Sicherheitsmonitoring 2016: Sicherheitsgefühl und … · 2016-10-25 · Institut für empirische...

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Institut für empirische Sozialforschung GmbHTeinfaltstraße 8

1010 Wien

Sicherheitsmonitoring 2016:Sicherheitsgefühl und Sicherheitsbedürfnis in Österreich

Dr. Reinhard RamlKIRAS‐Fachtagung, 18.10.2017

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98024001 Si‐MON 2016

Hintergrund: Evaluation KIRAS‐Programm

Thema der Studie: Sicherheitsmonitoring 

Grundgesamtheit:österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren

Stichprobe: 1.500 Personen 

Methode: Telefonische Befragung (CATI)

Design: Zufallsstichprobe österreichrepräsentativ

Zeitraum der Befragung: Mai – Juli 2016

max. Schwankungsbreite:bei 1.500 Interviews: ± 2,6 Prozentpunkte

Daten zur Studie

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F10 – Pensionen in Zukunft

F4 – Frieden in Europa

F1 – allgemeines Sicherheitsgefühl

0 = GAR NICHT SICHER4959               5069               6079               70100 = SEHR SICHER          80

Sie werden viele Zahlen sehen. Indizes reduzieren die Information!

Basis: Gesamt: n=1.500

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Kernaussagen

#1„Die Verunsicherung ist in Österreich sprunghaft 

angestiegen.“

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Sicherheitsempfinden in Österreich lässt deutlich nachF1:Wie sicher fühlen Sie sich alles in allem in Österreich? Sagen Sie es mir bitte anhand einer Skala von 0 bis 100. 100 bedeutet „sehr sicher“, 0 bedeutet „gar nicht sicher“. [in Prozent] 

Basis: Gesamt: n=1.500

= mehr als 800.000 erwachsene Personen

Besonders verunsichert:

• 30 bis 39 Jahre• Lehrabschluss• Wien, NÖ,

Burgenland• lebt in Kleinstadt• allein wohnend

• Mann oder Frau –macht derzeit keinen Unterschied

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Vergangenheitsnostalgie derzeit besonders stark ausgeprägtF3:Welchen Eindruck haben Sie wieder ganz allgemein – ist Österreich in den letzten 5 Jahren...?. [in Prozent]

Basis: Gesamt: n=1.500

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Kernaussagen

#2„Die Verunsicherung ist zukunftsorientiert und 

wirtschaftlich geprägt.“

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0 = GAR NICHT SICHER4959               5069               6079               70100 = SEHR SICHER          80

Facetten der SicherheitF4:Wie sicher fühlen Sie sich persönlich in Bezug auf die folgenden Dinge? [in Prozent]F7:Wie sicher fühlen Sie sich nach Einbruch der Dunkelheit in den folgenden Bereichen? 100 = „sehr sicher“, 0 = „gar nicht sicher. [in Mittelwerten]

Basis: Gesamt: n=1.500, *erhoben seit 2016Frieden in Europa 49

Pensionen bzw. zukünftige Pensionen 41

Arbeitsplätze in Österreich bzw. eigener Arbeitsplatz 53

stabile Preise bzw. stabile Währung 53

innere Sicherheit und Kriminalität 52

stabile wirtschaftliche Lage 52

zukünftige Entwicklung Österreichs 51

gesellschaftlicher Zusammenhalt, Solidarität in Österreich 51

geschützte Privatsphäre und Schutz persönlicher Daten* 51

in Ihrer Gemeinde, in Ihrer Stadt 67

soziale Leistungen und Sicherheit in Österreich 61

gesundes Ökosystem, gesunde Umwelt* 61

in Ihrer Wohnhausanlage / auf Ihrem Grundstück 78

medizinische Versorgung 73

in der Wohnumgebung (innerhalb von 10 Gehminuten) 72

Versorgung durch Wasser, Strom und Gas 82

In Ihrer Wohnung / Ihrem Haus 81

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Subjektive Sicherheit – Vergleich: 2011 bis 2016F4:Wie sicher fühlen Sie sich persönlich in Bezug auf die folgenden Dinge? 100 = „sehr sicher“, 0 = „gar nicht sicher“. [in Mittelwerten]

Basis: Gesamt: n=1.500; *2007‐2013 nicht erhoben

Zukunft!

!

