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AKSB-Jahrestagung 2009: Auseinander- setzung mit Partizipation und Demokratie Arbeitsgemeinschaft setzt fachlichen Diskurs zum Beitrag politischer Bildung vom 23. bis 25. November in Fulda fort Ausgabe Nr. 3/09 September 2009 Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland -inform >>>

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AKSB-Jahrestagung 2009: Auseinander-setzung mit Partizipation und DemokratieArbeitsgemeinschaft setzt fachlichen Diskurs zum Beitragpolitischer Bildung vom 23. bis 25. November in Fulda fort

Ausgabe Nr. 3/09September 2009

Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland

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Nr. 3/2009

Editorial

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In schöner Regelmäßigkeit erscheinen Studien, die dar-legen, wofür sich Menschen engagieren. Erst jüngst hat z.B. das Bundesjugendmini-sterium einen Bericht vorge-legt, wie sich das Engagement in Deutschland entwickelt. Bei den Antworten auf die Fragen, warum dieses Engagement entsteht und wie die Bereit-schaft dazu gefördert werden kann, gehen die Meinungen auseinander.

Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) hatte deshalb vor der Sommerpause zu zwei Nationalen Foren eingeladen, in denen mit staatlichen und gesellschaft-lichen Akteuren, mit Forschern und Politikern erörtert wurde, was alles getan werden kann, damit es zu mehr Engagement kommt. Der Diskussionsprozess ist noch nicht abgeschlossen und soll in der nächsten Legislaturperiode des Bundestages in einen nationalen Engagementplan münden. Da gibt es viele Ideen: Rechtliche Rahmenbedingungen ändern, Fördermittel bereitstellen, Verständnis wecken, europäisch denken.

Aus Sicht der politischen Bildung halte ich einen Aspekt für besonders wichtig: die Aufgabe der nachhaltigen Bildung für Engagement im Blick zu behalten. Es ergibt sich nämlich kei-neswegs automatisch, dass sich Menschen für einen anderen einsetzen und bereit sind, soziale und politische Anliegen über den eigenen Horizont hinaus zu verfolgen.

Nach welchem Konzept dies geschehen kann, ist z.B. bei der Jahrestagung der AKSB im November dieses Jahres zu disku-tieren. In der formalen Bildung (Schule) gilt: „repetitio est mater studiorum“ oder anders formuliert: ohne Wiederholung läuft gar nichts. Was gilt für die nicht-formale Bildung? Wie kann sie nicht nur Interesse wecken, sondern einen Beitrag leisten, dass Engagement dauerhaft (nachhaltig) erhalten bleibt?

Politische Bildung muss ihrer Profession gerecht werden: Informationen erschließen oder vermitteln, Grundlagen und Wertentscheidungen thematisieren und reflektieren und eigene Bezüge herausarbeiten. Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit kommt es aber auch darauf an, folgende Ein-stellungen zu fördern: vernetztes Denken, Vergangenheitsbe-wusstsein und Zukunftsorientierung, ganzheitliche Sichtweise sowie Verantwortungsbewusstsein für das eigene Leben, das Leben der Mitmenschen und der Natur.

Lothar Harles

Inhalt

Inhalt

AKSB-PRAXIS

Politische Bildung – MitWirkung in der Demokratie

Kommunikation war Schwerpunktthema

Alphabetisierung und Grundbildung

Schülervertretungs-Projekt in Planung

Bundesweiter Austausch zur Zukunft der Jugendpastoral

Fachgruppe I „Das Politische”Veranstaltungen im Superwahljahr 2009

Fachgruppe II „Das Soziale“Skandalisierung der Erwerbsarbeit wird verdrängtCaritas in veritate – die langerwartete Enzyklika

Fachgruppe III „Das Gesellschaftliche“Migranten für die Weiterbildung gewinnenVielfältig Denken – Interkulturell Handeln

DIDAKtISchE DoKumENtAtIoN „DIDADo“Von der Tools-Academy zur Partizipation

EuRoPäISchE BIlDuNGSPolItIK“Europe is lost!” – TheaterprojektEuropa kurz notiert

AuS DEN mItGlIEDSEINRIchtuNGEN Verabschiedung Pater Tobias Karcher SJ50 Jahre Akademie KlausenhofAngela Merkel in der Katholischen Akademie Bayern

mIttEIluNGEN AuS DER ZENtRAlStEllE

PERSoNAlIA

tERmINE / NEuERSchEINuNGEN

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Nachhaltige Bildungfür Engagement

Unter dem Siegel „Good Practice“ stellen wir im AKSB-Inform besonders gute Praxisbeispiele aus der AKSB-Kursarbeit vor.

Titelbild: Junge Demonstranten in Bonn, Titelbild des Einladungsflyers zur Jahrestagung 2009; Titelbild klein re.: Blick in ein Seminar der Heimvolkshochschule St. Hedwigshaus; Titelbild klein mitte: Theaterprojekt innerhalb der europäischen Jugendwochen vom Fan-ziskanischen Bildungswerk und der Jugendbildungsstätte Waldmünchen, Titelbild klein li.; AKSB-Verwaltungsfachtagung 2009.

Good

Practice

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AKSB-Praxis

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Bonn (inform). Die Erziehung zu Mün-digkeit und Partizipation ist das herausra-gende Ziel politischer Bildung und damit von je her Gegenstand der Bildungsar-beit der AKSB und ihrer inhaltlichen Aus-einandersetzung. So ist das Thema der Jahrestagung 2009 „Politische Bildung – MitWirkung in der Demokratie“ keine Überraschung. Es fügt sich ein in eine Reihe von Diskussionen und Tagungen der vergangenen Jahre.

Jahrestagung 2006 setzte erste Impulse

Nach der Jahrestagung 2006 „Verpasste Chancen? Demokratie und Partizipa-tion“ resümierte AKSB-Geschäftsführer Lothar Harles: „Die wichtigste Erkennt-nis aus den Beratungen sollte sein, dass die AKSB und die politische Bildung in der Bearbeitung dieses Themas nie ‚fertig’ sein werden.“ (Inform 1/2007, S. 2). Die Jahrestagung 2006 startete einen Selbstvergewisserungsprozess in der katholisch-sozial orientierten politischen Bildung der AKSB, dessen zentrale Fragen sich so formulieren lassen:Welches Bürgerleitbild sollte der politi-schen Bildung zugrunde liegen? Joachim Detjen schlug bei der Jahrestagung 2006 den reflektierten Zuschauer als maßge-bend vor, was in der Folgezeit diskutiert und kritisiert wurde.

Welches Demokratieverständnis muss für die politische Bildung leitend sein? In

einem Kommentar zur Jahrestagung for-derte Benedikt Widmaier, dass die poli-tische Bildung sich entscheiden müsse, welche Demokratietheorie ihr zugrunde gelegt werden solle, da dies letztlich aus-schlaggebend auch für die Frage nach dem Bürgerleitbild und dem Verständnis von Partizipation sei (Inform 2/2007, S. 4).

Konventionsdebatte angestoßen

Der damals angestoßene Prozess wurde in der AKSB durch einen weiteren umfas-senden Diskurs aufgegriffen. Im Jahr 2008 blickte die Arbeitsgemeinschaft auf „10 Jahre Konvention über katholisch-sozial orientierte politische Jugend- und Erwachsenenbildung in der AKSB“ zurück und nahm dies zum Anlass, das Grundlagenpapier und damit das Selbst-verständnis der AKSB ausführlich zu überprüfen und zu diskutieren. Höhe-punkt der Diskussion bildete die Jahres-tagung 2008, bei der die Konvention mit Fachwissenschaftlern aus Politikdidaktik und Sozialethik diskutiert wurde. Hier tauchten die bereits im Raum stehenden Fragen erneut auf und wurden an eine Arbeitsgruppe weiter gegeben, die der-zeit ein Papier zur Kommentierung der Konvention erarbeitet und hier sowohl Stellung zur Demokratietheorie, als auch zum Bürgerbild nimmt.

In den Fachgruppen und bei Tagungen der AKSB wurden zudem weitere Ent-wicklungen und Debatten aufgegriffen,

die sich teilweise auch im Arbeitspapier zur Konvention widerspiegeln werden. Zu nennen ist hier z.B. die Globalisie-rung als Entwicklung, die die Diskus-sion um den Weltbürger als möglichem neuem Leitbild für die politische Bil-dung aufgeworfen hat. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage nach der explizit politischen Partizipation und der Rolle der politischen Bildung zu ihrer Förderung.

herausforderung durch neue empirische Befunde

Neuere empirische Erhebungen, wie der Engagementatlas 09, die Sinus-Milieu-studien und der Freiwilligensurvey zeich-nen überdies ein differenziertes Bild der Beteiligungslandschaft und können zur Klärung der Fragen nach Voraussetzun-gen, Formen und Wirkungen (politischer) Partizipation beitragen.

Die benannten offenen Fragen und aktu-ellen Debatten sowie die empirischen Ergebnisse fordern eine weitere Beschäf-tigung mit dem für die politische Bildung so zentralen Thema „Demokratie und Partizipation“ geradezu heraus. Zudem scheint zunehmend unklarer, wovon eigentlich die Rede ist, wenn von Beteili-gung, Engagement und Partizipation und

Politische Bildung – MitWirkung in der DemokratieEine inhaltliche Hinführung zur AKSB-Jahrestagung 2009 von Ulrike Leikhof

Bereits bei der AKSB-Jahrestagung 2006 standen Partizipation und Demokratie im Mittelpunkt der Diskussionsrunden.

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4 AKSB-Praxis

Bonn (inform). Neu erschienen ist beim Wochenschau Verlag das AKSB-Jahrbuch 2009/2010 „Politische Bil-dung für die Demokratie“. In den Beiträgen unter anderem von Norbert Lammert, Joachim Detjen, Ingo Juch-ler, Bernhard Sutor und Helmut Klages werden Grundlagen und konzeptio-nelle Ansätze vorgestellt, die deutlich machen, wie Staat und Gesellschaft mitgestaltet werden können und welche

Rahmenbedingungen zu beachten sind. Das Jahrbuch bietet zudem Ein-schätzungen zur jüngsten deutschen Geschichte vor und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, zur Vollendung der deutschen Einheit und zu den Folgen der Globalisierung für die Arbeitsgesellschaft. Mit dem Jahrbuch wird ein Einblick in die konkrete Bildungsarbeit der katholischen Fachorganisation für politische Bildung, der AKSB, und ihrer Mitgliedseinrichtun-gen eröffnet. Die Leistungen katholisch-sozial orientierter Bildungsarbeit werden so in ihren Trends für die Öffentlichkeit fassbar und transparent. Das Jahrbuch kann beim Wochenschau Verlag, www.wochenschau-verlag.de, oder im Buchhandel bestellt werden.

AKSB-Jahrbuch. Politische Bildung für die Demokratie AKSB (hrsg.), Wochen-schau Verlag Schwalbach/ts. 2009, ISBN: 978-3-89974477-4, 216 Seiten, 24,80 Euro

Politische Bildung für die Demokratie AKSB-Jahrbuch 2009/2010 erschienen

Bonn/Fulda (inform). Im Mittelpunkt der AKSB-Mitgliederversammlung vom 24. bis 25. November stehen die Fortsetzung der Konventionsdebatte und Wahlen zum AKSB- Vorstand. Für die weitere Debatte um die Konvention war nach der Jahres-tagung 20ß08 eine Arbeitsgruppe zustän-dig. Sie bestand aus aus Dr. Siegfried Grillmeyer (CPH), Detlef Herbers (Kom-mende Dortmund), Benedikt Widmaier (Haus am Maiberg, Heppenheim) sowie Lothar Harles und Ulrike Leikhof von der Geschäftsstelle. Die Mitgliederversamm-lung hatte die Arbeitsgruppe beauftragt, die Ergebnisse und Anregungen aus den Fachgruppen und der Jahrestagung 2008 zur Fortschreibung der AKSB-Kon-vention aufzuarbeiten. Die Arbeitsgruppe entschied im Januar, einen Arbeitstext zur

Konvention zu entwerfen. Dieser soll die gesammelten Anregungen aufgreifen, zu den wichtigsten Punkten Stellung nehmen und gleichzeitig das Arbeitsprogramm für die Weiterarbeit an den Grundlagen der AKSB darstellen (siehe Inform 1/2009). Der Entwurf des Gesamttextes soll im September vom Vorstand und von den Fachgruppen diskutiert werden. Weiterhin ist vorgesehen, das Ergebnis der Diskus-sionen dann als Antrag des Vorstandes der Mitgliederversammlung vorzulegen und als Ergänzung der Konvention zu verabschieden. Den zweiten Schwer-punkt der Mitgliederversammlung bilden die Wahlen zum AKSB-Vorstand. Die Amtzeit der weiteren Vorstandsmitglieder und des stellvertretenden Vorsitzenden enden turnusgemäß.

Im Mittelpunkt: Konvention und WahlenAKSB-Mitgliederversammlung in Fulda

dabei von zivilgesellschaftlichen, bür-gerschaftlichen und politischen Formen gesprochen wird.

Partizipation im Fokus

Im Eröffnungsreferat der Jahrestagung 2009 wird Prof. Roland Roth, Hoch-schule Magdeburg-Stendal, daher zunächst eine Begriffsklärung vorneh-men: Was genau ist gemeint, wenn von Partizipation und Engagement gespro-chen wird und was ist gesellschaftliche/zivilgesellschaftliche/bürgerschaftliche/politische Partizipation? Des Weiteren soll es um die Frage gehen, welche Formen von Partizipation es gibt und welche gesellschaftliche und politische Bedeutung sie haben. In einem zweiten Schritt werden Andreas Heimer, Pro-gnos AG, und Dr. Hans Hobelsberger, Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), die Ergebnisse des Engagementatlas 09 und der Sinus-Milieustudie sowie des Freiwil-ligensurvey vorstellen. Mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren, z.B. den Verbänden, Kommunen und der Schule werden dann Gelingensbedingungen erfolgreicher Partizipation im Podium diskutiert. Anhand von praktischen Bei-spielen aus den AKSB-Einrichtungen und aus anderen Organisationen werden bewährte und innovative Modelle zur Förderung von Partizipation vorgestellt.Benedikt Widmaier, Haus am Maiberg, wird in seinem Beitrag die Diskussion nach dem Verhältnis und der Bedeutung von politischer und zivilgesellschaftlicher Partizipation aufgreifen. Es soll diskutiert werden, ob die politische Bildung die noch näher zu definierende politische Partizipation stärker in den Blick nehmen muss als bisher. Widmaier wird zudem seine Vorschläge für ein grundlegendes Demokratieverständnis und Bürgerleit-bild darstellen, die auch von der Konven-tionsgruppe aufgegriffen wurden.

In der Abschlussdiskussion sollen die Her-ausforderungen für die politische Bildung und die AKSB im Mittelpunkt stehen.

