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Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
2013/1Jürgen Klement, Gummersbach 1
Elsa-Brändström-Straße 851643 Gummersbach
Telefon 02261-91 92 55Telefax 02261-91 92 54
E-Mail klement.gm@t-online.dewww.klement-gm.de
Dipl.-Ing. Jürgen KlementBeratender Ingenieur
DVGW, VDI, VSIA
Thema heute...
Zur neuen TRWI
Erstellung von Trinkwasserinstallationen
nach DIN EN 806-4
Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
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Themenschwerpunkte
Verlegung von RohrleitungenWärmeausdehnung und Befestigung von RohrleitungenDichtheitsprüfungSpülen, DesinfizierenInbetriebnahmeErstellung von ProtokollenÜbergabe an den BetreiberPraxisbeispiele
Die europäische Trinkwassernorm besteht aus folgenden 5 Teilen:
EN 806-1 Allgemeines 2001
EN 806-2 Planung 2005
EN 806-3 Berechnung derRohrinnendurchmesser –Vereinfachtes Verfahren 2006
EN 806-4 Installation 2010
EN 806-5 Betrieb und Wartung 2012
EN 806
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DIN EN 806-4:2010-06
Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen –Teil 4: Installation;Deutsche Fassung EN 806-4:2010
Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt Anforderungen festund gibt Empfehlungen für den Einbau vonTrinkwasser-Installationen innerhalb von Gebäu-den sowie an die Verlegung von Rohrleitungenaußerhalb von Gebäuden, jedoch innerhalb desGrundstücks nach EN 806-1.Diese Europäische Norm ist auf Neuinstallationen,Umbau und Reparaturen anwendbar.
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Inhalt I
1 Anwendungsbereich2 Normative Verweisungen3 Arbeiten am Einbauort3.1 Allgemeines3.2 Handhabung der Bauteile3.3 Biegen von Rohren3.4 Verbinden von Rohren3.5 Anschluss von Rohrleitungen an Behälter3.6 Erdverlegung von Rohrleitungen3.7 Rohrleitungen in Gebäuden
Inhalt II
3.8 Entnahmearmaturen (Rohrabschnitte, die nicht durchflossen werden)
3.9 Kennzeichnung und Aufzeichnungen der Lageanordnung von Rohrleitungen
3.10 Einrichtungen zur Wasserbehandlung
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Inhalt III
4 Kombination unterschiedlicher Metalle4.1 Kombination von Rohren und Formstücken /
Armaturen4.2 Fließregel5 Inbetriebnahme5.1 Befüllung und Druckprüfung von Installationen
für den menschlichen Gebrauch5.2 Spülen der Rohrleitungen5.3 Desinfektion der Installation
Inhalt, Anhang A
Anhang A (normativ) Werkstoffspezifikationen, Verbindungsverfahren und Installation mitRohrleitungen aus unterschiedlichen Werkstoffen
A.1 AllgemeinesA.2 Verbindung von Rohrleitungen aus unter-
schiedlichen WerkstoffenA.3 Gusseisen mit KugelgraphitA.4 Rohrleitungen aus nichtrostendem StahlA.5 Rohrleitungen aus verzinktem Stahl
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Inhalt, Anhang A II
A.6 Rohrleitungen aus KupferA.7 Rohrleitungen aus Kunststoffen
Inhalt, Anhang B
Anhang B (informativ) Berechnung und Kompensation von Wärmewirkungen auf Rohrleitungen aus Kunststoff
B.1 AllgemeinesB.2 Anordnung der LeitungsfestpunkteB.3 Installation von Rohrleitungen, die eine Aus-
dehnung mit Hilfe eines flexiblen Abzweigsermöglichen
B.4 Installation von Rohrleitungen, die eine Aus-dehnung mit Hilfe eines Dehnungsausgleichers ermöglichen
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Inhalt, Anhang B II
B.5 Installation von Rohrleitungen, die eine Aus-dehnung mit Hilfe von durchgängigen Abstütz-ungen und Leit-Rohrhaltern ermöglichen
B.6 Installation von Rohrleitungen, die eine Aus-dehnung mit Hilfe von Leit-Rohrhaltern er-möglichen
B.7 Installation von Rohrleitungen auf durch-gängigen horizontalen Abstützungen
B.8 Installation von Rohrleitungen, die keine Wärmeausdehnung ermöglichen
B.9 Anordnung der Leitungsfestpunkte
Inhalt, Anhang B III
B.10 Installation zwischen Leitungsfestpunkten mit durchgängiger Rohraussteifung (PE-X, PS, PP und PE)
B.11 Installation von Rohrleitungen, die nur an den Leitungsfestpunkten abgestützt werden(für PE-X, PB, PP und PE)
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Inhalt, Anhang C
Anhang C (informativ) Empfohlene maximale Ab-stände für die Befestigungen von Rohrleitungen aus Metall
C.1 Abstände
Ziele der Regelsetzung I
