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18.11.2005 Theoretische Hintergründe zur regionalen Innovations- und Technologiepolitik: Konzepte regionaler Innovationsdynamik und multi-level governance in regionalen Innovationssystemen Stefan Richter Jan Hoffmann Simon Kreipe Partizipative Ansätze zur Stimulierung regionaler Innovationsdynamik – Regionale Vorausschau- und Zukunftsinitiativen in Deutschland und Europa Institut für Wirtschaftsgeographie

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18.11.2005

Theoretische Hintergründe zur regionalen Innovations- und Technologiepolitik:

Konzepte regionaler Innovationsdynamik und multi-level governance in regionalen Innovationssystemen

Stefan Richter

Jan Hoffmann

Simon Kreipe

Partizipative Ansätze zur Stimulierung regionaler Innovationsdynamik –

Regionale Vorausschau- und Zukunftsinitiativen in Deutschland und Europa

Institut für Wirtschaftsgeographie

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Gliederung

Institut für Wirtschaftsgeographie

1. Innovation und Raum 1.1 Vier Arten von Innovationen1.2 Räumliche Dimensionen im Innovationsprozess

2. Das Konzept regionaler Innovationssysteme 2.1 Theoretische Bezüge 2.2 System- und Regionenverständnis 2.3 Innovationspolitische Implikationen 2.4 Typologie regionaler Innovationssysteme3. Netzwerk- und milieuorientierte Ansätze4. Wissensbasierte Ansätze5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

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1.Innovation und Raum

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1.1 Vier Arten von Innovationen nach Freeman und Perez

1. Inkrementale Innovationen

2. Radikale Innovationen

3. Veränderung des technologischen Systems

4. Veränderung der techno-ökonomischen Paradigmen

(technologische Revolutionen)

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1.Innovation und Raum

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1. Inkrementale Innovationen

• Mehr oder weniger kontinuierliches vorkommen• Ergebnis von Inventionen und Verbesserung von Ingenieuren und anderen am Produktionsprozess beteiligten Personen sowie von Vorschlägen der Nutzer (learning by doing und learning by using)• Meist nur unmerkliche Effekte

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1.Innovation und Raum

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2. Radikale Innovationen

• Diskontinuierliche Ereignisse => Ergebnis planvoller Forschung und Entwicklung• Ungleich über Sektoren und die Zeit verteilt• Beinhalten kombinierte Produkt-, Prozess- und organisatorische Innovation => Sprungbrett für Entstehung neuer Märkte• Auf einzelnen Technikfeldern begrenzter Strukturwandel

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1.Innovation und Raum

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3. Veränderungen des technologischen Systems

• Weit reichende Veränderung in der Technik• Auswirkung auf verschiedene volkswirtschaftliche SektorenEntstehung neuer Branchen• Kombination von radikalen und inkrementalen Innovationen sowie organisatorischen und Managementinnovationen, die mehr als ein Unternehmen betreffen

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1.Innovation und Raum

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4. Veränderung der techno-ökonomischen Paradigmen

(technologische Revolution)

• Einzelne Veränderung technologischer SystemeEinfluss auf ganze Volkswirtschaft• Vielzahl inkrementaler und radikaler Innovationen • Beinhaltet mehrere neue technologische Systeme• Umfangreiche Veränderung der gesamten Ökonomie• Betrifft direkt oder indirekt jeden Sektor

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1.Innovation und Raum

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1.2 Räumliche Dimension im Innovationsprozess

Räumliche und kulturelle Nähe (Proximity) zwischen Innovationsakteuren

ist dann besonders wichtig, wenn

• mit Innovationsvorhaben ein hoher Grad an Unsicherheit verbunden ist• es sich um Innovationen im Technikbereich mit hoher Wissenschafts- bindung handelt• Wissen und Information an Raumpunkte gebunden sind• Lernprozesse eine enge Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Nutzer erfordern