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Kommunikation war Schwerpunktthema AKSB-Verwaltungsfachtagung in der Akademie Klausenhof

Bonn/hamminkeln. Aktuelle Informa-tionen zu den Förderbereichen des Kinder- und Jugendplans KJP II1 und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), zum Reisekostenrecht, zur Künst-lersozialversicherung und zur Anwendung von Allgemeinen Geschäftsbedingungen in Bildungseinrichtung erhielten 25 Teil-nehmende bei der Verwaltungsfachtagung in Hamminkeln. Die von der Akademie Klausenhof in Kooperation mit der AKSB veranstaltete Tagung fand vom 7. bis 19. Juni 2009 in der Akademie Klausenhof statt und richtete sich an die Verantwortli-chen in den Verwaltungsbereichen.

Schwerpunkt „Kommunikation in Bildungseinrichtungen“

Einen besonderen Schwerpunkt der Tagung bildete in diesem Jahr der Themenbereich „Kommunikation“. Hierzu führten die Kom-munikationsexpertinnen Heike Szarwak und Katharina Strahlenbrecher praxisnahe Work-shops durch. Dabei stellten sie verschiedene Modelle aus dem Bereich Kommunikation vor, die in Partnerarbeit und Kleingruppen ausprobiert wurden. Die verschiedenen Übungen ließen die Teilnehmenden schnell erkennen, was Voraussetzung für eine gute Kommunikation ist: Genaues, gutes Zuhö-ren und die Kunst, sich in den anderen hin-einzuversetzen. Der Workshop wurde gut angenommen und als hilfreich empfunden, da sich offensichtlich viele Kommunikati-onsprobleme in den Bildungseinrichtungen gleich sind sondern ähneln.

Steigende Anforderungen an die Rechtskompetenz

Die Anforderungen an die Rechtskompetenz der Verantwortlichen im Verwaltungsbereich der AKSB-Bildungseinrichtungen nehmen ständig zu. Ursache hierfür sind die recht-lich komplizierten Sachverhalte, die sich durch die aktuellen rechtlichen Regelungen und neuen Gerichtsurteile für die Bildungs-einrichtungen ergeben. Die Teilnehmenden begrüßten die umfangreiche Information zu aktuellen Rechtsfragen von Ute Stolz, Finanzreferentin und Justitiarin der AKSB.

Diskutiert wurde die Steuerpflichtigkeit von Bildungsmaßnahmen. Bei der Frage von steuerbaren Umsätzen des steuerpflichti-gen Betrages bei Bildungsveranstaltungen müssen nach neuen Entscheidungen auch die öffentlichen Zuschüsse mit einbezogen werden. Dies sieht ein Gutachten mit guter Begründung anders, das die AKSB gemein-sam mit weiteren Trägern der Erwachsenen-bildung zu diesem Sachverhalt erstellen ließ. Dieses Gutachten stellt die AKSB gegen einen Kostenbeteiligung von 50 Euro zur Verfügung. Grundsätzlich gab Ute Stolz den Teilnehmenden den Rat, diese Problematik vor Ort mit Steuerberater oder Wirtschafts-prüfer im Einzelfall prüfen zu lassen. Erneut war auch die Künstlersozialversicherung (KSK) Gegenstand des Informationsaus-tauschs. Einige Träger konnten berichten, dass sie im Rahmenvertrag des Verbands der Diözesen Deutschlands und der Bis-tümer mit der KSK einbezogen sind. Für

Träger, die eine solche Bestätigung noch nicht erhalten hätten, gab Stolz den Rat, gegenüber der KSK zu betonen, dass sie für das Bistum kirchliche Aufgaben erfüllen würden. Eine Informationen zum Reiseko-stenrecht erteilte Waltraud Deing von der Akademie Klausenhof. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Abgrenzung, nach welchen Regeln z.B. eine Dienstreise zu betrachen sei: steuer-, förder- und arbeitsrechtlich.

Informationen zu KJP und bpb

Über aktuelle Entwicklungen und Einzel-fragen zu den Förderbereichen KJP und bpb berichteten Doris Jonas und Nadine Brücken. Vorgestellt wurden das neue bpb-Merkblatt und die aktualisierte Fassung des KJP-Merkblatts. In seinem Beitrag hob AKSB-Geschäftsführer Lothar Harles die Bedeutung der Verwaltungsmitarbeiten-den in den Mitgliedseinrichtungen hervor, auf deren gute Zusammenarbeit die AKSB angewiesen sei.

Am Ende konnte Tagungsleiter Hans Nakath von der Akademie Klausenhof ein positives Echo entgegennehmen. Die Teilnehmenden empfanden den kollegialen Ausstausch als besonders wichtig. Gelobt wurden auch die umfangreichen Tagungsunterlagen, die unter www.aksb.de > aktuelles verfügbar sind. Die nächsten Verwaltungsfachtagun-gen finden 2010 vom 9. bis 11. Juni in Bad Saarow, 2011 vom 25. bis 27. Mai in der Aka-demie Klausenhof und 2012 vom 13. bis 15. Juni im CPH statt. Schu/St

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Alphabetisierung und GrundbildungProjekt „Chancen erarbeiten“: Bildungsferne Zielgruppen im Blickpunkt

Bonn (inform). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fordert, auch für bildungsferne Jugendliche politi-sche Bildung anzubieten. Die AKSB und die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deut-schen Bischofskonferenz (afj) beschäftigen sich mit den Fragen, wie diese Zielgruppe erreicht werden kann, und welche Konzepte und damit verbundenen Ressourcen benö-tigt werden. Hier kann die politische Bildung von den Forschungsergebnissen im Projekt „Chancen erarbeiten“ zur Alphabetisierung und Grundbildung profitieren und Syner-gien nutzen.

Forschung zur Alphabetisierung und Grundbildung

Die Weltalphabetisierungsdekade der Vereinten Nationen sieht vor, die Anzahl der Analphabeten weltweit bis Ende der Dekade 2012 spürbar zu verringern und Grundbildung als ein Menschenrecht für alle zu realisieren. Für die Jugend- und Erwachsenenbildung in Deutsch-land bedeutet dies, dazu beizutragen, Benachteiligung und Ausgrenzung abzu-bauen und eine solide Grundbildung für alle zu bieten. Damit werden Beruf-schancen eröffnet, lebenslanges Lernen ermöglicht und die Wahrnehmung demokratischer Rechte gewährt. Auf-grund einer Förderinitiative des BMBF hat der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. das Verbundvor-haben „Chancen erarbeiten“ gestartet, das Bedingungen erforschen, Konzepte

erstellen, erproben und evaluieren wird, unter denen der Zugang und der Ver-bleib gering Qualifizierter in Arbeit und Beruf verbessert werden kann. In dem Verbundprojekt werden empirische Daten über die Situation, Handlungsstra-tegien und die Barrieren der Integration grundbildungsferner Gruppen erhoben und passgenaue Handlungs- und Inter-ventionsmodule entwickelt.

Analphabetismus in Deutschland?

Zur Grundbildung gehören elementare Kompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen. Sie ist als ein grundlegendes Menschenrecht in unserem Land aner-kannt. Von einem Teil der Bevölkerung wird sie jedoch nicht in ausreichender Weise erworben. Über vier Millionen erwachsene Bundesbürger verfügen über so geringe Lese- und Schreibkenntnisse, dass sie als (funktionale) Analphabeten gelten. Manche von ihnen kennen die Buchstaben, können aber nicht lesen. Andere verstehen leichte Texte, haben jedoch massive Probleme beim Schreiben. Ihr Schriftbild ähnelt dem eines durchschnittlichen Grundschülers der zweiten Klasse. Jährlich verlassen in Deutschland 75.000 junge Menschen die Schulen ohne Abschluss und vor allem ohne ausreichende Grundbildungskom-petenzen. Diese Jugendlichen gehören zu einer Risikogruppe. Den Jugendlichen fällt es schwer, ohne ausreichende Lese- und Schreibkompetenzen den Alltag eigen-ständig zu bewältigen. Dabei eröffnet der

Erwerb von Bildungsabschlüssen den Weg in das Berufsleben und ist wichtige Voraus-setzung für die Wahrnehmung demokrati-scher Rechte sowie für eine aktive Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung. Chancengleichheit, die Befähigung, ein selbst verantwortetes Leben zu führen sowie die freie Entfaltung der Persön-lichkeit sind stark mit der Grundbildung verknüpft. So kommt es auch in Deutsch-land zu einer verheerenden Realität: Der Verlust von Einfacharbeitsplätzen, die zunehmende Technisierung und eine wachsende Komplexität von beruflichen Aufgaben und schriftsprachlichen Anfor-derungen tragen dazu bei, dass gering Qualifizierte nur schwer einen Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Zugleich besteht die Gefahr des Arbeitsplatzverlustes für diejenigen, die im Arbeitsleben stehen, aber den erhöhten Anforderungen nicht gewachsen sind.

Erste Ergebnisse des Verbundprojek-tes: themenheft zur Bundestagswahl

Demokratie lebt von der Beteiligung aller. Damit Bürgerinnen und Bürger sich an demokratischen Prozessen – wie den Wahlen – beteiligen können, brauchen sie Informationen. Das Projekt „Chancen erar-beiten“ hat diesbezüglich zusammen mit der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) ein leicht lesbares Themenheft zur Bundestagswahl zusammengestellt. Die Projektmitarbeiter haben die Lernmaterialien vor allem für den Einsatz in Schulen, Volkshochschulen, in der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung sowie in Jugendberufshilfe-maßnahmen entwickelt. Dieser Text ist der Start einer Reihe von Themenheften. Die Infor-mationen stehen kostenlos im Internet zur Verfügung unter www.chancen-erarbeiten.de > down-load > themenhefte > bundestagswahl.

Weitere Zwischenergebnisse ergeben sich aus Befragungen von derzeit ca. 5.000 Haupt- und Förderschülern in fünf Bundesländern. Neben einer Repräsen-tativstudie werden Interviews mit Lernen-den und bildungsungewohnten Gruppen

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Schülervertretungs-Projekt in PlanungZwischenstand zum neuen Projektvorhaben der AKSB

Bonn (inform). Beim ersten Schüler-vertretungs(SV)-Workshoptag der AKSB im Januar in Frankfurt hatten die beteilig-ten Einrichtungen sich für die Erarbeitung eines Projektantrages für ein SV-Projekt ausgesprochen (siehe Bericht in Inform 2/2009). Zunächst sollen bisherigen Erfahrungen der Mitgliedseinrichtungen dokumentiert und weitere Träger der Arbeit sowie deren Formate identifiziert werden. Aus diesen Ergebnissen und den Ideen, die beim Workshoptag gesammelt wurden, soll ein Projektantrag erstellt werden. Im Rahmen eines Werkvertrages wurde Daniela Nohr mit dieser Aufgabe betraut. Daniela Nohr kann aufgrund ihrer Tätigkeiten unter anderem als Bundes-

vorsitzende der Katholischen Studieren-den Jugend (KSJ) und als Referentin für politische Bildung für Schülerinnen und Schüler bei der Arbeitsstelle für Jugend-seelsorge der Deutschen Bischofskonfe-renz (afj) auf zahlreiche Erfahrungen in diesem Aufgabenbereich zurückgreifen. Nach einer grundlegenden Recherche erstellt sie derzeit einen Projektentwurf und wird zugleich mögliche Fördergeber identifizieren. Alle bisher beteiligten Ein-richtungen werden von der Geschäfts-stelle über den Fortgang des Projektes informiert. Weitere Interessenten können sich in der Geschäftsstelle bei Ulrike Leikhof melden unter [email protected].

sowie Expertinnen und Experten durch-geführt. Zur Unterstützung zielgrup-pengerechter Bildungsarbeit wird eine Typologie funktionaler Analphabetinnen und Analphabeten erstellt.Da die Zielgruppe der bildungsfernen Jugendlichen und Erwachsenen noch weitestgehend unerforscht ist, kann hier auch die politische Bildung für ihre Arbeit fruchtbare Erkenntnisse aus den zukünf-tigen Forschungsergebnissen ziehen. Kontakt und weitere Informationen: Verbundleitung „Chancen erarbeiten“, [email protected],www.chancen-erarbeiten.de.

Sandra Kleideiter

Fulda/Bonn (inform). Am 27. August 2009 konnte im Bonifatiushaus in Fulda mittlerweile die 3. Kooperationskonfe-renz zur Zusammenarbeit mit Bundes-wehr und Katholischer Militärseelsorge stattfinden. Eingeladen waren Leiter und Bildungsreferenten katholischer Träger von AKSB und KBE. Als Gast konnte die Katholische Arbeitsgemein-schaft für Soldatenbetreuung e.V (KAS) begrüßt werden. Sie informierte über ihre Zielsetzungen und Arbeitsfelder sowie Möglichkeiten und Themen für eine Zusammenarbeit im Seminarbereich und den Bedarf an bundesweiter Infrastruk-tur. Projektreferent Dr. Stefan Baumeister berichtete über den aktuellen Stand in der Zusammenarbeit mit der katholi-schen Militärseelsorge und insbeson-dere über die Vorbereitungen von AKSB und KBE im neu initiierten Projekt zum Lebenskundlichen Unterricht. Zudem informierte er über das Netzwerktreffen politische Bildung in der Bundeswehr im Mai in Berlin, dessen Termine die AKSB in Vertretung für ausgewählte Mitglieds-einrichtungen wahrnimmt. Im Koopera-tionsprojekt mit Bundespolizei und den

Polizeien der Länder, das Ende 2008 begann, wurden bereits maßgeschnei-derte Veranstaltungen für die Polizeiseel-sorge nachgefragt. Auf Grund bisheriger guter Erfahrungen in der Kooperation, werden die Träger der katholischen Erwachsenbildung (EB) aus AKSB und KBE und die das Katholische Militärbi-schofsamt (KMBA) ihre Zusammenarbeit auf den Lebenskundlichen Unterricht (LKU) ausdehnen, der aufgrund einer neu erlassenen Dienstvorschrift die katholi-sche und evangelische Militärseelsorge seit 2009 verpflichtet, jedem Soldaten/jeder Soldatin jährlich LKU im Umfang von drei Tagen zu ermöglichen. Das von KBE und AKSB eingerichtete Projekt LKU unterstützt die katholische Militär-seelsorge bei der Realisierung dieser Aufgaben. Zur Bewältigung der mit dem Projekt anfallenden Organisationsaufga-ben hat die AKSB eine Servicestelle ein-gerichtet, die zentraler Ansprechpartner für alle mit dem Projekt zusammenhän-genden Fragen ist: Servicestelle LKU von AKSB und KBE, c/o AKSB, Heilsbachstr. 6, 53123 Bonn, Tel. 0228-28929-49, Fax 0228-2892957, E-Mail: [email protected]

Kooperation mit der MilitärseelsorgeTreffen für Erfahrungsaustausch in Fulda

Bonn (inform). Einen neuen Partner in der Kooperation mit der Bundeswehr konnte Projektreferent Dr. Stefan Baumeister gewinnen: Die Katholische Arbeitsge-meinschaft für Soldatenbetreuung e.V. (KAS). Diese Arbeitsgemeinschaft ist ein eigenständiger und gemeinnütziger christlicher Verein. 1956 gegründet arbeitet sie seitdem im Auftrag des Katholischen Militärbischofs und des Bundesministers der Verteidigung auf dem Gebiet der außerdienstlichen Freizeit-, Bildungs- und Kulturarbeit für Angehörige der deutschen Streitkräfte. Die KAS engagiert sich neben der Standortbetreuung in Kasernen und der Einsatzbetreuung in den deutschen Feldlagern im Ausland auch im Bereich der Familien- und Erwachsenenbildung. Sie bietet u. a. Seminare zu Themen wie „Fernbeziehungen“, „Auswirkungen von Auslandseinsätzen auf Partnerschaft und Kinder“, „Umgang mit Finanzen“ oder „Veranstaltungsmanagement“ an. Die KAS möchte ihren Seminarbereich zukünf-tig quantitativ und thematisch ausbauen. Weitere Informationen unter www.KAS-Bonn.org und bei Dr. Stefan Baumeister, [email protected].

