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Gewaltprävention im Justizvollzug
– Am Beispiel der JVA Hannover
„International conference of PREVENTION OF VIOLENCE AMONG
YOUTH“ Brno, Czech Republic, Friday 23.01.2009
23.01.2009 Justizvollzugsanstalt Hannover 2
Agenda
Allgemeine Informationen
1. Daten der JVA Hannover
2. Zuständigkeiten und Aufgaben
3. Durchschnittsbelegung 2004 - 2008
Kern des Vortrags
4. Aufgabe(n) des Vollzuges (§ 5 NJVollzG)
5. Verpflichtungen eines Gefängnisses
6. Angebotsbeispiele im Gefängnis Hannover
7. Probleme für ausländische Gefangene
8. Allgemeine Probleme...
9. Zahlenmaterial (Auswirkungen)
10.Gewaltprävention findet statt, wenn….
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2. Bedienstete Männer
Frauen
Mittlerer Dienst 370 112
Gehobener Dienst 21 25
Höherer Dienst 11 13
1. Finanzen (budgetiert):
Sachmittelbudget = 4.674.358 €(mit Sonderzuwendungen insgesamt 4.919.284 €)
402 150 = 27 %
Insgesamt: 552 Bedienstete
BV: 527,48 VZE
Zielvorgabe 2012 499 VZE
Daten der JVA Hannover
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Die JVA Hannover, die aus einer Hauptanstalt (Schulenburger Landstr.) und zwei auswärtigen Abteilungen besteht, ist für folgende Aufgaben zuständig:„Landesaufgaben“
• Prognosezentrum • Psychiatrische
Krankenabteilung• Sozialtherapeutische
Abteilung (52 Behandlungsplätze)
• Transportabteilung• 100 Plätze f. Teilnehmer
schulischer u. beruflicher Maßnahmen
• Zentrale Abteilung für Abschiebungshaft (Langenhagen)
Haftarten• Untersuchungshaft ♀ ♂• Strafhaft ♂• Offener Vollzug ♀ ♂• Abschiebungshaft ♀ ♂
Zuständigkeiten und Aufgaben
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Die Anstalt verfügt über 976 Haftplätze.
Durchschnittlich waren/sind in den Jahren
20041053 Gefangene 2005 991 Gefangene (nach Abfluss in die JVA Sehnde)2006 971 Gefangene2007 890 Gefangene (nach Abfluss in die JVA Rosdorf)2008 840 Gefangene
inhaftiert.
Jährlicher Durchlauf: 14.700Monatsdurchschnitt: 1.189Tagesdurchschnitt: 36 („24-Stunden-
Betrieb“)
Durchschnittsbelegung 2004 - 2008
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„Im Vollzug der Freiheitsstrafe sollen die Gefangenen fähig werden, künftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen. Zugleich dient der Vollzug der Freiheitsstrafe dem Schutz der Allgemeinheit vor
weiteren Straftaten.“
Um diese Aufgabe überhaupt erfüllen zu können, sind Gefangene in Niedersachsen gem. § 6 NJVollzG verpflichtet, an der Erreichung des Vollzugszieles mitzuwirken. Ihre Bereitschaft hierzu ist zu wecken und zu fördern. Gefängnisse wiederum sind verpflichtet, dem oder den Gefangenen „geeigneter Maßnahmen“ anzubieten, die die Chance eröffnen, sich nach Verbüßung der Strafe in die Gesellschaft einzugliedern.
Aufgabe(n) des Vollzuges (§ 5 NJVollzG)
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Verpflichtungen eines Gefängnisses
• Analyse der Inhaftierungsgründe durch eine Aufnahmeabteilung (durchlaufen alle Strafgefangenen), die die Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie Defizite und Schwächen im Einzelfall herausarbeitet.
