View
106
Download
4
Category
Preview:
DESCRIPTION
Mario Tranziska, Leiter der Patenschaftsabteilung des Hilfswerks ora international berichtet im neuen Update von seiner Reise nach Guinea Bissau. Besonders beeindruckt hat ihn die Arbeit mit den Patenkindern, die auf den Inseln vor des Küste des bitterarmen Landes leben. Der Weg zu ihnen ist lang und oft beschwerlich – Patenschaftsarbeit unter Extrembedingungen eben.
Citation preview
[1]
Blick auf Guinea BissauGuinea Bissau - für viele ist das Land ein hoffnungslo-ser Fall, geprägt von Armut, Gewalt, Korruption und an-deren Entwicklungshemmnissen ... ora-Mitarbeiter Mario Tranziska hat sich selbst ein Bild gemacht. In diesem Update schildert er seine Sicht der Dinge.
SeptemberUPDATE 10Neuigkeiten aus den ora-Patenprojekten
[2]
Mario Tranziska, vor einigen Monaten haben
Sie die ora-Projekte in Guinea Bissau be-
sucht. Welche Eindrücke haben Sie von Ih-
rer Reise mitgebracht?
Es waren Erlebnisse, die ich nie vergessen
werde. Obwohl ich schon einmal in Afrika ge-
wesen bin, war diese Reise ein kleines Aben-
teuer. Allein die Überwindung kurzer Strecken
ist in Guinea Bissau eine schwierige Angele-
genheit. Obwohl die Hauptverkehrswege ge-
teert sind, fährt man in den Provinzen vor allem
auf Sandpisten. Eine Strecke von 50 Kilome-
t e r n n i m m t
m i n d e s t e n s
zwei Stunden
in Anspruch.
W e n n d a n n
noch ein Scha-
den am Fahr-
zeug auftritt,
wie bei uns ge-
schehen, wartet man oft stundenlang auf Hilfe.
Sie sind auch auf der Hühnerinsel
und dem neuen Projektstandort, der
Insel Soga, gewesen. Wie kann man
sich die alltägliche Patenschaftsar-
beit dort vorstellen?
Die Patenschaftsarbeit auf den
Inseln lässt sich mit dem Begriff
„Extrembedingungen“ beschrei-
ben. Allein der logistische und
zeitliche Aufwand, dorthin zu
kommen, entbehrt jeder Vorstel-
lung. Auf der Insel selbst ist prak-
tisch alles nur zu Fuß erreichbar.
In der Hitze und mit den Entfer-
nungen, die zurückgelegt werden
müssen, ist allein das Einsammeln
der Post für Paten in Deutschland mitunter
sehr anstrengend. Meine Hochachtung gilt den
Mitarbeitern unserer Partnerorganisation und
ihrem unvorstellbaren Einsatz.
Wie haben Sie die Reise mit dem Boot er-
lebt?
Das ist schon ein einzigartiges Erlebnis. Vor
allem die Rückfahrt zum Festland habe ich in
bleibender Erinnerung. Dazu muss man wis-
sen, dass mit dem Boot nicht nur Menschen
reisen. Auch Schweine und Hühner werden
damit transportiert. In unserem Fall brachten
wir die Tiere von der In-
sel Soga mit. Sie waren
Bleibende Erinnerung:
Auf dem Boot, das die Inseln
vor Guinea Bissau an-
steuert, herrscht oft große Enge.
Zur Person Mario Tranziska ist Leiter der Patenschaftsabteilung in der Korbacher Zentrale von ora international. Zu seinen Aufgaben gehört die Kommuni-kation mit den Paten und den Patenschaftsländern sowie die Organisation der administra-tiven Aufgaben der Abteilung.
[2]
Interview mit Mario Tranziska
Patenschaftsarbeit unter Extrembedingungen
Jede Autopanne verzögert die Reise um Stunden.
Das Team der ora-Paten-schaftsabteilung
[3]
schon seit zwei Tagen an Bord.
Entsprechend sah danach auch
der Boden aus. Und der Ge-
stank, vermischt mit Schweiß und
Benzin, tat sein übriges.
Wie wachsen die Kinder auf den Inseln auf?
Das Leben dort ist sehr hart und entbehrungs-
reich, auch wenn man das den Kindern auf den
ersten Blick nicht so ansehen mag. Jedes Mal
wenn sie uns sahen, liefen sie auf uns zu und
freuten sich in ihrer ansteckenden, unbeküm-
merten Art. Doch viele von ihnen müssen
schon sehr jung mit ihren Eltern auf den Fel-
dern arbeiten, um die Familie zu versorgen.