KASNeuer Partner

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Fulda (inform). Über 150 Verantwort-liche aus allen Bereichen der katholi-schen Jugendpastoral haben zwei Tage lang in Fulda mit den sechs Bischöfen der Jugendkommission der Deutschen Bischofkonferenz intensiv zu Schlüsselthe-men der Jugendpastoral gearbeitet. Ein-geladen hatte zu diesem Forum im April Jugendbischof Dr. Franz-Josef Bode. Bischof Bode will mit diesem Forum Impulse für eine Jugendpastoral in Deutschland setzen, die den unter-schiedlichen Lebenswelten junger Men-schen gerecht wird: „Ereignisse wie der Weltjugendtag und Katholikentage zeigen uns, dass wir auf eine breit ange-legte Jugendpastoral stolz sein können. Nur durch die enge Verzahnung von amtlicher und verbandlicher Jugendar-beit und all der anderen Träger mit ihren speziellen Aufgaben gelingt es uns, eine Vielzahl unterschiedlicher Jugendlicher anzusprechen“ sagte Bischof Bode zur Eröffnung des Forums. Der intensive Erfahrungsaustausch in den Workshops hat Folgen: In allen The-menbereichen wurde die konsequente Ausrichtung der Arbeit an den Lebens-realitäten junger Menschen gefordert. Es gilt wahrzunehmen, dass pastorale Räume über die Grenzen der Kirchen-gemeinden hinausgehen. Aufgabe von

Jugendpastoral ist es, die Lebensbe-dingungen und Lebenswelten aller Jugendlichen zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit zu machen. Die Zusam-menarbeit von Jugendarbeit und Schule ist in diesem Kontext genauso wichtig wie die Erkenntnis, dass junge Erwachsene als eigenständige Ziel-gruppe gesehen werden müssen. Sie wechseln nicht automatisch von der Jugendarbeit in den Familienkreis oder in die Erwachsenenbildung.Die Perspektive sozial benachteiligter Jugendlicher gewinnt dann an Bedeu-tung, wenn für sie nicht mehr nur spe-zielle Angebote kreiert werden, sondern mit ihnen und anderen Jugendlichen Berührungspunkte und gemeinsame Aktionen entstehen. Aufgabe der Glau-benskommunikation ist es, mit einer verständlichen Sprache den Dialog mit den jungen Menschen zu suchen. Zuhö-ren und mit den Menschen ein Stück des Wegs gemeinsam gehen sind hier die Schlüsselbegriffe. Glaubenskom-munikation muss in den Lebenswelten der jungen Menschen vorkommen, in den realen Welten genauso wie in den virtuellen Welten. Am Ende des Forums zeigte sich Bischof Bode begeistert von der Vielfalt der jugendpastoralen Praxis und der Dis-

kussionsfreude der Teilnehmenden. Er versprach, die Anregungen mit in die weitere Arbeit der Jugendkommis-sion zu nehmen. Die Geschäftsführerin der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), Sabine Wißdorf, kündigte eine Dokumen-tation der Ergebnisse des Forums an und betonte abschließend: „Die Debatte muss weitergehen: Wir werden die Akteure auf Bundesebene vernetzen und die Verant-wortlichen vor Ort bei der Umsetzung neuer Ansätze unterstützen“.

Bundesweiter Austausch zur Zukunft der Jugendpastoral Jugendbischof Bode lud zu zweitägigem Forum nach Fulda ein

afj-Geschäftsführerin Sabine Wißdorf und Jugendbischof Franz-Josef Bode bei der Begrüßung in Fulda

Düsseldorf (inform). Eine positive Zwi-schenbilanz des Förderprogramms „Go east“ haben die Arbeitsstelle für Jugend-seelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis, und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend gezogen, alle Träger des Projekts. „Das Zusammenwachsen Europas braucht Netzwerke des Dialogs zwischen jungen Menschen. Unser Anlie-gen, kirchliche Jugendpartnerschaften zwischen Deutschland und Ländern im östlichen Teil Europas zu unterstützen, konnte durch ‚Go east‘ erfolgreich umge-

setzt werden“, betonte Sabine Wißdorf, afj-Geschäftsführerin. Mit dem Förderpro-gramm wollen afj, BDKJ und Renovabis die vielfältigen Formen im Miteinander von Jugendlichen im Westen und Osten Europas unterstützen. Die persönliche Begegnung zwischen jungen Menschen sei wichtig: Nur so könne Europa über die Gräben der Vergangenheit hinweg zusam-menwachsen, gewinne dieser Prozess überhaupt eine tragfähige Perspektive. „Go east“ schaffe Anreize und helfe finanziell, damit sich Jugendliche länderübergreifend etwa bei der Friedens- und Versöhnungs-

arbeit, in der Ökologie und Schöpfungsver-antwortung engagieren. Allein im Jahr 2009 gab es finanzielle Mittel in Höhe von rund 40.000 Euro für 16 Projekte im Rahmen von „Go east“. Das Förderprogramm ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Die finanziellen Mittel stellt Renovabis bereit. Stoße „Go east“ weiterhin auf ein positives Echo, wollen afj, BDKJ und Renovabis das gemeinsame Projekt auch nach Ablauf der Frist fortsetzen. Weitere Informationen zu „Go east“: www.afj.de, www.bdkj.de, www.renovabis.de.

Go east: Start gelungen Träger des Förderprogramms ziehen positive Zwischenbilanz

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AKSB-Praxis

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„Vergiss…, vergiss nie, …“ – Jugend-hilfe im Einwanderungsland, ein handbuch, Diakonisches Werk Württemberg, 10 Euro, Stuttgart 2008

„Vergiss…, vergiss nie, …“ ist der Titel eines Handbuchs vom Diakonischen Werk Württemberg. Der Titel spielt auf Verse eines Gedichts der afroame-rikanischen Dichterin Pat Parker an. Deren vollständige Formulierung lautet „Erstens: Vergiss, dass ich schwarz

bin. Zweitens: Vergiss nie, dass ich schwarz bin.“ Diese widersprüchliche Aufforderung an den interkulturellen Dialog beschreibt die zentrale Heraus-forderung, sieht man „schwarz“ hier als Metapher für Menschen mit Migrations-hintergrund. Es gilt, die „Anderen“ nicht permanent und exklusiv als Menschen mit einem Migrationskontext wahrzu-nehmen, gleichzeitig aber diesen Aspekt stets mit zu bedenken. Erst auf diesem Reflexionsniveau lassen sich interkultu-

relle Dialoge auf einem Level führen, der die Personalität der Migrantinnen und Migranten ernst nimmt. Die Broschüre ist ein Fundus an theoretischen Über-legungen und praktischen Ideen für die politische Bildung, auch wenn sie eher für die Sozialarbeit geschrieben sind. Wann immer AKSB-Einrichtungen Ver-anstaltungen für Menschen mit Migrati-onshintergrund oder zur interkulturellen Thematik durchführen, lohnt sich ein Blick in die Broschüre.

Buchhinweisvon Bernhard Eder

Berlin (inform). Mitglieder des Netzwerks Politische Bildung in der Bundeswehr trafen sich Ende Mai in der Katholischen Akademie in Berlin. Das Netzwerk wird von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) koordiniert und vom Bundesverteidi-gungsministerium (BMVg) unterstützt. Mit-glied des Netzwerks ist auch die AKSB, die von Projektreferent Dr. Stefan Baumeister vertreten wurde. Ziel der Konferenz war der Erfahrungsaustausch zu Veranstaltun-gen der politischen Bildung für die Truppe in den beteiligten Bildungseinrichtungen. Von Seiten der Bundeswehr stand der im BMVg für politische Bildung verantwortli-che Oberstleutnant Hans-Jürgen Heiß als Netzwerkansprechpartner zur Verfügung und gab ausführliche Hinweise zu Anforde-rungen und Durchführungsbestimmungen für die politische Bildung in der Bundes-wehr. Die Leiterin des Fachbereichs För-derung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Hanne Wurzel, erläuterte die Voraussetzungen für eine Förderung solcher Seminare durch die bpb. Die anwe-senden Träger wurden aufgefordert, mit maßgeschneiderten Konzepten initiativ auf die Truppe zuzugehen. Oberstleutnant Karl Sedlmaier, Lehrstabsoffizier für politische Wissenschaften an der Offiziersschule der Luftwaffe Fürstenfeldbruck informierte zu einem weiteren Thema: die neue Dienst-vorschrift ZDv 10/4 zum Lebenskundlichen

Unterricht (LKU). Hierbei wurde betont, dass nach der Konzeption der Dienstvor-schrift nicht die Dimension der politischen Bildung angesprochen würde, sondern andere Dimensionen wie Ethik, Kultur und persönliche Lebensführung im Vorder-grund stünden. Auch wenn der LKU in der Regel von Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorgern erteilt werde, sei er nicht Bestandteil des Rechts auf Religionsaus-übung, also der Seelsorge. In dem vom bpb und vom BMVG gewünschten zivil-militärischen Dialogs über aktuelle sicher-heitspolitische Fragen sieht die AKSB für sich noch Ausbaumöglichkeiten. Abschlie-ßend wurden Themenvorschläge zu den nächsten sicherheitspolitischen Bens-berger Gesprächen in 2010 diskutiert. Die Träger der politischen Bildung können sich hier erneut dem interessierten Fachpubli-kum präsentieren. Die AKSB wird bei der Tagung wieder vertreten sein. Die Angebote der politischen Bildung von AKSB-Trägern haben in den vergangenen Jahren zuge-nommen. Einen Überblick über die Träger gibt das AKSB-Info-Blatt „Kooperations-projekte mit Bundeswehr und mit Katholi-scher Militärseelsorge“. Die jeweils aktuellen Seminare sind auf der AKSB Website unter dem Menupunkt Tagungen, Zielgruppe Soldaten/Soldatinnen zu finden. Das Pro-jekt Netzwerk politische Bildung in der Bundeswehr ist unter AKSB im Trend auf

Politische Bildung in der BundeswehrTreffen des Netzwerks in Berlin

dieser Website eingestellt.

Dortmund (inform). Sein 60-jähriges Bestehen feiert in diesem Jahr das Sozialinstitut Kommende Dortmund mit einer hochkarätig besetzten internatio-nalen Konferenz zur neuen Sozialenzy-klika von Papst Bendedikt XVI. Der Titel der Konferenz lautet: „Was trägt, wenn die Welt aus den Fugen gerät? Christli-che Weltverantwortung im Horizont der Globalisierung“. Vom 17. bis 19. Novem-ber 2009 soll im Sozialinstitut des Erz-bistums Paderborn die Frage nach der Weltverantwortung der Christen gestellt und Antworten im Horizont der Globali-sierung formuliert werden.

Das Jubiläum ist auch Anlass für die Gründung einer Stiftung. Um ihr Enga-gement gerade für benachteiligte junge Menschen finanziell zu sichern, wird die Kommende die Stifung „BeneVo-lens. Jugend fördern. Zukunft gestalten. Kommende-Stiftung Dortmund“ grün-den. Ergänzend zur bisherigen Finan-zierung soll gewährleistet werden, dass das Sozialinstitut sich auch zukünftig und verstärkt für die Belange junger Menschen in der Gesellschaft enga-gieren kann. Informationen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten und zum Ablauf der Konferenz finden Sie unter www.kommende-dortmund.de

60 JahreJubiläum der Kommende

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Nr. 3/2009

FAchGRuPPE I: DAS PolItISchE

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Großkrotzenburg (inform). Für das Wahljahr 2009 entwickelten AKSB-Ein-richtungen unterschiedliche Konzepte und Veranstaltungsformen, um den ent-sprechenden Zielgruppen das Thema adäquat und ansprechend anbieten zu können. Mit dem breiten Angebots-spektrum möchten die Bildungshäuser dem Desinteresse gegenüber der Poli-tik entgegenwirken, das nicht nur in bildungsfernen Bevölkerungsschichten herrscht. Sie möchten zur Wahlbeteili-gung motivieren und die Wege weiterer Beteiligungsmöglichkeiten aufzeigen. Im Zeitalter des Internets ist es für die Bür-gerinnen und Bürger kein Problem mehr, an Informationen bezüglich der Parteien und ihrer Wahlprogramme zu kommen. Im Gegenteil, die Interessierten werden mit Informationen nahezu überflutet. Außerschulische politische Bildung kann hier Raum für Auseinandersetzung, Ori-entierung und Reflexion schaffen.

Im Folgenden werden einige Veranstal-tungen zum Thema „Wahlen“ der AKSB-Mitgliedseinrichtungen vorgestellt.

Europa zur Wahl gestellt

Unmittelbar vor der Europawahl 2009 veranstaltete das Heinrich-Pesch-Haus Ludwigshafen vom 4. bis 8. Mai 2009 ein Europa-Seminar mit Jugendlichen. Die jungen Menschen hatten die Mög-lichkeit, Fragen zu diskutieren wie „Wird Europa mit dem Vertrag von Lissabon

demokratischer?“ oder „Welchen Ein-fluss hat das Parlament insgesamt im Gefüge der europäischen Institutio-nen?“. Zudem fand eine Auseinander-setzung mit dem Lobbyismus in Brüssel statt. Diese Themen wurden nicht nur theoretisch behandelt, sondern in einer Simulation erlebbar gemacht. Die Teil-nehmenden schlüpften in die Rolle der Abgeordneten und bereiteten den Wahlkampf für verschiedene europä-ische Parteien vor. Alle Fragen, die sich daraus ergaben, konnten bei einem Besuch des Europäischen Parlaments in Straßburg direkt den Europaabge-ordneten gestellt werden.

In diesem fünftägigen Seminar ist es gelungen, den Teilnehmenden die Euro-papolitik näher zu bringen. Es wurden Kenntnisse sowohl über den Aufbau und die Aufgaben des EU-Parlaments als auch über die Europawahlen und verschiedene Wahlkampfstrategien vermittelt.

Seminare zur Bundestagswahl 2009 am Wahlwochenende in Berlin

Das Franziskanische Bildungswerk e.V. und das Haus am Maiberg werden unabhängig voneinander am Wahlwo-chenende in Berlin je ein Jugendse-minar durchführen. Diese richten sich jeweils an Jugendliche der Oberstufe und werden vom 25. bis 28. Septem-ber 2009 stattfinden. Die Teilnehmen-den sollen die Gelegenheit erhalten,

sich mit Demokratie, Partizipation, den Wahlprogrammen der Parteien und dem Wahlsystem der BRD zu beschäf-tigen, mit Expertinnen und Experten vor Ort ins Gespräch zu kommen und das Wahlwochenende am Ort des Geschehens hautnah mitzuerleben. Besuche der Wahlpartys am Wahl-sonntag werden sicherlich die Höhe-punkte der Veranstaltungen sein. Die Sensibilisierung für die Bedeutung von Wahlen in demokratischen Gesell-schaften und die Wissensvermittlung zu den politischen Zielen, Parteien und Kandidatinnen und Kanditaten sowie die Motivierung zur Beteiligung auf unterschiedlichen Ebenen stellen wichtige Ziele der Seminare dar.

