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Juli 2017
Wissenschaftliche Medieninhaltsanalyse
Wahlkampf Clinton vs. Trumpi S h i M diin Schweizer Medien
erstellt für die Stiftung für MeinungsFreiheit und MedienVielfaltDr. Tobias Thomas (Wissenschaftliche Leitung)
106
104
90
85
62
47
Kompetenz/Eignung
Clinton-Mails
Charakter/Moral
Skandale
Umfragen/Prognosen
Wahlkampf-Veranstaltungen
275
203
200
146
125
114
Stil/Verhalten
Charakter/Moral
Kompetenz/Eignung
Wahlkampf-Veranstaltungen
Umfragen/Prognosen
Parteipolitik
Top 20-Themen und ReputationswirkungDonald Trump Hillary ClintonAnzahl der Berichte Anzahl der Berichte
47
43
41
28
24
22
21
18
17
Wahlkampf Veranstaltungen
Parteipolitik
Persönlichkeit Stil/Verhalten
Wahlen
Gesellschaft/Werte
Hackerangriff Dem. Partei
Außenpolitik
Frauen/Familie
Außenwirtschaft
106
104
93
87
80
7064
59
p
Flüchtlingspolitik
Gesellschaft/Werte
Außenpolitik
Persönlichkeit Skandale
Wahlen
Außenwirtschaft
Mauer zu Mexiko
Wirtschaftspolitik Sachthemen Sachthemen
16
14
12
11
11
10
Gesundheitspolitik
Persönlichkeit Lüge
Arbeitsmarkt
Wirtschaft/Wirtschaftspolitik
Innere Sicherheit
Lock her up!
53
5149
49
49
36
Rolle Lobbies/Eliten
Partei-Kandidat-Beziehung
Rolle der Medien
Persönlichkeit Lüge
Arbeitsmarkt
Frauen/Familie
Tonalitätmax. negativ max. positiv Tonalitätmax. negativ max. positiv
andere Themen andere Themen
-1 0 1 -1 0 100
Executive Summary
P ä D ik i h P ä id t h ft hlk f h t di S h i M diPräsenz: Der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf hat die Schweizer Medienim Jahr 2016 intensiv beschäftigt. Dabei prägte Trumps Kampagne die Bericht-erstattung. Seine Aktivitäten setzten die Agenda und beeinflussten so die Sichtbar-keit beider Kandidaten und ihre Bewertung: Trump erzielte ein stärkeresMedieninteresse als Clinton: Sein Name fand sich in 38% der Headlines zum US-Wahlkampf zwischen Clinton und Trump – Clinton dagegen nur in 18%.
Tonalität 1: Das Ausmass der Kritik an Trump fiel deutlich aus dem Rahmen desTonalität 1: Das Ausmass der Kritik an Trump fiel deutlich aus dem Rahmen desÜblichen für politische Akteure. Der Anteil kritischer Beiträge über Trump lag bei71%. Nur 6% der Beiträge waren positiv. Dies zeigt, wie stark Trumps Aktivitätenauch mit den Vorstellungen der Schweizer Medien kollidierten. Allerdings warzugleich das Medienbild von Hillary Clinton ausserordentlich negativ. Der Anteil dernegativen Berichte lag bei 42%, der der positiven Berichte bei 24%. Demnach warder US-Wahlkampf auch in Schweizer Medien ein Duelle der Image-Verlierer.
T lität 2 D S t Bli k i S it it i S h T K itik 81%Tonalität 2: Der SonntagsBlick war ein Spitzenreiter in Sachen Trump-Kritik: 81%der Berichte waren negativ. Aber selbst in dem Medium mit dem geringsten Anteil„Trump-kritischer“ Berichte, dem Gratis-Blatt 20 Minuten, waren 45% allerDarstellungen negativ. Auf der anderen Seite lag der höchste Anteil positiverDarstellungen gerade einmal bei 24% und zwar in der TV-Sendung SRF 10 vor 10.Die spätere Wahlverliererin Clinton wurde deutlich weniger kritisiert. Die meistenNegativ-Berichte brachte der Tages-Anzeiger (50%), gefolgt von der NZZ amSonntag (46%) sowie NZZ und SonntagsBlick (jeweils 44%). Die wenigstenNegativ-Berichte brachte mit 19% auch hier 20 Minuten.
Themen: Auch die Schweizer Medien gingen in die „Trump-Falle“. Seine Attackenauf echte und vermeintliche Gegner in den USA und anderen Ländern bestimmtendie Medien-Agenda. Eine wichtige Rolle für Trumps Präsenzvorsprung spieltenseine umstrittenen Politik-Vorschläge – vom „Muslim-Ban“ über die Mauer nachMexiko bis hin zum Realignment mit Russland Auf der anderen SeiteMexiko bis hin zum Realignment mit Russland. Auf der anderen Seiteunterminierten die Email-Affäre und die Attacken Trumps auf Clinton auch in denSchweizer Medien die Wahrnehmung der Integrität Clintons. Es gelang Clintonnicht, mit ihren Politikvorschlägen durchzudringen.
Urheber: In der Berichterstattung über Trump kam er selber wesentlich häufiger zuWort als andere Akteure. Neben dem Eigenlob trugen auch Trumps EhefrauMelania, Tochter Ivanka und Faith Whittlesey, die frühere US-Botschafterin in Bern,zu den positiven Darstellungen Trumps bei. Clinton gelang es im Gegensatz dazunicht, mit eigenen Botschaften durchzudringen. Im Gegenteil: Trump kam amhäufigsten zu Clinton zu Wort und zwar noch häufiger als über sich selber.
Media-Bias: Vergleicht man die Tonalitäten zu Trump und Clinton, so zeigt sich,dass alle untersuchten Schweizer Medien Donald Trump wesentlich negativerbewerten als Hillary Clinton. Unter Berücksichtigung der Tonalitäten und der Anteileder Berichterstattung stellen der Tages Anzeiger und der Blick die Extrem Pole dar
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 2
der Berichterstattung stellen der Tages-Anzeiger und der Blick die Extrem-Pole dar.Der Tages-Anzeiger zeigt überbordende Trump-Kritik im Vergleich zur Kritik anClinton. Der Blick berichtet noch am ehesten ausgewogen, wenn auch mit deutlichmehr Kritik an Trump als an Clinton.
Inhaltsverzeichnis
Executive Summary 2
Inhaltsverzeichnis 3
1. Untersuchungsmethode 4
2. Die Berichterstattung zum Wahlkampf Clinton 10vs. Trump: Gesamtanalyse Schweizer Medienvs. Trump: Gesamtanalyse Schweizer Medien
3. Die Berichterstattung zum Wahlkampf Clinton 22 vs. Trump: Analyse einzelner Schweizer Medien
Tages-Anzeiger 24
N Zü h Z it 25 Neue Zürcher Zeitung 25
Aargauer Zeitung 26
Basler Zeitung 27
NZZ am Sonntag 28
SonntagsZeitung 29
SonntagsBlick 30
Blick 31
20 Minuten 32
SRF 10 vor 10 33
TeleZüri Sonntalk 34
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 3
1. Untersuchungsmethode
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 4
Untersuchungsmethode
M di b i ht t tt h t i t h id d Ei fl f di W h hMedienberichterstattung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wahrnehmungund die Entscheidungen von Individuen im politischen und wirtschaftlichen Kontext.In diesem Zusammenhang hat in letzter Zeit auch die Berichterstattung zum US-Wahlkampf international für Aufsehen gesorgt und mancherorts eine Diskussionüber Tendenzen in der Berichterstattung ausgelöst. In der vorliegenden Studie wirddie Berichterstattung zu eben diesem Thema in ausgesuchten Schweizer Medienwissenschaftlich untersucht und Tendenzen in der Berichterstattung herausarbeitet.
Die Analyse der Medienberichterstattung erfolgte mit der Methode des „HumanCodings“, der wissenschaftlichen Inhaltsanalyse, die durch ausgebildete Codiererdurchgeführt wird. Software-Analysen („Computer-Linguistik“) sind bislang nicht inder Lage, eine wissenschaftlich belastbare Qualität sicherzustellen. Dies giltinsbesondere für die Analyse des thematischen Kontextes und der Bewertungen(„Tonalität“) im Bereich der Politikberichterstattung.1
U di i h ftli h Q lität f d äh l i t d diUm die wissenschaftlichen Qualitätsanforderungen zu gewährleisten, wurde dieDatenerhebung durch wissenschaftlich geschulte Codierer von UNICEPTA, einemder weltweit führenden Anbieter von Medieninhaltsanalysen, vorgenommen. ZurSicherung der der wissenschaftlichen Validität sowie der Inter-Codierer-Reliabilitätwurde die Codierung einem kontinuierlichen Qualitätsmanagement unterzogen.
Die Auswertung der Medien erfolgte im Zuge einer inhaltsanalytischen Textanalyseentlang eines Sets aus quantitativen und qualitativen Variablen. Die Schulung derentlang eines Sets aus quantitativen und qualitativen Variablen. Die Schulung derCodierer zielte auf die Perspektivenübernahme eines allgemein interessiertenLesers mit einer unverzerrten, neutralen Perspektive.
Zur Bestimmung der Subjekt-, Themen- und Akteurs-Tonalitäten wurden sowohlsemantisch transportierte explizite und implizite Wertungen berücksichtigt als auchstilistische, emotionale oder affektive Wort-Konnotationen (z.B. Hund=neutral /Köter=kritisch). Die Tonalitätskala war dreistufig von positiv über neutral zu kritisch.
Die Tendenz eines Mediums wurde mit dem Political Coverage Index (PCI)berechnet, der von Ralf Dewenter, Uwe Dulleck und Tobias Thomas entwickeltwurde.2 Der PCI erlaubt auf einer wissenschaftlich fundierten Basis die Einordnungvon Medien in einem eindimensionalen Raum, im Fall der hiesigen Studie: proTrump – pro Clinton.
Die Einordnung erfolgte somit dabei nicht auf einer subjektiven Einschätzung,sondern auf der empirischen Auswertung der Inhalte der Medienberichterstattungsondern auf der empirischen Auswertung der Inhalte der Medienberichterstattung.Somit kann ein wissenschaftlich fundierter Beleg für die Tendenz in der Bericht-erstattung geliefert werden. Was hingegen nicht auf Basis der wissenschaftlichenAnalyse geleistet werden kann, ist ein Beleg der möglicherweise hinter den Tenden-zen stehenden Motiven. Auch kann nicht gezeigt werden, welche Berichterstattungrealitätsnäher und welche realitätsferner war.1 Siehe: Grimmer, J. and B. M. Steward (2013) Text as Data: The Promise and Pitfalls of Automatic Content, Analysis
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 5
Methods for Political Texts, Political Analysis, 21 (3), 267-297.2 Siehe: Dewenter, R., U. Dulleck and T. Thomas (2016) Does the 4th estate deliver? Towards more direct measure of
political media bias”, National Centre for Econometric Research (NCER) Working Paper 116.
Untersuchungsmethode
U t h itUntersuchungszeitraum:
01.01.2016 – 31.12.2016.
Artikelauswahl:
Untersucht wurden alle Beiträge, in denen Donald Trump und/oder Hillary Clinton mitBe g a f den Wahlkampf dargestellt rden Die A s ahl der rele anten BerichterBezug auf den Wahlkampf dargestellt wurden. Die Auswahl der relevanten Berichter-stattung erfolgte bei den untersuchten TV-Medien über die Mediatheken der jeweiligenSender und bei den Printmedien über den Einsatz externer kommerzieller Recherche-datenbanken unter Gewährleistung höchstmöglicher, verzerrungsfreier Abdeckung.
