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01|06|2018 Thema der Woche EU-Förderprogramme post-2020: WKÖ fordert mehr Gelder für berufliche Bildung, Innovation und Unterstützung von KMU In Kürze Überprüfung ausländischer Direktinvestitionen: Mehr Kooperation zwischen Kommission und Mitgliedstaaten EU-Justizbarometer 2018 – Unabhängigkeit der Justiz dieses Jahr im Fokus Arzneimittel: Vorschlag zur Anpassung der Vorschriften für geistiges Eigentum Neues aus der Kommission Reduktion von Plastikmüll: Maßnahmen ökologisch und ökonomisch sinnvoll gestalten Neues aus dem Rat Allgemeine Ausrichtung beim Bankenreformpaket – Verschärfungen teilweise kritisch Allgemeine Ausrichtung zur gegenseitigen Anerkennung von Waren: Weniger Hürden für Unternehmen Neues aus dem Europäischen Parlament Abgeordnete stimmen Entsenderichtlinie zu - Fairer Wettbewerb muss ermöglicht werden

01|06|2018 Thema der Woche In Kürze Neues aus … und Mitgliedstaaten EU-Justizbarometer 2018 – Unabhängigkeit der Justiz dieses Jahr im Fokus Arzneimittel: Vorschlag zur Anpassung

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01|06|2018

Thema der Woche

EU-Förderprogramme post-2020: WKÖ fordert mehr Gelder für berufliche

Bildung, Innovation und Unterstützung von KMU

In Kürze

Überprüfung ausländischer Direktinvestitionen: Mehr Kooperation zwischen

Kommission und Mitgliedstaaten

EU-Justizbarometer 2018 – Unabhängigkeit der Justiz dieses Jahr im Fokus

Arzneimittel: Vorschlag zur Anpassung der Vorschriften für geistiges Eigentum

Neues aus der Kommission

Reduktion von Plastikmüll: Maßnahmen ökologisch und ökonomisch sinnvoll

gestalten

Neues aus dem Rat Allgemeine Ausrichtung beim Bankenreformpaket – Verschärfungen teilweise

kritisch

Allgemeine Ausrichtung zur gegenseitigen Anerkennung von Waren: Weniger

Hürden für Unternehmen

Neues aus dem Europäischen Parlament Abgeordnete stimmen Entsenderichtlinie zu - Fairer Wettbewerb muss

ermöglicht werden

2 01|06|2018

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Neues aus dem Gerichtshof der EU

Erben eines verstorbenen Arbeitnehmers sollen finanzielle Vergütung für

nicht in Anspruch genommenen Urlaub verlangen können

Neues aus anderen Bereichen

WKÖ-Präsident Mahrer zu US-Strafzöllen: „EU muss jetzt Interessen der

europäischen und österreichischen Wirtschaft verteidigen“

Vorschläge im Steuer-Bereich: keine neuen Hürden, sondern

Rechtssicherheit schaffen

Statistik der Woche Arbeitslosigkeit sinkt weiter

Jobs+Jobs+Jobs ECHA sucht Data Programme Manager und Scientific Officer/Toxicologist

EU-Agenda

EU-Kommission: 2.257. Sitzung am 6. Juni 2018

EU-Parlament: Ausgewählte Ausschüsse der kommenden Woche

EU-Rat: Ausgewählte Tagungen der kommenden Woche

EuGH: Ausgewählte Fälle der kommenden Woche

EU-Kommission: Ausgewählte laufende Konsultationen

3 01|06|2018

EU-Förderprogramme post-2020: WKÖ fordert mehr Gelder für berufliche Bildung, Innovation und Unterstützung von KMU

Mit der Vorlage der Vorschläge für die EU-Kohäsionspolitik für den Zeitraum 2021 bis 2027 gab die Europäische

Kommission am Dienstag den Startschuss für die Veröffentlichung einer Reihe von Vorschlägen für EU-

Programme ab 2020, die bis Mitte Juni erfolgen. Der Vorschlag für den nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen,

durch den die Förderprogramme finanziert werden, wurde bereits Anfang Mai präsentiert. Konkret umfasste

das am Dienstag veröffentlichte Paket u.a. die Vorschläge für den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung

und den Kohäsionsfonds, die Verordnung über die gemeinsamen Bestimmungen der Struktur- und

Investitionsfonds sowie den Vorschlag für die Europäische Territoriale Zusammenarbeit.

Die Mittel der Kohäsionspolitik in Höhe von insgesamt 373 Milliarden Euro werden weiterhin verstärkt in die

wirtschaftlich schwächeren Regionen gelenkt, um so zur Verringerung der nach wie vor bestehenden

Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten beizutragen. Thematisch legt die Investitionspolitik den Fokus auf

wichtige Prioritäten, bei denen die Union wirklich etwas bewegen kann, wie insbesondere Innovation,

Unterstützung kleiner Unternehmen, digitale Technologien und Modernisierung der Wirtschaft, was von der

WKÖ begrüßt wird. Zudem ist auch die Fortsetzung der Vereinfachungsbemühungen ein wesentliches Anliegen

der WKÖ, weshalb die Vorschläge der Kommission ebenso unterstützt werden.

Bereits einen Tag später wurden unter anderem die Vorschläge zur Zukunft der EU-Programme Erasmus sowie

Kreatives Europa präsentiert. Für das Bildungsrahmenprogramm wird zukünftig eine Verdoppelung der Mittel

auf 30 Milliarden Euro vorgeschlagen, was seitens der WKÖ begrüßt wird. Aus WKÖ-Sicht sollte im Rahmen

des Programms nach 2020 zudem noch stärker auf die berufliche Bildung gesetzt werden, da Erasmus seit

Beginn seiner Umsetzung stark auf die herkömmliche akademische Hochschulbildung fokussiert. Ziel sollte

künftig sein, die Mobilität von Lernenden, Lehrkräften und Ausbildern in der Berufsbildung zu stärken und die

Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Akteuren zu fördern.