Anforderungen an Werkstoffe bzw. Vorgaben bezüglich der Werkstoffauswahl zur Vermeidung von Kontaminationen mit chemischen StoffenAnforderungen an Werkstoffe bzw. Vorgaben bezüglich der Werkstoffauswahl zur Begrenzung der mikrobiellen BesiedlungDimensionierung von InstallationenVermeidung von zu langen Standzeiten und VerkeimungAbsicherung von angeschlossenen GerätenVermeidung von Rückfließen
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Ziele der Regelsetzung II
Anforderungen an den KorrosionsschutzVermeidung von UndichtigkeitenEindringen von VerunreinigungenVermeidung von StagnationsbereichenSpülung, ggf. Desinfektion von Installationen bei Inbetriebnahmeregelmäßige Inspektion von AnlagenAbtrennung von nicht mehr betriebenen Anlagen bzw. Anlagenteilen
Ziele der Regelsetzung III
Anforderungen an Einrichtungen zur Wasser-behandlung wie Filter, Dosiergeräte und lonenaustauscher zur Vermeidung von Verkeimungen oder Grenzwertüberschreitungen für chemische StoffeAnforderungen bezüglich unzulässiger Erwärmung von kaltem TrinkwasserVermeidung von nassen Feuerlöschleitungen als potentieller KontaminationsquelleWarmwassertemperaturen > 60°C zur Verminderung des Legionellenwachstums
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Abschnitt 2 Anwendungsbereich
DIN EN 806-4 verweist häufig auf „nationale Vorschriften“.
Im Sinne dieser Norm sind dies allgemein anerkannte Regeln der Technik, die in der Praxis bei den nach dem neuesten Erkenntnisstand vorgebildeten Technikern durchweg bekannt sind und sich aufgrund fortdauernder praktischer Erfahrungen bewährt haben.
Diese allgemein anerkannten Regeln der Technik können DIN-Normen, DVGW-Arbeitsblätter, VDI-Richtlinien oder ZVSHK-Merkblätter sein, wenn diese in der Praxis angewendet werden.
Abschnitt 4 Installation
In der Berufsausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und in der Meisterprüfungsausbildung im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk werden in Deutschland die wichtigsten Grundlagen für eine „Installation“ bzw. für die Verarbeitung und den Umgang mit den unterschiedlichen Werkstoffen einer Trinkwasserinstallation vermittelt.
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Abschnitt 4 InstallationAbschnitt 4.1 Allgemeines
Verwendete Produkte müssen den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen.Die Grundlagen hierfür können europäische Normen oder Zulassungen sowie nationale Normen und z. B. DVGW-Zertifizierungen sein.
Soweit Produktnormen oder Prüfrichtlinien eine Konformitätskennzeichnung (CE-Kennzeichnung oder fremd überwachte Gütesicherung) vorsehen, sind ausschließlich entsprechend gekennzeichnete Produkte zu verwenden.
Abschnitt 4 InstallationAbschnitt 4.1 Allgemeines
Um die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik im Sinne der Trinkwasserverordnung nachweisen zu können, ist der Einsatz zertifizierter Verfahren und Produkte erforderlich. Diese müssen durch einen nationalen oder gleichgestellten europäischen akkreditierten Branchenzertifizierer zertifiziert sein.
Liegt kein Zertifikat eines akkreditierten Branchenzertifizierers vor, sollte der Anwender sich vom jeweiligen Produkthersteller bestätigen lassen, dass das betreffende Produkt die allgemein anerkannten Regeln der Technik und die Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllt.
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Abschnitt 4 InstallationAbschnitt 4.2 Handhabung der Materialien
Rohre, Fittings (Formstücke) und andere Bauteile müssen geschützt und sorgfältig behandelt und gelagert werden, um Beschädigungen zu vermeiden sowie Verunreinigungen durch Schmutz, Baustoffe, Ungeziefer und sonstiges Fremdmaterial vorzubeugen.
Die Hinweise der Hersteller in Bezug auf Verladung, Beförderung, Entladung und Lagerung der jeweiligen Produkte müssen befolgt werden.
Abschnitt 4 InstallationAbschnitt 4.3 Biegen von Rohren
Das Biegen von Rohren darf nur mit geeigneten Biegegeräten werkstoffgerecht und mit den erforderlichen Biegeradien erfolgen. Beim Biegen dürfen durch die Biegesegmente und Gleitstücke der Biegegeräte keine Schäden an der Rohrwandung durch Falten, Riefen, Knicke, Risse, Biegeansätze oder Querschnittsverengungen erfolgen.
