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 Beschluss- buch 23.Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Brandenburg am 31.03./01.04.2007 in Senftenberg/ OT Großkoschen

2007 LDK Beschlussbuch Jusos Brandenburg

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Beschluss-buch

23.Landesdelegiertenkonferenz

der Jusos Brandenburg

am 31.03./01.04.2007

in Senftenberg/ OT Großkoschen

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0. Inhaltsverzeichnis

Beschlossene Anträge der Landesdelegierten

A Leitantrag

Grundsatzprogramm

R Richtlinien der Jusos Brandenburg

Satzung

B Bildung

Praktika

G GesundheitJ Jugend

M Militär

U Umwelt

V Verkehr

W Wirtschaft

S Sonstiges

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A 1 Leitantrag: Positionen des Juso-Landesverbandes Brandenburg zum

„Bremer Entwurf“ für das neue Grundsatzprogramm der SPD

Antragsteller: Landesausschuss

1  Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität

1.1  Warum wir Visionen brauchen

Die Debatte um die neuen und alten Grundwerte der Sozialdemokratie lässt etwas zu Tage treten,

dass diese Bewegung immer geprägt hat. Die Rede ist vom Widerspruch der Sozialdemokratie,

wie ihn schon Kautsky beschrieb: „eine revolutionäre Partei, die keine Revolution macht“. Man

kann diesen Widerspruch auch beschreiben als das Spannungsfeld, das sich eröffnet, wenn man

zwar neue Wege sucht, um auf neue Probleme zu reagieren, aber (aus guten Gründen) nicht

bereit ist, Altes und gleichsam Bewährtes dafür aufzugeben. Diese Spannung, dieser

Widerspruch ist seit über 140 Jahren Parteigeschichte nicht nur der Kern der innerparteilichen

Auseinandersetzung, sondern gleichsam deren Quelle.

Insofern wäre es ein Fehler, wenn die SPD sich von ihrem Zukunftsentwurf einer freiheitlichen,

gerechten und solidarischen Gesellschaft, dem demokratischen Sozialismus, gleichsam unter derHand verabschieden würde und stattdessen auf eine ausschließlich realpolitische orientierte

Alltagspolitik setzte. So richtig es ist, auch durch kleinschrittige Maßnahmen das Leid der

Menschen zu lindern, so falsch wäre es auf die Vision einer freiheitlichen, gerechten und

solidarischen Gesellschaft zu verzichten und es zu unterlassen auch die Vorstellungen von dieser

Gesellschaft der freien Menschen einer Revision zu unterziehen.

Ziel der politischen Arbeit der Jusos Brandenburg ist es den demokratischen Sozialismus als

Vision in seiner Ausprägung der „Sozialen Demokratie neu zu formulieren.

Nur mit einem solchen Ziel, als Triebfeder sozialdemokratischen Denkens, wird es der SPD

gelingen weiterhin die zukunftsorientierte reformatorische Kraft in der Bundesrepublik

Deutschland zu sein.

1.2  Soziale Demokratie im 21. Jahrhundert

Es gibt keine ewigen Wahrheiten. Am Fehlen dieser Einsicht ist schon mehr als eine politischeBewegung gescheitert. Immer wieder wurde – gerade auch von Freiheitsbewegungen – versucht

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Erreichtes festzuschreiben, festzuhalten. Immer wieder wurde dabei übersehen, dass Zeiten sich

wandeln: dass gesellschaftliche Prozesse immer wieder ihre je eigene Logik entfalten und

Entwicklungen nie zu 100% vorhersehbar sind und dass Freiheit in Unfreiheit umschlagen kann,

dass die Etablierung von Gleichheit bzw. besser Gerechtigkeit zu neuen Ungleichheiten führen

kann.

Aus diesem Grund unterzieht sich eine Reformpartei wie die SPD einer inhaltlichen Revision.

Und genau dies muss sie tun, wenn sie ihrem Anspruch: Politik für den freien Menschenzu

machen, gerecht werden will.

Deshalb hat sich die SPD 1959 mit dem „Godesberger Programm“ zur „sozialen

Marktwirtschaft“ bekannt. Aus dem gleichen Grund hat sich die OST-SPD 1990 im „Leipziger

Programm“ dazu entschieden, den Begriff der „Sozialen Demokratie“ dem des „DemokratischenSozialismus“ vorzuziehen.

Und aus genau dem gleichen Grund – nämlich, dass die „Bedingungen der Zeit, in der wir

leben,“ sich geändert haben – stellt der „Bremer Entwurf“ fest, dass „die Idee der Sozialen

Demokratie neue Bedeutung gewinnt.“

Dass das Bekenntnis zu Sozialstaat und Demokratie heute als gesellschaftlicher Grundkonsens

bezeichnet werden kann, ist das Ergebnis von mehr als 140 Jahren sozialdemokratischenKampfes. Jetzt geht es darum die Vision des demokratischen Sozialismus mit den historischen

Voraussetzungen des 21. Jahrhunderts in Einklang zu bringen.

Dass der „Sozialismus (...) nur durch die Demokratie verwirklicht, die Demokratie (ihrerseits)

durch den Sozialismus erfüllt“ würde, wie es noch im Godesberger Programm heißt stimmt

heute nur noch zur Hälfte. Gerade in den Staaten des ehemaligen Ostblocks hat sich gezeigt, dass

ein Sozialismus, der der demokratischen Teilhabe der Menschen entbehrt, sich gegen das Ziel

einer freiheitlichen, gerechten und solidarischen Gesellschaft richtet. Deshalb haben die

Genossinnen und Genossen der SPD (Ost) die Begrifflichkeit des demokratischen Sozialismus

zugunsten der Sozialen Demokratie aufzugeben. Die stärkere Fokussierung auf das

demokratische Element politischen Handelns wird auch das soziale Element bestärken. Reine

Sozialpolitik jedoch (vor allem im Sinne des nachsorgenden Sozialstaats) bringt die

demokratische Entwicklung nicht voran.

Der Kern der Debatte um das neue Grundsatzprogramm der SPD ist das Ringen um ein

zeitgemäßes Verständnis des demokratischen Sozialismus. Nichts anderes steckt hinter der

Formulierung „Soziale Demokratie im 21. Jahrhundert“.

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1.3  Soziale Demokratie als Reform der sozialen Marktwirtschaft

Mit dem „Godesberger Programm“ hat sich die SPD zur sozialen Marktwirtschaft bekannt.