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1.Innovation und Raum

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1.2 Räumliche Dimension im Innovationsprozess

Räumliche und kulturelle Nähe (Proximity) zwischen Innovationsakteuren

spielt eine eher geringe Rolle, wenn

• es sich um inkrementale Innovationen mit geringem Unsicherheitspotential handelt• standardisierte Techniken die Grundlage der Innovation darstellen• sich die Technik durch eine geringe Wissenschaftsbindung auszeichnet• eine geringe Notwendigkeit zu einem engen Austausch zwischen Produzent und Nutzer besteht• Prozessinnovationen im Innovationsprozess überwiegen

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.1 Theoretische Bezüge

Zu folgenden Theoriekonzepten werden Bezüge hergestellt:

• zur evolutorischen Innovationsforschung• zum institutionellen Lernen und zur Wissensökonomik• zur Netzwerkökonomik• zu aus der ökonomischen Netzwerkanalyse abgeleiteten Governancekonzepten• zu Spillovereffekten• zum Konzept industrieller Distrikte• zum Ansatz des innovativen Milieus• zu neuen Produktionskonzepten

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.2 System- und Regionenverständnis

Innovationssysteme stellen:

• soziale Systeme, in denen Innovationen als Resultat der sozialen Interaktion zwischen ökonomischer Akteuren entstehen und• offene Systeme, die im Austausch mit ihrer Umwelt stehen dar

Zentrale Elemente regionaler Innovationssysteme sind z.B.:

• Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen• öffentliche und private Finanzierungseinrichtungen• kleine, mittlere und große Unternehmungen

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.2 System- und Regionenverständnis

„Region wird als ökonomischer und politischer Handlungsrahmen verstanden,der sich durch gemeinsame Interessen, ökonomische Spezifität und administrative Homogenität auszeichnet“ nach Ohmae !995

Dabei sind vor allem die finanz- und steuerwirtschaftlichen Kompetenzen der Region wichtig z.B.:

• Existenz eines lokalen Kapitalmarktes• öffentliche Haushalte, die eine eigenverantwortliche Mittelverausgabung erlauben• die Verantwortung für den Ausbau klassischer Infrastruktureinrichtungen

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.2 System- und Regionenverständnis

„Regionen werden im Konzept regionaler Innovationssysteme als Raumeinheit definiert, die unterhalb der Nationalebene (Makroebene) rangieren, aber so viel eigenverantwortliche Handlungsspielräume aufweisen, dass sie zur Politikimplementation in der Lage sind und durch öffentliche Mittel Rahmenbedingungen schaffen können, die zur Innovationsstimulierung beitragen sollen.“ nach Koschatzky (2001)

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.3 Innovationspolitische Implikationen

• Konzept regionaler Innovationssysteme starke Politikorientierung• Basierend auf zentraler Hypothese des Konzepts, nach der das Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit einer Region durch die Innovations- und Netz- werkfähigkeit der in ihr ansässigen Unternehmen bestimmt wird => Schlussfolgerung bei Defiziten eingreifen der regionalen Administration

Hinsichtlich der Netzwerkmobilisierung nennt Cooke vier zentrale Bedingungen:

• Identifikation mit den Zielen des Netzwerkes• Intelligenz, d.h. Lernfähigkeit und Lernbereitschaft• Institutionen, d.h. die Existenz einer kritischen Masse qualifizierter Institutionen, die zentrale Netzwerkfunktionen übernehmen können• Integration, d.h. die Fähigkeit der Institutionen, über eine Aufgaben- teilung klare Netzwerkstrukturen zu schaffen

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.3 Innovationspolitische Implikationen

Um diese Bedingungen zu erreichen, sind fünf Schritte erforderlich:

• Identifikation und Einbeziehung von Akteuren, die sich zur Einbringung finanzieller und personeller Ressourcen verpflichten• Formulierung einer regionalen Innovationsstrategie• Setzung von Standards und kontinuierliche Qualitätsverbesserungen• Sektorale Fokussierung der Maßnahmen• Entwicklung von Fähigkeiten zur Entwicklung und Steuerung von Netzwerken und zur Innovationsunterstützung

