95° C. PCRs werden üblicherweise immer frisch
angesetzt, dann wird der Ansatz nur möglichst kurz der Raumtemperatur ausgesetzt und es
wird schnell die Cycler-Reaktion gestartet. Ansonsten ist zu befürchten, dass im Rahmen der
PCR ein Wirkungsverlust der Polymerase eintritt, der die Sensitivität des PCR-Assays senken
würde. Dies wirft die Frage auf, ob die HotStar-Polymerase, weil sie besagten
Aktivierungsschritt benötigt, vielleicht nicht sofort und frisch angesetzt werden muss, sondern
ob man sich aliquotierte Mastermixe einfrieren kann, die man dann bei Bedarf auftaut und
verwendet. Der Nutzen dieser Methode liegt auf der Hand. Zum einen ergibt sich eine Zeit-
64
und Arbeitsersparnis, zum anderen könnte man einen solchen „Frozen Mix“ im Rahmen von
Kooperationen an Kollegen verschicken, bzw. weltweit vertreiben und so für eine
Vereinheitlichung der Ergebnisse verschiedener Labore sorgen.
Das geschilderte Prinzip funktioniert. Es war möglich, einen Brugia-HhaI-PCR-Mix,
inklusive Polymerase, einzufrieren und mehrfach aufzutauen und wieder einzufrieren, ohne
dass ein Wirkungsverlust der Polymerase PCR auffiel. Das Einfrieren wurde für die HotStar-
Polymerase auch für O-150-Ansätze, SspI-Ansätze, Cox2-Ansätze, P. falciparum-Ansätze
und die Multiplex-Ansätze ausprobiert. Ein Wirkungsverlust war bei bis zu dreimaligem
Einfrieren und wieder Auftauen nicht erkennbar, wie Abbildung 14 zeigt.
Abb. 14: Gelelektrophorese von „Frozen Mix“-PCR-Produkten
Diese Gelelektrophorese zeigt HhaI-PCR-Produkte zu 3 verschiedenen Proben: der
Negativkontrolle (-), der Positivkontrolle (+) und einer 1/10-Verdünnung der Positivkontrolle.
Die ersten drei Banden gehören zu einer PCR, in welcher der Mastermix frisch verwandt
wurde. Dann wurde der komplette Mix eingefroren, wieder aufgetaut und erneut für die
selben drei Proben verwandt. Das wurde dreimal gemacht. Es zeigte sich, abgesehen von
kleineren Intensitätsschwankungen, kein deutlicher Wirkungsverlust des Mixes.
Eingefroren: 1x 2x 3x
- + 1/10+ - + 1/10+ - + 1/10+ - + 1/10+
65
4. Diskussion
4.1. Diagnose der Onchozerkose
4.1.1. Wahl des richtigen Assays: Test Strips
Der schnelle und zuverlässige Nachweis der O. volvulus-PCR-Produkte mittels DNA-Test
Strip ist ein weiterer Schritt zur Vereinfachung der PCR-Diagnostik der Onchozerkose. Die
Untersuchung von Hautbiopsien von mit O. volvulus infizierten Patienten mit einer niedrigen
Mikrofilariendichte zeigte, dass der Test Strip eine geringfügig höhere Sensitivität hatte als
der zeitaufwendige ELISA. Im Gegensatz zu diesem Resultat hatten Untersuchungen an
experimentell hergestellten Verdünnungsreihen von O. volvulus-DNA-Proben eine
geringfügig höhere Sensitivität des ELISA ergeben (5 ng, bzw. 1 ng, Mitteilung von Dr.
Fischer und Frau Dr. Klüber). Diese Diskrepanz erklärt sich daraus, dass bei artifiziellen
Proben der Cut-Off-Wert des ELISA niedriger festzulegen ist als bei realen Patientenproben,
da Störfaktoren hierbei zu vernachlässigen sind. Somit lässt sich dieses Ergebnis nicht ohne
weiteres auf reale Patientenproben übertragen.
Der routinemäßige Nachweis von PCR-Produkten ist weltweit die Agarose-Gelelektrophorese
mit Ethidium-Bromid-Färbung und UV-Betrachtung. Die Nachteile dieser Methode sind, dass
eine UV-Anlage benötigt wird, toxische Chemikalien notwendig sind und die Methode an
Sensitivität und Spezifität dem ELISA und somit auch dem Test Strip weit unterlegen ist.
Eine Steigerung von Sensitivität und Spezifität ließe sich u. U. noch durch den Southern Blot
erreichen. Doch da diese Methode sehr zeit- und arbeitsintensiv ist, scheidet sie für die
Routinediagnostik aus. Das simple Test Strip-Verfahren wäre für den Einsatz in der Praxis
speziell unter eingeschränkten Laborbedingungen in vielen Entwicklungsländern die beste
Nachweismethode, wären da nicht die hohen Kosten pro Test Strip von ungefähr 1 US $.
Zukünftige Preisentwicklungen werden zeigen, ob sich der Test Strip als Diagnostikmittel für
die Routinediagnostik durchsetzt, wenn er preislich für die betroffenen Entwicklungsländer
erschwinglicher geworden ist.
Ein von einer amerikanischen Gruppe um G. Weil (Zhang et al. 2000) entwickelter PCR-
Assay, der „Genecomp“, sah ebenfalls zunächst sehr vielversprechend aus. Es wäre sicherlich
interessant gewesen, diese Methode mit unserer zu vergleichen. Das war leider nicht möglich,
da die benötigten Kämmchen nicht mehr hergestellt werden.
66
Es konnte gezeigt werden, dass ein klar positives oder klar negatives Testergebnis einer
Gelelektrophorese nicht immer zu entnehmen ist und diese Technik, obwohl sie von mehreren
Autoren (Vincent et al. 2000) propagiert wird, daher nicht empfehlenswert ist.
4.1.2. Erfolgskontrolle des PCR-Assay durch interne Kontrolle
Die Entwicklung der internen Kontroll-DNA ermöglicht, falsch negative Proben mit zu hoher
Inhibitorenkonzentration zu erkennen. Der praktische Nutzen, der hieraus entsteht, wurde im
Rahmen dieser Dissertation deutlich, da einige Proben mit zuviel Inhibitoren als falsch
negative Testergebnisse erkannt wurden, was zu deren Aufarbeitung und Nachtestung geführt
hat. Somit kann die entwickelte interne Kontrolle benutzt werden, um die Effizienz der O-
150-Amplifikation im Rahmen der PCR-basierten O. volvulus-Diagnostik zu evaluieren. Die
interne Kontrolle kann dabei helfen, PCR-Assays zu standardisieren und praktikabler zu
machen (Burkardt 2000). Die Standardisierung solcher Assays ist ein inzwischen von
Filariose-Experten ausdrücklich gefordertes Ziel, dem hiermit nachgekommen wurde (LF
Research Forum 2004).
4.1.3. Quantifizierung des PCR-Assay
Die zweite Zielsetzung an die interne Kontrolle war, durch eine Quantifizierung der PCR-
Produkte mittels ELISA, Rückschlüsse auf die Parasitenlast des infizierten Patienten zu
ziehen. Solche semiquantitativen Aussagen zu machen, ist schwer möglich. Die Versuche
haben gezeigt, dass die gemessenen und errechneten ELISA-Daten zwar signifikant mit den
Ergebnissen der Mikroskopie korrelieren (vgl. 3.1.3.). Es gab aber etliche Proben, die
aufgrund der Einordnung nach ELISA-Daten in einer anderen Reihenfolge standen, als nach
der Einordnung aufgrund der Ergebnisse der Mikroskopie, so hätte eine quantitative
Einstufung anhand der ELISA-Daten die mit 0,1-3 Mf/ mg Haut Infizierten als geringer
infiziert angegeben, als die in der Mikroskopie negativen Patienten aus dem endemischen
Gebiet.