Im Vorschlag für das Programm Kreatives Europa zur Unterstützung des europäischen Kultur- und Kreativ-

sektors und audiovisueller Werke ist eine Mittelaufstockung auf 1,85 Milliarden Euro vorgesehen. Nach

Ansicht der WKÖ wäre es sinnvoll, für Themen, die unter einen breiteren Innovationsbegriff fallen, langfristige

Programme anzubieten. Dies würde kreativen Unternehmen die Planung erleichtern.

Um die Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion weiter voranzutreiben, sollen im Rahmen der

nächsten Periode ein Reformhilfeprogramm sowie eine Investitionsstabilisierungsfunktion eingerichtet

werden. Das Reformhilfeprogramm wird vorrangige Reformen in den EU-Mitgliedstaaten unterstützen und über

eine Gesamtausstattung von 25 Milliarden Euro verfügen. Die Investitionsstabilisierungsfunktion soll zu einer

Stabilisierung der öffentlichen Investitionstätigkeit und einer raschen wirtschaftlichen Erholung nach

erheblichen wirtschaftlichen Erschütterungen in Euro-Mitgliedstaaten beitragen. Die Mitgliedstaaten sollten

nach Ansicht der WKÖ ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, indem sie Strukturreformen umsetzen und für

stabile wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sorgen. Das ist die Grundlage für Investitionen, Wachstum

und Beschäftigung sowie eine nachhaltige Finanzierung der europäischen Sozialsysteme. Diese Maßnahmen

sollten vor der Einführung neuer Regeln/Mechanismen im Vordergrund stehen.

Ansprechpartner: Martin Schmid

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4 01|06|2018

Überprüfung ausländischer Direktinvestitionen: Mehr Kooperation zwischen Kommission und Mitgliedstaaten

Der Ausschuss für Internationalen Handel (INTA) des Europäischen Parlaments hat am 28. Mai in einer

außerordentlichen Sitzung den Bericht zur Schaffung eines Rahmens zur Überprüfung ausländischer

Direktinvestitionen in die Europäische Union mit großer Mehrheit angenommen. Die Kommission hatte den

Verordnungsvorschlag am 13. September 2017 vorgestellt. Die neuen Regeln sollen keine Verpflichtung für den

Einsatz eines Schutzinstrumentes bei ausländischen Direktinvestitionen, sondern einen europäischen Rahmen

für den Austausch zwischen der Kommission und den Mitgliedstaaten schaffen. Der Bericht des Europäischen

Parlaments sieht noch weiterreichende Kooperationsmechanismen vor. Gleichzeitig wurde im Ausschuss auch

dem Mandat für die Trilogverhandlungen zugestimmt. Die WKÖ sieht die Maßnahmen als ersten richtigen

Schritt. Wichtig ist aber vor allem, das Prinzip der Reziprozität zu implementieren.

EU-Justizbarometer 2018 – Unabhängigkeit der Justiz dieses Jahr im Fokus

Die Kommission hat am Montag ihr EU-Justizbarometer 2018 veröffentlicht. Dieses enthält einen

vergleichenden Überblick zur Unabhängigkeit, Qualität und Effizienz der Justizsysteme in den EU-

Mitgliedstaaten. Dies soll die nationalen Behörden dabei unterstützen, die Effizienz ihrer Justizsysteme zu

verbessern. Insgesamt blieb die Höhe der gesamtstaatlichen Ausgaben für das Justizwesen in den meisten

Mitgliedstaaten stabil, doch bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Die Unabhängigkeit

der Justiz hat sich in den Augen der Unternehmen in etwa zwei Dritteln der Mitgliedstaaten gegenüber

dem Vorjahr oder seit 2010 verbessert oder ist stabil geblieben, in einigen Ländern aber auch verschlechtert.

Dies ergab eine speziell zu diesem Aspekt im Jänner 2018 durchgeführte Eurobarometer Umfrage. Österreich

wird in puncto Unabhängigkeit der Justiz ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt.

Arzneimittel: Vorschlag zur Anpassung der Vorschriften für geistiges Eigentum

Ergänzende Schutzzertifikate (SPC) sind ein geistiges Eigentumsrecht und wurden in der EU als Erweiterung

eines Patentrechts eingeführt. Mit pharmazeutischen SPC soll das Wegfallen des wirksamen Patentschutzes

für Arzneimittel ausgeglichen werden, das durch verpflichtende und langwierige Testreihen und klinische

Versuche bedingt ist, die wiederum eine Voraussetzung für eine behördliche Zulassung darstellen. Durch ein

SPC kann ein Patent um maximal fünf Jahre verlängert werden. Montag hat die Kommission einen Vorschlag

zur Änderung der SPC-Verordnung veröffentlicht. Durch eine Ausnahmeregelung sollen Unternehmen mit

Sitz in der EU während der Geltungsdauer des Zertifikats künftig berechtigt sein, eine generische oder

bioähnliche Version eines SPC-geschützten Arzneimittels herzustellen. Dies gilt nur, wenn die Produktion für

die Ausfuhr in ein Land außerhalb der EU geschieht, in dem der Patentschutz abgelaufen ist oder nie existiert

hat.

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5 01|06|2018

Reduktion von Plastikmüll: Maßnahmen ökologisch und ökonomisch sinnvoll gestalten

Die Europäische Kommission hat diese Woche einen Richtlinienvorschlag vorgelegt, der dabei helfen soll, die

wachsende Menge an Plastikmüll in den Ozeanen und Meeren zu verringern. Im Fokus stehen zehn

Einwegprodukte aus Kunststoff, die in Europa am häufigsten an Stränden und im Meer gefunden werden sowie

Fischfanggeräte. Auf diese Produkte entfallen 70 Prozent aller Abfälle im Meer. Grundsätzlich haben

Plastikprodukte, -verpackungen bzw. Abfälle in Meer und Natur nichts verloren. Daher sind gut funktionierende

Abfallsysteme als auch Sensibilisierungsmaßnahmen das Um- und Auf. Zu den nun vorgeschlagenen Maßnahmen

zählen ein Verbot von Kunststoff in bestimmten Produkten, Kennzeichnungsvorschriften, Sensibilisierungs-

maßnahmen sowie ein System der erweiterten Herstellerverantwortung.

