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ZEHNJAHRE9/1110 WährschafteBernerPlatte mitdenMannenvomMatte-Lift. DieMigrossenktdiePreise fürweitere600Artikel. SCHWACHEREURO52 STARKEDELIKATESSE72 Nr.35,29.August2011 AdressänderungenamPostschaltermeldenoderdemregionalenMitgliederdienst:Tel.0585658401 E-Mail:dienstleistungen@gmaare.migros.ch www.migrosmagazin.ch,vormalsWIRBRÜCKENBAUER Ausgabe Aare, AZA 3321 Schönbühl-Shoppyland. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631 Bilder Ruben Wyttenbach, Severin Nowacki
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ZEHN JAHRE 9/11 10
Nichts ist
wie frher
Der Berner Salvatore Battaglia
hat den Anschlag auf das World
Trade Center vor zehn Jahren
miterlebt. Und weiss, wie
9/11 New York verndert hat.
BilderRubenWyttenbach,SeverinNowacki
www.migrosmagazin.ch, vormals WIR BRCKENBAUER Nr. 35, 29. August 2011
SCHWACHER EURO 52
Die Migros senkt die Preise
fr weitere 600 Artikel.
STARKE DELIKATESSE 72
Whrschafte Berner Platte
mit den Mannen vomMatte-Lift.
Adressnderungen am Postschalter melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 565 84 01
E-Mail: dienstleistungen@gmaare.migros.ch
AusgabeAare,AZA3321Schnbhl-Shoppyland.PsdgDPAG
Ent.bez.A44631
SERIE WAHLEN 2011 30
Tamara Sidler und ihre Klassenkollegen
sind eineWoche lang Nationalrte.
ALTER
PREIS
IN CHF
NEUER
PREIS
IN CHF
PREIS
ABSCHLAG
IN %
Typisch Migros: Dank besseren Einkaufsbedingungen senken wir ab heute Montag schon
Produkten um durchschnittlich ber 10%. Damit haben wir seit Beginn dieses Jahres schon
gesenkt. Und wir bleiben weiter dran.
After Eight
After Eight, 300 g 6.50 5.80 10,8%
Baci
Baci Pralinen, 143 g 5.60 5.00 10,7%
Baci Pralinen, 200 g 7.80 7.00 10,3%
Catsan
Catsan Hygiene Plus, 10 Liter 8.90 8.00 10,1%
Catsan Hygiene Plus, 20 Liter 17.80 16.00 10,1%
Catsan Ultra Klumpstreu, 5 Liter 8.00 7.20 10,0%
Contrex
Contrex, 1,5 Liter 1.30 1.15 11,5%
Erdinger
Erdinger Weissbier alkoholfrei, 6 x 330 ml 8.40 7.50 10,7%
Heinz
Heinz Tomaten Ketchup, 342 g 1.85 1.60 13,5%
Heinz Tomaten Ketchup, 700 g 3.75 3.30 12,0%
Heinz Hot Ketchup, 570 g 3.95 3.50 11,4%
Kelloggs
Kelloggs Corn Flakes, 600 g 4.55 4.00 12,1%
Kelloggs Chocos, 600 g 5.80 5.20 10,3%
Kelloggs Tresor Choco Nougat, 500 g 6.30 5.60 11,1%
Kelloggs Special K Classic, 500 g 5.60 5.00 10,7%
Rio Mare
Rio Mare Thunsch Pt, 100 g 2.60 2.30 11,5%
Rio Mare Thunsch in Olivenl, 3 x 52 g 5.60 5.00 10,7%
Sheba
Sheba Terrine Men mit Gegel, 100 g 1.15 1.00 13,0%
Sheba Elgance Mens, 4 x 100 g 4.60 4.10 10,9%
Sheba Lachshppchen in Gele, 100 g 1.15 1.00 13,0%
ALTER
PREIS
IN CHF
NEUER
PREIS
IN CHF
PREIS
ABSCHLAG
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DRANWERNURWEITERMACHEN! DRANWERNURWEITERMACHEN!
Beispiele:
GNSTIGER:PRODUKTEWEITEREWEITERGEBEN! BER 600 GNSTIGER:PRODUKTEWEITEREWEITERGEBEN! BER 600 GNSTIGER:PRODUKTEWEITEREWEITERGEBEN! BER 600
A
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.
R
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!
wieder die Preise auf ber 600 zustzlichen
ber 4700 Produkte dauerhaft im Preis
Smarties
Smarties, Riesenrolle, 170 g 3.30 2.95 10,6%
Smarties Mini, 216 g 4.65 4.10 11,8%
LOreal
Garnier Nutrisse, Dunkelbraun 30 15.10 13.50 10,6%
Garnier Belle Color, Dunkelblond 5 11.30 10.10 10,6%
LOral Excellence Crme, Braun 4 19.80 17.80 10,1%
LOral Prfrence Rcital, Naturbraun 4 18.80 16.80 10,6%
LOral Casting Crme Gloss, Dunkelbraun 300 17.80 16.00 10,1%
LOral Excell 10, Schwarzbraun 3.0 19.80 17.80 10,1%
Garnier Herba Shine, Schwarzbraun 200 17.00 15.30 10,0%
LOral Sublime Mousse 30, reines Schwarzbraun 19.80 17.80 10,1%
LISTERINE
Listerine Coolmint, 500 ml 8.40 7.40 11,9%
Listerine Zahn- und Zahneischschutz, 500 ml 8.90 7.90 11,2%
Carambar
Carambar Caramel, 350 g 4.35 3.90 10,3%
Carambar Family, 470 g 5.95 5.30 10,9%
Krcher
Krcher Dampfreiniger SC 1122,
1400 Watt, Tankinhalt 1,2 Liter 299.00 269.00 10,0%
Krcher Hochdruckreiniger K 2.20 M PLUS,
1400 Watt, 360 l/h 179.00 159.00 11,2%
Krcher Window-Vac 50 Plus, Fenstersauger,
Sprhasche mit Wischeraufsatz 139.00 119.00 14,4%
Bosch
Bosch Akku-Schrauber IXO IV, 3,6 V, Lithium-
Ionen-Akku-Technologie, keine Selbstentladung 69.90 59.90 14,3%
Bosch Schlagbohrmaschine PSB 500 RA, 500 Watt,
max. Bohr-: 10/8/25 mm 119.00 99.90 16,1%
Bosch Multifunktionswerkzeug PMF180E, 180 Watt,
Sgen, Trennen und Schleifen 149.00 129.00 13,4%
ALTER
PREIS
IN CHF
NEUER
PREIS
IN CHF
PREIS
ABSCHLAG
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IN CHF
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4
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Migros-Magazin 35, 29. August 2011
44| Ursus Wehrli
Der Zrcher Kabarettist rumt
gerne auf. Jetzt will er Ordnung
in Aquarium und Ameisenhaufen
bringen. Wir sind gespannt.
M-Infoline:
Tel. 0848 84 0848* oder Fax
0041 44 277 20 09 (Ausland).
m-infoline@migros.ch;
www.migros.ch
Cumulus: Tel. 0848 85 0848*
oder +41 44 444 88 44
(Ausland). cumulus@migros.ch;
www.migros.ch/cumulus
Redaktion Migros-Magazin:
Limmatstrasse 152
Postfach 1766, 8031 Zrich,
Tel. 044 447 37 37,
Fax 044 447 36 01
redaktion@migrosmagazin.ch;
www.migrosmagazin.ch;
*Normaltarif
hans.schneeberger@migrosmagazin.ch
Hans Schneeberger, Chefredaktor
EDITORIAL
MENSCHEN
Zehn Jahre nach 9/11 10
Schweizer in New York erinnern
sich an den Terroranschlag vom
11.September 2001.
Interview mit Moritz Leuenberger 18
Der alt Bundesrat ber 9/11 als Angriff
auf unsere liberalen Werte.
Coloro 23
Das Artisten-Trio hat gemeinsam den
Weg zurck zum Erfolg gemeistert.
Serie Wahlen 2011 30
Der Verein Schulen nach Bern
ermglicht Jugendlichen einen Tag als
Nationalrat im Bundeshaus.
INTERVIEW
Ursus Wehrli 44
NEUES AUS DER MIGROS
Euroschwche 52
Die Migros hat hart mit Lieferanten und
Importeuren verhandelt und senkt die
Preise von ber 600 Markenartikeln.
Auf die Heimat gesetzt 58
Die Migros setzt auf Getreide aus
naturnaher Produktion.
Das zweite Flugzeug
BilderPaoloDutto,VeraHartmann,HerbertZimmermann
Anzeige
Es war das zweite Flugzeug, das mein Weltbild ins Wanken brachte.
Als an diesem Dienstagnachmittag des 11.September 2001
die Boeing 767 in den Sd-Tower des World Trade Center
raste, war mit einemMal klar, dass die Welt nicht mehr die
gleiche sein wrde. Beim ersten Crash hatte man noch auf
ein Unglck hoffen knnen, bei zwei Kollisionen war klar,
dass dies hier alles geplant gewesen sein musste. Von langer
Hand und mit tdlicher Konsequenz.
Und mit einem Gespr fr die Symbolhaftigkeit des Anschlags:
Bin Laden und seine selbstmrderischen Helfer hatten
sich das vielleicht wichtigste Symbol des westlichen
Kapitalismus zum Ziel genommen und zerstrt. Und ber
2700Menschen mit in den Tod gerissen.
Ganze Bibliotheken sind seither mit Analysen, Erklrungs-
versuchen und Prognosen gefllt worden. Und die Ver-
nderungen waren ja auch dramatisch: Afghanistan,
der Irak, das Aufkommen eines radikaleren Islamismus
die Welt ist nicht mehr die gleiche wie eine Dekade zuvor.
In dieser Ausgabe werfen wir mit Schweizer Augenzeugen in
New York einen Blick zurck auf diesen unheilvollen Tag.
Und gleichzeitig erzhlt uns der damalige
Bundesprsident Moritz Leuenberger,
wie er diesen dramatischen Herbst mit 9/11,
Swissair-Grounding, Attentat in Zug
und Unfall im Gotthardtunnel erlebt hat.
Da dieser Tag fast jedem Menschen unvergessen
bleibt, haben wir zudem die Protagonisten
in dieser Ausgabe nach ihren damaligen
unmittelbaren Gefhlen befragt.
Eine spannende Lektre!
9/11 ein Moment, den
man nie vergisst
Hans Schneeberger (51),
Aarau: Ich war an diesem
Nachmittag auf der Redaktion
der Schweizer Illustrierten.
Die dramatischen Bilder hatten sogar die sonst oft
so hektischen Journalisten paralysiert. Alle starrten
gebannt auf den Bildschirm.
In den Boxen 9/11 ein Moment,
den man nie vergisst erzhlen
die Protagonisten in dieser Zeitung,
wie sie den Terroranschlag in New
York vor zehn Jahren erlebten.
