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0060161 TK Konzept Vers 3 20130820 · 2016. 3. 30. · Konzept Tagesklinik Dateipfad: C:\Users\victoria.kage\Desktop\0060161_TK_Konzept_Vers 3_20130820.doc ID-Nummer: 0-06-016-1 Seite

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Tagesklinisches Konzept des St.-Vinzenz-Hospitals

ID: 0-06-016-1

Ausgabe 1.0 25.03.2009

erweitert: Oktober 2009 Dezember 2015

Ausgabe 3.0 Dezember 2015

erstellt von: Projektgruppe Konzeption Tagesklinik

Fr. Eder, Hr. Werner, Fr. Haick, Hr. Ristau, Hr. Schipplock, Hr. Köhn Überarbeitet:

Team Tagesklinik

Revision geplant: Dezember 2016

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Freigabe: Verwaltungsrunde Version: Version 2.0 Revision: 12/2016 Erstellt am: 21.01.2009 Überarbeitet am: 09.12.2015 Erstellt von: Frau Eder Bearbeitet von: Team TK, QM

Inhaltsverzeichnis

1. Zentraler konzeptioneller Ausgangspunkt .............................................................................. 1

2. Ziele der tagesklinischen Behandlung ..................................................................................... 1

3. Tagesklinisches Konzept ........................................................................................................... 3

3.1 Therapeutisches Konzept ...................................................................................................... 3

3.1.1 Therapeutisches Prinzip .................................................................................................... 3

3.2 Ärztliches Konzept ................................................................................................................. 5

3.2.1 Allgemeines ....................................................................................................................... 5

3.2.2 Therapien und ärztliche Aufgaben ..................................................................................... 5

3.3 Pflegerisches Konzept ........................................................................................................... 5

3.3.1 Pflegerische Grundhaltung ................................................................................................ 5

3.3.2 Pflegeteam ......................................................................................................................... 6

3.3.3 Dienstzeiten ....................................................................................................................... 6

3.3.4 Bezugspflegesystem .......................................................................................................... 6

3.3.5 Pflegetheorien .................................................................................................................... 8

3.3.6 Aufgaben der Pflege .......................................................................................................... 8

3.3.7 Pflegetherapeutische Gruppenangebote ........................................................................... 9

3.3.8 Milieutherapie................................................................................................................... 10

3.4 Ergotherapeutisches Konzept der Tagesklinik..................................................................... 10

3.4.1 Allgemeiner Behandlungsverfahren und Behandlungsverlauf ........................................ 10

3.4.2 Einzeltherapien und Zielsetzung...................................................................................... 11

3.4.3 Gruppentherapien ............................................................................................................ 12

3.5 Physiotherapeutisches Konzept ........................................................................................... 14

3.6 Konzept der tagesklinischen Sozialarbeit ............................................................................ 15

3.7 Multiprofessionelle Zusammenführung ................................................................................ 16

4. Raumplanungen ........................................................................................................................ 16

5. Mitarbeiter ................................................................................................................................. 17

6. Planung der Umsetzungsphase ............................................. Fehler! Textmarke nicht definiert.

7. Anhang: ..................................................................................................................................... 19

7.1 Das Pflegemodell von Hildegard Peplau umfasst drei Schwerpunkte: ................................ 19

7.2 Konzept nach Abderhalden .................................................................................................. 21

7.3 Pflegetherapeutische Gruppen von Teresa Rakel und Augusta Lanzenberg ..................... 21

7.4 Handwerksregeln für die Gestaltung der Beziehung von Ruth Schröck .............................. 28

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Vorwort

1. Zentraler konzeptioneller Ausgangspunkt In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am St.-Vinzenz-Hospital Rhede wird im stationären wie teilstationären Bereich nach den Erkenntnissen der modernen Psychiatrie und Psychotherapie, orientiert an den Leitlinien der bundesweiten Fachgesellschaften gearbeitet. Auch in der Tagesklinik bemühen wir uns um die therapeutische Grundhaltung gegenüber psychisch kranken Menschen von: Präsenz, Akzeptanz und Schicksalsrespekt. Es wird im multiprofessionellen Team gearbeitet mit dem Austauschprinzip in Teamkonferenzen. Die Tagesklinik stellt einen essentiellen Bestandteil des psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungsangebotes in der Versorgungsregion des Kreises Borken dar.

2. Ziele der tagesklinischen Behandlung

Die Behandlung in der Tagesklinik stellt ein Bindeglied zwischen stationärer und ambulanter Versorgung dar, darüber hinaus aber auch eine eigenständige Behandlungsform mit einem Mehrwert gegenüber anderen Behandlungsformen durch:

• Eine tägliche Verzahnung mit dem häuslichen Milieu und den häuslichen Anforderungen • Eine Komplexität des Therapieangebotes und ein multimodales und multiprofessionelles

Therapiegeschehen • Ein subjektives Erleben des Patienten nach Art eines Arbeitsplatzes

So bildet die Tagesklinik eine lebensanaloge Behandlungsform und ein therapeutisches System, in dem tägliche Trennung und Rückkehr einen positiven Spannungsbogen mit hoher therapeutischer Wirksamkeit erzeugen kann. Die Tagesklinik ist insofern besonders wirksam im Transfer neuer Rollenerfahrung, im Austausch von Lebenskonzepten, in der Erweiterung neuer Handlungsmöglichkeiten sowie in der Relativierung alter Lebensmuster. Eine Hospitalisierung ist unwahrscheinlich. Das Konzept ist für 30 Behandlungsplätze im teilstationären Setting ausgelegt. Zentraler Ausgangspunkt in unserer tagesklinischen Behandlung ist die menschliche Begegnung und das Miteinander im Alltag. Wir gehen davon aus, dass Gesundung bzw. Heilung nur im Kontakt und in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen möglich ist, da wir nur bezogen auf den anderen Menschen existieren können. Entsprechend diesem Ansatz arbeiten wir überwiegend in therapeutischen Gruppen. Der Behandlungsalltag vollzieht sich somit in einem überschaubaren, strukturierten, sozialen Raum. Den Rahmen bildet das vorgegebene differenzierte und integrierte Therapieprogramm, mit dessen Hilfe der Einzelne seine spezifischen Beschwerden bearbeiten kann. Dabei konzentrieren wir uns nicht nur auf die Symptome, die geheilt oder gelindert werden sollen, vielmehr widmen wir unsere Aufmerksamkeit den Stärken und Fähigkeiten, die jeder/jede hat und versuchen diese weiter zu fördern. Gesundung bedeutet für uns ein Weniger an Symptomatik und ein mehr an Lebensqualität. Da dieser Prozess seelische, körperliche, soziale und existenzielle Aspekte umfasst, arbeiten wir in einem multiprofessionellen Team zusammen, um dieser Zielsetzung so umfassend wie möglich gerecht zu werden. Zielgruppen: Das Therapieangebot richtet sich an alle Erwachsenen, für die eine ambulante Therapie nicht ausreicht und die eine vollstationäre nicht bzw. nicht mehr benötigen. Indikation zur teilstationären Behandlung:

• Psychosen • Persönlichkeitsstörungen • Depressionen

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• Psychische Störungen im Alter • Schwere neurotische Störungen • Angst- und Zwangserkrankungen • Lebenskrisen und Traumafolgen

Kontraindikation:

• Primäre Bearbeitung von Suchtstörungen • Schwere Demenz • Akute Selbst- oder Fremdgefährdung • Schwere körperliche Einschränkungen

Folgende Wirkfaktoren werden als disziplin- und methodenübergreifend für die Tagesklinik anerkannt:

• Mitteilen von Informationen • Die korrigierende Rekapitulation des Geschehens • Die Entwicklung sozialer Kompetenz • Imititationsverhalten • Dynamik durch Gruppenkohäsivität • Teilen der Universalität des Leidens und Hoffnung auf Besserung wecken

Das Setting stellt sich wie folgt dar: 30 Behandlungsplätze teilen sich auf in 3 Kleingruppen, wobei eine Zuordnung erfolgt in o. g. Aufteilung. Die Behandlung der Tagesklinik wird therapeutisch indiziert und entsprechend erfolgt eine Einordnung in die Gruppen sowie die therapeutische Behandlungsplanung mit geplanter Beendigung der Behandlung.