Das liegt daran, dass viele Patienten in dem auf der einen Körperseite entnommenen Skin
Snip mehr Filarien hatten als in dem der anderen Seite. Auch innerhalb eines Onchozerkoms
kann es zu einer großen Variation der Mikrofilariendichte kommen. Daher sollte man
quantitative Aussagen nur für epidemiologische Studien verwenden und nicht für den
einzelnen Patienten. Die quantitative Einstufung mittels PCR-ELISA und interner Kontrolle
67
eignet sich also zur Beurteilung der Parasitenlast in Patientenkollektiven, wie z. B. in ganzen
Dörfern. Für die Beurteilung des Schweregrades der Onchozerkose beim individuellen
Patienten ist dieses Verfahren aber aufgrund der Variabilität der Mikrofilariendichte nur
eingeschränkt geeignet, denn es ermöglicht nicht Einstufungen im Bereich niedriger
Filarienlasten vorzunehmen. Wichtig ist es, dass die Methode es erlaubt, Patienten mit
niedriger und solche mit hoher Mikrofilarienlast zu unterscheiden.
In vielen Onchozerkose-Endemiegebieten Afrikas ist auch W. bancrofti endemisch. Um die
interne Kontroll-DNA im Rahmen zukünftiger Projekte auch zur Evaluation von W.
bancrofti-Assays nutzen zu können, wurde sie so konstruiert, dass sie mit der bereits
bestehenden Ssp I-Sonde für W. bancrofti nachgewiesen werden kann (Fischer et al. 1999,
Bockarie et al. 2000, Vasuki et al. 2003).
4.1.4. Weiterführende Ansätze
Zukünftige weiterführende Forschung, welche die durchgeführte O. volvulus-Arbeit fortsetzt,
sollte die folgenden Fragestellungen untersuchen.
Im Rahmen epidemiologischer Studien sollte die Möglichkeit zur quantitativen Einordnung
der Proben genutzt werden, um Vergleiche zwischen verschiedenen Dörfern und Arealen
durchzuführen. Mittels PCR-ELISA ist ohne Mikroskopie und ohne in der Mikroskopie
geschultes Personal eine vergleichende Quantifizierung der Parasitenlast von
Patientenkollektiven möglich. Die hierfür benötigte Ausrüstung, nämlich Thermocycler und
ELISA-Reader, ist zwar teurer und aufwendiger als ein Mikroskop, doch dadurch, dass dieses
Verfahren, wie diese Arbeit zeigt, so gut standardisierbar ist, lässt sich in einem Labor mit
dieser Ausrüstung die Testung großer Patientenzahlen effizient durchführen. Auch ein Poolen
von Proben zur schnellen Vereinfachung des Assays ist in diesem Zusammenhang denkbar.
Bietet es einen Vorteil, wenn man die interne Kontroll-DNA vor der Extraktion der Probe
zusetzt? Dies ist interessant, da sich so herausfinden lässt, wie groß der Schwund an
nachweisbarer DNA bzw. wie hoch die Konzentration an störenden Inhibitoren bei
verschiedenen Extraktionstechniken ist. An authentischen Proben getestet, lassen sich
68
relevantere Daten erheben als mit Hilfe einer Verdünnungsreihe einer Filarien-DNA-haltigen
Probe, es ist nämlich u. U. davon auszugehen, dass z. B. auf Grund verschiedener
Enzymzusammensetzungen des untersuchten Gewebes bei verschiedenen Patienten nach der
Extraktion unterschiedlich viel DNA im Extrakt enthalten ist.
Was wäre, wenn man Patienten aus verschiedenen Kontinenten, z. B. Südamerika und Afrika,
im Rahmen einer Studie miteinander per ELISA vergleicht? Es ist möglich, dass Patienten
verschiedener Rassen aufgrund der unterschiedlichen Hautfarbe und somit des
unterschiedlichen Pigment-Gehaltes der Haut verschieden viele Inhibitoren enthalten.
Als der praktische Teil dieser Arbeit durchgeführt wurde, 2000-2002, begann eine neue
Methodik auf dem Sektor der PCR-Diagnostik sich durchzusetzen, die heute bei vielen
diagnostischen PCR-Assays zum Standard gehört, die Real-Time PCR. Diese spezielle PCR-
Methode ist, verglichen mit der in dieser Arbeit dargestellten PCR-Methodik, sehr viel
schneller und ermöglicht direkt während des PCR-Laufes eine Quantifikation des PCR-
Produktes und mittels Sonden eine Kontrolle, ob das erwünschte Target amplifiziert wurde,
sodass Nachweismethoden des Amplifikats wie Test Strips, ELISA, Gelelektrophorese oder
Southern Blot unnötig werden. Außerdem ist die Kontaminationsgefahr bei der Real-Time
PCR deutlich reduziert. Leider stand mir die Real-Time PCR im Rahmen dieser Arbeit nicht
zur Verfügung, doch es wäre sinnvoll, dieses Verfahren in künftigen Studien für die Filariose-
Diagnostik zu etablieren. Zwar sind sowohl der Cycler, als auch die Reagenzien für die Real-
Time PCR teurer als für die herkömmliche PCR, doch oftmals lässt sich durch Real-Time
PCR eine Steigerung von Sensitivität und Spezifität erreichen, so dass unbedingt in künftigen
Studien überprüft werden sollte, ob sich hierdurch die Diagnostik der Filariose verbessern
ließ.
Derartige Real-Time PCR-Assays wurden auf dem Gebiet der Parasitologie bereits für etliche
Erreger entwickelt, z.B. für W. bancrofti (Hoerauf et al. 2003c), P. falciparum (Malhotra et al.
2005) oder die Amöben (Qvarnstrom et al. 2005).
Nachdem gezeigt worden war (vgl 3.2.8. und 4.2.7), dass es möglich ist, PCR-Mastermixe mit
Hotstar-Polymerase, auch solche für O-150, einzufrieren und nach dem Auftauen zu
verwenden, sollte diese praktische Frage weiter untersucht werden. Man sollte ausprobieren,
ob dieses Verfahren auch mit der in dieser Arbeit für die O. volvulus-Experimente verwendete
DNAzymeII-Polymerase funktioniert und man sollte testen, ob und wie gut der O-150-Assay
mit Hotstar-Polymerase funktioniert. Falls die Möglichkeit besteht, den Assay auch mit
69
Hotstar-Polymerase ohne Einbußen in der Testqualität durchzuführen, dann könnte man das
Mastermix-Einfrier-Verfahren nutzen, ebenso falls dieses mit der DNAzymeII-Polymerase
funktioniert. Dies würde eine erhebliche logistische Erleichterung darstellen (vg. 4.2.7. und
4.2.8.).
4.2. Diagnose der B. timori-Filariose
4.2.1. Nachweis des HhaI-Repeat bei B. timori
Für die Brugia-Diagnostik ergibt sich, dass man die für B. malayi entwickelte HhaI-Sonde
ebenso für B. timori verwenden kann, da beide dasselbe Repeat haben. Dies war bisher noch
nicht bewiesen worden. Es war lediglich gezeigt worden, dass sich B. timori mit der HhaI-
Sonde detektieren ließ (Klüber et al. 2001), doch der Beweis, dass sich die Würmer
hinsichtlich des Repeats nicht unterscheiden, stand bisher noch aus.
Es wurde von mir gezeigt, dass es innerhalb des B. timori-Repeats Variationen gibt, dass sich
diese Längenpolymorphismen jedoch nicht auf die Detektion auswirken, da sie nicht das
sondenspezifische HhaI-Teilstück betreffen. Hierbei besteht jedoch die Möglichkeit, dass
beim Pipettieren einzelner Mikrofilarien unabsichtlich freie DNA einer anderen Mikrofilarie
mit pipettiert wurde. Um also absolut sicher zu gehen, dass sich mehrere intraindividuelle
HhaI-Versionen innerhalb eines B. timori-Genoms befinden, was für B. malayi bereits gezeigt
worden war (Xie et al. 1994), hätte man am besten einen adulten Wurm genommen. Leider
stand zum Zeitpunkt dieser Arbeit kein adulter B. timori-Wurm zur Verfügung. Daher bleibt
dieser eindeutige Beweis vorerst aus.