=> Ziel: Aufbau regionaler Netzwerkinfrastrukturen

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.3 Innovationspolitische Implikationen

Problem: Regionen sind keine autonome Einheiten, sondern ihre Wirtschafts- und Politikakteure stehen in enger Interaktion mit Akteuren, Organisationen und Institutionen aus anderen Regionen und Staaten

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.4 Typologie regionaler Innovationssysteme

Nach Cooke zwei Klassifizierungsdimensionen:

1. Innovationsarchitektur2. Unternehmensorientierung

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.4 Typologie regionaler Innovationssysteme

1. Innovationsarchitektur:

• Grad der Hierarchisierung von Forschung, Entwicklung etc.• Geringe Hierarchisierung, wenn Transferaktivitäten lokal organisiert und Forschungskompetenz marktbezogen ist => „lokalbasiert“• Netzwerkbasierte Systeme Mischung von grundlagen- und anwendungs- orientierter Forschung => „netzwerkbasiert“ • Hoher Hierarchisierungs- und Koordinierungsgrad durch Zentral- regierung => „zentralbasiert“

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2.Das Konzept regionaler Innovationssysteme

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2.4 Typologie regionaler Innovationssysteme

2. Unternehmensorientierung:

• spiegelt die Unternehmensstruktur sowie die Marktausrichtung und Verflechtungsaktivitäten der Betriebe wider• Regionalisiert: kleine bis mittelständige Betriebe, deren Forschungs- kooperationen im regionalen Umfeld realisiert werden• Interaktiv: Mischung von großen und mittleren Unternehmungen sowie ausgeglichenes Verhältnis von öffentlichen und privaten Forschungs- einrichtungen• Globalisiert: Dominanz multinationaler Unternehmungen, Forschung vorwiegend privatfinanziert und unternehmensintern

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2 Theorieansätze regionaler Innovationsdynamik

2.1 Netzwerk- und milieuorientierte Ansätze

- Konzept industrieller Distrikte

- Konzept des Technologiedistrikts

- Spezialisierte ökonomische Cluster

- Konzept des innovativen Milieus

2.2 Wissensbasierte Ansätze

Konzept der lernenden Regionen

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2 Theorieansätze regionaler Innovationsdynamik

Erklärungsversuche über die Bedeutung von räumlicher Nähe im Produktions- und Innovationsprozess

Räumliche und soziale Nähe ist eine wesentliche Voraussetzung für Innovationsprozesse und schließlich für den Realisierungserfolg von Innovationen

Wichtig hierbei ist die Konzentration („Ballung“) von Wissensgebern und Wissensnehmern, die den Wissensaustausch fördern und Lernprozesse generieren– Grundlage für Innovationsprozesse

Nach Koschatzky 2001, S. 185

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2.1 Konzept industrieller Distrikte

Nach Piore und Sabel (1984); (Schlagwort „flexible Spezialisierung“); Untersuchung anhand von Bsp. In Norditalien (Textilien, Maschinen, Keramik) und Baden-Württemberg (Autos)

Wesentliche Merkmale industrieller Distrikte:

- regionale Dimension industrieller Entwicklung

- effektives Netzwerk meist kleiner, hochspezialisierter Betriebe derselben Branche

- Bereitschaft von Unternehmen zu kooperieren; gegenseitig zu informieren

- ausgeprägte Unternehmensdynamik durch Gründung neuer Betriebe

- flexible Arbeitsorganisation

- flexible, hochqualifizierte und hochmotivierte Arbeitskräfte

- lokale Regierungen, die den Entwicklungsprozess fördern

Erhöhte Innovationsfertigkeit der RegionNach Pyke / Sengenberger 1992, S. 4-5 in Koschatzky 2001, S. 187

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Konzept industrieller Distrikte

