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3/2017 Mai/Juni
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agazin für Tasteninstrumente &
Live-Musik
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3/2017 Magazin für Tasteninstrumente & Live-Musik
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6,90 €AUT € 7,90 • LUX € 8,10
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www.tastenwelt.de
1/2021 Januar/Februar
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agazin für Tasteninstrumente &
Live-Musik
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1/2021 Magazin für Tasteninstrumente & Live-Musik
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tastenwelt
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Mit Noten: Beethovens „Pathétique“
Clavia Nord Wave 2
7,50 €AUT € 8,50 • LUX € 8,70
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B 7132 F
Christopher von DeylenDas neue Album des Musikers hinter „Schiller“
INTERVIEW
Hochwertiger Klang im modernen Design
Yamaha PSR-SX600Yamaha PSR-SX600
tastenwel
tMit Noten: PSR-SX600
zu gewinnen!
Der vielseitige Performance-Synthesizer im Praxistest
www.tastenwelt.de 3
Effektiv!Beim Einsatz von Effekten in der Popmusik scheiden sich die
Geister: Für die einen Musiker – die Puristen – verfälschen Effek-te den natürlichen Klang von Instrumenten. Ihrer Meinung nach
sollte man Effekte am besten gar nicht oder jedenfalls so wenig wie möglich verwenden. Andere Musiker wiederum setzen Effekte gern ein, da sie kreative Gestaltungsmöglichkeiten beim Musizieren bieten. Der passende Reverb-Effekt verleiht beispielsweise einem Pianoklang eine ganz besondere Note. Oder was wäre der Hammondsound ohne den typischen Leslie-Effekt?
Sicherlich aber solle man es mit Effekten nicht übertreiben. Man denke nur an die verhallten Vocals von manchen Alleinunterhaltern auf Hochzeitsfeiern – diesen Klang fi nden nur die wenigsten ansprechend. Klar, ein allzu trockener Sound haut auch keinen vom Hocker, aber in den meisten Fällen erzielt man mit sparsam und an den richtigen Stel-len eingesetzten Effekten wesentlich effektivere Ergebnisse – im wahrs-ten Sinne des Wortes. Wie man Effekte gekonnt einsetzt, erfahren Sie in unserem Bühnen-Workshop ab Seite 64.
Außerdem haben wir in dieser Ausgabe das neue Yamaha PSR-SX600 im Test. Die Arranger-Workstation hat alles zu bieten, was ein Keyboard für Entertainer haben muss – und sie ist mit einigen Profi -funktionen ausgestattet. Zum Beispiel lässt sich die Beigleitautomatik des PSR-SX600 mit den sogenannten Multi-Pads um zusätzliche Loops und Phrasen ergänzen. Was Yamahas digitale Workstation noch alles kann, lesen Sie in unserem ausführlichen Testbericht ab Seite 18.
Und wir durften ein weiteres Highlight testen: den neuen Nord Wave 2. Der Performance-Synthesizer von Clavia soll sich durch sehr vielfältige Einsatzmöglichkeiten auszeichnen. Wie er sich in der Praxis schlägt, erfahren Sie ab Seite 26.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Tobias Dirmeier – [email protected]
EDITORIAL
INHALT
4 tastenwelt1/2021
SHOWBIZ
Interview: Christopher von Deylen
Vom Hörer zum Macher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
TASTEN
Test: Yamaha PSR-SX600
Preisgünstiges Profi-Keyboard? . . . . . . . . . . . . 18
Test: Gewa Up 400
Neues Flaggschiff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Test: Clavia Nord Wave 2
Der Alleskönner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Test: Native Instruments Maschine+
Musikstudio für unterwegs . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Workshop: Jazz-Piano (15)
Kaper lädt ein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Klavierstunde: Ludwig van Beethoven –
„Sonate pathétique“
Wie für ein Streichquartett . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
BÜHNE
Test: KRK Rokit G4 Serie
Im weißen Mantel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Test: NTI Audio XL2 und Minirator MR-Pro
Einfaches Einmessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Test: Point Source Audio Miniaturmikrofone
Qualität aus Kalifornien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
TECHNIK-HIGHLIGHTS
GEWA UP 400 Mit dem UP 400 erweitert Gewa seine Familie von Homepianos. Das Instrument präsentiert sich im klassischen Design mit modernen Funktionen unter der Haube.