Die Qual der Wahl – Yes you can!

Ein Planspielseminar zur anstehenden Bundestagswahl fand in der Jugendbil-dungsstätte Waldmünchen vom 9. bis 12. Juli 2009 statt. Insgesamt achtzehn Schüler/-innen einer Real- und einer Hauptschule nahmen daran teil und erörterten dabei Fragen zu Demokratie, Parteien, Wahlen sowie zur politischen Arbeit und Partizipation. In diesem Seminar gründeten die Teilnehmenden in einer Simulation eine Partei, machten Walkampf und führten eine Bundes-tagswahl durch. Im Anschluss an das Planspiel konnten sich die Jugendli-chen in einer realen Diskussionsrunde mit Kommunalpolitikern der fünf großen

Veranstaltungen im Superwahljahr 2009Vielfältige Angebote zum Thema „Wahlen“ in den Mitgliedseinrichtungen

Good

Practice

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Nr. 3/2009

FAchGRuPPE I: DAS PolItISchE

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Bundesparteien über ihre Ideen und Vorstellungen, aber auch über ihre Zukunftsängste austauschen. Ziel des Seminars war es, den Jugendlichen einen ersten Einblick in Bereiche der Demokratie, politischen Partizipation und des Wahlgeschehen zu geben.

medien und Wahlen

Beim Jugendseminar des Internationa-len Begegnungszentrums St. Marienthal vom 6. bis 10. Juli 2009 der Zusam-menhang von Medien und Wahlen im Mittelpunkt. Zu Beginn der Veranstal-tung werteten die Teilnehmenden die Reaktion der Presse auf die Ergebnisse der gerade stattgefundenen Europa-wahl anhand verschiedener Artikel aus und diskutierten diese. Danach unter-suchten sie die Einflussmöglichkeiten des Einzelnen auf die Wahlen durch verschiedene Plattformen im Internet (z.B. Internetblogs) sowie das Enga-gement als Wahlhelfer. Des Weiteren spielten Themen wie „der Wahlkampf in den neuen Medien“ (Internet), „die Manipulation durch die Medien“ und „die Anwendung der Manipulations-techniken im Wahlkampf“ eine wesent-liche Rolle im Seminar.

Deutschland wählt! ...eine Politik für soziale Gerechtigkeit?

Auch im Bereich der Erwachsenenbil-dung widmen sich Mitgliedseinrichtun-gen im Jahr 2009 den Wahlereignissen. Das Gemeinnützige Sozialwerk der Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands e. V. (GSKAB) veran-staltete vom 26. bis 27. Juni 2009 eine Tagung in Berlin für politisch Engagierte in katholischen Verbänden, kirchlichen Organisationen, Arbeitnehmerorga-nisationen und Gewerkschaften. Das Schwerpunktthema war „Wahlen und soziale Gerechtigkeit“. Vertreter/-innen der Bundestagsfraktionen diskutierten auf dem Podium über sozialpolitische Positionen zur Bundestagswahl, Prof. Dr. Wolfgang Schroeder von der Uni-

versität Kassel referierte zum Wahlver-halten in Deutschland. Arbeitsgruppen befassten sich mit Wählerpotentialen und der Wählermobilisierung für eine Politik der sozialen Gerechtigkeit. Abschließend wurden mögliche Konsequenzen für katholische Ver-bände, kirchliche Organisationen und Gewerkschaften in einem Roundtable-Gespräch ausgelotet.

mitdenken – mitbestimmen – mithandeln

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Wahlen 2009 wurde in einem erfah-rungsorientierten Workshop im Haus am Maiberg vom 13. bis 14. März 2009 nach Bedingungen für eine wirkliche Partizipation sowohl der in Deutschland lebenden Migratinnen und Migranten als auch der Deutschen gefragt. Diese Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Initiativkreis gegen Rechtsradi-kalismus und Fremdenfeindlichkeit im Kreis Bergstraße statt und richtete sich an ein generationsübergreifendes Publi-kum zwischen 16 und 86 Jahren. Durch eine künstlerisch-kreative Auseinander-setzung zu Demokratie, Partizipation und Wahlen konnten gemeinsam Hand-lungsfelder für eine „bunte“ Demokratie sowie Ideen für die Motivierung zum gesellschaftlichen Engagement erarbei-tet werden. Die Veranstaltung sollte das weitere Engagement des Initiativkreises für ein weltoffenes, tolerantes und frem-denfreundliches Miteinander im Kreis Bergstraße nachhaltig inspirieren.

macht und medien in Städten und Gemeinden

Die Akademie Franz Hitze Haus hat die diesjährigen Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen zum Anlass genommen, um bei einer Tagung das Verhältnis von Politik und Medien, von Partizipation und Kommunika-tion auf der kommunalen Ebene zu analysieren und über Verbesserungs-möglichkeiten nachzudenken. Die

Tagung fand vom 13. bis 14. Februar dieses Jahres statt und erreichte ein breites Publikum: Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der politischen Bildung, Kommunalpolitiker/-innen, Mandatsträger/-innen, Politik- und Medienwissenschaftler/-innen sowie Vertreter/-innen gesellschaftlicher Ver-bände und sozialer Initiativen.

Als Fazit sei festgehalten, dass es innerhalb der AKSB-Mitgliedseinrich-tungen ein vielfältiges Angebot an Ver-anstaltungen zum Superwahljahr 2009 bereits gab und noch bis zum Ende des Jahres geben wird. Unterschiedli-che Zielgruppen, sowohl Jugendliche als auch Erwachsene, werden in den Blick genommen und mit adäqua-ten Seminarformen, Methoden und Schwerpunktthemen angesprochen. Die Mitgliedseinrichtungen nehmen ihre Pflicht als Trägerinnen der politischen Bildung wahr und tragen wesentlich zur Aktivierung der Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an Wahlen bei.

Marica Zelenika

Den Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ schreibt das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) zum 9. Mal aus. Gesucht werden zivilge-sellschaftliche Projekte, die sich für ein gleichberechtigtes Miteinander einsetzen und vorbildlich und nachahmbar sind. Verliehen werden Preisgelder in Höhe von 1.000 bis 5.000 Euro. Teilnahme-schluss ist der 16. Oktober 2009. Inter-essierte können sich online registrieren und erhalten weitere Informationen unter www.buendnis-toleranz.de.

WettbewerbToleranz und Demokratie

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Nr. 3/2009

FAchGRuPPE II: DAS SoZIAlE

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Ein halbes Jahr ist es nun her, dass vom 10. bis 11. märz 2009 im haus am mai-berg in heppenheim die Fachtagung „Vom Skandalieren der Arbeitslosigkeit zur Skandalisierung der Erwerbsarbeit“ stattfand. (Bericht in Inform 2/2009) Anlass genug nachzufragen, welche Impulse die tagung für die politische Bildungsarbeit gegeben hat. titus möl-lenbeck – im haus am maiberg und als mitglied der Fachgruppe II „Das Sozi-ale“ für diese tagung verantwortlich – stellte sich hierzu den Fragen von Andreas Gautier:

Gautier: Bei der Tagung wurde ange-kündigt, dass es ein Reflexionstreffen der Kooperationsteilnehmer geben sollte. Gibt es dort schon Ergebnisse?

möllenbeck: Ja, es gibt Ergebnisse. Es soll eine weitere Fachtagung im nächsten Jahr geben. Bei dem Treffen zeigen sich allerdings unterschied-liche Interessenlagen der einzelnen Kooperationspartner. Im Zuge der Wirt-schaftskrise wollen z.B. das Referat Berufs- und Arbeitswelt und die Caritas mehr auf Arbeitslosigkeit eingehen, da sie im Moment stärker in der Sozial-arbeit statt in der politischen Bildung engagiert sind.

Gautier: Im März schien die Frage offen-sichtlich noch nicht so akut zu sein. Wie

haben sich die Kooperationspartner denn im Allgemeinen über die Veranstal-tung geäußert?

möllenbeck: Im Prinzip mit Licht und Schatten. Auf der einen Seite waren sie unglücklich über die Teilnehmerstruktur. Alle hatten sich erhofft, zwei bis drei Vertre-ter aus der eigenen Organisation gewinnen zu können. Aber manche Kooperations-partner haben keine Teilnehmenden schi-cken können. Inhaltlich waren alle mit der Veranstaltung zufrieden. Allein die Teilneh-merstruktur war nicht optimal.

Gautier: Wie bewerteten die Referenten die Veranstaltung?

möllenbeck: Die Referenten waren zufrieden. In erster Linie zählen dort ja die formalen Umstände, also Medientech-nik, Organisation etc. Aber einige waren auch am Gesamtprogramm interessiert, so dass sie die ganze Fachtagung über teilnahmen. Bei diesen waren dann auch die Workshops sehr gut, während bei anderen Referenten die Workshops den Anschein von Co-Referaten erweckten.

Gautier: Merken Sie in Ihrer Arbeit, dass die Fachtagung Früchte getragen hat?

möllenbeck: Am herausragendsten ist die Vernetzung mit den Kooperati-onspartnern durch die Vorbereitungs-sitzungen. Hier sind Kontakte über die bisherigen Institutionen hinaus geknüpft worden. Außerdem habe ich vielfäl-tige Inspirationen für kommende Kurse bekommen. Inwieweit dies Früchte trägt, werden die Jahresprogramme der näch-sten Jahre bei uns und den Kooperati-onspartnern zeigen.

Gautier: Hat sich die Skandalisierung der Erwerbsarbeit in der Zwischenzeit verändert und wenn ja, wie?

möllenbeck: Es ist extremer geworden. Im März hatte die Finanzkrise ja erst begon-nen. Inzwischen sind wir mit Themen wie Kurzarbeit, Entlassungen und Teilzeit

konfrontiert. Die Menschen haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Darum sind die Kooperationspartner im Moment mehr mit Sozialarbeit beschäftigt, als mit Fragen der politischen Bildung. Dadurch wird die Ent-grenzung, die Aufopferung für die Arbeit, die man noch hat, immer stärker. Eigent-lich müssten wir eine Fachtagung zum Thema Entgrenzung machen. Der Umfang, mit dem die Arbeits- und Berufswelt unser Leben dominiert, ist eindeutig prekär.

Gautier: Das wäre doch ein Thema für eine Folgeveranstaltung?

möllenbeck: Eigentlich sollte Entgren-zung stärker forciert werden. Aber durch die Finanzkrise wollen die Kooperations-partner wieder auf das Thema Arbeits-losigkeit eingehen. Meine Meinung ist: Lieber das eine tun und das andere nicht lassen! Natürlich müssen wir uns um die Folgen der Wirtschaftskrise kümmern. Aber die Entgrenzung wird von nieman-dem sonst thematisiert.

Gautier: Wohin wird sich das Thema der Entgrenzung Ihrer Meinung nach in Zukunft bewegen?

möllenbeck: Es bewegt sich im Moment nichts. Es geht wieder zurück zum Thema Arbeitslosigkeit. Diese Frage dominiert im Moment die Bildungsarbeit. Aber die Arbeit verändert sich auch. Wir müssen auch Themen reflektieren, die sich mit den Menschen beschäftigen, die Arbeit haben. Dieses wird aber nicht thematisiert. Z.B. wird durch die digitalen Möglichkeiten die Verdrängung des Privatlebens zugunsten der Arbeitszeit gefördert. Allein durch das Handy, mit dem ich im Moment mit ihnen telefoniere, bin ich immer auf Abruf und auf „ON“ geschaltet. Diese prekäre Situation der Arbeitnehmenden wird zur Zeit ver-drängt aufgrund der Wirtschaftskrise und der Probleme mit der Arbeitslosigkeit.

Gautier: Dann wünsche ich Ihnen und Ihren Kooperationspartnern, dass das Thema nicht aus dem Blick gerät und danke für das Gespräch.

Skandalisierung der Erwerbsarbeit wird verdrängt Interview mit Titus Möllenbeck vom Haus am Maiberg

Titus Möllenbeck bei der Fachtagung

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FAchGRuPPE II: DAS SoZIAlE

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Caritas in veritate – die langerwartete EnzyklikaFrieden und Gerechtigkeit in Zeiten der Finanzkrise

(inform). Angekündigt zum 40. Jahres-tag von „Pop-ulorum Progressio“ im Jahr 2007 erschien mit zweijähriger Verspätung die Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ in diesem Sommer. Die Stimmen dazu könn-ten kaum weiter auseinander liegen. Wäh-rend die deutschen Bischöfe die Enzyklika als „großartiges Werk“ (Robert Zollitsch) und als ein „zutiefst ermutigendes Wort“ (Reinhard Marx) würdigten, strafte die Presse die Enzyklika als „katholisches Selbstgespräch“ (Daniel Deckers, Frank-furter Allgemeine, 8. Juli 2009) und als „unscharf, schwammig, routiniert“ (Matthias Drobinski, Süddeutsche Zeitung, 8. Juli 2009). Warum liegen die Meinungen zur Enzyklika nur so weit auseinander? Welche Aussagen macht die Enzyklika und welche Konsequenzen ergeben sich für die katho-lisch-soziale Bildung in Deutschland?