Industriedistrikt als kleine räumliche Einheit von 10.000 bis 20.000 Arbeitskräften und etwa 1.000 bis 3.000 kleinen Unternehmen

Kleine Unternehmen spielen eine bedeutende Rolle im Konzept

Diese Betriebe zeichnen sich meistens aus durch Flexibilität, Innovativität und Effizienz

Merkmale von Unternehmen in Industriedistrikten:

- Produktion direkt oder indirekt für den gleichen Endmarkt

- breite Produktpalette

- Technologien für schnellen Produktwechsel werden verwendet

- gemeinsames soziokulturelles Umfeld Nach Sternberg 1995, S. 164 in Koschatzky 2001, S. 189

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Konzept industrieller Distrikte

Definitionsansatz industrieller Distrikte:

- lokale Produktionssysteme von verbundenen Industrien

- identische Marktausrichtung

- räumliche Nähe zueinander

- Realisierung von externen Effekten Lokalisationsvorteile

Nach Koschatzky 2001, S. 189

ABER:

Keine generelle Übertragbarkeit des Konzeptes auf andere Regionen!

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Konzept des Technologiedistriktes

Weiterentwicklung des Ansatzes industrieller Distrikte

Produktbasierte Lernprozesse:

- mit technischem Wandel steigenden die externen Ersparnisse

- Netzwerke fördern zwischenbetriebliche Kontakte und Arbeitskräfteaustausch

- gemeinschaftliche Identitätsbasis

Storper 1997, S. 195 in Koschatzky 2001, S. 193

Innovationen sind nur in enger Interaktion zwischen Herstellern und Nutzern neuer Technologien realisierbar

Produktionsbasierte Lernprozesse und Produktinnovationen sind die Grundlage wirtschaftlicher Aktivität und technischen Wandels

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Spezialisierte ökonomische Cluster

Räumliche Konzentration wirtschaftlicher Aktivität ist kein neu erfundenes Phänomen, sondern Ergebnis von Stadtentwicklungsprozessen; Städte besitzen meist eine differenzierte, intersektorale Wirtschaftsstruktur

Cluster sind räumliche Konzentrationen von vernetzten kleinen und großen Betrieben sowie Institutionen in einem speziellen Sektor

Nach Porter 1998, S.78 in Koschatzky 2001, S. 197

Merkmale spezialisierte ökonomischer Cluster (nach Koschatzky 2000, S. 197f.):

- ausgewogenes Verhältnis zwischen Wettbewerb und Kooperation

- müssen nicht immer innovativ sein – Traditionsbranchen

- Entstehung durch die Ausstattung einer Region mit Humanressourcen

- Existenz von Institutionen (Forschungseinrichtungen, etc.) hilfreich

- Cluster nicht auf Industrie beschränkt, auch Landwirtschafts- und Dienstleistungssektor

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Spezialisierte ökonomische Cluster

Positive Effekte eines Clusters:

- zwischenbetrieblicher Wettbewerb führt zur Steigerung der Produktivität

- Kooperation führt zu erhöhten Skalenerträgen

- Kontakte zu Zulieferern und Herstellern nutzen Unternehmen zur Informationsgewinnung über neue technische und organisatorische Trends

- informelle Kontakte wirken risikoreduzierend

Gefährdungsfaktoren:

- Technologische Umbrüche führen zu einer Veraltung der Produktionssysteme

- Nichtbeachtung veränderter Kundenbedürfnisse

- Gruppendenken in Strukturen eines Clusters kann die Innovationsfähigkeit verhindern

Nach Koschatzky 2001, S. 199f.