Dieses Bekenntnis rührt aus der Ablehnung totalitärer Zwangswirtschaft, weil diese zerstörerisch

auf die Verwirklichung menschlicher Freiheit wirkt. Dieses Bekenntnis bleibt bestehen.

Wenn aber der Markt selbst zum Zwang wird, weil er der Offenheit und Transparenz entbehrt,

und wenn auf dem Markt nicht mehr Angebot und Nachfrage im freien Spiel der Kräfte für einen

gerechten Ausgleich der Interessen der Marktteilnehmer sorgen, sondern der Preis für Produkte,

Dienstleistungen und vor allem die menschliche Arbeitskraft einseitig diktiert werden, dann

reicht es nicht mehr, diejenigen, die am Markt selbst nicht bestehen können, durch

Sozialleistungen zu unterstützen. Da es weder genug, noch möglich ist, ausschließlich durch

bestimmte sozialstaatliche Maßnahmen die Folgen des Auseinanderdriftens von Arm und Reichzu lindern, müssen alle Lebensbereiche, also auch die Wirtschaft, auch der Markt demokratisiert

werden. Nur dann ist die Marktwirtschaft eine soziale Marktwirtschaft.

Wenn der Markt Wohlstand für alle Menschen sichern soll, muss er ein freier Markt sein. Die

Freiheit des Marktes gewährleistet aber nur die Freiheit des Menschen. Diese wird verwirklicht

durch die weitgehende Demokratisierung aller Lebensbereiche. Das ist der Anspruch sozialer

Demokratie.

Soziale Demokratie ist damit nicht als Gegenkonzept zur Sozialen Marktwirtschaft zu verstehen,

sehr wohl aber als ihre notwendige Ergänzung. Eine Ergänzung, die unserer Haltung Ausdruck

verleiht, dass wir uns nicht mit dem Bestehenden abfinden werden. Eine Ergänzung, die den

tätigen Menschen in den Mittelpunkt stellt. Es ist nicht der Markt, der die Vorraussetzungen für

Politik schafft, sondern es ist der Mensch, der durch politisches Handeln die Bedingungen

seines Lebens gestaltet.

2  Die Rolle der Wirtschaft im demokratischen Staat

Soziale Demokratie bedeutet, dass die Wirtschaft eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung

wahrzunehmen hat. Sie bedeutet, dass auch ökonomische Zusammenhänge der Kontrolle und

Beteiligung der Menschen, die in ihnen wirken, nicht entzogen werden können. Sie bedeutet,

dass die Offenheit und Transparenz des Marktes tatsächlich hergestellt wird.

2.1  Die Demokratisierung der Wirtschaft – der flexible Mensch

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Die Wirtschaftsstrukturen in unserem Land verändern sich genauso wie überall auf der Welt.

Globalisierung ist ein Prozess, der auch in der Uckermark immer spürbarer wird. In diesem

Prozess ist die Forderung nach einem neuen, besonders flexiblen Menschen entstanden, nach

einem Menschen, der Arbeit dort annimmt, wo sie ihm angeboten wird, auch wenn dieses „Wo“

ein Kaff im Schwarzwald oder in Utah ist. Damit entsteht gerade für junge Menschen, nicht nurin Ostdeutschland, sondern in allen sogenannten strukturschwachen Regionen in Deutschland

und Europa, das Problem, dass sie sozialen Bindungen entsagen müssen, dass sie nicht nur ihre

Arbeitskraft verkaufen, sondern zusätzlich – und das auch noch gratis – auf weitere Bereiche

ihres Menschseins verzichten müssen.

Während einige Unternehmer den passenden Arbeitsmenschen erwarten und lediglich einsetzen

wollen, haben andere es bereits längst erkannt, dass es bessere Wege gibt den wirtschaftlichen

Prozess zu stärken. Nur durch das Einbringen der Wirtschaft in den Entwicklungsprozess ist es

möglich im Dialog die stetig sich ändernden Bedingungen zu meistern. Das Austauschen der

Belegschaft ist keine Antwort auf die Veränderungen. Nur die Qualifizierung von

Arbeitnehmern sichert den solidarischen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. So könnte unter

den wechselnden Bedingungen des Arbeitsmarktes eine langfristige Beschäftigung auch in

wechselnden Unternehmen gesichert werden. Jeder Unternehmer kann sich dann nicht nur auf 

das Wissen der jüngeren Mitarbeiter verlassen, sondern er kann auch die Erfahrung der älteren

Kollegen im stärkeren Maße für den Erfolg seines Unternehmens einsetzen. Das lebenslange

Lernen muss ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft werden, denn nur so können die

Leistungsfähigkeit und der Leistungswille verstärkt werden. Deshalb müssen die Möglichkeiten

dazu ausgebaut und Jedem zugänglich gemacht werden. Im solidarischen Prinzip muss es

ermöglicht werden, begleitend zum Arbeitsprozess oder mit einer Fortbildungspause ein

entsprechendes Maß an Fortbildung zu erreichen.

Wenn wir feststellen, dass wir ein einer Bildungs- und Wissensgesellschaft leben und wenn

gefordert wird, dass sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einem lebenslangen Lern- und

Bildungsprozess neue Technologien und Kenntnisse anzueignen haben, dann heißt unsere

Forderung im Sinne der Verwirklichung „Sozialer Demokratie“, dass Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch auf Fortbildung haben. Das heißt, dass Arbeitgeber

Fortbildungskosten zumindest anteilig zu tragen und Bildungsurlaub zu gewähren haben.

Soziale Demokratie heißt den Forderungen der Wirtschaft nach mehr Flexibilität (und gemeint

ist hier grundsätzlich die Flexibilität von Arbeitnehmern und Kleinstunternehmern)Gegenforderungen entgegenzustellen. Gefordert ist hier dann die Flexibilität von Unternehmen

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auf die Lebensumstände ihrer Beschäftigten Rücksicht zu nehmen: auf Partner, die mitgehen

wollen, auf Frauen, die nicht erst mit 40 Mutter werden wollen, auf Menschen, die um ihre

Familien wenigstens am Wochenende sehen zu können nur vier Tage in der Woche arbeiten

wollen.

Die soziale Demokratie versteht sich nicht als kategorische Einschränkung des auf 

Gewinnmaximierung angelegten Wirtschaftshandelns. Vielmehr erschließt sie der Wirtschaft

weitere Ressourcen, die ihr in der heutigen Struktur nicht zur Verfügung stehen.

Mit der Einbindung aller am Wirtschaftsprozess Beteiligten, ist es möglich sämtliche in den

Köpfen entstehenden Ideen in den Wertschöpfungsprozess mit einzubinden und auf diese Weise

die Produktivkräfte zu bündeln und zu stärken.