Untersuchte Medien:
Tagespresse NZZ Tages-Anzeiger Aargauer Zeitung Basler ZeitungBoulevard
Wochen-/Sonntagszeitungen NZZ am Sonntag Sonntagsblick SonntagszeitungTV-Nachrichten Sonntalk (Telezüri)
Variablenset:
• Erscheinungsdatum
• Headline/Titel
Blick 20 Minuten
10 vor 10 (SRF)
ead e/ te
• Medium
• Artikelart
• Journalist/Autor
• Subjekt (Trump bzw. Clinton)
• Subjekttonalität (positiv/eingeschränkt positiv/neutral/eingeschränkt negativ/negativ)
• Themen/Themenstrukturen
• Thementonalität (Wirkung der Berichterstattung zu diesem Thema auf die Bewertung Trumps/Clintons)
• Urheber (Personen oder Institutionen mit Aussagen zu Trump/Clinton)
• Urhebertonalität (Wirkung der Aussagen dieses Urhebers auf die Bewertung Trumps/Clintons
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 6
p
• Ortsbezug
Codierungsbeispiel 1
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump (70) hat gestern sein Wirtschafts-programm vorgestellt. Er verspricht eine Steuerrevolution. Was sagt man in der Schweiz dazu? BLICK fragte Corrado Pardini (50) von der Unia und Rudolf Minsch (48) von Economiesuisse.
UnternehmenssteuerSchonen will Donald Trump ganz besonders die Firmen Sie sollen künftig statt knapp 35 Prozent nur
Trumps Wirtschafts-Programm im BLICK-Test; Economiesuisse gegen Unia
Interview von Andrea Hohendahl10.08.2016
Autorin
Urheber: Rudolf MinschSubjekt: Donald TrumpThema: SteuerpolitikThementonalität: ambivalent
ErscheinungsdatumMedium
Headline
Schonen will Donald Trump ganz besonders die Firmen. Sie sollen künftig statt knapp 35 Prozent nur noch 15 Prozent Steuern bezahlen. Damit will der Präsidentschaftskandidat der Republikaner die Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer stoppen.
Rudolf Minsch: Die USA haben eine hohe Steuerbelastung für Firmen. Steuersenkungen sind daher grundsätzlich gut. Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie Amerika die Einnahmeausfälle mit seinem grossen Budgetdefizit verkraften will.
Corrado Pardini: Das ist doch reine Fiktion: Kein Unternehmen ab einer gewissen Grösse bezahlt 35 Prozent Steuern. Die meisten grossen Firmen bezahlen gar keine Steuern! Nehmen wir das Steuer-paradies Delaware: Dort sind mehr als eine Million Firmen registriert – mehr, als der Bundesstaat Einwohner hat.
Urheber: Rudolf Minsch, economiesuisse
Urheber: Corrado Pardini,Gewerkschaft Unia
Urheber: Rudolf MinschSubjekt: Donald TrumpThema: SteuerpolitikThementonalität: ambivalent
Urheber: Corrado PardiniSubjekt: Donald TrumpThema: SteuerpolitikThementonalität: negativ
Steuersenkungen für Private Bei den Einkommensteuern will Trump den Spitzensatz von derzeit 39,6 Prozent auf 33 Prozent senken. Demnach soll es noch drei Steuersätze geben: 12, 24 und 33 Prozent. Trump dazu: «Für viele amerikanische Arbeiter wird der Steuersatz bei null liegen.»
Rudolf Minsch: Weniger Steuerbelastung beim Einkommen bedeutet mehr Kaufkraft und mehr Konsum. Aber auch dieser Vorschlag lässt sich kaum finanzieren. Bei den höheren Steuerabzügen für Kinderauslagen versucht Trump, Stimmen im demokratischen Lager zu gewinnen.
Corrado Pardini: Echte und vor allem gerechte Steuern für die Reichen wären ein erster Schritt zu einer Gesundung.
Urheber: JournalistSubjekt: Donald TrumpThema: AußenwirtschaftThementonalität: negativ
g
StrafzölleAls US-Präsident würde Trump auf Importe aus China 45 Prozent und für Importe aus Mexiko 35 Prozent Strafzölle erheben. «Amerikanisierung, nicht Globalisierung», müsse das neue Credo lauten. Kritiker fürchten einen Handelskrieg mit den betroffenen Staaten.
Rudolf Minsch: Wirtschaftlich und politisch ist das ein Graus. Allein die Vorstellung, dass Amerika in den Protektionismus zurückfällt, ist fatal. Auch für den Rest der Welt. Trump spricht nur von Importen. Er verschweigt dabei aber, dass die USA von den zahlreichen Handelsabkommen stark profitieren.
Corrado Pardini: Das ist pures Weltmachtgehabe und schlicht unrealistisch. Allein China hält rund die Hälfte der US Staatsverschuldung Trump sollte eher über Industriepolitik nachdenken
Urheber: Rudolf MinschSubjekt: Donald TrumpThema: AußenwirtschaftThementonalität: negativ
Urheber: Corrado PardiniSubjekt: Donald TrumpThema: AußenwirtschaftThementonalität: negativ
Hälfte der US-Staatsverschuldung. Trump sollte eher über Industriepolitik nachdenken.
Illegale Einwanderer Radikal verfahren will Trump mit Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung: All jene, die sich illegal im Land befinden und bisher geduldet sind, will der Immobilienmogul ohne Wenn und Aber ausschaffen. Das beträfe etwa 3,5 Prozent der US-Bevölkerung oder elf Millionen Menschen.
Rudolf Minsch: Das ist ein populistischer Slogan, mehr nicht. Viele illegale Einwanderer bezahlen Steuern. Auch für die Produktion in Billiglohnsektoren sind sie wichtig.
Corrado Pardini: Es geht hier um eine riesige Schattenwirtschaft mit elf Millionen Menschen. Viele KMU leben von ihnen. Wenn sie wegfallen, geht ein Grossteil dieser Firmen ein. Mit der realen Wirt-
Urheber: Rudolf MinschSubjekt: Donald TrumpThema: Zuwanderung/ FlüchtlingspolitikThementonalität: negativ
Urheber: Corrado PardiniSubjekt: Donald TrumpThema: Zuwanderung/ Flüchtlingspolitikschaft hat dieser Punkt nichts zu tun. Es wäre besser, diese elf Millionen Menschen legal im Land
zu belassen.
Thementonalität:• Steuerpolitik: eingeschränkt negativ• Außenwirtschaft: negativ• Zuwanderung: negativ• Flüchtlingspolitik: negativ
Gesamtbewertung Subjekttonalität:Trump: eingeschränkt negativ
FlüchtlingspolitikThementonalität: negativ
Codierungen Gesamtartikel:
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 7
g p g
Hinweis zur Tonalität: Die Bewertung für das Subjekt wird auf der Ebene der Beiträge zusammen-gefasst. Zusätzlich werden die Bewertungen zu den Themen erhoben; auch diese werden auf derEbene der Beiträge zusammengefasst.
Codierungsbeispiel 2
Wer genau ist Hillary Clinton? Wofür steht sie? Und für wen? Selbst ihre Wähler misstrauen ihr.Dabei gäbe es eine klare Antwort auf die obigen Fragen.
Die interessante Fig r im amerikanischen Wahlkampf ist Hillar Clinton Und ar deshalb eil Fra
Frau Clinton hört zu
von Constantin Seibt25.08.2016
Autor
Subjekt: Hillary ClintonThema: Charakter/MoralThementonalität: negativ
Erscheinungsdatum
Medium
Headline
Die interessante Figur im amerikanischen Wahlkampf ist Hillary Clinton. Und zwar deshalb, weil FrauClinton ein Geheimnis hat.
Bei Donald Trump liegt alles offen wie eine Wunde auf dem Operationstisch. Die Vulgarität, das Testosteron, der Bombast. So nackt ist noch selten ein Politiker aufgetreten, so ohne Kenntnisse und ohne jede Neugier darauf. Seine Rohheit ist faszinierend: Er demütigt sogar Parteikollegen, die sich ihm unterworfen haben. Nichts an ihm bleibt im Schatten – ausser seine Steuererklärung.
Dagegen ist Frau Clinton nach Jahrzehnten in der Weltöffentlichkeit erstaunlich undurchsichtig. Ihr grösstes Problem im Wahlkampf ist: Wofür steht sie? Sogar 40 Prozent ihrer Wähler halten sie nicht für vertrauenswürdig. Hiesse ihr Gegner nicht Trump, hätte sie kaum Chancen. Für viele Amerikaner ist es eine Wahl zwischen zwei Übeln.
Subjekt: Donald TrumpThema: Kompetenz/EignungThementonalität: negativ
Subjekt: Donald TrumpThema: SkandaleThementonalität: negativ
Subjekt: TrumpThema: Stil/VerhaltenThementonalität: negativ
Und das ist verblüffend. Denn so gut wie alle Leute, die je mit Hillary Clinton gearbeitet haben, Kollegen, Angestellte, Gegner, haben eine völlig andere Meinung von ihr als die Wähler: Sie schildern Clinton als brillante Frau mit Humor – und als extrem verlässlich. Ihr Ruf ist umso korrupter, je ferner man ihr ist. Aus der Nähe gibt es kaum Klatsch. Und keine einzige Enthüllungsstory eines Ex-Mitarbeiters über sie. Was in Washington etwa so selten ist wie eine Schlange mit Ballettbeinen.
Was erklärt diesen Bruch? Der Journalist Ezra Klein machte sich an die Recherche und befragte vierDutzend Ex-Mitarbeiter aus fünf Jahrzehnten. Und alle sagten, fast ohne Variation, denselben Satz. Er ist so unauffällig, dass Klein ihn lange übersah. Er lautete: Sie hört zu.
Klein grub Dutzende von Geschichten dazu aus: Professoren die Clinton komplizierte Papiere über
Urheber: Ezra Klein,JournalistSubjekt: ClintonThema: Stil/VerhaltenThementonalität: positiv
Subjekt: Hillary ClintonThema: WahlkampfThementonalität: ambivalent
Subjekt: Hillary ClintonThema: Charakter/MoralThementonalität: ambivalent
Klein grub Dutzende von Geschichten dazu aus: Professoren, die Clinton komplizierte Papiere überFehler schickten, die in den Entwürfen der Regierung ihres Mannes steckten. Und sie rief schon am Morgen danach zurück: Und hatte das Papier nicht nur gelesen, sondern sorgte dafür, dass die Vorlagen geändert wurden.
Als sie Aussenministerin war, stellten Diplomaten verblüfft fest, dass ihre Memos tatsächlich gelesen wurden – meist Jahre zurück. Als Senatorin hielt sie Sitzungen, in denen sie Berge von zerknüllten Notizen durchackerte, die sie bei Gesprächen mit Wählern gemacht hatte – und daraus wurden tatsächlich Gesetze.
Die Frau hinter der Kaffeetasse
Subjekt: Hillary ClintonThema: Kompetenz/EignungThementonalität: positiv
Am erstaunlichsten ist die Geschichte mit ihren Feinden. Als sie 2001 in den Senat gewählt wurde, schworen die Republikaner, der Ex-First-Lady zu zeigen, dass sie «nur eine von 100» sei. Kaum gewählt, setzte Clinton sich mit ihren Gegnern zum Kaffee und hörte ihnen zu. Selbst ihre engsten Mitarbeiter waren von ihrer Schmerzfreiheit entgeistert. Sie sprach mit Politikern, die sie über Jahre attackiert hatten. Und versucht hatten, ihren Mann mit der Lewinsky-Affäre aus dem Amt zu jagen.
