Oltner Tagblatt, 2. Juli 2011

Preview:

Citation preview

B C M Y Seite xx OT

Samstag, 2. Juli 2011 I ot Sport 31

Rennpremiere auf abwechslungsreicher StreckeMountainbike Morgen Sonntagmacht der Argovia Cup erstmalsin Lostorf halt. Auf die (erhofften)250 Fahrerinnen und Fahrer war-tet eine abwechslungsreicheStrecke mit Start und Ziel bei derKreisschule Mittelgösgen.

VON MICHAEL FORSTER

Sie waren sich schnell einig geworden,die Vertreter des Argovia-Geax-Fischer-Cups sowie Mitglieder der erst im Ja-nuar gegründeten Bike und RunningGroup Lostorf. Die Ausrichter der re-gionalen Mountainbike-Serie versuch-ten im letzten Moment noch einenvierten Veranstalter ins Boot zu holen,und die Lostorfer boten dazu die idea-len Rahmenbedingungen. «Man warschnell der Meinung, dass sich Lostorfsehr gut eignen würde», blickt RogerVogel, Präsident des Vereins, zurück.Nach einer ersten Streckenbesichti-gung galt es, so schnell wie möglichsämtliche Bewilligungen einzuholen,und da erwies sich das Dorf am Jura-südfuss als sehr sportfreundlich. So-wohl die Suissetec-Schule (Start- undZielgelände) als auch das Kreisforst-amt oder Landbesitzer gaben schnellgrünes Licht für die Premiere in Los-torf. Und die wird, verspricht Vogel,auf einer «abwechslungsreichen Stre-cke» zur Austragung gelangen.

SSttrreecckkeennvveerrllaauuff iimm uunntteerreenn DDoorrfftteeiillNach dem Start geht es zuerst flach

los, bevor die erste giftige Steigung aufdie Fahrer wartet. Nach einem tech-nisch anspruchsvollen Singletrailfolgt die zweite Steigung, wiederdurch den Wald, bevor es mit vielSpeed über das Feld – inklusive natür-lichem Sprung – zurück zu Start und

Ziel geht. «Es hat für alle etwas», fasstVogel den Parcours kurz und bündigzusammen. Vorerst will man den An-lass in Eigenregie durchziehen, alsopraktisch zu fünft. So gross präsen-tiert sich nämlich das lokale OK umRoger Vogel: «Dazu kommen rund 40Helfer, aus der Feuerwehr, dem Kolle-genkreis und unseren Familien.» Es seinicht ganz einfach gewesen, genü-gend Helfer zu finden, ergänzt er.

Der OK-Vorsitzende kann sich, nichtzuletzt deshalb, durchaus vorstellen,in den nächsten Jahren zum Beispielmit dem Bike Club Olten zusammen-zuarbeiten, der ebenfalls in Lostorf,mit Start und Ziel beim Schloss War-tenfels, seit geraumer Zeit ein Rennenim Rahmen des Bike Cup Olten organi-siert. «Diese Strecke kam für uns nichtinfrage», sagt Vogel, der auf einen gros-sen Platz angewiesen war. «Wir müs-

sen für den Kidscup einen Hindernis-parcours zur Verfügung stellen, derden ganzen Tag befahren werdenkann.» Er hofft, in Lostorf auch einestattliche Anzahl Fahrer begrüssen zukönnen, die nur des Plausches wegenam Rennen teilnehmen. Insgesamtwerden morgen Sonntag rund 250 Fah-rerinnen und Fahrer erwartet. Los gehtes um 9.00 Uhr, den Abschluss bildendie Fun-Kategorien um 15.00 Uhr.

Der Argovia Cup, hier mit Halt in Seon, hat sich in den letzten Jahren im Schatten des nationalen Racer Bikes Cupeinen guten Namen als kleine, aber feine Regionalserie gemacht. AZ

Eine Herzensangelegenheit der besonderen ArtTriathlon Luca Della Giacoma plagen Herzrhythmusstörungen – vor dem nächsten Wettkampf will er eine verbindliche Diagnose