Ob sich durch genaueres Katalogisieren der verschieden langen Fragmente Rückschlüsse auf
bestimmte Brugia-Subpopulationen und somit auf relevante Verbreitungswege und
Infektionsketten schließen lassen, ist derzeit noch nicht absehbar. Zukünftige Studien, die
regionale Verteilungsmuster verschieden langer Polymorphismen untersuchen, könnten
zeigen, ob sich mittels Kartografierung solcher Verteilungen von Subpopulationen
Erkenntnisse für die Epidemiologie gewinnen lassen.
70
4.2.2. Nutzen der molekularen Marker
Bei der Identifikation solcher Subpopulationen könnten die anderen identifizierten
genetischen Marker, 5s RDNA spacer, ITS-2, cox-2, Wolbachia 16s rDNA, Wolbachia FTSZ,
von Nutzen sein, da sich u. U. auch hier Polymorphismen finden lassen.
Das Aufdecken und anschließende Unterbinden von Verbreitungswegen der Parasiten und
somit von Infektionsketten ist eine der Hauptaufgaben der Epidemiologie und der
Bekämpfung. Das verdeutlicht die Relevanz der Ergebnisse.
Mittels cox-2-PCR und HpaI-Verdau ist eine molekularbiologische Unterscheidung von B.
timori und B. malayi möglich, was bei der Erforschung von Übertragungswegen und
Verbreitung der Parasiten im Rahmen epidemiologischer Studien praktisch ist, erspart es doch
eine aufwendige mikroskopische Identifizierung der beiden Parasiten. Ebenso könnte man
natürlich zur molekularbiologischen Unterscheidung der beiden Brugia-Spezies die
Unterschiede im Genom ihrer endosymbiontischen Wolbachien-Bakterien nutzen. Da jedoch
noch nicht bekannt ist, ob die gefundenen 16SrDNA- (AF499135) und FTSZ-(AF499135)
Variationen nicht auch in anderen Bakterien vorkommen und es somit aufgrund
unerwünschter bakterieller Probenkontamination zu Kreuzreaktionen kommen könnte, ist die
Unterscheidung der beiden Spezies anhand ihrer eigenen mitochondrialen DNA gegenüber
der Unterscheidung auf Grund der DNA ihrer Endobakterien zu bevorzugen.
Der erstmalige Nachweis von Wolbachia-Endobakterien auch bei B. timori ist für zukünftige
Therapieprogramme relevant. Falls es zur Entwicklung von Resistenzen kommt, stellt die
antibiotische Behandlung der Wolbachien eine Reserve im Rahmen der
Bekämpfungsstrategien der Filariosen dar (vgl. 1.3.1.).
4.2.3. Nutzen der Sputumdiagnostik
Die invasive Probensammlung von Nachtblutproben ist nicht nur mit einem erheblichen
Aufwand verbunden. Sie stößt bei der endemischen Bevölkerung auch auf großen
Widerstand, der die Durchführung von Surveys erheblich erschwert. Daher wäre es gut, eine
nicht invasive Nachweismethode für B. timori zu haben, wie z. B. einen Nachweis durch
Sputumproben.
Der hierfür entwickelte Sputum-Assay zeigte jedoch eine so geringe Sensitivität verglichen
mit der Nachtblutfiltration, dass der Sputum-Assay für die individuelle Diagnostik nicht
71
brauchbar ist. Trotzdem denke ich, dass der erstmalige Nachweis von Brugia-DNA im
Sputum einen Fortschritt für die Diagnostik darstellt. Sollte diese Methode in den nächsten
Jahren weiterentwickelt werden, z. B. durch die Entnahme von inhalativ provoziertem
Sputum oder Verwendung der „nested PCR“, so lässt sich u. U. die Sensitivität erheblich
steigern.
Außerdem besteht mit der Sputum-Diagnostik die Möglichkeit, im Rahmen eines ersten
Surveys in einem Gebiet in dem bisher noch kein Brugia-Vorkommen bekannt ist, nicht
invasiv Probenmaterial zu gewinnen. Diese Sputumproben könnte man dann poolen und per
PCR-Assay testen, um festzustellen, ob es in dieser Gegend überhaubt Brugia-Infizierte gibt.
Oft gibt es in abgelegenen Gegenden die Probleme, dass medizinisches Personal notwendig
ist und dass die Bevölkerung invasiven Maßnahmen ablehnend gegenüber steht. Diese
Probleme lassen sich durch einen Sputum-Assay vermeiden. Die geringe Sensitivität müsste
man dann als Nachteil akzeptieren.
Dass auch der Nachweis einer Ascariasis mittels Sputum-PCR geglückt ist, demonstriert die
Anwendungsbreite der Ergebnisse. Man könnte z. B. bei Emigranten aus den Tropen als
Screening-Untersuchung Sputum per PCR auf verschiedenste Erreger untersuchen, wie z. B.
Tbc, was schon lange möglich ist, Wuchereria, was auch schon länger bekannt ist (Abbasi et
al. 1999) oder eben Brugia, wie es jetzt gezeigt wurde. Sicherlich lassen sich auch Multiplex-
PCR-Assays entwickeln, welche die schnelle, einmalige Testung einer Sputumprobe auf
mehrere dieser Erreger ermöglichen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist der in dieser
Arbeit skizzierte Wuchereria/ Brugia-Multiplex-Assay.
Eine weitere Erfahrung der durchgeführten Sputum-Experimente ist, dass es bei Verwendung
der DNAzymeII-Polymerase zu Kreuzreaktionen, unter anderem mit menschlicher und
mykobakterieller DNA kommen kann, welche bei Verwendung der Hotstar-Polymerase
unterbleiben.
Diese Erkenntnis ist für weiterführende Forschungsprojekte, die Sputum und das HhaI-Repeat
verwenden, wichtig, da die unerwünschten Kreuzreaktionen, wie erwähnt, zwar auftreten, sich
aber einfach vermeiden lassen.
72
4.2.4. Nutzen der Multiplex-PCR
Die Entwicklungen der P. falciparum/ Brugia-Multiplex-PCR-Assays und des erwähnten
Wuchereria/ Brugia-Multiplex-Assays ermöglichen die schnelle Untersuchung der Einwohner
ganzer Dörfer auf gleich zwei Erreger. Außerdem zeigten meine Experimente, dass die
Multiplex-PCR im Rahmen der Vektorkontrolle einsetzbar ist, da sowohl die Filarien, als
auch die Plasmodien über die Anopheles-Mücke übertragen werden.
Da es Anzeichen dafür gibt, dass eine Co-Infektion mit Plasmodien und Helminthen den
Verlauf der Malaria klinisch verschlechtert (Druilhe et al. 2005), hat ein simultaner Nachweis
von Plasmodium und B. timori in Gebieten, in denen beide Erreger endemisch sind, besondere
klinische Relevanz. Andere Multiplex-PCR-Assays für weitere Helminthen und Plasmodien
könnten zukünftig entwickelt werden, um diese Problematik weiter zu behandeln.