Gesamtbewertung SubjektonalitätGesamtbewertung Thementonalität
Codierungen Gesamtartikel:
Gesamtbewertung SubjektonalitätTrump:• negativ
Clinton:• eingeschränkt positiv
Gesamtbewertung Thementonalität Trump:• Kompetenz: negativ• Stil: negativ• Skandale: negativ
Clinton:• Kompetenz: positiv• Stil: positiv• Charakter: negativ• Wahlkampf: ambivalent
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 8
p
Hinweis zur Tonalität: Die Bewertung für das Subjekt wird auf der Ebene der Beiträge zusammen-gefasst. Zusätzlich werden die Bewertungen zu den Themen erhoben; auch diese werden auf derEbene der Beiträge zusammengefasst.
Codierungsbeispiel 3
Hillary Clinton: „Ja, es kamen neue Berichte heraus, aber die Geschichte bleibt die selbe.“
Ihr Image kriegt immer mehr Risse. Hillary Clintons guter Ruf bröckelt. In ihrer Zeit als
Zweikampf zwischen Trump und Clinton
Von Ruch, A. & Düggeli, P.26.05.2016
Subjekt: Hillary ClintonThema: Kompetenz/EignungThementonalität: negativ
Medium
Titel
Autoren
Erscheinungsdatum
Urheber: Hillary ClintonSubjekt: Hillary ClintonThema: Skandale Außenministerin hat Clinton wichtige E-Mails über ihr privates Mailsystem mit einem privaten Handy
verschickt und nicht über die sicheren Server der Regierung. Ein interner Untersuchungsbericht des Außenministeriums kam gestern zum Schluss, dass Clinton dafür eine Bewilligung hätte einholen müssen – was sie nicht tat.
Bereits im letzten Jahr musste sich Clinton verteidigen, nun wird ihr erneut vorgeworfen sie habe wissentlich sich über die Regeln hinweggesetzt.
Hillary Clinton: „Wie andere Außenminister vor mir habe auch ich ein Privatmail benutzt, das war überhaupt nicht unüblich. Ich habe sämtliche gesendeten Mails veröffentlicht und war unglaublich offen. Diese Sache wird meine Kampagne und auch meine Präsidentschaft nicht beeinflussen. “
Subjekt: Hillary ClintonThema: Skandale/Clinton-MailsThementonalität: negativ
Subjekt: Hillary ClintonThema: Charakter/MoralThementonalität: negativ
Subjekt: Hillary ClintonThema: WahlkampfThementonalität:negativ
Thema: SkandaleThementonalität:ambivalent
beeinflussen.
Wenn sie sich da nun mal nicht irrt. Ihr Kontrahent Donald Trump trampelte bei seinem Wahlauftritt gestern genüsslich auf der Affäre herum.
Donald Trump: „Ich sage böse, kriminelle Hillary. Viel krimineller geht es ja gar nicht. Ja, das waren etwas schlechte Nachrichten für Hillary heute. Dieser Untersuchungsbericht war sehr schlecht für sie . Dabei will ich doch so gerne gegen Hillary antreten.“
Laut dem SRF-Korrespondenten in Washington läuft der Wahlkampf derzeit klar gegen die erfahrene Clinton .
S it d t T ht Hill Cli t i K i ti t F kt d I h lt
Urheber: Hillary ClintonSubjekt: Hillary ClintonThema: Charakter/MoralThementonalität: neutral
Urheber: Donald TrumpSubjekt: Hillary ClintonThema: SkandaleThementonalität:negativ
Subjekt: Hillary ClintonThema: Kompetenz/EignungThementonalität: positiv
Subjekt: Hillary ClintonThema: WahlkampfTh t lität Seit dem ersten Tag versucht Hillary Clinton eine Kampagne orientiert an Fakten und Inhalten zu
führen. Doch die E-Mail-Affäre überschattet ihre Sachpolitik jetzt unerwartet stark. Sie zeichnet ein Bild einer unehrlichen und nicht vertrauenswürdigen Kandidatin. Und je weiter sich der Wahlkampf von den Fakten entfernt, desto mehr spielt das ihrem Gegner Donald Trump in die Hände.
Doch auch Trumps Bild ist in der Öffentlichkeit mehr als ramponiert. Bei Meinungsumfragen sind mittlerweile beide Kandidaten katastrophal unbeliebt. Von Hillary Clinton haben mittlerweile mehr als 55 Prozent der Wähler ein negatives Bild. So schlechte Umfragewerte hatte sie seit Jahren nicht mehr. Allerdings ist Donald Trump noch unbeliebter. 58 Prozent der Wählerschaft sind ihm gegenüber negativ eingestellt.
Subjekt: Hillary ClintonThema: UmfragenThementonalität:negativ
Subjekt: Hillary ClintonThema: WahlkampfThementonalität: ambivalent
Subjekt: Hillary ClintonThema: WahlkampfThementonalität: negativ
Thementonalität:negativ
Subjekt: Donald TrumpThema: UmfragenThementonalität: negativ
Subjekttonalität:Trump
üb i d ti
Gesamtbewertung Thementonalität:Trump:
U f ti
Codierungen Gesamtartikel:
• überwiegend negativ
Clinton:• überwiegend negativ
• Umfragen: negativ• Zitate: neutral
Clinton:• Kompetenz: überwiegend negativ• Skandale: negativ• Charakter: überwiegend positiv• Wahlkampf: überwiegend negativ• Umfragen: negativ
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 9
Hinweis zur Tonalität: Die Bewertung für das Subjekt wird auf der Ebene der Beiträge zusammen-gefasst. Zusätzlich werden die Bewertungen zu den Themen erhoben; auch diese werden auf derEbene der Beiträge zusammengefasst.
2. Die BerichterstattungDie Berichterstattung
zum Wahlkampf Clinton vs. Trump: Gesamtanalyse Schweizer Medien
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 10
Trump beherrschte die Schlagzeilen in den Schweizer Medien
Der amerikanische Präsidentschaftswahl-kampf hat die Schweizer Medien im Jahr2016 intensiv beschäftigt. NZZ undTagesanzeiger widmeten den Thema imWahlmonat jeweils 60 Berichte odermehr. Während die Abonnement-Zeitun-
Die Duell-Situation des Wahlkampfesführt dazu, dass auch in Berichten, dieauf einen Kontrahenten abheben, derGegner mit erwähnt wird. Der Blick aufdie Schlagzeilen zeigt aber, dass Trumpein stärkeres Medieninteresse generiert
gen die Kampagne seit dem Frühjahrkontinuierlich verfolgten, stieg derBoulevard und Fernseh-Sender erst abdem Juni, als sich die Trump-Kandidaturabzeichnete, tiefer in die Berichterstat-tung ein.
hat, indem er die Berichtsanlässe setzte.Sein Name findet sich in 308 (38%)Headlines, Clinton dagegen nur in 128(16%).
Von Beginn des Jahres an lag Trump beider Sichtbarkeit leicht vor Clinton und
Trumps Kampagne prägte die Bericht-erstattung: Seine Aktivitäten setzten dieMedien-Agenda und beeinflussten so dieSichtbarkeit der Kandidaten und ihreBewertung: Donald Trump erzielte einehöhere Medienpräsenz als Hillary Clinton.
auch im Jahresverlauf blieben diePräsenzunterschiede konstant. Lediglichim November wuchs der Abstand; derWahlsieger stand naturgemäss stärker imFokus der Berichte, zumal sich Clintonnach der Entscheidung mit öffentlichen
400Berichtsanteile 2016 A hl d B it ä i Z it l f
Von den insgesamt 808 Beiträgen zuTrump und/oder Clinton im Wahlkampf-kontext bezogen sich 773 (96%) aufTrump und 626 (77%) auf Clinton.
Auftritten und Stellungnahmen sehrzurücknahm. Nach der Wahl verringertesich die Berichterstattung mit Wahlkampf-bezug naturgemäss deutlich.
Medienpräsenz von Clinton und Trump
200
300
Berichtsanteile 2016B = Referenz-Anteile BeiträgeH = Referenz-Anteile Headlines
Anzahl der Beiträge im Zeitverlauf
B HB H
100
200
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 11
0Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Gesamt Trump Clinton
77% 16%95% 38%
Duell der Image-Verlierer: 71% der Berichte über Trump und 42% über Clinton negativ
Das Medienimage von Politikern wirdneben ihrer Sichtbarkeit vor allem vonden Bewertungen in der Berichter-stattung, der sogenannten Tonalität,geprägt. Die Medienberichte über diePräsidentschaftskampagnen des Jahres2016 zeigten hierbei ein ungewöhnliches
stattung über die US-Wahlen zeigte damitdas Duell zweier Image-Verlierer. Füreine offensichtliche Parteinahme derSchweizer Medien für oder gegen einenKandidaten gibt es demnach keinenHinweis. Allerdings unterschied sich dasAusmass der Kritik zu Trump und Clinton2016 zeigten hierbei ein ungewöhnliches
Bild, denn das Ausmass der Kritik anTrump fiel deutlich aus dem Rahmen desÜblichen für politische Akteure in west-lichen Demokratien. Der Anteil kritischerBeiträge über Trump lag bei 71%. Nur 6%der Beiträge waren positiv. Diese Vertei-lung zeigt wie stark Trumps Aktivitäten
Ausmass der Kritik zu Trump und Clintonzum Teil doch recht kräftig. Schlagzeilenwie „Der Hetzer und der Träumer“ (Tages-Anzeiger vom 11.02.2016) „Trumps Listeder Schande“ (Blick vom 04.03.2016),„Trump, der Totengräber“ (NZZ vom05.08.2017) waren an der Tagesordnung.
lung zeigt, wie stark Trumps Aktivitätenmit den Vorstellungen auch der Schwei-zer Medien kollidierten.
Donald Trump erfuhr während desgesamten Wahlkampfes eine wesentlichkritischere Berichterstattung als HillaryClinton. Allerdings ist auch das Medien-
Wie negativ Trump in Schweizer Medienwährend des US-Wahlkampfs dargestelltwurde, verdeutlicht ein Vergleich mitanderen Akteuren und Gruppen: Soergab eine Untersuchung von 20internationalen TV-Hauptnachrichtensen-dungen aus dem Jahr 2013, dass Berich-
Tonalität der Berichterstattung
gbild von Hillary Clinton aussergewöhnlichnegativ. Der Anteil der negativen Berichteüber Clinton lag bei 42%. Die Berichter-
g ,te zur Mafia oder zu Al-Quaida in knappüber 60% der Fälle negativ waren. BeiKim Jong-un waren es knapp unter 70%.3
Anteile der positiven neutralen und negativen Berichte
6%
24%
Anteile der positiven, neutralen und negativen Berichte
71%
22%42%
34%
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 12
3 Siehe: Maltese, R., Vollbracht M. (2016) Trust Meltdown VII, InnovatioPublishing.
positiv neutral negativ
Clinton geriet in Schweizer Medien immer weiter in die Kritik – nicht zuletzt dank Trump
Die Bewertungen zu Trump und Clintonentwickelten sich im Laufe des Jahres2016 gegenläufig: Während die Bericht-erstattung zu Trump – wenngleich aufsehr negativem Niveau – tendenziellweniger kritisch wurde, trübte sich dieSicht der Schweizer Medien auf Hillary
Rassismus-Vorwürfe sowie ausbrechen-de Zweifel an Trumps fachlicher undpersönlicher Eignung für das Amt desUS-Präsidenten prägten die Bericht-erstattung („Trump als Präsident wäre einDesaster, für die USA und für die Welt“NZZ am Sonntag vom 24.07.2016).Sicht der Schweizer Medien auf Hillary
Clinton immer weiter ein.
Von Beginn des Jahres an erntete„Provokateur Trump“ deutliche Kritik. Mitdem Ted Cruz-Sieg der Vorwahlen inWisconsin erreichte die negative Trump-Berichterstattung im April ihren Tiefpunkt.
