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mediafazit ist das Journal der mediafinanz AG, dem Inkassopartner für den Onlinehandel. Themen der Ausgabe: Pago-Report 2008 - Interview mit Projektleiter Tobias F. Hauptvogel, Digitale Unterschrift - sichere Korrespondenz im Netz, Reform des Datenschutzes - kostenlose Schufa-Auskunft?, Inflation im Juli - ein Vorzeichen der Krise?, mediafinanz firmiert zur Aktiengesellschaft
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Themen dieser Ausgabe:
Pago-Report 2008Interview mit Tobias F. Hauptvogel,Pago eTransaction Services GmbH
Digitale UnterschriftSichere Korrespondenz im Netz
Reform des DatenschutzesKostenlose Schufa-Auskunft?
Die aktuelle Zahl3,3 Prozent Inflation
Neue Rechtsform für mediafinanzAuf gutem Kurs
4. AusgabeAugust 2008
mediafazit 08/2008
Auf gutem Kurs
Die mediafinanz hat erfolgreich zu einer Aktiengesellschaft umfirmiert. Seit dem14. Juli 2008 ergänzt daher das Kürzel „AG“ den Namen des OsnabrückerInkassounternehmens. Ausschlaggebend für die bereits im vergangenen Jahrgetroffene Entscheidung war das stete Wachstum des im Jahr 2000 gegründetenUnternehmens. Die Änderung der Rechtsform krönt die erfolgreicheUnternehmensentwicklung des laufenden Jahres.
„E-Commerce ist nicht von Haus aus sicher“
Der Pago-Report ist die alljährliche Bibel des E-Payment. Auf der Basis von jetzt mehrals 30 Millionen realen Verkaufsvorgängen analysieren die Pago-Statistiker die aktuel-len Entwicklungen im E-Commerce. Anlässlich des diesjährigen Erscheinens sprachmediafazit mit dem verantwortlichen Projektleiter, Tobias Hauptvogel, PrincipalMarketing & Corporate Communications der Pago eTransaction Services GmbH.
Sichere Korrespondenz im Netz
Tausende Mandanten der mediafinanz erhalten Monat für Monat eine elektronischerstellte Abrechnung per E-Mail. Zwar trägt das Dokument keine Unterschrift, den-noch können sich die Empfänger einer mediafinanz-Abrechnung auf dieAuthentizität von Absender und Inhalt verlassen. Sicherheit verspricht diedigiSeal-Technik des Berliner Unternehmens Secrypt, mit der alle Abrechnungendes Hauses nachprüfbar gekennzeichnet werden.
Kostenlose Schufa-Auskunft?
Kostenfreie Informationen über ihre Auskunftei-Einträge sollen Verbraucher nachdem Willen der Bundesregierung erhalten. Konsumenten sollen so die Bewertungihrer Kreditwürdigkeit leichter nachvollziehen können. Laut dem jüngstenReferentenentwurf vom Juni 2008 richten sich die geplanten Bestimmungen vor-nehmlich gegen angeblich intransparente Bewertungsverfahren verschiedenerAuskunfteien, wie das so genannte Scoring.
3,3 Prozent
Zuletzt haben sich die Verbraucherpreise in Deutschland Anfang der neunziger Jahreso stark erhöht wie im vergangenen Juni. Das Statistische Bundesamt ermitteltesowohl im vergangenen Juni als auch im Juli ein Plus von 3,3 % gegenüber demjeweiligen Vorjahresmonat. Die Inflation rollt. Kommt mit ihr auch die nächste Krise?
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Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren Mandanten,
ich freue mich, Sie heute erstmals im Namen der mediafinanz AG zur neuen
Ausgabe der mediafazit begrüßen zu können. Unsere Umfirmierung zur
Aktiengesellschaft bringt eine ganze Reihe vorgenommener Verbesserungen
und Änderungen zum erfolgreichen Abschluss. Ein neues Corporate Design,
eine neue Webseite, die erweiterte Palette unserer Bonitätsauskünfte und
unser TÜV-geprüfter Mahnlauf stärken unser Unternehmen und sollen vor
allem Ihnen als Mandanten Komfort und Sicherheit geben.
Sicherheit ist auch das Oberthema des jüngsten Pago-Reports. Projektleiter
Tobias Hauptvogel spricht im mediafazit-Interview praxisbezogen über das
aktuelle Kauf- und Zahlverhalten sowie den Zahlungsausfall in Europa.