Auf diese Weise verhindert man die zur Zeit immens steigenden sozialen Nachsorgekosten.

Durch diese Kostenentlastung die Folge wird kommenden Generationen ein würdiges Arbeiten

und Leben ermöglicht.

2.2  Die Folgen der Zentralisierung und Monopolisierung von Arbeit und Kapital

Die Zentralisierung und Monopolisierung von Arbeit und Kapital führt zu Ballungsräumen, die

sich fast ausschließlich auf Metropolregionen beschränken.

In einer Gesellschaft, in der die Firmenstrukturen eine immer zentralistischere Arbeitsweise

bedingen, bilden sich Wirtschaftsballungsräume, die den gewachsenen Lebensräumen

entgegenstehen und zu sozialen Spannungen und Verwerfungen führen.

Diese Strukturänderung führt zu gravierenden Veränderungen in den Bevölkerungsstrukturen in

unserem Land. Ein Teil des Landes wird immer mehr zum Arbeitsraum, während andere Teile

des Landes zu reinen Lebensräumen werden, in denen allerdings ein würdiges Leben aufgrund

wirtschaftlicher Zwänge in den Hintergrund gerät.

Soziale Demokratie heißt hier auch, sich mit der Strukturschwäche bestimmter Regionen nicht

abzufinden, sondern zu versuchen diese Regionen zu stärken, z.B. indem man regionale

Wirtschaftskreisläufe etabliert: indem man der Zentralisierung und weiteren Monopolisierung

von Arbeit und Kapital entgegenwirkt.

Solange es für den Neuruppiner billiger ist, Kartoffeln aus Spanien oder Holland zu essen, kann

es der Landwirtschaft in der Uckermark nicht besser gehen. Solange man für 20 Euro von Berlin

nach Paris fliegen kann, wird der Spreewaldtourismus weiter rote Zahlen schreiben.

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Das Aufbrechen der zentralistischen Arbeitsweisen und das Bilden von regionalen

Wirtschaftskreisläufen ließe ein sinnvolles Zusammenspiel von Leben und Arbeiten zu. Diese

wäre dann gemessen an den regional erforderlichen Bedürfnissen vielfältig und ein wesentlicher

Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität in der jeweiligen Region. Nur die Durchmischung der

Gesellschaft mit den entsprechenden Anteilen an Jungen und Alten sowie Erwerbstätigen undnicht Arbeitenden erlaubt ein solidarisches Miteinander, in welchem die Selbstverwirklichung

stattfinden kann.

2.3  Soziale Marktwirtschaft und die öffentliche Daseinsfürsorge

Die in den vergangenen Jahren durchgeführte Privatisierung staatlicher und kommunaler

Betriebe hat nicht die erwarteten Verbesserungen gebracht. Vielmehr ist es so, dass bestimmte

Aufgaben dadurch vernachlässigt wurden. Wenn unter ausschließlicher Betrachtung der KostenBahnlinien, Postfilialen und Telefonzellen geschlossen werden und so den Menschen gerade in

strukturschwachen Regionen die Teilhabe am öffentlichen Leben verwehrt wird, ist ein Punkt

ereicht, an dem diese Entwicklungen gestoppt werden müssen. Der Staat ist nicht nur

Rahmengesetzgeber für alle frei wirtschaftenden Unternehmen. Der Staat ist viel mehr. Er hat für

alle Menschen zu sorgen und ein möglichst hohes Maß an Zusammenleben und Teilhabe für alle

zu sichern. Dazu gehören die Grundlagen für ein gemeinsames Wirken und Leben. Überall dort,

wo Menschen durch Wettbewerb von der Teilhabe ausgeschlossen werden, hat der Staat eineseiner wichtigsten Aufgaben versäumt.

Durch die Privatisierung von einst staatlichen Unternehmen und die damit unverzichtbar

gewordene kostendeckende Arbeitsweise ist es zu einer Realität gekommen, in der einzelne die

Gewinne abschöpfen und die Gemeinschaft die Verluste trägt. Durch die Privatisierung der Bahn

werden die Menschen in äußeren Entwicklungsgebieten in ihrer Mobilität eingeschränkt. Die

dadurch unermesslich hoch gewordenen Raumüberwindungskosten gehen zu Lasten derer, die

einen nicht unerheblichen Teil der Gemeinschaft stellen. Das soziale Gefüge, welches den

Betrieb von weniger rentablen Strecken durch Gewinnverlagerung ermöglichen würde, ist außer

Kraft gesetzt worden.

Die gleiche Erscheinung treffen wir heute auch bei so scheinbar banalen Dingen wie Müll und

der Endlagerung von Atommüll an. Dem Profit weniger in der heutigen Zeit folgt der Verlust

vieler in der Zukunft. Gleiches gilt für Kreditaufnahmen der öffentlichen Hand. Wir können

nicht zulassen, dass kommende Generationen unsere Schulden bezahlen müssen. Gesucht sind

nachhaltige Steuerungs- und Kooperationsmechanismen, denn über die gegenseitige Solidarität

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innerhalb der Gesellschaft hinaus muss das Bewusstsein für die Solidarität mit den kommenden

Generationen wachsen.

3  Der Staat der sozialen Demokratie – Gemeinschaft freier Menschen

Die Forderung nach regionalen Wirtschaftskreisläufen erfordert ein Erschaffen von politischen

Strukturen, die genau dieses begünstigen. Es ist eine Notwendigkeit, dass in einer globalisierten

Welt, die regionalen Bereiche auch regional vertreten werden. Die Vertretung gegenüber anderen

großen Wirtschafts- und Politik- bzw. Verwaltungsbereichen durch Repräsentanz und Delegation

ist Grundlage dafür, dass im Kleinen die Große Sache gelingen kann und im Großen das Kleine

nicht unberücksichtigt bleibt. Nur durch entsprechende Abgabe von Kompetenzen z. B. an

Europa ist es möglich überregionale Probleme zu meistern. Nur durch Bewahrung lokaler

Kompetenzen können wir den regionalen Besonderheiten Rechnung tragen. So stehenFöderalismus und ein geeintes Europa im Einklang und die derzeitig bestehenden Widersprüche

können überwunden werden.