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Abschnitt 4.4 Verbinden von RohrenAbschnitt 4.4.1 Allgemeines
Rohrverbindungen müssen für den zugehörigen Rohrwerkstoff geeignet sein.Einige Hersteller von Rohrverbindungen schreiben vor, mit welchem Rohr bestimmter Hersteller die Verbindung hergestellt werden darf.Verbinder und Rohre bestimmter Hersteller sind miteinander geprüft.DVGW-System-Kennzeichnung für Rohre und Verbinder ist eine Register-Nr.DVGW-Kennzeichnung Werkstoffsystem
Verbinder haben eine Register-Nr., sie benennt geeignete Rohrwerkstoffe, z. B. Kupferrohre nach DVGW W 392,nichtrostende Stahlrohre nach DVGW W 541Rohre haben eine Register-Nr.
Abschnitt 4.4 Verbinden von RohrenAbschnitt 4.4.1 Allgemeines
Hilfsstoffe zum Verbinden müssen den hygienischen Anforderungen für Trinkwasserinstallationen entsprechen
Flussmittel nach DVGW GW 7Lote nach DVGW GW 2
Gewindeschneidöl nach DVGW W 521Gewindedichtfaden DIN EN 751-2Gewindedichtung DIN EN 751-1Gewindedichtungspaste DIN EN 751-2PTFE-Gewindedichtband DIN EN 751-3 und DIN 30660
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Abschnitt 4.4 Verbinden von RohrenAbschnitt 4.4.1 Allgemeines
Bei erdverlegten Leitungen dürfen auch nicht zugfeste Rohrverbindungen verwendet werden.Diese Verbindungen müssen an Bögen und Abzweigen mit ausreichend bemessenem Widerlager gegen Auseinandergleiten befestigt werden.Innerhalb von Gebäuden müssen zugfeste Rohrverbindungen verwendet werden.Sollten im Einzelfall nicht zugfeste Rohrverbindungen verwendet werden, dann müssen an allen Umlenkungen Widerlager gegen Auseinandergleiten eingebaut werden.
Abschnitt 4.4.2Rohrwerkstoffe und Verbindungsverfahren
Qualitätssicherung von handwerklich hergestellten Verbin-dungen ist in den DVS-Richtlinien, die in Zusammenarbeit mit dem ZVSHK erstellt worden sind, enthalten.DVS 1902-1 Schweißen in der Hausinstallation - Stahl - Anforderungen an Betrieb und
PersonalDVS 1902-2 Schweißen in der Hausinstallation - Stahl - Rohre, Schweißprozesse;
Befund von SchweißnähtenDVS 1903-1 Löten in der Hausinstallation - Kupfer - Anforderungen an Betrieb und
PersonalDVS 1903-2 Löten in der Hausinstallation - Kupfer - Rohre und Fittings; Lötverfahren;
Befund von LötnähtenDVS 1904-1 Kleben von Kunststoffen in der Hausinstallation - Anforderungen an
Betrieb und PersonalDVS 1904-2 Kleben von Kunststoffen in der Hausinstallation - Rohre und Fittings,
Klebvorgang - Befund von KlebverbindungenDVS 1905-1 Schweißen von Kunststoffen in der Hausinstallation - Anforderungen an
Betrieb und PersonalDVS 1905-2 Schweißen von Kunststoffen in der Hausinstallation - Rohre und Fittings,
Schweißverfahren - Befund von Schweißverbindungen
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Abschnitt 4.4.2Rohrwerkstoffe und Verbindungsverfahren
Tabelle 1 – Verbindungsverfahren für Rohre aus Metall
Abschnitt 4.4.2Rohrwerkstoffe und Verbindungsverfahren
Tabelle 2 – Verbindungsverfahren für Rohre aus Kunststoffen (PE-X, PE, PC-U)
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Abschnitt 4.4.2Rohrwerkstoffe und Verbindungsverfahren
Tabelle 3 – Verbindungsverfahren für Rohre aus Kunststoffen (PVC-C, PP, PB)
Abschnitt 4.4.2Rohrwerkstoffe und Verbindungsverfahren
Tabelle 4 – Verbindungsarten für Mehrschichtverbundrohre
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Abschnitt 4.4.3 Anschluss an Trinkwassererwärmer und Durchlauferhitzer
Trinkwassererwärmer und Durchlauferhitzer dürfen nicht direkt an Kunststoffrohrleitungen angeschlossen werden, wenn die Sicherheitseinrichtungen kurzfristig ( 10 s) Höchsttemperaturen über 95 °C und einen Wasserdruck über dem höchsten Systembetriebsdruck (MDP) ( 10 %) zulassen.Achtung bei hydraulisch gesteuerten Durchlauferhitzern.Kein Problem bei elektronisch gesteuerten Durchlauferhitzern.
DVGW-zertifizierte Trinkwasserinstallationssysteme erfüllen diese Anforderungen.