Ein heterogener text

Um diese Fragen zu klären, bemühen wir zunächst die Methoden der Textana-lyse. Hieran wird schnell deutlich, dass an der Enzyklika mehrere Autoren mit unterschiedlichen Stilen gewirkt haben. Die Endredaktion vermochte dann nicht, die unterschiedlichen Stile zusammenzu-bringen. Dadurch entstand ein Werk, das mit Brüchen versehen ist. Diese Brüche ermöglichen aber auch, drei Schwerpunkte zu identifizieren: internationaler Friede und Gerechtigkeit, Weltwirtschaft nebst Finanzkrise und die theologische Reflexion dieser Themen. So drängt sich die Vermutung auf, dass die Enzyklika zunächst ein Dokument über Frieden und Gerechtigkeit war, das aufgrund der Finanzkrise aktualisiert und wegen der theologischen Dimension Benedikts XVI. erweitert wurde.Aber warum nicht noch eine Revi-sion des Textes, wenn die Verspätung sowieso schon zwei Jahre beträgt? Es ist das Datum. Während Enzykliken in der Regel an kirchlichen Festen veröffentlicht werden, um durch das Fest oder den Hei-ligen die Botschaft zu verstärken, wurde Caritas in veritate am Vorabend des G8/G20-Gipfels in L’Aquila publiziert. Die Ver-

stärkung richtet sich also auf die Adres-saten. Und so bewahrheitet sich auch bei dieser Enzyklika, dass ein umfassenderes Verständnis nur möglich ist, wenn die Kontexte mitbetrachtet werden.

theologie

In der Enzyklika wird die theologische Handschrift Benedikt XVI. deutlich, die sich bereits in den bisherigen Enzykliken „Deus caritas est“ (2006) und „Spe salve“ (2007) gezeigt hatte. Von einer theologischen Reflexion gerahmt wird – was man von einer Sozi-alenzyklika erwartet – auf die sozialen Probleme eingegangen. Im Bezug auf die Finanz- und Wirtschaftskrise wird festge-stellt, dass „Konsequenzen, welche die aktuellen Tendenzen zu einer kurzfristig, bisweilen extrem kurzfristig angelegten Wirtschaft für den Menschen haben, auf-merksam abgewogen werden.“ (32) Denn die auseinanderdriftenden Vermögens-verhältnisse verstärken die soziale Unge-rechtigkeit und zeigen die Schwächen der Finanz- und Wirtschaftswelt auf. Daher muss bei wirtschaftlichen Entscheidun-gen wieder der Mensch in den Mittelpunkt gerückt werden und „eine menschen-freundliche Ethik“ (45) in die Marktwirt-schaft Einzug halten, die der „Würde der Person und die Erfordernisse der Gerech-tigkeit“ (32) Rechnung trägt.Um dies zu erreichen, fordert Benedikt XVI. die Einrichtung einer Weltautorität, die an das Modell der Global Governance erinnert. Diese verschaffe der Zivilgesellschaft wieder mehr Gewicht, was den Grundsätzen von Solidarität und Subsidiarität entspricht. Und so kommt Benedikt XVI. wieder zum Menschen, denn „ohne rechtschaffene Menschen, ohne Wirtschaftsfachleute und Politiker, die in ihrem Gewissen den Aufruf zum Gemeinwohl nachdrücklich leben, ist die Entwicklung [der Völker, d.V.] nicht möglich.“ (71) Es geht also um ein Umden-ken bei den Menschen, insbesondere den Politikern und den Wirtschaftsfachleuten. Dieses neue Denken soll einen ganzheitli-chen Humanismus in Liebe und Wahrheit hervorbringen, denn „wenn der Einsatz für

das Gemeinwohl von der Liebe beseelt ist, hat er eine höhere Wertigkeit als nur der weltliche, politische.“ (7) Und so ist auch die Rahmung in Anlehnung an den Ephe-serbrief (4,15: Wir wollen uns, von der Liebe geleitet, an die Wahrheit halten) als theolo-gische Antwort auf die sozialen Fragen der Zeit zu verstehen.

Bildungsarbeit im Anschluss an die Enzyklika

Politische Bildung in katholischer Trä-gerschaft hat sich im Anschluss an die Enzyklika die Frage zu stellen, ob sie mit Themen arbeitet, die die Zivilgesellschaft stärken. Setzt sie sich für eine Wirt-schaftsordnung ein, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt? Viele Ange-bote der Mitgliedeinrichtungen zeugen davon. Entscheidender Punkt ist darüber hinaus, ob sie dies bei allen notwendigen Zielgruppen tut. Benedikt XVI. hat es mit dem Veröffentlichungstermin am 7. Juli 2009 – acht Tage nach dem in der Enzy-klika genannten Termin am Vorabend des G8-Gipfels in L’Aquila – deutlich gemacht: wir müssen die Entscheidungs-träger ansprechen. Dies ist Auftrag an unsere Bildungsarbeit und sollte zu einer Überprüfung unserer Kursarbeit führen. Veranstaltungen, wie der Abend im Haus am Dom in Frankfurt am 25. August 2009 bieten solche Gelegenheiten ent-sprechende Zielgruppen mit fachkundi-gen Referenten anzusprechen.

Andreas Gautier

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FAchGRuPPE III: DAS GESEllSchAFtlIchE

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oerlinghausen (inform). Im Januar 2009 veröffentlichte das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung die Studie „Ungenutzte Potenziale – Zur Lage der Integration in Deutschland“. Die Ergebnisse können Anregungen für die Bildungsarbeit geben.

Zugangswege in die migrantenmilieus

Fast 20 Prozent der heute in Deutsch-land lebenden Menschen haben einen Migrationshintergrund. In manchen Städten stammen bereits Zweidrittel aller unter Fünfjährigen aus Migrantenfami-lien. Damit wird deutlich: Menschen mit Migrationshintergrund sind ein wesent-licher Bestandteil der hiesigen Bevölke-rung und somit ein relevanter Faktor für alle gesellschaftlichen Bereiche, auch für die Weiterbildung. Was bedeutet diese Situation nun für die Anbieter von außer-schulischen Weiterbildungsmaßnahmen? Wo gibt es Ansatzpunkte für eine katho-lisch-sozial orientierte Bildungsarbeit, diese Zielgruppe zu erreichen? Zunächst einmal ist die Gruppe der 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund sehr heterogen im Bezug auf Herkunft, Bildung, berufliche Situation und Alter. Dies ist bei der Themenfindung und Seminargestaltung zu beachten. Offene Seminarangebote auf dem Bildungs-markt im Segment „Migration/Integra-

tion“ erreichen in der Regel nur solche, die aus beruflichen Gründen mit der The-matik befasst sind. Migranten selbst sind dort kaum als Teilnehmende präsent, denn die Kommunikationskanäle der ein-heimischen Weiterbildungswelt reichen nicht in die Migrantenmilieus hinein. Ein wesentlicher Grund für deren Nichter-reichbarkeit sind falsche Zugangswege. Es reicht nicht aus, mehrsprachig for-mulierte Kursprogramme zu erstellen und zu verteilen. Entscheidend ist, dass der Bildungsanbieter von der Zielgruppe als kompetenter und vertrauenswürdi-ger Partner akzeptiert wird, Dies geht nur, wenn er den Menschen mit Migra-tionshintergrund auf gleicher Augenhöhe gegenüber tritt. Die Erfahrung lehrt, dass nur durch ein längerfristiges und nach-haltiges Engagement dieses Ziel errei-chen werden kann. Günstig ist hierbei, die eigenen Bildungsangebote in den Kommunikationsnetzwerken der Migran-tenmilieus zu platzieren. Hier bieten sich die im Laufe der vergangenen Jahre in Selbstorganisationsprozessen bundes-weit entstandenen Migrantennetzwerke und Selbsthilfegruppen als Partner für die Anbieter von Weiterbildung an. Sie stellen eine Brücke zu den potenziellen Teilnehmenden dar.

Bildungsbedürfnisse von migranten

Die Migranten haben im Laufe ihres Integrationsprozesses unterschiedli-che Bildungsbedürfnisse. In den ersten

Jahren ihres Aufenthalts in Deutschland sind sie vor allem mit der notwendigen Neuorientierung der alltäglichen Abläufe und mit Identitätsfindungsprozessen befasst. Diese Phase kann sich je nach beruflicher Einbindung und Existenz-sicherung über mehrere Jahre erstre-cken. In dieser Phase haben sie einen Bildungsbedarf nach Sprachkursen sowie zur Grundorientierung oder nach Kursen zur Erlangung der deutschen Staatsangehörigkeit. Für Angebote der offenen politisch-gesellschaftlichen Wei-terbildung ist jedoch die anschließende Phase interessanter.

Themen und Inhalte sollten nicht am „grünen Schreibtisch“ des Bildungspro-fis entworfen werden. Sinnvoller ist, sie mit Brückenpersonen aus den Migran-tengruppen zu besprechen, deren Wünsche kennen zu lernen und auf diese Weise im offenen Dialog zu deren „generativen Themen“ (nach Paulo Freire) zu kommen.

Ulrich Brinker

Diplom Soziologe Ulrich Brinker ist haupt-amtlich pädagogischer Mitarbeiter beim Institut für Migrations- und Aussiedlerfra-gen Heimvolkshochschule St. Hedwigs-Haus e.V. in Oerlinghausen. Seit 1990 konzentriert sich die Bildungsarbeit des Instituts auf die Arbeit insbesondere mit Russlanddeutschen. www.st-hedwigshaus.de

Migranten für die Weiterbildung gewinnenBildungsbedürfnisse erkennen und erfüllen

Blick in die Seminararbeit mit Migrantinnen und Migranten im St. Hedwigshaus

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FAchGRuPPE III: DAS GESEllSchAFtlIchE

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hamminkeln (inform). Redet man mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund über ihre persönliche Zukunft, über ihr Leben in der Bundesrepublik und die Erfah-rungen mit „einheimischen“ Jugendlichen, kommt man um ein Thema nicht herum: Werte. Im Seminargeschehen stellt sich dann oft die Frage, wie Werte sichtbar und verständlich gemacht werden können. Die Methode „Werte-Mix“ der Akademie Klau-senhof kann darauf eine Antwort geben. Die Jugendlichen werden zunächst in Einzelar-beit mit einem Pool aus 15 Werten konfron-tiert. Sie sollen daraus fünf auswählen und in eine Rangliste bringen. Mit diesem Ergeb-nis setzen sie sich nun zu zweit zusammen und einigen sich wieder auf fünf Werte. Schneeballartig geht die Auseinanderset-zung weiter, bis zwei Großgruppen übrig

geblieben sind. Auch sie müssen sich eini-gen mittels einer Fishpool-Diskussion. Dazu werden jeweils zwei Vertreter das Wort für ihre Gruppen führen. Der Rest beobachtet oder löst die Diskutierenden ab. Am Ende stehen fünf Werte, die als „Gruppenwerte“ angesehen werden können. Lerneffekte dieser Methode sind der interkulturelle Aus-tausch über Werte und deren Interpretatio-nen und rhetorische Kompetenzen. Nicht zuletzt lernen die Jugendlichen Grundlagen und Auswirkungendemokratischer Ent-scheidungen kennen. Ziel dieser Methode ist es, Jugendliche zu sensibilisieren, sich mit Wertevorstellungen anderer Menschen auseinanderzusetzen und ihre eigenen zu reflektieren. Sie wird von der Akademie Klausenhof gerne zu Beginn eines Semi-nares eingesetzt, um eine gemeinsame

Diskussionsgrundlage zu erreichen. Weitere Informationen bei Marco Düsterwald, neuer didado-Stelleninhaber in der Fachgruppe III, [email protected].

Meine Werte – Deine WerteMit Jugendlichen verschiedener Herkunft über Werte reden

Nürnberg (inform). Seit Anfang 2008 bietet das Projekt „ACTIVE 4 DIVERSITY – Integration aktiv und kreativ mitgestal-ten“ der Akademie Cartias-Pirckheimer-Haus (CPH) in regelmäßigen Abständen offene Seminare zum interkulturellen Lernen an. In Form von Wochenendse-minaren sollen (junge) Erwachsene vor allem aus pädagogischen Kontexten angesprochen werden. Die Nachfrage nach dem Angebot im Bereich der inter-

kulturellen Weiterbildung ist vor allem unter Studierenden sehr hoch, aber auch Berufstätige in Kindertagesstätten ohne Verbandzugehörigkeit und Ehrenamtliche verschiedener Jugendverbände, zeigen ein großes Interesse.

Interkulturelle Sensibilität

Den Teilnehmenden ist meist bereits vor Beginn des Seminars bewusst, dass sich jede und jeder in Deutschland Lebende aufgrund der tagtäglich erlebbaren Inter-nationalisierung und der damit zusam-menhängenden Migrationsbewegungen immer häufiger in Situationen befindet, die interkulturelle Sensibilität verlangen. Auch besteht Klarheit darüber, dass (sozio-)kulturelle Unterschiedlichkeit in der zwi-schenmenschlichen Interaktion zu Kon-flikten führen kann. An dieser Stelle setzt das politische Bildungsangebot an. Denn neben der Vermittlung von relevantem Hintergrundwissen im Themenbereich Migration werden Prozesse von kulturellen Missverständnissen beleuchtet sowie das

Konstrukt „Kultur“ in seinen vielseitigen Facetten hinterfragt. Im Verlauf der Semi-nare kann deutlich gemacht werden, dass ein bewusster und vor allem konstruktiver Umgang mit Unterschiedlichkeit eine Her-ausforderung ist, vor der heute jedes Mit-glied der globalisierten Gesellschaft steht. Deshalb ist eines der zentralen Elemente der Seminare, mittels eines Planspiels einen Perspektivenwechsel – die Loslösung von einer Defizitorientierung – zu einer Fokus-sierung auf Chancen von Migrationspro-zessen und Vielfalt zu initiieren. Auch die Voraussetzungen von friedlichem und kon-struktiven Zusammenleben und -arbeiten werden diskutiert und Partizipationsmög-lichkeiten mit den Teilnehmenden erörtert. Dabei werden grundlegende soziale und politische Bedingungen von gelingender Integration, sowohl auf Seiten der Minder- als auch der Mehrheitsgesellschaften erarbeitet. Weitere Informationen zu dem Projekt sind zu finden unter: www.cph-nuernberg.de oder www.active4diversity.de.

Sabine Weimert

Vielfältig denken – Interkulturell handelnFortbildungen zum Thema Interkulturelle Kompetenz der Akademie CPH Nürnberg

Good

Practice

Good

Practice

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16 Didaktische Dokumentation (didado)

Nr. 3/2009 -inform

tools-academy: Dass das Handy mitt-lerweile eines der wichtigsten Kom-munikationsmittel geworden ist, mag niemand bestreiten. Auch dass die Funktionsvielfalt stetig zunimmt, zum Leidwesen derer, die einfach nur telefonieren wollen, ist bekannt. Die Medienpädagogik hat das Thema Handy-Nutzung längst aufgegriffen und vertieft. Die Frage ist, ob und wie das Handy im Zusammenhang mit der politischen Bildung genutzt werden kann. Dies soll in der ersten Tools Aca-demy „Handy-Clips in der politischen Bildung“ geklärt werden, die am 4. und 5. Dezember 2009 am Heinrich-Pesch-Haus (HPH) in Ludwigshafen durchge-führt wird. Der Workshop richtet sich an Hauptamtliche und freie Mitarbeiter/-innen der AKSB-Mitgliedseinrichtun-gen. Als Referent konnte Tobias Späth von der Jugendbildungsstätte Wald-

münchen gewonnen werden, der seine vielfältigen Erfahrungen im Bereich der Medienpädagogik praxisnah vermitteln wird. Die Einladung liegt dieser inform-Ausgabe bei.didado-Datenbank: Seit langem ist es ein Anliegen der Infrastrukturstelleninhaber, die didado-Datenbank nicht nur vollständiger, sondern vor allem auch nutzerfreundlicher zu gestalten. Nun ist endlich ein weiterer großer Schritt geschafft: AKSB-Mitglieder können auf der Seite didado.aksb.de fertige didado direkt anschauen und her-unterladen. Benutzername und Passwort ergeben sich aus den KUBA-Zugangs-daten. Weitere Multiplikatoren/-innen, die einen didaktischen Baustein für die Daten-bank eingereicht haben, können ebenfalls ein didado-Passwort erhalten. didado-Spezial: Sehr gut angekom-men ist das didado-Spezial zum Thema Wahlen in der inform-Ausgabe 02/2009.

Damit ist ein weiterer Schritt zu einer transparenteren und service-orientierten didado-Arbeit getan. Der inform-Ausgabe 04/2009 wird ein neues didado-Spezial beiliegen, das passend zur Jahrestagung didado-Bausteine rund um das Thema Partizipation präsentiert.