3.1  Demokratisierung von Staat und Verwaltung

Demokratie lebt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Um sich beteiligen zu können,

müssen dem Bürger bestimmte Grundfreiheiten gewährt werden. Auch vor dem Hintergrund des

Terrorismus dürfen Freiheitsrechte des einzelnen Bürgers, wie der Datenschutz nicht ausgehöhltwerden. Jeder Mensch hat einen Anspruch darauf, selbst zu bestimmen, wer welche

Informationen über ihn erhält. Dies gilt vor allem für den Umgang mit Gendaten und die

Zusammenführung von personenbezogenen Daten verschiedener Herkunft.

Jeder Mensch hat einen Anspruch darauf selbstbestimmt zu leben. Daher ist es unerlässlich, dass

Menschen zur Verbesserung ihrer Lebensumstände ihr Land verlassen können und von anderen

Ländern aufgenommen werden. Dies gilt insbesondere für politisch Verfolgte. Wir stehen für ein

uneingeschränktes Recht auf Asyl. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass die Todesstrafe

in allen Ländern der Welt abgeschafft wird.

Demokratische Teilhabe setzt die Möglichkeit voraus, politische Prozesse überschauen zu

können. Verwaltungsstrukturen müssen den Lebensbedingungen der Menschen angepasst sein

und nicht umgekehrt. Aus diesem Grund müssen die Möglichkeiten regionaler/lokaler

Beteiligung gestärkt werden. Dazu gehört, dass Kommunen und Länder über entsprechende

Gestaltungskompetenzen tatsächlich verfügen. Ferner bedingt dies, dass zur Vermeidunglobbyistischer Tendenzen Möglichkeiten direkter Demokratie gestärkt werden. Dagegen müssen

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z.B. europaweite Fragen auf europäischer Ebene entschieden werden. Hierzu bedarf es jedoch

einer entschiedenen Stärkung des europäischen Parlamentes.

Wir wissen, dass Konflikte ihre Ursache grundsätzlich im sozialen Bereich haben. Deshalb treten

wir auf innerstaatlicher Ebene dafür ein, allen Menschen eine angemessene Grundversorgung zu

gewährleisten. Deshalb sind wir Meinung, dass die internationalen Konflikte nur durch

entwicklungspolitische, wirtschaftliche und kulturelle Maßnahmen gelöst werden können und

nicht durch militärisches Eingreifen.

Wir setzen uns für die Abschaffung der Wehrpflicht ein.

3.2  Bildung als Grundlage der Demokratie

3.2.1  Unsere Grundsätze

Bildung muss stärker in den Mittelpunkt gesellschaftlichen und politischen Handelns rücken.

Investitionen in die Weiterentwicklung des Bildungssystems, in die Ausbildung von

AusbilderInnen, HochschulprofessorInnen, LehrerInnen und ErzieherInnen, in den Ausbau von

Schulen und Ausbildungseinrichtungen müssen in den jährlichen Haushalten einen stetig

steigenden Anteil ausmachen. Ziel soll es sein, mindestens 3% des jährlichen

Bruttoinlandsproduktes in Bildung, Wissenschaft, Forschung und Entwicklung zu investieren.

Die soziale Stellung eines Menschen darf nicht über seinen Bildungsweg bestimmen. Gleiche

Startchancen für Kinder und Jugendlichen ermöglichen die gleichberechtigte Teilhabe aller am

gesellschaftlichen Leben. Wir fordern ein Recht auf Chancengleichheit in Bildung, Ausbildung

und Weiterbildung. Daher ist es eine primäre Aufgabe des Staates Kindern und Jugendlichen

neben einer fundierten Ausbildung auch Werte wie: Toleranz, Gerechtigkeit, Gleichheit,

Solidarität und Demokratie zu vermitteln. Nur so können bestehende soziale Barrieren

überwunden werden und eine chancengleiche Integration von benachteiligten sichergestellt

werden. Schulbildung, Berufsausbildung und Hochschulausbildung soll auf bundeseinheitlichen

Inhalten und einer gesamtdeutschen Strategie beruhen. Die jeweiligen Abschlüsse müssen EU-

Weit anerkannt werden. Jedem Mensch muss zudem ein Recht auf angemessene Weiterbildung

eingeräumt werden. Die stetige Weiterbildung aller Ausbilder auch zur Weiterentwicklung des

deutschen und des europäischen Bildungssystems muss zu staatlich finanzierter Pflicht werden.

3.2.2. Frühkindliche Bildung

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Die Schaffung von verlässlichen Lebenswelten für Kinder und damit Investitionen des Bundes in

frühkindliche Bildung und Betreuung muss zur Basis unserer Bildungspolitik werden. Nur so

können die Bildungs- und Zukunftschancen der Kinder verbessert werden.

Wir fordern daher einen Rechtsanspruch auf einen ganztägigen und bildenden Betreuungsplatz

ab dem vollendeten 1. Lebensjahr. Die Einführung zwei verpflichtender Kindergartenjahre vor

dem Beginn der schulischen Bildung ist für uns unerlässlich. Dort sollen den Kindern bestimmte

Kompetenzen für ihre schulische Laufbahn vermittelt werden, um so etwaige Defizite frühzeitig

erkennen und ausgleichen zu können. Die Betreuungszeiten in den Kindertagesstätten sind an

die Anforderungen der Eltern anzupassen. Sowohl die zwei verpflichtenden Kindergartenjahre,

als auch der ganztägige Betreuungsplatz müssen kostenlos sein. Der Übergang von der

frühkindlichen Erziehung durch die Einführung der zwei verpflichtenden Kita-Jahre in der

Elementarschule zur schulischen Bildung in der Primarstufe, muss in enger Kooperation und

Abstimmung mit den Grundschulen erfolgen, , so dass allen Kindern ein chancengleicher

Einstieg in die schulische Bildung ermöglicht werden kann.

Es muss jedem Kind ermöglicht werden in der Kita eine warme Mahlzeit einzunehmen. Zudem

soll eine gesunde Ernährung durch die betreuende Einrichtung sichergestellt und zu einer

solchen auch die Eltern angeregt werden.

3.2.3 Schulische Bildung

Um gleiche Startchancen und dadurch gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

zu ermöglichen, fordern wir eine längere Zeit gemeinsamen Lernens. Dies soll durch eine

Neugliederung des Schulsystem umgesetzt werden. Die Primarstufe sollen alle Kinder im

angestammten Klassenverband bis zur 8 Klasse gemeinsam besuchen. Wir fordern eine

Klassenstärke von maximal 20 bis 22 Schülern. In der Sekundarstufe I ist dieser Klassenverband

durch den Besuch einer gemeinsamen Oberschule aufrecht zu erhalten. Durch die bundesweite

Einführung von Ganztagsschulen wird auch in einer gemeinsamen Oberschule die individuelle

Betreuung und Förderung der Schülerinnen und Schüler und die Vorbereitung auf den jeweilig

gewünschten Abschluss und das Abitur, durch die Einführung profilorientierter Kurse,

gewährleistet. Dabei soll das Kurssystem so durchlässig gestaltet werden, dass der Weg in die

Sekundarstufe II möglichst lange offen steht.