Leitmotiv der geplanten Reform des Datenschutzgesetzes ist ebenfalls die
Sicherheit - diesmal für den Verbraucher, der demnächst kostenfreie
Selbstauskünfte von den großen Auskunfteien erhalten soll und so unge-
rechtfertigten Einträgen besser entgegenwirken kann. Staatlich verordnete
Sicherheit spiegelt sich zudem in der digitalen Signatur unserer monatlichen
Abrechnung wider, deren zugrunde liegende Rechtslage und Technik wir
gleichfalls einen Artikel widmen. In der aktuellen Zahl hingegen drückt sich
die große gesamtwirtschaftliche Unsicherheit dieser Tage aus: Um jeweils
3,3 % stiegen die Verbraucherpreise im Juni und Juli, verglichen zu den
Vorjahresmonaten. Neben der Inflationsrate deuten auch andere Indizes auf
ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum hin.
Ich würde mich freuen, wenn Ihnen das Spektrum der vorliegenden Ausgabe
zusagt und wünsche Ihnen informative Momente mit unserem
Unternehmensmagazin.
Ihre Nadin Wöstmann
Rechtsanwältin und Leiterinder Mandantenbetreuung der mediafinanz AG
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mediafazit 08/2008
mediafazit: Noch favorisieren die meisten Deutschen
den Bankeinzug beim Onlinekauf. Doch laut dem aktuel-
len Pago-Report verliert die Elektronische-Lastschriften-
Domäne Deutschland an Boden.Was passiert da gerade?
Wie ist die Tradition begründet?
Hauptvogel: Deutsche Kunden schätzen und vertrauen
dem Elektronischen Lastschriftverfahren (ELV). Es ist
einfach und sie können das Geld problemlos zurück-
holen, wenn etwas nicht passen sollte. Auch für die
Händler im Fernabsatz scheint es auf den ersten Blick
geeignet zu sein, es ist leicht verständlich und
zunächst preisgünstig. Bei genauerer Betrachtung trübt
sich das Bild jedoch, denn das ELV birgt ein vielfach
höheres Zahlungsausfallrisiko als etwa Kreditkarten-
zahlungen. Onlinehändler setzen daher zunehmend
auf andere Zahlarten mit besseren Ergebnissen, wie
etwa die relativ neue Zahlart giropay, die sogar eine
Zahlungsgarantie bis 5.000 Euro bietet. Mit ein Grund
für die verringerte Lastschriftnutzung dürfte auch das
veränderte Warenangebot im Internet sein. Heute prä-
gen vermehrt sofortverfügbare Produkte das Angebot,
wie Musikstücke, Videos oder Dokumente. Ein Offline-
Zahlverfahren, das nicht autorisiert wird, ist hier
untauglich. Bevor Sie merken, dass die Person und
diese Bankverbindung gar nicht existieren, ist der
Kunde schon längst mit der Ware über alle Berge.
Die deutschen Konsumenten haben auch noch andere
Eigenarten. Laut Ihrer Studie tätigen fast alle
Europäer ihre Onlinekäufe während der Kernarbeitszeit.
Nur die Deutschen kaufen brav zwischen 20 und 22
Uhr von zuhause aus. Warum?
Die Verschiebung bei den Deutschen ist neu, bisher
lag der Spitzenwert der deutschen Käufe auch in der
klassischen Arbeitszeit. Über die Hälfte aller Käufe fin-
den immer noch in der Arbeitszeit statt. Den Trend
zur Verschiebung in die Abendstunden beobachten
wir aber nicht erst jetzt. Wir führen diesen einerseits
auf die zunehmende Reglementierung der Internet-
nutzung am Arbeitsplatz zurück, insbesondere aber
auf die steigende Internetverfügbarkeit in den
Privathaushalten.
Wie attraktiv ist der durchschnittliche deutsche
Onlineshop im europäischen Vergleich nach
Payment-Kriterien?
(schmunzelt) Man muss häufig gar nicht erst bis ins
Payment gucken, um zu dem Schluss zu kommen,
dass deutsche Shops in der Regel stark auf den
nationalen bzw. deutschsprachigen Markt ausgerichtet
sind. Oft reicht hier schon die Suche nach einer
Sprachumschaltung. Aber auch im Payment zeigt sich
noch häufig die Abwesenheit international verbreiteter
Zahlverfahren.
Wie sollte denn ein international konkurrenz- und
zukunftsfähiger Shop ausgestattet sein?