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3. Tagesklinisches Konzept Das über alle Gruppen gemeinsam therapeutisch wirksame Prinzip bei einer Tagesklinikbehandlung ist es, den Patienten in seinen alltagspraktischen Defiziten, individuell störungsspezifisch realitätsnah, aber auch vertraut und sicher zu helfen. Es wird nicht losgelöst von seinem privaten Umfeld in einer Klinik stationär behandelt, sondern soll in der Tagesklinik heimatnah behandelt werden. Wir ermöglichen dem Patienten in der therapeutischen Gemeinschaft positive Erfahrungen zu sammeln, die er in seinen Alltag transferieren kann. Die einzelnen zeitlich im Wochenplan aufgelisteten Therapiemodule ermöglichen eine individuelle krankheitsspezifische Behandlung sowohl in der therapeutischen Gruppe, aber auch durch Einzeltherapie. Es besteht die Möglichkeit eines individualisierten und zeitsynchron differenzierten Angebotes. Alle Mitglieder des multiprofessionellen Teams verpflichten sich zu regelmäßigen mono- und interdisziplinären Fort- und Weiterbildungen. Therapeutisches Konzept

Therapeutisches Prinzip Förderung der Ressourcen und Linderung der Beschwerden des Patienten in einer therapeutischen Gemeinschaft. Heilungsimpulse aufgrund der Förderung der Autonomie, Selbstständigkeit und Stärkung der strukturellen Schwächen. Bereits vor der teilstationären Aufnahme erfolgte in einem Informationsgespräch und während eines Probetages eine erste diagnostische Einschätzung durch den zuständigen Therapeuten mit Gewährleistung eines psychiatrischen Facharztniveaus, so dass der Patient schon zur Aufnahme willkommen geheißen werden kann in einem für ihn zugeschnittenen Therapiesetting. Dieses kann schon angeboten werden durch entsprechend störungsspezifisch ausgerichtete Patientengruppierungen. Gruppe orange:

- Kernstück der Gruppe ist eine Alltagsorientierung, eine multiprofessionelle Prüfung von Ressourcen und Defiziten und deren handlungsorientierte Förderung.

- Krankheitsaufklärung der einzelnen Krankheiten wird therapeutischerseits spezifisch angeboten.

- Soziale Kompetenzen werden in der Gruppe und individuell gefördert, soziale Ängste selbstwertfördernd abgebaut.

- Durch den Sozialdienst werden insbesondere in dieser Gruppe weiterführende therapeutische und komplementäre Angebote erarbeitet, um eine möglichst enge Verzahnung des klinischen mit dem ambulanten Bereich zu gewährleisten.

Gruppe gelb:

- In dieser Gruppe wird ein möglichst spezifisches verhaltenstherapeutisch orientiertes Angebot gemacht für depressive Patienten sowie Patienten mit Angststörungen.

- Möglich sind spezielle psychoedukative Angebote orientiert an den internationalen Leitlinien für o. g. Erkrankungen.

- Zudem kann auch hier Soziales Kompetenztraining sowie eine interaktionelle oder verhaltenstherapeutische Gruppe angeboten werden, um den Krankheitsbildern in ihrer Komplexität gerecht zu werden.

- Wichtig ist auch hier die Handlungsorientierung in der Alltagspraxis. Gruppe grün:

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Freigabe: Verwaltungsrunde Version: 2.0 Revision: 12/2016 Erstellt am: 21.01.2009 Überarbeitet am: 09.12.2015 Erstellt von: Frau Eder Bearbeitet von: Team TK, QM

- Diese Gruppe bietet Dialektisch-Behaviorale Therapie an, Angebote sind Skillstraining in der Gruppe sowie im Einzelkontakt, Psychoedukation in Gruppen sowie themenorientierte Bezugsgruppen.

- Somit erfährt der Patient sowohl ein mehrstündiges skillstraining als auch separate Achtsamkeitsgruppen.

- Indiziert ist dies nicht nur für Patienten mit Borderline-Störungen, sondern auch im Rahmen von Traumafolgestörungen oder anderen Störungen, assoziiert mit vermehrter Anspannung und Problemen bei funktionaler Emotionsregulation.

Innerhalb der ersten Therapiewoche steht bei jedem Patienten neben der Kontaktaufnahme und dem Prozeß des Eingewöhnens in das tagesklinische Setting die multiprofessionelle Diagnostik im Vordergrund. Diese orientiert sich therapeutisch an dem aktuellen psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungsstandard. Der Patient wird entsprechend seiner psychischen Erkrankung einer dieser Gruppen zugeteilt. Die jeweilige Behandlungsform richtet sich nach den empfohlenen Behandlungsleitlinien der entsprechenden Fachverbände. Besonderes Merkmal der tagesklinischen Behandlung sind so genannte Therapieverstärkereffekte, die in dieser therapeutischen Gemeinschaft wirksam werden. Die effiziente und optimale Behandlung der verschiedenen Krankheitsbilder erfordert Variabilität der individuell abgestimmten Therapiemodelle. Wir bemühen uns dies zu gewährleisten durch ein unabhängig von den Gruppen individuell zugeschnittenes Wochenprogramm, das multiprofessionell geplant wird nach entsprechender Aufnahmediagnostik. Es wird wöchentlich überprüft und neu abgestimmt im multiprofessionellen Team. Die therapeutische Besetzung der Tagesklinik orientiert sich an der Psychiatrie-Personalverordnung (PsychPV). Der jeweiligen Gruppe wird ein Therapeut und ein Co-Therapeut zugeordnet. Zusätzlich werden bei einzelnen Patienten neben den Gruppentherapiezeiten auch Einzeltherapien angeboten, falls diese - je nach Indikation - erforderlich sein sollten. Diagnostik Psychiatrisch – psychotherapeutisch Körperlich – neurologisch Testpsychologisch Einzel- und Gruppenpsychotherapie nach allen modernen anerkannten Therapieverfahren, insbesondere Interaktionelle Gruppenpsychotherapie nach Göttinger Modell (Heigl, Heigl-Evers) Medikamentöse Behandlung Pharmakotherapie und Psychopharmakotherapie) Verhaltenstherapeutische Gruppen skillstraining (Linnehan) offene verhaltenstherapeutische Gruppe (Fiedler) Traumazentrierte Psychotherapie (Reddemann und Sachsse) Soziales Kompetenztraining (Hinsch/Pfingsten) Psychoedukatives Training für schizophrene Patienten (Bäuml, Pitschl-Walz) Depressionsbewältigungsgruppe (Beck, Hautzinger) Psychoedukation Angst- und Panikstörungen (Alsleben, Weiss, Rufer) Verhaltenstherapeutische Gruppe (Sachsse) Das Tagesklinik-Team verpflichtet sich zu regelmäßiger teaminterner Supervision wie auch Supervision durch externe Supervisoren, therapiespezifisch und gruppenübergreifend.

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Ärztliches Konzept Allgemeines Der Arzt als integraler Bestandteil des Teams spielt hierbei eine tragende Rolle. Er trägt Sorge für einen systematisierten Therapie- und auch Kulturraum mit allen Spezialisierungen, aber auch für eine Integration der einzelnen Bestandteile. So bildet sich in der gemeinsamen Aufgabe, seelisches Leid zu behandeln, die gemeinsame „Lebensform Psychotherapie“ heraus. Therapien und ärztliche Aufgaben Folgende Therapien können ärztlicherseits angeboten werden, entsprechend den Leitlinien der jeweiligen Gesellschaften:

• Einzelgespräche supportiv, psychotherapeutisch • Zieloffene verhaltentherapeutische Gruppen • Spezifische verhaltentherapeutisch orientierte Gruppen z. B.:

Depressionsbewältigungsgruppe, Angstbewältigungsgruppe, Achtsamkeitsgruppe oder Skillstraining nach DBT, Fertigkeitentraining

• Ärztliche Visiten, hierbei allgemeinärztliche und neurologische Diagnostik und Therapie • Leitung von institutionellen und strukturierenden Gruppen wie Morgenrunde, Vollversammlung

etc. • Psychiatrische Diagnostik und Pharmakotherapie • Angehörigengespräche

Folgende zusätzlichen Aufgaben kommen dem Arzt zu:

• Führen von Vorgesprächen und Katamnesegesprächen • Indikationsstellung zur teilstationären Aufnahme • Kontaktaufnahme mit vorbehandelnden Ärzten • Diagnostik in allgemeinärztlicher, neurologischer, biologisch-psychiatrischer und

psychotherapeutischer Hinsicht • Anordnung und Kontrolle der multimodalen Therapie und deren Ausführung im Wochenplan

des Patienten • Durchführung der o. g. Therapiebausteine, Teilnahme und Leitung der multiprofessionellen

wöchentlichen Therapieplanung • Krisenintervention • Entlassungsplanung und Gewährleistung der ambulanten oder stationären Weiterversorgung

des Patienten. Der Arzt fungiert zusätzlich zu der Arbeit in der Tagesklinik als Bindeglied zum Außengeschehen und zur Klinik, hier repräsentiert durch Konferenzen und regelmäßige Teilnahme an Bereitschaftsdiensten. Verantwortlich für die Kontinuität der oben genannten Aufgaben ist der Stationsarzt der Tagesklinik. Entsprechende Dienstausfälle in der Tagesklinik werden wechselseitig oder co-therapeutisch kompensiert. Pflegerisches Konzept

Pflegerische Grundhaltung Die Pflegenden orientieren sich an einem ganzheitlichen und integrierten Menschenbild: Der Mensch hat psychische, physische und soziale Anteile, die sich in einer Wechselbeziehung und gegenseitiger Abhängigkeit befinden. Der Mensch ist ein System, das ständig in Bewegung ist und sich nicht in einem statischen Zustand, sondern in einem Kontinuum zwischen den Polen gesund und

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krank hin und her bewegt. Der Mensch ist nie ganz krank und auch nie ganz gesund, es geht um das Wohlbefinden und das Erleben einer Lebensqualität. Der salutogenetische Ansatz ist der Ausgangspunkt für die Pflegenden („Warum bleibt der Mensch gesund und was schützt ihn?“). Dieser unterstützt ressourcenorientiertes Denken und Handeln und im Rahmen der umfassenden Pflege sehen wir den ganzheitlichen Menschen und nicht nur seine Krankheit und seine Defizite. Pflegeteam Das Pflegeteam besteht aus vier Fachgesundheits- und Krankenpflegerinnen der Psychiatrie (Berechnungsgrundlage PsychPV), welches als Teil des multiprofessionellen Teams agiert. Dienstzeiten Die Dienstzeiten sind von Montag bis Mittwoch von 8:15 - 17:00 h Donnerstag von 8:15 – 16.30 h Freitag von 8:15 - 14:15 h Bezugspflegesystem Die Organisationsform der psychiatrischen Pflege ist das Bezugspflegesystem. Jedem Patienten wird zu Beginn der teilstationären Behandlung eine Bezugspflegende zugeordnet. Diese ist im Bezugsystem der Tagesklinik in Kooperation mit einem Bezugstherapeuten (Arzt oder Psychologe) in einer Gruppe tätig. Die Bezugspflegende ist verantwortlich für den Informationsprozess betreffend ihre Bezugspatienten ins multiprofessionelle Team und nimmt teil an interdisziplinären Fallbesprechungen. Die Bezugspflegende gestaltet eigenverantwortlich den Pflegeprozess. Der Pflegeprozess besteht aus zwei Säulen. Die eine Säule ist der Beziehungsprozess, die andere der Problemlösungsprozess. Zur Beziehungsgestaltung orientiert sich die Bezugspflegende an den Handwerksregeln von Klaus Dörner, von Ruth Schröck überarbeitet. (Siehe Anhang) Der Beziehungsprozess ist in drei Phasen unterteilt. Erstkontakt/Aufnahme, Gestaltung/Entwicklung und Beendigung der Beziehung. In jeder Phase übernimmt die Pflegende Aufgaben in verschiedenen Rollen. (Peplau) Im Erstkontakt empfängt die Bezugspflegende den zur Aufnahme kommenden psychisch kranken Menschen. Gegenseitiges kennen lernen und Vermittlung von Informationen über Abläufe, Organisationsstrukturen, Räumlichkeiten sind Inhalte der ersten Begegnungen. Gemeinsam mit dem Pat. werden Aufnahmeformalitäten erledigt. Der Pat. erhält zur Orientierung einen individuellen Therapiewochenplan, der in Absprache mit den Therapeuten erstellt wird. Mittels Behandlungsvereinbarung erhält der Patient Informationen über Regelhaftes. Die Vereinbarung ist für beide Partner (Patient wie Bezugspflege, die stellvertretend für das multiprofessionelle Team unterschreibt) bindend. Da die Beziehungsgestaltung für einen psychisch kranken Menschen oftmals problematisch ist, hat die Pflege ein System gewählt, welches einen verlässlichen Partner bietet. Durch diese daraus entstehende Sicherheit werden die alltäglichen Situationen überschaubarer und berechenbarer gemacht. Die Pflege versteht die Beziehung als beidseitigen Prozess und sieht die vom Patienten eingebrachten Anteile zur Gestaltung der Beziehung ebenso wichtig wie die eigenen Anteile. Die handlungsorientierte Tätigkeit (z. B. kochen, backen, Gespräche im Gruppenraum über Alltägliches, Teilnahme an Gesellschaftsspielen, Teilnahme an gemeinsamen Mahlzeiten, Spaziergänge,

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gemeinsame Gestaltung der Jahreszeitlichen Dekoration) unterstützt die Beziehungsaufnahme und fördert die Beziehungsgestaltung ebenso wie die lebenspraktischen Fähigkeiten. Durch Stärkung der Ressourcen können Probleme und Defizite bearbeitet werden. Das gemeinsame Handeln ermöglicht die Bezugspflege den Patienten im Tagesablauf innerhalb der Gemeinschaft wahrzunehmen und ihm Rückmeldung über sein Verhalten, äußeres Erscheinungsbild, Beziehungsgestaltung, Fortschritte und Ressourcen zu geben. Die Verbesserung bzw. Wiederherstellung einer gesunden Beziehungsfähigkeit des Patienten wird als beträchtlichen Teil des zu lösenden Pflegeproblems gesehen. Somit ist die Beziehungsgestaltung zwischen Bezugspflegende und Patient ein zentraler Bestandteil der psychiatrischen Pflege und wird Teil des problemlösenden Handelns. Die Beziehungsgestaltung während der Behandlung hat zahlreiche pflegerische Ziele: Der psychisch kranke Mensch

• erkennt, in welcher Situation er sich wohl fühlt und in welcher nicht • ist in der Lage, seine Gefühle wahrzunehmen und zu beschreiben • fühlt sich im Kontakt mit seiner Bezugsperson sicher • kann neue Kontakte aufnehmen und gestalten • kann Missverständnisse erkennen, aufgreifen und klären • lernt wie viel Nähe er braucht. • Kann äußern wie viel Distanz für ihn notwendig ist • weiß, welche Gefühle andere in ihm auslösen und wie er darauf reagieren kann • kann mit Unterstützung Kenntnisse darüber erarbeiten wann er in Gefahr ist Beziehungen und

Kontakte abzubrechen und weiß wie er sich davor schützen oder rechtzeitig Hilfe holen kann • weiß, wann ihm Beziehungen oder Kontakte Angst machen oder zu eng werden • erkennt, welche Situationen ihn verletzen, ärgern oder ablehnend machen

Die Bezugspflegende reflektiert ihre Rolle gegenüber ihren Bezugspatienten, sie gestaltet tägliche Kontakte und übernimmt die Verantwortung der Beziehungsgestaltung nach pflegerischen Zielen. Einzelkontakte werden über den individuellen Bedarf ermittelt und gestaltet. Beenden einer Beziehung: Vor der Entlassung evaluiert die Bezugspflegende gemeinsam mit dem Pat. den Pflegeprozess und erarbeitet - wenn erforderlich - eine Struktur für den Zeitraum nach der Entlassung unter Berücksichtigung von sozialen Kontakten. Rückfallprophylaxe, Anbindung an einen weiterbehandelnden Psychiater und die gewissenhafte Einnahme der evt. verordneten Medikamente sind Themeninhalte. Wünsche und Ziele für die Zeit nach der Behandlung sind Gesprächsthemen der Beziehungsgestaltung vor der Entlassung. Der Problemlösungsprozess, die zweite Säule des Pflegeprozess, beinhaltet die Informationssammlung mittels Pflegeanamnese, die in den ersten Behandlungstagen angestrebt wird. Die Informationssammlung kann Aspekte seitens der Patienten, der Angehörigen, anderer Berufgruppen wie auch von offiziellen Stellen enthalten. Die Pflegenden nutzen unterstützend zur Dokumentation den Aufnahmebefund der Tagesklinik. Fortlaufend werden aktuelle Informationen in der Verlaufsdokumentation ergänzt. Aus diesen Informationen wird eine allgemeine Beschreibung der Problemlage gemeinsam mit dem Patienten entwickelt. Zur Erstellung der Problemhierarchie werden die individuellen und sozialen Ressourcen berücksichtigt, mit dem Bestreben zum Erhalt oder Wiedererlangen der größtmöglichsten Autonomie des Patienten. Die Hierarchie der Problematik bestimmt die Festlegung der pflegerischen Ziele. Sie dienen als Wegweiser für das pflegerische Handeln bei einzelnen Problemen. In der multiprofessionell gestalteten Therapieplanung erarbeitet der Patient mit jeder Berufsgruppe seine Ziele für die folgende Woche.