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Kernaussagen

#3„Die Friedenserzählung Europas ist brüchig. Österreich 

ist keine ‚Insel der Seligen‘ mehr.“

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Reiseverkehr und öffentliche Sicherheit – Vergleich: 2007 bis 2016 F5: Ich lese Ihnen nun einige Bereiche vor. Sagen Sie bitte jeweils, wie bedroht Sie sich da im Großen und Ganzen fühlen. 0 = sehr bedroht, 100 = gar nicht bedroht. [in Mittelwerten]

Basis: Gesamt: n=1.500

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Kernaussagen

#4„Der öffentliche Raum wird zunehmend bedrohlich 

wahrgenommen.“

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Sicherheit im Wohnbereich – Vergleich: 2011 bis 2016F7:Wie sicher fühlen Sie sich nach Einbruch der Dunkelheit in den folgenden Bereichen? 100 = „sehr sicher“, 0 = „gar nicht sicher. [in Mittelwerten]

Basis: Gesamt: n=1.500; *2007 nicht erhoben

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Kriminalität – Vergleich: 2007 bis 2016F6: Nun zu einigen Bereichen im Zusammenhang mit der Kriminalität. Wie sehr fühlen Sie sich persönlich von folgenden Delikten bedroht? 0 = sehr bedroht, 100 = gar nicht bedroht. [in Mittelwerten]

Basis: Gesamt: n=1.500; *2007 nicht erhoben

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Kernaussagen

#5„Zuwanderung ist für die Menschen ein zentrales 

Sicherheitsthema.“

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illegale EinwanderungFlüchtlinge

Spontan: Wichtige Herausforderungen bzgl. Österreichs SicherheitWas sind aus Ihrer Meinung nach derzeit die wichtigsten Herausforderungen in Bezug auf die Sicherheit der österreichischen Bürger? Und was noch?

Basis: Gesamt: n=700; Ergebnis aus einer Befragung im KIRAS‐Projekt Modentity; Juni/Juli 2016

Cyberkriminalität

Überwachung und Ausspionieren von Bürgern 

organisierte KriminalitätTerrorismus

ArmutWirtschafts‐ und Finanzkrise

mangelnde Sicherheit an den EU‐AußengrenzenUmweltprobleme, Klimawandel und Naturkatastrophen

religiöser Extremismus

lockerer Umgang mit persönlichen Daten und PrivatsphäreKriege und Bürgerkriege

Bestechung

Atomkatastrophen

Kleinkriminalität

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Soziale Sicherheit und Zuwanderung – Vergleich: 2007 bis 2016F10: Nun kurz zur sozialen Sicherheit. Wie sehr fühlen Sie sich da von Folgendem bedroht? 0 = sehr bedroht, 100 = gar nicht bedroht. [in Mittelwerten]

Basis: Gesamt: n=1.500; *2007‐2011 nicht erhoben; **2007 nicht erhoben

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Große Verunsicherung bei:sozialen/wirtschaftlichen ThemenZuwanderungAbgrenzung/KontrolleZukunft

Aktuell negative Dynamik: Terrorismusöffentlicher Raum/Mobilität/Ordnungallgemeines Sicherheitsgefühl 

Randthemen:Umwelt/ÖkosystemDatenschutz/Privatsphäre

Stabil positiv: WohnbereichÜberwachungsthemenVersorgung/kommunale Leistungen

Kurze Zusammenfassung

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Kernaussagen

#6„Der Vertrauensverlust in internationale 

Organisationen ist groß.“

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Wer leistet großen Beitrag zur internationalen SicherheitF13: Und wer davon leistet in Ihren Augen einen großen Beitrag zur internationalen Sicherheit? [in Prozent]

Basis: Gesamt: n=1.500

Sehr großer Vertrauens-verlust

Halbwegs stabil

Sehr großer Vertrauens-verlust

Sehr schwache Position

Stabile Situation

Zunehmende Ratlosigkeit

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Wichtige Akteure für Sicherheit in ÖsterreichF12:Wie wichtig sind für Sie folgende Akteure für die Aufrechthaltung und Gewährleistung von Sicherheit in Österreich? 100 = sehr wichtig, 0= gar nicht wichtig. [in Prozent]

Basis: Gesamt: n=1.500

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Kernaussagen

#7„Das Bild von Flüchtlingen ist facetten‐ und 

bruchstückhaft.“

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Zusammenleben mit FlüchtendenF17: Wohnen in Ihrer näheren Umgebung (in Ihrer Gemeinde) Flüchtlinge? [in Prozent]F18: (WENN JA) Wie gut funktioniert Ihrer Meinung nach das Zusammenleben mit den Flüchtlingen in Ihrer Umgebung? [in Prozent] 

Basis: F17: Gesamt: n=1.500; F18: Gemeinde mit Flüchtlingen: n=1.080

Flüchtlinge in näheren Umgebung

Bewertung desZusammenlebens mit Flüchtlingen

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Meinungsbilder zu Flüchtenden

gerechte Verteilung

Begrenzung der Anzahl

helfenÜbe

r‐frem

dung

Bewältig

‐un

g

ChanceAufnahme stoppen

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Meinungssplitter zu Flüchtenden IF19: In Österreich wird derzeit viel über Flüchtlinge gesprochen. Dazu werden unterschiedliche Themen und Meinungen diskutiert. Wie sehr stimmen Sie persönlich folgenden Aussagen zu? 100 = stimme sehr zu, 0 = stimme gar nicht zu [in Prozent] 