CLAVIA NORD WAVE 2 Trotz pfiffiger Funktionen und vielseitigem Klang blieb der Nord Wave der ersten Generation eher ein Geheimtipp. Der rundum erneuerte Nord Wave 2 peilt dagegen mit zahlreichen Syntheseformen, großem Samplespeicher und tollem Bedienkonzept gleich die Pole-Position unter den Synthesizern an.
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YAMAHA PSR-SX600 Mit dem PSR-SX600 will Yamaha neue Maßstäbe in Punkto Klang und Design setzen. Dafür soll unter anderem das integrierte Digital Signal Processing (DSP) sorgen.
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INHALT
5www.tastenwelt.de
Test: Mackie EM-91C
Kleiner Preis, großer Klang . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Test: Motu M2 und M4
Unschlagbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Workshop: Effektgeräte auf der Bühne
Raum für mehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
SOFTWARE
Test: Acoustica Mixcraft Pro 9
Komplettes Studio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
Test: MOK Waverazor 2
Wellenformen wider Willen . . . . . . . . . . . . . . . . 74
Test: Rob Papen Quad
Viel Synthesizer-Sound . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Workshop: Synthesizer im Fokus (3)
Korg (i)Wavestation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
MIXED
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Händler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
Verlosung: Yamaha PSR-SX600 . . . . . . . . . . 81
Vorschau/Impressum/Anzeigenindex . . . . . . . . 82
60
SPECIAL
ORCHESTER AUS DEM RECHNER Komponieren war wohl noch nie so einfach wie heutzuta-ge. Unzählige Sample- und Loop- Librarys ermöglichen es uns, Kompositionen kosten-günstig am heimischen Computer umzusetzen. Doch kann die Software mit einem richti-gen Orchester mithalten?
WORKSHOPS
34EFFEKTGERÄTE AUF DER BÜHNE In diesem Work-shop stellen wir die wichtigsten Effekte für den Live-Einsatz auf der Bühne vor. Wir be-fassen uns ausführlich mit Art, Funktionswei-se und Einsatz von Effekten.
JAZZ-PIANO In dieser Ausgabe wollen wir das im vorangegangenen Workshop-Teil erörterte Material anwenden – und zwar am 1950er Jazzstandard „Invitation“, komponiert von Bronislaw Kaper.
7838KLAVIERSTUNDE Diesmal sehen wir uns Lud-wig van Beethovens Klaviersonate Nr. 8 in c-Moll op. 13 an, die unter dem Namen „Pa-thétique“ bekannt ist. Beethoven komponier-te die Klaviersonate 1798, ein Jahr später wurde sie als „Grande sonate pathétique“ erstveröffentlicht.
SYNTHESIZER IM FOKUS Korgs Wavestation hat bei der Veröffentlichung 1991 großes Aufsehen erregt und wurde durch einzigar-tige Klänge und umfassende Einstellungs-möglichkeiten bekannt. Im 21. Jahrhundert gibt es die iWavestation, die das Instru-ment attraktiver macht denn je ...
64
46Orchester aus dem RechnerDas virtuelle Orchester im Wandel . . . . . . . . . . . . . 46
= Titelthemen
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SHOWBIZ INTERVIEW
Christopher von Deylen ist seit über 25 Jahren als Produzent und Künstler in der elektroni-
schen Musikszene unterwegs. Mit den Alben seines Musikprojekts „Schiller“ ging er schon mehrfach auf Platz 1 der deutschen Charts.
Jetzt erschien erstmals ein Album unter seinem bürgerlichen Namen.