Optimal wäre es natürlich, wenn ein Shop mit dem
Kunden in seiner Landessprache kommunizieren und
sein präferiertes Zahlungsmittel anbieten würde. Dies
ist jedoch sehr aufwändig und nur für echte global
Player realisierbar. Bietet man zumindest eine engli-
sche Sprachversion und eine international verbreitete
Zahlart wie die Kreditkarten an, so hat man jedoch
„E-Commerce ist nicht von Haus aus sicher“
Der Pago-Report ist die alljährliche Bibel des E-Payment. Auf derBasis von jetzt mehr als 30 Millionen realen Verkaufsvorgängenanalysieren die Pago-Statistiker die aktuellen Entwicklungen imE-Commerce. Anlässlich des diesjährigen Erscheinens sprachmediafazit mit dem verantwortlichen Projektleiter, TobiasHauptvogel, Principal Marketing & Corporate Communicationsder Pago eTransaction Services GmbH.
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Pago-Report 2008
schon einiges gewonnen, denn man öffnet sich dem
globalen Markt. Stellt man durch diese „Internationali-
sierung light“ fest, dass ein lokaler Markt von beson-
derem Interesse ist, kann man sich diesem dann auch
mit mehr Investitionsbereitschaft nähern und sich
Gedanken zu einer eigenen Sprachversion und dem
Angebot lokaler Zahlarten machen.
Der Pago-Report dokumentiert auch Zahlungsausfälle.
Wie stellt sich die Entwicklung für den Erhebungs-
zeitraum dar?
Bei den Kreditkarten hält der erfreuliche Trend der
niedrigen Chargeback-Quoten weiterhin an. Bereits im
letzten Jahr konnten wir aufzeigen, dass die
Chargeback-Quote unter der Ladendiebstahlsquote
lag. Dies soll jedoch nicht den Eindruck erwecken,
dass der E-Commerce von Haus aus als sicher zu
betrachten ist. Die niedrigen Quoten sind auf entspre-
chende Betrugspräventionsmaßnahmen zurückzufüh-
ren. Auch beim Lastschriftverfahren gibt es keine dra-
matischen Veränderungen. Die Quote liegt hier, ohne
Berücksichtigung nachgelagerter Verfahren, immer
noch rund zehn Mal höher als bei den
Kartenzahlungen.
Kreditkartenzahlung wird auch in Deutschland immer
attraktiver. Hier soll das Pago-Produkt 3-D-Secure die
Verkäufer vor Zahlungsausfällen schützen. Handelt es
sich hier lediglich um eine Kreditkarte mit PIN?
Auch Kreditkarten haben in der Regel eine
Persönliche Identifikationsnummer wie eine EC Karte,
in Deutschland kommt diese in der Regel aber nicht
zum Einsatz, außer an Geldautomaten. In anderen
Ländern sieht das jedoch ganz anders aus. Der 3-D
Secure Code hat mit dieser PIN aber nichts zu tun,
sondern ist praktisch ein eigener PIN, ein eigenes
Passwort, für den Einsatz im Internet.
Das 3-D Secure Verfahren wurde von den großen
Kartenorganisationen eingeführt und wird auch unter
„Verified by Visa“ und „MasterCard SecureCode“ ver-
marktet. Insbesondere in
Deutschland ist 3-D
Secure bankenseitig
nicht flächendeckend
vorhanden. Händler
profitieren aber den-
noch von dessen
Einsatz, denn die
Kartenorganisationen belohnen das Engagement
der Händler und gehen mit diesen Transaktionen um,
als wenn sie über den Code eindeutig identifiziert wor-
den wären. Dadurch sind die „ich-bin-es-nicht-gewesen“-
Rückbelastungen nicht mehr möglich und diese
machen bekanntlich den Löwenanteil aller
Chargebacks aus.
Abschließende Frage: Die Pago-Erkenntnis „Onlinespieler
zocken unabhängig von Wochentag und Saison“ hat der
Redaktion ein Schmunzeln entlockt. Was ist Ihre
Lieblingserkenntnis aus dem aktuellen Pago-Report?
(lacht) Meine persönliche Lieblingserkenntnis haben wir
aus politischen Gründen nicht in den Report aufgenom-
men. Ausnahmsweise verrate ich sie Ihnen aber:
„Hessen sind die besseren Schwaben.“ Hessen und
Baden-Württemberg haben beide eine hohe Kaufkraft.
Dass die sparsamen Schwaben nach einem Kauf oft die
Reue packt und eher mal ein Chargeback entsteht, ist
auch durchaus nachvollziehbar. Spannend ist jedoch,
dass die Hessen diesen Stereotyp noch besser erfüllen.
Der Kommunikationswissenschaftler Tobias F.