Abschnitt 4.6 Erdverlegte Rohrleitungen
DIN EN 805 WasserversorgungAnforderungen an Wasserversorgungssysteme und deren Bauteile außerhalb von GebäudenDVGW-Arbeitsblatt W 404 WasseranschlussleitungenLeitungstrassen nach Möglichkeit nicht überbauenBerücksichtigung möglicher Kontaminationen des Bodens beachtenFrostschutz und Erwärmung bei Überdeckungen und Grabentiefen beachten
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Erdverlegte Rohrleitungen nach dieser Norm sind zum Beispiel:
Anschlussleitungenerdverlegte Leitungen zwischen Gebäuden auf dem GrundstückLeitungen zu GartenhydrantenLeitungen zu Feuerlöschhydranten auf dem Grundstück.
Abschnitt 4.6 Erdverlegte Rohrleitungen
Einführung der erdverlegten Rohre in das Gebäude mit geeigneten MauerdurchführungenAbdichtungen gegen Bodenfeuchte nach DIN 18195-4 oderAbdichtungen gegen von außen drückendes Wasser nach DIN 18195-6
Abschnitt 4.6 Erdverlegte Rohrleitungen
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Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Alle Rohrleitungen, egal aus welchem Werkstoff, unterliegen bei Temperaturänderungen einer Längenänderung.Bei Warmwasserleitungen muss diese berücksichtigt werden.Bei Kaltwasserleitungen kann diese vernachlässigt werden.
Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Zur Aufnahme von Längenausdehnungen gehören:
RichtungsänderungenAusdehnungsbögenAusbildung von DehnungsausgleichenKompensatoren sowie
FestpunkteGleitpunkte
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Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Aufnahme der Längenänderung durch Axial-Kompensatorengeeignet für Temperaturen von 20 °C bis 120 °CWegen erhöhtem Verschleiß ist regelmäßige Inspektion und somit Zugänglichkeit notwendig.
Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Die Befestigung von Rohrleitungen ist so auszuführen, dass unzulässige Radial- und Torsionsbelastungen vermieden werden. Befestigungspunkte müssen so dimensioniert sein, dass sie die durch temperaturbedingte Längenänderungen entstehenden erheblichen Kräfte aufnehmen können.
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Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Vermeidung von Körperschall
Rohrleitungen dürfen nicht direkt mit dem Baukörper in Kontakt kommenKeine Körperschallbrücken durch Mörtel oder Steine zulassenRohrschellen mit Körperschalldämmung verwenden
Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Rohrleitungsbefestigung in Leichtbauwänden oder Leichtbau-VorwandinstallationenDurch Druckschläge können Leitungen ohne Befestigungen an Stege der Vorwandinstallation anschlagen und Geräusche verursachen.Starre Rohrleitungen, wie z. B. Metallrohre oder Verbundrohre, müssen deshalb weniger als biegeweichere Kunststoffrohre befestigt werden.
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Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Wand- und Deckendurchführungen müssen Anforderungen in Bezug auf
KörperschallWärme- und Tauwasserschutz und ggf.Feuchteschutz und ggf.Brandschutz
erfüllen.
Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
baurechtliche Vorgaben zu Abschottungen nach MLAR/LAR/RbALei, Abschnitt 4
4.1 Grundlegende Anforderungen nach klassifizierten Abschottungen mit Verwendungsnachweis (ABP/ABZ) oder Zustimmung im Einzelfall (ZiE).
4.2 Erleichterung für die Leitungsdurchführung durch feuerhemmende Wände
4.3 Erleichterung für die Durchführung einzelner Leitungen
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Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Rohrschellen mit elastischer EinlageSchrauben nicht so weit anziehen, bis die Dämmungseinlage „steif“ wird.
Rohrschellen über Installationsrohren mit Dämmung
Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Armaturenanschlüsse müssen auch körperschallgedämmt befestigt werden
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Abschnitt 4.7.1 Berücksichtigung von thermischen Bewegungen und Schallschutz
Sollen Rohrleitungen einschließlich der Dämmung in der Fußbodenkonstruktion verlegt werden, so schreibt DIN 18560-2 „Estriche im Bauwesen“ vor, dass die Rohrleitungen auf der Decke zu befestigen sind und eine Ausgleichsschicht bis zur Höhe der Rohre (Oberkante inkl. Dämmung) einzubringen ist, bevor die Trittschalldämmschicht vollflächig darüber ausgelegt wird.
Abschnitt 4.7.2 Rohrbefestigungen
Rohrbefestigungen müssen eine dauerhafte Gebrauchstauglichkeit sicherstellen.Bauteile, wie z. B. Armaturen und Stellglieder, müssen so befestigt werden, dass bei deren Betätigung die übertragenen Kräfte auf ein Mindestmaß verringert werden.Rohrleitungen dürfen nicht an anderen Rohrleitungen befestigt werden.An Rohrleitungen dürfen keine Lasten angehängt werden.Befestigungsabstände müssen den Installationsanleitungen der Hersteller entsprechen.Empfehlungen für Befestigungsabstände sind in Anhang B und Anhang C aufgeführt.