Ovronnaz / VS - 027 305 11 00 - info@thermalp.ch - www.thermalp.ch
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Unterkunft in Studio oder Wohnung
Freier Eintritt in die Thermalbder
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Thermalbder Alpen
7 Frhstcksbuffet
1 Raclette Abend oder 1 Balancemenu
Zugang zur Sauna / Fitness
7
5
6
.
-
DIESEWOCHE
|
5
126| Adrian Stern
Der Snger zeigt,
wo er seine Songs
schreibt, wie er
sich entspannt und
wem er sein Herz
geschenkt hat.
102| Lebenslust trotz Rollstuhl
Mit 19 verunfallte Ramona Spielmann und ist seither querschnittgelhmt.
Sie musste ihr ganzes Leben umkrempeln. Den Mut verlor sie trotzdem nie.
BESSER LEBEN
Warum Paare getrennt leben 101
Lebenslust trotz Rollstuhl 102
Psychologie: Blitzlichterinnerung 109
Warum wir noch genau wissen, wo
wir whrend den Anschlgen
auf das World Trade Center waren.
Tiere: Krht der Hahn 111
Bauern schwren auf Tiere als
Wetterpropheten. Meteorologe Horst
Malberg weiss, was dran ist.
Auto: Skoda 1.6 TDI Greenline 113
Testfamilie Leu ist angetan vom
sparsamen und gerumigen Kombi.
RUBRIKEN
Migros-Woche 6
Leserbriefe 8
Bild der Woche 27
Auf ein Wort 38
Kolumne: Der Hausmann 40
Bitte melde dich 117
Rtsel/Impressum 123
Cumulus 124
MEINE WELT
Adrian Stern 126
Anzeige
DAS BESTE
Saucisson, Nsse und Pilze 72
Herbststimmung in der Berner
Altstadt. Zu Besuch bei Matte-Liftboy
Hermann Vogel.
Slowfood fr Schnelle 78
Warum Berufsmilitrpilot Michael
Meister gerne Bioprodukte isst.
Vollkornbrote 80
Frisch und fruchtig 83
Die passenden Erfrischungen
fr heisse Sommertage.
Home-Office 84
In der Migros finden Sie alles, was
Sie fr Ihr Bro brauchen.
SAISONKCHE
Signore Lifestyle 88
Haarknstler Valentino setzt auch
beim Bresaola-Carpaccio Akzente.
Hauchdnn serviert 92
Es muss nicht immer Fleisch sein.
Feine Rezepte fr Fisch-, Gemse-
und Obst-Carpaccios.
IHRE REGION
Neues aus Ihrer Genossenschaft 95
6|
Migros-Magazin 35, 29. August 2011
Eistanz mit Denise Biellmann
Auf spiegelglatter Flche gastiert Holiday on Ice Anfang Dezember in
der St.-Jakobs-Arena in Basel. Es bietet pures Vergngen von der
ersten bis zur letzten Minute und spricht dabei alle Sinne und Emotio-
nen an. Von der spektakulren Erffnung weg kann das Publikum einen
Abend lang in Fantasie schwelgen. Stars und Sternchen posieren im
Blitzlichtgewitter der Fotografen auf einem spiegelglatten, roten
Teppich. Sie und die Zuschauerinnen und
Zuschauer sind hier, um zu feiern.
Die grenzenlose Leidenschaft fr den
Eistanz, inspiriert von den schnsten
Holiday-on-Ice-Momenten der letzten
Jahrzehnte, bringt einmal mehr atemberau-
bende, farbenfrohe und total neue Szenen
nach Basel. Von Anfang an liegt ein
Knistern in der Luft. Denise Biellmann,
die man kaum jemandem vorstellen muss,
ist der Stargast des Abends.
Mehr dazu in einer Woche auf den Regional-
seiten der Migros Basel sowie unter www.
topact.ch und www.ticketcorner.ch
AUS DER REGION MIGROS BASEL
Preisabschlag
Die Migros senkt ihre Preise schon wieder. Dieses
D
ieMigros ist stolz darauf, den
Kunden das beste Preis-Leis-
tungs-Verhltnis zu bieten.
Deshalb verhandelt sie hart mit
den Lieferanten von auslndi-
schen Markenartikeln, damit sie
Whrungsgewinne wegen des
schwachen Euros weitergegeben
knnen. Letzte Woche senkte die
Migros bereits die Preise vonmehr
als 500Markenartikeln. Dies Wo-
che sind es sogar noch mehr
ber 600 Markenartikel werden
gnstiger.
Die Kundinnen und Kunden
profitieren dabei gleich zweifach.
Sie kaufen gnstiger ein undms-
sen dabei nicht auf ihre Lieblings-
marken verzichten.
Lesen Sie mehr dazu ab Seite 52.
NEWS
Lob aus Deutschland
Auf Einladung der
CVP referierte Volker
Kauder, CDU/CSU-
Fraktionschef im
Deutschen Bundestag,
an einer Veranstaltung
in Zrich ber das
Thema Schweiz und
Deutschland gemein-
same Herausforderungen und
Chancen. Bereits bei einer
frheren Gelegenheit hatte er
die Migros als den besten
Lebensmittel-Grossverteiler,
den es auf der ganzen
Welt berhaupt gibt
bezeichnet. Nun doppel-
te Kauder nach und
outete sich auch als
begeisterter Leser des
Migros-Magazins, aus
dem man vieles ber
die Schweiz erfahre.
Solch ein Lob verdient natrlich
anstandslos ein Gratis-Abo.
Kauder hatte bis anhin fr sein
Migros-Magazin-Abonnement
gezahlt.
Volker Kauder.
Kunden kreieren neue Konfitren
Vor sechs Monaten fragte die
Migros ihre Kunden auf Migi-
pedia, der Internetplattform der
Migros, nach einer Idee fr eine
neue Konfi-Sorte.
Insgesamt 1102
Ideen gingen ein.
Die Siegerin,
Erdbeermund, und
die Zweitplatzier-
te, Herbstsnde,
stehen ab sofort in den
Migros-Regalen. Das Glas gibt
es fr 2.80 Franken. Die beiden
Konfitren tragen wie jedes
zusammen
mit Kunden
entwickelte
Produkt den
neuen Sticker
von Kunden
entwickelt.
Ssse Perlen
Kinder, das wird ein frher Trauben-Spass! Das Frhjahr verwhnte die
Rebstcke mit reichlich Sonne, dafr bedanken die sich jetzt mit praller
Fruchtigkeit und Ssse in den Trauben. Weinbauern aus vielen Regionen
der Schweiz berichten, dass die Weinlese dieses Jahr rund eine Woche
frher beginnen wird. Aus dem Wallis zum Beispiel kommen dann
die sogenannten Tafeltrauben. Die gelangen unter dem Label Aus der
Region. Fr die Region. in regionale Migros-Filialen. Andere Gegenden
werden wie gewohnt mit sssen Frchten aus Italien versorgt.
FRISCH IN DERMIGROS
MIGROSWOCHE
|
7
LOreal Casting
Crme Gloss
Dunkelbraun
Alter Preis:
Fr. 17.80
Neuer Preis:
Fr. 16.
Heinz Tomato
Ketchup
Alter Preis: Fr. 1.85
Neuer Preis:
Fr. 1.60
Sheba Terrine Men mit Geflgel
Alter Preis: Fr. 1.15
Neuer Preis: Fr. 1.
Rio Mare Thunfisch in Olivenl
3 x52 g
Alter Preis: Fr. 5.60
Neuer Preis: Fr. 5.
Smarties, 170 g
Alter Preis: Fr. 3.30
Neuer Preis: Fr. 2.95
Kelloggs Corn
Flakes, 600 g
Alter Preis:
Fr. 4.55
Neuer Preis:
Fr. 4.
zum Zweiten
Mal bei ber 600 importierten Markenartikeln.
10 000 Franken
gegen den Hunger
Bei einer spontanen Sammel-
aktion fr die Hunger leidenden
Flchtlinge inOstafrika haben die
Mitarbeiter desMigros-Genossen-
schafts-Bundes in Zrich rund
4000 Franken aus dem eigenen
Sack gespendet. Die erfolgreiche
Aktion zeigt eindrcklich, wie
sich eine Einzelinitiative lohnen
kann: Daria Mnch, eine Mit-
arbeiterin der Migros-Infoline
hatte die Sammelaktion spontan
angeschoben. Dass das Schicksal
der Flchtlinge bewegt, zeigten
bereits die ersten Tage, an denen
eifrig gespendet wurde. Bis am
Schluss kamen so 3941.60 Fran-
ken zusammen.
Migros-Chef Herbert Bolliger
ist beeindruckt: Das ist eine
grossartige Sache und auch ein
Ausdruck desMigros-Geistes. Die
Generaldirektion mchte die Ak-
tion deshalbmittragen und rundet
den Betrag auf 10000 Franken
auf. cp
Spenden helfen wenigstens den Hunger zu stillen. Wie hier in Somalia.
8|
Migros-Magazin 35, 29. August 2011
MM 34: Zum Leserbrief von
FDP-Prsident Fulvio Pelli
ber das Interview mit
Michael Hermann im MM 33.
Die Schweiz hat ihren
Lebensraum verkauft
Dass die Schweiz wirtschaftlich
erfolgreich ist, mag ja stimmen.
Aber die Finanzen sind doch
nicht das Einzige! Die Schweiz
ist ein hoffnungslos bervlker-
tes Land. Wir haben doch nicht
mehr 1848 und 2,5 Millionen
Einwohner, sondern ber acht
Millionen. berall fehlt der
Raum, die Agglomerationen
wachsen zusammen, Erholungs-
gebiete und Kulturland schrump-
fen, Asphalt- und Betonflchen
dehnen sich aus, die Gewsser
sind belastet, die Luft ist schmut-
zig. Die allzu dichte Bevlkerung
fhrt zu seelischen Strungen,
Suchtkrankheiten, Kriminalitt,
Neurosen. Das ist doch die
realistische Betrachtungsweise!
Im Grunde genommen hat die
Schweiz ihren Lebensraum
verkauft. Eine Verbesserung
drfte schwierig sein.
Jean-Jacques Hegg
8600 Dbendorf
Einmal mehr leiert der FDP-
Prsident die alte Forderung
nach noch tieferen Steuern fr
alle herunter. Von linearen
Steuersenkungen profitieren
vor allem die Wirtschaft und die
Wohlbetuchten. Fr den
Mittelstand und die unteren
Einkommen fallen sie hchstens
als Fnflibergeschenke an. Da
scheint mir die sehr moderate
Erbschaftssteuer, die erst noch
zur Strkung der AHV und der
Kantone dient, doch einiges
gerechter zu sein. Erich Michel
8800 Thalwil
MM 34: Wir befinden
uns in einer dramatischen
Situation, Interview
mit Klaus W. Wellershoff.