Um die Ziele der individuellen Förderung und Betreuung eines jeden einzelnen Schülers

innerhalb der Ganztagsschule umsetzen zu können, müssen Lehrerinnen und Lehrer verpflichtet

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werden, innerhalb einer festgesetzten Kernzeit in der Schule anwesend zu sein, um den

Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zur Konsultationen zu gebe. Den Lehrerinnen und

Lehrern sind dafür entsprechende Raum- und Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Lehrerinnen und Lehrer müssen regelmäßig an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Ebenso

wie das Lehramtsstudium sollen auch Weiterbildungsmaßnahmen einen hohen Praxisanteilaufweisen. Den Schulen soll das Recht zustehen, über die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel

selbst zu entscheiden. (Umsetzung des MOSES Programms).

3.2.4 Hochschulbildung

Nur durch den Erhalt eines gebührenfreien Erststudiums kann eine Gleichheit der

Bildungschancen erreicht werden. Die Möglichkeit zu Studieren darf nicht von der sozialen,

regionalen oder finanziellen Herkunft abhängen. Deshalb sollen finanziell schwächereStudierende besonders gefördert werden. Das BAföG muss mit den Lebenshaltungskosten

steigen. Die Hochschulen müssen in enge Kooperationen zur Wirtschaft treten, um die

Studierenden möglichst gut auf die Anforderungen im angestrebeten Berufsfeld vorzubereiten.

Dabei muss das Recht auf freie Forschung und Lehre unangetastet bleiben. Die Wirtschaft

profitiert von dem Wissen und der hochschulischen Ausbildung der Absolventinnen und

Absolventen. Eine Beteiligung der Wirtschaft an den Kosten dieser Ausbildung ist daher

unerlässlich. Die Förderung von Neu-, Aus- und Umbau von Hochschulen ist auch zukünftigdurch Bundesmittel zu gewährleisten .

3.2.5 Berufliche Ausbildung

Eine gute und fundierte Ausbildung ist die Vorrausetzung um am Arbeitsmarkt dauerhaft

bestehen zu können. Jeder junge Mensch muss die Chance haben, den Beruf seiner Wahl zu

erlernen und diesen auch später auszuüben. Die Politik muss daher sicherstellen, dass

ausreichend Ausbildungsplätze geschaffen werden und der Wirtschaft auch hier ihreVerantwortung bewusst wird. Eine Möglichkeit dazu ist die Einführung einer

Ausbildungsplatzumlage und ein, besser auf die Anforderungen einer beruflichen Ausbildung

vorbereitendes Schulsystem.

3.2.6 Weiterbildung

Aufgrund der veränderten Erwerbsbiographien und Lebenswirklichkeiten ist der Prozess des

Lernens, Bildens und Weiterbildens über den gesamten Zeitraum des berufstätigen Lebens von

Bedeutung.

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Daher ist es wichtig, dass allen Menschen ein Recht auf angemessene Weiterbildung zusteht.

Angemessene Weiterbildung soll das Ziel haben bestehende Beschäftigungsverhältnisse zu

stärken und die Menschen auch für neue Anforderungen und anderweitige Aufgaben zu

qualifizieren. Menschen, die sich in keinem Beschäftigungsverhältnis befinden soll durch

staatlich finanzierte und den Bedürfnissen des Marktes entsprechende Weiterbildung die Chanceauf den Wiedereinstieg ins Berufsleben ermöglicht werden.

3.3  Der vorsorgende Sozialstaat

Der vorsorgende Sozialstaat, wie er im „Bremer Entwurf“ zum Grundsatzprogramm der SPD

skizziert wird, muss von allen Bürgerinnen und Bürgern unseres Staates getragen werden. Der

Mensch steht im Mittelpunkt eines sich verändernden Staatswesens. Für ihn ist die

Solidargesellschaft wichtig, in der die Starken für die Schwachen einstehen.

Wir wollen unser bestehendes soziales Netz erhalten. Das Ziel des Vorsorgenden Sozialstaates

ist es, den Aufwand für die Für- und Nachsorge durch ermöglichen einer selbstverantwortlichen

Entwicklung eines jeden Menschen zu minimieren, da er zur Aktivierung und Selbsthilfe der

Bevölkerung beiträgt. Je mehr Vorsorge der Staat leisten kann, desto weniger Mittel müssen ins

„nachsorgende“ soziale Netz transferiert werden Der Staat hat somit einen größeren finanziellen

Spielraum, um seine Bürger zu unterstützen.

Nichts desto trotz wird der Staat erhebliche Mehraufwendungen tätigen müssen, um die Idee des

Vorsorgenden Sozialstaates zu verwirklichen. Die Finanzierung soll sich jedoch weg von der

Beitrags- und Abgabenfinanzierung hin zu einem steuerfinanzierten Modell entwickeln.

Hierfür brauchen wir ein einfaches Steuersystem, das abgekoppelt vom Faktor Arbeit alle

Menschen im Verhältnis zu ihrem Einkommen gleichermaßen belastet und somit eine

Hauptsäule zur Finanzierung des Vorsorgenden Sozialstaates bildet. Wir brauchen ein

transparentes Steuersystem, das Subventionen, sowie Sonderregelungen abbaut und dadurch für

eine Entbürokratisierung sorgt. Wir benötigen ein gerechtes Steuersystem, welches alle

Bürgerinnen und Bürger einkommensabhängig und unter Einbeziehung aller Einkommensarten

erfasst. Mit einer gerechten Erbschaftssteuer wollen wir die klein- und mittelständische

Unternehmen schützen und somit einen Beitrag zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen

leisten. Statt Abschreibungsmöglichkeiten und Freibeträgen wollen wir über direkte Hilfen

Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen unterstützen ihren Beitrag für die Gesellschaft

(Kinderbetreuung, Pflege, Ehrenamtlichkeit, . . .) zu leisten.

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Neben der Streichung jeglicher Steuerausnahmetatbestände und der Überprüfung von

Subventionen im Sinne der Wirtschaftsförderung und nachhaltigen Finanzpolitik sprechen wir

uns für die Stärkung der Kommunen aus. Hierbei sollte die Privatisierungswelle kommunaler

Unternehmen, Töchter und Dienstleister, zur Wahrung von Sozialkompetenzen und der

kommunalen Daseinsvorsorge gestoppt werden.