Vom Hörer zum Macher
INTERVIEW: CHRISTOPHER VON DEYLEN
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14 tastenwelt 1/2021
TASTEN TEST
18 tastenwelt 1/2021
TEST
Konzeptionell versteht sich das PSR-SX600 als Einstieg in die SX-Klasse von Yamaha. Man muss hier aber mit den Begriffl ichkei-
ten sehr aufpassen: Es ist nicht von einem „Einstei-ger-Keyboard“ die Rede! Nur vom „Einstieg in die SX-Klasse“, und diese wiederum ist aber nicht die Einstiegs-Serie von Yamaha, dafür gäbe es andere Modell-Linien wie die „YPT„-, die „E“- oder die „EW“-Serie. Tatsächlich ist es ein Entertainer-Key-board, dass sich nicht im Geringsten zu verstecken braucht und manch „Größeren“ in nichts nachsteht – im Gegenteil! Auch Yamaha selbst schreibt auf der Homepage: „Mit intuitiven Kontroll-Möglichkei-ten und der überragenden Klang-Qualität bietet das PSR-SX600 alles, was Profi s verlangen.“ Da ist also sogar von Profi s die Rede. Doch fällt die Sprache auf Yamaha und Profi -Keyboards, denken die meis-
tens wohl instinktiv direkt an „Genos“, der sicher-lich noch eine Menge mehr bietet, ehrlicherweise aber auch rund fünfmal so teuer ist.
Was ist neu?Ziehen wir diesen Test einmal etwas anders auf als vielleicht üblicherweise bei Keyboards gewohnt: Vergleichen wir mit dem direkten Vorgänger-Modell, was eigentlich neu ist. Das aktuelle SX600 ist der Nachfolger des bisherigen S670. Rein von der Zahl her gesehen (600 statt 670) könnte das auf den ersten Blick nach einem kleineren Modell ausse-hen, doch die technischen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Ausgestattet ist das SX600 jetzt mit einem 4,3-Zoll-Farb-Display (vorher hatte das Display zwar auch 4,3 Zoll, es war aber mono-chrom). Die LEDs in den Bedienfeldtastern leuch-
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TASTEN 61, anschlagdy-namisch
SPIELHILFEN Pitch-Bend-Rad, Modulations-Rad
TONERZEUGUNG AWM Stereo Sampling
POLYPHONIE 128 Stimmen
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STYLES 415
EFFEKTE Reverb, Chorus, DSP, Master-Kompressor, Master-EQ, Part-EQ, Mik-rofoneffekte, Arpeggio
DISPLAY LCD mit 4,3 Zoll und 480 x 272 Punkten
LAUTSPRECHER 2 x 12 cm mit 2 x 15 Watt
ANSCHLÜSSE Audioaus-gang (2 x 6,3-mm-Klinke L/L+R, R), Kopfhörer (6,3-mm-Klinke), Stereo-Audioeingang (3,5-mm-Klinke), Mikrofon-Eingang (6,3-mm-Klinke), 2 x Fuß-pedal (Sustain/Unison), USB to Device, USB to Host, 16-Volt-Netzteil
ABMESSUNGEN/GEWICHT100,4 x 13,4 x 41 cm (B x H x T)/8,1 kg
INFO https://de.yamaha.com
DATEN
Mit dem PSR-SX600 will Yamaha neue Maßstäbe in Punkto Klang, Design und Nutzerfreundlichkeit setzen. Dafür sollen unter anderem das integrierte Digital Signal Processing (DSP), diverse Klangfarben und eine Live-Control-Funktion sorgen. Wir haben das Keyboard unter die Lupe genommen.
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4/2020 Juli/August
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26 tastenwelt 1/2021
Eine Zeitlang sah es so aus, als hätte sich Cla-via vollständig aus dem reinen Synthesizer-Segment verabschiedet. Neben den Kassen-
schlagern aus dem Hause Clavia wie Nord Electro oder Nord Stage war der erste Nord Wave auch trotz des typisch intuitivem Bedienkonzepts und der pfi ffi gen Morphingfunktionen eher ein Insider-tipp geblieben. Umso erfreulicher, dass der Nach-folger die bewährten Features des Vorgängers bei-behält und um üppigen Samplespeicher, vier mischbare Layer und vor allem eine deutlich ver-besserten Soundverwaltung erweitert.