Wechselkurs ist
realittsfremd
Mit Interesse lese ich (70 Jahre)
jede Woche Ihr Magazin. Ich
gratuliere Ihnen, dass Sie Herrn
Irgendwann hrte ich auf, das Unkraut zwischen den Kiesel-
steinen auszuzupfen. Eine Zeitlang wuchs Rotklee, und
es machte mir Spass, den Hummeln zuzuschauen oder den
kleinen Hslischnecken, die an den Stngeln hochkrochen. Die
Rossschnecken sind Nahrung fr den Igel, der jeweils im
Bltterhaufen seinen Winterschlaf verbringt. Im Sommer stelle
ich immer eine flache Schale mit Wasser bereit, damit er davon
trinken kann. Vreni Messmer
9300 Wittenbach
MM 34: Perfekt verludert, Gartengeschichte ber den
Trend, Grten verwildern zu lassen.
Das knnte
mein Sitzplatz
sein
Beim Tpfchengang
scheiden sich die Geister.
Wellershoff, meiner Ansicht
nach einer der besten konomen
unseres Landes, zu diesem
Interview verpflichten konnten.
In seiner volksnahen Art ist es
ihm gelungen, einen Teil der
wirtschaftlichen Probleme in
verstndlicher Art darzulegen.
brigens: Was Ihr Magazin von
anderen Konsummagazinen und
Gratisperiodikas unterscheidet,
sind die aktuellen Hintergrund-
berichte. Fahren Sie so weiter.
Max Beler, 6460 Altdorf
Die einzig ehrliche Probleml-
sung wre, die Wechselkurse der
aktuellen Kaufkraft anzupassen:
Stattdessen bleibt der Wechsel-
kurs einer realittsfremden,
profitorientierten Spekulation
berlassen. Joachim Reuss
7000 Chur
MM 34: Quotenknig Stefan
Gubser, Mann der Woche.
Stefan Gubser hat
keine Starallren
Ich habe mich riesig ber den
Artikel gefreut. Endlich wieder
mal etwas Gutes ber Stefan
Gubser. Ich hatte das Glck,
diesen sehr netten Schauspieler
persnlich kennenzulernen.
Mein Mann war damals im
Rohlstuhl und konnte nicht
mehr sprechen. Stefan Gubser
hat sich mit ihm ganz normal
unterhalten, als wrde er uns
schon ewig kennen. Er ist ein
sehr warmherziger, guter
Mensch ohne Starallren
Liselotte Bsch
8964 Rudolfstetten
MM 34: Geduld bringt
trockene Kinder, Artikel
ber Windeln.
Das Umfeld verletzt
oft am meisten
Ich bin froh um den Artikel, der
gerade rechtzeitig zum Kinder-
gartenstart kommt. Whrend
meine ersten Tchter mit zwei
Jahren mehr oder weniger
trocken waren, bereitet mir
meine jetzt viereinhalbjhrige
Tochter immer noch Sorgen.
Dabei sollte sie ja im Kindergar-
ten trocken sein. Gerade von
Mttern, deren Kinder schon
frh trocken waren und die sich
deshalb fr besonders fhig
halten, wird man nicht selten als
unfhig verurteilt, und man
bekommt ungefragt Ratschlge.
Das Umfeld stresst und verletzt
oft ammeisten. Manuela Bregenzer
8640 Rapperswil
Eltern knnen sehr wohl beein-
flussen, wann das Kind am Tag
LESERBRIEFE
|
9
EinBuschauffeurmussmehrmals am
Tagmitanhren,wasdie Leute fr
dummeGesprche amHandy fhren.
RuthMettler-Redi, 6417 Sattel
Schreiben Sie uns: Wir freuen uns ber Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je krzer Ihr Brief, desto grsser die Chance, dass er verffentlicht wird. Zuschriften
knnen durch die Redaktion gekrzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Postfach 1751, 8031 Zrich, oder per Mail an leserbriefe@migrosmagazin.ch. Und
vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.
oder nicht, mehrmals am Tag
mitanhren, was fr dumme,
laute Gesprche die Leute mit
demHandy fhren. Die setzen
sich dann noch sehr oft auf die
vordersten Pltze, genau hinter
den Chauffeur. Fahrgste, die sich
daran stren, dass andere mit dem
Handy telefonieren, knnen
jederzeit den Bus verlassen. Der
Chauffeur kann das nicht. Ganz
ehrlich, haben Sie schonmal
erlebt, dass in einem Linienbus
leise telefoniert wird? Aus
Erfahrung kann ich sagen: Nein.
Da knnen die Linienbusse noch
so leise sein, der Fahrgast hat
noch immer das Gefhl, er msse
ins Handy schreien.
Ruth Mettler-Redi, 6417 Sattel
BilderBildPetraBecker/JahreszeitenVerlag,Fotolia
Neuer Gartentrend:
verwildern lassen.
9/11 ein Moment, den man nie vergisst
Rachel Fink (34), Rschlikon: Ich habe
damals als Dentalhygienikerin gearbeitet.
Ich komme aus Amerika und war seit fnf
Tagen in der Schweiz. Mein Chef hrte Radio
und war pltzlich ganz aufgeregt. Da mein Deutsch
damals nicht gut war, habe ich zuerst nicht verstanden,
um was es geht. Als er mir die Lage erklrte, war ich
schockiert und traurig. Zum Glck ist meinen
Verwandten, die in New York leben, nichts passiert.
9/11 ein Moment, den man nie vergisst
Eliane Wlti (57), Biel: Ich war zu
Hause am Bgeln. Die Kinder kamen von der
Schule nach Hause und sagten, ich solle den
Fernseher anschalten. Die Bilder aus New
York schockierten uns. Das Gert lief den ganzen Tag.
An einen normalen Tagesablauf war nicht zu denken.
sauber wird. Jeweils im Sommer
liess ich bei meinen drei Kin-
dern, als sie zwei Jahre alt waren,
die Windeln weg. Sehr schnell
und ohne Druck wurden sie
sauber. Elke-Maria Kurmann
4500 Solothurn
MM 34: Wer nicht hren will,
tuts trotzdem, Artikel ber
Handygesprche im V.
Der Chauffeur kann
nicht aussteigen
Der Text sollte heissen: Wer nicht
hren will, muss mithren, auch
wenn er das nicht will! Warum
fragen Sie nicht einen Berufs-
chauffeur? Der muss, ob er will
MM 34: Lehrabschluss mit 57, Artikel zu Rosa Ranieli,
die ihren Traumberuf nach 40 Jahren erlernt hat.
Solche Beitrge machen Mut
Ich habe einen hnlichenWeg gemacht wie Rosa Ranieli. Zur
Ehrenrettung meiner Eltern soll hier gesagt werden, dass es ihr
Wunsch war, mich im KV zu sehen, ich jedoch in pubertrem
Trotz einen anderenWeg eingeschlagen habe. Sehr viel spter,
mit vier Jugendlichen in Ausbildung und auf mich alleine gestellt,
wurde mir klar, dass ich eine solide Ausbildung brauchte, um
meine Familie zu ernhren. Mit 47 Jahren hatte ich dann den
KV-Abschluss und eineMenge Selbstvertrauen im Sack zwei
Jahre spter habe ich meine Traumstelle in einem Schulsekreta-
riat gefunden. Ich hoffe, dass solche Beitrge vielenMenschen
Mut machen, auch im erwachsenen Alter noch etwas anzupa-
cken, es lohnt sich. Eliane Wlti
2500 Biel
MM 34: Geduld bringt trockene Kinder,
Artikel ber Windeln.
Es geht auch ohne Windeln
Will man sein Baby von Geburt an bei seinem Geschft unter-
sttzen, muss man lernen, die Signale wahrzunehmen und zu
spren, wann das Baby muss, damit man es dann ber ein
geeignetes Gefss halten kann, um ein windelfreies Aufwachsen
zu ermglichen. Rachel Fink
8803 Rschlikon
10
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Migros-Magazin 35, 29. August 2011
Der Tag, an dem
die Welt stillstand
Zehn Jahre sind seit 9/11 vergangen, und trotzdem erscheint es so, als
wre es erst gestern gewesen. Der schreckliche Moment, als sich
zwei Flugzeuge in die Twin Towers bohrten und die Trme wie
Kartenhuser zusammensackten, hat sich den Menschen fr immer
ins Gedchtnis gebrannt. Acht Schweizer in New York erzhlen, wie
sie den Terroranschlag erlebt haben und heute damit zurechtkommen.
Andreas
Frischknecht (38)
Anwalt, aus Bern,
seit August 2001 in New York.
Ich habe damals an derNewYork
University studiert und beim Bat-
tery Park, ganz nahe beim World
Trade Center (WTC), gewohnt.
Kurz nach neun habe ich dasHaus
verlassen, um zu einer Vorlesung
zu gehen. Kaum draussen, sah ich
einen der Trme des WTC bren-
nen und hrte auch schon erste
Sirenen. Ich rief sofort meine El-
tern an, um sie zu beruhigen und
ihnen zu versichern, dass sie sich
keine Sorgen zu machen brauch-
ten. Sie allerdings sagten, dass bei
ihnen im Fernsehen beide Trme
brannten. Kann ja nicht sein,
dachte ich, das muss an der Pers-
pektive der TV-Kamera liegen.
Wieder draussen sah auch ich
es: Beide Trme brannten. Immer
mehr Leute standen da und starr-
ten, und Gerchte machten die
Runde, dass Flugzeuge hineinge-
flogen sein sollten. Spter sah ich
im Fernsehen, dass eine der Ma-
schinen dabei nur knapp ber
mein Gebude geflogen war. Ich
machte mich dennoch auf den
Weg zur Uni. In der U-Bahn re-
deten selbst Wildfremde mit-
einander und spekulierten.
Surreal, wie in
einem Science-Fiction-Film
Wieder draussen, ging ich Rich-
tungUni und hatte von dort einen
direktenBlick runter auf dasWTC.
Es war surreal, wie aus einem die-
ser Filme, in dem Ausserirdische
angreifen: Alle Autos hatten ge-
stoppt, die Leute standen rund um
die Fahrzeuge, starrten Richtung
WTC,whrend die Autoradios lie-
fen. Immer mehr Gerchte zirku-
lierten. Dann sah ich, wie der ers-
te Turm einstrzte. Die Leute
rasteten aus, einMann neben mir
wurde vllig hysterisch.
Auch ichwar fassungslos, aber
nachdem ich mich vom ersten
Schock erholt hatte, bernahm
meine praktische Seite: Mir war
sofort klar, dass ich so schnell
nicht wieder nach Hause komme,
weil meine Wohnung direkt im
Katastrophengebiet lag. So ging
ich erst mal im nchsten K-Mart
Unterwsche und eine Zahnbrs-
te kaufen. Dann weiter in die Vor-
lesung, die erstaunlicherweise
trotz allem stattfand.