• Definition des Vollzugsziels im Einzelfall (§ 5 NJVollzG)
• Festlegung von Maßnahmen, an denen der Gefangene aus Sicht des Vollzuges teilnehmen muss
• Prüfung und Kontrolle der Teilnahme an empfohlenen Maßnahmen (Behandlungscontrolling)
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Angebotsbeispiele im Gefängnis Hannover• Spezielle Behandlungsangebote (Soziales Training (Vermittlung von
Kernkompetenzen), Antigewaltkurse, gewaltfreie Kommunikation)
• Psychologische Angebote (Einzel- und Gruppentherapien)
• Sozialtherapeutische Behandlung von Sexual- und Gewaltstraftäter (52 BP : Behandlungsplätze – für je 10 Gefangene werden eine psychologische, eine sozialpädagogische Fachkraft und 3,3 Bedienstete des allg. Vollzugsdienstes zur Verfügung gestellt; Mindestbehandlungszeit 12 Monate)
• Prognosezentrum (zentrale Begutachtung von allen Gefangenen, die in wegen eines Sexual- und Gewaltdeliktes zu einer Freiheitsstrafe ab 2 Jahren verurteilt sind: zu Beginn der Inhaftierung erstellt das Prognosezentrum ein Erstgutachten und ein Folgegutachten (Entwicklung und Einstellungsänderungen während der Haft), wenn die Stammanstalt in die Lockerungseignungsprüfung einsteigt)
• Differenzierte Schul- und Berufsausbildungen (Haupt- und Realschulkurse, Umschulungen, Modulare Qualifizierungsangebote, die in Freiheit fortgesetzt werden können)
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Probleme für ausländische Gefangene• Das NJVollzG gilt gleichermaßen für alle Gefangenen, unabhängig
von ihrer Herkunft oder Staatsangehörigkeit.
• Im Vollzugsalltag erleben nichtdeutsche Gefangene eine Benachteiligung, solange die ausländerrechtliche Situation ungeklärt ist (Aufenthaltsstatus, Ausweisung und Abschiebung).
• Berufliche Ausbildungen stehen nichtdeutschen Gefangenen nicht zur Verfügung, wenn eine Abschiebung droht (Gefangene müssen für eine Förderung dem deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen).
• An Behandlungsmaßnahmen zur Förderung der allgemeinen sozialen Kompetenz, zur Aufarbeitung der Straftat oder an speziellen Angeboten für Gewalt- und Sexualstraftäter können nichtdeutsche Gefangene nicht teilnehmen, solange Sprachdefizite und Verständigungsschwierigkeiten bestehen.
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Allgemeine Probleme gibt es,
• … wenn keine Mitarbeitsbereitschaft am Vollzugsziel besteht und die Teilnahme an Maßnahmen abgelehnt wird.
• … wenn „Subkulturen“ vorhanden sind (Zusammenhalt und Abgrenzung gegen andere)
• … wenn Gewalt und Unterdrückung unter Gefangenen vorherrschen
• … wenn Aufgaben und Funktionen von Gefangenen übernommen werden, für die Bedienstete zuständig sind (Machtinstrumente wie Arbeits- und Essenzuteilung, etc.)
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Zahlenmaterial (Auswirkungen)
KNZ-Nr. Summe Jahr
81720
26 2006
17 2007
10 2008
0
1
2
3
4
5
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Tätl. Auseinandersetzungen unter Gefangenen Knz. 81720
26 2006
17 2007
10 2008
Tätl. Auseinandersetzung unter Gefangenen
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Gewaltprävention findet statt, wenn ….• .. innerhalb der Anstalt eine Binnendifferenzierung besteht
(Trennung von Untersuchungs- und Strafgefangenen; Spezialabteilungen mit Fachressourcen, Abteilungen für Schul- und Berufsausbildungen)
• eine verbindliche Aufbauorganisation mit zukunftsfähiger Struktur für Bedienstete und Gefangene vorhanden ist (einheitliche Tagesstruktur festlegen; Fachressourcen zur Verfügung stellen, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten einrichten)
• .. bedarfsorientierte Freizeit-, Sport- und Behandlungsmaßnahmen für Gefangene angeboten werden (nicht nach dem „Gießkannenprinzip“)
• .. die Wirksamkeit von Behandlungsangeboten geprüft und optimiert wird
• .. Gefangene für den Arbeitsmarkt qualifiziert werden und vorhandene Kernkompetenzen zum Schutz der Allgemeinheit ausgebaut werden
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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