Dort versuchen wir Einfluss zu nehmen und
den Eltern zu vermitteln, wie wichtig es ist,
dass die Kinder zur Schule gehen.
Welche Schwerpunkte setzt ora bei dem
Patenschaftsprogramm in Guinea Bissau?
Mit der Vermittlung der Patenkinder sichern wir
vor allem ihren Zugang zu Bildung und zu
gesundheitlicher Versorgung. Ebenso liegt
uns am Herzen, die Kinder ausreichend mit
gesunder Nahrung zu versorgen.
Und dabei hilft auch das neue Landwirt-
schaftsprojekt auf der Hühnerinsel?
Ja, so ist es. Doch neben der Schule im
Dorf Ambancana wird nicht nur gesundes
Gemüse angebaut. Das Projekt dient auch
dazu, den Schulkindern und der gesamten In-
selbevölkerung moderne Anbaumethoden nä-
her zu bringen. Wir hoffen, auf diese Art lang-
fristig die Ernteerträge steigern zu können und
die Ernährungssituation auf der Insel noch si-
cherer zu machen.
Herr Tranziska, wir danken Ihnen sehr für
dieses Gespräch.
Das neue Landwirt-
schaftspro-jekt auf der
Hühnerin-sel trug
bereits ers-te Früchte.
Schwerpunkte der Arbeit: Bildung und Ernährung.
Oder kurz: Das Wohlbefin-den der Kinder sichern.
[4]
Kurzsichtig? Weitsichtig? Das ist doch kein
Grund zur Verzweiflung. Schließlich gibt es
Brillen, die beinahe jede Fehlsichtigkeit
vergessen lassen. Und die nicht einmal viel
Geld kosten müssen. Eine Lesebrille bei-
spielsweise gibt es in Deutschland schon
für unter zehn Euro. Hierzulande ist sol-
chen Augenleiden also gut beizukommen.
Anderswo ist es nicht so einfach.
In Guinea Bissau genügt der Monatsver-
dienst oft nicht einmal für die günstigste
Lesebrille. Und das macht die Spende des
Nürnberger Optikers Frank Schlemmer
umso wertvoller. Er hat in seinen Geschäften Sammelboxen aufgestellt, die seine Kunden in den
vergangenen Monaten mit insgesamt 3.500 Brillen gefüllt haben. Die hat der Optiker gereinigt, ver-
messen und an ora international gespendet. Und ora wird den größten Teil nach Guinea Bissau
bringen, sehr zur Freude von Projektkoordinator Winfried
Glinka, der das kleine westafrikanische Land erst vor weni-
gen Wochen besuchte. „Wir bemühen uns dort, den Kindern
Bildung zu vermitteln, ihnen Lesen und Schreiben beizubrin-
gen. Da dürfen wir natürlich nicht vergessen, dass ihre Fä-
higkeit zu Lesen, die Buchstaben zu erkennen, erhalten blei-
ben muss. Und dabei leisten Brillen natürlich unverzichtbare
Dienste.“
Dank der Brillen können nicht nur die Kinder in den Schulen,
die ora im ganzen Land unter-
stützt, erkennen, was ihre Lehrer
an die Tafel schreiben. ora wird
die Brillen auch an Erwachsene
verteilen, denen die Sehhilfen
bei ihrer täglichen Arbeit nütz-
lich sind – und die sie auf diese
Art auch dabei unterstützen, ihre
Familien zu ernähren. Und so
sichern Brillen, die in Europa
zum Teil weniger als zehn Euro
kosten, den Lebensunterhalt
ganzer Familien und die Zu-
kunft zahlreicher Kinder. Für all diese Menschen heißt es dank der
Brillenspende aus Nürnberg nun: Freie Sicht voraus!
Brillen wie diese müssen dringend er-setzt werden. Nun bekommen viele
Kinder neue Sehhilfen. Besuchen Sie uns auch auf
+++ Alle Ausgaben der Updates finden Sie auf www.ora-international.de unter der Rubrik „Service“. +++
Freie Sicht voraus
Impressumora internationalAm Ziegelgrund 3134497 KorbachLayout: Samuel WaldeckText: Matthias Boos, Telefon: 0 56 31/95 05 0Email: info@ora-int.org
info@patenherz.dewww.ora-international.dewww.patenherz.de
Spendenkonto Postbank Frankfurt, 50-609, BLZ 500 100 60oder online Spenden
FACEBOOKT w i t t e r
Recommended