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1 Deutscher Erfindergeist aus dem Karpatenbogen Kathrin Kepp Adam Kraft-Gymnasium, Schwabach Klasse: 6. C

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Deutscher Erfindergeist aus dem

Karpatenbogen

Kathrin KeppAdam Kraft-Gymnasium,

SchwabachKlasse: 6. C

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Erfinder aus Siebenbürgen

• Prof. Dr. Hermann Oberth (1894 -1989), der Vater der Weltraumfahrt war ein Siebenbürger Sachse

• in Feucht bei Nürnberg - Raumfahrt-Museum.

• Wilhelm Folberth, Mediascher Schlosserlehrling, der Erfinder des ersten automatischen Scheibenwischers

• lebte in den USA und hatte mit der Erfindung großen Erfolg

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Wer sind die Siebenbürger?

im 12. Jh.

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Der Karpatenbogen - wo diese Geschichte ihren Anfang nahm

• im 12. Jahrhundert wurden deutsche Siedler vom ungarischen König Geisa II. (1141-1162) nach Siebenbürgen berufen

• aus verschiedenen Teilen des Deutschen Reiches, vorwiegend aus dem Rhein-Mosel-Gebiet

• sie werden in den meisten Geschichtsbüchern unter der Bezeichnung „Saxones“ erwähnt

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Ihr Wirken im Karpatenbogen• sie hatten hier Recht auf Selbstverwaltung • bauten eine Kulturlandschaft und ein

Gemeinwesen auf • ihre Einrichtungen (Schulen, Kirchen) förderten

das Wohl des Einzelnen sowie das der Gemeinschaft

• durch regen Austausch mit den Herkunfts-gebieten konnten sie ihre kulturellen Werte bewahren– wirtschaftliches und technisches Wissen,– religiöse Überzeugungen und ihre Sitten, – die deutsche Sprache und Kultur sowie – eine ausgeprägte Freiheitsliebe und Toleranz.

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Siebenbürger Sachsen heute

• Die Kriege und Wirren des 20. Jahrhunderts haben die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen zerstört und auseinander gerissen.

• Heute leben rund 200 000 Siebenbürger Sachsen in Deutschland, 25 000 in Österreich, 30 000 in den USA, 8 000 in Kanada und einige in Australien.

• Nur noch 15 000 Siebenbürger Sachsen leben in Siebenbürgen.

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um 1900 im 12. Jh.

1900 + 1945

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Auswanderung aus Siebenbürgen in die USA

• Ende 19. Jh./Anfang 20. Jh. erfasste ganz Europa ein regelrechtes „Amerikafieber“

• auch in Siebenbürgen und im Banat richteten besonders viele ihren Blick über den Atlantik:– billige Überfahrtskosten– mit lohnender Arbeit wurde gelockt– um den bevorstehenden Militärdienst zu

vermeiden

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Massenhafte Auswanderung

• zwischen 1892 - 1924 wurden etwa 22 Millionen Einreisen in die USA verzeichnet:– davon etwa 22.000 Siebenbürger Sachsen– aus der Stadt Mediasch waren 329

Einreisende in die USA

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Mediasch in Siebenbürgen

Ende des 19. Jh. - eine Kleinstadt mit ca. 7500 Einwohnern

Die Hälfte davon waren Siebenbürger Sachsen

Historische Postkarte: Gruss aus Mediasch um 1905 Foto: Siebenbürger.de/Orte/Mediasch

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Wilhelm Folberth in Mediasch

• geboren am 24. September 1884, als das dritte der vier Kinder von Karl Folberth (Weißbäcker) und dessen Frau Maria (geb. Knopp)

• in Mediasch erlernte er in der Werkstatt von Adolf Haltrich (1894 - Gründer des Radsportvereins) das Schlosserhandwerk

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Mediascher Radfahrer-Club am 1. Mai 1899

Am unteren Bildrand handschriftlicher Vermerk von Willi Folberth: „Wir radeln ins Grüne ersten Mai 1899 / Daniel Rehner geboren in Meschen / George Schaas Klein Kopisch / Willi Folberth / Wir leben alle in USA.“ (Foto: Archiv Lutz Folberth).

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Auswanderung der Familie

• 22. Juni 1902 - Bruder Friedrich Folberth nach Amerika

• 4. April 1903 – mit dem Ozeandampfer „Die Königin Luise“ Wilhelm Folberth

• er reiste mit seinem Freund Georg Greifnieder

• 20. August 1907 trafen Mutter mit Schwester ein

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Abenteuerliche Reise von Mediasch bis New York

Trickfilm: Auswanderung der Siebenbürger Sachsen

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Die Familie des Weißbäckers Carl Folberth

Foto aufgenommen vermutlich um 1893 in Praid (Porojd); von links: Sofia, Tochter aus erster Ehe (* 1873), die Mutter Maria Folberth geb. Knopp (* 1850), Friedrich (* 1879), der Vater Carl (* 1845) mit Johanna (* 1888), Wilhelm (* 1884), Maria jun. (* 1876) (Foto: Archiv Fam. Folberth/Goodwin)

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Cleveland/USA

• die beiden Brüder Fred und William stiegen ins Automobilgeschäft ein: – Fred als Geschäftsmann, – William war für das Technische zuständig.