Hauptvogel zeichnet bei der Pago eTransaction
Services GmbH für die Bereiche Marketing und Public
Relations verantwortlich. Das Tochterunternehmen der
Deutschen Bank ist ein internationaler Acquiring &
Payment Service Provider, der Kunden aus dem
E-Commerce, dem Versandhandel und dem
stationären Handel (Point-of-Sale) unterstützt.
Webhinweis: www.pago.de
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mediafazit 08/2008
Der digitale Stempel ersetzt nicht nur eine eigen-
händige, rechtsverbindliche Unterschrift. Neben der
Identität des Absenders verrät er dem Empfänger
zudem, ob das jeweilige Dokument echt und sein
Inhalt seit dem Versand unverändert geblieben ist.
Dieses Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten ver-
schiedene mathematische und technische Prozesse.
Das Resultat ist im Vergleich zu einer handschriftli-
chen Signatur auf einem postalischen Schreiben
deutlich fälschungssicherer. Mittlerweile tragen die
digitalen Rechnungen der mediafinanz seit mehr als
zwei Jahren die vom Gesetzgeber nach § 14 Abs. 3
Nr. 1 UStG vorgesehene, so genannte „qualifizierte
elektronische Signatur mit freiwilliger Anbieter-
Akkreditierung“. Hierbei handelt es sich um das
sicherste von insgesamt vier definierten Signatur-
leveln. Gemäß den Anforderungen der deutschen
Rechtsprechung lassen sich die Inhalte derart signier-
ter Dokumente noch drei Jahrzehnte nach Ablauf des
Absenderzertifikates rechtsverbindlich nachvollziehen.
Die Abläufe, auf denen die digitale Signatur beruht,
sind mittlerweile sichere Routine und in all jenen
Rechts- und Wirtschaftsbereichen etabliert, in denen
sensible Dokumente und Daten über elektronische
Netzwerke verbreitet werden. Unter Verwendung
digitaler Signaturen fanden sogar schon rechtsver-
bindliche Wahlen über das Internet statt. So ist es
nicht verwunderlich, im Kundenkreis der Secrypt
GmbH neben der mediafinanz AG so namhafte
Referenzen wie das Ministerium des Innern, die
Bundeswehr, Airbus oder die Bundesdruckerei-
Tochter D-Trust zu finden.
Die zentralen Bestandteile des Verfahrens sind ein
„Schlüsselpaar“, bestehend aus einem öffentlichen
Prüfschlüssel und einem privaten Kodier- bzw.
Signaturschlüssel, sowie eine mathematische
Funktion, ein Algorithmus. Der private Schlüssel
ermöglicht dem Absender das digitale
„Unterschreiben“ von elektronischen Dokumenten.
In einem ersten Schritt errechnet der Absender mit
dem Algorithmus aus dem zu signierenden
Schreiben eine einzigartige Zahl, den so genannten
Hash-Wert. Solange das Dokument unverändert
bleibt, erzeugt derselbe Algorithmus immer densel-
ben Hash-Wert. Anschließend wird dieser Hash mit
dem privaten Schlüssel, den nur der Absender
kennt, codiert. Jetzt kann der Absender das
Dokument mit der verschlüsselten Hash-Zahl sowie
seinem Absenderzertifikat verknüpfen und an den
Empfänger senden.
Zur Prüfung der Dokumentensignatur benötigt der
Empfänger den im Zertifikat mitgelieferten öffentli-
chen Schlüssel (public Key). Durch ihn wird aus der
verschlüsselten Prüfsumme der ursprüngliche Wert
entschlüsselt. Aus dem Dokument wird unabhängig
davon noch einmal ein Hash-Wert ermittelt und nun
beide Hash-Werte miteinander verglichen.
Unterscheiden sie sich, dann stimmt die vorliegende
Fassung nicht mehr mit dem ursprünglichen
Dokument überein. Andernfalls ist sicher, dass die
Person, welcher der private Schlüssel gehört, auch
unterschrieben hat.
Sichere Korrespondenz im Netz
Tausende Mandanten der mediafinanz erhalten Monat für Monat eine elektronisch erstellteAbrechnung per E-Mail. Zwar trägt das Dokument keine Unterschrift, dennoch können sichdie Empfänger einer mediafinanz-Abrechnung auf die Authentizität von Absender und Inhaltverlassen. Sicherheit verspricht die digiSeal-Technik des Berliner Unternehmens Secrypt, mitder alle Abrechnungen des Hauses nachprüfbar gekennzeichnet werden.