Verboten werden sollen konkret

Einwegkunststoffprodukte, für

die laut Kommission Alternativen

leicht verfügbar sind: Watte-

stäbchen, Besteck, Teller, Rühr-

stäbchen, Strohhalme und Luft-

ballonstäbe. Dabei stellt sich die

Frage, ob Verbote hier zum

gewünschten Ziel führen, da der

Anteil Europas an „marine litter“

relativ klein ist. Der Großteil des

Abfalls, der in den Weltmeeren

landet, kommt aus Asien. Zudem

sind generelle Verbote vor dem

Hintergrund einer funktionier-

enden Abfallwirtschaft gepaart

mit einem Deponieverbot und

sensibilisierten, umweltbewussten

Konsumentinnen und Konsument-

en, wie wir dies in Österreich

haben, mehr als zu hinterfragen.

Bei Produkten, für die es noch keine offensichtlichen Alternativen gibt, liegt der Schwerpunkt des Vorschlags

auf der Eindämmung ihres Verbrauchs durch Maßnahmen der Mitgliedstaaten und auf Gestaltung und

Kennzeichnung.

Mit einem System der erweiterten Herstellerverantwortung sollen Hersteller von Plastikartikeln, auf die der

größte Anteil des unsachgemäß entsorgten Mülls fällt, die Kosten für die Abfallbewirtschaftung und die

Säuberung der Umwelt sowie für Sensibilisierungsmaßnahmen tragen. Während in Österreich der Großteil der

betroffenen Produkte bereits zu lizensieren ist, ist eine zusätzliche Übertragung der Kosten von

Säuberungsaktionen auf Hersteller abzulehnen. Damit würden Hersteller für Bereiche verantwortlich

gemacht, auf die sie schlichtweg keinen Einfluss haben. Achtlosem Umgang mit Produkten und Wegwerfkultur

müsste vielmehr mit Sensibilisierungsmaßnahmen für Konsumenten entgegengetreten werden.

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Grafik © European Union

6 01|06|2018

Zum Vorschlag einer Quote der getrennten Sammlung von Müll von 90 Prozent ist die Frage zu stellen, wie

dies konkret umgesetzt wird als auch wie viel an Mehrkosten jeder zusätzliche Prozentpunkt bedeutet. In

Österreich liegt die Quote der getrennten Sammlung von Müll derzeit bei über 70 Prozent. Ein Vergleich mit

dem deutschen Pfandsystem lässt annehmen, dass der ökonomische Mehrwert einer Umstellung auf ein

Pfandsystem in Österreich nicht sinnvoll wäre. Die Wirtschaftskammer Österreich wird den Vorschlag nun im

Detail auf seine Wirtschaftsverträglichkeit prüfen.

Ansprechpartnerin: Barbara Dallinger

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Allgemeine Ausrichtung beim Bankenreformpaket – Verschärfungen teilweise kritisch

Bei seiner letzten Tagung hat der Rat Wirtschaft und Finanzen (ECOFIN) eine allgemeine Ausrichtung zum

Bankenreformpaket erzielt. Die Kommission hatte am 23. November 2016 dieses umfassende Paket zur Reform

des EU-Bankensektors vorgestellt. Die Vorschläge sollen die aufgrund der Finanzkrise gestarteten Reformen

des Finanzregulierungssystems ergänzen und noch nicht umgesetzte Maßnahmen vorantreiben. Banken sind

die Hauptfinanzierungsquelle für Unternehmen und dienen der Förderung von Wachstum und Beschäftigung.

Daher ist ihre Stabilität und Widerstandsfähigkeit von großer Bedeutung für die Wirtschaft.

Das Paket beinhaltet Änderungen der Eigenkapitalrichtlinie (CRD IV) und der Eigenkapitalverordnung (CRR) sowie der Richtlinie über die Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten (BRRD) und der Verordnung

über den einheitlichen Abwicklungsmechanismus (SRMR). Die Vorschläge betreffen unter anderem

Änderungen hinsichtlich der Eigenkapitalanforderungen. Des Weiteren ist im Abwicklungsbereich die

Einbindung der sogenannten Gesamtverlustabsorptionsfähigkeit (Total Loss Absorbing Capacity, TLAC) in die

bereits bestehende und für alle Banken geltende Mindestanforderung an Eigenmittel und

berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten (Minimum Requirement for Eligible Liabilities, MREL) vorgesehen.

Zusätzlich soll auf das Thema der Proportionalität stärker eingegangen werden. Hier sind unter anderem

Vereinfachungen der Offenlegungs- und Berichterstattungsvorschriften für kleinere, weniger komplexe Banken

sowie Verbesserungen bei der Kreditvergabe an KMU angedacht.

Am 7. Dezember 2017 hatte der Rat bereits die Ende Oktober 2017 erzielte Trilogeinigung zu einzelnen Fast-

Track-Elementen des Bankenreformpakets abgesegnet. Die Abstimmung im Ausschuss für Wirtschaft und

Währung (ECON) des Europäischen Parlaments zum Paket soll Mitte Juni stattfinden. Im Idealfall beginnen die

Trilogverhandlungen noch vor dem Sommer.

Grundsätzlich begrüßt die WKÖ die Reform des Bankenpakets. Erfreulich ist hier unter anderem, dass die

Beibehaltung des KMU-Unterstützungsfaktor sowie eine Verankerung des Prinzips der Proportionalität

vorgesehen ist. Generell werden jedoch die vorgesehenen Verschärfungen im Bankenreformpaket kritisch

gesehen. Es bleibt abzuwarten, wie die Abstimmung und Position im Europäischen Parlament ausgestaltet wird.

