07/2015 Nr. 72

Der Juli im Zeichen der Freiheit

Vorwort Gedicht

Die Freiheit genießen können...Der Juli steht bei uns in diesem Jahr ganz im Zeichen der Frei-heit. In Frankreich begann die sogenannte »Julirevolution« am 27. Juli 1830. Diese dreitägige Revolution wird von vielen His-torikern als Auslöser liberaler und demokratischer Bestrebungen in ganz Europa angesehen. Doch was ist eigentlich „die Freiheit“? Ge-meinhin wird sie als Möglichkeit definiert, ohne Zwang zwischen allen Möglichkeiten auswäh-len und entscheiden zu können. Die Freiheit ermöglicht uns also Zwanglosigkeit und schenkt uns Entscheidungsvielfalt. Die Frei-heit als solche wird uns mittler-weile sogar laut Verfassung als Grundrecht garantiert. Dass dies nicht immer so wahr zeigt auch unser Titelmotiv. Auseinanderset-zungen, Revolutionen und Kriege mussten geführt werden, damit wir in Freiheit leben können und alle Vorzüge dieser Lebenswei-

se genießen können. Gerade im Juli, wenn das Wetter nicht besser sein könnte und man nach Her-zenslust den Sommer genießt und ganz zwanglos den Tag auf sich zukommen lässt, dann kostet man seine eigene Freiheit aus. Und dieses Gefühl sollte uns Freude bereiten. Denn es war wie gesagt nicht immer so in unseren Brei-tengraden. Und auch heutzutage gibt es viele Regionen der Erde, in denen die Freiheit nicht selbstver-ständlich ist und bisweilen sogar massiv unterdrückt wird. Alltäg-liche Nachrichtenmeldungen von Flüchtlingen aus allen Teilen der Welt zeugen davon. Bedenken wir auch das wenn wir einen friedli-chen und schönen Juli verleben und hoffen wir, dass sich auch für die unfreien Teile der Welt das Blatt zur Freiheit wenden wird! Haben Sie einen schönen Juli und schenken Sie sich selbst ein paar freie und sonnige Stunden!

Übrigens...“Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit anderer respektiert und fördert.”Nelson Mandela · 1918-2013

Vorwort Gedicht

Die Freiheit genießen können...

Vogel - Freiheit

Möcht’ in die Berge, auf die Höhen heraus aus diesem engen Tal

will durch die stillen Wälder gehen die laute Stadt wird mir zur Qual.

Ich lieb des Gipfelwindes Toben der Alpendohlen kecken Schrei

sie lassen sich im Winde treiben – ach – wäre ich doch auch so frei!

Christa Astl, 2012

Verschiedenes Thema des Monats

Die Freiheit führt das Volk an.Eugène Ferdinand Victor Delacroix (1798-1863)Die eindrucksvolls-te Bildbeschreibung stammt des Bildes stammt von HEIN-RICH HEINE: „.. trotz etwaiger Kunst-mängel atmet in dem Bilde ein großer Ge-

danke, der uns wunderbar entgegenweht. Eine Volksgruppe während den Juliustagen ist dargestellt, und in der Mitte, beinahe wie eine al-legorische Figur, ragt hervor ein jugendliches Weib, mit einer roten phrygischen Mütze auf dem Haupte, eine Flinte in der einen Hand, und in der anderen eine dreifarbige Fahne. Sie schreitet dahin über Lei-chen, zum Kampfe auffordernd, entblößt bis zur Hüfte, ein schöner, ungestümer Leib, das Gesicht ein kühnes Profil, frecher Schmerz in den Zügen, eine seltsame Mischung von Phyrne [berühmteste Hetäre Athens], Poissarde [Fischweib] und Freiheitsgöttin. Daß sie eigentlich letztere bedeuten solle, ist nicht ganz bestimmt ausgedrückt, diese Fi-gur scheint vielmals die wilde Volkskraft, die eine fatale Bürde abwirft, darzustellen. Ich kann nicht umhin zu gestehen, diese Figur erinnert mich ... an jene Schnelläuferinnen der Liebe oder Schnelliebende, die des Abends auf den Boulevards umherschwärmen; ich gestehe, daß der kleine Schornsteincupido, der, mit einer Pistole in jeder Hand, neben dieser Gassenvenus steht, vielleicht nicht allein vom Ruß beschmutzt ist... daß der Held, der mit seinem Schießgewehr hinstürmt, in seinem Gesichte die Galeere und in seinem häßlichen Rock gewiß noch den Duft des Assisenhofes [Schwurgerichts] trägt; - aber das ist es eben, ein großer Gedanke hat diese gemeinen Leute ... geadelt und geheiligt und die entschlafene Würde in ihrer Seele wieder aufgeweckt“.