Man muß jedoch bedenken, dass meine Multiplex-PCR-Experimente nur den Charakter einer
Pilotstudie haben. Es ist davon auszugehen, dass Untersuchungen an Patientenkollektiven
zeigen werden, dass bei den gezeigten Multiplex-PCR-Assays verglichen mit herkömmlichen
PCR-Assays die Sensitivität sinkt, da für die Amplifikation eines in geringer Menge
vorhandenen Targets weniger Reagenzien zur Verfügung stehen, da diese von dem
konkurierendem Primerpaar verbraucht werden. Somit erscheint mir die Multiplex-PCR als
nicht geeignet, wenn es um die Individualdiagnose und somit möglichst hohe Sensitivität
geht. Zum schnellen und kostengünstigen Screenen der Bevölkerung im Rahmen
epidemiologischer Studien und somit für Aussagen über größere Kollektive ist diese
Verfahren jedoch gut geeignet.
4.2.5. Diagnostik von B. timori im Tagblut
Der von mir gezeigte Nachweis von B. timori-DNA im Tagblut eignet sich aufgrund seiner
gegenüber dem Nachtblut-Assay eingeschränkten Sensitivität nicht zur Diagnostik für
individuelle Patienten. Doch als vereinfachendes Screening-Instrument im Rahmen
epidemiologischer Untersuchungen und bei der Überwachung von Bekämpfungsmaßnahmen
ist diese Nachweismethode gut geeignet. Bei der Supervision von Massenbehandlungen im
Rahmen von Bekämpfungsprogrammen sind zunächst Aussagen über den einzelnen Patienten
weniger interessant als Aussagen über den Rückgang der Infektion bei der gesamten
endemischen Bevölkerung. Hierfür ist die Methode einer Tagblut-PCR ein schnelles,
standardisiertes Verfahren.
73
Interessant ist, dass die PCR-Methode der Tagblut-Filtration in der Gruppe der gering
Infizierten (1-10 Mikrofilarien/ µl Nachtblut) überlegen ist (vgl. 3.2.3.). Dies lässt sich
wahrscheinlich dadurch erklären, dass man manchmal zirkulierende freie DNA in Auflösung
befindlicher Mikrofilarien per PCR nachweisen kann (Fischer et al. 2000). Eine andere
Erklärung wäre, dass zufällig bei diesen Proben im Filtrat keine Parasiten enthalten waren,
während welche in den Extraktionsproben vorhanden waren. Letzteres ist bei hoher
Parasitämie eher unwahrscheinlich, da 1000 µl filtriert wurden aber nur insgesamt 600 µl
extrahiert wurden. Bei niedriger Mikrofilarienlast ist es aber gut möglich.
Die vorliegenden Ergebnisse haben demonstriert, dass sich die Sensitivität solcher PCR-
Assays u. U. steigern lässt, wenn man anstelle von 200 µl Patientenblut 600 µl oder mehr
extrahiert. Das ist empfehlenswert.
Aufgrund der komplizierten Technik der Guanidin-Konservierung von Blut mit höchst
toxischen Chemikalien rate ich von diesem Verfahren ab, zumal die Methode verglichen mit
der EDTA- und der Urea-Methode keine deutlich sichtbare Sensitivitätssteigerung erbrachte.
Dies lässt sich trotz der geringen Anzahl an Proben sagen.
Im Übrigen scheint es bei Betrachtung meiner Eigenblutversuche so, dass sich freie DNA
nach dem vorliegenden Protokoll viel schlechter extrahieren lässt, als in Mikrofilarien
enthaltene DNA. Das ist nicht überraschend, da dieses Protokoll für ganze Mikrofilarien
entwickelt wurde und die ungeschützte freie DNA sicherlich vermehrt beim gründlichen
Mischen zerstört wurde.
Die scheinbar schlechte Sensitivität dieser Eigenblut-Versuche erklärt sich bei genauer
Betrachtung daraus, dass hauptsächlich die geringe Nachweisbarkeit der freien DNA die
Ergebnisse negativ beeinflußt. Um die Bedingungen im tropischen Mainang bei diesen
Eigenblutversuchen möglichst realistisch zu imitieren, wurden die Proben mehrfach auf 60° C
erwärmt. Vielleicht wirkte sich das auf freie DNA unverhältnismäßig stark aus.
74
4.2.6. Diagnose von Filarien in Stechmücken
Die an den Moskitos gewonnenen Daten verdeutlichen mehreres: zum einen ließen sich
epidemiologisch relevante Daten über die Moskitos auf der Insel Alor gewinnen, zum anderen
wurde die Anwendbarkeit der PCR-Methodik für die Untersuchung der Vektoren anschaulich
verdeutlicht. Mit den gezeigten Multiplex-Assays kann man Moskito-Pools doppelt so schnell
auf zwei Erreger testen, als wenn man zwei getrennte Assays durchführt. Das stellt eine
enorme Vereinfachung für die Logistik, das Personal und letztlich auch die Kosten von
Surveys dar.
Außerdem hat diese Arbeit A. barbirostris, der bereits als Vektor für B. timori auf Flores
bekannt war (Atmosoedjono et al. 1977), auch als Vektor auf Alor identifiziert und gezeigt,
dass wahrscheinlich Culex nicht als Überträger fungiert, da kein positiver Culex-Pool
gefunden werden konnte, sieht man von den Pools ab, bei denen die Culex-Mücken Brugia-
DNA im Magen hatten. Diese Culex-Pools hatten keine Brugia-DNA in den Köpfen und
kamen somit nicht als Überträger in Frage.
Da andere Anopheles-Spezies nur vereinzelt gefangen wurden, scheiden diese ebenfalls als
relevante Überträger aus.
4.2.7. Gefrorener PCR-Mix
Den Mastermix für PCR-Reaktionen unmittelbar vorher anzusetzen, stellt nicht nur einen
großen logistischen und personellen Aufwand dar, es beinhaltet auch jedes Mal das Risiko
eines Fehlers bei der Herstellung, z. B. einer Kontamination. Somit stellt der in dieser Arbeit
geschilderte Vorgang, einen PCR-Mastermix anzusetzen, einzufrieren und bei Bedarf
aufzutauen eine deutliche Vereinfachung der Methodik dar. Außerdem ist es so möglich,
einen Mastermix in größerer Menge herzustellen und im Rahmen von Kooperationen an
andere Labore weiterzugeben. Dies ist ein Schritt in Richtung Standardisierung von PCR-
Assays.
75
4.2.8. Weiterführende Ansätze
Folgende weiterführende Ansätze ergeben sich aus meinen Ergebnissen.
Zukünftige Studien, die sich mit Infektionsketten beschäftigen, könnten die in dieser Arbeit
dargestellten molekularen Marker zur Aufdeckung von Verbreitungswegen nutzen. Sicherlich
lassen sich auch noch weitere Polymorphismen innerhalb verschiedener Populationen einer
Brugia-Spezies finden.
Im Rahmen epidemiologischer Studien bietet sich durch den Tagblut-PCR-Assay eine
Alternative zur aufwendigen Sammlung von Nachtblut an. Die eingeschränkte Sensitivität
lässt sich akzeptieren, solange man nur die annähernde Prävalenz in ganzen Gegenden
erfassen will, da man die reale Prävalenz, welche höher ist, abschätzen kann. Sollte im
Rahmen von Bekämpfungsmaßnahmen die Prävalenz deutlich gesenkt werden, so braucht
man jedoch sensitivere Verfahren, wie die bisher angewendete Nachtblut-Mikroskopie oder
die Nachtblut-PCR.
Die Ergebnisse mit dem Sputum sollten dazu führen, dass man ausprobiert, inwieweit sich
vergleichbare Assays für andere Parasiten, wie z.B. Ascaris oder Dirofilaria etablieren lassen.
Außerdem kann man den geschilderten Sputum-Assay nutzen, um im Rahmen eines ersten
orientierenden Surveys nicht invasiv erste Daten zu sammeln (s. o.).
Die geschilderten Multiplex-PCR-Assays stellen deutliche Vereinfachungsmöglichkeiten dar.
Beide Verfahren sollten an größeren Patientenkollektiven getestet werden und mit
Mikroskopie und herkömmlicher PCR-Methodik verglichen werden, um zu überprüfen, in
wie weit eine Einschränkung der Sensitivität auftritt.
