Substanzen Einführung d [Schreibgeschützt]) · Kokastrauches, weisses oder gelbliches Pulver,...

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Substanzen

(Einführung)

Roman Brunner & Anja Lischer

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Weiterbildung Nightlife

19.05.2018, Heitere Fahne

Drogen, Definition und Wirkung

Definition: Als "Droge" bezeichnet man jede Substanz, die das

zentrale Nervensystem (Wahrnehmung, Gefühle, Emotionen,

Motorik) beeinflusst und das Bewusstsein verändert

(Suchtschweiz).

Wie wirken Drogen?

Substanz gelangt über das Blut ins Hirn (Bluthirnschranke):

• Ausschüttung oder Wiederaufnahme von Botenstoffen• Verknüpfung mit substanzbeeinflussten Erinnerungen

Wirkung / Nebenwirkung, in Relation zu:

• Eingenommene Substanz und deren Zusammensetzung (Drug)

• Körperliche und psychische Voraussetzungen sowie aktuelles Befinden (Set)

• Ort an dem die Substanz eingenommen wird (Setting)

Wirkung ist spürbar:

• Körperlich (Aktivierung / Beruhigung)

• Psychisch (Stimmung, Wahrnehmungsveränderung)

Konsumkompetenz

Drug (=Droge)Wirkstoff(e), Dosierung(en)

„Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis

macht, dass ein Ding ein Gift ist.“ (Paracelsus)

Setting (=Umfeld)RahmenbedingungenUmgebungSoziales UmfeldLebensbedingungenArbeitsbedingungenKultureller Kontext

Set (=Person)Körper & Psyche

ErwartungshaltungWünsche, BedürfnisseStimmung, Verfassung

VeranlagungErfahrungen, Geschichte

Abhängigkeit

Missbrauch

Gebrauch

Genuss

Safer Use

• Vermeide Mischkonsum (auch mit Alkohol)!

• Vorsichtig dosieren!

• Nutze nach Möglichkeit Drug-Checking

• Teste in kleinen Mengen an und warte mindestens zwei Stunden, um die Wirkungen abschätzen zu können

• Bereite eine Partynacht gut vor und konsumiere nur dann psychoaktive Substanzen, wenn du körperlich und

psychisch in guter Verfassung bist.

• Pausen machen, genügend alkoholfreie Getränke trinken

• Konsumiere nie alleine und achte auf deine Freunde und Freundinnen. Bei Problemen niemanden alleine lassen und im Notfall Sanität rufen.

• Sex nur mit Gummi!

• Hände weg vom Steuer unter Drogen und Alkoholeinfluss!

• Plane nach Party genug Zeit zum Ausruhen und Erholen ein. Achte auf eine gesunde Ernährung mit viel Vitaminen.

• Noch legal erhältliche „Smart Drugs“ sind nicht legal, weil sie harmlos sind.

• Konsum, Erwerb, Besitz und Handel der meisten Drogen sind strafbar.

Merksatz zur Risikoreduktion

Es gibt keinen Drogenkonsum ohne Risiko. Deshalb ist es immer besser, ganz auf den Konsum zu verzichten.Wenn du dennoch konsumieren willst, dann gilt:

� Informiere dich über Wirkungen und Risiken der verschiedenen Substanzen und lass dich beraten!

� Versuche die Risiken möglichst gering zu halten!

Alkohol: Substanz / Einnahme

Substanz: Ethanol, gewonnen durch Vergärung von Zucker aus Früchten

und Getreide

Einnahme Wirkungseintritt Max. Wirkungsgrad Wirkdauer

Oral Nach 30 Minuten Nach 60 Minuten

Abbau von 0.1 bis 0.15

Promille/Stunde,

1 Promille = ca. 8

Stunden Wirkung

Alkohol: Wirkung / Risiken

Wirkung: Enthemmung, Stimmungsverstärker, Redseligkeit, gesteigerte Lust auf

Kontakt, Euphorisierend

Nebenwirkungen: Aggression, Gleichgewichtsstörungen, Minderung der

Selbstkontrolle, verminderte Reaktionsfähigkeit

Kurzzeitrisiken: Kater, Übelkeit / Alkoholvergiftung (bereits ab 0.5 Promille),

Selbstüberschätzung, verringertes Reaktionsvermögen � Unfälle,

Bewusstlosigkeit, Erstickungstod

Langzeitrisiken: Alkohol ist ein Zellgift und schädigt sämtliche Organe, z.B. Leber

und Gehirn, Psychische und körperliche Abhängigkeit

Rauschtrinken

Definition:

• Alkoholaufnahme in sehr kurzer Zeit und in grossen Mengen

• Blutalkoholgehalt steigt schnell an – kein Abbau möglich + volle Wirkung des Alkohol erst nach 30 – 60 Min. spürbar

Folgen des Rauschtrinkens

• Peinliches Auftreten wegen Enthemmung

• Erhöhtes Risiko für Unfälle wegen Selbstüberschätzung

• Grössere Gefahr einer Alkoholvergiftung, im schlimmsten Fall Koma / Tod

• Lebenswichtige Reflexe sind ausgeschaltet (Gefahr zu ersticken/erfrieren)

Hanfprodukte: Substanz / Einnahme

Substanz: Cannabisprodukte werden aus der Hanfpflanze hergestellt. Marihuana (Blüte) und Haschisch (Harz) sind die häufigsten Erscheinungsformen.

Produkte unterscheiden sich in ihrer Stärke, abhängig vom THC-Gehalt und anderen wie Cannabinoiden (CBD)

Einnahme Wirkungseintritt Max. Wirkungsgrad Wirkdauer

GerauchtNach wenigenSekunden

Nach ein paar Minuten 2 bis 3 Stunden

OralNach 30 Minutenbis 2 Stunden

Nach 1 bis 2 Stunden 8 bis 14 Stunden

Hanfprodukte: Wirkung / Risiken

Wirkung: Kann individuell sehr unterschiedlich sein, beeinflusst Stimmung und Wahrnehmung (Entspannung, Euphorie), Intensivierung der Gefühle (angenehme wie unangenehme), Intensivierung von Sinneseindrücken

Kurzzeitrisiken: Verringert temporär das Konzentrations- und Reaktionsvermögen sowie die Gedächtnisleistung

Bei hohen Dosen: Kreislaufprobleme, Angstzustände, Paranoia, Halluzinationen, Übelkeit

Langzeitrisiken: Lungenschäden, kann negative Auswirkungen auf Entstehung sowie Verlauf psychischer Krankheiten haben

CBD-Hanfprodukte

Substanz: CBD = Cannabidiol, Cannabisprodukte mit einem THC-Gehalt von weniger als 1 %

CBD: Wenig erforschte Substanz, vielversprechend für therapeutische Zwecke (antioxidative, entzündungshemmende, antiepileptische, brechreizhemmende, angstlösende, antidepressive oder antipsychotische Effekte genannt)

Wirkung / Rausch: keine psychoaktive Wirkung, Konsumenten berichten von beruhigender und stimmungsaufhellender Wirkung, CBD beeinflusst THC-Wirkung

CBD-Hanfprodukte

Risiken / Nebenwirkungen: kaum bekannte Nebenwirkungen, während der Schwangerschaft kann CBD die Schutzfunktion der Plazenta reduzieren und ihre Eigenschaften verändern

Langzeitrisiken: Lungenschäden

Weitere Informationen: Vorsicht im Strassenverkehr (0.9 % THC); kann als Alternative bei Cannabis-Konsumreduktion sinnvoll sein; Produkte können ebenfalls mit Pestiziden, Düngerrückständen, Schimmel verunreinigt sein

MDMA / Ecstasy: Substanz / EinnahmeSubstanz: 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA) ist ein synthetisches Amphetaminderivat; als Pillen aber auch in Pulver- oder Kristallform. Erstmals 1912 hergestellt, in den 70ern zu Therapiezwecken eingesetzt, seit den 80er als Partydroge verwendet.