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Spezialisierte ökonomische Cluster

Permanenter Wettbewerb kann der Schlüssel für die Vermeidung von internen und externen Bedrohungen sein

Nicht jeder Cluster ist gleichzeitig auch ein industrieller Distrikt – „explizite Berücksichtigung nicht-industrieller Aktivitäten im Cluster-Konzept“ (Koschatzky 2001, S. 200)

Industrie- und Technologiedistrikte sind daher eine Untermenge cluster-spezifischer Organisationsformen

Nach Koschatzky 2001, S. 200

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Konzept des innovativen Milieu

Im Mittelpunkt steht die kollektive Realisierung von Innovationen

„GREMI-Schule“:

Innovationen und innovative Unternehmen sind das Ergebnis eines kollektiven, dynamischen Lernprozesses vieler Akteure einer Region, die ein Netzwerk synergieerzeugender Verflechtungen bilden

Ein Milieu entsteht durch:

- Interaktionen von unterschiedlichen Akteuren der ökonomischen Wertschöpfung

- kleine oder mittlere Unternehmen, politische Instanzen, Arbeitskräfte

- gemeinsames, kooperatives Lernen

- dadurch werden Unsicherheiten während eines Strukturwandels reduziert

- informelle Kontakte führen zu einem Milieu Nach Koschatzky 2001, S. 201f.

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Konzept des innovativen Milieu

Einfluss des regionalen Umfeldes auf betriebliche Innovationen durch:

- Wissens- und Know-how-Pool

- enge soziale Bindungen

- Bedeutung räumlicher Nähe beim Transfer von implizitem Wissen

Kollektive Lernprozesse durch intraregionaler Mobilität von Arbeitskräften, durch Lieferverflechtungen und durch face-to-face-Kontakte

3 Merkmale eines innovativen Milieus:

- lokaler Raum (meist homogenes Verhalten der Akteure)

- organisatorische Logik (Kooperation mit dem Ziel, Innovationen zu entwickeln)

- Wissensdynamik (Erweiterung der Fähigkeiten von Akteuren)

Nach Koschatzky 2001, S.203f.

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2.2 Wissensbasierte Ansätze: Lernende Regionen

Grundlage für die Entwicklung dieses Konzeptes waren die bereits genannten Theorien; Mitte der 1990er Jahre erste Aufsätze über die Merkmale von lernenden Regionen

Prämissen und Annahmen unterscheiden sich nicht

Auch hier: Wissen und dessen Erhalt und Weiterentwicklung, das Lernen und das Vergessen sind die wesentlichen ökonomischen Ressourcen

ABER: nicht alle Wissensformen sind räumlich mobil, sondern an persönliche Fähigkeiten, Informationen, Verhaltensweisen und Routinen gebunden; „tacit knowledge“ ist nur an bestimmten Standorten verfügbar; räumliche Reichweite des gegenseitigen Austausches von informellen Wissen grenzt dabei die Regionen ab

Nach Koschatzky 2001, S. 208f.

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Lernende Regionen

„Lernende Regionen werden als Raumeinheiten gesehen, in denen Wissen örtlich gebunden ist und in denen aus der räumlichen Wissensbindung kontinuierliche Lernprozesse entstehen, die die regionale Wissensbasis erhöhen.“

Koschatzky 2001, S. 209

Unternehmerischer Erfolg nicht mehr nur aufgrund von Produkterfolgen, sondern nach dem Konzept der lernenden Region aufgrund von der Fähigkeit der Mobilisierung von Wissen und neuen Ideen in einer Region durch Kooperation mit anderen Akteuren

Rahmenbedingungen für die Förderung des Wissensaustausches:

-Produktionsinfrastruktur („vertrauensvolle“ Beziehungen)

- Arbeitsmarkt und soziale Infrastruktur (Ausbildung, Teamorientierung, lebenslanges Lernen)

- Kommunikationsinfrastruktur (elektr. Informationsaustausch, just-in-time)Koschatzky 2001, S. 210

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Konzept des innovativen Milieu

Akteure der lernenden Regionen:

- wissensintensive Unternehmen (Produktions- und Dienstleistungssektor)

- Institutionen der technologischen Infrastruktur

- Unternehmensgründer und junge Unternehmen

Enger Zusammenhang zwischen der Lernfähigkeit regionaler Akteure und dem regionalen Gründungsgeschehen (Bsp. Silicon Valley)

Institutionen der technologischen Infrastruktur (stellen Wissen anderen Unternehmen zu Verfügung):

- Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen

- Industrie- und Handelskammern, Industrie- und Fachverbände

- InnovationszentrenKoschatzky 2001, S. 212ff.