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Digitale Unterschrift
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Die Rechtssicherheit in der digitalen Welt hat in
Deutschland Tradition. Als erstes Land der Welt hat
die Bundesrepublik der Authentifizierung elektroni-
scher Dokumente mit dem Gesetz zur digitalen
Signatur (SigG) zum 1. August 1997 einen rechtli-
chen Rahmen gegeben. In den darauf folgenden
Jahren nahm der Gesetzgeber zahlreiche juristische
Anpassungen und Präzisierungen vor und reagierte
so auf die progressive Entwicklung des elektroni-
schen Datenaustausches. Mittlerweile beschreiben
neben der EU-Richtlinie 1999/93 EG vom 13.
Dezember 1999 über „gemeinschaftliche
Rahmenbedingungen für Elektronische Signaturen“
auch Gesetze für den privatrechtlichen und den ver-
waltungsverfahrensrechtlichen Bereich Ausprägung
und Einsatzbereiche elektronischer Signaturen.
Neben der digitalen Signatur beschäftigt sich die
2002 gegründete Secrypt GmbH mit der digitalen
Dokumentenerfassung durch einen gedruckten
Barcode. Mit einer Datendichte von mehr als 1.000
Byte je Quadratzentimeter kann die digiSeal 2d bar-
code genannte Technologie ganze Formularinhalte
auf einer minimalen Fläche abbilden. Der Barcode
ermöglicht so die elektronische Weiterverarbeitung
und Verwaltung größter Dokument- und
Datenmengen mit einer beispiellos geringen
Fehlerquote. Das weitere Spektrum der Secrypt
GmbH erstreckt sich auf verschiedene Lösungen zur
Gewährleistung von Authentizität,
Manipulationsschutz und Vertraulichkeit für sensible
Dokumente und Daten in elektronischen
Netzwerken. Darüber hinaus bietet das
Unternehmen Softwarelösungen für den Einsatz der
elektronischen Signatur, SmartCards und sichere
elektronische Dokumente an.
Webhinweis: www.secrypt.de
mediafazit 08/2008
Die kostenfreie Eigenauskunft ist zwar nicht neu,
bislang jedoch an gewisse Bedingungen geknüpft.
So ist ein Auskunftsersuchen nach § 34 Abs. 5
Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) lediglich dann
ohne finanziellen Aufwand möglich, wenn der
Anfragende diese Auskunft nicht für wirtschaftliche
Zwecke nutzt. Überdies entfällt die Gebührenpflicht,
wenn sich herausstellt, dass gespeicherte Daten zu
korrigieren oder nach § 35 Abs. 2 BDSG aus der
Datenbank zu löschen sind. Künftig soll jeder
Bürger einmal im Jahr eine gebührenfreie Auskunft
erhalten dürfen.
Mit der verbraucherfreundlichen Neuregelung möch-
te der Gesetzgeber die großen Auskunfteien zu
etwas mehr Transparenz bewegen. Zu deren
Repertoire gehören seit geraumer Zeit wahrschein-
lichkeitsbasierte Verfahren, mit denen sie Aussagen
über die voraussichtliche Bonität von Personen
generieren können. Das gelingt auch dann, wenn
über genau diese Person keine konkreten Daten
vorliegen. Alternativ ziehen die Informationsdienste
Daten aus dem Umfeld des Kunden heran: die
Arbeitslosenquote in seiner Wohngegend, die
Ausfallwahrscheinlichkeit innerhalb der Postleit-
zahlregion oder innerhalb seiner Alters- oder
Berufsgruppe. Auch das Geschlecht kann eine Rolle
spielen, zeigen doch verschiedene Untersuchungen,
dass Frauen die zuverlässigeren Zahler sind. Auf der
Grundlage derartiger Daten kann die Auskunftei
eine Aussage über die durchschnittliche Zahlungs-
wahrscheinlichkeit treffen, mit der ein Unternehmen
grundsätzlich bei dem Kunden rechnen kann.
Ist die Bonität des Kunden ungenügend, kann etwa
seine Bank ihre Kreditvergabekonditionen verschär-
fen oder ein Onlineshop gegenüber diesem Kunden
lediglich sichere Zahlungsmethoden, wie beispiels-
weise Vorkasse, anbieten.
Mitunter führt das rein statistikbasierte Scoring
allerdings zu falschen Bonitätseinstufungen von
Kunden – mit unerfreulichen Folgen für den einzel-
nen Konsumenten. Unternehmen haben gerade in
jüngerer Zeit häufiger Geschäftsbeziehungen zu
durchaus solventen Kunden pauschal abgelehnt,
deren Scorewert Ausfallrisiken vermuten ließ.
Dies bemängelte der Verbraucherzentrale Bundes-
verband in einer Anfang dieses Jahres erschienenen
Studie. Eine Benachteiligung der Verbraucher ohne
Prüfung des Einzelfalls verstoße gegen bestehendes
Datenschutzrecht, so der Tenor.