Die erste Woche kam ich bei
Schweizer Studienkollegen unter,
danach hat mich die Uni in einem
Hotel einquartiert. Das Gebiet, in
dem sich meine Wohnung befin-
det, war drei Wochen lang Sperr-
zone. Einmal durfte ich rein, um
ein paar Sachen zu holen, zu Fuss
in den 20.Stock hoch und wieder
runter. Ich erinneremich noch an
denGestank aus denWohnungen.
Der Strom war natrlich unter-
brochen, und all die Lebensmittel
in den Khlschrnken rotteten vor
sich hin.
9/11 hat die Welt verndert
und auch die Menschen hier. Das
Undenkbare ist an diesem Tag
denkbar geworden. ImHinterkopf
weiss man, dass so etwas wieder
passieren kann.
Ich rief sofort meine Eltern an.
Andreas Frischknecht beim
Battery Park. Im Hintergrund die
Baustelle des Ground Zero.
MENSCHEN9/11
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11
Rosa
Schupbach (83)
Pensionierte Volkswirtschafterin
und noch immer aktive
Hilfspolizistin bei der New Yorker
Polizei, aus Zrich, seit 1959 in
New York.
Ichwar zuHause inmeinerWoh-
nung an der Upper East Side, als
pltzlich eine Freundin aus der
Schweiz anrief undmich ganz auf-
geregt fragte, ob bei mir alles okay
sei. Ich sagte ja, wieso? Sie sagte,
ich soll mal den Fernseher ein-
schalten. So hatte ich erfahren,
was passiert war. Es war ein
Schock! Ein Angriff auf die
Um mich zu
beruhigen,
beschloss ich
zu bgeln.
Rosa Schupbach in ihrer
Wohnung an Manhattans Upper
East Side.
12
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Migros-Magazin 35, 29. August 2011
Die Erinnerung daran treibt
mir bis heute die Trnen
in die Augen.
USA, ich wusste nicht,
was ich tun sollte. Um
mich zu beruhigen, beschloss
ich, etwas zu bgeln. Vor lau-
ter Aufregung habe ich dann
den Ofenreiniger auf die W-
sche gespritzt. Es war einer der
schwersten Tage, die ich in den
USA erlebt habe. Ich fhlte
mich persnlich angegriffen.
Am nchsten Tag ging ich
schon frh zu meinem Polizei-
posten an der East 67th Street.
Es war ja fast Ausnahmezu-
stand, man kam nicht mehr
rein in die Stadt, vieles war
abgeriegelt. Im Strassenblock
beim Polizeiposten befindet
sich zudem das russische Kon-
sulat, eine jdische Synagoge
und die Brandwache ermuss-
te sicherheitshalber abgeriegelt
werden. Mein Job war es, die
Strassensperre zu bewachen.
Wochenlang Gestank und
gelber Staub berall
Ich stand den ganzen Tag an
der Barriere, hatte kaum Zeit,
etwas zu kaufen oder zu essen,
und da kamen pltzlich Wild-
fremde und boten mir Wasser
an oder einen Kaffee. Ich erin-
neremich an eine Schulklasse,
die Kekse brachte die Hilfs-
bereitschaft war riesig. So nett
und solidarischwaren die Leu-
te noch nie zumir, wenn ich in
Uniform unterwegs war.
Ich habe auch die einzige
Schweizerin gekannt, die beim
Anschlag umgekommen ist,
Selina Suter. Sie sass wie ich
im Vorstand der Swiss Ameri-
can Historical Society und
arbeitete als Sachbearbeiterin
einer Personalvermittlungs-
firma im 79.Stock des WTC.
Selbst bei uns, an derUpper
East Side oben, hat man noch
wochenlang diesen grsslichen
Gestank von Ground Zero ge-
rochen, und gelber Staub hat
sich auf den Fenstersimsen
niedergesetzt darin wohl
auch die berreste von toten
Menschen. Noch heutemache
ich mir Sorgen, wenn ich
pltzlich die Motoren eines
tief fliegenden Flugzeugs hre.
Ich fhle mich definitiv nicht
mehr so sicher wie vorher.
Nina Froriep im Flur vor
ihrem frheren Bro.
Durch die Tr hinter ihr
schleuste sie Leute in
die Sperrzone.
MENSCHEN9/11
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13
Nina Froriep (46)
Filmproduzentin, aus Zrich,
seit 1989 in New York.
An jenem Vormittag machte ich
mich erst nach 10 Uhr auf den
Weg ins Bro, das damals sdlich
der Canal Street lag. Schnell merk-
te ich, dass eine seltsame Stim-
mung in der Luft lag. Ich sprach
eine Frau an und fragte, was los
sei. Sie sahmich unglubig an und
erklrtemir, dass Flugzeuge in die
Trme des World Trade Centers
geflogen waren und einer einge-
strzt sei. Ich fing an zu rennen,
gegen den Strom der Menschen,
die alle nach Norden marschier-
ten. Ich hatte zwei junge Frauen
und einen Filmemacher in mei-
nemBro undmachtemir furcht-
bare Sorgen.
Als ich um eine Strassenecke
bog, sah ich pltzlich den einen
Turm dort stehen. Ich starrte auf
die Leerstelle, wo bisher immer
der zweite Turm gestanden hatte,
versuchte das Bild zu begreifen,
das sich mir bot. Keine drei Tage
zuvor hatte ich noch in der Top of
theWorld-Bar desWTC bis in die
frhen Morgenstunden getanzt.
Die Sekretrin schrie nur
noch hysterisch
Im Bro angekommen, fand ich
alle unversehrt vor. Wir starrten
aus dem Fenster und sahen
aschebedeckteMenschen, die sich
gegen Norden bewegten. Einige
rannten. Ich versuchte meine
Mutter in der Schweiz anzurufen,
aber die internationalen Verbin-
dungen funktionierten nicht.
Whrend wir aus dem Fenster
auf den einzelnen brennenden
Turm starrten, brach dieser vor
unseren Augen zusammen. Ich
werde diesenMoment nie verges-
sen, die Erinnerung daran treibt
mir bis heute die Trnen in die
Augen. Meine Sekretrin schrie
nur noch hysterisch.Mir war klar,
dass ich hier in furchtbarer Weise
Geschichte erlebte, und ich dach-
te noch, gut, dass der Turm implo-
diert und nicht seitwrts gekippt
ist und so noch mehr Menschen
zu Schaden brachte.
Ich schickte alle nach Hause,
blieb selbst aber an meinem
Schreibtisch sitzen, der nun von
einer feinen Staubschicht bedeckt
war. Ein grsslicher Geruch von
brennendem Metall, Gummi und
vielleicht Fleisch breitete sich aus.
Aber irgendwie schien mir, ich
knnte meine kleine Firma be-
schtzen, indem ich hier an
meinem Tisch sitzen blieb.
In den ersten 24 Stunden war
ich im Schadenbegrenzungs-
modus und versuchte, panische
Freundinnen zu beruhigen.Meine
vertraute Umgebung hatte sich in
eine Kriegszone verwandelt. Die
Gegend sdlichmeines Bros war
Sperrgebiet. Aber mein Gebude
stand genauso auf der Grenze,
dass man durch den Nebenein-
gang an der Canal Street rein und
dann unkontrolliert durch den
Haupteingang in das Sperrgebiet
gehen konnte. Einige meiner
Freunde, die aus ihren Wohnun-
gen evakuiert worden waren, ge-
langten so ins Sperrgebiet.
Heute, zehn Jahre spter bin
ich fassungslos, wie weit die
Angst vor dem Anderen um sich
gegriffen hat, insbesondere wenn
es umMuslime geht. Das war auch
die Motivation fr meinen Film
Abrahams Children, in dem es
um muslimische Kinder in New
York geht, und was sie alles er-
leben und aushalten mssen.
New York hat mit diesem An-
schlag seine Unschuld verloren.
Viele Amerikaner haben erst
durch 9/11 berhaupt realisiert,
dass es Terrorismus gibt und ver-
hielten sich zum Teil, als sei mit
diesem Anschlag der Terrorismus
erfunden worden. Das illustriert
die Naivitt und Selbstbezogen-
heit, die zuvor geherrscht hat. Fr
sie war es ein Weckruf, dass es
auch eine Welt ausserhalb der
USA gibt.
Mary Pratt (42)
Foto-Producerin,
aus Solothurn,
seit 1994 in New York.
Ichwar zumZeitpunkt des An-
schlags an der Upper West Side
an einer geschftlichen Bespre-
chung. Danach begab ich mich
zur Subway, die zu meinem r-
ger ausser Betrieb war. Teils zu
Fuss, teils mit dem Bus, machte
ich mich auf denWeg. Es dauer-
te mehrere Stunden, bis ich im
West Village ankam, wo ich
wohnte, und in dieser Zeit er-
fuhr ich in sehr kleinen Dosen,
was geschehen war.
Allerdings konnte ich es
nicht richtig glauben; ich erin-
nere mich noch gut daran, dass
ich beschloss, nicht auf das Ge-
rede zu hren. Die Indizien ver-
strkten sich jedoch: Da war et-
wa ein schwarzer Mann beim
Washington Square Park, der
von Kopf bis Fuss von weissem
Staub berzogen war und ziem-
lich gespenstisch aussah.
In diesem Moment kam er-
staunlicherweise der Anrufmei-
nes Vaters durch, und so war er
der Erste, der mir glaubwrdig
sagte, was passiert war. Aber
selbst als ich kurz darauf zuHau-
se war und den Fernseher ein-
schaltete, dauerte es noch Stun-
den, bis ich das Ausmass der
Katastrophe wirklich begriff.
Dekadente Prada-Party
drei Tage danach
Ich erinnere mich noch gut an
den beissenden Geruch, der
wochenlang anhielt und an die
Lastwagen, die riesige, noch
heisse Stahlteile wegtranspor-
tierten. Und ichweiss noch, was
ich fr ein komisches Gefhl im
Bauch hatte, als ich drei Tage
nach den Anschlgen die exklu-
sive Ladenerffnungsparty von
Prada in Soho besuchte die
Dekadenz kam mir so fehl am
Platz vor, und dennoch war mir
die Ablenkung mehr als recht.
Bekanntlich haben nach 9/11
viele New Yorker Kleinunter-
nehmer und Freelancer massiv
gelitten. Bei mir war es genau
das Gegenteil: Meine kleine
Fotoproduktionsfirma, noch
nicht mal ein Jahr alt, kam da-
mals erst richtig in Schwung.
Wenige Tage nach der Tragdie
erhielt ich den Auftrag fr eine
Fotokampagne, die am 11. Sep-
tember fallengelassen worden
war und nun dringend realisiert
werden sollte.
NewYork ist eine ausgespro-
chen widerstandsfhige Stadt,
ebenso wie ihre Bewohner. Ich
war immer schon ein Fan dieser
zwei klotzigen Trme undwerde
das World Trade Center vermis-
sen. Es mag sich merkwrdig
anhren, aber ich bin dankbar,
dass ich damals hier war, in
meiner Stadt, ich fhle mich
New York dadurch verbun-
dener.