• 1904 bauten sie ihr erstes eigenes Auto

• 1913 hatten sie eine eigene Autowerkstatt

• einige Monate später verkauften sie eine Vergaser-Neukonstruktion für 10.000 Dollar

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Das erste Auto

Erstes Auto, das die Brüder Folberth im Jahre 1904 in Cleveland gebaut haben –mit einem 6 PS Dieselmotor und mit einem Zylinder. Rechts im Bild William Folberth.

(Foto: Archiv Fam. Folberth/Goodwin)

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Erfindungen• Auf Anregung seines

Bruders erfand William den ersten automa-tischen Scheibenwischer

• fast zehn Jahre bis das Projekt um 1918 beendet war

• das erste Patent wurde 1921 erteilt

• in ihrer Firma „The Folberth Auto Specialty Co.“ stellten sie die Scheibenwischer selbst her

Folberth WilhelmFoto: Archiv Heimatgemeinschaft Mediasch

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Erfindung des ersten automatischen Scheibenwischers

• durch Auspuffgase automatisch angetriebene (Vakuumprinzip) Autoscheiben-wischanlage

• 95 Einzelpatente gehörten zur Perfektion der Erfindung Scheibenwischermotor von Folberth Wilhelm/Cleveland

(Foto: Archiv der Familie Folberth/Goodwin, USA).

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Erfindung des ersten automatischen ScheibenwischersEin Bericht, des Pfarrers Hans Lienert, zeugt von der Lebensart der beiden Brüder und der Erfindung des Scheiben-wischers.

Ölgemälde mit ihrem Wagen: damit machten die Brüder Folberth 1924 auf der Automobilausstellung im Madison Square Garden (New York) Werbung für ihren Scheibenwischer. (Foto: Archiv Fam. Folberth/Goodwin)

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Erfolg nach der Erfindung

• große Nachfrage nach den neuen Scheibenwischern

• rechtzeitiger Verkauf der Lizenzen im Jahre 1925 an die Firma Trico, ehe der elektrische Scheibenwischer sich durchsetzte

• 1925 verkaufte er die Patente und Erzeugungsmaschinen für eine Million Dollar und begab sich auf eine Weltreise

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Reise nach Europa

• Fred Folberth war 1930 in Europa • William Folberth mit Familie war etwas

später in Mediasch• William Folberth drehte einen Amateurfilm

über eine gedachte Raketenfahrt zum Mond

• in dem Stummfilm „Die Frau im Mond“ von Fritz Lang (1929), wirkte Hermann Oberth als wissenschaftlicher Berater mit

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Sport-Bogenschießen

• William Folberth wandte sich dem Sport-Bogenschießen zu

• er erfand den als „Indianergolf“ bekannt geworden Standard-Bogen mit einem Mittelschlitz für den Pfeil

• er ließ mehrere Modelle von ihnen patentieren– „Seine Bögen bestehen aus geschichtetem Amarant,

Hickory, brasilianischem Rosenholz und englischer Eibe.“ (SBZ vom 15.08.1964)

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Familie

• Fred Folberth - unverheiratet, starb 1955

• William Folberth heiratete Nettie Geist

• sie hatten drei Kinder: – William Mitchel Folberth jun. (* 1919, † 2005), – Mary Carolyn Folberth (* 1921, † 2001),– Frederick Geist Folberth (* 1925),

Letzterer lebt heute 84-jährig in den USA.

• er starb 1967

• Name Folberth - Deutsch-Kreuz (zwischen Schäßburg und Reps) erwähnt

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Die Anfänge des ScheibenwischersPatente für Scheibenwischer

1. Manuell angetriebener

a. Radial schwingender Scheibenwischer• 1903 - Mary Anderson aus Alabama, USA

b. Vertikaler Scheibenwischer• 1908 und 1912 - Prinz Heinrich von Preußen,

Bruder Kaiser Wilhelms II.

2. Automatisch angetriebener• 1921 Wilhelm Folberth, USA• 1925 - Firma Trico Products Corporation, USA• 1926 - Firma Bosch

3. Elektrischer Scheibenwischer.• 1929 - Firma Bosch

4. Intervall-Scheibenwischer • 1964 - Robert W. Kearns, USA

5. Einarmiger Scheibenwischer • 1972 - Daimler-Benz AG• 1975 - Klaus-Jürgen Bernau

1903 – von Mary Anderson

1921 – von Wilhelm Folberth

1929 – von der Fa. Bosch

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Danke

• Herrn Dr. Hansotto Drotloff für die zur Verfügung gestellten Quellen:– „Auf der Suche nach dem großen Glück, Lebensspuren einiger

Mediascher USA-Auswanderer aus der Zeit 1900 bis 1925“, Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde 31 (2008),

– Artikel aus der Siebenbürger Zeitung, Nr. 8.1964, Nr.17, 15.09.1967 und Nr. 12, 31.07.2008

– sowie die Bilder

• meiner Deutschlehrerin Frau Henriette de Thouzellier-Waldenmeier für die Unterstützung

• meiner Mutter für die Materialbeschaffung