Basis: Gesamt: n=1.500

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Meinungssplitter zu Flüchtenden IIF19: In Österreich wird derzeit viel über Flüchtlinge gesprochen. Dazu werden unterschiedliche Themen und Meinungen diskutiert. Wie sehr stimmen Sie persönlich folgenden Aussagen zu? 100 = stimme sehr zu, 0 = stimme gar nicht zu [in Prozent] 

Basis: Gesamt: n=1.500

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Kernaussagen

#8„Boulevardmedien befördern effektiv ein negatives Bild 

von Flüchtlingen.“

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Von 100 Flüchtenden…F20: Auf wie viele Flüchtlinge trifft Ihrer Meinung nach folgendes zu? Nennen Sie mir bitte eine Prozentzahl zwischen 0 und 100. Also 0% ‐ das trifft auf keinen Flüchtling zu, 50% ‐ das trifft auf die Hälfte der Flüchtlinge zu und 100% ‐ das trifft auf alle Flüchtlinge zu. Bitte antworten Sie in 10er Schritten, also 0, 10, 20, 30 usw. bis 70, 80, 90 und 100. – bitte stufen Sie dazwischen ab. [in %‐Mittelwerten]

Basis: Gesamt: n=1.500

… nutzen unser Sozialsystem aus? 54

… kommen NUR zu uns, um ein wirtschaftlich besseres Leben zu haben? 54

… fliehen vor Krieg im eigenen Land? 54

… wollen für ihren Lebensunterhalt im Land arbeiten? 53

… haben den Schutz in unserem Land verdient? 53

… sind bereit unsere Sprache zu lernen? 50

… wollen Kontakte zur österreichischen Bevölkerung knüpfen? 44

… sind bereit sich in unsere Gesellschaft zu integrieren? 42

… sind bereit, unsere Werte anzunehmen? 36

… haben gute schulische bzw. berufliche Qualifikationen? 34

… begehen Straftaten gegenüber anderen Flüchtlingen? 34

… begehen Straftaten gegenüber Österreichern? 34

… sind bereit, Männer und Frauen als gleichberechtigt zu sehen? 32

… werden in einigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren, wenn sich die Lage dort gebessert hat? 31

… sind für terroristisches Gedankengut ansprechbar? 30

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Medienkonsum und Meinungsbild zu FlüchtendenVon 100 Flüchtenden…

GESAMT

Krone/Österreich/

Heute EXKLUSIV

Krone/Österreich/

Heute

Standard/Presse

… nutzen unser Sozialsystem aus? 54 72 64 44

… haben den Schutz in unserem Land verdient? 53 43 45 62

… sind bereit, unsere Werte anzunehmen? 36 26 30 43

… sind für terroristisches Gedankengut ansprechbar? 30 41 36 25

Notizen:

• Boulevardmedien befördern negatives Bild von Flüchtlingen

• Leser von Qualitäts-zeitungen sind (auch) gespalten

!

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Bildungseffekt?Von 100 Flüchtenden…

Personen ohne Matura Personen mit Matura

liest Krone/ Österreich/ 

Heute

liest Krone/ Österreich/ Heute NICHT

liest Krone/ Österreich/ 

Heute

liest Krone/ Österreich/ Heute NICHT

… nutzen unser Sozialsystem aus? 67 49 57 35

… haben den Schutz in unserem Land verdient? 43 56 50 69

… sind bereit, unsere Werte anzunehmen? 28 37 34 49

… sind für terroristisches Gedankengut ansprechbar? 39 28 29 19

Notizen:

• Boulevardmedien befördern negatives Bild von Flüchtlingen

• Leser von Qualitäts-zeitungen sind (auch) gespalten

• Auch höher Gebildete lassen sich durch Berichterstattung stark beeinflussen

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Eine internationale Studie bestätigt unsere Ergebnisse

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Einfluss auf Akzeptanz von Flüchtenden

Weniger akzeptiert werden:

1.Männer 2.Ältere3.Wirtschaftliche Gründe4.Muslime5.Schlechte

Sprachkenntnisse

Eher akzeptiert werden:

6.Höhere beruflich Qualifizierte

7.Folteropfer

weniger mehrAkzeptanz

1.

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6.

7.

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Die Muster = Einflussfaktoren sind überall gleich

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Dr. Reinhard RamlGeschäftsführer

IFES - Institut für empirische Sozialforschung GmbHTeinfaltstraße 81010 Wien

Tel.: 01/54670 - 321Mobil: 0664/814 63 34E-Mail: reinhard.raml@ifes.at

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