Von der Tools-Academy zur PartizipationNeues aus der didado – von Marco Düsterwald

Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) und seine umsetzung in den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) sowie das Kreditpunktesystem ECVET sind ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer europäischen Bildungslandschaft. Mit der Veranstaltung „Referenzrahmen: Bildung in Europa vergleichbar machen“ am 12. oktober 2009 im haus der Deutschen caritas in Berlin will der Rat der Weiterbildung – KAW über die Grundlagen der verschiedenen Referenz-systeme informieren und zum anderen die aktuellen Probleme des Umsetzungspro-zesses diskutieren. Weitere Informationen und Anmeldungen bis zum 5. Oktober 2009 unter [email protected]. Die Tagungspauschale beträgt pro Person: 59 Euro (inkl. Mittagessen).

Die Deutsche Islam Konferenz (DIK) hat ein Buch mit dem titel „Drei Jahre Deutsche Islam Konferenz (DIK) 2006-

2009. Muslime in Deutschland – deut-sche Muslime“ herausgegeben, gefördert vom Bundesministerium des Innern. Das Buch dokumentiert die Aktivitäten, Ergeb-nisse und vor allem Empfehlungen aus den vergangenen drei Jahren der Konfe-renz. Bestellungen der kostenlosen Exem-plare bei: Dr. Stefan Baumeister, [email protected].

An einem Weltrekordversuch beteiligt sich das AKSB-mitglied landvolks-hochschule (lVhS) Freckenhorst: Am 25. September sollen zwischen 10 Uhr und 11 Uhr in Deutschland mindestens 100.000 Tassen fair gehandelter Kaffee getrunken werden. Die LVHS Frecken-horst bietet aus diesem Anlass allen Besuchern eine kostenlose Tasse Kaffee an. Pro getrunkene Tasse kann jedoch ein Euro an die Ländliche Familienberatung im Bistum Münster gespendet werden. Weitere Infos unter www.transfair.org.

Die Veranstaltung „Krisenherd Naher osten: Die unendliche Geschichte“ vom 25. bis 27. Mai 2009 der Katholischen Aka-demie Trier ist als „Beispiel guter Praxis“ auf www.bpb.de in den Förder-Online-Bereich gestellt worden, damit im Sinne der Quali-tätsverbesserung der politischen Bildungs-arbeit auch andere Veranstalter/innen von dem Know-How profitieren können.

Die Jugendakademie Walberberg sucht zum 1. Januar 2010 eine Bildungsre-ferentin oder einen Bildungsreferenten (75%-Stellenumfang) für die Fachbe-reichsleitung „Seminare mit Gruppen aus Haupt- und Förderschulen und Berufs-kollegs“. Bewerbungen sind zunächst nur per E-mail bis zum 2. Oktober 2009 an [email protected] zu richten. Für inhaltliche Fragen steht Reinhard Griep, Tel.: 02227/ 9 09 02-12, zur Verfügung. Weitere Informationen sind unter www.aksb.de > Stellenangebote zu erhalten.

AKSB kurz notiertAusschreibungen und Informationen

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Nr. 2/2009 -inform

Europäische Bildungspolitik

Waldmünchen (inform). Das Franzis-kanische Bildungswerk (FBW) und die Jugendbildungsstätte Waldmünchen veranstalteten vom 9. bis 21. August 2009 gemeinsam die diesjährigen Euro-päischen Jugendwochen unter dem Motto „Europa – Alles Theater?“. 30 Jugendliche aus elf Nationen (Däne-mark, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Mazedonien, Polen, Rumänien, Rus-sland, Slowakei, Ungarn, Weißrussland) schrieben und inszenierten innerhalb

einer Woche ein gemeinsames Theater-stück über Europa und das Zusammen-leben auf diesem Kontinent. Der Titel: Europe is lost. Die Handlung: Vier junge Europäer machen sich auf die Suche nach dem verlorenen Europa und tref-fen dabei auf Missverständnisse, Kli-schees und Vorurteile. Am Ende gelingt es ihnen jedoch Europa wiederzufinden, nachdem sie die genannten Hürden bewältigen konnten. Die Entwicklung des Stücks: Die gesamte Gruppe sammelte

zu Beginn des Seminars die Ideen zum Theaterstück und konkretisierte diese dann in Kleingruppen. Danach arbeite-ten die Jugendlichen in unterschiedli-chen Workshops am Gesamtprojekt. Die Teilnehmenden im Drehbuchworkshop schrieben die einzelnen Szenen zum Stück, die Schauspieler setzten diese um, im Musikworkshop wurde die Lyrik geschrieben und die Musik komponiert, die Kostüm- und Bühnenbilddesigner stellten die passenden Outfits und Büh-nenbilder zusammen und eine weitere Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit der Öffentlichkeitsarbeit und dem reibungs-losen technischen Ablauf. Am Ende der Europäischen Jugendwochen konnte das internationale Theaterstück dem Publikum in Regensburg, Pilsen (Tsche-chien) und Waldmünchen präsentiert werden. Die jungen Leute setzten mit großem Engagement das internationale Projekt in Szene und wurden dabei von einem zehnköpfigen, internationalen Team unterstützt.

Marica Zelenika

“Europe is lost!”30 Jugendliche aus elf Ländern Europas inszenierten internationales Theaterstück

Brüssel (inform). Im Juli 2009 veröffent-lichte die Kommission der Bischofskonfe-renzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) ein Grünbuch mit dem Titel „Die Mobilität junger Menschen zu Lern-zwecken fördern“. Die Grünbücher der Kommission sollen Denkanstöße und Vorschläge für Strategien und Rechts-vorschriften liefern. Sie richten sich vor-rangig an interessierte Kreise mit der Aufforderung an dem Prozess der Kon-sultation und Debatte teilzunehmen. Ziel der Veröffentlichung zur Mobilität ist es, eine Debatte anzustoßen, wie die Mög-lichkeiten junger Menschen verbessert werden können, Mobilitätserfahrungen zu machen, und ihr Wissen und ihre Fähig-keiten bei einem Auslandsaufenthalt zu

entwickeln. Zu dem Grünbuch findet bis Mitte Dezember 2009 eine öffentliche Konsultation statt. Diese bietet die Mög-lichkeit, sich gegenüber der Kommission zu äußern in Form einer eigenen Stel-lungnahme oder der Teilnahme an einer schriftlichen Umfrage. Am 9. September 2009 fand ein Hearing zum Grünbuch bei der COMECE in Brüssel statt. Hierzu erfolgt ein Bericht im nächsten Inform. Das Europabüro für Katholischejugend-arbeit gibt nähere Informationen und sammelt Beispiele und Stellungnamen.Weiterführende Informationen sowie der Fragebogen zur Konsultation sind in den Sprachen Englisch, Deutsch und Franzö-sisch zu finden unter www.cathyouthadult.org.

Stellungnahmen gewünschtHearing zum Grünbuch Mobilität

Bonn/Berlin (inform). Vom 29. bis zum 30. September findet in der Katholischen Akademie Berlin die Fachtagung „gemeinsam bauen“. Ver-gangenheit – Gegenwart – Zukunft für den deutsch-polnischen Jugend- und Schulaustausch statt. Thema der Tagung ist die historisch-politische Bil-dung in der deutsch-polnischen Jugend-arbeit. Veranstalter sind das Jugendhaus Düsseldorf e.V. (federführend) und die AKSB. Die Tagung richtet sich an Lei-tungspersonen im außerschulischen Jugendaustausch und Schulaustausch mit Polen aus der AKSB sowie Verant-wortliche in der kirchlichen Jugendarbeit bis auf Ortsebene. Informationen bei Ute Stolz, [email protected].

Treffen in BerlinDeutsch-polnische Tagung

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Nr. 2/2009

AKSB-Praxis

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18Europäische Bildungspolitik

2010 ist das Europäische Jahr zur Bekämpfung der Armut und der sozi-alen Ausgrenzung und ist mit einem Budget von 26 Millionen Euro ausge-stattet, wovon die EU 17 Millionen Euro bereitstellt. Für Deutschland ruft das Bundesministerium für Arbeit und Sozi-ales dazu auf, Vorschläge für Projekte, Aktionen, Veranstaltungen, Wettbe-werbe etc. entsprechend der Nationa-len Strategie einzureichen. Aus Mitteln des Bundes und der EU-Kommission stehen zur Förderung von Projekten rd. 1,25 Millionen Euro zur Verfügung. Frist zur Einreichung von Vorschlägen ist der 28. September 2009. Projektreferent Dr. Stefan Baumeister hat hierzu für inter-essierte AKSB-Mitglieder bereits eine Kurzinformation erstellt und an diese versandt. Diese Kurzinformation kann bei ihm unter [email protected] angefordert werden. Mehr Informatio-nen erhalten Sie auch bei der Nationa-len Durchführungsstelle (BMAS), www.bmas.de/portal/33448.

Die Exekutivagentur Bildung, Audio-visuelles und Kultur (EAcEA) organi-siert jährliche Informationstage zu den zentralisierten Aktionen des Programms Lebenslanges Lernen, für deren Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen 2010 sie verantwortlich ist. Der Informati-onstag für das Jahr 2010 findet am 7. Dezember 2009 in Brüssel statt. Kon-ferenzsprachen sind Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Ausführliche Informationen finden Sie auf der Website der Exekutivagen-tur unter http://eacea.ec.europa.eu/index_de.php.

Im Rahmen des Programms Europa für Bürgerinnen und Bürger, ruft die Exe-kutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur zur Einreichung von Vorschlägen für die Aktion 1, Maßnahme 1.6 Innova-tive Aktionen zur grenzüberschreitenden Mobilität zivilgesellschaftlicher Organi-sationen auf. Gesucht werden Projekte, welche durch grenzüberschreitende Austauschprogramme zum Aufbau lang-

fristiger Partnerschaften zwischen zivil-gesellschaftlichen Organisationen aus verschiedenen Ländern beitragen. Die geförderten Partnerschaften sollen aus mindestens zwei Organisationen aus verschiedenen Ländern, darunter min-destens ein EU-Mitgliedsstaat, bestehen. Antragsfrist: 30. September 2009. Wei-tere Informationen unter www.cathyouthadult.org > Förderpro-gramme > Ausschreibungen.

Die Kommission hat unter mitwirkung der Eu-Institutionen und anderer Regierungs- und Nichtregierungsor-ganisationen ein neues Internetportal mit Unterrichtsmaterialien zu Europa geschaltet. Es bietet Ideen für den Unter-richt sowie konkrete Informationen über die Geschichte Europas, die EU-Bürger und zu speziellen Themen, beispiels-weise zum Klimawandel. Weitere Infor-mationen unter www.cathyouthadult.org > aktuelles.

Das Programm der Stiftung „Erinne-rung, Verantwortung und Zukunft“ fördert im Jahr 2010 internationale Projekte, die sich mit „Pfaden der Erin-nerung“ auseinandersetzen. Zielgruppe des Programms sind Studenten, Nach-wuchswissenschaftler, Journalisten oder Künstler im Alter von 18 bis 35 Jahren, die gemeinsam mit einem mittel- bzw. osteuropäischen Part-ner oder Israel ein Projekt realisieren wollen. Ausschreibungsfrist: 26. Okto-ber 2009. Weitere Informationen unter www.cathyouthadult.org > Förderpro-gramme > Ausschreibungen.

Im Rahmen des Programms Jugend in Aktion ruft die Exekutivagentur Bil-dung, Audiovisuelles und Kultur zur Einreichung von Projektvorschlägen für die Aktion 4.4. – „Projekte zur Förderung der Kreativität und Innovation im Jugend-bereich“ auf. Die Frist für die Einreichung von Vorschlägen ist der 30. September 2009. Als Ziel dieser Ausschreibung sollen Projekte ermittelt werden, die sich mit der Einführung, Umsetzung und

Weiterentwicklung von innovativen und qualitativ herausragenden Elementen in der nichtformalen Bildung und Jugend-arbeit befassen. Hierbei sollen vor allem die Medienkompetenz junger Menschen sowie die E-Jugendarbeit gefördert werden. Weitere Informationen unter www.cathyouthadult.org > Förderpro-gramme > Ausschreibungen.

Das gemeinsame technische Sekre-tariat ruft für das Programm INtER-REG IV A (Initiative grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Europäischen Union) zur Einreichung von Projektvor-schlägen auf. INTERREG IV A fördert die grenznahe Zusammenarbeit zwischen Grenzregionen in Deutschland, Belgien und Luxemburg. Informationen unter www.cathyouthadult.org > Förderpro-gramme > Ausschreibungen.

Der Internationale migrationsausblick 2009 der organisation für wirtschaftli-che Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wurde am 30. Juni 2009 in Paris vorgestellt. Die Studie analysiert die Aus-wirkungen der weltweiten Wirtschafts-krise auf Migration auf internationaler Ebene. Die Analyse der OECD-Studie macht deutlich, dass durch die Wirt-schaftskrise die Zahl der Migranten auf dem Arbeitsmarkt gesunken ist. Weitere Informationen und Link zur Studie: www.cathyouthadult.org > aktuelles.

mit einer Exkursion in die deutsch-polnische Erinnerungslandschaft vom 1. bis 7. November 2009 bietet die Aka-demie Caritas-Pirckheimer-Haus ein sie-bentägiges Programm für Multiplikatoren der historisch-politischen Bildung. Die Tour de Memoire führt von Nürnberg über Kreisgau und Auschwitz nach Krakau. Die Studienreise inklusive Unterkunft, Fahrt-kosten und Verpflegung kostet 380 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung bei Dr. Elzbieta Szczebak unter Tel. 0911 2346126 und per E-Mail an [email protected] sowie unter www.cph-nuernberg.de.

Europa kurz notiertAusschreibungen und Informationen

Nr. 3/2009 -inform

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Nr. 3/2009

Aus den mitgliedseinrichtungen

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ludwigshafen (inform). Mit einer offizi-ellen Feier wurde Pater Tobias Karcher SJ als Leiter des Heinrich Pesch Hauses verabschiedet und sein Nachfolger, Pater Johann Spermann SJ, begrüßt. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hob in seiner Rede die Bedeutung des HPH in der Region hervor. Über die Diözesangrenzen hinaus sei es ein wichtiger Ort der Begegnung und für Impulse durch die christliche Bot-schaft in die Gesellschaft hinein. Bischof Wiesemann zählte einige der bedeutenden Projekte auf, die am HPH in den vergange-nen Jahren entwickelt wurden: im Bereich der Bioethik und Biomedizin nannte er das Pilotprojekt christliche Führungskul-tur in katholischen Krankenhäusern, die Ludwigshafener Gespräche als Leucht-turm auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Gesellschaftsethik, die beiden Projekte zur frühkindlichen Bildung der Stadt Ludwigs-hafen, die Erzählwerkstatt und das natur-wissenschaftliche Projekt „Vom Klein-Sein zum Einstein“. Provinzial Stefan Dartmann SJ nannte sowohl den scheidenden Leiter als auch den neuen „den richtigen Mann am richti-gen Ort“. Pater Karcher habe das Haus über Ludwigshafen hinaus bekannt gemacht, habe es durch die Angebote profiliert, die Familienbildung integriert und den Förder-verein gegründet. Pater Spermann, der die Katholische Hochschulgemeinde in Würz-burg leitete, sei der richtige Mann dafür,

nicht nur für „geistige Nahrung“ zu sorgen, sondern auch die Praxis und Umsetzung des sozialen Apostolats im Blick zu halten.Für Pater Karcher war die Arbeit im HPH immer eine „spannende Herausforderung“. Ein Anliegen war es ihm, an der Schnittstelle von Kirche und Gesellschaft Berührungs-flächen zu schaffen, um Kirche zu erleben und zu erfahren. In seiner Predigt in einem Gottesdienst am Vormittag ging er auf die Themen Gerechtigkeit und Gemeinwohl ein. Die katholische Soziallehre, der sich auch das HPH verpflichtet fühlt, beinhalte nicht nur Einsatz für mehr Gerechtigkeit, sondern auch persönliche Hinwendung zu den Armen und ein Handeln zum Wohl der Gemeinschaft.Mit seinen Bildungsangebo-ten nehme das HPH diese Herausforde-rung immer wieder an.

