Welche Informationen liefern der Radiologe und seine Bilder? - Prof. Dr. Dominik Weishaupt

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GIST-Gruppe SchweizZürich, 22, April 2016

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Welche Informationen liefern der Radiologe und seine Bilder?

Prof. Dr. Dominik WeishauptChefarzt, Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

GIST: Rolle der Bildgebung

Diagnose & Bestimmung der

Ausdehnung (Staging)

Behandlung & Überwachung (Monitoring)

Follow-Up

Symptome Heilung oder Fortschreiten der Krankheit (Progression)

Bildgebung

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Beitrag der Bildgebung #1

• GIST sind zu Beginn der Krankheit meist Zufallsbefunde oder werden im Rahmen einer Differentialdiagnose diskutiert

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

46 j. Patientin

• Tumorbegrenzung glatt• Fehlen einer

Darmpassagebehinderung

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Bildgebung ist keine direkte Gewebeanalyse

Bildgebung:Meist

Computer- tomographie

Gewinnung von Gewebe durch Endoskopie,

Punktion oder Chirurgie

Analyse der Gewebsprobe

durch Pathologie und

Labor

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Computertomographie (CT)

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Computertomographie (CT)

Axiale Schicht

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Scanzeit 22s

Dicke pro Schicht: 0.5 mm

Computertomographie (CT)

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Computertomographie (CT)

LeberMilz

Harnblase

Vergrösserte Lymphknoten

Wirbelsäule

Hauptschlag-ader

Harnblase

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Titel

Seite 11

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Beitrag der Bildgebung #2

• Bestimmung des Ausmasses des Tumorbefalls (Tumorload) und Beurteilung der Verhältnisse zu den benachbarten Strukturen

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Tumorableger (Metastasen)• Leber• Peritoneum (Bauchfell)• Spät: alle Organe (Lungen- und Knochen-

metastasen)

Blay JY et al. Ann Oncol 2004;16:566Tateishi U et al. JCAT 2003;27:792

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Limitation von CT bei Lebermetastasen

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Magnetresonanztomographie (MRI, MRT)

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Wassergehalt

Gehirn 84 %Blut 80 %Herzmuskel 74 %Knochen 50 % Fett 25 %

Körperwasser

Proton

Wasserstoffatom (1H)

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

MR-Experiment

Proton

Wasserstoffatom (1H)

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Phase 1: ExcitationPhase 2: Signalempfang

MR-Experiment

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

CT oder MRI?• In der Regel ist das MR eine 2. Linienuntersuchung

zur weiteren Abklärung eines unklaren CT-Befundes.• Heute in bestimmten Fällen als primäre Modalität

eingesetzt (z.B. bei Jod-Allergie)

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Beitrag der Bildgebung #3

• Präoperative Planung• Postoperative Bildgebung

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Beitrag der Bildgebung #4• Verlaufsuntersuchungen/Follow-up• Therapieansprechen• Post-Operative Diagnostik

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Beurteilung des Therapieansprechens mittels Grössenmessung

Therapiebeginn Verlauf

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

• Wenn eine Läsion im CT grösser wird, bedeutet das nicht unbedingt, dass der Tumor grösser wird (respektive die Therapie nicht anspricht)

Therapieansprechen – Pseudoprogress

+6 Mo.

+3 Mo. +14 Mo.

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Therapieansprechen

12 Wochen nach Imatinib (Glivec)

Beginn

→ Abnahme der Dichte korreliert mit Abnahme der Tumorzellen (Dichte im CT mittels Houndsfield Units (HU) quantifizierbar)

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

CT-Kriterien für das Therapieansprechen von GIST

Choi H et al. Clin Oncol 2007;25:1753

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Limitationen der Beurteilung von GIST mittels CT

• Beurteilungsgenauigkeit anhand von Grösse und Dichte ist begrenzt.

• Besonders in Frühphase korreliert Bildgebung mit Therapieansprechen unterschiedlich, wenn als Messupunkte nur Grösse und/oder Dichte gemessen im CT genommen werden.

Antoch G et al. J Nucl Med 2004;45:357

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

CT und PET/CT bei GIST

1 Monat nach Dasatinib

Therapiebeginn

Zusätzlicher Parameter zu Grösse und Dichte:

Bildgebung von Funktion/Stoffwechsel

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

PET: Bildgebung der Funktion

Tumorzellen: Erhöhter Energiebedarf → ↑ Zuckerstoffwechsel

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Injektion von radioaktiv markiertem Zucker in Blutbahn des Patienten

Im Tumor:Anreicherung von radioaktivem Zucker

Funktionelle Information

Bildgebung mit radioaktivem Zucker = PET

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

PET (Positronen Emissions Tomographie)

Coincidence detection

Radioaktiv markierter Zucker gibt Signal ab. Das Signal wirddetektiert und zu einem Bild verarbeitet

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

CT vs PET/CT

1 Monat nach Dasatinib

Therapiebeginn

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

FDG PET und FDG-PET/CT für Beurteilung des Therapieansprechens

• In Frühphase der Therapie ist die funktionelle Bildgebung mit FDG-PET und FDG PET/CT der Morphologie in Bezug auf das Therapieansprechen überlegen.

Hersh MR et al. Cancer Control 2005;12:111

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

• Evaluation einer Zweitlinientherapie (Sunitinib)

Therapiemonitoring mittels FDG-PET

09/2014 10/2014

Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Zusammenfassung• Die Bildgebung hat eine grosse Bedeutung bei Diagnostik,

Staging und Verlaufsuntersuchungen bei GIST

• CT ist die wichtigste Modalität

• MR und PET/CT haben eine dem CT untergeordnete, aber definierte Rolle in der GIST Bildgebung.

• Bildgebung liefert auch wichtige Parameter zur Beurteilung des Verlaufes und zur Beurteilung des Ansprechens auf die medikamentöse Therapies sowie zur präoperativen Planung und postoperativer Bildgebung.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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