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Institut für Wirtschaftsgeographie

Konzept des innovativen Milieu

Das Konzept der lernenden Regionen kann zunächst für alle Regionen als Handlungsoption übernommen werden

Es besteht kaum Zweifel, dass kontinuierliches, kollektives Lernen zur Sicherung der Existenz und dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit führt

Jedoch können die Rahmenbedingungen nicht in jeder Region realisiert werden

Koschatzky 2001, S. 216

Kritische Anmerkungen:

Der Begriff Lernen stellt eine grobe Vereinfachung dar; viele nicht erfassbare Determinanten

„Lernen ist kein homogener Prozess, sondern kann mit unterschiedlichen Zielsetzungen auf unterschiedlichen Wissens- und Qualifikationsebenen erfolgen.“ Koschatzky 2001, S. 217

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Gliederung

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.1 Aufgaben der Innovations- und Technologiepolitik

5.2 Instrumente staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

5.3 Kontrolle staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

5.4 Akteure der Innovations- und Technologiepolitik

5.5 Zielgruppen der Innovations- und Technologiepolitik

5.6 Erfolgsfaktoren für Innovations- und Technologiepolitik

5.7 Gefährdungsfaktoren für Innovations- und Technologiepolitik

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.1 Aufgaben der Innovations- und Technologiepolitik

Definition nach Koschatzky (2001):

Mit Blick auf den Innovationsbegriff zielt Innovationspolitik auf die Unterstützung vonWissenschaft und Wirtschaft von der ersten Ideengenerierung bis hin zur Markt-Einführung einer Innovation und thematisiert damit wissenschaftliche, technologische,Ökonomische, organisatorische und soziale Aspekte des sozioökonomischen Wandels. Technologiepolitik ist demgegenüber enger definiert und wird als die„…auf naturwissenschaftlich-technische Bereiche konzentrierte Politik verstanden“(Meyer-Krahmer 1997: 1). Ihr Hauptgegenstand ist die Förderung der anwendungs-orientierten Forschung und Entwicklung sowie die Anwendung von FuE- ErgebnissenIn Form neuer Techniken in der Wirtschaft (Dreher 1997: 24).

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.1 Aufgaben der Innovations- und Technologiepolitik

Technologiepolitik:

• Gestaltung der Forschungslandschaft eines Landes

• bewusste Einflussnahme auf Technikentwicklung innerhalb des Landes

• Förderung der Techniknachfrage

• Förderung des Angebots von neuen Technologien

• Schaffung von Rahmenbedingungen für Grundlagenforschung

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.1 Aufgaben der Innovations- und Technologiepolitik

Innovationspolitikpolitik:

• gezielte Förderung und Aktivierung regionaler Innovationsressourcen

• Koordination und Kopplung dieser Ressourcen in regionale Innovations- netzwerke

• Integration vieler Prozessstufen von der Forschung bis zur Vermarktung

• Einbezug von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft

• Förderung der überregionalen Kooperation zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit einer Region

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.2 Instrumente staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

Im engeren Verständnis:

1. Institutionelle Förderung- Großforschungseinrichtungen- Frauenhofer-Gesellschaft, Max-Plank-Gesellschaft - Hochschulen- andere Einrichtungen

2. Finanzielle Anreize- Indirekte Förderung- Indirekte-spezifische Förderung- FuE-Projekte/-Verbünde- Risikokapital

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.2 Instrumente staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

Im engeren Verständnis:

3. Übrige Infrastruktur sowie Technologietransfer über- Information und Beratung- Demonstrationszentren- Kooperation, Netzwerke, Menschen (Arbeitsplatzwechsel u.a.)- Technologiezentren

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.2 Instrumente staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

Im weiteren Verständnis:

4. Öffentliche Nachfrage(gezielter Einsatz der Nachfrage öffentlicher Institutionen zur Förderung „erwünschter“ technischer Entwicklungen, z.B. umweltschonenderVerbrauchsgüter

5. Korporatistische Maßnahmen- Orientierungswissen, Langfristvisionen bereitstellen- Technikfolgenabschätzung- Technologiebeirat- Bewusst machen der Bedeutung von Innovationen (awareness)

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Theoretische Hintergründe zur regionalen Innovations- und Technologiepolitik

18.11.2005

5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.2 Instrumente staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

Im weiteren Verständnis:

6. Aus- und Fortbildung(frühzeitige Einrichtung von Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für potentiellen Bedarf)

7. Ordnungspolitik- Wettbewerbspolitik- Rechtlicher Rahmen- Beeinflussung der privaten Nachfrage

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.3 Kontrolle staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

• Ex post- Evaluationen

• Ex ante- Evaluationen

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.3 Kontrolle staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

• Ex post- Evaluationen

- sind begleitende Studien

- Analyse erzielter Wirkungen

- legitimieren nachträglich die Fördermaßnahmen

- geben Hinweis auf eventuelle Fehler im Programm

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.3 Kontrolle staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

• Ex ante- Evaluationen

- vorausschauende Analysen

- überprüfen Erreichbarkeit festgelegter Programmziele (operational)

- prognostische Wirkung von Alternativen Maßnahmen (strategisch)

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.3 Kontrolle staatlicher Innovations- und Technologiepolitik

• Ex post- Evaluationen und Ex ante- Evaluationenwerden gestützt durch:

- Primärerhebungen bei den Förderempfängern bzw. betroffenen Zielgruppen

- Sekundärstatistische Datenbestände

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.4 Akteure der Innovations- und Technologiepolitik

• Supranationale Ebene:- die EU

• Nationale Ebene:- der Bund

• Subnationale Ebene:- die Länder

• Regionale Ebene:- Region/Gemeinden etc.

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.5 Zielgruppen der Innovations- und Technologiepolitik

• Gründer von Technologie- und wissensbasiertenUnternehmen

• Junge, innovative Unternehmen

• Kleine und mittelgroße Unternehmen

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.6 Erfolgsfaktoren für Innovations- und Technologiepolitik

• Hohe regionale Motivation gepaart mit einer guten politischen Moderation

• Schaffung von Vertrauen

• Begleitende Evaluationen

• Informationen über Maßnahmen (Broschüren, Medien etc.)

• Offenheit für unkonventionelle Lösungswege

• Bewusstseinsschaffung der Akteure für die Region

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5. Regionale Innovations- und Technologiepolitik

Institut für Wirtschaftsgeographie

5.7 Gefährdungsfaktoren für Innovations-und Technologiepolitik

• Mangelnde Fokussierung der Maßnahmen auf Unternehmen

• Machtkonfrontation innerhalb der Region

• Ineffiziente Mittelverwendung

• Zu lange Zeiträume zwischen Strategieentwicklung und Implementierung

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Institut für Wirtschaftsgeographie

Literaturliste:

Bathelt, H., Depner, H. (2003): Innovation, Institution und Region: Zur Diskussionüber Nationale und Regionale Innovationssysteme. In: Erdkunde, Bd. 57/2, 126-142.

Koschatzky, K. (2001): Räumliche Aspekte im Innovationsprozess – Ein Beitrag zur neuen Wirtschaftsgeographie aus Sicht der regionalenInnovationsforschung, LIT Verlag, Münster.

Schätzl, L. (2001): Wirtschaftsgeographie I - Theorie (8 Aufl.). Schöningh, Paderborn.