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Der folgende Schritt ist die Durchführung von pflegerischen Maßnahmen, die nicht allein auf Probleme und Defizite eingehen. Im Vordergrund steht die Entwicklung von Bewältigungsmöglichkeiten und gesundheitsförderlichen Maßnahmen zum Wiedererlangen von Wohlbefinden und Gesundheit im Alltag. Die Evaluation erfolgt im Rahmen der Therapieplanung, im multiprofessionellen Team ebenso im Einzelkontakt mit dem Bezugspatienten. Dies ermöglicht den Aufbau und/oder das Fortschreiten des Problemlösungsprozess. Beide Prozesse, der Beziehungs- sowie der Problemlösungsprozess, werden von der Bezugsperson im Verlauf dokumentiert und durch das multiprofessionelle Team in den täglichen Teambesprechungen reflektiert. Pflegetheorien Das Pflegeteam der Tagesklinik orientiert sich vorwiegend an der Pflegetheorie von Hildegard Peplau. Ihre Theorie der psychodynamischen Pflege von 1952 ist eine aus der psychiatrischen Praxis entstandene Theorie, die wir den Gegebenheiten in der Tagesklinik angepasst haben. Die Theorie ist die Grundlage unserer beruflichen Autonomie. Diese umfasst drei Schwerpunkte:

• Beschreibung der psychodynamischen Pflege • Phasen der Interaktion zwischen Klient und Pflegeperson • Beschreibung der unterschiedlichen Rollen, die die Pflegeperson in den unterschiedlichen

Phasen übernimmt. (Pflegetheorie Peplau siehe Anhang) Des Weiteren werden die von Christoph Abderhalden (Pflegewissenschaftler, Schweiz) entwickelten Lebenstheorien berücksichtigt. Er hat für die Psychiatrie die Lebensaktivitäten weiterentwickelt, diese werden zum Erkennen der Probleme und zum Strukturieren der Pflegemaßnahmen genutzt. (Lebensaktivitäten von Abderhalden siehe Anhang) Aufgaben der Pflege

Pflegerisches Handeln „Pflege hat die Verantwortung und die gesetzliche Vorgabe, ihre Pflegeprozesssteuerung und Gestaltung gesundheitsförderlich entsprechend dem aktuellen pflege- und gesundheitswissenschaftlichen Stand auszurichten und somit für den Pflegeempfänger gesundheitsförderliche wie auch -erhaltende und nicht allein Krankheitsbehandelnde oder –vermeidende Bedingungen zu schaffen. Das ist das Prozessmanagement der Gesundheitspflege.“ (Zitat aus Psych. Pflege heute Ausgabe Juni 2008 entnommen aus dem Konzept „Gesundheitspflege in der Psychiatrie- Was soll das denn sein? Schon wieder was Neues.“ Von Arne Mahler) Pflegerisches Handeln erklärt sich durch den Pflegeprozess im Rahmen des Bezugspflegesystems. (siehe Punkt 3.3.4)

Gruppenbezogene Aufgaben

• Planung, Durchführung und Auswertung pflegetherapeutischer Gruppen im Team

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• Co-therapeutische Tätigkeit in ärztlich und/oder psychologisch geleiteten Gruppen Pflegetherapeutische Gruppenangebote

Planungsgruppe Organisation der Dienste für die Gemeinschaft, Strukturierung des Alltagslebens Ziel: Mitverantwortung fördern, Regeln des Miteinanders besprechen, Erleben und gestalten der Interaktion einer Großgruppe, sich öffentlicher Beachtung aussetzen, Beschreiben und lösen von Konflikten die das Leben in der Tagesklinik betreffen.

• Koch- und Backgruppe Ziel: Fördern der Alltagsfertigkeiten Kochen und Backen. Kennen lernen und anfertigen von Mahlzeiten, Einkaufstraining preisbewusst, gemeinsames tun und positives Erleben, Bestätigung von Fähigkeiten, Ablenkung von Krankheitsgeschehen, Wahrnehmung von Tischkultur und angenehmen Gesprächen, Stärkung von sozialen Fähigkeiten, eigene Wünsche vertreten

• Bewegungsangebote

Walken, Spaziergang, Ballspiele, Badminton, Fußball, schwimmen Ziel: Sportliche Aktivität trainiert Kondition, Koordination, Motorik, Konzentration und fördert das Gemeinschaftsgefühl. Förderung der Selbstwahrnehmung auf eigene Belastungsgrenze achten und ebenso die Grenze anderer berücksichtigen

• Aromapflege Gesundheitsfördernde Wirkung mittels naturreiner ätherischer Öle. Ziel: Förderung des Wohlbefindens, Balance finden zwischen Körper und Geist, Steigerung der Selbstsorgekompetenz, Sensibilisierung des Geruchssinnes, Wiedererlernen des Genießens. (Konzept: Aromapflege ist im Intranet: St.-Vinzenz-Hospital/Pflege/ Pflege allgemein zu finden)

• Genussgruppe Ziel: Sensibilisierung aller Sinne, Wiedererlernen des Genießens, Reaktivieren von genussvollen Erinnerungen. Ein Wohlfühlprogramm, bei dem Kraft und Erholung gefunden werden kann. (Konzept: Genießen mit allen Sinnen ist im Intranet zu finden)

• Imaginationsgruppe nach Luise Reddemann

Erlernen einer Strategie die innere Unruhe und Anspannung reduzieren kann. Sie wird darüber erreicht, dass die Patienten eine Phantasiereise unternehmen und sich eine gedankliche Welt ohne Belastung ausmalen, durch die gedankliche Ablenkung reduzieren sich die Anspannung und die innere Unruhe.

• Achtsamkeitstraining Die Schulung der Achtsamkeit fördert die bewusste Wahrnehmung von Gefühlen, Handlungen und Gedanken und verbessert damit die Emotionsregulation sowie die Stresstoleranz.

• Skillstraining in der Gruppe und im Einzelkontakt

• Training lebenspraktischer Fertigkeiten

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Erlernen und/oder das Verbessern von Fähigkeiten mit deren Hilfe problembesetztes Verhalten, Gefühls- und Denkmuster im sozialen Umfeld verändert werden können.

• Spiele-Gruppe

Ziel: Spielerische Kontaktaufnahme, sich selbst in einer kleinen Gruppe erleben, gewinnen und verlieren können, Förderung der Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit, Kommunikation und Interaktion in der Zweierbeziehung

• Außenaktivität

Ziel: Gezielte Außenaktivitäten geben dem Patienten die Möglichkeit sich im kulturellen und gesellschaftlichen Leben zu orientieren und zu verwirklichen. Förderung und Aktivierung zu sinnvoller Freizeitgestaltung, Förderung des Gemeinschaftssinns und der Kommunikationsfähigkeit, Ansprechen gesunder Anteile z. B. Wahrnehmungsfähigkeit, Förderung der körperlichen Aktivität, Bewegung in der Natur (Spaziergänge, Radtouren)

• GSK: Gruppentraining sozialer Kompetenzen Es handelt sich um eine offene Gruppe für die Gruppe gelb (Depression, Angsterkrank- ungen, Lebenskrisen) in Anlehnung an das Konzept von Hinsch und Pfingsten. Ziel: Erweiterung der Verfügbarkeit und Anwendung langfristig günstiger kognitiver, emotionaler und motorischer Verhaltensweisen in individuell relevanten sozialen Situationen.