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Abschnitt 4.7.3 Unter Putz (verdeckt) verlegte RohrleitungenAbschnitt 4.7.3.1 Allgemeines Abschnitt 4.7.3.2 Leitungsverlegung
innerhalb eines Schutzrohres und/oder einer Dämmung
Zulässige Abmessungen für Aussparungen und Schlitze sind in DIN 1053 festgelegt.Schlitze dürfen nur gemauert oder durch Fräsen hergestellt werden.Außer den statischen Anforderungen der DIN 1053 sind bei Aussparungen und Schlitzen die Anforderungen des Schallschutzes und des Wärmeschutzes einzuhalten.
Abschnitt 4.7.7 Entleerung und Vermeidung von Lufteinschlüssen
Vermeidung von LufteinschlüssenLufteinschlüsse werden durch die hohen Fließgeschwindigkeiten bei Entnahmevorgängen vollständig ausgetragen.Bei Erstbefüllung oder Wiederinbetriebnahme nach Entleerung ist die eingetragene Luft durch Zapfvorgänge zu beseitigen.
EntleerungenDurch die etablierten Verlegetechniken ist vollständige Entleerung der Leitungmeist nicht mehr möglich.
Entleerungseinrichtungen werden oftmals zur Druckentlastung genutzt.
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Abschnitt 4.7.8 Anordnung von Rohrleitungen
Um Fehlanschlüsse zu vermeiden, muss auf eine eindeutige Verlegung der Leitungen geachtet werden. Es ist üblich, bei Parallelverlegung die Kaltwasser-leitung in Fließrichtung rechts, die Warmwasser-leitung mittig und die Zirkulationsleitung in Fließrichtung links anzuordnen. Damit bei übereinanderliegenden Leitungen die Kaltwasserleitung nicht durch Konvektion unzulässig erwärmt wird, sollten warmgehende Rohrleitungen grundsätzlich oberhalb der Kaltwasserleitung angeordnet werden.
Abschnitt 4.8 Entnahmearmaturen
Bei nebeneinander angeordneten Entnahmearmaturen Warmwasser links.
Bei übereinander angeordneten Entnahmearmaturen Warmwasser oben.
Überströmeffekt bei selbstschließenden Mischarmaturen oder Thermostatarmaturen durch Einbau von Rückflussverhinderern in Kalt- und Warmwasseranschluss verhindern.
Strahlregler oder Durchflussbegrenzer nur zugehörig zur Entnahmearmatur verwenden, sonst verändern sich der Fließdruck und das Geräuschverhalten der Armatur.
Zur Vermeidung von Druckschlägen sollten keine schnellschließenden Entnahmearmaturen ausgewählt werden. Einhandmischer sollten langsam geöffnet und geschlossen werden, um Druckschläge zu vermeiden.
Schnellschlussarmaturen, z. B. Kugelhähne, sind als Entnahmearmaturen nicht zugelassen.
Die Entnahmearmaturen für erwärmtes Trinkwasser sind kenntlich zu machen.
Beim Kennzeichnen durch Farben ist für erwärmtes Trinkwasser „rot“, für kaltes Trinkwasser „blau“ zu verwenden.
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Abschnitt 4.9 Kennzeichnung und Aufzeichnung derLageanordnung von Rohrleitungen
Abschnitt 4.9.1 Lage von Rohrleitungen und Armaturen
Armaturen müssen für Betrieb und Wartung zugänglich sein.Verbrauchsleitungen und Armaturen müssen eine Kennzeichnung bezüglich ihrer Funktion erhalten, außer in Einfamilienhäusern.Der Verzicht auf Kennzeichnung gilt übrigens auch für Absperrarmaturen eines eindeutig zu identifizierenden Bereichs, wie z. B. eines Sanitärraumes, oder die Anschlüsse von Geräten oder Apparaten.
Abschnitt 4.9 Kennzeichnung und Aufzeichnung der Lageanordnung von Rohrleitungen
Abschnitt 4.9.1 Lage von Rohrleitungen und Armaturen
Nichttrinkwasserleitungen sind mit einer grün-blau-grünen Farbmarkierung zu kennzeichnen, wobei das blaue Feld 50 % des Gesamtfeldes und die grünen Seitenränder je 25 % des Gesamtfeldes umfassen. Im blauen Feld ist das Kurzzeichen nach DIN EN 806-1 oder der Klartext anzugeben (siehe nachfolgende Tabelle und Bilder).
Achtung!
In diesem Gebäude ist eine Regen-wassernutzungsanlage installiert.