Bedienung und FunktionenProminent und ergonomisch sinnvoll in der Mitte platziert ist die Layer-Control-Sektion. Hier lassen sich die vier Einzelsounds des Programms anwäh-len, aktivieren oder deaktivieren und gruppieren. Das Mischen der vier Sounds geht dank der vier Schiebregler mit jeweils zugehöriger 8-Segment-LED-Anzeige höchst komfortabel vonstatten, eben-so einfach können sie auch damit im Stereopanora-ma angeordnet werden.
Innovativ und extrem effi zient lassen sich mehre-re Layer-Sounds mit der Group-Funktion zusam-menfassen, um sie mit denselben Effekteinstellun-gen zu bearbeiten oder gleichzeitig vom Arpeggiator anzusteuern.
AnschlüsseDie Rückseite bietet mit den zwei Klinken-Outputs und Kopfhörerausgang, USB-Anschluss für MIDI, Sample-Transfer und OS-Updates, konventionellen MIDI-in und -out-Buchsen und Monitor-Eingang im Miniklinkenformat für externe Zuspieler alles Not-
wenige. Neben dem Sustain-Pedal lässt sich auch ein Control-Pedal anschließen, dessen Polarität und Regelweg per Kalibrierungsfunktion bequem eingestellt werden können.
Doppel-DisplayNach dem Einschalten wird man von gleich zwei gestochen scharfen schwarz-weißen OLED-Displays angestrahlt. Das linke Display stellt im oberen Be-reich das gewählte Programm mit Namen und Pro-grammnummer dar, der untere Bereich informiert über den Betriebszustand des angewählten Funkti-onstasters und lobenswerterweise auch über die aktuell eingestellten Werte der Drehregler, zum Bei-spiel für Attackzeit, Filterfrequenz oder Delaytem-po. Alternativ lassen sich auf dem linken Display auch die Hüllkurven für Lautstärke, Filter und Mo-dulation Envelope anzeigen.
Die darunterliegenden fünf Taster dienen im Nor-malzustand der Anwahl der fünf Live-Programs, in Verbindung mit dem Shift-Taster werden globale Einstellungen ausgewählt. Das etwas weiter rechts angeordnete etwas kleinere zweite Display widmet sich den Einstellungen des jeweils gerade aktivier-ten Layers.
TastaturDie Tastatur ist straff abgestimmt und ermöglicht virtuoses Spiel mit maximaler Kontrolle. Auch Druckdynamik lässt sich mit der Tastatur erzeugen und so der Ton auch nach dem Anschlagen noch ausdrucksvoll formen. Dank Waterfall-Design gibt es keine vorstehenden Kanten an den Tasten. Die Tastatur lässt sich in drei Zonen splitten, wobei acht feste Splitpositionen zur Auswahl stehen.
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TASTEN 61 Tasten im Waterfall-Design, halbge-wichtet, mit Aftertouch
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SOUNDS400 Programs: 350 Presets, 50 User, alle editierbar
EFFEKTE4 Effektblöcke: Modulation (6 Typen), EQ/Drive, Delay, Reverb (5 Typen mit Dark- oder Bright-Modus)
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ANSCHLÜSSE Line-out Klinke L/R, Kopfhörer 6,3 mm, Audio-in 3,5 mm, Sustain, Control Pedal, MIDI-in/out/, USB to Host
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INFO www.nordkeyboards.com
DATEN
Trotz pfiffiger Funktionen und vielseitigem Klang blieb der Nord Wave der ers-ten Generation eher ein Geheimtipp. Der rundum erneuerte Nord Wave 2 peilt dagegen mit zahlreichen Syntheseformen, großem Samplespeicher und tollem Bedienkonzept gleich die Pole-Position unter den Synthesizern an.