Es dauerte
Stunden,
bis ich das
Ausmass der
Katastrophe
begriff.
Mary Pratt beim Washington
Square Park, wo sie einem
mit weissem Staub bedeckten
Mann begegnete.
14
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Migros-Magazin 35, 29. August 2011
Audrey
Manley (44)
Kunsthistorikerin, in den USA
aufgewachsen mit Schweizer
Eltern aus Pontresina GR,
in New York seit 1989.
Als der erste Turm fiel, war ich
zu Hause in unserer Wohnung
sdlich der Canal Street, hatte
meine Mutter am Telefon und
starrte gerade aus dem Fenster
auf das brennende World Trade
Center. Ich schrie, liess den
Apparat fallen und rannte in die
Kche, um inDeckung zu gehen.
Ich hatte einfach Angst, wusste
nicht, was noch alles passieren
knnte. Dann entschied ich
mich, demRatmeinerMutter zu
folgen und zu gehen.
Ich packtemeinHandy, Geld,
schloss die Wohnung ab und
rannte ziemlich panisch auf die
Strasse. Zu dem Zeitpunkt be-
wegte sich eine gigantische
Staubwolke weg vom WTC. Ich
lief mit dem Strom mit. Inzwi-
schen funktionierten dieHandys
nicht mehr richtig, ich erreichte
niemanden, weder meine Eltern
imNordenNewYorks, nochmei-
nen Mann im Bro oder meine
Schwester, die auch gerade in der
Stadt war. Endlich nach ber
einer halben Stunde er-
reichte ich meinen
Vater. Ich weinte und
sagte ihm, er msse
versuchen, die anderen
zu erreichen, damit wir
uns treffen und einen
Weg aus der Stadt
finden konnten. Wir
einigten uns auf eine
Strassenecke bei der
Grand Central Station.
Tatschlich schaffte
mein Vater es, mit den
anderen zu telefonie-
ren, und wir fielen uns
bald darauf in die Arme.
Der Bahnhof allerdings
war lngst evakuiert, es
fuhren keine Zge. Und
die Busse, waren so
voll, dass man keine
Chance hatte reinzu-
kommen. Also gingen
wir zu Fuss.
Als wir den Central
Park erreichten, wurde
es vllig surreal. Dort
waren Leute auf dem
Rasen, die Frisbee spiel-
ten undmit ihrenHun-
den herumtollten, als
wre nichts geschehen.
Weiter oben an derMa-
dison Avenue sassen
die Gste draussen in
kleinen Restaurants
und assen ihren Lunch.
Am liebsten htte ich
diese Leute gepackt und
angeschrien, ob ihnen
eigentlich klar ist, was
gerade passiert.
Schliesslich erreichten wir
weiter oben an der 125th Street
einen weiteren Bahnhof, und
dort fuhren Zge. Inzwischen
flogen auch Kampfjets ber die
Stadt, was uns ein Gefhl grsse-
rer Sicherheit gab. Wir schafften
es raus aus der Stadt und erreich-
ten das Haus meiner Eltern am
spten Nachmittag.
9/11 hat das Land verndert.
Die New Yorker sind freundli-
cher und sanfter, bis heute. Aber
viele Menschen sind auch ngst-
licher geworden. Und viele regen
sich ber die Sicherheitskontrol-
len an den Flughfen auf. Ich
nicht. Ich bin froh darber. Das
Land ist sicherer geworden.
In jenen
Tagen waren
wir alle
Amerikaner.
Hans Kaeser nahe der
Grand Central Station,
wo er damals aus seinem
Bro evakuiert wurde.
Hans Kaeser (58)
Wirtschaftsanwalt,
aus Zrich,
seit 1981 in New York.
Meine Kanzlei befand sich da-
mals imMetLife-Gebude bei der
Grand Central Station. Kurz vor
9 Uhr steckte einer meiner Part-
ner seinen Kopf inmein Bro und
meinte, es sei wohl ein Sportflie-
ger insWTC geflogen. Drben bei
ihm sahen wir dann den dicken
schwarzen Rauch, der in denHim-
mel aufstieg. Zurck in meinem
Bro, erschien auf meinem Bild-
schirm eine blinkende Warnung:
Gebude evakuieren! Dies ist ein
Notfall, keine bung!
Unten auf der Strasse waren
bereits Hunderte von Menschen,
alle etwas unschlssig, wohinman
sich nunwenden sollte. Ich schlug
einigenmeiner Partner den nahe-
Audrey Manley in ihrer Wohnung am Broadway, die sie damals fluchtartig
verlassen hat.
Im Central Park spielten die
Leute Frisbee, als wre nichts
geschehen.
MENSCHEN9/11
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15
Salvatore
Battaglia (44)
Krankenpfleger,
aus Mittelhusern BE,
seit 1991 in New York.
Mein Bro lag damals direkt
beim Bahnhof Hoboken, New
Jersey, und hatte eine wunder-
schne Sicht auf dasWorld Trade
Center. Pltzlich sagte meine
Arbeitskollegin, es sei komisch,
wie alle Leute vor dem Bahnhof
nach oben schauten. Erst dann
sah ich den Rauch beim WTC
und einen Flugzeugschwanz.
Whrend eines Telefongesprchs
sah ich durchs Fenster. In dem
Moment schoss von rechts ein
Flugzeug ins Blickfeld. Die Ma-
schine verschwand hinter dem
WTC, eine Sekunde spter sah
ich einen riesigen Feuerball wie
in einem Schwarzenegger-Film.
Whrend der nchstenMinu-
ten breitete sich panikartig Angst
aus. Die Telefonleitungen funk-
tionierten noch, und in unserem
Bro voller Auslnder versuch-
ten natrlich alle, ihre Familien
in Europa zu erreichen. Ich rief
meinen damaligen Freund bei
uns zu Hause an, um ihn zu war-
nen und sicher zu sein, dass er
okay war.
Schliesslich sahen wir
die Trme des WTC
einstrzen, ich glaube,
ich habe noch nie ein so
schreckliches Bild ge-
sehen. Es hat extrem
wehgetan. Fr mich
war es fast so, als wre
ein Mensch gestorben,
der mir nahe stand.
Und ich sprte auch
Wut.Die verstrkte sich
noch, als ich spter
dann Bilder im Fernse-
hen sah, wie sie irgend-
wo in der arabischen
Welt gefeiert haben.
Ich ging dann raus
auf die Strasse und half
in einer Notfallstation
mit, die vor dem Bahn-
hof aufgebaut worden
war. Einige der Leute
aus dem Katastrophen-
gebiet waren wie in
Mehl getaucht, andere
sahen aus, wie wenn
nichts passiert wre.
Viele waren es nicht.
Und da war kein
Blut, nur unglaublicher
Schmerz in denGesich-
tern und Augen.
Spter amNachmit-
tag realisierte ich, dass
ich an dem Tag wahr-
scheinlich nicht nach
Hause ins East Village
kommen wrde; es
fuhren weder Fhren
noch Zge nach New
York. Ich hatte mich
schon auf eine Nacht
imBro vorbereitet, als gegen 22
Uhr ein Gercht aufkam, dass es
doch einen Zug ohne Halt bis an
die 33.Strasse geben knnte. Der
Zug fuhr tatschlich, aber ausser
mir sass praktisch niemand drin.
Auch das East Village war leer.
Wochen spter versuchte ich,
zum Ground Zero zu gehen, um
mir ein Bild zumachen. Ich habe
es nicht geschafft, der Stress war
zu gross. berall waren Touris-
ten, die fotografierten, und
Leute, die versuchten Fotos vom
Anschlag zu verkaufen. Das hat
mich richtig wtend gemacht.
Erst vier, fnf Monate spter
schaffte ich es, mir Ground Zero
anzusehen.
gelegenenHarvard Club vor. Dies
nicht zuletzt deshalb, weil der sich
in einem alten Townhousemit nur
sechs Stockwerken befindet. Dort
waren in der Haupthalle bereits
zwei Fernseher aufgestellt wor-
den, auf denen sich die Tragdie
in allen Einzelheiten verfolgen
liess.
Als wir uns von den Bildern
des Grauens losreissen konnten,
beschlossen jene, die in den Vor-
orten lebten, sich zu Fuss aufzu-
machen, in der Hoffnung, weiter
im Norden eine Transportmg-
lichkeit zu finden. Die Park Ave-
nue war mit Abertausenden von
Menschen berflutet, viele davon
mit kleinen Radios an den Ohren,
und fast alle mit frischen Trnen-
spuren auf ihren Gesichtern.
Acht Vter von befreundeten
Familien kehrten nie zurck
Wir marschierten gute drei Kilo-
meter nordwrts. Ich erinnerte
mich an eine Hertz-Autovermie-
tung an der 89.Strasse. Die klima-
tisierte Ruhe, die uns dort emp-
fing, war surreal. In Erwartung
einer schwierigen Fahrt durch
rauchgeschwrzte Trmmerfelder
mieteten wir das grsste vierrad-
getriebene Auto im Angebot. Zu
unserem Erstaunen jedoch waren
alle Strassen leergefegt, wir waren
in Rekordzeit zu Hause.
In unserem kleinen Vorort in
Westchester County wurde in
Windeseile bekannt, welche Vter
noch vermisst wurden. Am sel-
ben Abend besuchten wir be-
freundete Familien und sprachen
den bangenden AngehrigenMut
zu. Bei acht Familien jedoch
kehrte der Vater nie wieder
zurck. Alles Leute, die wir gut
gekannt haben. Damit nahm die
Tragdie eine sehr persnliche
Dimension an.
Amnchsten Tag, auf dem all-
morgendlichen Spaziergang mit
dem Hund, realisierte ich pltz-
lich, dass vor jedemHaus die ame-
rikanische Flaggewehte, das hatte
es vorher noch nie gegeben. Etwas
beschmtmachte ichmich auf die
mhsame Suche nach einer der
letzten Fahnen. Sie wehte wh-
rend des ganzen Jahres stolz vor
meinemHaus. In jenen Tagenwa-
ren wir alle Amerikaner.
Salvatore Battaglia beim Bahnhof Hoboken, New Jersey. Im Hintergrund das
Gebude, von dem aus er damals den Anschlag auf die Twin Towers verfolgte.
Als wre ein Mensch
gestorben, der mir nahe stand.
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Migros-Magazin 35, 29. August 2011
MENSCHEN9/11
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17
Damals
war ich im
Berufsmodus,
ich versprte
keine Panik.
Adrian Mller auf dem Dach
seiner Wohnung in Brooklyn.
Von hier aus hat er die
brennenden Trme fotografiert.
Chaos, Staub und Erschpfung:
Adrian Mller fotografierte das
Inferno am Tag des Anschlags.
Adrian Mller (35)
Fotograf, aus Luzern,
seit 2000 in New York.
