Upload
susanne-werber
View
104
Download
2
Embed Size (px)
Citation preview
1
Planerische Steuerung von
großflächigen Photovoltaikanlagen
(Solarparks)
im Außenbereich
FD Bau und Regionalentwicklung
17. November 2009
2
Gliederung
I. Ausgangslage
II. Gute Gründe für Solarparks
III. Planungsrechtliche Rahmenbedingungen
IV. Erfordernis einer planerischen Steuerung
V. Steuerung durch Instrumente der Raumordnung
VI. Eigenes Handlungskonzept des Kreises
VII. Fazit
3
I. Ausgangslage
Realisierte Vorhaben: 7 ha
Genehmigte Planungen: 44 ha
Laufende Bauleitplanverfahren: 120 ha
Bekannte Planungsabsichten: ca. 300 ha
Planungsabsichten auch in Gemeinden, die bei der Ausweisung von Windenergieeignungsgebieten nicht berücksichtigt worden sind.
4
I. Ausgangslage
► Förderung gemäß EEG für bis 31.12.2014 im B-Plangebiet errichtete Anlagen
► technische Entwicklung (Erhöhung des Wirkungsgrads der Module von ca. 20 % auf über 50 %)
► Umfang der Verringerung der Vergütungssätze ab 2010 ?
→ Errichtung einer größeren Zahl weiterer Solarparks zu erwarten!
5
II. Gute Gründe für Solarparks
► Beitrag zur Sicherstellung der Energieerzeugung
► Beitrag zum Klimaschutz
► Möglichkeit der Wertschöpfung in der Region (landwirtschaftl. Betriebe, Bürgerinnen und Bürger …)
► Vereinnahmung von Gewerbesteuer
6
III. Planungsrechtliche Rahmenbedingungen
● Vorhaben ist nicht gemäß § 35 BauGB privilegiert
● gemeindliche Bauleitplanung erforderlich
► F-Plan
► B-Plan (in der Regel Vorhaben bezogen)
Die Flächennutzungsplanung bedarf der Genehmigung durch das Innenministerium!
● landesplanerische, städtebauliche und landschafts-pflegerische Grundsätze sind zu berücksichtigen
7
IV. Erfordernis einer planerischen Steuerung
Erkenntnisse aus Beratungsgesprächen und vorgelegten Planungen:
► Bauleitplanungen erfolgen häufig ohne qualifizierte Konzepterstellung und Alternativenprüfung (häufig „Gefälligkeitsplanungen“)
► Gefahr der Zersiedelung der Landschaft („Flickenteppich“ - vergleichbar mit Entwicklung bei Windenergie in den 80´er und 90´er Jahren)
► Gefahr einer erheblichen Belastung des Landschafts-bildes und der Natur (auch wenn andere räumliche Wirkung als Windkraftanlagen)
8
IV. Erfordernis einer planerischen Steuerung
Fazit:
Um eine geordnete räumliche Entwicklung (Konzentration von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf konfliktarme Gebiete) zu erreichen, ist eine
planerische Steuerung
erforderlich.
9
V. Steuerung durch Instrumente der Raumordnung - Darstellungen im Landesentwicklungsplan
► Aufnahme des Themas großflächige Photovoltaikanlagen als eigenständiges Kapitel im Landesentwicklungsplan mit konkreten Aussagen zu Grundsätzen und Zielen
► Optimierung des Beratungserlasses vom 05.07.2006
Ziel ist eine Konkretisierung und größere Verbindlichkeit der planerischen Vorgaben
Übermittlung eines konkreten Vorschlages an das Innenministerium
10
V. Steuerung durch Instrumente der Raumordnung - Darstellungen im Landesentwicklungsplan
► Konzentration von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf konfliktarme Gebiete als Zielsetzung
► Darstellung von Ausschlussgebieten, die sich aus beste-henden gesetzlichen Beschränkungen (Naturschutz- bzw. Denkmalschutzrecht) ergeben
(NATURA 2000 Gebiete, Biotope …)
► Darstellung von Ausschussgebieten mit der Möglichkeit der Feinsteuerung auf der F-Planebene
11
V. Steuerung durch Instrumente der Raumordnung - Darstellungen im Landesentwicklungsplan
Ausschussgebiete mit der Möglichkeit der Feinsteuerung auf der F-Planebene sind unter anderem
► Knicklandschaften
(soweit ein sehr kleinteiliges Knicknetz vorherrscht - gemäß Darstellung im Landschaftsrahmenplan)
► Brutgebiete für Wiesenvögel
(ohnehin Einzelfallprüfung erforderlich, ob artenschutzrechtliche Belange beeinträchtigt sind)
12
V. Steuerung durch Instrumente der Raumordnung
Knicklandschaften
13
V. Steuerung durch Instrumente der Raumordnung Brutgebiete für Wiesenvögel
14
V. Steuerung durch Instrumente der Raumordnung - Ausweisungen im Regionalplan
► Anpassungsgebot an Ziele der Raumordnung setzt entsprechende Ziele voraus!