Ansprechpartnerin: Sophie Windisch

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7 01|06|2018

Allgemeine Ausrichtung zur gegenseitigen Anerkennung von Waren: Weniger Hürden für Unternehmen

Der Rat Wettbewerbsfähigkeit hat am Montag seinen Standpunkt zum Entwurf einer Verordnung vom

19. Dezember 2017 festgelegt. Damit soll die gegenseitige Anerkennung von Waren, die in einem anderen

Mitgliedstaat rechtmäßig in Verkehr gebracht worden sind, verbessert werden. Der Vorschlag verfolgt das Ziel,

den grenzüberschreitenden Warenhandel im nicht-harmonisierten Bereich effizienter zu gestalten und die

Anwendung der gegenseitigen Anerkennung im Binnenmarkt zu vereinfachen. Eine wesentliche Neuerung im

Vorschlag umfasst die Einführung einer Selbsterklärung auf freiwilliger Basis, mit der der Wirtschaftsakteur

darlegen kann, dass ein Produkt bereits rechtmäßig in einem Mitgliedstaat in Verkehr gebracht wurde. Dies soll

den Nachweis gegenüber Behörden erleichtern und den Verwaltungsaufwand senken. Darüber hinaus wird ein

außergerichtliches Problemlösungsverfahren auf Basis des SOLVIT-Netzwerkes eingeführt, um gegen

Verwaltungsentscheidungen zur Verweigerung oder Beschränkung des Marktzugangs vorgehen zu können.

Die vom Rat vorgenommenen Änderungen zielen u.a. darauf ab, mehr Möglichkeiten für die Wirtschafts-

teilnehmer, eine Erklärung zur gegenseitigen Anerkennung zu erstellen, zu schaffen (Art. 4), den Zweck

und die Verfahrensschritte für die Durchführung der Bewertung von Waren zu präzisieren (Art. 5) und den

Zeitraum für die Beteiligung der Kommission für das Problemlösungsverfahren mittels einer rechtlich nicht

bindenden Stellungnahme zu befristen (Art. 8).

Das Bestreben, das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung von Waren zu stärken und die Verfahren zur

Anerkennung für Unternehmen und Verwaltungen zu vereinfachen, ist aus Sicht der österreichischen

Wirtschaft begrüßenswert. Bei grenzüberschreitenden Problemen könnte die freiwillige Selbsterklärung ein

geeignetes Instrument sein, mit dem Unternehmen nachweisen können, dass ein Produkt in einem anderen

Mitgliedstaat bereits rechtmäßig vermarktet wird. Weiters begrüßen wir das vorgeschlagene außergerichtliche

Problemlösungsverfahren, um gegen Verwaltungsentscheidungen zur Verweigerung oder Beschränkung des

Marktzugangs vorgehen zu können, sowie die geplante Stärkung der Rolle der Produktinfostellen.

Ansprechpartnerin: Claudia Golser

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Abgeordnete stimmen Entsenderichtlinie zu - Fairer Wettbewerb muss ermöglicht werden

Das Europäische Parlament hat am Dienstag den überarbeiteten Vorschriften der Entsenderichtlinie

zugestimmt. Wichtigste Punkte: Ab dem ersten Tag der Entsendung gelten für entsandte Arbeitnehmer die

gleichen Vergütungsregelungen, Unterbringungsbestimmungen und Ersatz von Reisekosten wie für lokale

Arbeitnehmer des Aufnahmemitgliedstaats. Nach zwölf Monaten − auf Antrag spätestens jedoch nach 18

Monaten − findet das gesamte Arbeitsrecht des Aufnahmestaates auf den entsandten Arbeitnehmer

Anwendung. Kollektivvereinbarungen können nicht nur wie bisher im Bausektor, sondern in allen Sektoren und

Branchen auf entsandte Arbeitnehmer angewendet werden.

8 01|06|2018

Die Wirtschaftskammer Österreich steht der zeitlichen Befristung der Entsendedauer, ab der die

arbeitsrechtlichen Bestimmungen des Aufnahmestaates Anwendung finden, kritisch gegenüber. Insbesondere

konzerninterne Entsendungen haben oft eine längere Dauer und werden dadurch erschwert. Es ist aus Sicht der

österreichischen Wirtschaft zu begrüßen, dass die Zusammenarbeit bei Bekämpfung von Betrug und

Missbrauch im Zusammenhang mit der Entsendung verbessert werden soll.

Ansprechpartnerin: Claudia Golser

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Erben eines verstorbenen Arbeitnehmers sollen finanzielle Vergütung für nicht in Anspruch genommenen Urlaub verlangen können

In seinen Schlussanträgen vom 29. Mai 2018 in den verbundenen Rechtssachen C-569/16 und C-570/16 führt

Generalanwalt Yves Bot aus, dass der durch die Arbeitszeitrichtlinie 2003/88/EG zustehende Anspruch auf

finanzielle Vergütung für nicht angetretenen bezahlten Jahresurlaub durch Tod eines Arbeitnehmers als

ein durch die Charta der Grundrechte der Europäischen Union geschütztes Recht anzusehen ist.

Im gegenständlichen Fall wurde von Ehefrauen für ihre verstorbenen Ehemänner von ehemaligen Arbeitgebern

finanzielle Abgeltung des bezahlten Jahresurlaubs, der nicht mehr wahrgenommen werden konnte, gefordert.

Frau Bauer machte den Anspruch gegen eine Körperschaft des öffentlichen Rechts geltend. Frau Broßonn

forderte finanzielle Vergütung von einem privaten Arbeitgeber. Beiden wurde die Zusage zu einer Vergütung

des Urlaubs verwehrt.

Bereits in seinem früheren Urteil in der Rechtssache Bollacke entschied der Gerichtshof, dass die

Arbeitszeitrichtlinie dahingehend auszulegen ist, dass ein Abgeltungsanspruch für den nicht angetretenen

Urlaub nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch den Tod des Arbeitnehmers nicht untergeht.

Generalanwalt Bot sieht keinen Grund gegeben, diesen Ansatz infrage zu stellen und weist weiters darauf hin,

dass auch erbrechtliche Aspekte bereits in diesem Urteil berücksichtigt sind. Den Schlussanträgen folgend, steht

Frau Bauer der Anspruch auf finanzielle Vergütung für nicht genommenen bezahlten Urlaub direkt aus der

Arbeitszeitrichtlinie zu, da sie ihn gegen eine Körperschaft des öffentlichen Rechts erhoben hat. Da Richtlinien

für den Einzelnen keine Verpflichtungen begründen können, stützt sich der Anspruch von Frau Broßonn auf die

Grundrechtecharta. Artikel 31 Absatz 2 der Charta ist laut dem Generalanwalt nicht nur als bedeutsamer

Grundsatz des Sozialrechts der Union, sondern als vollwertiges soziales Grundrecht anzusehen.