Konsumform: Geschluckt, selten geschnupft

Dosierunge: Maximaldosis 1.3 mg (Frauen) / 1.5 mg (Männer) pro Kilogramm Körpergewicht, höhere Dosierungen führen zu stärkeren Nebenwirkungen; Pillen sind sehr unterschiedlich stark dosiert!

Einnahme Wirkungseintritt Max. Wirkungsgrad Wirkdauer

Geschnupft(selten)

Nach wenigenMinuten

Nach 30 Minuten 4 bis 6 Stunden

Oral Nach 30 Minuten Nach 1 Stunde 4 bis 6 Stunden

MDMA / Ecstasy: Wirkung / Risiken

Wirkung: Euphorisierend, intensive Glücksgefühle, Empathie fördernd, Entaktogen, intensiviert Sinneseindrücke, Verbundenheitsgefühl mit der Umwelt

Überdosierung: Kiefermahlen, Halluzinationen, Krampfanfälle, Serotonin-Syndrom

Kurzzeitrisiken: Ecstasy-Kater (Down-Gefühl), Angstzustände, Überhitzung, Krämpfe, Dehydrierung, hohe Belastung von Herz, Nieren und Leber

Langzeitrisiken: Hirnschäden sind möglich, noch nicht weitreichend erforscht; depressive Verstimmungen, gestörter Schlaf- / Wachrhythmus

Amphetamin: Substanz / EinnahmeSubstanz: Amphetamin; synthetische Substanz; weisses, beiges oder rosafarbenes Pulver (selten Kapseln oder Pillen); meist mit Koffein gestreckt

Konsumform: Geschnupft oder geschluckt

Dosierung: aufgrund des unterschiedlichen Reinheitsgrades schwierig; Dosierungen über 25 mg reinem Amphetamin verstärken die negativen Effekte

Einnahme Wirkungseintritt Max. Wirkungsgrad Wirkdauer

GeschnupftNach wenigenMinuten

2 bis 10 Minuten 4 bis 6 Stunden

OralNach 10 bis 20 Minuten

Nach 30 bis 40 Minuten

6 bis 8 Stunden

Amphetamin: Wirkung / Risiken

Wirkung: Erhöht die Konzentration der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin im Gehirn; bewirkt v.a. eine sofortige Steigerung der Leistungsfähigkeit und mindert den Appetit und das Schlafbedürfnis, euphorisierend

Überdosierung: Herz- Kreislauf-Zusammenbrüche, Halluzinationen (farbige Flecken), Krampfanfälle, Juckreiz

Kurzzeitrisiken: Zittern, Unruhe, Herzrasen / Herzrhythmusstörungen, Überhitzung / Austrocknung, Schlafstörungen

Langzeitrisiken: Psychische Abhängigkeit; körperliche Mangelerscheinungen („Speedpickel“); psychische Störungen bis Realitätsverlust (Psychose); Neurotoxizität nachgewiesen

Kokain: Substanz / Einnahme

Substanz: Gewinnung aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches, weisses oder gelbliches Pulver, Kristall oder Stein, oft mit Medikamenten gestreckt

Konsumform: Geschnupft, geraucht (Base, Crack), selten gespritzt (meist als Cocktail mit Heroin)

Einnahme Wirkungseintritt Max. Wirkungsgrad Wirkdauer

GeschnupftNach wenigenMinuten

Nach 10 Minuten 1 bis 1.5 Stunden

Geraucht Sofort Nach 2- 3 Minuten Bis zu 30 Minuten

Kokain: Wirkung / Risiken

Wirkung: Gefühl von Leistungsfähigkeit, Stärke und Selbstvertrauen, erhöhte Risikobereitschaft (Dopamin, Noradrenalin)

Überdosierung: Herz- Kreislauf-Zusammenbrüche, Krampfanfälle, Herzinfarkt oder Hirnschlag (selten)

Kurzzeitrisiken: Unreinheit (Reinheitsgrad 5-90%), Streckmittel, Kombination mit Alkohol, Aggressivität, Paranoia, Craving (unbezwingbares Verlangen)