Auch sollten zur weiteren Vereinfachung Real-Time-Multiplex-PCR-Assays entwickelt und
evaluiert werden. Solch ein Assay wurde z.B. für Entamoeba histolytica, Giardia lamblia und
Cryptosporidium parvum entwickelt (Verveij et al. 2004), dieser zeigt laut den Entwicklern
keine deutliche Einschränkung von Sensitivität und Spezifität.
Meine Empfehlungen zur Entwicklung von Real-Time-PCR-Assays für O. volvulus (vgl
4.1.4.) erscheinen mir auch auf die lymphatische Filariose übertragbar: auch für B. timori, B.
malayi und W. bancrofti sollten angesichts der rasanten Entwicklung auf diesem Sektor Real-
76
Time PCR-Assays entwickelt werden. Diese sind aktuell aufgrund der immensen Kosten auf
absehbare Zeit in den Endemiegebieten nicht realisierbar, doch die Preissituation könnte sich
zukünftig ändern.
Die Erkenntnis, PCR-Mastermixe einfrieren zu können, stellt eine erhebliche Vereinfachung
dar. Das sollte für diverse PCR-Assays und auch für verschiedene Polymerasen überprüft
werden.
Zukünftige Therapiestudien mit Antibiotika, z.B. Doxycyclin, sollten auch in B. timori-
Endemiegebieten durchgeführt werden, da erstmalig nachgewiesen wurde, dass auch B. timori
Wolbachien beherbergt.
77
5. Zusammenfassung
Die Arbeit sollte neue Möglichkeiten zur Diagnose von Filarieninfektionen beim Menschen
und beim Überträger mit der Polymerase-Kettenreaktion zeigen. Von den Filarien wurden
Brugia timori und Onchocerca volvulus ausgewählt, um für diese Erreger die PCR-Diagnostik
zu verbessern.
Für O. volvulus sollten Methoden zur Detektion falsch negativer Resultate und zur
Quantifizierung von O-150-PCR-Produkten entwickelt werden und es sollte untersucht
werden, ob ELISA oder Test Strip das bessere Verfahren zum Nachweis von O. volvulus-
PCR-Produkten ist.
Es wurde eine interne Kontrolle für die PCR-basierte Diagnostik der Onchozerkose
entwickelt. Die Brauchbarkeit wurde anhand von Patientenproben evaluiert. Eine deutliche
Verbesserung der O. volvulus-PCR-Diagnostik wurde mit dem Test Strip-Verfahren erreicht,
das bei der Austestung an 127 Patienten dem ELISA überlegen war.
Für die nur wenig untersuchte B. timori sollte gezeigt werden, ob der für B. malayi
entwickelte PCR-Assay auf B. timori übertragbar ist, ob eine molekularbiologische
Unterscheidung von B. malayi und B. timori möglich ist und ob B. timori Wolbachien-
Bakterien beherbergt. Um die Diagnostik von B. timori zu vereinfachen, sollten PCR-Assays
für Tagblut und Sputum entwickelt werden. Zur einfachen Testung von B. timori und
simultanen Infektionen mit anderen Erregern sollten Multiplex-PCR-Assays entwickelt
werden. Des weiteren sollte der Überträger von B. timori auf Alor identifiziert werden.
Es konnte gezeigt werden, dass sich der HhaI-Assay auch für B. timori nutzen lässt. Dabei
wurden Polymorphismen innerhalb des HhaI-Repeats beobachtet. Es wurden molekulare
Marker zur Unterscheidung von B. timori und B. malayi identifiziert. Es gelang erstmals, auch
bei B. timori Wolbachia-Endobakterien nachzuweisen, sodass auch diese Filariose mit
Doxycyclin behandelt werden kann. Zur DNA-Konservierung und Extraktion von Tagblut
ergaben drei Methoden, basierend auf EDTA, Guanidinthiocyanat oder Urea, brauchbare
Resultate. Es gelang der Nachweis von B. timori im Sputum bei Patienten mit hoher
Mikrofilarämie. Die Bedeutung dieses Nachweisverfahrens wurde diskutiert. Multiplex-
Assays zum Nachweis simultaner Infektionen mit Plasmodium bzw. Wuchereria wurden
entwickelt. Anopheles barbirostris wurde als Vektor der Brugia-Infektion auf der
indonesischen Insel Alor identifiziert.
Am Beispiel des HhaI-PCR-Mastermixes gelang es aufzuzeigen, dass man PCRs nicht immer
frisch ansetzen muss. Die Bedeutung dieser Erkenntnis wurde aufgezeigt.
78
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92
7. Danksagung
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich während meiner Doktorarbeit kräftig mit Taten,
Anregungen, aufmunternden Worten und Hinweisen unterstützt haben.
In erster Linie gilt mein Dank Herrn PD Dr. Fischer, der mir das Thema anvertraute, mich die
nötigen experimentellen Techniken lehrte und mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Für das
Korrekturlesen und hilfreiche Ratschläge danke ich Herrn Professor Büttner.
Ich bedanke mich bei Herrn Professor Dr. Fleischer, da ich am Bernhard-Nocht-Institut meine
Untersuchungen durchführen und die hervorragende technische Ausrüstung nutzen durfte und
ich danke Herrn Professor Dr. Tannich dafür, dass er meine Vertretung vor dem Fachbereich
übernahm.
Frau Bonow, der MTA der Laborgruppe Fischer, danke ich dafür, dass sie mich die
Grundlagen der Laborarbeit und diverse experimentelle Techniken lehrte und mich stets durch
motivierende Ratschläge unterstützte.
Frau Dr. Klüber und Frau Wagner, meinen „Mit-Doktorandinnen“ danke ich für die gute
Zusammenarbeit, den regen Ideenaustausch und die freundschaftliche Unterstützung.
Ich danke all den anderen Mitarbeitern des BNI, wie denen von der AG Clos, der AG
Erttmann und der AG Brattig, mit denen stets ein reger Ideenaustausch bestand. Für die
Statistik betreffende Ratschläge danke ich Herrn PD Dr. May.
Insbesondere danke ich meinem alten Freund dem Diplom-Biologen Herrn Bebermeier für
fördernde Ratschläge und das Korrekturlesen der Arbeit, wofür auch meinem Vater
erheblicher Dank gebührt.
Im Übrigen gebührt all denen Dank, die mich motivierten und mir damit die Kraft gaben,
meine Arbeit durchzuführen; wie meiner Familie, meiner Freundin und meinem
Freundeskreis.