Dahingehend schlägt Generalanwalt Yves Bot vor, nationale Regelungen, die der finanziellen Vergütung für

nicht genommenen Urlaub an die Erben eines verstorbenen Arbeitnehmers entgegenstehen, als

unionsrechtswidrig zu bestätigen.

Ansprechpartnerin: Claudia Golser

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9 01|06|2018

WKÖ-Präsident Mahrer zu US-Strafzöllen: „EU muss jetzt Interessen der europäischen und österreichischen Wirtschaft verteidigen“

Wie erwartet kam am Donnerstagnachmittag die Meldung: US-Präsident Donald Trump wird die bis Ende Mai

geltende Ausnahmeregelung für die EU von den US-Strafzöllen nicht verlängern. Als eine „harte und in der Sache

nicht gerechtfertigte Attacke auf den freien Welthandel“ wertet Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer

die US-Strafzölle von 25 Prozent auf Stahlimporte und von zehn Prozent auf Aluminium, die mit 1. Juni

nun auch auf Importe aus der EU wirksam werden. „Niemand will einen Handelskrieg, denn ein solcher bringt

am Ende nur Verlierer. Klar ist aber auch, dass die EU die europäischen und damit auch die österreichischen

Wirtschaftsinteressen verteidigen muss und Gegenmaßnahmen setzen wird. Wir dürfen uns nicht erpressen

lassen. Europa ist hier gut vorbereitet und hat die Unterstützung der österreichischen Wirtschaft.“

Österreich ist von den bevorstehenden US-Maßnahmen dreifach betroffen: Erstens durch die Beschränkungen

für Direktimporte von Stahl und Aluminium in die USA. Vor allem die Stahlexporte in Richtung USA hatten sich

voriges Jahr hervorragend entwickelt. Zudem könnten insbesondere österreichische Hersteller von

Vorprodukten und Zulieferer negativ in die Ziehung kommen, weil nun auch ihre Kunden in der EU und in

Drittstaaten erschwerten Zugang zu den US-Märkten haben. Und drittens werden andere Länder ebenfalls

Importbeschränkungen für Aluminium und Stahl ergreifen, um „Umwegimporte“ von Stahl- und Aluminium zu

verhindern, das nicht mehr in die USA verkauft werden kann.

„Strafzölle sind der falsche Weg und schaden allen Beteiligten. Zugleich gilt: So unangenehm die Situation auch

ist, wir müssen mit den Amerikanern im Gespräch bleiben und alles daran setzen, dass die Märkte offen

bleiben“, betont Mahrer. Österreich sei als exportorientiertes Land auf offene Märkte und Freihandel

angewiesen – auch und gerade im Verhältnis zu den USA, die nach Deutschland inzwischen zweitwichtigster

Handelspartner sind. 2017 wurden Waren im Wert von 9,7 Milliarden Euro in die USA exportiert, inklusive

Dienstleistungen und Importen liegt das gesamte Handelsvolumen bei knapp 18 Milliarden Euro.

Ansprechpartnerin: Sophie Windisch

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Vorschläge im Steuer-Bereich: keine neuen Hürden, sondern Rechtssicherheit schaffen

Beim letzten Rat für Wirtschaft und Finanzen (ECOFIN) wurde die Richtlinie bezüglich des verpflichtenden

automatischen Informationsaustauschs bei der Besteuerung über meldepflichtige grenzüberschreitende

Modelle angenommen. Die Einigung dazu war bereits beim ECOFIN im März erzielt worden. Durch die neuen

Regeln werden Intermediäre - wie Banken, Rechtsanwälte, und Wirtschaftsprüfer - dazu verpflichtet,

grenzüberschreitende und potenziell aggressive Steuerplanungsmodelle gegenüber den Steuerbehörden

offenzulegen. Des Weiteren hat der Rat zugestimmt, zwei weitere Steuergebiete - die Bahamas und St. Kitts

und Nevis - von der EU-Liste der nicht kooperativen Länder und Gebiete zu streichen. Auch hat der Rat

Schlussfolgerungen zur Standardbestimmung der EU über verantwortungsvolles Handeln im Steuerbereich bei

Übereinkünften mit Drittländern verabschiedet.

10 01|06|2018

Zu dem von der Kommission am 30. November 2017 vorgeschlagenen Verordnungsvorschlag zur Stärkung der

Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden auf dem Gebiet der Mehrwertsteuer konnte keine allgemeine

Ausrichtung erzielt werden. Die bulgarische Ratspräsidentschaft hatte auch zwei weitere, etwas ältere

Mehrwertsteuer-Vorschläge auf die Tagesordnung gesetzt. Eine Einigung zu den Vorschlägen betreffend die

ermäßigten Steuersätze auf elektronische Veröffentlichungen sowie zur Möglichkeit einer Umkehr der

Mehrwertsteuerschuld (Reverse Charge) war letztes Jahr im Juni gescheitert. Auch dieses Mal konnte keine

allgemeine Ausrichtung erzielt werden.

Die Kommission hat am 25. Mai weitere Steuervorschläge veröffentlicht. Zu dem am 4. Oktober 2017 publizierten

ersten Teil ihres großen Mehrwertsteuerpakets erschien nun ein Vorschlag mit technischen Maßnahmen zur

Schaffung eines betrugssicheren EU-Mehrwertsteuersystems, der detailliertere Bestimmungen beinhaltet und

die Umsetzung der Pläne näher definieren soll. Durch die von der Kommission initiierte Reform soll das

Mehrwertsteuersystem innerhalb der EU grundsätzlich reformiert werden und künftig auf dem

Bestimmungslandprinzip basieren. In Zukunft soll der Verkäufer verantwortlich sein, die Mehrwertsteuer zu

berechnen und einzutreiben. Durch die technischen Vorschläge sollen unter anderem 200 der 408 Artikel der

aktuellen Mehrwertsteuerrichtlinie angepasst und die Besteuerung von Waren vereinfacht werden. Zudem wird

ein zentrales Online-Portal für Händler eingeführt. Bis zum Jahr 2022 soll der einheitliche Mehrwertsteuerraum

umgesetzt werden.