VON MICHAEL FORSTER

DNF: Anstelle einer Endzeit mussteLuca Della Giacoma mit diesen dreiBuchstaben im Gepäck die Heimreisevom Ironman Nizza antreten. Und dasverhiess nichts Gutes: DNF steht fürdid not finish, der Kappeler war beiseinem einzigen geplanten Einsatzüber die Ironmandistanz am letztenWochenende also nicht ins Ziel ge-kommen. Dabei war bis zum Zeit-punkt der Aufgabe alles so gut gelau-fen. Nach einer Vorbereitung, welcheer grösstenteils nach den eigenen Vor-stellungen hatte absolvieren können,stieg er mit einer grossen Portion Op-timismus ins Rennen – dem erstenüber die Langdistanz nach Hawaii imletzten Herbst. Nizza sollte ein Grad-messer werden, ein unverzichtbaresPuzzleteil im Hinblick auf die nächsteSaison. Dann nämlich will er zumzweiten Mal dabei sein bei den Lang-distanz-Weltmeisterschaften.

Doch zurück zu Nizza. Das Schwim-men im Meer war «solid», so Della Gia-coma. Zwar fühlte er sich schneller alsdie effektiven 1:06 Stunden, doch dashatte seinen Grund: «Ich dachte, dassHawaii das härteste Schwimmen über-haupt sei, aber Nizza ist noch schlim-mer», musste der 28-Jährige feststel-len. «Selbst beim Ausstieg wurde nochum eine bessere Position gekämpft,ganz zu schweigen von den Range-leien im Wasser.» Die Radstrecke warer zuvor mit dem Auto abgefahrenund wusste, was auf ihn zukommenwürde. Stetige, zuweilen bis zu 10 Pro-zent steile längere Aufstiege auf denersten zwei Renndritteln, bevor es aufden letzten 60 Kilometern im Gegen-wind leicht bergab ging – das perfekteTerrain für den starken Radfahrer Del-la Giacoma, der immer weniger Geg-ner vor sich wusste und schliesslich inden Top 25 zum zweiten Wechsel kam.«Ich hatte ein sehr gutes Gefühl, holtedie ersten Profis ein und freute michrichtig auf das Laufen.»

AAbbhhaakkeenn uunndd VVoorraauussbblliicckkeennZuerst jedoch hatte er die lange

Wechselzone zu durchlaufen, ein spe-zieller Moment: «Am Morgen standenda 2500 Velos, jetzt waren praktischkeine mehr da.» Er fand seinen Platz,setzte sich, wechselte die Schuhe –und dann passierte es: «Der Puls stieginnert kürzester Zeit von 130 auf 190,einfach so.» Er habe weder Schmerzennoch ein Stechen verspürt, nichts der-gleichen. Er blieb drei Minuten sitzen,dann war der Puls wieder gesunken.Es sei nicht das erste Mal gewesen,dass ihm Herzrhythmusstörungen zuschaffen machten, «ich hatte es abernoch nie unter Be-lastung. Ich wusstenicht, wie ich men-tal damit umzuge-hen hatte.»

So lief er einfachlos, den ersten Kilo-meter ganz normal,marschierte dannein paar Meter undhielt schliesslichkomplett inne. Ob-wohl er dies rück-blickend als reine Vorsichtsmassnah-me anschaut, ging ihm eines nichtmehr aus dem Kopf: «Ich kann jeder-zeit wieder an einem Ironman starten,ein Herz habe ich hingegen nur eines.»Vor drei, vier Jahren noch hätte dieseZwangsaufgabe mental bestimmt Spu-ren hinterlassen, ist er sicher. Nicht soheute: «Ich habe der guten Ausgangs-lage nicht nachgetrauert. Das Ganzewar relativ schnell abgehakt.».

ZZüürriicchh –– uunntteerr eeiinneerr BBeeddiinngguunnggErstmals aufgetaucht waren die

Pulssprünge vor der Abreise zum Iron-man Hawaii im letzten Jahr. «Stresser-scheinungen», war der Immobilienbe-wirtschafter überzeugt, «schliesslichhatte ich vor dem Abflug noch jedeMenge zu erledigen.» Es kam tatsäch-lich erst nach Hawaii wieder, in einertrainingsfreien Phase. Erst jetzt be-

gann Della Giacoma das Problem zuuntersuchen und brachte es zur Spra-che. Mit dem Duathleten Lukas Bau-mann zum Beispiel, welchen diesel-ben Probleme auch wettkampfmässigstark einschränken oder mit MathiasBraun, dem früheren Veloprofi ausRickenbach. Bei diesem machten sichdie Probleme ausschliesslich untergrosser Belastung bemerkbar.