Der vorliegende Gesetzesentwurf beschert den
Verbraucherschützern jetzt einen ersten Triumph.
Nicht nur ihre Forderung nach einer jährlichen, kos-
tenfreien Verbraucherauskunft hat der Gesetzgeber
aufgegriffen, auch das Gebot der wissenschaftlichen
Nachvollziehbarkeit von Scoringprognosen ist
Bestandteil des neuen Regelwerks. Sollte die
Gesetzeskorrektur in der vorliegenden Fassung
abgesegnet werden, dürfte der informationelle
Mehrwert für Auskunfteikunden daher beträchtlich sein.
Webhinweis: www.vzbv.de
(Verbraucherzentrale Bundesverband)
Kostenlose Schufa-Auskunft?
Kostenfreie Informationen über ihre Auskunftei-Einträge sollen Verbraucher nach dem Willender Bundesregierung erhalten. Konsumenten sollen so die Bewertung ihrer Kreditwürdigkeitleichter nachvollziehen können. Laut dem jüngsten Referentenentwurf vom Juni 2008 richtensich die geplanten Bestimmungen vornehmlich gegen angeblich intransparente Bewertungs-verfahren verschiedener Auskunfteien, wie das so genannte Scoring.
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Reform des Datenschutzes
KOMMENTAR
Stellen Sie sich folgende Szene vor: Sie sitzen bei
Ihrer Bank im Kreditinformationsgespräch und der
freundliche Sachbearbeiter erklärt Ihnen auf Nachfrage
zum Thema Scoring, das mache der Computer auto-
matisch. Tatsächlich haben Testpersonen, die im
Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband unter-
wegs waren, diese und ähnlich schwache Antworten
erhalten. Abgebügelt mit einem lapidaren Verweis auf
das Geschäftsgeheimnis erhielten sie nur selten die
Informationen, die ihnen von Rechts wegen zustehen.
Das ist fatal. Natürlich müssen Konsumenten nach-
vollziehen können, wie sich ihr Scorewert errechnet,
und sie müssen sich gegen Vorverurteilung und
widersinnige Einstufungen wehren können.
Schon werden Stimmen gegen die statistische
Konsumentenbewertung laut. Doch kann die knappe
Informationspolitik kein Argument gegen das Scoring
an sich sein. Mit welchem Instrument der
Unternehmer seine Kunden selektiert, sollte immer
noch ihm überlassen werden. Letzten Endes wird ihm
sein betriebswirtschaftliches Ergebnis ein aussagekräf-
tiges Feedback über seine Strategie geben. Als Teil
solcher Strategien hat sich nun mal das Scoring
bewährt - aus guten und plausiblen Gründen.
Wenn einem konkreten Kunden eine statistische
Ausfallwahrscheinlichkeit von 15 % zugeordnet wird,
dann ist diese Information für den Unternehmer bares
Geld wert. Von 1.000 erwarteten Euro spielt solch ein
Kunde nämlich lediglich 850 Euro ein. Daran ändert
auch der statistisch ebenfalls mit 15 % eingestufte
Multimillionär Meyer nichts, dessen Score nur deswe-
gen miserabel ist, weil sein luxuriöses Penthouse aus-
gerechnet über den Dächern einer Arbeitslosen-
hochburg liegt.
Im Zweifelsfall würde Herr Meyer seine bonitätsge-
prüfte Onlinebestellung nicht per Rechnung, sondern
nur per Vorkasse erhalten. Vielleicht würde er auch
als Kunde abgelehnt. Na und? Ein Unternehmer, der
eine konsequent scoringbasierte Linie fährt, erspart
sich mehrmals im Jahr böse Überraschungen durch
offen gebliebene Forderungen. Aller Verbraucher-
schutzkritik zum Trotz helfen solche Verfahren dem
Unternehmer, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen.
Erfreulicherweise werden Bonitätsauskünfte durch die
Gesetzesreform mittelfristig noch an Aussagekraft
gewinnen. Immerhin will der Gesetzesgeber die
Kontrolle durch den Endverbraucher intensivieren,
was einen „Wikipedia-Effekt“ zur Folge haben dürfte:
Ähnlich wie bei Inhalten der großen Online-Mitmach-
Enzyklopädie wird der Datenbestand der großen
Auskunfteien künftig viel schneller aktualisiert werden
– der Selbstkontrolle durch die Verbraucher sei Dank.
Nicht nur sie profitieren also vom neuen Gesetzestext,
sondern auch die Kunden von Schufa, Bürgel,
Infoscore oder Accumio.