Der AlleskönnerCLAVIA NORD WAVE 2
TASTEN TEST
30 tastenwelt 1/2021
Die Innovationsfabrik Native Instruments (NI) stellt uns mit der Maschine+ ihr erstes Stand alone-Produkt im Groovebox-Feld zur
Verfügung. Das Gerät fungiert gleichzeitig als Werkzeug für die Musikproduktion und als Live-Musikinstrument. Natives Rezept: Man nehme den bewährten hauseigenen Maschine-Workflow und hebe diesem beliebte NI-Tafel-Sounds unter, umwickle jenen mit einem Quadcore-Computer und stopfe das alles in ein Maschine-MK3-Gehäu-se. Nun nur noch garnieren mit ein wenig Feen-staub und zack: Maschine+!
Native goes standaloneNative Instruments bezeichnet sich als „der führen-de Anbieter von Software, Hardware und digitalen Services für computerbasierte Audio-Produktion und DJing“ – und tatsächlich: Wer sich mit digitaler Musikproduktion beschäftigt, dem fällt es schwer, Produkten der Firma Native Instruments keine Be-achtung zu schenken. Die breite Produktpalette
bietet jedem Personal-Computer-Musiker Produkte: von digitalen Software-Tools bis hin zu speziell inte-grierten Hardware-Lösungen. Den PC jedoch aus dem Setup zu entfernen zu können und diesen sel-ber mit anzubieten, ist neu für Native.
ÜberblickDie Maschine+ ist von außen baugleich mit der Ma-schine MK3, wird jedoch ausgeliefert mit einem Quadcore-Prozessor, vier GB Arbeitsspeicher, 32 GB internem Flash-Speicher und einer 64-GB-SD-Karte, um selbst kreierte Sessions und aufgenom-menes Audiomaterial abspeichern zu können. Spei-cherfanatiker können diesen jederzeit upgraden, denn SD-Karten werden mit einer Kapazität bis zu einem TB unterstützt und zeitnah soll ein Update folgen, das den Anschluss externer Festplatten an einem der beiden USB-2.0-Anschlüsse ermöglicht. Des Weiteren können anhand der USB-Anschlüsse externe MIDI-Keyboards und externe Instrumente angeschlossen werden.
PREIS 1259 € PADS 16, anschlagdyna-misch, RGB-beleuchtet EINGÄNGE 2 x Stereoklin-ke (Line), Mikrofon (Klin-ke), MIDI, Fußschalter, 2 x USB AUSGÄNGE 2 x Stereo-klinke (Line), Kopfhörer (Klinke), MIDI WLAN/BLUETOOTH Ja/Nein DISPLAY 2 x Farbdisplay AUDIO INTERFACE bis zu 24 Bit/96 kHz ABMESSUNGEN/GEWICHT 322 x 301 x 51 mm (L x B x H)/2,5 kg INFO www. native-instruments.com
DATENMit der Maschine+ präsentiert Native Instruments eine wahre Multifunk-tionsmaschine. Die Stand alone-Groovebox ist Sampler, Drumcomputer und Synthesizer in einem. Laut Hersteller bietet Maschine+ Superpower für die Bühne. Davon wollen wir uns im Test überzeugen.
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TASTEN WORKSHOP
38 tastenwelt 1/2021
Wie für ein StreichquartettKLAVIERSTUNDE: LUDWIG VAN BEETHOVEN – „SONATE PATHÉTIQUE“
Der WorkshopIn der Reihe „Klavierstunde“ zeigen wir Ihnen, wie Sie sich Stücke am Klavier oder Digitalpiano systematisch und effizient erarbeiten. Dazu liefern wir Ihnen die Noten, ergänzt durch Hintergrundinformationen zum Komponisten und eine Einführung in das jeweilige Musikstück.