Das Zitat über die Freiheit auf Seite 2 sagt viel darüber aus, wie freies Leben in unserer Zeit aussehen sollte – sowohl im Einklang mit sich selbst, als auch respektvoll anderen Men-schen gegenüber. Nelson Man-dela (Bild 1), einer der größten Staatsmänner unserer Zeit hat es gesagt. Mandela wusste wovon er spricht, denn er saß 27 Jahre lang in Haft, weil er das Recht auf Freiheit und Gleichberech-tigung in ganz Südafrika forder-te. Trotz der langen Haft blieb er auch nach seiner Freilassung dabei nicht nur gegen die Apart-heid zu kämpfen, sondern sich für ein friedliches und respekt-volles Miteinander aller Rassen einzusetzen. Dieses Miteinander von eigener Freiheit und gegen-seitigem Respekt deuten auch viele Philosophen als wichtige Maxime für ein friedliches und freiheitliches Miteinander aller

Menschen und Völker. Dazu zählt auch die Sichtweise Im-manuel Kants (Bild 2), der mit seinem Kategorischen Imperativ einen Leitfaden formulierte, der besagt dass ein Mensch immer-zu kontrollieren muss, ob seine Handlung objektiv ist und nicht eine Neigung eine Rolle spielt. Die Objektivität der Handlung ist besonders wichtig, da so kein Mensch Schaden nimmt. Im Grunde also das altbekannte „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg‘ auch keinem An-

Verschiedenes Thema des Monats

Das Grundrecht auf Freiheit...

Wissenswertes zum ThemaAuch die französische Revolution des Jahres 1789 mit dem Sturm auf die Bastille am 14. 07. des Jahres hatte ihren Höhepunkt im Juli – einem für das freiheitliche Streben scheinbar elementarem Monat.

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Thema des Monats Geburtstage

dern‘ zu.“ Freiheitliches Leben bedingt also den Respekt vor der Freiheit Anderer, damit Ande-re nicht auf die Idee kommen, mich selbst in meiner Freiheit zu beschränken. Was zunächst etwas kompliziert klingt, bedarf im Grunde nur weniger Dinge – einem freien Willen und der Vernunft, diesen nach bestem Wissen und Gewissen anzu-wenden. Nicht zuletzt deshalb wurde auch die Julirevolution, die auf dem Titelbild dargestellt ist, zum Erfolg. Denn was zu-nächst als ein blindes, wütendes Anrennen gegen die Obrigkeit aussah, entpuppte sich bald als ein Prozess, der von vielen klu-gen Köpfen unterstützt, geför-dert und getragen wurde und sich mehr und mehr in allen Teilen und Schichten der Bevöl-kerung durchsetzte. Ein immer lauteres Begehren nach Selbst-bestimmung und der Freiheit als Grundrecht kam auf und so

gipfelte der Ruf nach „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ in den französischen Revoluti-onen von 1789 und schließlich in der Juli-Revolution von 1848, die ein neues Denken und zahl-reiche Revolutionen in weiteren Staaten Europas bewirkten.

Interessant ist die Tatsache, dass die meisten der Staatsmänner, die wir als groß und prägend bezeichnen, immer mit ihrem Einsatz für die Freiheit in Ver-bindung stehen. Denken wir nur an Abraham Lincoln, Mahatma Ghandi, Ernesto „Che“ Gueva-ra oder Lech Walesa. Alle hatten den Mut für etwas einzutreten, von dem sie nicht wussten, dass es von Erfolg gekrönt sein sollte. Alle waren aber überzeugt vom freiheitlichen Prinzip.

Interessant aber eben auch, dass eben viele der wichtigsten frei-heitliche historische Aktivitäten in den Monat Juli fielen.

Wissenswertes zum ThemaDa sich die französische Juli-Revolution an drei Tagen, am 27., 28. und 29. Juli 1830 abspielte, werden diese Tage im franzö-sischen Sprachraum auch als die „drei Glorreichen“ (Les Trois Glorieuses) bezeichnet.