93
8. Lebenslauf
Persönliche Daten Name: Pischke Vorname: Sven Geburtsdatum/ -ort: 27.9.1976, Hamburg Staatsangehörigkeit: Deutsch Schulbildung 08/ 1983-06/ 1987 Grundschule Molkenbuhrstraße in Hamburg 08/ 1987-06/ 1996 Albrecht-Thaer-Gymnasium in Hamburg 06/ 1996 Abitur Zivildienst 09/ 1996-09/ 1997 Deutsches Rotes Kreuz, Hamburg Altona Medizinstudium und ärztliche Tätigkeit 10/ 1997-09/ 1999 Vorklinisches Studium, Universität Hamburg
Pflegepraktika: AK Altona, Bernhard-Nocht-Institut 09/ 1999 Physikum 10/ 1999-09/ 2002 Klinisches Studium, Universität Hamburg
Famulaturen: Chirurgie (Prof. DeHeer, Krankenhaus Elim), Tropenmedizin (Prof. Dietrich, Bernhard- Nocht-Institut), Tropenmedizin/ Allgemeinmedizin (Praxis Dr. Meyer), Sonographie (Frau Dr. Guthoff, UKE), Labormedizin im Rahmen der Promotion (PD Dr. Fischer, Bernhard-Nocht-Institut), Tropenmedizin (Dr. Kretschmar, Paul-Lechler-Krankenhaus, Tübingen)
09/ 2000 Erster Abschnitt der ärztlichen Prüfung 09/ 2002 Zweiter Abschnitt der ärztlichen Prüfung 10/ 2002-09/ 2003 Praktisches Jahr: Chirurgie (PD Dr. Dörner,
Diakoniekrankenhaus Alten Eichen, 10/ 2002-02/ 2003), Pädiatrie (Prof. Riedel, Kinderkrankenhaus Altona, 02/ 2003-06/ 2003), Innere Medizin (Prof. Hagenmüller, AK Altona, 06/ 2003-09/ 2003)
11/ 2003 Dritter Abschnitt der ärztlichen Prüfung 12/ 2003-02/ 2004 Schreiben der Doktorarbeit, Fortbildung 03/ 2004-11/ 2004 Anstellung im Forschungszentrum Borstel, bis Dezember
abgeordnet im Rahmen der Capnetz-Studie an die Uniklinik Lübeck
12/ 2004-08/ 2005 Stationsarzt in Borstel 09/ 2005-11/ 2005 Fertigstellung der Promotionsschrift, Fortbildung 12/ 2005 Anstellung an der MHH, Abteilung für Gastroenterologie
als Stationsarzt
94
Veröffentlichungen Pischke S, Büttner DW, Liebau E, Fischer P (2002), An internal control for the detection of
Onchocerca volvulus DNA by PCR-ELISA and rapid detection of specific PCR products by
DNA Detection Test Strips. Tropical Medicine and International Health, 7: 526-531
Fischer P, Wibowo H, Pischke S, Rückert P, Liebau E, Ismid IS, Supali T (2002), PCR-
based detection and identification of the filarial parasite Brugia timori from Alor Island,
Indonesia. Annals of Tropical Medicine and Parasitology; 96:809-821.
Kongressteilnahmen/ Abstract-Titel
Fischer P, Klüber S, Pischke S, Bonow I und Supali T (2001), PCR-based diagnosis of
lymphatic filariasis and onchocerciasis by PCR-ELISA and DNA Detection Test Strips.
September 2001, Conference on Filariasis, Hamburg.
Pischke S, Klüber S, Supali T, Rückert P, Bonow I und Fischer P (2002), Detection of the
filarial parasite Brugia timori from alor Island, Indonesia by PCR. März 2002, International
Meeting of the German and Dutch Societies for Parasitology, Lübeck
95
9. Anhang Abb. A1 51-25_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAA 52-26__ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAA 8-13Bt_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-AACGCAA 6-8Bt_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATGTTTAAACTATAAAATAAC-AACGCAA 10-16_ 1 GCGCANAACTTAATT-CAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCGA 12-22Bt_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCATATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAA 4717_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAAACAC-TACGCAA 53-27_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAA 4616__ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAAACAT-AACGCAA 50-23__ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTATAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAA 4-5Bt_ 1 GCGCAAA-CTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAA BM3_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCATATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAA 9-15_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATATGAACTATAAAATGAC-GACGCAA 4818_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAAACAC-AACGCAA 4922_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATATTAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAG BM1_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTAAAAAATGAC-GACGCAA 5-6Bt_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTNNNANTTTAGAACTATATAATAAC-AACGCAN BM4_ 1 GCGCAAA-CTTAATT-CAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTAANAAATGAC-GACGCAA 11-21Bt_ 1 GCGCAAN-CTTAATT-CAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAA 3-2Bt_ 1 GCGCAAN-CTNAATT-CAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTATAAAATGAC-NACNCNA 7-12Bt_ 1 GCGCAAANCTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTTTAAAATGAC-NACGCAA 1941_ 1 GCGCAAA-CTTAATTACAAAAGCGNATTTTAATATTTAAACTTTAAAANGACTGACGCAN 17-36Bt_ 1 GCGCAAAACTTAATTACAAAAGCGTATTTTAATGTTTAAACTATAAAATGAC-GACGCAA 18-38_ 1 GCGCATACCTTANT-ACAAAAGCGTATTTTAATATTTAAACTTTANAATGAC-GACTCAA BM2_ 1 GCGCACNACTTANTTACAAANGCGTAT-TTAATATTTACACTATNAAANGAC-NACNCAN 51-25_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 52-26__ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 8-13Bt_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATGCACA-TAACATGGTAAATTAGGTTCAAAATAAGCT 6-8Bt_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATGCACA-TAACATAGTAAATTAGGTTCAAAATAAGCT 10-16_ 59 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 12-22Bt_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTCCAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 4717_ 60 TATAC-GGCCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 53-27_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATAAATTTCAAAATAAGCT 4616__ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 50-23__ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 4-5Bt_ 59 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT BM3_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCTCG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 9-15_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 4818_ 60 TATA--GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 4922_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT BM1_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 5-6Bt_ 60 TATAC-GACCAGCNCTGGTACAATGCACA-TAACATGGTAAATTAGGTTCAAAATAAGCT BM4_ 58 TATAC-GACCANCACTGGTACAATTCACNGTAACATAGTCAATTAATTTCAAAATAAGCT 11-21Bt_ 58 TATAC-GACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATNGNCAATTAATTTCAAAATAAGCT 3-2Bt_ 58 TATAC-NACCAGCACTGGTGCNATTCACG-TAATATAGTCAATTAATTTCAAAATTAGCT 7-12Bt_ 60 TATACCGACCAGCACTGGTACAATTCACG-TAACATNGTNAATTAATTTCAAAACTAGCT 1941_ 60 TATAC-GTCCAGCACTGGTACGGNTCACG-TNACATAGNCAATTAATTTCAAAATAAGCT 17-36Bt_ 60 TATAC-GACCAGCACTGGAACAGTGCACG-TAACATGGTCAATTAGGTTCAAAATAAGCT 18-38_ 59 TATAC-GACCAGCNCTGG-CCAATTCACG-TAACATAGTCAATTAATTTCAAAATTAGCT BM2_ 59 TATNCCGACCAGCACTGNCACAGTTCACCGCNNCATAGTCNATTCATNTCANAATACCCN Fortsetzung nächste Seite
96