NZZ am Sonntag vom 24.07.2016).
Über Hillary Clinton wurde hingegenzunächst recht wohlwollend berichtet. BisAugust bewegte sich ihr Medienimage invier Monaten im positiven Bereich.Erfolge bei den Vorwahlen trugen ebensodazu bei wie auch die Einordnung als
Seitdem wurde die Kritik weniger heftig.Dabei spielten die Erfolge von Trump inden Vorwahlen im Mai und Juni und seineWahl zum Präsidentschaftskandidatenauf der Convention der Republikaner imJuli eine wichtige Rolle. Hinzu kamenBerichte über Umfragen gerade im Sep-
bessere Alternative zu Trump („FrauClinton hört zu“ Tages-Anzeiger vom25.08.2017). Dennoch verlor Clinton zu-nehmend die Kontrolle über die Themenund geriet immer weiter in die Kritik. IhreEmail-Affäre und ihre Beschimpfung derTrump-Unterstützer trugen zur immer
Tonalität im Zeitverlauf
g g ptember sowie das Ausbleiben deutlicherNiederlagen in den TV-Duellen. Insge-samt überwog aber die Trump-Kritik überdas gesamte Jahr. Sexismus- sowie
p gnegativeren Clinton-Berichterstattung bei.Hauptstichwortgeber bei der Kritik anClinton war ihr Gegner Donald Trump.
D h h ittli h B t
pos.
Erfolge in den Vorwahlen
Medien-Kritik an Trump
Erfolge in den Vorwahlen
Durchschnittliche Bewertung
+1
Sanders-Sieg in Wisconsin
E-Mail-Skandal
Erfolge in den Vorwahlen
Umfragen
0
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 13
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Trump Clinton Trump-Trend Clinton-Trend
neg.
Sex-SkandalConventionCruz-Sieg in Wisconsin Skandale: Russland /
„IS“ / Rassismus- 1
Tages-Anzeiger und NZZ berichteten am stärksten – Boulevardtitel stiegen erst spät ein
Das Ausmass der Berichterstattung überden US-Wahlkampf unterscheidet sichvor allem zwischen den verschiedenenMediengattungen: In der Schweiz berich-teten die nationalen Abonnement-Zeitun-gen am umfangreichsten über das DuellClinton vs. Trump, gefolgt von den regio-nalen Tageszeitungen Aufgrund unter
auch die räumliche Entfernung und ihrFokus auf heimatliche Themen eineRolle. Der Blick berichtete allerdingsmehr als doppelt so stark wie die Gratis-Konkurrenz 20 Minuten, der meist-gelesenen Tageszeitung der Schweiz.
Auch innerhalb der Wochentitel gibt esnalen Tageszeitungen. Aufgrund unter-schiedlicher Frequenz und Formate istdie Intensität der Berichterstattungzwischen Wochentiteln, Boulevardpresseund Fernsehsendern hingegen nichtvergleichbar.
Der Tages-Anzeiger und die Neue Zür-cher Zeitung nehmen in der Rangliste der
eine auffällige Diskrepanz zwischen NZZam Sonntag und SonntagsZeitung, ganzim Gegensatz zu den vergleichbarenVolumina in den Tagestiteln NZZ undTages-Anzeiger. Dies ist auch deshalbinteressant, weil sich die SonntagsZei-tung auch in ihrer Tonalität stärker vomTages-Anzeiger aus dem eigenen Hauscher Zeitung nehmen in der Rangliste der
berichtsstärksten Medien mit einemähnlichen Volumen von etwa 170 Beiträ-gen mit erheblichem Abstand die erstenbeiden Plätze ein. Die Regional-BlätterAargauer Zeitung und Basler Zeitungbefassten sich mit jeweils mehr als 100Beiträgen ebenfalls intensiv mit der US-
Tages-Anzeiger aus dem eigenen Hausunterscheidet als bei der Konkurrenz derNZZ. Was die Anzahl der Berichte zumUS-Wahlkampf angeht, spielt die Sonn-tagsZeitung mit 32 Berichten eher in einerLiga mit dem SonntagsBlick mit 23Berichten mit als der NZZ am Sonntag,die in 77 Beiträgen zum US-Wahlkampf
Berichtsaufkommen nach MediumA hl d B i ht W hlk f A hl d B i ht Cli t b T
Wahl.
Die Boulevardtitel berichteten dagegentrotz Skandalisierung und Negativismusweniger intensiv. Neben dem geringerenUmfang dieser Blätter spielt vermutlich
berichtete.
Anzahl der Berichte zum Wahlkampf Anzahl der Berichte zu Clinton bzw. Trump
170
161
116
105
133
141
92
86
177
170
123
109
Tages-Anzeiger
Neue Zürcher Zeitung
Aargauer Zeitung
Basler Zeitung
73
39
32
21
25
61
34
27
16
11
77
42
32
26
23
NZZ am Sonntag
Blick
SonntagsZeitung
SRF_10vor10
SonntagsBlick
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 14
20
916
8
0 50 100 150 200
Donald Trump Hillary Clinton
20
9
0 50 100 150 200
20 Minuten
TeleZueri Sonntalk
81% der Berichte über Trump im SonntagsBlick waren negativ
Donald Trumps Bild in den SchweizerMedien war im Jahr 2016 katastrophal.Trotz seines Wahlerfolges waren beinahedrei von vier Berichten kritisch und nurjeder 17. Bericht positiv.
Trump erntete dabei nicht nur Kritik von
TV-Sendung SRF 10 vor 10. Bei diesemFormat schränkt allerdings die geringeGesamtzahl der Berichte die Aussage-kraft der Analyse etwas ein.
Die spätere Wahlverliererin Hillary Clintonwurde deutlich weniger kritisiert. DieTrump erntete dabei nicht nur Kritik von
seiner Gegenspielerin, sondern von einerVielzahl von Akteuren und vor allem vonden Journalisten selbst, die seine fach-liche und charakterliche Eignung für dasPräsidentenamt, seinen Politikstil und diesachpolitischen Vorschläge kritisierten.
wurde deutlich weniger kritisiert. Diemeisten Negativ-Berichte brachte derTages-Anzeiger (50%), gefolgt von derNZZ am Sonntag (46%) sowie NZZ undSonntagsBlick (jeweils 44%). Die wenig-sten Negativ-Berichte brachte mit 19%auch in Hinblick auf Clinton 20 Minuten.g
Spitzenreiter in Sachen Trump-Kritik warder SonntagsBlick. 81% der Berichte wa-ren negativ. Aber selbst in dem Mediummit dem geringsten Anteil «Trump-kritischer» Berichte, dem Gratis-Blatt 20Minuten, waren 45% aller Darstellungen
SRF 10 vor 10 fällt auch in der Bericht-erstattung über Clinton etwas aus demRahmen. Der Anteil der positiven Berichtezur demokratischen Kandidatin war mit55% wesentlich höher als in anderenMedien. Besonders Clintons persönlicheMinuten, waren 45% aller Darstellungen
negativ. Auf der anderen Seite lag derhöchste Anteil positiver Darstellungengerade einmal bei 24% und zwar in der
Medien. Besonders Clintons persönlicheEignung wurde thematiert.
Tonalität nach MediumAnteile der positiven, neutralen und negativen Berichte
71%
78%
75%
68%
22%
19%
20%
22%
6%
2%
4%
9%
Gesamt
Tages-Anzeiger
Neue Zürcher Zeitung
Aargauer Zeitung
42%
50%
44%
39%
34%
30%
26%
45%
24%
20%
30%
16%
67%
74%
64%
69%
81%
45%
52%
26%
19%
21%
28%
10%
55%
24%
8%
7%
15%
3%
10%
24%
Basler Zeitung
NZZ am Sonntag
Blick
SonntagsZeitung
SonntagsBlick
20 Minuten
SRF 10 vor 10
37%
46%
35%
37%
44%
19%
27%
35%
34%
44%
44%
31%
56%
18%
28%
20%
21%
19%
25%
25%
55%
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 15
95% 77%38% 77% 16%95% 77%38% 77% 16%
67% 33%
0% 50% 100%
telezueri.ch
kritisch neutral positiv
38% 25% 38%
0% 50% 100%
Trump gelang es besser, Sachthemen auf die Agenda zu heben
Medienprofi Trump gelang es trotzheftiger Kritik an seiner Persönlichkeitauch mit seinen sachpolitischen Themenin den Schweizer Medien durchzudringenund so die Agenda mit zu bestimmen.
Betrachtet man die Anteile der Bericht-erstattung und die Bewertungen zu den
Ein anderer Aspekt ist noch auffälliger:Während die Schweizer Medien in 47%der Berichte zu Clinton ihre persönlicheEignung in den Blick nahmen, war dasTop-Thema zu Trump seine Sachpolitik:von der Mauer nach Mexiko über dasEinreiseverbot für Muslime bis zu einerpolitischen Aussöhnung mit Russlandgroßen Themengruppen Parteipolitik,
Persönlichkeit, Sachpolitik und Wahl-kampf, so fällt zunächst auf, dass diePersönlichkeit der beiden Kandidaten, zuder hier auch die Eignung für das Amt,der Stil oder die Integrität zählen, in derBerichterstattung der Schweizer Medieneine herausragende Rolle spielte Beide
politischen Aussöhnung mit Russland.Zwar erntete Trump auch hier mit einerTonalität von minus 0,40 beissende Kritik.Diese war jedoch weniger negativ als dieKritik im Hinblick auf seine Persönlichkeit.
Clinton hingegen konnte mit ihrer Sach-politik relativ wenig durchdringen, dennder Fokus lag mit 47% der Berichte nocheine herausragende Rolle spielte. Beide
Kandidaten konnten damit aber nichtpunkten: mit der themenspezifischen Be-wertung von minus 0,43 ist bereits derWert für Clinton alles andere als schmei-chelhaft. Im Hinblick auf Trumps Persön-lichkeit setzen die analysierten Medienallerdings mit einer Tonalität von minus
der Fokus lag mit 47% der Berichte nochstärker auf ihrer Persönlichkeit. Und derHauptstichwortgeber hierzu war auch inden Schweizer Medien Clintons Konkur-rent Trump. Relativ am wenigsten negativwaren die Berichte zum ThemenfeldWahlkampf, aber nur Clinton, die in denUmfragen stets vorne lag, erntete dazu
0,73 neue Massstäbe. im Saldo positive Berichterstattung.
Themenfelder: Anteile der Berichterstattung und TonalitätD ld T Hill Cli tDonald Trump Hillary Clinton
Anteil der Bericht-erstattung
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 16
Tonalität Tonalitätmax. negativ max. positiv max. negativ max. positiv
0 0
Trump setzte die Agenda und erntete Kritik, aberClinton verlor die Kontrolle über ihre Themen
Auch die Schweizer Medien gingen in die„Trump-Falle“. Seine Attacken auf echteund vermeintliche Gegner in den USAund anderen Ländern bestimmten dieMedien-Agenda.
Eine wichtige Rolle für Trumps Präsenz-
der Schweiz heftige Kritik. Lediglich seinWahlerfolg wurde recht ausgeglichendargestellt.
Auf der anderen Seite unterminierten dieEmail-Affäre und die Attacken Trumps aufClinton auch in den Schweizer MedienEine wichtige Rolle für Trumps Präsenz
vorsprung spielten seine umstrittenenPolitik-Vorschläge – vom „Muslim-Ban“über die Mauer nach Mexiko bis zumRealignment mit Russland. Dabei redu-zierte die kritische Resonanz auf Trumpspolitische Positionen aber auch die Auf-
Clinton auch in den Schweizer Mediendie Wahrnehmung der Integrität Clintons.Es gelang ihr nicht, mit ihren Politik-vorschlägen durchzudringen.