In dieser Ausgabesehen wir uns Ludwig van Beethovens Klavier-sonate Nr. 8 in c-Moll op. 13 an, die unter dem Namen „Pathétique“ bekannt ist. Beethoven komponierte die Klaviersonate 1798 im Alter von 27 Jahren, ein Jahr später wurde sie als „Grande sonate pathétique“ erstveröffentlicht. In dieser Sonate festigte Beethoven seinen eigenen Ausdrucksstil. Fo
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KNAUER
ist Konzertpianistin und Klavierlehrerin. Außerdem schreibt sie als Journalistin über Künstler und Musik.
Ludwig van Beethoven (1770–1827) soll den Violinisten Ignaz Schuppanzigh (1776–1830) einmal, als der sich über angeblich
unspielbare Stellen im Violinkonzert beschwert hat, so oder so ähnlich angeraunzt haben: „Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?“ Eigentlich schätzte Beethoven das Können seines Leib- und Magen-Geigers hoch, den er wegen seines Embonpoints auch „Falstafferl“ nannte. Und angeblich hat Beethoven sogar Geigenunterricht bei Schuppan-zigh genommen. Carl Czerny (1791–57) – er war Beethovens langjähriger Schüler und verfasste unter anderem das Werk „Über den richtigen Vor-trag der sämtlichen Beethoven‘schen Klavierwer-ke“ (Universal Edition) – nennt ihn einen der bes-ten damaligen Violinspieler, der Beethoven „mit unerschütterlicher Treue“ anhang.
Des Meisters SchülerBeide, Schuppanzigh und Czerny bemühten sich sehr um das Werk des großen Meisters, spielten sie in ihren Programmen, lehrten sie ihren Schülern, veranstalteten Hauskonzerte mit Beethoven-Wer-ken, verfassten Transkriptionen, schrieben Bücher. Unter Czernys Schülern war auch Franz Liszt (1811–1886), der Beethoven etwa im selben Kin-desalter vorspielen durfte wie Czerny seinerzeit – obwohl er Wunderkinder eigentlich nicht ausstehen konnte: „Der dunkelglühende Blick des großen Meisters lag durchdringend auf mir. Doch plötzlich zog ein mildes Lächeln über die düsteren Züge, Beethoven kam ganz nahe heran, beugte sich zu
mir, legte mir die Hände auf den Kopf und fuhr mir streichelnd mehrmals über das Haar. ‚Teufelskerl‘, flüsterte er, ‚so ein Racker‘“. Die Erinnerung und Liszts Wortgewandtheit haben da sicher einiges ver-klärt.
Energisch und innigDoch handzahm war der gebürtige Bonner Beetho-ven sicher nicht: „Zusammengefasster, energischer, inniger habe ich noch keinen Künstler gesehen“, schrieb Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) nach ihrer Begegnung am 19. Juli 1812. „Ich be-greife recht gut, wie er gegen die Welt wunderlich stehen muss.“ Umso mehr, als er taub wird. Mit 28 Jahren ist Beethoven bereits schwerhörig, mit 31 leidet er zudem an Tinnitus, Verzerrungen, Hypera-kusis und Sprachverständlichkeitsverlust, spätes-tens 1824 ist er taub. Da komponiert er noch die „Missa solemnis“, die 9. Sinfonie, seine späten Streichquartette, die drei letzten Klaviersonaten – großartig und unfassbar, wie so vieles bei ihm.
Sonate pathétique1799 erscheint Beethovens Opus 13, die „Grande sonate pathétique“ für Klavier in c-moll, die der Komponist dem Wiener Fürsten Karl Lichnowsky (1761–1814) widmete. Sie gilt als „Durchbruch“ zu Beethovens Ausdrucksstil. Ihr mittiges Adagio cantabile in As-Dur – dem Gegenklang zu c-moll – ist eines seiner schönsten Musikstücke. Im Vorder-grund steht, „deutlich hervortretend“ laut Czerny, das achttaktige Thema, gestützt von den langsa-men Bassschritten – Czerny gibt hier das Tempo 54
Sie ist dem Fürsten Karl Lichnowsky gewidmet.
Ludwig van Beethoven komponierte die Sonate im Alter von 27 Jahren.