Abb. A1 51-25_ 118 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAGAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 52-26__ 118 TTTTTA-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAAAATTGATAAA-TTCGAACCAATATC 8-13Bt_ 118 TTT----AGCAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTGAAATTGATAAA-TTGGAACCAATTTC 6-8Bt_ 118 TTTTTC-AGCAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTGAAATTGATTAA-TTGGAACCAATTTC 10-16_ 117 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAGAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 12-22Bt_ 118 TTTTTT-AGCAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAGAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 4717_ 118 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAGAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 53-27_ 118 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAGAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 4616__ 118 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAAAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 50-23__ 118 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAAAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 4-5Bt_ 117 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAGAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC BM3_ 118 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAGAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 9-15_ 118 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTAAAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 4818_ 117 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAACTAGAGTTAAAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 4922_ 118 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCACTTAATTAAA------ATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC BM1_ 118 TTTTTTTAGTAGTTTTGGCACTTATTTAAAATAAAAATTGATAAT-TTAAAACCTATTTC 5-6Bt_ 118 TTT----AGCAGTTTTGGCACTTAATTAAAATTGAAATTGATAAA-TTGGAACCAATTTC BM4_ 117 TTTTTTTAGTAGTTTTGGCACTTATTTAAAATAAAAATTGATAAT-TTAAAACCTATTTC 11-21Bt_ 116 TTTTTT-AGTAGNTTTGGCNCTTAATTAAAATNNGAATTGATAAA-TTANAACCAATTTC 3-2Bt_ 116 TTTTT--AGTAGTTNTGGCACTTAATTAAAATTANAATTGATAAA-TTACAACCANTTTC 7-12Bt_ 119 TTTTT--GGTAGNNTTGGCTCTTAATTAAAATTAGAATTGATAAA-TTAGAACCAATTTC 1941_ 118 TTTTTT-AGTAGTTTTGGCNCTTTATTAAAATTAGAATNGATANNATTACAACCAATTTC 17-36Bt_ 118 TTTNTT-AGTAGTNNNGNNNCTTAAATANANNTANANTTGATNAG-NTACNACCNNTNTN 18-38_ 116 NTTNT--ANCAGTTNTGGCACTTAATTAAAATTAGAATTGATAAA-TNAGANCCANTTTC BM2_ 119 TTTTNT-ACGGGTTTTGGCACTTNNNTTAAATTCNGATNGATANA-TTANANCCAATTAC 51-25_ 176 CTTGTCTATTGTAAGAAAACTACAACAAATTTTAAAATTTTTAATAAATTCAAAACTTAA 52-26__ 176 CTTGTCTAATGTAAGAAAACTACAACAAATTTTAAAATTTTTAATAAATACAAAACTTAA 8-13Bt_ 173 CTTGTCTAGTGTAAGAAAACTATAACAAATTTTAAAATTTTTAAAAAATTCAAAATTTAA 6-8Bt_ 176 CTTGTCTAAGGTAAGAAAACAATAACAAATTTTAAAATTTTTAAAAAATTCAATATTTAA 10-16_ 175 CTTGTCTAATGTAAGAAAACTTCAACAAATTTTAAAATTTTTAATAAATTCAAAACTTAA 12-22Bt_ 176 CTTGTCTAATGTAAGAAAACTACACCAAATTTTAAAATTTTTAATAAATTCAAAACTTGA 4717_ 176 CTTGTCTAATGTAAGAAAACTACAACAAATTTTAAAATTTTTAATAAATTCAAAACTTAA 53-27_ 176 CTTGTCTAATGTAAGAAAACTACAACAAATTTTAAAATTTTTAAAAAATTCAAAA----- 4616__ 176 CTTGTCTAATGTAAGAAAACAACAACAAATTTTAAAATTTTTAAAAAATTCAAAA----- 50-23__ 176 CTTGTCGAATGAAAGAAAGCTATAACAAATTTTAAAATTTTTAAAAAATTCAAAA----- 4-5Bt_ 175 CTTGTCTAATGTAAGAAAACTATAACAAATTTTAAAA---------AATTCAAAA----- BM3_ 176 CTTGTCTAATGTAAGAAAACTATANCAAATTTTAAAA---------AATTCAAAA----- 9-15_ 176 CATGTCTAATGTAAGAAAACTATAAAAAATTTTAAAA---------AATTCAAAA----- 4818_ 175 CTTGTCAAATGTAAGAAAACTATAACAAATTTTAAAA---------AATTCAAAA----- 4922_ 170 CTTGTCTAATGTAAGAAAACTACAACAAATTTTAAAATTTTTAAAAAATTCAAAA----- BM1_ 177 CTTGTCTAATATAAGAAANCTATAACAAATTTTAAAATTTTTAAAAAATNCAAAA----- 5-6Bt_ 173 CTTGNCTAATGTACTAAANCTATAACAAATTTTAAAATTTTTAAAAAATTCAAAATTTAA BM4_ 176 CTTGTCTAATATAAGAAAACTATAACANATTTTAAAATNTTTAAAAAANTCAAAA----- 11-21Bt_ 174 CTTGCCTAATGNCTTAAAACTNCAACAAATNTTAAANTTTTTAATAAATTCNTAACTTAA 3-2Bt_ 173 CTTGTNTAATGTNAGAAAACTATANCANATTTTAAAA---------AATTCACAA----- 7-12Bt_ 176 CTTG-CTAATGTAAAAAAACTACNACAAATTTTAAAA---------NATTCAAAA----- 1941_ 177 CTTGNCCAATGAAANAAAACTATANCAANTNNTANAATTTTTAAANAATTCAAAA----- 17-36Bt_ 176 CTNGTCTNATGNAAGANNACTACAACANNTTTTAANNTTTTTAATGANTTCAAAACTTAA 18-38_ 173 CTTGNGTAANGTAAGAANNCTATNACAAANNTTAAAA---------AATNCAAAA----- BM2_ 177 CTTGTCTAATGTAANAAAACTACCACANATTNNAAAATTTTTAAACAANTCNNAA----- Fortsetzung nächste Seite
97
Abb. A1 51-25_ 236 ATTTGAATTTAAATATAATTTAAGTTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGAAAC 52-26__ 236 ATTTGAATTTAAATTTATTTTAAGTTCTTAAATTGAATTGAAATCATGATTAATTGAAAG 8-13Bt_ 233 ATTTGTATTTAAATTTAATTTAATTTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGAAAG 6-8Bt_ 236 ATTTGTATTTAAATTTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATCGAAAG 10-16_ 235 ATTTGAATTTAAATTTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTAAAATCACGATTAATTGAAAG 12-22Bt_ 236 ATTTGAATTTAAATTTAATTTAAATTCATAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGAAAG 4717_ 236 ATTTGAATTTAAATTTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGAAAG 53-27_ 231 -------TTTAAATGTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTAAAATCGTGATTAATTGAAAG 4616__ 231 -------TTTAAATGTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGAAAG 50-23__ 231 -------TTTAAATTTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTATGATCATGATTAATTGATAG 4-5Bt_ 221 -------TTTAAATTTAATTTAAATTCTAAAATTGAATTAAAATCATGAATAATTGAAGG BM3_ 222 -------TTTAAAATTAATTTAAATTCTAAAATTGAATTAAAATCATGAATAATTGAAAG 9-15_ 222 -------TTTAAATGTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGAAAG 4818_ 221 -------TTTAAATTTTATTTAAGTTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGAAAG 4922_ 225 -------TTTAAATTTAATTTAAATTCTTAAATTGAACTAAAATCATGATTAATTGAAAG BM1_ 232 -------TTTAAATTTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGGAAG 5-6Bt_ 233 ATTCGTATTTAAATTTAATTTAATTTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGATCG BM4_ 231 -------TNTAAATTTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGGAAG 11-21Bt_ 234 ATTTGANTTTAAATTNAATTTAANTTCTNANANTGAATTAAAATCNTGATTAANTGANNG 3-2Bt_ 219 -------TTTAAATTTAATTTAAATTCTAAAATTGAATTAAAATCATGAATAATTGAAAG 7-12Bt_ 221 -------TTTANATTTAATTTAAATTCTTAAATTGAATTAAAATCATGATTAATTGAAAG 1941_ 232 -------CNTAAATTTAATTNAAANTCTNANATNGAACTAAAATCNTGATTAATTGAACG 17-36Bt_ 236 ATNTGCATTTAAATNTAATTTAAGCTCTTAAANAGAATTAAANNCGAGATTAANNGANAG 18-38_ 219 -------TTTAAATNTAATTCAGATTCTAANATTGAATTANAATCATGAATNATTGAAAG BM2_ 232 ------ATTTAAATGTNATTTANATTCTTAAATTGAATTAAAATCATGACTAATTGAAAG 51-25_ 296 TTTTAATAGTTTTGCTGATGAATTTAT 323 52-26__ 296 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 323 8-13Bt_ 293 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 320 6-8Bt_ 296 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 323 10-16_ 295 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 322 12-22Bt_ 296 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 323 4717_ 296 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 323 53-27_ 284 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 311 4616__ 284 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 311 50-23__ 284 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 311 4-5Bt_ 274 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 301 BM3_ 275 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATNTAT 302 9-15_ 275 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 302 4818_ 274 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 301 4922_ 278 CTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 305 BM1_ 285 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 312 5-6Bt_ 293 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 320 BM4_ 284 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 311 11-21Bt_ 294 TTTNATNAATGTTGCTGATGAATTNAT 321 3-2Bt_ 272 TNTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 299 7-12Bt_ 274 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 301 1941_ 285 NTTTATTAATTTTGCTNATGAATTTAT 312 17-36Bt_ 296 TTATATTANTTGNNNTGANGAATATAN 322 18-38_ 272 NTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 299 BM2_ 286 TTTTATTAATTTTGCTGATGAATTTAT 313
Abb. A1: Unterschiedlich lange Versionen des HhaI-Repeats, 4 von B. malayi (BM1-4), 21
von B. timori, bei denen ein Längenpolymorphismus zwischen 299 und 323 Basenpaaren
schwankt. Bei diesen Versionen ist zwar keine „lange“, ungefähr 320 Basenpaare lange B.
malayi-Version zu sehen. Doch um die Aussage zu treffen, diese Version des HhaI-Repeat sei
somit bei B. malayi seltener als bei B. timori ist die Stichprobe zu gering.