Während sich die Schweizer Titel in ihrerBewertung Trumps vergleichsweisewenig unterschieden gab es in der
merksamkeit für Clinton. Die SchweizerMedien spiegelten damit die BotschaftenTrumps an seine Unterstützer. Die origi-nären Politikthemen der Republikaner –etwa die Rücknahme von „Obamacare“oder die große Steuerreform spielten
wenig unterschieden, gab es in derDarstellung Clintons stärkere Unterschie-de. So fielen NZZ und NZZ am Sonntagmit ihrer Kritik an Clintons sachpolitischenVorstellung aus der Reihe. Dabei konnteClinton die NZZ auf keinem Politikfeldwirklich überzeugen. Andere Medien ver-
dagegen eine untergeordnete Rolle.
Wie in den amerikanischen Medienerntete Trump für sein Verhalten auch in
wirklich überzeugen. Andere Medien verglichen Clinton dagegen vorteilhaft mitTrump, wenn es um Sachfragen ging.
Top 20-Themen und ReputationswirkungD ld T Hill Cli
106
104
90
85
62
47
43
41
Kompetenz/Eignung
Clinton-Mails
Charakter/Moral
Skandale
Umfragen/Prognosen
Wahlkampf-Veranstaltungen
Parteipolitik
Persönlichkeit Stil/Verhalten
275
203
200
146
125
114
106
104
Stil/Verhalten
Charakter/Moral
Kompetenz/Eignung
Wahlkampf-Veranstaltungen
Umfragen/Prognosen
Parteipolitik
Flüchtlingspolitik
Gesellschaft/Werte
Anzahl der Berichte Anzahl der Berichte Donald Trump Hillary Clinton
28
24
22
21
18
17
16
14
Wahlen
Gesellschaft/Werte
Hackerangriff Dem. Partei
Außenpolitik
Frauen/Familie
Außenwirtschaft
Gesundheitspolitik
Persönlichkeit Lüge
93
87
80
7064
59
53
5149
Außenpolitik
Persönlichkeit Skandale
Wahlen
Außenwirtschaft
Mauer zu Mexiko
Wirtschaftspolitik
Rolle Lobbies/Eliten
Partei-Kandidat-Beziehung
R ll d M di
Sachthemen
andere Themen
Sachthemen
andere Themen
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 17
12
11
11
10
Arbeitsmarkt
Wirtschaft/Wirtschaftspolitik
Innere Sicherheit
Lock her up!
49
49
49
36
Rolle der Medien
Persönlichkeit Lüge
Arbeitsmarkt
Frauen/Familie
Tonalitätmax. negativ max. positiv Tonalitätmax. negativ max. positiv-1 0 1 -1 0 1
Trumps Angriffe prägten Clintons Medienbild –sie selber kam seltener zu Wort
Trumps konsequent disruptiveKommuni-kationsstrategie ist einer derwesentlichen Erklärungsfaktoren für dieungewöhnliche Struktur derBerichterstattung. Mit seinen Tweetsgenerierte er Berichterstattung nicht nur
wurde Natasha Hähni zitiert, einePraktikantin der Aargauer Zeitung mitMexikanischem, Schweizer undUS-Amerikanischem Pass („Trump hatmich als Frau und Mexikanerinangegriffen“ Aargauer Zeitung vom
in sozialen Medien, sondern auch in denklassischen Medien – in den USA ebensowie auch in der Schweiz.
In der Berichterstattung über Trump kamTrump selber wesentlich häufiger zu Wortals andere Akteure. Neben dem Eigenlob
10.11.2016).
Clinton gelang es im Gegensatz zuTrump nicht, mit eigenen Botschaftendurchzudringen. Im Gegenteil: Trumpkam am häufigsten zu Clinton zu Wort,und zwar noch häufiger als über sichg
trugen auch Trumps Ehefrau Melania,Tochter Ivanka und Faith Whittlesey, diefrühere US-Botschafterin in Bern, die imTages-Anzeiger interviewt wurde, zu denpositiven Darstellungen Trumps bei.
Was zudem bei den Aussagen zu Trump
gselber. Die Angriffe auf seine Gegnerinspielen damit für die Bewertung Clintonseine wesentliche Rolle. Vor allem dieEmail-Affäre und die Äusserungen JamesComeys hierzu erschütterten dieWahr-nehmung der Integrität Clintons.
Top20-Zitatgeber und Reputationswirkungüber Donald Trump äußerten sich über Hillary Clinton äußerten sich
Was zudem bei den Aussagen zu Trumpauffällt ist, dass mit Jacqueline Badranund Regula Rytz zwei Politikerinneneiniges an Präsenz zeigten, die bislangnoch nicht als Expertinnen fürUS-Wahlkämpfe aufgefallen waren. Auch
Clinton konnte diesen Angriffen nichtsentgegensetzen. In eigener Sache kamsie nur selten zu Wort und sie konnteauch nur wenig von Unterstützern ausden eigenen Reihen profitieren.
89
58
24
16
13
12
11
10
133
18
17
139
8
8
7
Donald Trump
James Comey
Hillary Clinton
Julian Assange
Faith Whittlesey
Trump Lager
Rudolph Giuliani
N Y k Ti
über Donald Trump äußerten sich… über Hillary Clinton äußerten sich…Anzahl der ZitateAnzahl der Zitate
Donald Trump
Hillary Clinton
Faith Whittlesey
Stephan Bierling
Jakob Tanner
Georg Kohler
Jacqueline Badran
Mitt Romney 10
10
10
9
9
8
7
77
7
7
6
6
5
5
4
44
New York Times
Detlef Junker
Roni Horn
Bernie Sanders
Barack Obama
Jakob Tanner
T.C. Boyle (Autor)
Mike Pompeo
James Foley
Mitt Romney
Melania Trump
Barack Obama
Ivanka Trump
Daniel Kalt
Natasha Hähni
Peter Düggeli
Regula Rytz
Michelle Obama
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 18
7
7
7
7
4
4
4
4
-1 -0.5 0 0.5 1 -1 -0.5 0 0.5 1
y
Fox News
Nicholas Lemann
Harold James
Wikileaks
Tonalitätmax. negativ max. positiv Tonalitätmax. negativ max. positiv
Bob Lutz
T.C. Boyle (Autor)
James Foley
Vernon Smith
-1 0 1 -1 0 1
Alle Medien bewerteten Donald Trump kritischer als Hillary Clinton
Vergleicht man die Tonalitäten zu Trumpund Clinton, so zeigt sich, dass alleuntersuchten Schweizer Medien DonaldTrump wesentlich negativer bewerten alsHillary Clinton.
Zur Analyse des politischen Media-Biasd d P liti l C I d (PCI)
an. Insgesamt reicht die Spannweite dermöglichen PCI-Werte von -2 bis +2.Werden beide Kandidaten gleich bewertet, egal ob negativ oder positiv, sonimmt der PCI den Wert 0 an.
Mit Blick auf die Schweizer Medien fälltf d ll PCI W t i tiwurde der Political Coverage Index (PCI)
entwickelt. Der PCI verdichtet dieBewertungen der beiden Kandidaten jeMedium, indem er die Differenz derTonalitäten bildet. Der PCI berücksichtigtdamit, dass in einer Duellsituationpositive Berichte für einen Kandidaten
auf, dass alle PCI-Werte ein negativesVorzeichen haben. Alle Medien bewertenalso Trump kritischer als Clinton. ImTeleZüri Sonntalk (PCI: -0,67) und imTages-Anzeiger (-0,67) wird Trump imVergleich zu Clinton besonders heftigangegangen. Allerdings ist das Ergebnis
ähnlich wirken wie Kritik an seinemKontrahenten.
Im Bezug auf den 2016er US-Wahlkampfwird der PCI gebildet, indem je Mediumdie Differenz der Tonalitäten mit Bezugauf Trump und Clinton gebildet wird. Sindalle Berichte zu Trump in einem Medium
zum Sonntalk aufgrund der geringen Zahlder Berichte wenig robust.
Der Blick (-0,34) und die AargauerZeitung (-0,36) lassen Trump im Vergleichzu Clinton noch verhältnismässig gutdastehen, aber auch diese Medienkritisieren Trump mehr als Clinton Etwasalle Berichte zu Trump in einem Medium
negativ, so lautet seinen Tonalität -1. Sindim selben Medium alle Berichte zuClinton positiv, so lautet ihre Tonalität +1.Der PCI nimmt so den Wert -2 (= -1 - 1)
kritisieren Trump mehr als Clinton. EtwasTrump-kritischer als Blick und AargauerZeitung sind NZZ und NZZ am Sonntagmit identischen PCI-Werten von -0,41.
Anti-Trump-Bias nach Medium: ungewichteter PCI (basierend nur auf Tonalität)(basierend nur auf Tonalität)
-0.34-0.53
-0.41-0.41 -0.36-0.50 -0.47-0.55
-0.51-0.62-0.67‐0.7
Clinton kritischer als Trump
+2-2
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 19
Trump kritischer als Clinton
Spannweite ungewichteter PCI: -2 bis +2
Tages-Anzeiger mit ausbrechender Trump-Kritik; Blick eher ausgewogen
Tendenzen in der Berichterstattungkönnen sich nicht nur in unterschiedlichenTonalitäten spiegeln. Da die Auswahl derNachrichten eine wesentliche Funktionder Medien als «Gatekeepers» darstellt,ist auch die Sichtbarkeit der Akteureentscheidend bei der Bestimmung despolitischen Bias eines Mediums
Im Hinblick auf die Berichterstattung derSchweizer Medien zum Duell Clinton vs.Trump liefert der gewichtete PCI in weitenTeilen vergleichbare Ergebnisse mit demungewichteten PCI – ein Zeichen für dieRobustheit des Indexes.
Unter Berücksichtigung der Tonalitätenpolitischen Bias eines Mediums.
Räumt ein Medium einem Kandidatenmehr Raum ein, so wirkt dies angesichtsdes begrenzten Umfangs eines Mediumsquasi doppelt, da dem Gegenkandidatenso Fläche entzogen wird.
Der gewichtete PCI berücksichtigt daher
und der Anteile der Berichterstattungstellen nun der Tages-Anzeiger und derBlick die Extrem-Pole dar. DerTages-Anzeiger zeigt ausbrechendeTrump-Kritik im Vergleich zu Clinton(gewichteter PCI: -0,37). Der Blick (-0,19)berichtet noch am ehesten ausgewogen.
neben der Tonalität auch die Anteile derBerichterstattung zu den Kandidaten zurUS-Präsidentschaftswahl. Da dieTonalitäten mit dem Anteilen derBerichterstattung gewichtet werden, liegtdie Spannweite der Verteilung bei diesemIndex bei -1 bis +1.
Im Folgenden wird zumeist dergewichtete PCI verwendet, da er mitTonalitäten und Anteilen derBerichterstattung mehr Informationenenthält als der ungewichtete PCI.
Anti-Trump-Bias nach Medium: gewichteter PCI (basierend auch Tonalität und Anteil der Berichte)(basierend auch Tonalität und Anteil der Berichte)
(identische Werte für 20 Minuten und SRF 10vor10)
-0.19-0.32 -0.25-0.24
-0.23-0.28
-0.27-0.28-0.28
-0.37-0.35
‐0.4
Clinton kritischer als Trump
+1-1
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 20
0.28
Trump kritischer als Clinton
Spannweite gewichteter PCI: -1 bis +1
Je intensiver die Medien über Trump berichteten, desto kritischer war der Ton
In den Schweizer Medien können sich diebeiden Kandidaten zurUS-Präsidenten-wahl nicht überzusätzliche Präsenz freuen. Je stärker einKandidat in den Fokus rückt, destonegativer wird er bewertet.