A 2 Dynamischer Mindestlohn

Antragsteller: UB Teltow-Fläming

Die Jusos Brandenburg und ihre Organe setzen sich für die Aufnahme eines dynamischen

Mindestlohns in das Grundsatzprogramm der SPD „Soziale Demokratie im 21.Jahrhundert“ ein, der sich an den Reallohnzuwächsen orientiert und regelmäßig, jährlich

angepasst wird.

Der Begriff „Mindestlohn“ soll im Grundsatzprogramm mit der Eigenschaft „dynamisch“

ergänzt werden.

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R 1

Antragsteller: Landesausschuss

Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft der

Jungsozialistinnen und Jungsozialisten im Land Brandenburg

(Jusos Brandenburg)

beschlossen auf der 23. Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Brandenburg am 31. März 2007 in

Senftenberg

§ 1 Name, Tätigkeitsgebiet und Sitz(1) Der Landesverband führt den Namen „Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD

Landesverband Brandenburg (Jusos Brandenburg)“.

(2) Die Jusos Brandenburg sind eine Arbeitsgemeinschaft im Sinne des Organisationsstatuts der

Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.

(3) Tätigkeitsgebiet des Landesverbandes ist das Bundesland Brandenburg. Sein Sitz ist

Potsdam.

§ 2 Gliederung

(4) Der Landesverband gliedert sich in Unterbezirke (UB). Die Unterbezirke können sich in

Arbeitsgemeinschaften (AG) untergliedern. Die politische Willensbildung vollzieht sich in

diesen Ebenen. Sie können sich eigene Richtlinien geben, die diesen Richtlinien nicht

widersprechen dürfen.

(5) Die territoriale Abgrenzung der Arbeitsgemeinschaften und Unterbezirke soll analog der

territorialen Gliederung von Ortsvereinen und Unterbezirken der SPD Brandenburg erfolgen.

(6) Arbeitsgemeinschaften, die von den Jusos Brandenburg als Landesarbeitsgemeinschaften

anerkannt werden, stellen keine Ebene im Sinne dieser Richtlinien dar.

§ 3 Mitgliedschaft, Aufnahme

(1) Der Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten gehören die Mitglieder

der SPD Brandenburg bis zur Vollendung des 35. Lebensjahres an.

(2) Jugendliche und Gastmitglieder der SPD Brandenburg unter 35 Jahren können in der

Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten die vollen Mitgliedsrechte

wahrnehmen. Die Juso-Gastmitgliedschaft ist beitragsfrei. Sie gilt für zwei Jahre. Sie kann

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längstens um zwei weitere Jahre verlängert werden. Vertreterinnen und Vertreter der

Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in Gremien der Partei

müssen Parteimitglied sein.

§ 4 Arbeitsgemeinschaften(1) Organe der Arbeitsgemeinschaften sind

1. die Mitgliedervollversammlung und

2. der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft.

(2) Die Mitgliedervollversammlung ist das oberste Organ der Arbeitsgemeinschaft. Sie

entscheidet über die in ihrem Bereich durchzuführenden politischen und organisatorischen

Aufgaben und wählt die Vertreterin bzw. den Vertreter zum Unterbezirksausschuss, sofern

dieser gebildet worden ist(3) Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft wird von der Mitgliedervollversammlung für die

Dauer von höchstens zwei Jahren gewählt. Er setzt sich zusammen aus

1. der bzw. dem Vorsitzenden und

2. mindestens zwei weiteren Mitgliedern. Ihre Zahl ist für die jeweils nächste Amtsperiode

von der Vollversammlung oder durch deren Richtlinien festzulegen.

(4) Der Vorstand führt die Geschäfte der Arbeitsgemeinschaft. Er trägt die Verantwortung für

die Ausführung ihrer Beschlüsse und stellt die Zusammenarbeit mit dem Juso-Unterbezirk

und dem Ortsverein bzw. den Ortsvereinen der SPD ihres Territoriums sicher.

(5) Aus Gründen der Zweckmäßigkeit können die Juso-Mitglieder mehrerer angrenzender SPD-

Ortsvereine zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengefasst werden.

(6) Arbeitsgemeinschaften können sich auf regionaler Ebene zusammenschließen. Diese

Zusammenschlüsse sind keine Ebene im Sinne dieser Richtlinien.

§ 5 Unterbezirke

(1) Organe des Unterbezirkes sind

1. die Unterbezirksvollversammlung bzw. die Unterbezirksdelegiertenkonferenz, sofern die

 jeweiligen Unterbezirksrichtlinien dies vorsehen,

2. der Unterbezirksausschuss, sofern er gebildet wird, sowie

3. der Unterbezirksvorstand.

(2) Die Unterbezirksvollversammlung bzw. -delegiertenkonferenz ist oberstes Organ des

Unterbezirkes. Ihre Einberufung und Durchführung werden durch die Unterbezirks-

richtlinien geregelt. Die Unterbezirksvollversammlung bzw. -delegiertenkonferenz wählt die

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Delegierten zur Landesdelegiertenkonferenz und die Vertreterin bzw. den Vertreter für den

Landesausschuss.

(3) Der Unterbezirksvorstand wird von der Unterbezirksvollversammlung bzw. -delegierten-

konferenz für die Dauer von höchstens zwei Jahren gewählt. Er setzt sich zusammen aus

1. der bzw. dem Vorsitzenden und2. mindestens zwei weiteren Mitgliedern. Ihre Zahl ist von der Unterbezirks-

vollversammlung bzw. -delegiertenkonferenz bzw. durch die Unterbezirksrichtlinien

festzulegen.

(4) Der Unterbezirksvorstand führt die Geschäfte des Unterbezirkes. Er trägt die Verantwortung

für die politischen Aufgaben im Unterbezirk und für die Ausführung seiner Beschlüsse. Der

Unterbezirksvorstand stellt die Zusammenarbeit mit den Arbeitsgemeinschaften im Gebiet

des Unterbezirkes und mit dem Landesverband sowie mit dem SPD-Unterbezirk sicher.

§ 6 Landesverband

Die Organe des Landesverbandes sind

1. die Landesdelegiertenkonferenz,

2. der Landesausschuss und

3. der Landesvorstand.

§ 7 Landesdelegiertenkonferenz

(1) Die Landesdelegiertenkonferenz ist das oberste beschlussfassende Organ des

Landesverbandes Brandenburg. Sie setzt sich zusammen aus den Delegierten, die von den

Unterbezirksvollversammlungen bzw. -delegiertenkonferenzen gewählt wurden.