• Wochenendvorbesprechung Die Wochenendvorbesprechung findet freitags statt. Zur Förderung der Sicherheit des Patienten wird gemeinsam eine Wochenendstruktur erarbeiten. Die Gruppe leistet Hilfestellung bei einer angemessenen Integration in das soziale Umfeld, bez. der Abgrenzung von einem schwierigen sozialen Umfeld. Der Focus liegt in der Förderung einer Balance zwischen positiven Aktivitäten und Übernahme von Pflichten, sozialen Kontakten und Umgang mit sich selbst.

Milieutherapie Die Pflegenden prägen insbesondere das Milieu der Tagesklinik. Dazu zählt einerseits die Förderung der zwischenmenschlichen Atmosphäre und des Gemeinschaftssinns, andererseits die räumliche Gestaltung der Tagesklinik. Das Milieu ist eine entscheidende Einflussgröße in der Behandlung psychischer Störungen. Das tagesklinische Milieu ist den Anforderungen des täglichen Lebens angeglichen, um Basisbedingungen zu schaffen, so dass mit den Pflegenden neue und gesündere Möglichkeiten des Zusammenlebens und der Kommunikation gefunden werden können. Das Pflegeteam fördert die Alltagskompetenzen im sozialen, zwischenmenschlichen Lern- und Übungsfeld durch Anbindung an Regelhaftes, Alltägliches und Normales= Realitätsüberprüfung. Die Erfahrung von sachbezogenen Handlungsfähigkeiten, die Auseinandersetzung mit gesunden Anteilen und die soziale Integration werden im tagesklinischen Alltag ermöglicht.

Ergotherapeutisches Konzept der Tagesklinik Allgemeiner Behandlungsverfahren und Behandlungsverlauf Ergotherapie ist ein Baustein der teilstationären psychiatrischen Behandlung in einem multiprofessionellen Behandlungsteam. Im Mittelpunkt aller ergotherapeutischen Maßnahmen steht der Handlungsaspekt. Die Ergotherapie stärkt und fördert die Entwicklung von Kompetenzen und Ressourcen und unterstützt somit den individuellen Heilungsprozess. Die Patienten können abhängig von der Ausprägung ihrer Erkrankung, ihren Fähigkeiten und ihren individuellen Therapiezielen, nach

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Verordnung durch den behandelnden Therapeuten, an verschiedenen ergotherapeutischen Angeboten teilnehmen. Ergotherapeutische Methoden:

• Kompetenzzentrierte Methode (Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten) • Interaktionelle Methode (Kommunikation und Interaktion) • Wahrnehmungszentrierte Methode (Sinneswahrnehmung und Körperwahrnehmung) • Ausdruckszentrierte Methode (kreative Techniken werden als Ausdrucksmittel eingesetzt) • Computergestütztes Training (Cogpack)

Behandlungsverlauf:

• Erstgespräch: Kontaktaufnahme, Vertrauen aufbauen, Erläutern von ergotherapeutischen Behandlungsmethoden, bisherige Erfahrungen bezüglich ET (z.B. stationäres Setting)

• Ergotherapeutische Befunderhebung (Beobachtung des Patienten, Eruieren seiner Kompetenzen und Defizite auf der Handlungsebene) im Rahmen der offenen ET.

• Ergotherapeutische Therapieziele in Absprache mit dem Patienten und Team festlegen • Durchführung der Therapie • Reflexion • Evaluation • Dokumentation des Therapiefortschritts in der Verlaufsdokumentation

Einzeltherapien und Zielsetzung

Ergotherapeutische Einzeltherapie Die ergotherapeutische Einzeltherapie wird im teilstationären Setting nur in besonderen Ausnahmefällen, z.B. bei sehr ausgeprägter Symptomatik durchgeführt. Dieser geschützte Rahmen der Einzeltherapie ermöglicht eine direkte und ungestörte Kontaktaufnahme und schafft eine ruhige und vertrauensvolle Atmosphäre. Die Ergotherapeutin kann somit die Schwierigkeiten des Patienten bei der Handlungsdurchführung erkennen, analysieren und kleinschrittige Therapieziele erarbeiten. Die Auswahl der Medien und Techniken wird in Absprache mit dem Patienten getroffen. Es können sowohl strukturierte handwerkliche Techniken als auch Inhalte aus dem Bereich der Alltagsbewältigung zur Anwendung kommen. Zielsetzung:

- Kontaktaufbau, Vertrauensbasis schaffen - Pat. sollen lernen Eigenverantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen - Aufbau von basalen und instrumentellen Fähigkeiten (manuell und kognitiv) - Steigerung der Belastungsfähigkeit und allgemeine Aktivierung

Klangtherapie Die Klangtherapie ist eine ganzheitliche Methode, spricht somit Körper, Geist und Seele an und findet für den Patienten 1 x wöchentlich für 45 Min. (inklusive Vorgespräch und Reflexion) statt. Im Gegensatz zur klassischen Massage kommt es bei der Klangmassage zu keiner direkten körperlichen Berührung zwischen Klangtherapeutin und Patient/in. Sondern die Massage erfolgt über das Medium Klangschale bzw. deren Klangschwingungen, denn bei der Klangmassage werden die Klangschalen auf den bekleideten Körper aufgestellt und durch sanftes anschlegeln in Schwingung versetzt. Zielsetzung:

- Förderung der Körperwahrnehmung und des Körperschemas - Förderung der Achtsamkeit - Abbau von Anspannung, Unterbrechen von Gedankenkreisen

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Gruppentherapien

Offene Ergotherapie Mehrere Patienten arbeiten mit unterschiedlichen Materialien und individueller Zielsetzung in einem gemeinsamen Raum. Die offene Ergotherapie bietet dem Patienten Raum für die Verwirklichung eigener Wünsche und Interessen. Die Patienten haben die Möglichkeit mit verschiedenen Materialien umzugehen und neue handwerkliche und kreative Techniken zu erlernen. Der Einsatz von Medien dient der Aktivierung und Ermutigung und regt somit die Selbstheilungskräfte an. Durch die gleichzeitige Anwesenheit der Patienten besteht die Möglichkeit der Kontaktaufnahme und die Gelegenheit sich gegenseitig Hilfestellung, Rückmeldung, Anregung und Bestätigung zu geben, wovon vor allem Patienten, die zum sozialen Rückzug neigen profitieren können. Die Einzelarbeit in der Gruppe stellt einen geeigneten Einstieg in die ergotherapeutische Behandlung dar. Aufgrund der in der offenen ET durch den Ergotherapeuten zu beobachtenden Stärken und Defizite des Patienten kann die Teilnahme an weiteren ergotherapeutischen Gruppen geplant werden. Zielsetzung:

- Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten (z.B. Konzentration, Ausdauer, Handlungsplanung) - Förderung der emotionalen Fähigkeiten (z.B. Selbstwertgefühl, Selbsteinschätzung,

Frustrationstoleranz, Auseinandersetzung mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen, Selbstständigkeit)

- Verbesserung der sozialen Fähigkeiten (z.B. Kontakt, Kommunikation, Verantwortung, Anpassungsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen)

- Verbesserung der motorischen Fähigkeiten (z.B. Grob- und Feinmotorik, Kraftdosierung) - Instrumentelle Fähigkeiten (Umgang mit Werkzeug, Maschinen und Materialien) - Steigerung der Belastbarkeit

Cogpack (computergestütztes Training) Cogpack ist ein kognitives neuropsychologisches Trainingsprogramm und besteht aus 62 Test- und Übungsprogrammen, mit jeweils bis zu 20 Unteraufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu den Themen Auffassung, Merkfähigkeit, Visuomotorik, Reaktion, Sachwissen, sprachliche, intellektuelle, alltags- und berufsnahe Leistungen. Die Übungen können dem Leistungsniveau des Patienten angepasst werden, um Über- bzw. Unterforderung zu vermeiden. Die Patienten benötigen für das Cogpack-Training keine PC-Erfahrung. Zielsetzung:

- Ermitteln und Trainieren kognitiver Fähigkeiten, kognitive Aktivierung - Ermitteln und Trainieren von instrumentellen Arbeitsfähigkeiten (Kurzzeitgedächtnis,

Problemlöseverhalten, Auge-Hand-Koordination, Konzentration, Reaktionsfähigkeit) - Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit dem PC im Hinblick auf eine berufliche oder

soziale Integration - Förderung von ADL-Fähigkeiten (z.B. Umgang mit Geld)

Tanztherapie-Gruppe Neben tanz- und bewegungs-soziotherapeutischen Anteilen fließen auch ergotherapeutische Elemente in die Tanztherapie ein. In der Gruppe steht das Arbeiten mit den gesunden Anteilen und Ressourcen der Patienten im Vordergrund und es geht darum, dass die Patienten selbst aktiv werden. Es liegt ein prozess- und erlebnisorientierter Ansatz zugrunde, da es nicht um ein bestimmtes Ergebnis oder Produkt geht, sondern um den Prozess des Erlebens und Spürens. Der Tanz und die Bewegung sowie gestalterische Methoden werden als Medium des Ausdrucks genutzt. Der verbale Ausdruck rückt dadurch in den Hintergrund und dient lediglich der Bewusstwerdung der leiblich erlebten Phänomene. Tänzerische Vorerfahrung ist nicht erforderlich.