Di h i t l A h i d Abbild
Die Regressionsgerade zeigt, dass jemehr Trump im Fokus derBericht-erstattung steht, desto heftiger dieKritik ihm gegenüber im Vergleich zuClinton ist.
So berichtet der Blick zu ähnlichen TeilenCli t d T d h diDie horizontale Achse in der Abbildung
unten zeigt, wieviel intensiver ein Mediumzu Trump im Vergleich zu Clintonberichtet hat. Ein Wert von 10% bedeutet,dass zu Trump und Clinton im Verhältnis60% zu 40% berichtet wurde. Trumphatte in diesem Fall also 10
zu Clinton und Trump und auch dieBewertung sind eher ausgeglichen, auchwenn der Blick – wie alle anderen Medienauch – Trump mehr kritisiert als Clinton.Die Sendung SRF 10 vor 10 fokussiertstark auf Trump und kritisiert ihn dabeiauch besonders kräftig. Alle anderen
Prozent- punkte mehr Berichterstattungals in der Situation eines ausgewogenenBerichts-verhältnissen von 50% zu 50%.
Auf der vertikalen Achse ist der PCIabgetragen, hier in seiner ungewichtetenVariante, da die Anteile derBericht erstattung bereits über die
Medien reihen sich mehr oder wenigergut auf der Regressionsgerade ein.
Einen Ausreisser stellt derTages-Anzeiger dar: Er schenkt beidenKandida-ten ähnlich viel Aufmerksamkeit,kritisiert aber Trump im Vergleich zuClinton am heftigsten Auch im VergleichBericht-erstattung bereits über die
horizontale Achse abgebildet werden. Jenegativer der Wert ist, desto kritischerwird in dem Medium in Vergleich zuClinton berichtet.
Clinton am heftigsten. Auch im Vergleichzu der anderen überregionalenAbonnement-Zeitung – der NZZ – ist diesauffällig.
Kandidaten-Bias nach Berichtsanteilen und relativer Bewertung
Abweichung der Berichtsanteile von Clinton 50% - Trump 50%
ngew
icht
et)
Fok
us
Tru
mp
-0.4
-0.3-5% 0% 5% 10% 15% 20%
Stärkerer Fokus auf Trump
Blick
NZZ
Aargauer Zeitung
NZZ am S tu
ng
ew
ich
tet)
Po
litic
al C
ove
rag
eIn
dex
(u
-0.6
-0.5
Tru
mp
-kri
tisc
he
r
SRF 10vor10
SonntagsBlick
SonntagsZeitung
Sonntag
20 MinutenBaslerZeitung
Po
liti
cal
Co
vera
ge
Ind
ex (
u
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 21
P
-0.7
Tages‐Anzeiger
3. Die BerichterstattungDie Berichterstattung
zum Wahlkampf Clinton vs. Trump: Analyse einzelner Schweizer Medien
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 22
Analyseschema je MediumDer Political Coverage Index (PCI) stellt Entwicklung des Anteil negativer, neutraler undg ( )die Bewertung von Trump im Vergleichzur Bewertung von Clinton dar. Der ge‐wichtete PCI berücksichtigt dabei To‐nalitäten und relative Berichtsanteile.Er läuft von ‐1 bis +1. Je negativer derWert, desto kritischer wird zu Trump imVergleich zu Clinton berichtet
ggewichteten PCIim Zeitlauf aufMonatsbasis.
g ,positiver Berichte zu Clintonund zu Trump.
0.50
1.00
Gewichteter PCI
78% 19%2%
Berichtstonalität gesamtAnteile positive, neutrale und negative Berichte
Clinton kritischer als
Trump
Vergleich zu Clinton berichtet.
PCI 2016 gesamt
‐1.00
‐0.50
0.00
10%
10%
8%
6%
5%
5%
Stil/Verhalten
Kompetenz/Eignung
Charakter/Moral
Umfragen/Prognosen
Außenpolitik
Flüchtlingspolitik
-0,37
Themenstruktur und -tonalität
50% 30% 20%
Anteil des Themas
Trump kritischer als
Clinton
0
60
40
60
80
133
170
177
Clinton
Trump
Gesamt
5%
5%
5%
4%
4%
Flüchtlingspolitik
Parteipolitik
Wahlkampf
Gesellschaft/Werte
Persönlichkeit Skandale
19%10%9%7%
Kompetenz/EignungCharakter/Moral
Umfragen/PrognosenWahlkampf
Anzahl der Berichte
Themas in Prozent
85 4
0
8 811 11
22 24
16
0
20
40
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
7%7%6%4%4%3%
pStil/VerhaltenClinton-Mails
Persönlichkeit SkandaleWahlen
ParteipolitikAußenpolitik
-1 +1max. negativ max. positiv
00
Die Themenstruktur (Bal‐ken) stellt dar, zu wel‐chen Themen das Medi‐um zu Clinton und Trump
Die themenspezifische To‐nalitäten (Punkte) stellendar, wie in Kontext einesThemas Clinton und Trump
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 23
Anzahl der Berich‐te zum US‐Wahl‐kampf Clinton vs.Trump.
berichtet hat. Die Balkenzeigen die Anteile derBerichterstattung nachThemen in Prozent.
bewertet wurden. DieTonalität kann Werte von‐1 (max. negativ) bis +1(max. positiv) annehmen.
Anzahl der Be‐richte im Zeit‐verlauf aufMonatsbasis.
Der Tages-Anzeiger konzentrierte seine Kritik auf Trumpp
Der Tages-Anzeiger hat sich intensiv mitdem US-Wahlkampf befasst, auf einemähnlichen Niveau wie die NZZ. Erberichtete mit 170 Berichten häufigerüber Trump als alle anderen Titel.
Präsident Barack Obama kritisierte.
Der Tages-Anzeiger beschrieb Trump alscharakterlich völlig ungeeignet für dasPräsidentenamt. Dabei fokussierten 28%aller Darstellungen auf seine Persön-
Dabei weist der Tagi den stärksten Anti-Trump-Bias aller untersuchten Medienauf: Das Tamedia-Blatt bewertete Trumpkritischer als andere Medien, Clintondagegen vergleichsweise wenig kritisch.Seit Jahresbeginn verfolgte der Tages-
aller Darstellungen auf seine Persönlichkeit. Die Schlagzeile vom 23.7. zurNominierung Trumps auf der RepublicanConvention fasst das Urteil in die Worte«Ein Präsident der Angst».
Die Ablehnung Trumps brachte es imGegenzug mit sich dass der Tagesg g g
Anzeiger den Wahlkampf aufmerksamund in konsistent Trump-kritischer Linie.
Im August war die Berichterstattungbesonders intensiv, wobei der Tages-Anzeiger besonders die Angriffe Trumpsauf die New York Times und US-
Gegenzug mit sich, dass der Tages-Anzeiger die positiven Umfragen undWahlaussichten für Clinton betonte, auchwenn das Blatt vor den Clinton-Skandalen nicht die Augen verschliessenkonnte. Clinton galt dem Tages-Anzeigerklar als die bessere Wahl
0.50
1.00
-0,37
Gewichteter PCI
78% 19%2%
Berichtstonalität gesamt
auf die New York Times und US- klar als die bessere Wahl.
Anteile positive, neutrale und negative BerichteClinton
kritischer als Trump
PCI 2016 gesamt
0
44% 26% 30%
10%
10%
8%
6%
5%
5%
5%
5%
Stil/Verhalten
Kompetenz/Eignung
Charakter/Moral
Umfragen/Prognosen
Außenpolitik
Flüchtlingspolitik
Parteipolitik
Wahlkampf
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
5%
4%
4%
Wahlkampf
Gesellschaft/Werte
Persönlichkeit Skandale
19%10%9%
7%
7%7%
Kompetenz/EignungCharakter/Moral
Umfragen/PrognosenWahlkampf
Stil/VerhaltenClinton-Mails22 24
60
40
60
80
133
170
177
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 24
6%4%
4%3%
Persönlichkeit SkandaleWahlen
ParteipolitikAußenpolitik
85 4
0
8 811 11
2216
0
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -1 +1max. negativ max. positiv
00
Die Neue Zürcher Zeitung hielt beide Kandidaten für ähnlich ungeeignetg g
Die NZZ berichtete ähnlich intensiv überTrump und Clinton wie der Tages-Anzeiger, wies aber mit einem gewich-teten PCI von -0,24 einen deutlichgeringeren Anti-Trump-Bias auf.
Nachdem die NZZ Clinton zunächst überMonate ausgewogen bewertet hatte, stiegim Juli die Kritik deutlich an. Dabei störtesich die NZZ an der mangelndenOffenheit Clintons gegenüber den
Die ausgewogenere Linie der NZZspeiste sich zum einen aus einem relativstärkeren Interesse an Clinton mit einemAnteil von 47% gegenüber 44% im Tagi.Absolut brachte die NZZ die meistenBerichte über Clinton. Zum anderen
Skandalvorwürfen. Unter dem Strichbewertete die NZZ Clinton im Blick aufihre Eignung sogar schlechter als Trump:Hillary Clinton galt der NZZ als schwacheKandidatin. Bereits am 25. April urteiltedas Blatt: «Frau sein genügt nicht. Hillary
bewertete die NZZ Trump mit -71% auchweniger negativ als der Tages-Anzeigermit -76%. Vor allem aber bewertete sieClinton kritischer: In der NZZ lag derÜberhang der kritischen Berichte überClinton bei -30% im Vergleich zu lediglich
Clinton hat Mühe, die Amerikanerinnenvon sich zu überzeugen».
Die Neue Zürcher Zeitung ging seltenerauf die sachpolitischen Themen Trumpsein als der Tages-Anzeiger. So schafftees die Flüchtlingspolitik nicht unter die
0.50
1.00PCI 2016 gesamt
-0,24
Gewichteter PCI
Th t kt d t lität
75% 20% 4%
Berichtstonalität gesamt
-14% im Tages-Anzeiger. Top-10-Themen für Trump.
Anteile positive, neutrale und negative BerichteClinton
kritischer als Trump
0
50% 30% 20%
11%
9%
8%
5%
5%
5%
5%
5%
Stil/Verhalten
Kompetenz/Eignung
Charakter/Moral
Umfragen/Prognosen
Persönlichkeit Skandale
Parteipolitik
Wahlkampf
Außenpolitik
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
11%9%9%
7%7%6%
Kompetenz/EignungCharakter/Moral
Umfragen/PrognosenClinton-Mails
WahlkampfPersönlichkeit Skandale
5%
4%
4%
Außenpolitik
Wahlen
Außenwirtschaft
30
64
40
60
80
141
161
170
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 25
6%5%4%4%
Stil/VerhaltenParteipolitik
Gesellschaft/WerteWahlen
2 26 7 7
10 12 10 128
0
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -1 +1max. negativ max. positiv
00
Die Aargauer Zeitung hielt sich mit Kritik an Trump und Clinton stärker zurückp
Die Aargauer Zeitung positionierte sichmit einem gewichteten PCI von -0,23weniger Trump-kritisch als die meistenübrigen Medien; lediglich der Blick warunter dem Strich noch weniger Trump-
Vorteil für Trump, als Clintons Gesund-heitsprobleme Zweifel weckten, ob sie dieKampagne durchstehen kann.
Zwischenzeitlich verstärkte die AargauerZeitung allerdings ihre Kritik indem sie im
ablehnend. Während der Vorwahlen undbis in den Oktober berichtete dieAargauer Zeitung eher selten.