(2) Die Verteilung der Delegierten erfolgt nach der Mitgliederzahl der Juso-Unterbezirke zum

Zeitpunkt der Einberufung der Landesdelegiertenkonferenz. Die Zahl der Delegierten beträgt

90. Vorab erhält jeder Unterbezirk zwei Grundmandate. Die verbleibenden Mandate werden

nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren ermittelt.

Entstehende Ausgleichsmandate erhöhen die Gesamtzahl der Delegierten.

(3) Mit beratender Stimme können teilnehmen

1. die Mitglieder des Landesvorstandes,

2. die Mitglieder des Landesauschusses,

3. die Landesgeschäftsführerin bzw. der Landesgeschäftsführer und

4.  je eine Vertreterin bzw. ein Vertreter der Landesarbeitskreise

sofern sie nicht Delegierte sind.

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(4) Die Landesdelegiertenkonferenz prüft das richtliniengemäße Stimmrecht der Delegierten,

wählt ein Präsidium und beschließt die Geschäftsordnung.

(5) Die Landesdelegiertenkonferenz ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der bis

Konferenzbeginn gemeldeten Delegierten anwesend ist und gemäß dieser Richtlinien

ordentlich eingeladen wurde.(6) Über den Verlauf und die Ergebnisse ist ein Protokoll zu führen. Das Protokoll ist durch die

Mitglieder des Präsidiums zu beurkunden. Die Beschlüsse und das Protokoll sind innerhalb

von acht Wochen den Delegierten und Unterbezirken zuzusenden.

(7) Die Landesdelegiertenkonferenz findet mindestens einmal im Jahr statt und ist vom

Landesausschuss im Benehmen mit dem Landesvorstand unter Bekanntgabe der vorläufigen

Tagesordnung einzuberufen. Die Einberufungsfrist beträgt acht Wochen.

(8) Antragsberechtigt sind alle Ebenen im Landesverband, der Landesvorstand, der Landes-ausschuss, die Landesarbeitskreise sowie die vom Landesverband anerkannten Juso-

Hochschulgruppen.

(9) Anträge müssen mindestens vier Wochen vor der Landesdelegiertenkonferenz beim Landes-

vorstand eingegangen sein und spätestens drei Wochen vor der Landesdelegiertenkonferenz

zusammen mit den Delegiertenunterlagen an die gemeldeten Delegierten sowie an die

Unterbezirke schriftlich durch den Landesvorstand bekannt gegeben werden.

(10) Anträge zur Änderung dieser Richtlinien müssen als Tagesordnungspunkt auf der

vorläufigen Tagesordnung und mit der Einberufung nach § 7 Abs. 7 veröffentlicht werden.

(11) Initiativanträge zu aktuellen Themen werden behandelt, soweit die Landesdelegierten-

konferenz dem zustimmt.

§ 8 Aufgaben der Landesdelegiertenkonferenz

Die Landesdelegiertenkonferenz nimmt neben den Aufgaben in diesen Richtlinien

insbesondere diese Aufgaben wahr:

1. Beschluss und Änderung dieser Richtlinien mit Zwei-Drittel-Mehrheit,

2. Wahl des Landesvorstandes,

3. Beschluss über die Länge der Wahlperiode des Landesvorstandes,

4. Wahl einer Landesgeschäftsführerin bzw. eines Landesgeschäftsführers,

5. Wahl zweier Revisorinnen bzw. Revisoren,

6. Wahl der Vertreterinnen bzw. Vertreter für den Ring der politischen Jugend Brandenburg

(RPJ),

7. Beratung des Rechenschaftsberichts des Landesvorstandes; der Rechenschaftsbericht wird

mit den Delegiertenunterlagen bekannt gegeben,

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8. Berichterstattung über die Umsetzung der auf der letzten Landesdelegiertenkonferenz

gefassten Beschlüsse,

9.  Beschlussfassung über ein vom Landesvorstand vorzulegendes Arbeitsprogramm,

10.  Wahl der Bundesausschussvertreterin bzw. des -vertreters und einer Stellvertreterin

bzw. eines Stellvertreters,11.  Wahl der Delegierten zum Bundeskongress und weiteren überregionalen

Zusammenkünften,

12.  Abwahl aus einer Wahlfunktion aus wichtigem Grund mit der Mehrheit von zwei

Dritteln der gemeldeten Delegierten,

13.  Beschlussfassung über die gestellten Anträge,

14.  Anerkennung von Arbeitsgemeinschaften als Landesarbeitsgemeinschaften.

§ 9 Außerordentliche Landesdelegiertenkonferenz

(1) Eine außerordentliche Landesdelegiertenkonferenz kann einberufen werden, wenn dringende

inhaltliche oder organisatorische Entscheidungen anstehen, die keinen Zeitaufschub dulden

und einem Votum der die Gesamtmitgliedschaft vertretenden Landesdelegierten bedürfen.

(2) Eine außerordentliche Landesdelegiertenkonferenz ist einzuberufen

1.  auf Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz,

2.  auf Antrag von mindestens einem Drittel der Unterbezirke,

3.  auf Beschluss des Landesausschusses; der Landesvorstand ist vorher anzuhören.

(3) Die Dringlichkeit ist im Antrag bzw. im Beschluss zu begründen.

(4) Für die außerordentliche Landesdelegiertenkonferenz gilt § 7 Abs. 1 bis 6 entsprechend.

(5) Die Einberufungsfrist beträgt vier Wochen. Antragsberechtigt sind alle Gliederungen, der

Landesvorstand und der Landesausschuss, die Landesarbeitskreise sowie die vom

Landesverband anerkannten Juso-Hochschulgruppen im Land Brandenburg.

(6) Anträge sowie Delegiertenmeldungen müssen spätestens drei Wochen vor Konferenzbeginn

beim Landesvorstand eingegangen sein und sind spätestens zwei Wochen vor der außer-

ordentlichen Landesdelegiertenkonferenz den gemeldeten Delegierten und den

Unterbezirken zusammen mit der vorläufigen Tagesordnung schriftlich bekannt zu geben.

(7) Änderungen dieser Richtlinien können auf einer außerordentlichen Landesdelegierten-

konferenz nicht beschlossen werden.

(8) Wenn mindestens ein Drittel der Unterbezirke die Abwahl aus einer Wahlfunktion auf 

Landesebene einfordert, muss die Abwahl auf der vorläufigen Tagesordnung der

außenordentlichen Landesdelegiertenkonferenz ausdrücklich angegeben werden.