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Freigabe: Verwaltungsrunde Version: 2.0 Revision: 12/2016 Erstellt am: 21.01.2009 Überarbeitet am: 09.12.2015 Erstellt von: Frau Eder Bearbeitet von: Team TK, QM

Zielsetzung:

- neue Erfahrungen mit dem Körper machen, den Körper wahrnehmen und annehmen - Freude an der Bewegung (wieder) entdecken und dadurch mehr Lebensfreude spüren - Ressourcen aktivieren, Wiederentdecken der eigenen Stärken und Fähigkeiten - Kontakt herstellen zu Musik, Materialien und in Beziehung zu anderen Menschen treten - Förderung der Achtsamkeit und des Realitätsbezugs (im Hier und Jetzt sein) - Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung - Finden neuer Ausdrucksmöglichkeiten - Aufbau des Selbstbildes und Stärkung des Selbstwertgefühls

Handlungsorientierte Gruppe In der HOG wird überwiegend prozessorientiert gearbeitet und es stehen die Auseinandersetzung in der Gruppe und das Miteinander im Vordergrund. Der Patient soll sich selbst in der Gruppe erleben, sein Verhalten reflektieren und gegebenenfalls neue Verhaltensweisen ausprobieren. Die Therapeutin gibt ein Ziel/Thema mit einer eher offenen Aufgabenstellung vor. Dann folgt eine Planungs- und Absprachephase unter den Gruppenmitgliedern. In der dann folgenden Arbeitsphase hält sich die Ergotherapeutin weitgehend zurück, beobachtet das Gruppengeschehen und unterstützt wenn nötig die Gruppe durch indirekte Hilfestellung. Anschließend findet eine Reflexion statt in der die gemachten Erfahrungen auf den Alltag des Patienten übertragen werden können. Zielsetzung:

- Förderung der sozioemotionalen Fähigkeiten - Übernahme von Verantwortung für sich und andere - Förderung von Entscheidungsfähigkeit, Durchsetzungs- und Integrationsfähigkeit - Erweiterung der Konfliktfähigkeit, Kritikfähigkeit und Toleranz

Wahrnehmungsorientierte Gruppe In der WOG stehen die Sinnes- und Körperwahrnehmung im Vordergrund. Es handelt sich um ein prozessorientiertes Vorgehen, wobei den Pat. sensorische Erlebnisse in strukturierter Weise vermittelt werden. Die Inhalte der WOG sind angelehnt an das Konzept der „Kleinen Schule des Genießens“ von E. Koppenhöfer. Ferner fließen Elemente der basalen Stimulation mit ein.

Zielsetzung:

- Förderung der Sinnes- und Körperwahrnehmung, der Genussfähigkeit und Entspannung - Pat. lernen sensorische Erlebnisse zur Eigenstimulation bzw. – beruhigung zu nutzen

Backgruppe/Kochgruppe In der Backgruppe/Kochgruppe werden das Erlangen und Erhalten von Haushaltsfähigkeiten sowie die sozialen Kompetenzen gefördert. Neben der konkreten Beschäftigung und der Erfahrung, eine Tätigkeit mit einem Ergebnis abzuschließen, steht das Training angemessenen Verhaltens in der Gruppe im Vordergrund. Durch die Anregung verschiedener Sinne (Geruch, Geschmack) wird der Realitätsbezug verbessert und die Wahrnehmung gefördert. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Zielsetzung:

- Verbesserung der sozialen Kompetenzen - Entdeckung eigener Ressourcen und Stärkung des Selbstwertgefühls - Erhalt, Wiederherstellung oder Verbesserung der Handlungskompetenz im Alltag - Förderung der Genussfähigkeit

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Freigabe: Verwaltungsrunde Version: 2.0 Revision: 12/2016 Erstellt am: 21.01.2009 Überarbeitet am: 09.12.2015 Erstellt von: Frau Eder Bearbeitet von: Team TK, QM

Ziel ist es, dem einzelnen Patienten zu ermöglichen, sich selbst innerhalb einer Gruppe zu erleben und eigenes Gruppenverhalten zu reflektieren, sowie seine Belastungsfähigkeit und Handlungskompetenzen zu erproben.

Die Angebote für Einzel -und Gruppentherapie für den Patienten, richten sich nach der Indikation des Patienten, Verordnung des Arztes und des Wochenplans der Tagesklinik. Der Focus aller ergotherapeutischen Therapieangebote liegt schwerpunktmäßig auf der Förderung von positiven Ressourcen und den vorhandenen Fähigkeiten der Patienten. Neben den genannten ergotherapeutischen Gruppen nehmen die Ergotherapeuten/innen der TK auch an multiprofessionellen Gruppen (Morgenrunden, Kritikgruppen/Stationsversammlungen, Planungsgruppen), sowie je nach Qualifikation kotherapeutisch beispielsweise an DBT-Gruppen (Skillstraining, Skills Basisgruppe) oder Außenaktivitäten teil. Physiotherapeutisches Konzept Die Physiotherapie wird sich ausschließlich am Modulangebot der Tagesklinik beteiligen, da sie aus Gründen der VK Zuteilung nicht am familiären Therapieansatz teilnehmen kann. Daher werden regelhaft keine Einzeltherapien durchgeführt. Aufteilung Behandlungsangebot der Physiotherapie/ Konzentrative Bewegungstherapie Gruppe orange: Psychose und Gerontopsychiatrie Übungszentrierte Funktionale Gruppe 2,0 Stunden

- Kraft-Balance-Training - Basale Stimulation - Bewegung - Etc.

Gruppe gelb: Affektive Störungen Erlebniszentrierte- stimulierende Gruppen 2,0 Stunden

- Achtsamkeit - Sinnerfahrung - Bewegungselemente

Gruppe grün: neurotische Belastungs- und somatoforme Störung, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen Konfliktzentrierte- aufdeckende KBT- Gruppe 4,0 Stunden

- Inneres Kind - Trauma - DBT - Gesamtes Spektrum

Sonstiges 1,6 Stunden Übergaben Kontakte zum Team Tagesklinik Dokumentation

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Freigabe: Verwaltungsrunde Version: 2.0 Revision: 12/2016 Erstellt am: 21.01.2009 Überarbeitet am: 09.12.2015 Erstellt von: Frau Eder Bearbeitet von: Team TK, QM

Konzept der tagesklinischen Sozialarbeit Gesellschaftliche Veränderungen mit zunehmender Dynamik und Anforderungen an Arbeitsplätzen, veränderten familiären Strukturen und immer neuen zu berücksichtigenden gesetzlichen Änderungen, verlangen ein klares Profil der Sozialarbeit / Sozialpädagogik. Die Sozialarbeit der Tagesklinik versucht die vorhandenen Ressourcen der Patienten zu nutzen, auszubauen und eine gestärkte, eigenverantwortliche Haltung zu entwickeln. In der psychiatrischen Tagesklinik ist die Sozialarbeit in die multiprofessionelle Arbeit aller am therapeutischen setting arbeitenden Berufsgruppen ( Ärzte, Psychologen, Ergotherapeuten und Fachpflegekräfte für Psychiatrie) eingebunden. 1. Leistung des Sozialdienstes in der Tagesklinik 1.1 Sozialarbeiterische und sozialpädagogische Basisarbeit

� Aufnahmegespräch (Erhebung von Sozialdaten Sozialanamnese) � Befunderhebung (psychosoziale Diagnostik) � Klärung von Anspruchsvoraussetzungen � Hilfe bei finanziellen Problemen � Information und Unterstützung bei Fragen bzgl.: � Wohnraum, Arbeit, Freizeit, Familie & Erziehung � Zusammenarbeit und Austausch mit Kollegen / Kolleginnen der Kliniksozialarbeit � Entlassgespräch und regelhafte Dokumentation