Bei einem klaren Schwerpunkt aufCharakter, Kompetenz und Verhalten derKandidaten bewertete die Aargauer
Zeitung allerdings ihre Kritik, indem sie imSeptember konstatierte: «Donald TrumpsStern beginn zu sinken» und in einemGastkommentar des SchriftstellersPatrick Schan zur Realitätsverweigerungder Trump-Anhänger fragte: «Wollen sieden Wahn?»g
Zeitung beide Kontrahenten ähnlichkritisch.
Abgesehen von einem kritischen Beitragüber die wiederauflebende Email-AffäreClintons berichtete die Aargauer Zeitungnur im September mit einem leichten
Die Aargauer Zeitung befasste sichvergleichsweise selten mit den sach-politischen Themen Trumps und Clintonsund sah Clinton – wie die meistenanderen Titel – nur bei den Umfragen klarim Vorteil
0.50
1.00PCI 2016 gesamt
-0,23
Gewichteter PCI
39% 45% 16%
68% 22% 9%
Berichtstonalität gesamt
nur im September mit einem leichten im Vorteil.
Anteile positive, neutrale und negative BerichteClinton
kritischer als Trump
0
13%
9%
9%
8%
6%
6%
5%
3%
Stil/Verhalten
Charakter/Moral
Kompetenz/Eignung
Wahlkampf
Parteipolitik
Umfragen/Prognosen
Gesellschaft/Werte
Flüchtlingspolitik
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Trump kritischer als
Clinton Anteil des Themas
in Prozent
13%12%
10%8%8%
8%
Charakter/MoralKompetenz/Eignung
WahlkampfStil/Verhalten
Persönlichkeit SkandaleUmfragen/Prognosen
3%
3%
3%
Flüchtlingspolitik
Außenpolitik
Rolle Lobbies/Eliten
53
40
60
80
92
116
123
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 26
8%7%
3%3%
Clinton-MailsParteipolitik
Rolle Lobbies/ElitenGesellschaft/Werte
15 5
03
8 7 9 1015
7
0
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -1 +1max. negativ max. positiv
00
Die Basler Zeitung sah Clinton weniger kritisch als NZZ und Aargauer Zeitungg g
Mit einem gewichteten PCI von -0,28 liegtdie Basler Zeitung im Mittelfeld deruntersuchten Medien mit einer ähnlichenTendenz wie SonntagsZeitung, 10 vor 10,und 20 Minuten. Dies resultierte vor allem
Ungunsten von Trump. Auch in der BaslerZeitung richtete sich die Trump-Kritik vorallem gegen seinen Charakter und seinVerhalten, während sich die negativeBerichterstattung zu sachpolitischen The-
aus einer relativ vorteilhaften Bericht-erstattung über Hillary Clinton.
Die Basler Zeitung berichtete in derersten Jahreshälfte vergleichsweise we-nig über Trump und analysierte die Ent-wicklung der amerikanischen Demokratie
men in Grenzen hielt.
Die Bewertung Clintons fiel mit einemÜberhang von -9% deutlich gemässigterals in anderen Medien aus. Die BaslerZeitung betonte Clintons Erfolge in denVorwahlen und ihren langdauerndeng
in eher sachlichem Tonfall. Erst die SiegeTrumps in den Primaries im Mai brachtenerstmals einen Überhang der positivenBerichte über Trump im Vergleich mitdenen über Clinton. Danach entwickeltesich der PCI dagegen wieder zu
gVorsprung in den Umfragen. Ihre Kritikgalt vor allem der Email-Affäre oder ihrer«Wählerbeschimpfung», als sie imSeptember die Hälfte potentiellen Trump-Wähler als «deplorable» abqualifizierte.
0.50
1.00PCI 2016 gesamt
-0,28
Gewichteter PCI
37% 35% 28%
67% 26%8%
Berichtstonalität gesamtAnteile positive, neutrale und negative Berichte
Clinton kritischer als
Trump
0
12%
11%
10%
6%
5%
5%
5%
5%
Kompetenz/Eignung
Wahlkampf
Stil/Verhalten
Charakter/Moral
Umfragen/Prognosen
Außenpolitik
Wahlen
Flüchtlingspolitik
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
14%12%
10%9%
8%8%
Kompetenz/EignungCharakter/Moral
WahlkampfUmfragen/Prognosen
Clinton-MailsWahlen
5%
4%
4%
Flüchtlingspolitik
Gesellschaft/Werte
Außenwirtschaft
42
40
60
80
86
105
109
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 27
6%5%5%
3%
ParteipolitikSkandale
Stil/VerhaltenWirtschaftspolitik
14 4
15
2
913
8
15
5
0
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -1 +1-1 +1max. negativ max. positiv
00
Die NZZ am Sonntag zweifelte bereits früh an Hillary Clintony
Die NZZ am Sonntag verfolgte eine ähn-liche Linie wie die tägliche Ausgabe derNZZ und berichtete damit weniger Trump-kritisch als die Mehrzahl der untersuchtenMedien.
Spenden der Schweizer Wirtschaft fürTrump und zweifelte, dass Trump hinterden Hacker-Angriffen auf Clinton steht:«Es gibt keinen Trump Tower in Moskau».
Im Oktober hingegen thematisierte dieIm Zeitverlauf blieb die Tendenz gegen-über Trump negativ. Nachdem das BlattTrump aber bereits im Februar als«Alptraum der Republikaner» qualifizierthatte, verbesserte sich die Darstellungunter dem Einfluss von Trumps Wahl-
Im Oktober hingegen thematisierte dieNZZ am Sonntag den Sexskandal undden «Aufstand der Frauen» und urteilte«Trump demontiert sich selbst».
Allerdings führte die Berichterstattungüber die Skandale Clintons und diemangelnde Unterstützung in der demop
erfolgen und der Skandalisierung Clintonsdeutlich.
Insgesamt verlief die Ablehnung Trumpsweniger konsequent als in anderenMedien. So berichtete die NZZ amSonntag im August unter anderem über
mangelnde Unterstützung in der demo-kratischen Partei auch zu einem relativkritischen Bild von Hillary Clinton. Bereitsim April lief die Schlagzeile «Was stimmtnicht bei Hillary Clinton?». Nur beimThema Umfragen wurde Clinton eindeutigpositiv bewertet
0.50
1.00PCI 2016 gesamt
-0,25
Gewichteter PCI
46% 34% 20%
74% 19% 7%
Berichtstonalität gesamt
Sonntag im August unter anderem über positiv bewertet.
Anteile positive, neutrale und negative BerichteClinton
kritischer als Trump
0
11%
11%
8%
8%
6%
5%
4%
4%
Charakter/Moral
Stil/Verhalten
Kompetenz/Eignung
Umfragen/Prognosen
Gesellschaft/Werte
Skandale
Wahlen
Außenwirtschaft
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
14%9%
9%8%8%
7%
Kompetenz/EignungUmfragen/Prognosen
Charakter/MoralSkandale
ParteipolitikHackerangriff Partei
4%
4%
4%
Außenwirtschaft
Außenpolitik
Parteipolitik
24
40
60
80
61
73
77
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 28
6%5%
5%
4%
Clinton-MailsWahlen
WahlkampfStil/Verhalten
40 2
61 2
10 8 7 94
0
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -1 +1max. negativ max. positiv
00
Die SonntagsZeitung schaute auf Trumps „Mauer gegen Mexiko“p g g
Die SonntagsZeitung verfolgte eine an-dere redaktionelle Linie als der aus dem-selben Haus stammende Tages-Anzeiger.Mit einem gewichteten PCI von -0,27 liegtdie SonntagsZeitung im Mittelfeld der
Ein Schwerpunkt der SonntagsZeitunglag auf der Mauer nach Mexiko, mit dersich das Blatt in einer Reportage ausTexas auseinandersetzte. Trotz deutlicherKritik im September schlug dies nicht
Verteilung. Dabei widmete sie dem The-ma US-Wahlkampf nur halb so vieleBeiträge wie NZZ am Sonntag und ähneltdamit dem SonntagsBlick.
Bei der SonntagsZeitung zeigt sich imZeitverlauf eine Neuorientierung mit dem
völlig zum Nachteil Trumps aus, denn dieSonntagsZeitung zitierte im selben Be-richt auch die negative Einstellung derEinwohner gegenüber Hillary Clinton.
Die zunehmend negative Darstellung vonClinton gab damit den Ausschlag für deng
Ende der Vorwahlen: In den ersten vierMonaten berichtete sie deutlich Trump-kritischer als im Sommer. Lediglich imAugust gab es Zweifel, dass Trumpseinen Stil noch ändern und damit denWahlkampf für sich entscheiden könne.
g gzurückgehenden Anti-Trump-Bias. Dabeiunterminierten auch die Email-Affäre unddas Hacken der Emails von ClintonsCampaign Manager Podesta die IntegritätClintons und ihres Teams.
0 00
0.50
1.00PCI 2016 gesamt
-0,27
Gewichteter PCI
37% 44% 19%
69% 28%3%
Berichtstonalität gesamtAnteile positive, neutrale und negative Berichte
Clinton kritischer als
Trump
0
10%
10%
10%
9%
9%
8%
7%
5%
Kompetenz/Eignung
Mauer zu Mexiko
Wahlkampf
Stil/Verhalten
Charakter/Moral
Umfragen/Prognosen
Gesellschaft/Werte
Wahlen
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
5%
5%
4%
Wahlen
Skandale
Flüchtlingspolitik
17%17%
11%9%9%
7%
WahlkampfKompetenz/Eignung
Charakter/MoralUmfragen/Prognosen
Clinton-MailsSkandale
40
60
80
27
32
32
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 29
6%6%4%
4%
Gesellschaft/WerteRolle der Medien
Hackerangriff ParteiFlüchtlingspolitik
0 2 3 2 0 0 0 1 37
12
2
0
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -1 +1max. negativ max. positiv
00
SonntagsBlick zeigte in der «Schlammschlacht» nur Verlierer
Mit einem gewichteten PCI von -0,32verfolgte der SonntagsBlick eine andereLinie als der täglich erscheinende Blick.
Der SonntagsBlick zeigte nahezudurchgehend eine Trump-kritische
Der SonntagsBlick setzte sich vor allemmit Trumps Verhalten und Charakterauseinander. Aber auch in derDarstellung Clintons dominierten Zweifelan ihrer charakterlichen Eignung.durchgehend eine Trump kritische
Tendenz. Besonders negativ berichteteer im März, als die in Zürich lebende«Party-Ikone» Dianne Brill in einemInterview erklärte: «Gehen Sie nie mitDonald Trump essen. Am Ende bezahlenimmer Sie.“
Der Sonntagsblick zeigte besonderesInteresse an der «Schlammschlacht umsWeisse Haus», indem er der Sexismus-Debatte und Trumps Vorwürfen gegen dieClintons im September und Oktobermehrere Beiträge widmete.
Einen weiteren Höhepunkt erreichte dieKritik im August, als der SonntagsBlickbeklagte: «Auch wenn Trump nichtPräsident werden sollte: Der Schaden istbereits angerichtet».
g
Sachfragen spielten dagegen auch imSonntagsBlick eine untergeordnete Rolle.Erst nach Trumps Wahlsieg analysierte erTrumps Wirtschaftspolitik genauer undfolgerte: «Jetzt drohen Handelskriege».