Querverbindungen sind auszuschließen
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Abschnitt 4.9.2 Kennzeichnung von oberirdisch verlegten Rohrleitungen
Kennzeichnung nach dem Durchflussstoff in DIN 2403Grund ist die Vermeidung von Gefahren, Unfällen und gesundheitlichen SchädenAufkleber oder Farbringe an betriebswichtigen Punkten, um z. B. Anfang, Ende, Abzweige, Wanddurchführungen und Armaturen zu erkennen.
Benennung Kurzzeichen Farbe des Kurzzeichens
Trinkwasserleitung PW Grün
Trinkwasserleitung, kalt PWC Grün
Trinkwasserleitung, warm PWH Rot
Trinkwasserleitung, warm (Zirkulation) PWH-C Violett
Abschnitt 4.9.3 Aufzeichnung über die Installation
Während der Erstellung der Trinkwasserinstallation müssen Aufzeichnungen zu allen Rohrleitungsführungen, Behältern, Armaturen, Ausläufen usw. erstellt und aufbewahrt werden. Nach Abschluss der Arbeiten müssen die Aufzeichnungen für die fertig gestellte Anlage in eine dauerhafte Form überführt werden. Diese Aufzeichnungen müssen dem Eigentümer des Gebäudes übergeben werden.
Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
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Abschnitt 4.9.4 Beschilderung der oberirdisch installierten Armaturen
Absperrarmaturen müssen ein Bezeichnungsschild haben, auf dem die Aufgabe, die Funktion oder der Absperrbereich zu erkennen sind.Größere Trinkwasserinstallationen müssen Schaltschemen haben, aus denen der prinzipielle Aufbau der Trinkwasserinstallation erkennbar wird.
Trinkwasser PWC Kantine 1. OG
Trinkwasser PWH Kantine 1. OG
Trinkwasser PWH-C Kantine 1. OG
TrinkwasserStrang Nr. 11
Einzel-Bezeichnungsschilder
Bezeichnungsschild mit Strangnummer
Abschnitt 4.10 Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser
Allgemeine Anforderungen an die Installation von Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser, die zusätzlich zu den Anforderungen in der vorliegenden Norm gelten, werden in der EN 15161 festgelegt. Besondere zu erfüllende Anforderungen werden in der jeweiligen Produktnorm angegeben.
DIN EN 15161Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden – Einbau, Betrieb, Wartung und Reparatur
Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
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Abschnitt 5 Kombination verschiedener Metalle Abschnitt 5.1 Allgemeines
Bei Verwendung von verschiedenen metallischen Werkstoffen müssen die Vorgaben der Normen und der Herstellerangaben eingehalten werden.
DIN EN 12512 Teile 1-5 behandelt die Korrosionswahrscheinlichkeiten metallischer Werkstoffe.
Abschnitt 5 Kombination verschiedener Metalle Abschnitt 5.3 Fließregel
Bei Trinkwasserinstallationen mit zwei oder mehreren Metallen muss in Fließrichtung gesehen erst der unedlere und dann der edlere Werkstoff eingesetzt werden. Kupfer-Messing oder Rotguss-Messing kein Problemnichtrostender Stahl und Kupfer kein Problemübliche Verwendung von Armaturen aus Kupferlegierungen wegen der im Verhältnis zu den Rohrleitungen aus verzinktem Stahl geringeren Oberfläche der Armaturen kein ProblemJe nach Wasserbeschaffenheit können Kontaktkorrosionen an verzinkten Rohren oder Bauteilen entstehen.
Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
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Abschnitt 6 Inbetriebnahme Abschnitt 6.1 Befüllung und hydrostatische Druckprüfung von Installationen innerhalb von
Gebäuden für Wasser für den menschlichen Gebrauch
An die Inbetriebnahme von Trinkwasserinstallationen werden hohe Anforderungen gestellt.Anschlussleitung erst spülen, bevor der Wasserzähler eingebaut und die Trinkwasserinstallation in Betrieb genommen wird.DVGW-Arbeitsblatt W 404Inbetriebnahme erst vor dem Betrieb vornehmen.Spülungen erst unmittelbar vor der Inbetriebnahme mit filtriertem Wasser.Dichtheitsprüfungen deshalb vorzugsweise mit Druckluft oder inerten Gasen.
Abschnitt 6.1 Befüllung und hydrostatische Druckprüfung von Installationen innerhalb von Gebäuden für Wasser für den
menschlichen Gebrauch
Prüfverfahren Ain einer Stufe
1,1-facher Betriebsdruck 11 bar Prüfzeit 10 Minuten
Prüfverfahren Bin zwei Stufen
1,1-facher Betriebsdruck 11 bar Prüfzeit 30 Minuten
dann auf 0,5-fachen Prüfdruck absenken 5,5 barPrüfzeit nochmals 30 Minuten
Prüfverfahren Cin drei Stufen
1,1-facher Betriebsdruck 11 barPrüfzeit 30 Minuten
weitere 30 Minuten PrüfzeitDruck darf nicht um mehr als 0,6 bar gefallen sein
weitere 2 Stunden PrüfzeitDruck darf nicht um mehr als 0,2 bar gefallen sein
Drei Dichtheitsprüfverfahren nach DIN 806-4 möglich
Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
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Abschnitt 6.1 Befüllung und hydrostatische Druckprüfung von Installationen innerhalb von Gebäuden für Wasser für den
menschlichen Gebrauch
Praxisgerechte DichtheitsprüfverfahrenGrundlage nationale Vorschrift
ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfung“
Wahl des PrüfverfahrensJe nach Bauvorhaben und Einstufung der möglichen Gefährdung ist das Prüfverfahren zu wählen.