Ich sass beim Frhstck in mei-
nem Loft-Apartment in Brooklyn
mit direktem Blick auf das WTC,
als mir der Rauch bei einem der
Trme auffiel. Aha, es brennt,
dachte ich, und holte ein Fernglas,
um es mir genauer anzuschauen.
Ich sah Papier herumflattern und
realisierte, dass es ein ziemlich
grosses Feuer sein muss. Dann er-
blickte ich aus dem Augenwinkel,
wie sich ein Flugzeug nherte.
Whrend ich mich noch wunder-
te, kam es auch schon zu einer
gewaltigen Explosion. In demMo-
ment war mir klar, dass das nur
ein Terroranschlag sein konnte.
Ich holte meine Kamera und ging
auf unser Dach, um zu fotografie-
ren. Von dort aus habe ich verfolgt
und dokumentiert, wie der erste
Turm fiel. Die enorme Rauch-
wolke trieb wegen der Windrich-
tung exakt auf mich zu.
Gegen den Strom mit dem
Velo ins Katastrophengebiet
Ich ging rasch in die Wohnung
runter, schloss alle Fenster und
machte mich mit meiner Kamera
auf den Weg zum WTC. Mit dem
Velo fuhr ich ber die Brooklyn
Bridge gegen den Strom der
Leute, die zu Fuss aus Manhatten
flchteten. Whrend dieser Fahrt
fiel dann auch der zweite Turm.
Ich kam bis zwei, drei Blocks an
das Katastrophengebiet heran,
dann stiess ich auf erste Absper-
rungen. Und ich habe alles foto-
grafisch festgehalten: den Exodus,
die Staubwolke, die ersten Ret-
tungsbemhungen, stundenlang,
und auch die kommenden Tage.
Damals war ich sozusagen im
Berufsmodus und versprte weder
Panik noch Trauer. Die Gefhle
kamen spter, als sich der erste
Jahrestag nherte. Ich ging ins
Archiv, sah mir an, was ich da
fotografiert hatte, und erst dann
hat es mich wirklich gepackt.
Nach demAnschlag warenwir
wegen derWindrichtungwochen-
lang Rauch, Staub und Gestank
ausgesetzt. Auf dem Dach fanden
wir immer wieder neue Do-
kumente, Papiere aus den Bros
der zerstrten Trme. Und es dau-
erte sicher ein Jahr, bis ich mich
daran gewhnt hatte, die Trme
vom Frhstckstisch aus nicht
mehr zu sehen.
Texte Ralf Kaminski
Bilder Ruben Wyttenbach,
Adrian Mller
18
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Migros-Magazin 35, 29. August 2011
Es war ein
Angriff auf unsere
liberalen Werte
Moritz Leuenberger war Bundesprsident, als in New York die
Twin Towers einstrzten und das war nur eine von vielen
Katastrophen, auf die er im schwarzen Herbst 2001 reagieren
musste. Ein Gesprch ber Terrorangst, Risiken und die Folgen
des Anschlags auf die freie Welt.
Moritz Leuenberger,
wo waren Sie, als die Anschlge
in New York passierten?
Ich war in einer Sitzung, und nie-
mand hat mich den Bundespr-
sidenten informiert. Nach der
Sitzung habe ich es von einem
Mitarbeiter erfahren, der es von
seiner Freundinwusste. Ich setzte
mich gleich vor den Fernseher.
Da standen die Trme schon
nicht mehr?
Nein, das war erst etwa drei Stun-
den spter. Dass ich nicht um-
gehend informiert wurde, kam
natrlich zur Sprache, mit einiger
Vehemenz. Es hat auch gewirkt:
Bei den anderen Katastrophen je-
nes Herbsts bin ich dann immer
sofort informiert worden.
Wissen Sie noch, was
Sie damals dem Volk sagten?
Die politisch wichtigste Botschaft
war, dass der Angriff auf dasWorld
Trade Center ein Angriff auf unse-
re liberale Gesellschaftsordnung
ist, auf unsere Werte, auf unsere
Toleranz und Offenheit. Dass
diese Werte als Reaktion auf die
Anschlge auch in Frage gestellt
werden knnten. Aber dass wir sie
nun erst recht hochhalten mss-
ten. Ausserdem: Blosse Rache
frdert die Spirale von Hass und
Gewalt, und das knne nicht die
Antwort sein. Das habe ich sinn-
gemss neben unserer Solidari-
tt auch US-Prsident Bush in
einem Telegrammmitgeteilt.
Einen direkten telefonischen
Kontakt mit Bush gab es nicht?
Nein, da haben so viele telefoniert,
das habe ich gar nicht erst ver-
sucht. Aber dassman einem ande-
ren Volk via seinen Prsidenten
die Anteilnahme ausdrckt, ist
einewichtigeund schneTradition.
Unmittelbar nach dem Attentat
im Zuger Parlament im gleichen
Herbst hat der tschechische Prsi-
dent Vaclav Havel mir seine Soli-
daritt zukommen lassen, weil er
das sofort als Angriff auf die De-
mokratie verstanden hat.
Gab es nach den Anschlgen
ngste, dass nun auch die
Schweiz bedroht sein knnte?
Oh ja. Die ngste waren massiv.
Wenn ein Attentat in New York
mglich war, dann doch im gan-
zen Westen, auch bei uns. Die
Angst vor terroristischen Aktivi-
tten war schon vorher latent da,
aber nachher war sie akut. Es gab
auch konkrete Folgen: Die welt-
weiten Sicherheitsvorkehrungen
im Flugverkehr wurden auch in
der Schweiz eingefhrt.Wirmuss-
ten massiv aufrsten. Dazu kam
die Auseinandersetzung mit den
tieferen Ursachen von Terroris-
mus: die konomischenUngleich-
heiten, die Facetten des Islams,
das Verhltnis zwischen den Kul-
turen. Daraus ergab sich eine
grosse Diskussion. Dass dieMina-
rett-Initiative lanciert und ange-
nommen wurde, ist indirekt auch
auf 9/11 zurckzufhren.
Sie waren im Herbst 2001
gefordert. Erst 9/11, dann das
Attentat in Zug, das Swissair-
Grounding, der Lastwagenunfall
im Gotthardtunnel, der Cross-
air-Absturz bei Bassersdorf,
alles innert dreier Monate. Was
ging in Ihnen vor?
Eswar eine harte Zeit, fr uns alle.
Nach dem Crossair-Absturz liess
ichmich dazu hinreissen zu sagen:
Hrt denn das nie auf? Das
wurdemir teilweise als zu emotio-
nal angekreidet. Aber viele sagten
mir auch, dass ich genau das ge-
sagt habe, was sie gedacht htten.
Gefhle darf auch ein Bundespr-
sident zeigen, finde ich.
Fhlten Sie sich angesichts
der Unglcksserie auch mal
berfordert?
Nie. Man hat mir ja in den 15 Jah-
ren im Bundesrat immer wieder
vorgeworfen, ich nehme mein
Amt nicht so ernst und tatsch-
lich habe ich meine Rolle gele-
9/11, Attentat in Zug, Crossair-Absturz,
gentlich mit gewisser Distanz ge-
sehen. Aber in diesen Momenten
habe ich mich zu 100 Prozent mit
meiner Aufgabe identifiziert.
Haben Sie Ihre Reden jeweils
selbst verfasst?
Ja, aber in Absprachemit anderen.
Einerseits war damein Stab, ande-
rerseits habe ich auch mit Freun-
den geredet. Beim Attentat von
Zug zum Beispiel war ich gerade
MENSCHEN9/11
|
19
Das war etwas ganz anderes: der
wirtschaftliche Zusammenbruch
eines Unternehmens. Da habe ich
auch anders reagiert, habe sogar
Sprche gemacht. Zum Beispiel
(denkt kurz nach): Die Flugzeuge
bleiben am Boden, der Bundesrat
geht vor Wut in die Luft, irgend-
wie so. Es war eine ganz andere
Kategorie, es gab klare Ursachen,
die zu vermeiden gewesen wren,
etwa die Hunter-Strategie der
Swissair-Spitze. Auch die Folgen
waren nicht zu vergleichen mit
den anderen beiden Ereignissen.
Der Unfall im Gotthard und der
Crossair-Absturz waren klassische
Grossunflle, die wir in unser
Risikodenken einkalkulieren. So
brutal es klingt, aber wir rechnen
mit solchen Unfllen und ben
Rettungsplne. Natrlich ndert
das nichts am Schock und an der
Trauer, wenn das Risiko Gestalt
annimmt.
Oft hat man bei Politikern den
Eindruck, da werde ein
Betroffenheitsritual abgespult.
Ich hoffe, den Eindruck hatteman
beimir nie. Und es war auch nicht
so. Es hat mich jedes Mal wahn-
sinnig mitgenommen. Aber dabei
darf ich es als Bundesprsident
nicht bewenden lassen, ich muss
politisch reagieren und die Zu-
kunft ansprechen. Oft wird ja nur
die harte Bestrafung der Tter
gefordert, das ist mir zu simpel.
9/11 war von den Terroristen
sehr medienwirksam
inszeniert, die Bilder hngen
bis heute in unseren
Kpfen. Hat dieser Anschlag
den Umgang mit der Macht der
Bilder verndert?
Sicher ist die Macht der Bilder
enorm. Ein paar Monate nach
dem schwarzen Herbst habe ich
einen weiteren Katastrophenort
besucht, an den sich heute kein
Mensch erinnert, weil keine ein-
zige Kamera dabei war. Es hatte im
Emmental eine schwere
berschwemmung gege-
Swissair-Grounding, Gotthardunfall: Fnf Katastophen in drei Monaten eine harte Zeit fr Moritz Leuenberger.
mit dem senegalesischen Prsi-
denten unterwegs, der auf Staats-
besuchwar. Ichmusste ihn stehen
lassen undmachtemich sofort auf
den Weg nach Zug. Whrend der
Fahrt habe ich mit Freunden tele-
foniert, einer davon ein Psychiater
von ihnen flossen Aussagen in
meine Erklrung ein.
Die Verunsicherung war gross
im Land nach 9/11, und
sptestens mit dem Grounding
hatten viele das Gefhl, jetzt
gehe dann mit der Swissair
auch gleich die Schweiz unter
Die fnf Katastrophen haben fr
mich nicht die gleiche Bedeutung.
9/11 und Zug sind die ganz gros-
sen, ergreifenden Ereignisse. Zug
ging mir besonders nahe. Ich war
dort, der Boden war noch blut-
durchtrnkt, die Srge mit den
Leichen gleich daneben, darunter
auch Leute, die ich persnlich ge-
kannt habe. Die weltpolitische
Bedeutung von 9/11 ist natrlich
grsser, klar. Aber Zugwar persn-
licher, rein durch die Nhe. Ich
glaube auch, dass 9/11 nicht ohne
Einfluss auf das Verhalten des Zug-
Attentters war. DerMassenmord
inNewYork knnte seineHemm-
schwelle gesenkt haben.
Und das Grounding?