98
B.M.__ 1 GCGCATAAATTC---ATCAGCAAA--ATTAAT--AA---A-ACTTCCA---------AT- 62-15_ 1 GCGCATAAATTC---ATCAGCAATTTATTGAT--AT---ATAGCTACATGTCCCCTGATA 58-9_ 1 GCGCATAAATTC---ATCAGCACA---TAGGT--AA---CTGGGTCCCTGCTGTGAGCCA 60-13_ 1 GCGCATAAATTC---NTCAGCATA---TTNGA--AT---G-ACTTGGAGGCA-TAAACTA 61-14_ 1 GCGCATAAATTC---ATCAGCCGA-----GAC--AG---CATTTTCCTTGGAACCAAACT 2O_ 1 -GGCCTANATNGTGAATCGACACCTTATAGANGCAAGCTNGANCNGCNGGNAGNATGATN B.M.__ 40 TAATCATGATT----TTAATT--CAATTTAA-GAATTTAAATTAAATTTAAATTT----- 62-15_ 53 TACCCATGAACG-ACTGAGGG--TCACTTCT-TTATTTGCTCTACTGCTGTTTCT----- 58-9_ 50 NACTTTTGTNGT-ACGCCCAG--AGTATAAN-GAAGACANATATCCTGACTGCCT----- 60-13_ 48 ATTTCAGGTACT-TGTCAGTGGTCATCTTATAGAAACAATTTTAATGCTAGTTAT----- 61-14_ 48 TAAGCAGAAACTTACTGCGAGA-GATAGTGTGGGGTTGCAATTGACAGAATTTATAAAAA 2O_ 60 GANNTCTGNAGAATTCGNCTTATGGGCNGAAGCATNCCGGATNNCCGCTTTGACCGCC-- B.M.__ 88 TGNATTTTTTAAAAATTT-TAAA---ATTTGTTATAGNTTTCTTATATTA-GACAAGGAA 62-15_ 104 AGGCTATTCTTAGAACTG-TA-----ATCTGCAGGGAATTTCCTATGCTCTGAAAATGTC 58-9_ 101 GGGAGGAGTGTACAGNGT-ANNG---ANNCCTTGAGAGATGGCTCTGTCCTGAGCAGACA 60-13_ 102 CATTCTTGTGTATAATTA-AAGAAC-ATGCCCCGAGAACCTTTAATTTTTTGCATAAACG 61-14_ 107 GGGCTTTGAGTCATATAG-TAGAAAAATACCTTCAACCCCATTTTTATAAAGGATACAGA 2O_ 118 AACCGNCGCCTANANCTGCTAAATCCACANTNCNCCNGCNCANAAGCCTNCTAATCAACA B.M.__ 143 ATAGGTTTTAAATTATCAATTTTTAT-TTTAAATA----AGTGCCAAAACTACTAAAAAA 62-15_ 158 TAAGATCTGCCCTTATTAAATGCTACATTTTCATC----AAACTTAAAAATTAGGCACAG 58-9_ 157 GGAAATGGCTACGCTGGGACATAACAAAGGAGCTG----ATTNCCAAAAGGACCNCATTG 60-13_ 160 TTTTTATTGCAGTATTACATACATACAGTANCATCCGCAAATGCTAAGCCTACAGCTGAT 61-14_ 166 AATGCTGTTCAATTGCCAGGTCTCATATTGATCCTTTGAAAAGGTAGAGGCATTACATTA 2O_ 178 ACNCCGGNNNCNTGCCNNGGAGGCGTGGNCGCNTTNTAGGCACCGGGCTATCTNGAGAAC B.M.__ 198 AAGCTTATTTTGAAA-TTAATTGACTATGTTACGTGAATTGTACCAGTGCTGGTCGTATA 62-15_ 214 GTTCTTAGTTTTAAA-AAAACAAACAAACATTGCACCATT--AGGAACTTCTGTACTTTA 58-9_ 213 GGCAGTCCCAGGACAGNTGACAGACTCCATCNAAGCTTGAAGATCANAGACNAGGCTTGA 60-13_ 220 GAATTTATGCGC------------------------------------------------ 61-14_ 226 AATCCTGATTTG----GTGAAGGCATTTCTTCACAGAAGATGATGCCATTTACCCATCAT 2O_ 238 GANCGAGTTATNTACTGNNCGNNGNGGTCTGNAGTTTCNCGGGCCTACCTTTTGAGTATT B.M.__ 257 TTGCGTCGTCATTTTTTAGTTTAAATATTAAAATACGCTTTTGTAATTAAGTTTTGCGC- 62-15_ 271 AATATTGCCATTGTGTTTGGAAAATCATCTTCATTGTCTTGTCTAATAATTGGTTTCCAA 58-9_ 273 AAACATCACTGAAATAAATCTTANTTGCCATGANGGAGGTCTTGAATTTNGNGGGTGGCC 60-13_ ------------------------------------------------------------ 61-14_ 282 TAATATGGCATGTTTTCTGAAATGTTTTCTAGTGACAATGATGGATTTAAGTTTATCCAA 2O_ 298 GCNTGTNCCGTCTNNTCCAGAGCTGTTTNNNCGCTNGAAGACTTGTGGAGCCCCGNNGGG Abb. A2: Alignment der Sequenzen der kreuzreaktiven PCR-Produkte, die im Rahmen
der Sputumdiagnostik auftraten.
Die Ähnlichkeiten am Sequenzanfang führten zur kreuzreaktiven Amplifikation mittels
DNAzymeII-Polymerase. Es folgen die wahrscheinlichen Ergebnisse der NCBI-Blast-
Sequenz-Bestimmung.
B.M.= B. malayi-HhaI-Repeat (dasselbe wie für B. timori, s.o.),
62-15= menschliche DNA, Chromosom 8q23 ( vgl. NCBI-Signatur
gi15216352/dbj/AP003787.2, Identities 623/643 (96%)),
58-9= Ähnlichkeit mit menschlicher DNA, HLA-B (gi/11125670/emb/AJ300181.1),
99
60-13= Ähnlichkeit mit mehreren menschlichen Sequenzen u.a. dem Chromosom 7
(gi/9052126/gb/AC009541.16),
61-14= Ähnlichkeit mit diverser menschlicher DNA (z. B.: i/16303417/gbAC091903.2),
20= Mycobacterium ulcerans AluI, keine exakte Übereinstimmung, also u. U. eine Variante
(gi/1293538/gb/U38540.1).
100
10. Erklärung
Ich versichere ausdrücklich, dass ich die Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst,
andere als die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und die aus den
benutzten Werken wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen einzeln nach Ausgabe
(Auflage und Jahr des Erscheinens), Band und Seite des benutzten Werkes kenntlich gemacht
habe.
Ferner versichere ich, dass ich die Dissertation bisher nicht einem Fachvertreter an einer
anderen Hochschule zur Überprüfung vorgelegt oder mich anderweitig um Zulassung zur
Promotion beworben habe.
Hamburg, den 14.11.2005
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