Gero Keunecke
Redaktionsleitung mediafazit
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mediafazit 08/2008
3,3 Prozent
Zuletzt haben sich die Verbraucherpreise in Deutschland Anfang der neunziger Jahre so starkerhöht wie im vergangenen Juni. Das Statistische Bundesamt ermittelte sowohl im vergange-nen Juni als auch im Juli ein Plus von 3,3 % gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat. DieInflation rollt. Kommt mit ihr auch die nächste Krise?
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Einen hohen Anteil an der aktuellen Teuerungs-rate haben die massiv gestiegenen Grundver-sorgungskosten für Energie und Lebensmittel.Somit trifft die Preisentwicklung wirtschaftlichschwache Haushalte unverhältnismäßig hart.Aus einer globalen Perspektive heraus befindetsich Deutschland mit seiner angespannten wirt-schaftlichen Situation in trefflicher Gesellschaft.Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel erwartetim gesamten Euro-Raum für das laufende Jahreine Inflation von 5,1 %. Weltweit, so ließ dieInvestmentbank Morgan Stanley verlauten,betrage die Teuerungsrate in mehr als 50Ländern sogar mehr als 10 %. Betroffen seifast die Hälfte der Weltbevölkerung.
Unternehmer stecken derzeit in einer unbeque-men Situation und können kaum auf kurzfristi-ge Entspannung hoffen. Zum einen sind sieselber unmittelbar von steigenden Kostenbetroffen. Im Juni stiegen die Erzeugerpreiseum 6,9 %, die Großhandelspreise im Folge-monat sogar um 9,9 % und damit so stark wieseit 1981 nicht mehr. Zum anderen müssen siesich mit einer schwächer werdenden Kaufkraftihrer Kundschaft arrangieren. Hinzu kommen in
konjunkturschwachen Zeiten erfahrungsgemäßausufernde Zahlungsverzögerungen und stei-gende Zahlungsausfallquoten. Hier solltenUnternehmer dringend ihre Prognosen neukalkulieren, denn gerade in wirtschaftlich kriti-schen Zeiten fällt eine höhere Ausfallquotedoppelt so stark ins Gewicht. Im schlimmstenFall sehen sich Unternehmen bald mit einerneuerlichen Privatinsolvenzrallye wie in denvergangenen Jahre konfrontiert, als insolvenz-bedingte Ausfälle in Milliardenhöhe zu Pleitenin den eigenen Reihen führten. Schon vomMärz 2008 zum April 2008 hatte ein sprunghaf-ter Anstieg der statistisch erfassten Verbrau-cherinsolvenz-Summe um 600 Millionen aufmehr als 2,7 Milliarden Euro (+20 % gegenüberApril 2007) die Wirtschaft in Aufruhr versetzt.
Entsprechend deutlich verschlechterte sichauch der Geschäftsklimaindex des ifo Institutsfür Wirtschaftsforschung. Das Stimmungs-barometer der deutschen Wirtschaft stürzte imvergangenen Juli von 101,2 auf jetzt nur noch97,5 Punkte, dem niedrigsten Wert seitSeptember 2005. Die Münchner Ökonomenführen die ungünstige Konjunkturbewertung
Die aktuelle Zahl
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der Unternehmer ebenfalls auf den starkgestiegenen Ölpreis, aber auch auf den anhal-tenden Euro-Höhenflug zurück, der sich zudemnegativ auf den Export auswirkt. Schon im ver-gangenen Mai sackte der Exportklima-Index abund fiel auf den niedrigsten Stand seit 2001.Besonders hart scheint die Lage für das produ-zierende Gewerbe zu sein. Hier verringerte sichder entsprechende Saldenindex von 15 auf8,2 Punkte.
Parallel zu diesen pessimistischen Beurteil-ungen prognostizierten die ifo-Experten,Unternehmen würden in den kommendenMonaten weit weniger Personal benötigen, alses anhand des jüngsten Beschäftigungsboomszu erwarten gewesen wäre. Ihre Voraussagefinden die Wirtschaftsforscher in einerUntersuchung der Frankfurter AllgemeinenZeitung (FAZ) bestätigt. Das Blatt analysiertekürzlich die öffentlich angekündigtenPersonalveränderungen von mehr als 100Unternehmen aus dem ersten Halbjahr 2008.Den 38.000 Neueinstellungen standen etwa45.000 angekündigte Stellenstreichungengegenüber. Arbeitsmarktexperten deuten dies
als klares Indiz für ein schwindendes Vertrauender Unternehmensleitungen in einen andauern-den Aufschwung.