Dichtheitsprüfung mit inerten Gasen:In Gebäuden, in denen erhöhte hygienische Anforderungen bestehen, wie z. B. bei medizinischen Einrichtungen, Krankenhäusern, Arztpraxen, kann die Verwendung von inerten Gasen gefordert werden, um eine Kondensation der Luftfeuchtigkeit in der Rohrleitung auszuschließen.
Dichtheitsprüfung mit Druckluft:Die Dichtheitsprüfung ist mit Luft durchzuführen, wenn
eine längere Stillstandzeit von der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme, insbesondere bei durchschnittlichen Umgebungstemperaturen > 25 °C, zu erwarten ist, um mögliches Bakterienwachstum auszuschließen,die Rohrleitung von der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme, z. B. wegen einer Frostperiode, nicht vollständig gefüllt bleiben kann, sodass die Korrosionsbeständigkeit eines Werkstoffes in einer teilentleerten Leitung gefährdet ist.
Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
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Ausnahme Dichtheitsprüfung mit Wasser: Die Dichtheitsprüfung mit Wasser kann durchgeführt werden, wenn vom Zeitpunkt der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme der Trinkwasserinstallation in regelmäßigen Abständen, spätestens nach sieben Tagen, ein Wasseraustausch sichergestellt wird. Außerdem, wenn
sichergestellt ist, dass der Haus- oder Bauwasseranschluss gespült und dadurch für den Anschluss und Betrieb freigegeben ist,
die Befüllung des Leitungssystems über hygienisch einwandfreie Komponenten erfolgt,von der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme die Anlage vollgefüllt bleibt und eine Teilbefüllung vermieden werden kann.
ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfung“
Unfallverhütung bei Druckluftprüfungen
Wegen der Kompressibilität von Luft und Gasen sind aus Unfallverhütungsgründen in keinem Fall dieselben hohen Drücke wie bei einer Wasserprüfung zu verwenden. In Abstimmung mit der zuständigen Berufsgenossenschaft wurden die Prüfdrücke bei Luft und inerten Gasen auf maximal 0,3 MPa (3 bar) festgelegt.
ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfung“
Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
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Voraussetzungen für eine Dichtheitsprüfung mit Luft oder InertgasRohrwerkstoffe und Verbindungen müssen eine DVGW-Zertifizierung haben und damit den Nachweis erbracht haben, dass sie nach den anerkannten Regeln der Technik hergestellt und geprüft wurden,vor der Dichtheitsprüfung sind die Verbindungen augenscheinlich auf ordnungsgemäße Ausführung zu prüfen,nach Möglichkeit sollen große Trinkwasserinstallationen in Teilabschnitten geprüft werden, damit die Prüfzeiten kurz gehalten werden können,erst Dichtheitsprüfung mit 150 mbar,dann Belastungsprüfung mit max. 3 bar.
ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfung“
DichtheitsprüfungMedium ölfreie Druckluft oder Inertgas, z. B. StickstoffPrüfdruck 150 mbarPrüfzeit bis 100 Liter Leitungsvolumen 120 Minuten
je weitere 100 Liter Leitungsvolumen 20 Minuten
Belastungsprüfung3 bar bis Nennweiten DN 501 bar bei Nennweiten größer DN 50 – DN 100 Prüfzeit 10 Minuten
Bewertung: dicht, kein Druckabfall auf demManometer erkennbar
ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfung“
Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
2013/1Jürgen Klement, Gummersbach 35
Prüfung von Metall-, Mehrschichtverbund- und PVC-Leitungen
Prüfdruck: 1,1-facher Betriebsdruck = 11 barPrüfzeit: 30 MinutenBewertung: am Manometer darf kein Druckabfall erkennbar sein
ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfung“
Prüfung von PP-, PE-, PE-X-, PB-Rohrleitungen sowie damit kombinierte Installationen aus Metall-und MehrschichtverbundrohrenPrüfdruck: 1,1-facher Betriebsdruck = 11barPrüfzeit mit 11 bar 30 Minuten
danach Kontrolle der Verbindungen
kein Leck darf erkennbar seindann Absenken des Drucks von 11 bar auf 5,5 barPrüfzeit mit 5,5 bar 120 Minuten
Gesamtprüfzeit 150 MinutenBewertung: am Manometer darf kein Druckabfall erkennbar sein
ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfung“
Erstellung von Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
2013/1Jürgen Klement, Gummersbach 36
Druckprobenprotokolle
ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfung“
Abschnitt 6.2 Spülen der Rohrleitungen
Gründe für das Spülen?Sicherung der TrinkwassergüteVermeidung von KorrosionsschädenReinigung der RohrinnenoberflächenVermeidung von Funktionsstörungen an Armaturen und ApparatenHygieneanforderungen
Diese Anforderungen werden von zwei Spülverfahren erfüllt:Spülverfahren mit WasserSpülverfahren mit Luft-Wasser-Gemisch
Ergänzung zur Norm mit praxisgerechten Durchführungshinweisen:das ZVSHK-Merkblatt
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Abschnitt 6.2.3 Spülverfahren mit einem Wasser/Luft-Gemisch
Spülverfahren
Spülen mit Wasser/Luft-Gemisch nur, wenn Beeinträchtigungen bestehen oder erwartet werden – unsaubere Installationen oder mikrobiologische Belastungen
Abschnitt 6.2 Spülen der RohrleitungenAbschnitt 6.2.1 Allgemeines Verfahren
Entgegen den Vorgaben dieses Abschnitts sind aufgrund nationaler Vorschriften – Hygiene und Gesundheit – Spülungen erst kurz vor der Inbetriebnahme durchzuführen.Durchführungshinweise nach dem ZVSHK-MerkblattWenn ein System nicht unmittelbar nach der Inbetriebnahme in Betrieb genommen wird, muss es in regelmäßigen Abständen (bis zu 7 Tagen) gespült werden.
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Abschnitt 6.2Spülen der Rohrleitungen
Abschnitt 6.3 Desinfektion
Soweit Trinkwasserinstallationen nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik installiert und auch betrieben werden, sind in der Regel keine Desinfektionsmaßnahmen notwendig. Eine kontinuierliche Dosierung von Desinfektionschemikalien ist laut der Trinkwasserverordnung 2011 zu vermeiden. Eine vorbeugende chemische Desinfektion ist nicht sinnvoll, sofern keine Verunreinigungen mit Mikroorganismen vorliegen.
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Sollte keine einwandfreie mikrobiologische Trinkwasserbeschaffenheit festgestellt werden, z. B. bei älteren Installationen und in bestimmten Gebäudetypen, können zusätzlich Desinfektionsmaßnahmen angewendet werden. Sie sind jedoch nur dann zielführend, wenn alle Bereiche der Installation erfasst und die Voraussetzungen für den Einsatz der Verfahren geschaffen werden.
Abschnitt 6.3 Desinfektion
Folgende Desinfektionsverfahren stehen zur Auswahl:
chemische Desinfektionsverfahren, die vorrangig im Kaltwassersystem, seltener im Warmwassersystem eingesetzt werden könnenWarmwassersysteme müssen zur chemischen Desinfektion mit Kaltwasser desinfiziert werdenphysikalische Desinfektionsverfahren, die sowohl im Kalt-als auch im Warmwassersystem Anwendung findenthermische Desinfektionsverfahren, z. B. zur Sanierung von kontaminierten Installationen
Abschnitt 6.3 Desinfektion
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Grenzwerte laut § 11 der Trinkwasserverordnung 2011 (UBA-Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren):
Wasserstoffperoxid 0,1 mg/lFreies Chlor aus Natriumhypochlorit 0,3 mg/lChlordioxid 0,2 mg/l
Abschnitt 6.3 Desinfektion
Abschnitt 6.3 Desinfektion
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Abschnitt 6 Inbetriebnahme
Zur Sicherstellung einer hygienisch einwandfreien Trinkwasserbeschaffenheit gehört neben einer sauberen Installation auch eine sorgfältige Inbetriebnahme der Trinkwasserinstallation. Lange Stillstandzeiten zwischen der Inbetriebnahme und der Nutzung sollten vermieden werden. Wenn solche Stillstandzeiten, z. B. bei größeren Bauvorhaben, nicht verhindert werden können, müssen Vorsorgemaßnahmen insbesondere bei Krankenhäusern oder vergleichbaren Einrichtungen angewendet werden.
Weitere Informationen hierzu sind im ZVSHK-Merkblatt „Spülen, Desinfizieren und Inbetriebnahme von Trinkwasser-Installationen“ enthalten.
Kommentar DIN EN 806-4
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Zusammenfassung
Jeder Fall ist individuell zu betrachtenEs ergibt sich ein hoher GewöhnungsbedarfViel Abstimmungsbedarf ist gegebenHoher Detailsachverstand erforderlichMann auch Frau müssen häufiger mal nachschlagenEs gibt viel zu tun…
Gleich geht es weiter...
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