9/11 ein Moment, den man nie vergisst
Moritz Leuenberger (65), Zrich: Ich weiss noch, wie
ich dachte: Kann das wirklich Realitt sein? Mir war aber
auch sofort klar, dass dies ein historisches Ereignis war, zu
dem ich mich als Bundesprsident ussern musste.
Migros-Magazin 35, 29. August 201120
|
MENSCHEN9/11
Chronologie
des Schreckens
Am Vormittag des 11. Sep-
tembers 2001 steuerten
Al-Kaida-Terroristen
zwei Verkehrsflugzeuge in
die beiden Trme des World
Trade Centers in New York.
Diese fielen innert zweier
Stunden in sich zusammen
und verwandelten den
sdlichen Teil Manhattans fr
Wochen in ein Katastrophen-
gebiet. Rund 2750 Menschen
starben fast 40 Prozent
verbrannten bis zur Un-
kenntlichkeit. 16 Menschen
konnten lebend aus den
Trmmern geborgen werden.
Eine weitere Maschine
steuerten die Terroristen
bei Washington DC ins
Pentagon, dabei kamen 189
Menschen ums Leben. Ein
viertes Flugzeug strzte in
Pennsylvania ab, 44 starben.
Die Flugzeuge waren von
19 Selbstmordattenttern
gekapert worden. Von den
vier Todespiloten hatten drei
in Deutschland studiert und
zuvor eine Flugausbildung in
den USA absolviert. Der
Terrorangriff auf das WTC
verursachte einen Schaden
von ca. 40 Milliarden Dollar.
1,6 Millionen Tonnen Schutt
mussten beseitigt werden.
In zwei Jahren soll das
541 Meter hohe One World
Trade Center fertig sein.
ben, mit Toten. Aber Kata-
strophen finden auch dort
statt, wo es keine Kameras gibt.
Bei 9/11 allerdings haben die Bil-
der die symbolhafte Bedeutung
des Anschlags als Angriff auf die
freie Gesellschaft verstrkt.
Sieht man sich die aktuelle Lage
der westlichen Welt an,
scheinen die Terroristen von
damals auf gutem Weg, ihr Ziel
zu erreichen: Seit 2001 geht es
abwrts. Haben die Anschlge
dazu beigetragen, oder haben
wir das ganz alleine geschafft?
Ich glaube nicht, dass dasmit 9/11
zu tun hat. Hchstens indirekt.
Dass die USA in Afghanistan ein-
marschiert sind und im Irak einen
Krieg begonnen haben, waren Fol-
gen der Anschlge und vor allem
der Irakkrieg hat zu jener Ver-
schuldung beigetragen, die ein
Teil der aktuellen Krise ist. Das
Ausmass der Verschuldung ist
aber hausgemacht und htte sich
vermeiden lassen, zum Beispiel
mit einer Schuldenbremse, wie
wir sie in der Schweiz kennen. Zu-
dem leben wir in jeder Beziehung
ber unsere Verhltnisse. Darin
liegt das Hauptproblem, und das
hat mit 9/11 nichts zu tun.
Aber man hat sich
im Westen auf das neue Bse
eingeschossen: die Muslime.
Es gibt Leute, welche diese Ver-
krzung machen und versuchen,
daraus Kapital zu schlagen. Aber
es gab nach den Anschlgen auch
eine bewusstere Auseinanderset-
zung mit dem Islam, und zwar
ganz seris. Es wurden viele B-
cher publiziert und auch gekauft.
Natrlich gab es dann auch akzen-
tuierte Konflikte, aber es gab ge-
nauso den Dialog. Und wir haben
ja auch immer betont, dass es
letztlich keinen anderenWeg gibt
als denDialog. Ansonstenwrden
wir unsere Grundlagen einer libe-
ralen Gesellschaft aufgeben.
Bis heute gibt es
Verschwrungstheoretiker,
die glauben, die USA htten
bei den Anschlgen ihre
Finger selbst im Spiel gehabt.
Das ist Unsinn. Es gibt historische
Ereignisse, dieman nicht leugnen
darf, das wre verantwortungs-
los.
Wie war das fr Sie, als Osama
bin Laden erschossen wurde?
Das war ein Akt von grosser Sym-
bolkraft. Mir wre es zwar lieber
gewesen, man htte ihn vor Ge-
richt gestellt. Und doch hat es
weltweit Erleichterung ausgelst,
auch bei mir. Eine Bedrohung ist
eliminiert worden. Aber es ist wie
bei der Hydra: Man weiss nicht,
wie viele Kpfe wo nachwachsen.
Ich glaube, es wre falsch, sich da
zu viele Hoffnungen zu machen.
Und wenn wir von 9/11 reden,
mssen wir auch von Zug reden
und vonNorwegen. Der Anschlag
in Oslo hat viele Parallelen mit
Zug. Dunkle Seiten in menschli-
chen Seelen gibt es auch in unse-
rer Kultur.
Es scheint, die Demokratien
der Welt sind angesichts
der Bedrohung bereit, weniger
Freiheit fr mehr Sicherheit in
Kauf zu nehmen. Wann ist eine
Grenze erreicht?
Es ist ein stetes Abwgen zwischen
Risiko und Freiheit. Insgesamt
neigenwir dazu, das Risiko zu ver-
drngen, zugunsten der Freiheit
ich laufe auch lieber ohne Body-
guards herum. Unmittelbar nach
Attentaten oder Unfllen wollen
immer alleMassnahmen frmehr
Sicherheit, aber das schwcht sich
meist rasch ab. Zwei Jahre nach
Zug waren die Sicherheitsschran-
ken im Bundeshaus schon wieder
umstritten. Nach demLastwagen-
unfall im Gotthard war sogar das
Transportgewerbe mit einem
Kreuzungsverbot einverstanden;
drei Monate spter wurde dann
schonwieder von Schikanen gere-
det. Ich habe aber Verstndnis da-
fr, eine gewisse Verdrngung von
Schreckensszenarien ist mensch-
lich und gehrt zur Lebensfreude,
die wir doch eigentlich mchten.
Interview Ralf Kaminski
und Sabine Lthi
Bilder Christian Benedikt
Mirwre es lieber, man htte
Bin Laden vor Gericht gestellt.
www.migrosmagazin.ch
Inwiefern vernderte 9/11 die
Weltpolitik? Fnf Thesen von der
USA bis zur Schweiz.
Was ist uns mehr wert: Freiheit oder Sicherheit?
Moritz Leuenberger luft lieber ohne Bodyguards herum.
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Dank verschieb- und ausbaubaren Sitzen
lassen sich Velos locker verstauen.
Familie Schneider hat im letzten Migros-
Magazin von der Gratis-24-Stunden-Er-
lebnisfahrtmit dem VWMultivan gelesen
und es sofort probiert. Diese Chance
wollte ich mir nicht entgehen lassen,
erklrt Mutter Irene (41): Als berra-
schung habe ich einen Ausflug mit Pick-
nick geplant. Ihre Kinder Martin (12),
Miriam (8) und Rebecca (7) trauen ihren
Augen kaum, alsMami im Familienfreund
von VW vorfhrt. Sie sind sofort be-
geistert vom Siebenpltzer und knnen
sich kaum entscheiden, auf welchem der
bequemen Sitze sie Platz nehmen sollen.
Miriam meint auf dem Weg zum Picknick
keck: Mami htte locker nochmehr ein-
kaufen knnen, das Auto hat ja so viel
Platz. Papi Kurt (44) stimmt zu: Soha-
ben sogar noch die Velos Platz. Aber wen
wundert dasbei 5800Liter Stauraum!
Mit wenigen Handgriffen schiebt er Rck-
bank und Einzelsitze zurecht, und schon
lassen sich die Velos unterbringen. Bei
Bedarf knnte man die Sitze ausbauen.
Ein cleveres System, lobt er. Ist alles
sicher verstaut, geht es mit Mutter Irene
am Steuer in Richtung Ausflugsziel. Ich
bin erstaunt, wie handlich er sich fhrt
fast wie eine Limousine, erklrt die
41-Jhrige: Toll auch das DSG-Getriebe,
da merkt man gar nichts von den Gang-
wechseln. So etwas nenne ich Komfort!
Kurt meint mit Blick auf die Tankanzeige:
Sparsam ist er auch. Obwohl wir schon
einige Zeit unterwegs sind, hat sich der
Zeiger nicht gerhrt. Neben der Umwelt
schont der Multivanmit einem Verbrauch
ab 6,4 l /100km auch das Familienbud-
get. So kann man sich ab und zu ein
Picknick am Waldrand gnnen, bilan-
ziert Kurt. Seine Kinder htten sicher
nichts dagegen. Sie waren wie die Eltern
von den erlebnisreichen 24 Stunden mit
dem Multivan begeistert und htten
den VW am liebsten behalten. Wollen Sie
den vielseitigen Familienfreund ebenfalls
kennen lernen? Dann melden Sie sich
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Migros-Magazin 35, 29. August 2011
MENSCHENCOLORO
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23
A
lles lief so gut. Das Artisten-
trio Romano Carrara (45),
Cornelia Clivio (47) und Lo-
renz Matter (41) hatte sich mit
seiner Videoshow Stage TV ins
Herzen des Publikums gespielt.
Ihr frisch entwickeltes Programm
versprach endlich den grossen
Durchbruch: ein Multimediamix
aus Farbprojektionen, Pantomi-
me, Jonglage undArtistik. 300000
Franken hatten die drei bereits in
die aufwendige Computertechnik
investiert, zwei Jahre lang an den
Przisionsprojektionen geprobt
und getftelt. Nun waren sie ber
Monate weltweit ausgebucht,
hatten gerade eine Japantournee
begonnen und jagten von einer
Show zur nchsten.
Dann ging bei Lorenz Matter
gar nichtsmehr. Bei Auftritten be-
gann er unkontrolliert zu zittern,
er litt unter Reizhusten, Nacht-
schweiss, hatte einen Ruhepuls
von 120. Zunchst glaubte er an
einen Burn-out. Frher oder sp-
ter wre sowieso einer von uns
zusammengeklappt, so stressig
war diese Zeit. Wir waren nur am
Herumjetten: heute Japan, mor-
gen Salzburg, jeden Tag an einem
anderenOrt. Es folgten qulende
Wochen des Wartens. 2008 kam
schliesslich die Diagnose: Lymph-
knotenkrebs im letzten Stadium.
Ohne Behandlungwar das tdlich.
Frmich brach eineWelt zusam-
men, sagt Cornelia Clivio, Bh-
nenpartnerin und Ehefrau von
Lorenz Matter. Wir mussten so-
fort die ganze Tour absagen.
ber 100 Auftritte wurden stor-
niert. Coloro schien beendet,
noch ehe das Projekt richtig in die
Gnge gekommen war.
Nach dem Krebs kam eine
schwere Herzerkrankung
Beeindruckt davon, dass Matter
berhaupt so lange derart leis-
tungsfhig bleiben konnte, ent-
schied sich seine rztin fr eine
besonders aggressive Chemothe-
rapie und sie wirkte. Schonwh-
rend der Behandlung begann Lo-
renz heimlich den Handstand zu
ben und plante eine neue Tour.