Die WKÖ sieht das Paket durchaus kritisch, da befürchtet wird, dass die Pläne der Kommission für alle

Unternehmer mit hohen Mehrkosten, beträchtlichem Verwaltungsmehraufwand sowie steigender

Rechtsunsicherheit verbunden sind. Die technischen Details werden derzeit umfassend geprüft.

Die Kommission hat des Weiteren vorgeschlagen, die Vorschriften zu Verbrauchsteuern auf Alkohol innerhalb

der EU neu zu gestalten. Unter anderem sehen die Vorschläge vor, ein einheitliches Zertifizierungssystem für

alle Mitgliedstaaten einzuführen sowie die bestehenden IT-Systeme zu erneuern. Vorgesehen sind zudem

erleichternde Maßnahmen für KMU. Insgesamt sollen die neuen Maßnahmen Kosten sowie administrative Hürden

für Unternehmen senken. Die WKÖ ist dabei, die Vorschläge zu prüfen und wird sich in den Rückmeldeprozess

der Kommission einbringen.

Ansprechpartnerin: Sophie Windisch

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Arbeitslosigkeit sinkt weiter

Im Euroraum lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im April 2018 laut eurostat bei 8,5 Prozent. Damit

verzeichnete sie einen Rückgang gegenüber 8,6 Prozent im März 2018 sowie gegenüber 9,2 Prozent im April

2017. Das ist die niedrigste Quote, die seit Dezember 2008 im Euroraum verzeichnet wurde.

In der EU28 lag die Arbeitslosenquote im April 2018 bei 7,1 Prozent. Damit war sie unverändert gegenüber März

2018 und sank gegenüber 7,8 Prozent im April 2017. Das ist der niedrigste Wert, der seit September 2008 in der

EU28 verzeichnet wurde.

11 01|06|2018

Von den Mitgliedstaaten meldeten die Tschechische Republik (2,2 Prozent), Malta (3,0 Prozent) und Deutschland

(3,4 Prozent) im April 2018 die niedrigsten Arbeitslosenraten. Österreichs Wert lag bei 4,9 Prozent. Die

höchsten Raten registrierten Griechenland (20,8 Prozent im Februar 2018) und Spanien (15,9 Prozent).

Quelle: eurostat

Ansprechpartnerin: Verena Martelanz

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ECHA sucht Data Programme Manager und Scientific Officer/Toxicologist

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) mit Sitz in Helsinki sucht:

Data Programme Manager

Temporary Agent (M/F), Grade AD 7, Ref.: ECHA/TA/2018/002, Bewerbung bis 18. Juni möglich.

Scientific Officer/Toxicologist

Temporary Agent (M/F), Grade AD 6, Ref.: ECHA/TA/2018/003, Bewerbung bis 25. Juni möglich.

Weitere Informationen sind online abrufbar.

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12 01|06|2018

Die voraussichtlichen Themen der 2.257. Sitzung am 6. Juni 2018:

Politische Koordinierung / Digitaler Binnenmarkt / Energieunion / Beschäftigung, Wachstum, Investition

und Wettbewerbsfähigkeit / Haushalt / Klima und Energie / Steuern und Zoll / Binnenmarkt, Industrie,

Unternehmertum und KMU / Bildung, Kultur, Jugend und Sport / Forschung, Wissenschaft und

Innovation / Wirtschaft und Digitale Gesellschaft

Vorschlag für eine Verordnung über ein Programm für ein digitales Europa für den

Zeitraum 2021-2027

Vorschlag für eine Verordnung zur Einrichtung des Rahmenprogramms für Forschung

und Innovation „Horizont Europa“, in dem die Regeln für die Verbreitung der

Ergebnisse festgelegt sind

Vorschlag für eine Verordnung zur Einführung des Forschungs- und Ausbildungs-

programms der Europäischen Atomgemeinschaft für den Zeitraum 2021-2025

Vorschlag für einen Beschluss des Rates zur Änderung des Beschlusses 2007/198 /

Euratom zur Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für den ITER und für die

Entwicklung der Fusionsenergie

Vorschlag für eine Verordnung zur Einrichtung des Europäischen Weltraumprogramms

betreffend die Agentur der Europäischen Union für den Weltraum

Vorschlag für eine Verordnung zur Einrichtung der Fazilität Connecting Europe

Vorschlag für eine Verordnung zur Festlegung des Fiscalis-Programms für die

Zusammenarbeit im Steuerbereich

Vorschlag für eine Verordnung zur Festlegung des Zollprogramms für die

Zusammenarbeit im Zollbereich für den Zeitraum 2021-2027

Vorschlag für eine Verordnung zur Festlegung des Programms für den Binnenmarkt, der

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, einschließlich der kleinen und mittleren

Unternehmen, und der europäischen Statistiken

Vorschlag für eine Verordnung über die Arbeitsweise der Europäischen Union bezüglich

bestimmter Gruppen horizontaler staatlicher Beihilfen

Vorschlag für eine Verordnung zur Einrichtung des Programms Europäisches

Solidaritätskorps

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13 01|06|2018

Interinstitutionelle Beziehungen / Haushalt

Jahresbericht 2017 über die Verwaltung und die Ausführung des EU-Haushalts

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4. Juni Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz

Europäischer Kodex für elektronische Kommunikation (Neufassung)

Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die

Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen

Freier Verkehr nicht personenbezogener Daten in der Europäischen Union

7. Juni Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Berichterstattung über die laufenden interinstitutionellen Verhandlungen

Governance-System der Energieunion

Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (Neufassung)

Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 über Pflanzenschutzmittel

Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die

Bewertung von Gesundheitstechnologien und zur Änderung der Richtlinie 2011/24/EU

Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe in der Europäischen Union:

Zeit zu handeln!