Langzeitrisiken: psychische Abhängigkeit, Beeinträchtigung intellektueller und körperlicher Funktionen, Schädigung der Schleimhäute, Störung des Kurzzeitgedächtnisses, Psychosen (Angst, Depression)

LSD: Substanz / Einnahme

Substanz: Lysergsäurediethylamid, 1938 erstmals von Albert Hofmann aus Mutterkorn extrahiert

Konsumform: Meist als «Filz» auf Löschpapier oder Flüssig als Tropfen oral eingenommen

Dosierung: Microdosing (5-20 µg), 30-50 µg leichte Dosis (Partys), 50-200 µg mittlere Dosis, ab 200 µg höchst intensive psychedelische Erlebnisse; Filz-Gehalt sehr unterschiedlich

Einnahme Wirkungseintritt Max. Wirkungsgrad Wirkdauer

OralNach 20 bis 30 Minuten

Nach 60 Minuten 8 bis 12 Stunden

LSD: Wirkung / Risiken

Wirkung: Kann stark variieren, halluzinogen, selbstreflexiv, abrupte Änderung von Gefühlslagen, Veränderung von Raum-Zeit-Empfinden, Ich-Auflösung, Loslösung vom eigenen Körper, starke Verbundenheit mit Mitmenschen und Natur

Kurzzeitrisiken: Bad Trip, Überforderung mit Sinneseindrücken, Schwankungen der Körpertemperatur, Orientierungsverlust

Langzeitrisiken: Auslösen von latenten Psychosen, Realitätsverlust

GHB / GBL: Substanz / Einnahme

Substanz:

• GHB: Narkotikum, kommt aber auch natürlich im menschlichen Körper vor. GHB (Gamma-Hydroxy-Buttersäure) ist eine geruchslose Lösung mit salzigem und seifigem Geschmack.

• GBL: häufig gebrauchtes Lösungsmittel, es wird im Körper zu GHB und zum wichtigsten hemmenden Neurotransmitter GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) umgewandelt. Hat prinzipiell die gleiche Wirkung wie GHB, wirkt jedoch schneller und stärker. Im industriellen Grosshandel frei erhältlich. Riecht und schmeckt nach Lösungsmittel.

Einnahme: Oral (Getrunken), Wirkungseintritt 10 bis 20 Minuten, Wirkdauer 1.5 bis 3 Stunden

GHB / GBL: Substanz / Einnahme

Wirkung: Entspannung, Enthemmung, Euphorie, aphrodisierende Wirkung, Wahrnehmungsintensivierung

Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, leichter Schwindel bis Schläfrigkeit oder tiefem, komaähnlichem Schlaf, Bewusstlosigkeit

Überdosierung: nicht weckbar, kein Lidreflex, komaähnlicher Schlaf, Bewusstlosigkeit mit Atemstillstand, Steh-Auf-Männchen, Zuckungen

Langzeitrisiken: Regelmässiger Konsum kann zu Schlafstörungen führen, Abhängigkeit mit körperlichen Entzugserscheinungen

Codein: Substanz/Einnahme

Substanz: Codein = Methylmorphin, im Opium aus Schlafmohn; Gemixt mit Sprite auch bekannt als Sizzurp, Lean, Purple Drank oder Texas Tea; in Form von Tabletten, Brausetabletten, Sirup, Tropfen und Zäpfchen erhältlich; Oft Verwendung in hustenstillenden Mitteln, selten in Schmerzmedikamenten

Dosis: 20 bis 200 mg

Einnahme Wirkungseintritt Max. Wirkungsgrad Wirkdauer

Oral Nach 15 bis 30 min. Ab 60 min. 4 bis 6 Stunden

Rektal Nach 10 bis 20 min. Ab 40 bis 60 min. 4 bis 6 Stunden

Codein: Wirkung/Risiken

Wirkung/Rausch: sehr individuell (nicht alle sprechen gleich auf die Substanz an), Gelassenheit, Unbeschwertheit, Euphorie, z. T. Selbstbewusstseinssteigerung, Aufregung, Hitze im Kopf, Pulsbeschleunigung, bei höheren Dosen (100 – 200mg) Schlaf, Betäubungsgefühl

Risiken/Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Senkung der Atemfrequenz, Schläfrigkeit

Langzeitrisiken: Erhöhtes Abhängigkeitspotential/Toleranzentwicklungaufgrund psychotroper Wirkung und infolge körperlicher Gewöhnung, Verminderte sexuelle Lust (bis zu Unfruchtbarkeit), Verstopfung, Schlafstörung/Ruhelosigkeit, etc.