Aufgeben war nie eine Option,
sagt er. Im Gegenteil: Er wollte
mglichst schnell wieder gesund
werden, damit ihnen niemandmit
einer hnlichen Idee zuvorkom-
men konnte.
2009war LorenzMatter krebs-
frei. Dann kam der nchste Ab-
sturz: Die rzte stellen beim
41-Jhrigen eine schwere Herz-
erkrankung fest. Die Hauptschlag-
ader, die vomHerzen indieGefsse
fhrt, kann jederzeit reissen.
An dieser Krankheit ist sein
Ihr Erfolg ist keine Illusion
Coloro verzaubern Europa. Das grenzt fast an ein Wunder, denn das Artistentrio stand
2008 vor dem Aus. Ein Mitglied erkrankte an Krebs. Aufgeben war jedoch nie eine Option.
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drei Vornamen der
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1. Tag SchweizRegensburgRiedenburg Bus-
fahrt nach Regensburg (Abfahrt Zrich 08.15 Uhr,
St. Margrethen 09.30 Uhr). Nach Ankunft Einschif-
fung und um 16.00 Uhr heisst es Leinen los.
2. Tag DietfurtNrnberg Geniessen Sie den
Vormittag an Bord. Am spteren Nachmittag se-
hen Sie whrend einer Stadtbesichtigung/-rund-
gang* einige der vielen Baudenkmler der Meis-
tersingerstadt Nrnberg innerhalb der imposan-
ten Stadtmauern. Weiterreise am Abend.
3. Tag Bamberg Bei einer Stadtbesichtigung*
lernen Sie am Vormittag Bamberg, eine der
schnsten Stdte Deutschlands, kennen. Je-
der europische Baustil seit der Romanik hat in
Bamberg bei mindestens einem wichtigen Ge-
bude seine Spuren hinterlassen. Am Nachmit-
tag Schifffahrt.
4. Tag Wrzburg Am Nachmittag lernen Sie die
Barockstadt Wrzburg mit seiner Residenz und
Altstadt bei einer Stadtbesichtigung* kennen.
5. Tag WertheimMiltenberg Erleben Sie die
mittelalterliche Atmosphre Wertheims whrend
eines Stadtrundgangs* am Vormittag. Besuch des
Glasmuseums. Am Nachmittag Weiterfahrt nach
Miltenberg. Nach dem Abendessen individueller
Stadtrundgang durch die Perle des Mains mit
ihren schnen mittelalterlichen Fachwerkhusern.
6. Tag Frankfurt Geniessen Sie am Vormittag die
beschauliche Fahrt auf dem Main. Die verschie-
denen Facetten der Mainmetropole Frankfurt ler-
nen Sie am Nachmittag whrend eines Stadtrund-
gangs* kennen.
7. Tag RdesheimBoppardKoblenz Fahrt mit
dem Winzerexpress und Besuch von Siegfrieds Me-
chanischem Musikkabinett* in Rdesheim. Am Mit-
tag Weiterfahrt auf dem romantischen Rhein. Stadt-
besichtigung* von Boppard am spten Nachmittag.
Nach dem Abendessen knnen Sie einen individuel-
len Spaziergang durch Koblenz, eine der schnsten
und ltesten Stdte Deutschlands, unternehmen.
8. Tag DsseldorfSchweiz Ausschiffung nach
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Kabinen (Suiten) liegen aussen, sind komfortabel
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Die Schiffstaufe des nagelneuen
Schiffes der Scylla-Flotte fand am
10. August 2011 in Kln statt.
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> vermindert den Haarausfall
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Nagelmatrix vermehren sich durch Zellteilung und schieben sich
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25
Vater gestorben. Das, sagt
Lorenz Matter, sei fr ihn
der Tiefpunkt gewesen. Er wusste,
dass man diese Gefssschwche
operierenkann, aber danach jemals
wieder Akrobatik zu machen,
schien ihm absolut unmglich. Zu
schwer der Eingriff, zu einge-
schrnkt die Leistungsfhigkeit.
Lorenz Matter wollte die
Operation verschieben
Er trat dennoch auf. Ich musste
einfach wieder einmal leben kn-
nen, sagt er. Krperlich ging es
ihm gut, und er war noch nicht
bereit, sein Leben als Artist ad
acta zu legen. Ichwar berzeugt,
dass ich nach der OP nicht mehr
wrde auftreten knnen. Also
wollte ich den Eingriff verschie-
ben, noch ein paar Jahre Coloro
machen und es geniessen, ehe ich
mich mit einer totalen Lebens-
wende abfinden msste.
Doch nun intervenierten seine
Partner. Bei jedemAuftritt konnte
Lorenz Matter tot zusammenbre-
chen. Mit dieser Verantwortung
wollten sie nicht leben. Schliess-
lich fhrte Starchirurg Ren Prtre
den Eingriff durch.
ImFrhjahr 2010 funktionierte
das Herz wieder einwandfrei, und
die Angst, nie mehr auftreten zu
knnen, war weg die Kondition
allerdings auch. Nach einer solch
schweren Operation kommt man
nicht einmal mehr eine Treppe
hinauf. Irgendwann habe ich ein-
fach einen Termin festgelegt, an
dem ich wieder auftreten wrde.
Nur so konnte ich es schaffen.
Mit zwei Jahren Versptung
sind Coloro nun wieder voll im
Rennen und angesagter denn je.
2010wurden sie fr ihre innovati-
ve Show als Knstler des Jahres
ausgezeichnet. Seit Mrz treten
siemit demRock Circus imZelt
auf und touren durch Deutsch-
land, Italien, Frankreich und die
Schweiz.
ImNachhineinwar diese Zeit
auch gut fr uns, sagt Romano
Carrara. Es war einWendepunkt,
eine Gelegenheit fr uns alle, uns
wieder neu zu orientieren und
ber grundlegendeDinge nachzu-
denken.Wennman so auf Punkt
null zurckgeworfen werde, ms-
seman noch einmal neu entschei-
den, wie man leben wolle, sagt
Lorenz Matter. Fr Coloro ist die
Antwort klar: als Artisten, alles
andere wrde sie nicht glcklich
machen. Das ist einfach unsere
Leidenschaft.
Text Sonja Bonin
Bilder Florian Kalotay
www.coloro.ch
www.daszelt.ch
Das sind Coloro: Lorenz
Matter, Romano
Carrara und Cornelia
Clivio (von links).
9/11 ein Moment, den man nie vergisst
Lorenz Matter (41), Dietlikon ZH: Wir
waren im Theater Ticino in Wdenswil ZH
mitten im Aufbau fr das Bhnenstck Stage
TV, als ich ein SMS mit der Nachricht erhielt.
Wir waren aber stark absorbiert und realisierten erst
am Abend vor dem TV, was wirklich geschehen war.
Dr. med.
Padia Rasch
Leitende rztin
Fachkurhaus Seeblick
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Ziele der
Stoffwechseltherapie
rasch und gesund Depotfett
abbauen.
Cholesterinwerte reduzieren.
Krper entgiften und
vitalisieren.
krpereigene Abwehrkrfte
gezielt strken.
dauerhafte Erfolge erzielen.
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Ich fhle mich wohler, aktiver,
wacher und habe mehr Le-
bensfreude. Magrit Olnhoff
Ich hatte zu viel
Gewicht und ei-
nen zu hohen
Blutdruck. Nach
meiner Pensionie-
rung wollte ich
etwas dagegen unternehmen
und habe mich im Seeblick an-
gemeldet. Bald schon konnte
ich die Medikamente reduzieren
und hatte trotzdem, oder eben
gerade deswegen, super Werte!
Ich fhle mich wohler, aktiver,
wacher und habe mehr Lebens-
freude. Meine Erwartungen ha-
ben sich 100% erfllt. Ich werde
ganz viel vom hier Gelernten in
den Alltag integrieren, das wird
ein neuer roter Faden in meinem
Leben. Nchstes Jahr komme
ich wieder hierher, eventuell mit
Kolleginnen.
Urschliche und komplemen-
trmedizinische Behandlung
von Stoffwechselstrungen.
Die Teilnehmer der Kurwo-
chen lernen, die speziell fr sie
entwickelten Konzepte in die
Praxis umzusetzen. Es handelt
sich vor allem um bergewicht,
Diabetes, Herz-Kreislauferkran-
kungen, Blutdruckstrungen,
funktionellen Magen-Darm-
Strungen und deren Folgen.
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Weg mit berflssigen Kilos
Entgiften und vitalisieren Sie
Ihren Krper. In einer Vital-
kur- und Kurswoche lernen Sie
bergewicht, Bluthochdruck,
zu hohes Cholesterin, Diabetes
sowie Erschpfungs- und M-
digkeitszustnde in den Griff zu
bekommen. Sie erzielen schon
nach kurzer Zeit berzeugende
Fortschritte.
Erfolglos habe ich mich von
Dit zu Dit gehungert
Dies ist die Aussage von vie-
len Hilfesuchenden. Schuld am
Misserfolg hat der sogenannte
Jo-Jo-Effekt, das Zusammen-
spiel von Verhaltensmustern
und krperlichen Grundbedrf-
nissen. Die daraus entstehende
Negativwirkung wird unter-
schtzt, denn sie erschwert die
Behandlung ernhrungsabhn-
giger Strungen. In einer Vital-
kur- und Kurswoche wird Ihnen
gezeigt, wie Sie dank der EPD-
Ernhrungstherapie diese Pro-
bleme lsen. Informationen zu
EPD finden Sie auf www.epd-
ernaehrungsprogramm.ch.
Spezial-Angebot
Die siebentgige Intensiv-Vi-
talkur- und Kurswoche oder
ein mehrwchiger Kuraufent-
halt im spezialisierten Fach-
kurhaus Seeblick ist der An-
fang zu einer ausgezeichneten
Gesundheit.
Spezialpreis ab Fr. 998.- (im
DZ) statt Fr. 1242.- inkl. Ver-
pflegung, Kurse & Unterlagen,
Benutzung Whirlpool, Tepida-
rium usw. (diverse Therapien
und Massagen im Haus).
BuchenSie jetzt IhreVi-
talkur- undKurswoche.
Das Fachkurhaus ist jede
Woche offen. (Ausnahme:
17.-23.12.2011)
Nchstmgliche Wochen:
Sa. 03.09. - 09.09.11
Sa. 10.09. - 16.09.11
Sa. 17.09. - 23.09.11
Sa. 24.09. - 30.09.11
Sa. 01.10. - 07.10.11
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lichen Unterlagen und
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Fachkurhaus Seeblick | 8267
Berlingen | Tel. 052 762 00 70
oder 071 666 83 40
www.seeblick-berlingen.ch
bergewicht, Bluthochdruck, hohes
C
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