Qualität von Wasser für menschlichen Gebrauch (Neufassung)

7. Juni Ausschuss für Kultur und Bildung

Vom CULT-Ausschuss beantragte und von der Fachabteilung in Auftrag gegebene und

betreute Studie mit dem Titel „ESIF and culture, education, youth & sport – the use of

European Structural and Investment Funds in policy areas of the Committee on Culture

& Education“ (Die ESI-Fonds und Kultur, Bildung Jugend und Sport – Inanspruchnahme

der europäischen Struktur- und Investitionsfonds in den Politikbereichen des

Ausschusses für Kultur und Bildung) – Erläuterungen durch Mike Coyne und Malin

Carlberg vom Centre for Strategy & Evaluation Services (CSES)

Inhaltsverzeichnis

14 01|06|2018

4.-5. Juni Justiz und Inneres

Beratungen über Gesetzgebungsakte:

Vertragsrecht – Richtlinie über den Warenhandel

Richtlinie über Insolvenz, Restrukturierung und die zweite Chance

Elektronische Beweismittel

7.-8. und 11. Juni Verkehr, Telekommunikation und Energie

7. Juni: Beratungen über Gesetzgebungsakte:

Luftverkehr

Verordnung zur Sicherstellung des Wettbewerbs im Luftverkehr (Allgemeine

Ausrichtung)

Landverkehr

Mobilitätspaket I

a) Verordnung über den Zugang zum Beruf

b) Verordnung über den Marktzugang im Güterkraftverkehr

c) Verordnung über Ruhezeiten und Fahrtenschreiber

d) Richtlinie über die Durchsetzung von Sozialvorschriften und eine Lex Specialis

zur Entsendung von Kraftfahrern (Sachstandsbericht / ggf. Allgemeine

Ausrichtung)

e) Richtlinie über elektronische Mautsysteme und Informationsaustausch

f) Richtlinie zur Änderung der Richtlinie 2006/1/EG über die Verwendung von

gemieteten Fahrzeugen (Allgemeine Ausrichtung)

Mobilitätspaket II

a) Richtlinie über den kombinierten Güterverkehr

b) Richtlinie zur Änderung der Richtlinie 2009/33/EG über saubere und

energieeffiziente Fahrzeuge (Sachstandsbericht)

Verordnung über die Rechte und Pflilchten der Fahrgäste im Eisenbahnverkehr

(Sachstandsbericht)

Sonstiges:

Mobilitätspaket III (Informationen der Kommission)

Arbeitsprogramm des kommenden Vorsitzes (Informationen der österreichischen

Delegation)

8. Juni: Beratungen über Gesetzgebungsakte:

Telekommunikation über Privatsphäre und elektronische Kommunikation

Verordnung zum Rechtsakt zur Cybersicherheit

Richtlinie über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors

Inhaltsverzeichnis

15 01|06|2018

Sonstiges:

Aktuelle Gesetzgebungsvorschläge

Regelungsrahmen

a) Richtlinie über den europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation

(Neufassung)

b) Verordnung zur Einrichtung des Gremiums Europäischer Regulierungsstellen für

elektronische Kommunikation (GEREK)

Verordnung über einen Rahmen für den freien Verkehr nicht personenbezogener

Daten in der Europäischen Union

11. Juni: Beratungen über Gesetzgebungsakte:

Verordnung zur Gründung der ACER (Allgemeine Ausrichtung)

Verordnung zum Rechtsakt zur Cybersicherheit

Richtlinie über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors

Sonstiges:

Aktuelle Gesetzgebungsvorschläge

Paket „Saubere Energie“

i) Verordnung über dass Governance-System der Energieunion

ii) Richtlinie über Energie aus erneuerbaren Quellen (Neufassung)

iii) Richtlinie zur Energieeffizienz (Informationen des Vorsitzes zum Sachstand)

Jüngste Entwicklungen auf dem Gebiet der Außenbeziehungen im Energiebereich

(Informationen der Kommission)

Arbeitsprogramm des kommenden Vorsitzes (Informationen der österreichischen

Delegation)

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Ausgewählte Fälle kommender Woche:

5. Juni Urteil des Gerichtshofs (Große Kammer) in der Rechtssache C-210/16 Wirtschafts-

akademie Schleswig-Holstein

Datenschutzrechtliche Verantwortung für Facebook-Fanpage

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein ordnete

gegenüber der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein (einem privatrechtlich

organisierten Bildungsunternehmen) an, ihre bei Facebook Ireland betriebene

„Fanpage“ zu deaktivieren, da weder die Wirtschaftsakademie noch Facebook die

Besucher der Fanpage darauf hinwiesen, dass Facebook mittels Cookies ihre

personenbezogenen Daten erhebe und diese Daten danach verarbeite, um

Besucherstatistiken für die Wirtschaftsakademie zu erstellen und die Verbreitung

zielgerichteter Werbung durch Facebook zu ermöglichen (verhaltensbezogenes

Webtracking). Die Wirtschaftsakademie hat diese Anordnung vor den deutschen

Gerichten angefochten, in den ersten beiden Instanzen mit Erfolg. Das Landeszentrum

wandte sich daraufhin an das Bundesverwaltungsgericht, das den Gerichtshof in

diesem Zusammenhang um Auslegung der Datenschutzrichtlinie 95/46 ersucht.

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Generalanwalt Bot hat in seinen Schlussanträgen vom 24. Oktober 2017 die Ansicht

vertreten, dass die Wirtschaftsakademie für die in der Erhebung von personen-

bezogenen Daten durch Facebook bestehende Phase der Verarbeitung gemeinsam mit

Facebook verantwortlich sei. Die Möglichkeit für das Landeszentrum, seine

Einwirkungsbefugnisse gegenüber Facebook Inc. und Facebook Ireland auszuüben,

schließe keineswegs aus, Maßnahmen gegen die Wirtschaftsakademie zu ergreifen, und

könne daher als solche deren Rechtmäßigkeit nicht berühren.