AKSB-Vorsitzender Dr. Alois Becker und AKSB-Geschäftsführer Lothar Harles wohnten der Abschiedsfeier ebenfalls bei und dankten dem scheidenden Aka-demieleiter für seine herausragende Bil-dungsarbeit. Nach 16-jähriger Tätigkeit für das HPH, sechs davon als Leiter, wechselt Pater Karcher als Direktor zum Lassalle Haus in Bad Schönnbrunn/Schweiz. Mit diesem Wechsel wird auch seine AKSB-Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender im November enden.

„Der richtige Mann am richtigen Platz“Pater Johann Spermann rückt im Heinrich Pesch Haus für Pater Tobias Karcher nach

ostritz (inform). Mehr als 100 deutsche Stiftungen übernehmen Patenschaften im Rahmen des neuen Kooperationspro-gramms „Lernen vor Ort“ des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Eine dieser Stiftungen ist das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ), Gründungsmitglied des Nationalen Stiftungsverbundes „Lernen vor Ort“ und Mitglied der AKSB. Die Stiftungen unterstützen 40 ausgewählte Kommunen,

die sich mit überzeugenden Konzepten innerhalb der nächsten drei Jahre auf den Weg zu einem kohärenten Bildungswesen vor Ort machen wollen. Der Projektstart erfolgt im September 2009. Eine dieser 40 Kommunen und Landkreise ist der Landkreis Görlitz (Sachsen). Dieser konnte sich gemeinsam mit dem Internationalen Begegnungszentrum und der dort ange-siedelten PONTES-Agentur innerhalb des zweistufigen Bewerbungsverfahrens mit

dem Verbundantrag „Zukunft durch Bildung im Landkreis Görlitz: Mit Energie und ohne Grenzen“ unter mehr als 200 Bewerbern erfolgreich durchsetzen. Für die Umsetzung des Projekts sucht das IBZ zum nächst-möglichen Zeitpunkt für die Dauer von zunächst drei Jahren ein/e Werkstatt-koor-dinator/in in Vollzeit (40 Wochenstunden). Weitere Informationen unter www.aksb.de > Stellenangebote und bei Dr. Regina Gell-rich, [email protected].

Stiftung IBZ unterstützt Bundesprogramm „Lernen vor Ort“Projekt für den Landkreis Görlitz erhielt den Zuschlag

V.l.n.r.: Kurt Lechner, MdEP, Prof. Dr. Maria Böhmer, MdB, Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse, Pater Tobias Karcher SJ, Pater-Johann Spermann SJ, Wolfgang van Vliet, Ulrike Gentner, Stellv. Direktorin HPH, Lothar Harles, AKSB

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Nr. 3/2009 -inform

Aus den mitgliedseinrichtungen

hamminkeln (inform). „Ihre Aufgabe ist unverzichtbar!“ Zum 50-jährigen Jubiläum der Akademie Klausenhof, eine der größten Weiterbildungseinrichtungen in Deutsch-land, brachte die NRW-Ministerin für Schule und Weiterbildung, Barbara Sommer, viele lobende und anerkennende Worte mit. Rund 200 Vertreter/-innen aus Politik, Bil-dung und Wirtschaft – unter ihnen auch AKSB-Geschäftsführer Lothar Harles – waren in die Akademie gekommen, um das Jubiläum des Hauses, das 1959 von Kardi-nal Frings eingeweiht wurde, mit zu feiern.

Weiterbildung kein Appendix der Schule

„Die Weiterbildung ist kein Appendix der Schule“, sagte Ministerin Sommer, „son-dern eine Weiterführung der Schule“. Der Klausenhof nehme daher eine hohe Verantwortung wahr, die sich in seiner katholischen, werteorientierten Ausrich-tung zeige: „Die Menschen wollen Werte, sie leben und weitertragen.“

Damit bezog sie sich direkt auf Weihbischof Franz-Josef Overbeck (Münster), der in seinem Vortrag und seiner Predigt im Pon-tifikalamt betonte, dass Kirche einen Sozial-auftrag für alle habe und so auch daran mitwirke, dass Arbeit professionell werde. Diese Ausrichtung auf die Professionalität sei das Ethos der Arbeit, ein Ethos, das auch die Grundlage des Glaubens darstelle. Der Klausenhof mit seiner Weiterbildung und katholischen Ausrichtung habe den Auftrag, dass „die Arbeit der Würde des Menschen

zuträglich ist. Jede Bildungsarbeit will einen Beitrag leisten, der den Menschen dient und gleichzeitig auch Gott“. Katholische Bil-dungsarbeit wolle in sozialen, gesellschaftli-chen und vielen anderen Dimensionen dazu beitragen, dass das katholische Grundver-ständnis vom Menschen in seiner Perso-nalität, in seinem Auftrag zur Solidarität und zur Subsidiarität in der Gesellschaft verwirk-licht wird. Hierin gründet sich nach Aussage von Weihbischof Overbeck wesentlich der Bildungsauftrag der Akademie Klausenhof: „Er richtet sich (…) auf den Menschen unter der Priorität Gottes. Der Mensch hat sich als der zu entdecken, der Gott groß sein lassen soll. Dies kann er, wenn er sich als Person von Gott her entdeckt, Solidarität übt und subsidiär handelt.“

Die Akademie Klausenhof wurde von der katholischen Landjugend als zentrale Bil-dungsstätte gegründet. Ein Film verdeut-lichte diese historischen Wurzeln, stellte aber auch das Besondere des Hauses heraus, seine internationale Ausrichtung und Bekanntheit, seine intensive pädagogische Arbeit, seine Ausrichtung auf die Bildungs-arbeit mit allen, die eine besondere Unter-stützung benötigen. Als ein freier Träger hat sich der Klausenhof in den 50 Jahren gut behaupten können. Er ist zu einem wich-tigen Arbeitgeber und Impulsgeber in der

Region geworden, wie Landrat Dr. Ansgar Müller in einer Diskussionsrunde betonte. Problematisch sei aber, so der Bundesge-schäftsführer der katholischen Bundesar-beitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung, Markus Tolksdorf, dass kontinuierliche Bildungsarbeit schwieriger werde, da die Regelförderung zugunsten einer Projektför-derung derzeit reduziert werde.

Als größte Sorge für die Zukunft bezeich-nete der Direktor der Akademie, Dr. Alois Becker, dass das Internat – die Akademie Klausenhof verfügt über 600 Übernach-tungsplätze – immer weniger Beachtung finde, obwohl diese intensive Form der Bil-dungsarbeit gerade bei schwierigen Grup-pen sehr erfolgreich sei. Er bitte außerdem um mehr Unterstützung für die Kurse mit jungen Migranten, die mittlerweile nicht mehr ausreichend öffentlich gefördert werden, obwohl sie seit mehr als 30 Jahren anerkannte Arbeit leisten. Außerdem kriti-sierte er die überbordende Bürokratie und den Preisverfall vor allem bei einigen Lehr-gängen der Arbeitsagentur.

Vielfältige Impulse für Bildungsarbeit

Im Namen der AKSB gratulierte Geschäfts-führer Lothar Harles zum 50-jährigen Bestehen der Akademie Klausenhof. In seinem Grußwort betonte er, die Akademie habe der Jugend- und Erwachsenenbil-dung vielfältige Impulse gegeben. Für die Entwicklung der Gesellschaft und in der Bildungslandschaft nehme die Akademie mit ihrer Arbeit eine bundesweit wirksame Schlüsselfunktion wahr und leiste für das Aufwachsen junger Menschen, für das lebenslange Lernen im weiteren Verlauf und für die Stärkung der Chancengleich-heit einen wichtigen unverzichtbaren Bei-trag. Durch die kontinuierliche Mitwirkung bei Projekten, Arbeits- und Fachgruppen, in Vertretungsfunktionen und nicht zuletzt durch die Tätigkeit des Klausenhofdirektors, Dr. Alois Becker, als Vorsitzender der AKSB, habe die Akademie an vorderster Stelle mit-gewirkt und trage in maßgeblicher Weise zur Präsenz katholisch-sozial orientierter politischer Bildung bei.

Mit Bildung dem Menschen dienen50 Jahre Akademie Klausenhof mit NRW-Ministerin Barbara Sommer

V.l.n.r.: Weihbischof Franz-Josef Overbeck, Ministerin Barbara Sommer, Dr. Alois Becker, NRW-Integrationsbeauftragter Thomas Kufen und Bürgermeister Holger Schlierf

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Kanzlerin schlägt „Charta nachhaltigen Wirtschaftens“ vorAngela Merkel hält Vortrag in der Katholischen Akademie Bayern

münchen (inform). Mehr als 550 Gäste kamen am 21. Juli 2009 in die Katholi-sche Akademie Bayern, um Bundeskanz-lerin Angela Merkel zuzuhören. In ihrem 40-minütigen Vortrag mit dem Titel „Poli-tisches Handeln aus christlicher Verant-wortung“ sprach die Bundeskanzlerin die ganze Bandbreite ihrer Politik an. Dezidiert verwies die Bundeskanzlerin auf ihre christ-lichen Wurzeln und versprach christliche Werte in ihrer Politik umsetzen zu wollen. Unter anderem schlug sie eine „Charta nachhaltigen Wirtschaftens“ vor, mit der die Weltwirtschaftskrise als Chance genutzt werden könne. Merkel nahm in ihrer Rede auch Bezug auf die kürzlich veröffentlichte Enzyklika des Papstes „Caritas in Veritate“. Sie nahm zu einer Stelle Bezug, in der betont wird, dass „das erste zu schützende und zu nutzende Kapital der Mensch ist, die Person in ihrer Ganzheit“. Aus der zen-tralen Rolle des Menschen, die in dieser Enzyklika immer wieder betont werde, ergebe sich der Schlüssel für alle Heraus-forderungen, so auch für eine verantwort-liche Poltik. „Das hört sich relativ trivial an. Und doch erfahren wir, dass in vielfältigen Erscheinungen unserer Zeit eigennütziges Streben nach Geld, Einfluss oder Anse-hen immer wieder zum Schaden ande-

rer gereicht. Ich glaube, die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise ist geradezu ein Beispiel für eine tiefe Maßlosigkeit, für Gier, für Exzesse, für eine völlig aus der Kontrolle geratene Durchsetzung von Eigeninteressen“. Ausdrücklich begrüßte die Kanzlerin in ihrer Rede die vom bayeri-schen Ministerpräsident Horst Seehofer ins leben gerufene Kommission, die sich mit der Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft beschäftigen soll. „In dieser Kommission hat auch Erzbischof Reinhard Marx einen Beitrag beigesteuert, den ich mit Interesse zur Kenntnis genommen habe. Ich glaube, dass dieser Beitrag wie viele andere Bei-

träge in diesem Kompendium und auch meine Überlegungen dazu führen, dass wir die Krise dazu nutzen, uns die Grund-lagen der Sozialen Marktwirtschaft noch einmal zu vergegenwärtigen und auch ganz selbstbewusst festzustellen: Wenn die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft weltweit angewendet worden wären, wäre es nicht zu dieser tiefen Krise gekommen.“

21Aus den mitgliedseinrichtungen

-inform Nr. 3/2009

40 Jahre Katholische Akademie TrierFestakt zum Jubiläum

trier (inform). Mit einem Festakt hat die Katholische Akademie Trier am 3. Sep-tember ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert und gleichzeitig das neue Akademie-jahr 2009/2010 eröffnet. „Die Katholi-sche Akademie Trier versteht sich als ein kirchlicher Ort, wo die freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres Landes stets neu buchstabiert werden kann, die christlichen Wurzeln verteidigt und die Würde des Menschen ohne Abstriche eingebracht wird,“ betonte der Direktor der Akademie, Jürgen Doetsch, in seiner Festrede. Von Anfang an sei es Auftrag gewesen, die politische und soziale Bildung, die Erinnerungsarbeit

und die Fortbildungsarbeit zu gestalten. Jedes Jahr besuchten rund 8.000 Men-schen die mehr als 130 Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Politik, Gesellschaft und Theologie. Damit liege die Akademie im bundesweiten Mittel-feld. „Es ist eine neue und moderne Form der Akademiearbeit, diese in Kooperation mit kirchlichen und nichtkirchlichen Insti-tutionen zu machen. Auch um die Qua-lität von Bildungsarbeit zu gewährleisten und die Kompetenzen anderer anzu-erkennen“, machte Doetsch deutlich. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann wünschte der Katholischen Akade-mie „ein gutes, geistig anregendes und

fruchtbares Akademiejahr“ und betonte seine Bereitschaft und sein Interesse „öfter hier zu sein“. Als Festredner hatten die Veranstalter den ehemaligen ZDF-Studioleiter aus Berlin und Buchautor Joachim Jauer geladen, der an diesem Abend sein Erleben der Wende schilderte und gleichzeitig sein Buch „Urbi et Gorbi – Christen als Weg-bereiter der Wende“ vorstellte. Im Akade-miejahr 2009/2010 stehen Themen aus Politik und Gesellschaft sowie Theologie, Ethik, Ökologie, Medien und Kultur auf dem Programm. Das Programm gibt unter www.kath-akademie-trier.de, E-Mail: [email protected]

V.l.n.r.: Ministerpräsident Horst Seehofer, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Erzbi-schof Reinhard Marx und Direktor Dr. Florian Schuller

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AKSB-Praxis

Bonn (inform). Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) fördert seit vielen Jahren Veranstaltungen von Einrich-tungen der Katholische Bundesarbeits-gemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE). Ab dem Jahr 2010 übernimmt die AKSB für die KBE die Sachbearbeitung dieser Veranstaltungen. Der Grund für die Umstellung sind personelle Verände-rungen in der KBE-Geschäftsstelle. Ziel der Sachbearbeitung ist es weiterhin, die

bisherigen KBE-Mitgliedseinrichtungen durch Vermittlung von Fördermitteln der Bundeszentrale zu unterstützen. Darüber hinaus wird angestrebt, neue Einrichtun-gen von Mitgliedern der KBE zu gewin-nen, sich im Bereich der politischen Bildung kontinuierlich zu engagieren und ihnen dafür Fördermittel zu vermitteln.