Weltweit stehen die Notenbanken als Wäh-rungshüter vor einem Dilemma. Zwar ist es ihreAufgabe, durch geschickte Zinssteuerung fürstabile Preise oder wenigstens eine moderatePreisentwicklung zu sorgen. Doch sind ihreMittel unter den aktuellen Vorzeichen begrenzt,zumal die derzeit spürbare Inflation nicht aus-schließlich auf unverhältnismäßigen Leitzins-sätzen beruht. Vielmehr wird der jüngstePreisanstieg vom preisunabhängig wachsendenRohstoffbedarf mit verursacht. Der Chef derEuropäischen Zentralbank (EZB), Jean-ClaudeTrichet, brachte die eigene Machtlosigkeit ineinem Interview mit der FAZ auf den Punkt:„An den Preisen für Öl und andere Rohstoffekönnen wir nichts ändern.“ Viele Analystenerwarten daher den Höhepunkt der Teuerungs-rate für den laufenden August, wenn zahlreicheEnergieversorger Ihre Strom- und Gaspreisezum Teil dramatisch erhöhen. Dann, so derTenor, könnte die Inflation auch bis auf 3,5 %ansteigen.
Neue Rechtsform für mediafinanz
Der vormalige Geschäftsführer und jetzigeVorstandsvorsitzende der neuen Kapital-gesellschaft, Dr. Alexander Ey, zieht nach demerfolgten Handelsregistereintrag eine optimisti-sche Zwischenbilanz: „Sogar in der vergange-nen, gesamtwirtschaftlicheher verhaltenen Periode,hat sich die mediafinanzmit jährlich rund 100%Wachstum überaus erfolg-reich entwickelt. Die neugewählte Gesellschafts-form unterstreicht dieLeistungsfähigkeit unseresUnternehmens und reflek-tiert unsere mittlerweileerreichte Rolle in derdeutschen Inkassolandschaft.“ WeiteresWachstum steht auch für die Zukunft fest aufder Agenda des 60 Mitarbeiter umfassendenInkassounternehmens.
Im vergangenen Halbjahr hatte dieEntwicklung der mediafinanz AG bereits deut-lich an Fahrt aufgenommen. Anfang des Jahrespräsentierte das Unternehmen seine general-überholte Internetseite. Neben dem „Gesicht“der Seite hatte das Unternehmen auch dieInhalte vollständig aktualisiert und dasCorporate Design neu definiert. Änderungennahm mediafinanz ebenfalls im geschlossenen
Mandantenbereich der Webseite vor. In einemangepassten Design finden die Kunden desInkassounternehmens jetzt ein deutlich erwei-tertes Bonitätsauskunfts-Angebot vor. Kurzzuvor konnte mediafinanz mit der TÜV-
Zertifizierung zum geprüftenForderungsmanagement auf-warten. Für ein beträchtli-ches Medienecho sorgtezudem die bundesweitbeachtete Studie „Inkasso2.0 – Forderungseinzug imE-Commerce“ Ende Juni. DieErgebnisse der Risikoanaly-se mehrerer hunderttausendForderungen nutzen vorallem online agierende
Unternehmen. Einmal mehr unterstreicht dasInkassounternehmen so seine Verbundenheitzum E-Commerce. Vermehrte Zahlungsausfälleentdeckten die mediafinanz-Statistiker insbe-sondere bei gewissen E-Mail-adressen vonKunden, Städten und Bundesländern.
„Mit den jüngsten Maßnahmen und mit demvollzogenen Wechsel unserer Unternehmens-form haben wir die Weichen für die weiterhinexpansionsorientierte Entwicklung gestellt“,betont Ey die vorwärts gewandte Perspektiveder mediafinanz AG.
Auf gutem Kurs
Die mediafinanz hat erfolgreich zu einer Aktiengesellschaft umfirmiert. Seit dem 14. Juli 2008ergänzt daher das Kürzel „AG“ den Namen des Osnabrücker Inkassounternehmens.Ausschlaggebend für die bereits im vergangenen Jahr getroffene Entscheidung war das steteWachstum des im Jahr 2000 gegründeten Unternehmens. Die Änderung der Rechtsform kröntdie erfolgreiche Unternehmensentwicklung des laufenden Jahres.
Impressum
mediafazitDie Kundenzeitschrift dermediafinanz AGWeiße Breite 5D-49084 Osnabrück
V.i.S.d.P: Gero KeuneckeTelefon: +49 (0)541 2029-0Telefax: +49 (0)541 2029-101www.mediafazit.deredaktion@mediafinanz.de
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