0 00
0.50
1.00PCI 2016 gesamt
-0,32
Gewichteter PCI
Themenstruktur und tonalität
44% 31% 25%
69% 28%3%
Berichtstonalität gesamtAnteile positive, neutrale und negative Berichte
Clinton kritischer als
Trump
0
10%
9%
7%
7%
6%
6%
6%
5%
Stil/Verhalten
Charakter/Moral
Wahlkampf
Wirtschaftspolitik
Skandale
Umfragen/Prognosen
Flüchtlingspolitik
Außenpolitik
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
5%
5%
Kompetenz/Eignung
Mauer zu Mexiko
14%
12%
12%
10%
10%
6%
Charakter/Moral
Umfragen/Prognosen
Stil/Verhalten
Wahlkampf
Kompetenz/Eignung
Skandale
40
60
80
16
21
23
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 30
6%
4%
4%
4%
Clinton-Mails
Außenpolitik
Gesundheitspolitik
Gesellschaft/Werte0 2 1 1 0 0 2 1
4 5 7
00
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez+1
-1 +1max. negativ max. positiv
00
Der Blick zeigte schon früh Interesse –die Kritik an Trump hielt sich in Grenzenp
Die Strassenverkaufszeitung Blick, diedie zweithöchste Verbreitung auf demSchweizer Markt erreicht, positioniertesich im Vergleich zu Clinton amwenigsten Trump-kritisch, auch wenn
als nicht Hillary sondern ihr Mann BillClinton «die Rede ihres Lebens hielt». ImSeptember liess der Blick nach demersten TV-Duell den Vertreter derRepublikaner in der Schweiz, James
unter dem Strich mit einem gewichtetenPCI von -0,19 auch hier die Kritik amrepublikanischen Kandidaten überwog.
Bereits im März berichtete der Blickumfangreich über Trump, indem er neben«Trumps Liste der Schande» über dessen
Foley, erklären «warum Trump noch nichtgeschlagen ist». Daneben weckte derBlick Zweifel an Clintons Gesundheits-zustand und fragte: «Verliert sie wegenihrer Gesundheit die Wahl?“
Clintons Skandale spielten eine grossepSkandale auch einen bekennendenTrump-Fan zu Wort kommen liess. Trotzder Kritik an Trumps Charakter undVerhalten war das Blatt offener fürEntwicklungen, die für Trump positiv zuBuche schlugen, wie zum Beispiel im Juli,
p gRolle und trugen so zur negativenBerichterstattung über die demokratischeKandidatin bei. Sachthemen spieltenkeine Rolle, aber Clinton konnteüberhaupt im Blick auf keinem Feldausser der Parteipolitik Punkte sammeln.
0.50
1.00PCI 2016 gesamt
-0,19
Gewichteter PCI
35% 44% 21%
64% 21% 15%
Berichtstonalität gesamtAnteile positive, neutrale und negative Berichte
Clinton kritischer als
Trump
0
11%
8%
7%
7%
5%
5%
5%
4%
Stil/Verhalten
Kompetenz/Eignung
Wahlkampf
Charakter/Moral
Gesellschaft/Werte
Flüchtlingspolitik
Skandale
Außenwirtschaft
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
14%10%10%8%8%7%
Kompetenz/EignungSkandale
WahlkampfStil/Verhalten
Charakter/MoralClinton-Mails
4%
3%
3%
Außenwirtschaft
Rolle Lobbies/Eliten
Mauer zu Mexiko
80
34
39
42
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 31
7%4%
4%3%
Umfragen/PrognosenGesellschaft/Werte
ParteipolitikFlüchtlingspolitik
1 05
0 0 14 3 5 7
16
00
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -1 +1max. negativ max. positiv
00
Trumps Attacken auf die NYT und Obama lenkten im August den Blick auf den Wahlkampfg p
Im Gratis-Blatt 20 Minuten, das Schwei-zer Medium mit der grössten Reichweite,spielte der US-Wahlkampf lange keinewichtige Rolle. Erst die zunehmendeSkandalisierung im Sommer und Früh-
Trumps Politikstil stand im Mittelpunktund in einem Interview mit demPolitologen Louis Perron kam das Blattnach dem Trump’schen Skandal umseine sexuellen Übergriffe zu dem Urteil:
herbst weckten das Interesse. Diesbegann im August mit Trumps Vorwurf,Obama sei der Gründer des IS, und seineAngriffe gegen die New York Times.
Mit einem Überhang von -45% kritischerBerichte zu Trump zählte 20 Minuten
«Ein Desaster für die Republikaner».Lediglich die Probleme Clintons und seineFlüchtlingspolitik brachten Trump eineeher ausgewogene Darstellung.
20 Minuten kontrastierte Clintonvorteilhaft mit Trump im Blick auf ihrenp
zwar nicht zu den schärfsten Kritikern desNew Yorker Immobilienunternehmers,aber eine leicht positive Bewertung HillaryClintons resultierte in einem gewichtetenPCI von -0,28 und damit einer Platzierungim Mittelfeld der untersuchten Medien.
pCharakter, aber sie konnte kein Lob fürihre Politikvorschläge ernten. Auch in 20Minuten trugen vor allem ihre Führung inden Umfragen zur positiven Darstellungvon Clinton bei, ohne dass sie alsKandidatin überzeugen konnte.
0.50
1.00PCI 2016 gesamt
-0,28
Gewichteter PCI
Themenstruktur und tonalität
19% 56% 25%
45% 55%
Berichtstonalität gesamtAnteile positive, neutrale und negative Berichte
Clinton kritischer als
Trump
0
23%
10%
10%
10%
5%
5%
5%
5%
Stil/Verhalten
Wahlkampf
Skandale
Kompetenz/Eignung
Umfragen/Prognosen
Charakter/Moral
Parteipolitik
Flüchtlingspolitik
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
25%15%
10%
5%
5%
5%
Wahlkampf
Kompetenz/Eignung
Umfragen/Prognosen
Wirtschaftspolitik
Gun Control
Klimapolitik
5%
3%
3%
Flüchtlingspolitik
Clinton-Mails
Sexuelle Übergriffe
40
60
80
16
20
20
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 32
5%
5%
5%
5%
p
Terrorismus
Charakter/Moral
Gesundheitspolitik
Flüchtlingspolitik0 0 0 0 0 0 0
4 2 3
11
00
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -1 +1max. negativ max. positiv
00
Trump-Unterstützer kamen in SRF 10 vor 10 zu Wort – Lob für Clintons Persönlichkeit
10 vor 10, das News-Magazin des SRF,nimmt mit einem gewichteten PCI von-0,28 eine Position in der Mitte zwischenden Trump-kritischen und relativ Trump-freundlichen Medien ein. Dieser Wert
schwankende Tonalität aus dem Rahmen,auch Trumps Politikvorschläge wurdenanders als in anderen Medien positivbewertet, denn die Sendung gab am 11.November unter dem Titel «Wer wählte
verdeckt allerdings starke Schwankungenin der relativen Bewertung, die zum Teilauf die geringen Anzahl der Berichtezurückzuführen ist. Im Januar wurde überTrumps Wahlkampf bei evangelikalenChristen berichtet und dabei Pastor Bill
Trump» dessen Unterstützern ein Forum.
SRF 10 vor 10 liess sich vom Trump-Wahlkampf besonders faszinieren,während Clinton noch nicht einmal 50%der Wahrnehmung Trumps erreichenkonnte. Mit Ausnahme der Waffengesetz-
Tvedt aus Indiana zitiert. Trumps Erfolg inden Vorwahlen und seine Nominierungsorgten dann im Mai und Juli für einepositive Bewertung. Nach der Wahl bezog10 vor 10 wieder eine kritischere Position.
10 vor 10 fällt aber nicht nur durch die
ggebung führten in der DarstellungClintons die Sachthemen ein Schatten-dasein. Clintons Persönlichkeit wurde un-gewöhnlich positiv bewertet, zum Beispielin der Reportage vom 29.7.: «Wie kannHillary den Rivalen Trump schlagen?»
Clinton kritischer als
Trump
PCI 2016 gesamt
-0,280.50
1.00
Gewichteter PCI
27% 18% 55%
52% 24% 24%
Berichtstonalität gesamtAnteile positive, neutrale und negative Berichte
Clinton kritischer als
Trump
0
19%
10%
9%
6%
5%
5%
4%
4%
Kompetenz/Eignung
Stil/Verhalten
Flüchtlingspolitik
Wirtschaftspolitik
Mauer zu Mexiko
Gesellschaft/Werte
Umfragen/Prognosen
St litik
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
22%17%
13%9%
9%9%
Stil/VerhaltenKompetenz/Eignung
Umfragen/PrognosenGun ControlWahlkampf
Gesellschaft/Werte
4%
4%
4%
Steuerpolitik
Außenpolitik
Arbeitsmarkt
40
60
80
11
25
26
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 33
%9%
4%4%4%
SkandaleClinton-Mails
ParteipolitikPartei-Kandidat-Bez.
1 0 0 03 2 2 1 3
0
11
3
0
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez-1 +1-1 +1-1 +1
max. negativ max. positiv00
Telezüri SonnTalk liess vor allem Trump-Kritiker zu Wort kommenp
Die Talkshow SonnTalk des Privat-Senders Telezüri hat sich im Jahr 2016neunmal mit den beiden Kontrahenten imUS-Wahlkampf befasst.
Mit Ausnahme der Sendungen im Februar
Mörgeli von der SVP distanzierten sichvon Trump. Eine ausgewogenere Positionbezog unter anderem Weltwoche-ChefRoger Köppel.
Das Gros der Kritik an Trump galt seinemMit Ausnahme der Sendungen im Februarund im März dominierte dabei die Kritikan Trump. Mit einem gewichteten PCI von-0,35 ist der SonnTalk das Medium mitdem zweitstärksten Anti-Trump-Bias.
18 der 22 Gäste, die in den Sendungenzu Wort kamen bezogen eine kritische
Das Gros der Kritik an Trump galt seinemPolitikstil und den nachteiligen Implika-tionen für die US-Gesellschaft.
Hillary Clinton wurde in diesenDiskussionen zwar ebenfalls erwähnt,aber die Talkshowgäste befassten sichnur am Rande mit ihr: Auf einezu Wort kamen, bezogen eine kritische
Position gegenüber Trump, keinerbeurteilte Trump positiv. Der stärksteKritiker war die SP-Politikerin JacquelineBadran oder die Grüne Regula Rytz, aberauch Christoph Blocher oder Christoph
nur am Rande mit ihr: Auf eineDarstellung von Clinton kamen vier vonTrump. Dabei wurde Clinton allerdings alsGegenbild von Trump deutlichfreundlicher bewertet, auch wenn sieebenfalls mehr Kritik als Lob erntete.
0.50
1.00PCI 2016 gesamt
-0,35
Gewichteter PCI
Themenstruktur und tonalität
38% 25% 38%
67% 33% 0%
Berichtstonalität gesamtAnteile positive, neutrale und negative Berichte
Clinton kritischer als
Trump
0
13%
13%
11%
9%
8%
6%
5%
5%
Stil/Verhalten
Gesellschaft/Werte
Parteipolitik
Charakter/Moral
Kompetenz/Eignung
Wahlen
Umfragen/Prognosen
Skandale
‐1.00
‐0.50
0.00
Anzahl der Berichte
Themenstruktur und -tonalität
Anteil des Themas
in Prozent
Trump kritischer als
Clinton
5%
4%
4%
S a da e
Wahlkampf
Rolle der Medien
20%
15%
10%
10%10%
10%
Kompetenz/Eignung
Innere Sicherheit
Umfragen/Prognosen
Skandale
Wahlen
Wahlkampf
40
60
80
8
9
9
Clinton
Trump
Gesamt
Wahlkampf Clinton vs. Trump in Schweizer Medien 34
10%
10%
10%
5%
Wahlkampf
Charakter/Moral
Clinton-Mails
Haushaltspolitik0 1 2 0 0 0 1 0 0 2 3
00
20
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -1 +1-1 +1
max. negativ max. positiv00
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