1.2 Sozialarbeiterische und sozialpädagogische Einzelfallarbeit

� Soziales Kompetenztraining im konkreten Einzelfall � Hilfen in Wohnraumfragen, ggf. Hausbesuch � Vermittlung, Vorstellung und Begleitung bei Hilfe durch externe Hilfeanbieter � Wiedereingliederung in die gesellschaftlichen und familiären Strukturen � Wiedereingliederung in die beruflichen Arbeitsabläufe � Regelmäßige Sprechstunde mit Integrationsfachdienst � Unterstützung bei Antragsformalitäten und Kontakt zu Behörden � Individuelle Perspektivenentwicklung

1.3 Sozialarbeiterische und sozialpädagogische Gruppenarbeit � wöchentliche Vollversammlung � tägliche Morgenrunden � Wochenendvorbereitungsgruppe � Gruppentraining sozialer Kompetenzen � Sozialdienst-Gruppe (Informationen über ambulante Hilfen)

1.4 Mittelbar patientenbezogene Sozialarbeit

� Multiprofessionelle Therapieplanung aller Patienten (wöchentlich) � Zusammenarbeit mit externen Diensten � Kollegiale Beratung und Besprechungen

� Sozialdienstteam der Klinik � Regionale Gremien (PSAG) � Regelmäßige Treffen der Anbieter ambulantes Wohnen

� Supervision � Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen � Teilnahme an Fallvorstellungen der Klinik � Teilnahme am täglichen Therapeutentreffen � Infogespräche interessierter Klienten

1.5 administrative Tätigkeiten der Sozialarbeit

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� Datenpflege � Schriftverkehr

2. Organisation der Sozialarbeit � Der Sozialdienst untersteht der Dienstaufsicht des Krankenhausträgers � Der Sozialdienst ist eingebettet in das therapeutische setting der Tagesklinik � Der Sozialdienst berücksichtigt vorliegende Verfahrensanweisungen � Der Sozialdienst bemüht sich um bestmögliche Erreichbarkeit

� Individuelle Terminvergabe � Allgemeine und regelmäßige Sprechzeiten

� Reflektion durch Supervision sowohl im Tagesklinikteam als auch im Sozialdienstteam der Klinik

� Der Sozialdienst dokumentiert seine Arbeit: 1. in die elektronische Krankenakte 2. zusätzlich chronologisch im elektronischen Ordner „sozialdienstliche Beratung“

2.1 Zugangswege zur Sozialarbeit

� Der Sozialdienst lädt jeden Patienten zum Erst- und Entlassgespräch ein. � Der Sozialdienst wird von Patienten und Angehörigen angefragt � Der Sozialdienst wird vom Arzt / Therapeuten angefragt � Der Sozialdienst wird von externen Diensten und Behörden angefragt � Der Sozialdienst wird von Mitarbeitern angefragt

3.0 Schweigepflicht

� Der Sozialdienst unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht. Informationen werden nur nach vorliegender Einverständniserklärung in Absprache mit dem Patienten weitergegeben.

Multiprofessionelle Zusammenführung Die multiprofessionelle Zusammenführung findet im Rahmen der multiprofessionellen Übergabe statt.

Montag 12:45 – 14:00 Uhr

Dienstag 12:45 – 14:00 Uhr

Mittwoch 12:45 – 14:00 Uhr

Donnerstag 12:45 – 14:00 Uhr

Freitag 11:45 bis 12:00

15 Minuten kurze Übergabe organisatorisches

30 Minuten Übergabe Gruppen inkl. Tanzen

45 Minuten Übergabe organisatorisches und Gruppen

30 Minuten Übergabe Gruppen

Übergabe im Teamraum Akutes

60 Minuten Fallvorstellung/ Gruppenvorstellung (verpflichtend für Achtsamkeit, Tanzen, SKT vierteljährlich)

30 Minuten Team

30 Minuten Therapieplanung 1 Gruppe

45 Minuten Therapieplanung 2 Gruppen

4. Raumplanungen Die therapeutisch und wirtschaftlich gewünschte Heterogenität der Krankheitsbilder in der Tagesklinik bedingt die dargestellte Raumgestaltung insbesondere die Variabilität der Räume ist erforderlich. Die Kurvatur des Bauplans lässt die absichtliche völlige räumliche Trennung des zentralen Anlaufpunktes der Tagesklinik vom Haupthaus erkennen.

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Die Raumgestaltung des Erdgeschosses dient folgenden Funktionen.

• Ankunft und Aufnahme des Patienten • 3 Therapieräume, die ein zeitliches parallel geschaltetes 3-Gruppen-Therapiesystem

ermöglichen • Zusätzlich zeitlich parallele Möglichkeit der individuellen Einzeltherapie in spezifischen

Therapieräumen • Möglichkeit der allgemeinen Kontaktfläche für Patienten in Hinblick auf den

milieutherapeutischen Therapieansatzes • Funktionsgerechte, aber dezent gestaltete Räumlichkeiten für medizinische Notfallsituationen

Die Patienten gelangen durch den Haupteingang in ein offenes Forum, das sowohl Ankunft, Aufenthalt der Patienten in therapeutischen Zeiten ist, aber auch zu den gemeinsamen Mahlzeiten genutzt wird. Dieses Forum sollte einen einladenden großzügigen Charakter haben, die medizinisch-pflegerischen Funktionsbereiche sind jedoch von den Patienten auf kurzem Weg erreichbar. Der therapeutische Effekt ist die Förderung der Selbstständigkeit im intensiven bezugstherapeutischen Kontakt einschließlich Förderung der Selbstwahrnehmung. Des Weiteren kann das multiprofessionelle Team seine Fürsorge- uns Aufsichtspflicht in einer offenen und angemessenen Atmosphäre wahrnehmen. Die zentrale Position der Sanitärräume einschließlich der behindertengerechten Toilettenräume ist insbesondere für gerontopsychiatrische Patienten oder Patienten mit körperlichen Behinderungen Grundvoraussetzung um an dem tagesklinischen Therapieprogramm teilnehmen zu können. Die Anordnung der drei gleich großen Therapieräume ermöglicht die zeitlich parallele Durchführung von Gruppentherapien. Ergänzend zur Funktionalität der Gruppentherapieräume ist auch die Gestaltung dieser Räume in Therapieentspannungszeiten. In diesen Räumen wurde ein krankheitsspezifisches Farbkonzept entwickelt und umgesetzt. Der Mehrzweckspeiseraum und die angrenzende Küche mit Durchsicht ist nicht nur Ort der Gemeinschaft, sondern stellt auch ein wichtiges therapeutisches Instrument dar. Dort können Patienten in der Gemeinschaft soziale Verantwortung, Organisation und Fürsorge für andere erlernen (Lebensnahe Therapiegestaltung) Die Raumgestaltung im Obergeschoss dient folgenden Funktionen: Der Ruheraum, der für ca. 8 Patienten Platz bietet, stellt eine notwendige Raumvorhaltung für gerontopsychiatrischer Patienten dar. Die Platzierung etwas außerhalb des zentralen therapeutischen Geschehens ist für die speziellen Erfordernisse zur Einhaltung einer gewünschten Tagestruktur mit Ruhephasen und Aktivitätsphasen sinnvoll. Die Platzierung des großen Ergotherapieraumes und des CogPack- Gruppentherapieraumes (PC- gesteuertes Hirnleistungstraining in der Gruppe) nebeneinander mit festen Raumabtrennungen. Verbindungstüren mit Sichtfenster zwischen den Räumen sind zur Aufsichtspflichterfüllung des Teams sinnvoll. Die Separierung der Ergotherapieräume im Obergeschoss entspricht dem multimodalen Therapieprinzip der Tagesklinik, da Patienten zeitgleich parallel zu den im Erdgeschoss stattfindenden Gruppentherapieabläufen ohne Geräuschbelästigung in der Ergotherapie arbeiten.