Methamphetamin: Substanz/Einnahme

Substanz: Methamphetamin (N-Methylamphetamin); als Pille (Thaipille, WY, Jaba, Shabu) oder Kristalle (Crystal Meth, Pico)

Preise: Thaipille, ca. 40 Sfr/Pille; Crystal Meth ca. 300 Sfr/Gramm

Einnahme Dosis WirkungseintrittMax.

WirkungsgradWirkdauer

Oral 5 bis 35mg 30 bis 45 Min. 60 bis 90 Min. 5 bis 11 Stunden

Nasal 5 bis 40mg 10 bis 20 Min. 30 bis 60 Min. 4 bis 10 Stunden

Geraucht 5 bis 25mg Wenige Sek. wenige Min. 3 bis 7 Stunden

Gespritzt 5 bis 15mg Mehrere Sek. mehrere Min. 6 bis 12 Stunden

Nacheffekte bis zu 70 Stunden

Methamphetamin: Wirkung/Risiken

Wirkung/Rausch: Psychostimulans, Noradrenalin wird freigesetzt, Selbstwertgefühl wird durch Dopamin gesteigert (ausgeprägter als bei Amphetamin), wirkt leistungs- und luststeigernd, enthemmend und schmerzstillend

Risiken/Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Herzrasen, erhöhter Blutdruck, fehlende Risikoeinsicht, Zittern, Schlaflosigkeit (Insomnia)

Langzeitrisiken: stark auszehrende Substanz mit hohem psychischen Abhängigkeitspotential, Akne, Aggressionen, Depressionen, Paranoia, Amphetaminpsychosen – verstärkt durch Schlafentzug

Ritalin: Substanz/Einnahme

Substanz: Wirkstoff: Methylphenidat (Gehört zu den Amphetaminen); Ärztlich verschriebenes Medikament (Tabletten) zur Behandlung von ADHS oder Narkolepsie

Dosis: 2.5 bis 20 mg (mehr als 10 mg können zu viel sein)

Ritalin: Wirkung/Risiken

Wirkung/Rausch: Stoffwechsel im Gehirn wird beeinflusst, so dass Noradrenalin- und Dopaminmenge ansteigt; Euphorie, Erregung, vermindertes Müdigkeitsgefühl

Risiken/Nebenwirkungen: Schlafstörungen, Reizbarkeit, Appetitlosigkeit > Gewichtsverlust, Auslösen von Psychosen, Impotenz, nach längerer Anwendung und plötzlichem Absetzen kann es zu Depressionen kommen

Bis heute gibt es keine Hinweise, dass Ritalin abhängig macht.

Pilze: Substanz/Einnahme

Substanz: Psilocybin und Psylocin, frische oder getrocknete Pilze

Dosierung: je nach Wirkstoffgehalt in den Pilzen (Hawaiianer = stärksten), Wirkstoffgehalt schwankt von Jahr zu Jahr

Einnahme: Gegessen (vorher eine leichte Mahlzeit essen. Keinen Alkohol!), Getrunken (als Tee), selten geraucht (Verminderung der Wirkung)

Einnahme Wirkungseintritt Wirkdauer

Oral Nach ca. 30 min. 3 bis 6 Stunden

Pilze: Wirkung/Risiken

Wirkung/Rausch: Verfremdung der Sinneswahrnehmungen, Stimmungsschwankungen, Traumartiges Eintauchen in fremdartige Welten

Risiken/Nebenwirkungen: Blutdruckveränderung, Orientierungsverlust, Gleichgewichtsstörungen, Panikattacken