► Zurzeit weist der Regionalplan keine entsprechenden Ziele aus, zudem würde eine Fortschreibung Jahre dauern.
► Keine Steuerung durch Ausweisung von Eignungs- gebieten möglich, da Solarparks nicht privilegiert sind.
15
VI. Eigenes Handlungskonzept des Kreises
► Leitsätze
► Handlungsleitfaden / Prüfraster für die Gemeinden
► Suchraumkarte
► Unterstützung von Modell-/ Pilotprojekten
► Kommunikation mit den Gemeinden
= Qualifizierte Planungshilfe für die Gemeinden zur Wahr-nehmung der gemeindlichen Planungsverantwortung
16
VI. Eigenes Handlungskonzept des Kreises
Leitsätze
1. Die Zersiedelung der Landschaft ist zu vermeiden.
(möglichst Anbindung an bestehende Siedlungsstrukturen)
2. Die Standorte sind konzeptionell zu ermitteln. Dabei sind sie auf konfliktarme Bereiche zu konzentrieren.
(fachliche Prüfung, ggf. auch auf der Grundlage von Landschafts-planungen)
3. Die Möglichkeit einer gemeindeübergreifenden Planung und Kooperation ist zu prüfen.
17
VI. Eigenes Handlungskonzept des Kreises
4. Schutzgebiete und ihre Pufferzonen sind freizuhalten.
(u. a. Denkmalbereiche, Naturschutzgebiete, NATURA 2000 Gebiete sowie Schutzabstand von in der Regel mindestens 300 m)
5. Gebiete, in denen höher zu bewertende öffentliche Belan-ge zu berücksichtigen sind, sind in der Regel freizuhalten.
(u. a. Nahrungs- und Rastflächen für Vögel, Vordeichflächen, Schwerpunktbereiche für Tourismus und Erholung)
- ausnahmsweise Zulassung, wenn diese Belange nicht beeinträchtigt werden -
18
VI. Eigenes Handlungskonzept des Kreises
6. Die Beeinträchtigung von Natur und Landschaft ist möglichst gering zu halten.
(Erhaltung von Landschaftselementen, flache Modulanlagen)
7. Die Bevölkerung ist frühzeitig umfassend zu informieren und im Verfahren zu beteiligen.
8. Eine finanzielle Teilhabe der Bevölkerung (Bürger-Solarpark) ist anzustreben.
(Erhöhung der Akzeptanz)
19
VI. Eigenes Handlungskonzept des Kreises
Handlungsleitfaden / Prüfraster für die Gemeinden
Anschauliche (einfache) Beschreibung der einzelnen Verfahrensschritte für die Gemeinden zur Beachtung der Planungsgrundsätze
20
VI. Eigenes Handlungskonzept des Kreises
Suchraumkarte
21
VI. Eigenes Handlungskonzept des Kreises
Unterstützung von Modell-/ Pilotprojekten
Unterstützung von gemeindeübergreifenden Planungen und Kooperationen durch intensive Beratung und Ver-fahrensbegleitung
22
VI. Eigenes Handlungskonzept des Kreises
Information und Beratung der Gemeinden im Hinblick die Leitsätze und den Handlungsleitfaden
(Durchführung von Regionalkonferenzen, Einzelberatungen)
Ohne eine Beachtung der Leitsätze und des Handlungs-leitfadens keine positive Stellungnahme des Kreises zu F-Plänen an das Innenministerium.
23
VII. Fazit
Der Kreis Dithmarschen begrüßt den zunehmenden Einsatz von Photovoltaikanlagen.
Im Interesse einer geordneten räumlichen Ent-wicklung ist eine planerische Steuerung von großflächigen Photovoltaikanlagen erforderlich.
Der Kreis Dithmarschen ist bereit, die geeigneten Handlungsansätze offensiv zu nutzen.