KBE und AKSB informierten interessierte Einrichtungen auf einer gemeinsamen

Konferenz über das künftige Vorgehen. Die Veranstaltung fand am 2. September 2009 von 11 bis 15 Uhr in der Geschäfts-stelle der KBE statt. Dort wurden den anwesenden Einrichtungen die Grund-lagen des Förderverfahrens – insbeson-dere die Nutzung der Datenbank KuBa – erläutert. Die übrigen Einrichtungen erhalten diese Informationen mit der Aus-schreibung 2010, die in der 37. Kalender-woche verschickt worden ist.

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Nr. 3/2009 -inform

mitteilungen aus der Zentralstelle

Bonn (inform). Sechs bundesweite Aus-schreibungen von Fördermitteln hat die AKSB zum 19. August 2009 versandt. Wer für das Jahr 2010 Veranstaltungen und Projekte mit bundesweiter Bedeu-tung plant und finanzielle Zuwendungen nutzen möchte, muss je nach Förderpro-gramm bis spätestens Mitte Oktober, zum Teil bis spätestens Ende Oktober den Jahresantrag bei der AKSB einreichen.

Ausschreibungen KJP und bpb

Im Rahmen des Kinder- und Jugend-plans des Bundes (KJP) werden im Programm KJP II.1. Veranstaltungen zur politischen Jugendbildung, im Programm KJP II.7 Kurse für junge Menschen mit Behinderung gefördert (Sachbearbei-tung Doris Jonas, [email protected]). Der Jahresantrag muss bis zum 30. Oktober 2009 an die AKSB erfolgen. Als Frist für den Jahresantrag für die Ausschreibung der Bundeszentrale für politische Bil-dung (bpb) gilt ebenfalls der 30. Oktober 2009 (Sachbearbeitung Nadine Brücken, [email protected]).

Ausschreibungen des BmZ, BmI und DPJW

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert Bildungsveranstaltungen, die in das

laufende Projekt „Entwicklungspolitische Grundlagen transparent machen – zum Engagement motivieren“ passen. Jahresan-träge müssen bis 15. Oktober 2009 bei der AKSB gestellt werden (Sachbearbeitung Günter Kusniesz, [email protected]).

Das Bundesinnenministerium (BMI) unter-stützt Veranstaltungen zur Förderung der jüdischen Gemeinschaft, der christlich-jüdischen Zusammenarbeit sowie des interreligiösen und interkulturellen Dialogs. Da nur sehr spezifische Veranstaltungen gefördert werden, genügt zunächst eine formlose Rückmeldung an die AKSB bis 15. Oktober 2009 über geplante Vorhaben mit Angabe von Datum, Thema und Ziel-gruppe. Der Jahresantrag muss bis zum 30. Oktober 2009 bei der AKSB eingereicht werden (Sachbearbeitung Günter Kusniesz, [email protected]).

Projekte zum außerschulischen Jugend-austausch unterstützt das Deutsch-Pol-nischen Jugendwerk (DPJW). Zusätzlich zum Jahresantrag mit allen Projekten muss hier für jede Maßnahme ein Ein-zelantrag gemeinsam mit dem polni-schen Partner gestellt werden. Hierfür gelten weitere Fristen, je nach Projekt-beginn. Der Jahresantrag muss eben-falls bis zum 15. Oktober 2009 bei der AKSB gestellt werden (Sachbearbeitung Gregor Feindt, [email protected]).

Weitere Informationen und alle Form- und Antragsblätter gibt es unter www.aksb.de im Menüpunkt AKSB-intern (Benutzername: Gastzugang, Passwort: Gast). Weitere Fragen beant-wortet AKSB-Finanzreferentin Ute Stolz gern unter Telefon 0228 2 89 29 50 oder per E-Mail unter [email protected].

Bundesmittel für das Jahr 2010 im Oktober beantragenBundesweite Ausschreibungen KJP, bpb, BMZ, BMI und DPJW

bpb-Sachbearbeitung: AKSB unterstützt KBE-MitgliederAKSB übernimmt Sachbearbeitung von bpb-geförderten Kursen der KBE

Auf dem 85. KKV-Bundesverbandstag in Münster vom 08. – 10. Mai 2009 ist Bernd-M. Wehner, Kölner KKV-Diöze-sanvorsitzender, zum neuen Bundes-vorsitzenden gewählt worden. Er tritt damit die Nachfolge von Clemens-August Krapp aus Vechta an, der nicht mehr kandidiert hatte.

Neu in den Vorstand wurde auch der Münchner Tobias Gotthardt gewählt, der seinen Schwerpunkt in der Ver-jüngung des Gesamtverbandes sieht. Andreas Schuppert aus Dresden wurde für weitere vier Jahre in den Vorstand gewählt.(Richtigstellung zum Inform 2/09)

KKV-BundesvorstandNeuer Vorstand

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Nr. 2/2009

PersonaliaAKSB-Geschäftsstelle – Mitgliedseinrichtungen – Kooperationspartner

Sarah Allenstein (Studentin aus Maastricht) war bis Ende August 2009 im Europabüro Brüssel als Praktikantin tätig.

Elisabeth Wagner, Jugendbildungs-stätte Waldmünchen, verlässt zum 1. September 2009 die Bildungsstätte, um eine Lehrerstelle in Holzkirchen bei München anzunehmen. Sie gibt damit auch ihre Infrastrukturstelle didado auf.

christoph lauer wird zum 1. Oktober 2009 wieder das Referat für gesellschafts-politische Bildung in der Jugendbildungs-stätte Waldmünchen übernehmen.

Das Sozialinstitut Katholisches land-volk e. V., Stuttgart, ist zum 30. Juni 2009 aufgelöst worden.

Dr. Jürgen thomassen, seit 2000 Direk-tor der Katholischen Akademie Dom-schule Würzburg, wird zum 31. August 2009 in den Ruhestand verabschie-det. Neuer Akademiedirektor wird zum 1. September 2009 Dr. Rainer Dvorak.

Nachfolger von Pater Karcher SJ und damit neuer Direktor des Heinrich Pesch Hauses, Ludwigshafen, ist seit 1. Septem-ber 2009 Pater Johann Spermann SJ. Pater Karcher SJ wurde als neuer Direktor zum Lassalle-Haus, Bad Schönnbrunn/Schweiz berufen.

Ab 31. August 09 wird Ewa Berndt zunächst ehrenamtlich die AKSB-Geschäftsstelle im deutsch-polnischen Bereich unterstützen.

Gregor Feindt, der bisher für den Bereich DPJW verantwortlich war, ver-lässt die AKSB-Geschäftsstelle zum 31. Oktober 2009.

Katharina Bock, Katholische Akademie Hamburg, hat im Juni geheiratet und heißt nun Rittscher.

Personalveränderungen im Bonifatius-haus, Fulda: Sabrina Braun ist seit Mitte August 2009 in Mutterschutz und Eltern-zeit. Sonja michel übernimmt neue Auf-

gaben im Haus. Seit 1. August 2009 ist Gregor Andochin als neuer Mitarbeiter von Gunter Geiger tätig und u. a. für die Kursanmeldungen verantwortlich.

claudia haas und hans Bauer verlassen zum 30. September 2009 die Initiative Chri-sten für Europa e. V. (ICE), Dresden. Damit scheidet Hans Bauer aus der Fachgruppe II „Das Soziale“ aus. Seine Nachfolgerin bei der ICE wird Kirstin Schüssler.

Katja Birkner gab zum 1. September 2009 die Tätigkeit als Fachbereichsleiterin in der Jugendakademie Walberberg auf und fing im Erzbistum Köln in der Abteilung Jugendpastoral als Diözesanreferentin an. Damit schied sie aus der Fachgruppe III „Das Gesellschaftliche“ aus.

Der ehemalige Leiter der Akademie Bigge-see und langjähriges Mitglied der Arbeits-gruppe Katholische Soziallehre der AKSB, Alfred hagedorn, ist Anfang August im Alter von 69 Jahren verstorben.

Im Alter von 86 Jahren verstarb im August der ehemalige Bundespräses der KAB Deutschland hans Ascherl in Vohenstrauß. Als Verbandspräses der KAB-Süddeutsch-land, als KAB-Bundespräses, als Weltpräses der KAB und als Nationalkaplan der CAJ hat er die KAB entscheidend mitgeprägt.

Wolfgang Noethen ist seit dem 17. Sep-tember 2009 neuer Bildungsreferent der Akademie der katholischen Landjugend, Bad Honnef. Er hat damit die Stelle von Nicole Kaltenborn-Bartsch, die seit Juni

geschäftsführende Referentin der Akade-mie ist, übernommen. thomas tschöke, der lange Jahre die Akademie geleitet hat, hat diese zum Mai 2009 verlassen.

Abraham P. Kustermann, seit 2001 Direktor der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, wurde am 15. September 2009 in den Ruhestand ver-abschiedet. Die Amtseinführung seiner Nachfolgerin Verena Wodtke-Werner findet am 27. Oktober 2009 statt. Bericht im Inform folgt.

Raphael thalhammer gab zum 15. Sep-tember 2009 die Tätigkeit als Referent für politische Jugendarbeit bei der DeZen-trale e. V., Köln auf und schied damit auch damit auch aus der Fachgruppe I „Das Politische“ aus. Sein Nachfolger bei der DeZentrale e. V. ist Florian meisser.

Dr. thomas Franz, Studienleiter in der Katholischen Akademie Domschule Würz-burg im Arbeitsbereich „Theologie im Fern-kurs“, wurde zum 1. September 2009 Leiter des Arbeitsbereichs „Theologie im Fern-kurs“ und Stellvertreter des Direktors der Katholischen Akademie Domschule. Dr. thomas Franz folgt in beiden Funktionen Dr. Rainer Dvorak nach.

maximilian thieme hat am 31.07.2009 eine dreijährige Ausbildung zum Kauf-mann für Bürokommunikation in der AKSB-Geschäftsstelle begonnen. Für die Ausbildung zuständig ist in der Geschäftsstelle ute Stolz.

23mitteilungen aus der Zentralstelle / Personalia

-inform

Redaktionsschluss für den nächsten AKSB-Inform: 30. November 2009

Fotonachweis: Titelbild groß, Barbara Frommann, Bonn; Titelbild klein li., S. 15, 20, Akade-mie Klausenhof; Titelbild klein mi., S. 10, 17, Franziskanisches Bildungswerk; Titelbild klein re., S. 14, Heimvolkshochschule St. Hedwigshaus; S. 2, 3, 8, 13, 16, AKSB-Geschäfts-stelle; S. 12, Haus am Maiberg; S. 15, Caritas-Pirckheimer-Haus; S. 19, Heinrich Pesch Haus, S. 21, Pfeiffer, Katholische Akademie Bayern; . Auflage: 700

AKSB-Inform wird hergestellt mit Förderung aus mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BmFSFJ).

Nr. 3/2009

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termine

Termine der AKSB in 200921.-22.09.09 Fachgruppe II – Das Soziale Thomas-Morus-Akademie Bensberg22.-23.09.09 Fachgruppe III – Das Gesellschaftliche Thomas-Morus-Akademie Bensberg29.09.2009 Fachgruppenleitungskonferenz Haus am Dom, Frankfurt/M.29.-30.09.09 Deutsch-Polnische Weiterbildungskonferenz DPJW Katholische Akademie in Berlin 01.-02.10.09 Fachgruppe I – Das Politische Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen05.-06.10.09 Strukturstellenkonferenz didado Haus am Maiberg, Heppenheim06.10.2009 Infrastrukturstellenkonferenz Haus am Dom, Frankfurt/M.09.-12.11.09 Fortbildung Lebenskundlicher Unterricht in der Bundeswehr Haus Ohrbeck, Georgsmarienhütte22.-23.11.09 AKSB-Vorstandssitzung 4/2009 Bonifatiushaus, Fulda23.-24.11.09 AKSB-Jahrestagung 2009 Bonifatiushaus, Fulda24.-25.11.09 AKSB-Mitgliederversammlung 2009 Bonifatiushaus, Fulda04.-05.12.09 AKSB-Fachtagung „Tools Academy: Handy-Clips in der Politischen Bildung“ Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen10.12.2009 Kooperationskonferenz Pol. Jugendbildung Universitätsclub, Bonn

Termine der AKSB in 201012.-13.02.10 Deutsch-Polnische Weiterbildungskonferenz DPJW-Süd Caritas-Pirckheimer-Haus, Nürnberg 22.02.2010 Strukturstellenkonferenz didado Franz Hitze Haus, Münster22.02.2010 Strukturstellenkonferenz Öffentlichkeitsarbeit Franz Hitze Haus, Münster22.-23.02.10 Infrastrukturstellenkonferenz Franz Hitze Haus, Münster23.-24.02.10 AKSB-Fachtagung „Neue Impulse, um Solidarität zu lernen“ Franz Hitze Haus, Münster24.-25.02.10 Fachgruppe I – Das Politische Franz Hitze Haus, Münster24.-25.02.10 Fachgruppe II – Das Soziale Franz Hitze Haus, Münster24.-25.02.10 Fachgruppe III – Das Gesellschaftliche Franz Hitze Haus, Münster19.-20.04.10 Kooperationskonferenz „Internationale Jugendarbeit“ offen04.05.2010 Kooperationskonferenz Politische Erwachsenenbildung Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen09.-11.06.10 Verwaltungsfachtagung Heimbildungsstätte der Caritas, Bad Saarow22.06.2010 Fachgruppenleitungskonferenz Haus am Dom, Frankfurt02.09.2010 Konferenz zur Kooperation mit Bundeswehr und Militärseelsorge Bonifatiushaus, Fulda20.-21.09.10 Fachgruppe III – Das Gesellschaftliche Benediktushöhe, Retzbach22.09.2010 Infrastrukturstellenkonferenz Benediktushöhe, Retzbach22.-23.09.10 Strukturstellenkonferenz didado Benediktushöhe, Retzbach23.-24.09.10 Fachgruppe I – Das Politische Benediktushöhe, Retzbach23.-24.09.10 Fachgruppe II – Das Soziale Benediktushöhe, Retzbach30.09.-01.10.10 Deutsch-Polnische Weiterbildungskonferenz DPJW Franz Hitze Haus, Münster21.-22.11.10 AKSB-Vorstandssitzung 4/2010 Franz Hitze Haus, Münster22.-23.11.10 AKSB-Jahrestagung 2010 Franz Hitze Haus, Münster23.-24.11.10 AKSB-Mitgliederversammlung 2010 Franz Hitze Haus, Münster09.12.2010 Kooperationskonferenz „Politische Jugendbildung“ Universitätsclub, Bonn

hrsg.: Verein zur Förderung katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V.Geschäftsstelle: Heilsbachstraße 6 · 53123 Bonn · Tel. 0228 - 2 89 29-30 · Fax 0228 - 2 89 [email protected] · www.aksb.de · Verantwortlich: Lothar Harles · Redaktion: Markus Schuck

Neue Publikationen der AKSBAKSB-Jahrbuch 2009/2010 – Politische Bildung für die DemokratieWochenschau VerlagSchwalbach/Ts. 2009, ISBN: 978-3-89974477-4, 216 Seiten, 24,80 Euro

AKSB didado spezial, methoden zum thema „Wahlen“4 Seiten, kostenloser Bezug