Langzeitrisiken: Verlust der Realität, Vulnerable Psychosen können ausgelöst werden (Angst, Depression)

Ketamin: Substanz/Einnahme

Substanz: Ketamin ist ein Narkosemittel und gehört zu den dissoziativen Anästhetika, flüssig als Lösung oder weisses kristallines Pulver

Dosierung: ist abhängig vom Verdünnungsgrad und von der Art der Einnahme, Ketamin ist keine Partydroge und kann zu einer vollständigen Immobilität über Stunden führen

Wirkdauer: je nach Dosis und Konsumform 30 min - 3 h

Einnahme Dosis Wirkungseintritt

Oral 250 bis 400mg 15 bis 20 Min

Nasal 50 bis 250mg 5 bis 10 Min.

Gespritzt 70 bis 120mg 2 bis 5 Min.

Ketamin: Wirkung/Risiken

Wirkung/Rausch: Schmerzunempfindlichkeit, Koordinationsstörungen, Bruchstückhafte Auflösung der Umwelt und des Körperempfindens, bei hohen Dosen Loslösung vom eigenen Körper

Risiken/Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Schwindel; erhöhter Puls und Blutdruck, Herzrhythmusstörungen; in hohen Dosen Lähmungserscheinungen bis hin zur Narkose

Langzeitrisiken: Gefahr von Funktionsstörungen im Gehirn, Gefahr einer psychischen Abhängigkeit, Depressive Verstimmungen, Ängstlichkeit

Heroin: Substanz/Einnahme

Substanz: Heroin wird durch chemische Bearbeitung aus dem Rohopium, dem eingetrockneten Milchsaft des Schlafmohns, gewonnen. Weisses, crème farbenes, graues oder bräunliches Pulver. Der Reinheitsgrad von Heroin ist sehr unterschiedlich (Strassenheroin meist 5 – 50%)

Einnahme: Die Dosis ist von der individuellen Toleranz gegenüber Heroin abhängig. Die tödliche Dosis liegt bei nichttoleranten Menschen bei ca. 60 mg! Wird gespritzt, geschnupft oder geraucht

Wirkungseintritt: gespritzt und geraucht nach wenigen Sekunden, geschnupft nach einigen Minuten

Wirkdauer: abhängig von Dosis und Qualität: 2 – 5 h

Heroin: Wirkung/Risiken

Wirkung/Rausch: Euphorisierend zu Beginn; Schmerzlindernd, ausgleichend-beruhigend, angstlösend (Dopamin); Gleichgültigkeit, Gelassenheit, Selbstzufriedenheit

Risiken/Nebenwirkungen: Geringer Spielraum zw. Verträglichkeit und toxischer Wirkung (goldener Schuss), Verlangsamung von Atmung und Puls, Blutdruckabfall, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Pupillenverengung, Harnverhaltung

Langzeitrisiken: Rasche physische und psychische Abhängigkeit, Toleranzentwicklung, Entzugserscheinungen, schwere Folgeschäden körperlicher und sozialer Art

Medikamente - Beruhigungsmittel

Valium, Temesta, Seresta, Xanax, Dormikum, Rohypnol, etc. Wirkstoffe = Benzodiazepin; wird auch auf dem Schwarzmarkt gehandelt; Dosierung nach Toleranz und Konsumverhalten

Wirkung: Erregungs- und angstmindernd, Einschläfernd und muskelentspannend

Risiken/Nebenwirkungen: Hohes Abhängigkeitspotential (Ceiling-Effekt), Müdigkeit, Störung der Gleichgewichts- und Bewegungskoordination (Ataxie)

� Gefahr einer psychischen Abhängigkeit

� Gefährlich zusammen mit Alkohol und GHB/GBL

� Gefahr einer Atemlähmung

Medikamente - Psychopharmaka

Tofranil, Anafranil, Aponal, Citalopram, Fluctin, Trevilor etc.: Verschiedene Wirkstoffe - Dosierung nur auf ärztliche Verordnung!