Wie soll es also weitergehen? Ganznormal, jedoch mit einem grossenVorbehalt. Das heisst: Della Giacomabegann noch am Dienstag mit der Vor-bereitung auf den Ironman Zürichvom 10. Juli. Einem ersten Schwimm-

sowie Lauftrainingsollen an diesemWochenende länge-re Radeinheiten fol-gen und damit derVersuch, sich aufdie neue unmittel-bare Herausforde-rung einzustellen.«Das ist nicht ganzeinfach», gestehtder Kappeler, «Nizzaist noch immer in

meinem Kopf. Die sechs StundenKampf, diese ausgezeichnete Aus-gangslage nach dem Radfahren unddie Aussicht, vielleicht gar unter neunStunden zu bleiben.» Andererseitshabe er im Vorfeld so viel dafür inves-tiert, dass ein zweiter Versuch, in Zü-rich, absolut Sinn machen würde.

Unter einer Bedingung: «Bevor icham 10. Juli ins Wasser steige, will icheine Zweitdiagnose eines anderen Arz-tes. Wenn ich danach die Gewissheithabe, voll belasten zu können, starteich. Sonst nicht.» Er blicke, trotz derungewissen Ausgangslage, aber zuver-sichtlich nach vorne. «Ich hatte dieProbleme ja schon vor Hawaii, konnteden Wettkampf dann aber ohneZwischenfälle absolvieren. Genausoden Halbironman auf Mallorca diesenMai. Weshalb also sollte es in Zürichnicht klappen?»

Daumen hoch: Luca Della Giacoma will nach dem unerfreulichen Erlebnisin Nizza nicht so schnell aufgeben. ZVG

«Ich wusste nicht, wieich mental damit umzu-gehen hatte.»Luca Della Giacoma, verunsichertdurch den rasant steigenden Pulsin der Wechselzone

Fussball

Aarau – Cham 3:0 (3:0)Ritzer, Küttigen. – 500 Zuschauer. – SR: Erlachner. –Tore: 26. Garat 1:0. 35. Schultz 2:0. 39. Dabo 3:0.Aarau: Studer; Widmer (60. Scherrer), Garat (60. Rapi-sarda), Nganga (46. Ludäscher), Benito; Burki, Schultz;Marazzi, Stojkov, Aratore; Dabo (46. Jakovljevic).Bemerkungen: Aarau ohne Ionita, Mall, Sinanovic (alleverletzt), Gashi und Polverino (beide abwesend). 70.Kopfball von Ludäscher an die Querlatte.

Mountainbike

Lostorf. Argovia-Cup, 1. Lauf. Startzeiten. 9.00 Uhr:Hard. 10.00 Uhr: Rock/Mega. 12.00 Uhr: Parcours Soft.13.00 Uhr: Elite/Amateur/Junioren. 15.00 Uhr: Fun I/FunII/Damen/Plausch.

Service

Aarau siegt 3:0Fussball Der FC Aarau wahrte seine Un-geschlagenheit in der Vorbereitung miteinem lockeren 3:0-Sieg gegen den Erst-ligisten SC Cham auch im vierten Ernst-kampf. Auch die Kaderplanung für dieneue Saison in der Challenge League istdrei Wochen vor dem ersten Meister-schaftsspiel weit fortgeschritten: Sport-koordinator Urs Bachmann einigte sichmit den Verantwortlichen von Neuchâ-tel Xamax über eine weitere Ausleihevon Shkelzen Gashi (22). Der Mittelfeld-spieler, mit fünf Toren und vier Vorla-gen in der vergangenen Rückrundeeine der auffälligsten Figur im AarauerKader, wird auch die nächste Saison inAarau verbringen. Zudem wurde derVertrag mit Ersatzkeeper Reto Bolli (32)um ein Jahr verlängert. Im Abwehrzent-rum wurde gegen Cham der Argenti-nier Juan Pablo Garat (ex St. Gallen) ge-testet. Der gross gewachsene Verteidi-ger wurde kaum gefordert, erzielte je-doch den ersten Aarauer Treffer. Zu-letzt stand der 28-Jährige beim rumäni-schen Spitzenclub Dinamo Bucurestiunter Vertrag. (PHA)

Recommended