5. Mitarbeiter 2,00 VK Ärztlicher Dienst 0,90 VK Psychologe 3,70 VK Krankenpflege 1,00 VK Sozialdienst 0,25 VK Physiotherapie 1,55 VK Ergotherapie

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mitgeltende Dokumente:

Wochenplan Visitenregelung (in Arbeit) Regelung der Hospitationen (in Arbeit) Regelung der Patientenaufnahme (in Arbeit)

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Konzept Tagesklinik

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Freigabe: Verwaltungsrunde Version: 2.0 Revision: 12/2016 Erstellt am: 21.01.2009 Überarbeitet am: 09.12.2015 Erstellt von: Frau Eder Bearbeitet von: Team TK, QM

6. Anhang: Das Pflegemodell von Hildegard Peplau umfasst drei Schwerpunkte:

1. Die Beschreibung der psychodynamischen Pflege; 2. die Phase der Interaktionen zwischen Pflegeperson und Patienten; 3. die Beschreibung der Rollen, die die Pflegeperson in den jeweiligen Phasen der

Beziehung übernimmt. Erkennen, klären und ein Verständnis dafür entwickeln, was passiert, wenn eine Pflegekraft sich hilfreich einem Patienten zuwendet, das sind die wichtigsten Schritte psychodynamischer Krankenpflege; Pflege ist hilfreich, wenn beide, Patient und Pflegekraft, aus dieser Situation etwas lernen und sich weiterentwickeln. Daraus entwickelt Peplau ihre Hauptannahme:

• Die Art von Persönlichkeit, zu der sich eine Pflegekraft entwickelt, ist entscheidend dafür, was der Patient während der Erfahrung seiner Krankheit lernen kann.

• Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung zur Reife ist eine Aufgabe der Pflege und Pflegeausbildung. Diese Annahme erfordert den Einsatz von Grundsätzen und Methoden, die eine Auseinandersätzung mit zwischenmenschlichen Alltagsproblemen und Schwierigkeiten erlaubt.

Die Phasen der Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient Hildegard Peplau beschreibt vier Phasen der Beziehung, die sich überlappen können und als zusammenhängendes Ganzes anzusehen sind: 1. Orientierungsphase In der Orientierungsphase versucht die Pflegeperson gemeinsam mit dem Patienten, das Problem einzuschätzen und zu identifizieren. Weiterhin geht es darum, dass der Patient seinen Zustand wie auch die Hilfsbedürftigkeit erkennt und versteht. Die Pflegeperson übernimmt die Rolle des Zuhörers und Beraters. Abgeschlossen ist die Phase, wenn Pflegeperson und Patient dem Problem das gleiche Maß an Wichtigkeit entgegen bringen und sich gegenseitig über die zukünftige gemeinsame Arbeit informiert haben. 2. Identifikationsphase In der Identifikationsphase identifiziert sich der Patient positiv oder negativ mit der Pflegeperson. Es gibt drei Möglichkeiten, wie ein Patient reagieren kann:

- Durch aktive Beteiligung an der Pflege, was zu einer wechselseitigen Beziehung zwischen Pflegeperson und Patient führt;

- durch Verweigerung der Mithilfe; - durch passives Geschehenlassen.

3. Nutzungsphase

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In der Nutzungsphase schöpft der Patient die angebotenen Dienstleistungen voll aus. Er liefert sich der Institution völlig aus und erwartet unbedingt Fürsorge. 4. Ablösungsphase Die Ablösungsphase ist jene, in der der Patient zunehmend die Fähigkeit erlangt, für sich selbst zu sorgen. Diese Phase folgt nur nach Abschluss der bisherigen Entwicklung und ist Voraussetzung einer Wiederherstellung der Gesundheit. Rollen Peplau gibt verschiedene Rollen an, die von Pflegepersonen vorwiegend eingenommen werden, wobei die Übernahme anderer Rollen auch möglich ist. 1. Rolle der Fremden Die erste Rolle ist die „unbekannte Person“. Respekt und Interesse wird hier von der Pflegeperson verlangt; sie sollte keine Vorurteile haben, sondern den Patienten so akzeptieren, wie er ist. In dieser „unpersönlichen Phase“ sollte der Patient als emotional erwachsener Mensch behandelt werden, es sei denn, sein offensichtlicher Zustand spricht dagegen. 2. Rolle der Person als Ressource In dieser Rolle gibt die Pflegekraft korrekte Antworten auf alle Fragen, die oftmals in Beziehungen zu größeren Problemen stehen. Sie gibt ihm alle Informationen über die Behandlung der Gesundheitsprobleme, die er haben möchte. Sie kann unterscheiden zwischen den reinen Informationsfragen und denjenigen Fragen, hinter denen emotionale Probleme stehen und eigentlich ihr Rat gewünscht wird. 3. Rolle als Lehrer Diese Rolle ist eine Kombination aller Rollen und basiert auf der Überzeugung, dass der Patient dabei unterstützt werden soll, durch positive Erfahrung zu lernen. 4. Rolle als Führungsperson Diese Rolle soll im Sinne des demokratischen Führungsstils wahrgenommen werden. Der Patient sollte als Partner und aktiver Begleiter gesehen werden. 5. Rolle als Ersatzperson Oftmals wird die Pflegeperson vom Patienten nicht als sie selbst gesehen, sondern als eine andere Person, z.B. aus der Kindheit. Diese „Übertragungssituation“ kann die Pflegeperson für den Patienten nutzen, indem sie mit ihm die Situation bespricht, die diese Übertragungen hervorgerufen hat, und er darüber die Differenzierung zwischen ihr und anderen Situationen erkennt. Diese Rolle erfordert von der Pflegeperson ein hohes Maß an persönlicher Stärke, Sensibilität und Selbsterfahrung, um die professionelle Beziehung konstruktiv zu gestalten. 6. Rolle des Beraters

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Diese Rolle ist für Peplau einer der wichtigsten Rollen in der professionellen Pflege. Beratung ist die Reaktion auf die vom Patienten geäußerten Wünsche und Bedürfnisse. Sie soll in einer solchen Art und Weise durchgeführt werden, dass der Patient alles verstehen kann, was mit ihm geschieht, und er diese Erfahrungen in sein Leben integrieren kann. Konzept nach Abderhalden Christoph Abderhalden hat seinen Ursprung in der psychiatrischen Pflege, heute ein Pflegewissenschaftler in der Schweiz. Er hat für die Psychiatrie die Lebensaktivitäten die konzeptionell eine starke Ähnlichkeit mit den Grundbedürfnissen von Virginia Henderson haben auf achtzehn weiterentwickelt und präzisiert. Die zusätzlichen L A haben sich zur Planung und Strukturierung der Pflege psych. Kranker Menschen bewährt. Zusätzlich sind:

• Beziehungen aufnehmen, aufrechterhalten und beenden. • Mit Problemen und Realitäten umgehen • Seine Rechte wahren und seine Pflichten erfüllen • Sich informieren und orientieren • Persönlichen Besitz verwalten • Wohnen Weitere zwölf:

• Kommunizieren • Sich bewegen • Regulierung der Körpertemperatur • Sich waschen und kleiden • Essen und trinken • Ausscheiden • Atmen • Ruhen und Schlafen • Sch beschäftigen • Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten • Für Sicherheit sorgen • Sinn finden

Herr Abderhalden beschäftigte sich auch intensiv mit der Pflegeprozessplanung. Die konkrete Festlegung, in welcher Art und Weise bzw. Intensität, für welchen Zeitraum und wie oft die einzelnen Leistungen zur Unterstützung zu erbringen sind, ist Bestandteil der Pflegeprozessplanung, die im Zusammenwirken von Patient ihren Angehörigen und der Fachpflegenden erstellt wird. Ziele sind das Erhalten, Erlangen bzw. Wiedererlangen von Fähigleiten zur Realisierung und Gestaltung von Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Wohlbefinden und Lebensqualität. Er betrachtete die Probleme systemisch und setzte Prioritäten. Durch die Betrachtungsweise ergaben sich Verknüpfungen oder es lösten sich Probleme auf. Er versuchte durch diese Herangehensweise die stark schulisch geprägte Pflegeplanung alltagstauglich zu machen. Pflegetherapeutische Gruppen von Teresa Rakel und Augusta Lanzenberg Veröffentlicht in Pflegetherapeutischer Gruppen in der Psychiatrie, planen- durchführen, dokumentieren – bewerten. S. 32 bis 39, Pflege Verlag

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Handwerksregeln für die Gestaltung der Beziehung von Ruth Schröck

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Freigegeben: Rhede, den (Unterschrift) Herr Mäteling Herr Dr. Schmidt Frau Eder Kaufmännischer Direktor, Ärztlicher Leiter Pflegedienstleitung Prokurist