Wirkung: Antriebsteigernd, eventuell auch beruhigend, löst Panik und Angstzustände

Risiken/Nebenwirkungen, Dehydration (Austrocknen der Schleimhäute), Schwitzen, Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Bewegungs- und Akkomotationsstörungen, Blutdrucksenkung, Herzrhythmusstörungen, Störungen des Magen-/Darmtraktes und des Wasserlassens, Libidoverlust, Hormonstörungen (Regelblutungsstörung)

� Nicht mit psychoaktiven Substanzen mischen

� Gefahr einer Atemlähmung

� Bei MAO-Hemmern Gefahr von Blutdruckanstieg

Research Chemicals: Substanz

Substanzen: Research Chemicals sind weitgehend unerforschte, synthetische Substanzen mit psychoaktiver Wirkung.

Beispiele sind: Mephedron (4-MMC), Methylon ("Neocor") oder 4-Fluoroamphetamin (4-FMP, "Flux"), 3-MMC

Bezug sehr einfach über Internet, z.T. sehr günstig, verkauft als Pflanzendünger, Badesalz

Meistens Pulver oder Pille, es gibt aber keine RC typische Form.

Konsumform: meist geschnupft, geschluckt, selten geraucht oder sehr selten gespritzt

Research Chemicals: Wirkung

Wirkungen: Da es sich um sehr unterschiedliche Substanzen handelt, ist ein sehr breites Wirkspektrum möglich, von stimulierend, entaktogen bis zu halluzinogen.

Nebenwirkungen: Verschiedenste Nebenwirkungen sind möglich und nicht erforscht.

Risiken: Es gibt kaum Infos zu diesen Substanzen, Legalität täuscht Ungefährlichkeit vor, Falschdeklaration etc. möglich

Set und Setting beachten!

Synthetische Cannabinoide

Substanzen: Synthetische Cannabinoide werden als Räuchermischungen verkauft, gei Räuchermischungen handelt es sich um eine Zusammensetzung von unterschiedlichen pflanzlichen Bestandteilen und synthetischen Cannabinoiden

Beispiele: Spice, Bonzai, Maya, Mind, Bomb Marley, Kush etc.

Ob Substanzen legal oder illegal sind, sagt nichts über ihre möglichen gesundheitlichen Risiken aus!!!

Wirkung/Rausch: Zufriedenheit, Entspannung, ein wohliges / wärmendes Grundgefühl, eine Veränderung akustischer, visueller und den Tastsinn betreffender Empfindungen, verändertes Raum- / Zeiterleben. Synthetische Cannabinoide wirken viel stärker als Cannabis da sie Vollagonisten sind.

Wirkungseintritt: innerhalb von wenigen Sekunden bis Minuten nach dem Rauchen.

Wirkdauer: 3 – 6 h, in einigen Fällen länger

Synthetische Cannabinoide

Risiken/Nebenwirkungen: Übelkeit / Erbrechen, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, aggressives Verhalten, Angstzustände, starke Unruhe, depressive Verstimmungen, Kreislaufprobleme, Gleichgewichtsstörungen, Herzrasen, Hypertonie (hoher Blutdruck), Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, akut-psychotische oder komatöse Zustände

Langzeitrisiken: Es existieren kaum gesicherte Informationen zu Langzeitfolgen. Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Inhalation von krebsfördernden Stoffen, Abhängigkeitsentwicklung

Häufig wird von starken Entzugserscheinungen nach dem Einstellen des Konsums berichtet: starkes Schwitzen, Erbrechen, Durchfall, Schüttelfrost, depressive Zustände, Schlaflosigkeit, innere Unruhe und Appetitlosigkeit. Einige dieser Symptome können über Wochen anhalten.

Literaturempfehlung:

«Drogen MischKonsum»Das Wichtigste in Kürze zu den gängigsten Partydrogen

Hans Cousto

Literaturempfehlung:

«High Sein»

Jörg BöckemHenrik JungaberleImmanuel Jork

Danke für die Aufmerksamkeit!

Kontakt und Infos:

Anja Lischer, info@saferparty.chRoman Brunner, raveitsafe@contactmail.ch

www.saferparty.chwww.raveitsafe.chwww.know-drugs.ch

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