Thema des Monats Geburtstage

Trauert nicht, wenn eines Herzens Melodie verstummt! Bald findet eine Hand sich, wieder es zu stimmen.Friedrich Hölderlin

Geburtstage Mitarbeiter02.07. Frau Sigrun Hebener 08.07. Frau Elsbeth Weber 09.07. Frau Anna Staffel

Geburtstage Bewohner05.07. Frau Post 09.07. Frau Effinger

Herzlich Willkommen12.06. - 09.07.2015 Herr Pflug 16.06.2015 Frau Trenker 09.07. - 19.07.2015 Frau Wege 17.07. - 25.07.2015 Frau Muth 23.06. - 04.07.2015 Frau Ehringhaus 29.06. - 10.08.2015 Frau Schlosser

Verstorbene Heimbewohner01.06. Frau Wilhelmine Bieker 10.06. Frau Anna Haas 19.06. Frau Elisabeth Lorenz

Aktuelles Historisches

Termine/Veranstaltungen im Juli:03.07.2015 15:30 Uhr Gottesdienst im Speisesaal EG M. Bürger, Hommertshausen, Freie ev. Gemeinde

10.07.2015 15:30 Uhr Gottesdienst im Speisesaal EG U. Müller, Simmersbach, Herb. Gem. Verband

18.07.2015 Sommerfest im Senioren-Zentrum Dautphetal

18.07.2015 17:00 Uhr Gottesdienst im Festzelt R. Braun, Dautphe, Ev.-luth. Kirchengemeinde

24.07.2015 15:30 Uhr Gottesdienst im Speisesaal EG M. Bürger, Hommertshausen, Freie ev. Gemeinde

31.07.2015 15:30 Uhr Gottesdienst im Speisesaal EG H. Kimmel, Dautphe, Freie ev. Gemeinde

Seelsorge:Die evangelische Seelsorge übernimmt Pfarrer Rüdiger Jung. Bitte sagen Sie ihm direkt Bescheid oder geben Sie einer Pflege-kraft den Wunsch weiter, dass er einmal zu Ihnen kommen soll. Telefon: 06464-6553.

Preisausschreiben:Gutschein im Wert von 20,00 E der Gärtnerei Weigel, Dautphe an: Frau Ulrike Tadros, Wiesenstrasse 16, 35719 Angelburg

Aktuelles Historisches

Das geschah im Juli...01.-03.07.1863: Die Schlacht bei Gettysburg mit mehr als 5700 Gefallenen ist die größte Schlacht des Amerikanischen Bürgerkriegs.

02.07.1900: Graf Ferdinand von Zeppelin (1838-1917) unter-nimmt mit seinem Starrluftschiff eine erste Versuchsfahrt.

04.07.1927: Geburtstag der italienischen Leinwanddiva Gina Lol-lobrigida.

09.07.1762: Der russische Zar Peter III. (1728-1762) wird durch eine Verschwörung entmachtet; seine Frau Katharina (später „die Große“, 1729-1796) wird zur Alleinherrscherin Russlands erklärt.

11.07.1975: Die chinesische Nachrichtenagentur »Hsinhua« mel-det den Fund der Grabstätte des ersten chinesischen Kaisers, Qin Shi Huangdi (259 v.Chr.-210 v.Chr.), in dessen Grab sich die sagen-hafte Terrakotta-Armee befindet.

16.07.1918: Der letzte russische Zar Nikolaus II. (1868-1918) und seine Familie werden in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli in Jeka-terinburg (Swerdlowsk) von den Bolschewisten ermordet.

20.07.1909: Geburtstag des Schauspielers Erroll Flynn (Vom Win-de verweht).

25.07.1892: Gründungsdatum des Fußballvereins BFC Hertha 92, später bekannt als Hertha BSC Berlin.

29.07.1588: Die spanische Armada wird durch Englische Schiffs-verbände vernichtend geschlagen.

31.07.1954: Erstbesteigung des zweithöchsten Berges der Erde, des »K2« (8611 m) im Karakorum-Gebirge zwischen Pakistan und Chi-na durch die Italiener Achille Compagnoniund Lino Lacedelli.

Zu guter Letzt„Jedes Ding hat seine Zeit. “

William Shakespeare

Rätsel Denksport

Rätsel Denksport

Gleichheit • Freiheit • Kant • Sommer Sonnenschein • Juli • Spaziergang • Hitze

Die Frage des Monats:Was ist beim Elefanten klein und beim Floh groß?

Antwort: Das „F“.

WortsuchspielFinden Sie die im Rätsel versteckten Begriffe. Diese können senkrecht und waagerecht versteckt sein.

Impressum Seniorenzentrum Dautphetal

Inh.: Manfred Reusing e. K.

Friedensdorfer Str. 41 · 35232 Dautphetal Tel.: 06466 92530 · e-mail: info@szd.de

Auflage: 200 Exemplare Erscheinungsweise: montlich Druck: Special-Druck-Design Carl-Bantzer-Weg 2 · 35279 Neustadt

Foto Titelseite: M. Großmann · pixelio.de

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