Weitere Informationen

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5. Juni Schlussanträge des Generalanwalts am Gerichtshof in der Rechtssache C-73/17

Frankreich / Parlament

Plenartagung des Europäischen Parlaments in Brüssel

Frankreich begehrt die Nichtigerklärung von vier Handlungen, die das Europäische

Parlament im Rahmen der Ausübung seiner Haushaltsbefugnis während der

zusätzlichen Plenartagung angenommen hat, die am 30. November und 1. Dezember

2016 in Brüssel stattfand. Nach Ansicht Frankreichs verstoßen diese Handlungen gegen

die Protokolle über die Festlegung der Sitze der Unionsorgane. Sowohl aus den

Protokollen als auch der Rechtsprechung des Gerichtshofs gehe hervor, dass das

Europäische Parlament seine Haushaltsbefugnisse nicht in zusätzlichen, in Brüssel

stattfindenden Plenartagungen ausüben könne, sondern sie in ordentlichen, in

Straßburg stattfindenden Plenartagungen ausüben müsse. Da Frankreich jedoch die

Handlung des Präsidenten des Europäischen Parlaments, mit dem er festgestellt habe,

dass der Gesamthaushaltsplan der Union für das Haushaltsjahr 2017 angenommen

wurde, nicht wegen ihres Zwecks oder ihres Inhalts beanstandet, sondern nur, weil

diese Handlung während einer ordentlichen Plenartagung in Straßburg hätte

angenommen werden müssen, hat es außerdem beantragt, die Rechtswirkungen dieser

Handlung bis zum Erlass einer neuen rechtmäßigen Handlung aufrecht zu erhalten.

Dies sei erforderlich, um die Kontinuität des europäischen öffentlichen Dienstes

sicherzustellen und Rechtssicherheit zu garantieren.

Weitere Informationen

7. Juni Mündliche Verhandlung vor dem Gerichtshof in den verbundenen Rechtssachen

C-412/17 Touring Tours und Travel und C-474/17 Sociedad de Transportes

Passkontrollen durch Busfahrer vor Einreise nach Deutschland

Nach deutschem Recht sind Busunternehmen verpflichtet, vor der Einreise nach

Deutschland Pass und Aufenthaltstitel der Passagiere zu kontrollieren. Das deutsche

Bundesverwaltungsgericht möchte vom EuGH wissen, ob dies mit der Abschaffung von

Grenzkontrollen durch den Schengener Grenzkodex vereinbar ist. Das Bundes-

verwaltungsgericht hat über die Fälle von zwei Busunternehmen zu entscheiden, die

Bescheide des Bundespolizeipräsidiums anfechten, mit denen ihnen untersagt wurde,

Ausländer ohne den erforderlichen Pass und den erforderlichen Aufenthaltstitel nach

Deutschland zu befördern. Für jeden Fall der Zuwiderhandlung wurde ihnen ein

Zwangsgeld angedroht. Die Bundespolizei hatte zuvor festgestellt, dass mit den

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Linienbussen dieser Unternehmen in nicht unerheblichem Umfang auch Ausländer ohne

die erforderlichen Reisedokumente über die deutsch-niederländische Grenze bzw. die

deutsch-belgische Grenze befördert worden seien.

Weitere Informationen C-412/17

Weitere Informationen C-474/17

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Allgemein

Öffentliche Konsultation zu Drohnen (unbemannte Luftfahrzeuge) – technische

Normen für Drohnen als Produkt sowie Bedingungen für den Drohnenbetrieb

13.04.2018 – 09.07.2018

Beschäftigung und Soziales

Öffentliche Konsultation zur Eingliederung Langzeitarbeitsloser in den Arbeitsmarkt

02.05.2018 – 31.07.2018

Besteuerung und Zollunion

Öffentliche Sondierungskonsultation über die Einrichtung von Beschlüssen in Bezug auf

verbindliche Informationen im Bereich der Zollwertermittlung in der EU

01.03.2018 – 01.06.2018

Binnenmarkt, Unternehmertum und KMU, Industrie

Öffentliche Konsultation über mögliche Maßnahmen zur Regulierung der Umwelt-

auswirkungen von Werkzeugmaschinen und Schweißgeräten

16.04.2018 – 10.07.2018

Digitale Wirtschaft und Gesellschaft

Öffentliche Konsultation über Maßnahmen zur Verbesserung der Wirksamkeit der

Bekämpfung illegaler Online-Inhalte

30.04.2018 – 25.06.2018

Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion

Eignungsprüfung des EU-Vorschriftenrahmens im Bereich der Unternehmens-

berichterstattung

21.03.2018 – 21.07.2018

Mobilität und Verkehr

Öffentliche Konsultation zu Gebühren für die Nutzung von Flughafeninfrastrukturen

03.04.2018 – 26.06.2018

Öffentliche Konsultation zu Regelungen für lärmabhängige Wegeentgelte

28.03.2018 – 20.06.2018

18 01|06|2018

Öffentliche Konsultation über gemeinsame Vorschriften für den Betrieb von EU-Luft-

fahrtunternehmen im Luftverkehrsbinnenmarkt

15.03.2018 – 07.06.2018

Öffentliche Konsultation über gemeinsame Vorschriften für den Betrieb von EU-

Luftfahrtunternehmen im Luftverkehrsbinnenmarkt

15.03.2018 – 07.06.2018

Steuern und Zollunion

Öffentliche Konsultation zu Verbrauchsteuern auf Tabakwaren und zur möglichen

Besteuerung neuartiger Tabakerzeugnisse

23.05.2018 – 03.09.2018

Umwelt, Chemikalien, Öffentliche Gesundheit, Wasserressourcen, Bodenqualität, Abfallvermeidung

und Wiederverwertung

Öffentliche Konsultation als Beitrag zur Eignungsprüfung für die Luftqualitäts-

richtlinien der EU

08.05.2018 – 31.07.2018

Öffentliche Konsultation zur Evaluierung der Richtlinie über die strategische

Umweltprüfung

23.04.2018 – 23.07.2018

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