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§ 10 Landesausschuss

(1) Der Landesausschuss ist höchstes beschlussfassendes Organ zwischen den Landes-

delegiertenkonferenzen.

(2) Stimmberechtigte Mitglieder des Landesausschusses sind

1.  je eine Vertreterin bzw. ein Vertreter aus jedem Unterbezirk und2.  eine Vertreterin bzw. ein Vertreter der vom Landesverband anerkannten Juso-Hochschul-

gruppen.

(3) Die Mitglieder des Landesvorstandes und die Landesgeschäftsführerin bzw. der Landes-

geschäftsführer nehmen mit beratender Stimme teil. Über die Teilnahme weiterer beratender

Mitglieder entscheidet der Landesausschuss.

(4) Der Landesausschuss wählt eine Präsidentin bzw. einen Präsidenten und eine vorher zu

bestimmende Anzahl von Stellvertreterinnen bzw. Stellvertretern.(5) Der Landesausschuss wird vom Präsidium mit Angabe der vorläufigen Tagesordnung

mindestens einmal im Quartal, auf Antrag des Landesvorstandes oder eines Viertels der

Unterbezirksvorstände eingeladen.

(6) Der Landesausschuss hat neben den Aufgaben aus diesen Richtlinien auch folgende

Aufgaben zu erfüllen:

1. Beschlussfassung in allen politischen und organisatorischen Fragen zwischen den Landes-

delegiertenkonferenzen,

2. Erledigung der von der Landesdelegiertenkonferenz übertragenen Aufgaben,

3. Kontrolle und Beratung des Landesvorstandes,

4.  Informationsaustausch und Koordination zwischen den Ebenen im Sinne dieser

Richtlinien.

(7) Der Landesausschuss kann die Aufgaben der Landesdelegiertenkonferenz insoweit

wahrnehmen, um die kommissarische Fortsetzung der Arbeit des Landesverbandes nach

Ausscheiden von in Wahlfunktionen Gewählten zu ermöglichen.

(8) Absatz 7 findet keine Anwendung bei Ausscheiden von Mitgliedern des Landesvorstandes.

§ 11 Landesvorstand

(1) Der Landesvorstand wird für die Dauer von höchstens zwei Jahren gewählt.

(2) Er setzt sich zusammen aus

1. der bzw. dem Vorsitzenden,

2.  zwei Stellvertreterinnen bzw. Stellvertretern und

3. vier weiteren Mitgliedern.

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(3) Die Landesgeschäftsführerin bzw. der Landesgeschäftsführer nimmt an Sitzungen des

Landesvorstandes beratend teil. Die Beratungen des Landesvorstandes sind

mitgliederöffentlich. Der Landesvorstand kann durch Beschluss weitere Personen zu seinen

Beratungen hinzuziehen.

(4) An den Sitzungen können das Präsidium des Landesausschusses sowie die Sprecherinnenund Sprecher der Landesarbeitskreise mit beratender Stimme teilnehmen.

(5) Der Landesvorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte seiner Mitglieder

anwesend ist.

(6) Tritt mehr als die Hälfte der Landesvorstandsmitglieder vor Ablauf der Wahlperiode zurück,

beruft der Landesausschuss unverzüglich eine Landesdelegiertenkonferenz mit Neuwahlen

des Landesvorstandes ein. Treten die oder der Landesvorsitzende und beide stellvertretenden

Landesvorsitzenden zurück, wird der Vorstand ebenso neu gewählt.(7) Die Sitzungen werden von der bzw. dem Landesvorsitzenden einberufen. Auf Verlangen von

einem Drittel seiner Mitglieder muss eine außerordentliche Landesvorstandssitzung

einberufen werden.

(8) Die Mitglieder des Landesvorstandes können an allen Zusammenkünften der Gliederungen

und regionalen Zusammenschlüsse im Landesverband Brandenburg teilnehmen.

§ 12 Aufgaben des Landesvorstandes

(9) Der Landesvorstand trägt die Verantwortung für die politische und organisatorische Arbeit

des Landesverbandes und hat insbesondere folgende Aufgaben:

1. Betreuung der Ebenen,

2. Vertretung der Jusos Brandenburg nach innen und außen,

3. Mitwirkung bei der Einberufung der Landesdelegiertenkonferenz,

4. Ausführung der Beschlüsse der Landesdelegiertenkonferenz und des Landesausschusses

und Berichterstattung diesen gegenüber,

5. Durchführung politischer Bildungsmaßnahmen,

6. Unterstützung der Landesarbeitskreise,

7. Führung der laufenden Geschäfte.

(10) Folgende Aufgaben nimmt der Landesvorstand in Finanzangelegenheiten wahr:

1. Aufstellung eines Wirtschaftsplans gemäß SPD-Finanzordnung für das Geschäftsjahr,

welcher der Zustimmung des Landesausschusses bedarf,

2. Halbjährlicher Bericht über die Mittelverwendung,

3.  Information der Landesdelegiertenkonferenz über die Finanzen des Landesverbandes im

abgelaufenen Geschäftsjahr.

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(11) Über die Einstellung der Landesgeschäftsführerin bzw. des Landesgeschäftsführers muss

Benehmen mit der SPD-Landesgeschäftsführung und dem Juso-Landesvorstand hergestellt

werden.

§ 13 Revision(1) Die Revisorinnen bzw. Revisoren prüfen, ob die Bestimmungen der Finanzordnung, soweit

auf den Landesverband anwendbar, eingehalten wurden. Insbesondere prüfen sie regelmäßig,

ob die Ausgaben angemessen sind und den Beschlüssen (Wirtschaftsplan) entsprechen.

(2) Sie berichten der Landesdelegiertenkonferenz und stellen den Antrag auf Entlastung des

Vorstands in Finanzangelegenheiten.

(3) Mitglieder des Landesvorstands oder des Landesausschusses sowie hauptamtlich tätige

Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der Partei können nicht zu Revisoren gewählt werden.

§ 14 Arbeitskreise und Kommissionen

(1) Landesarbeitskreise werden auf Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz oder des Landes-

ausschusses einberufen. Sie erarbeiten inhaltliche Positionen für den Landesverband und

führen in Zusammenarbeit mit dem Landesvorstand politische Bildungsmaßnahmen durch.

(2) Zur Beratung können der Landesvorstand und der Landesausschuss Kommissionen

einsetzen, deren Aufgabe festlegen und die Vorsitzenden und Mitglieder höchstens für die

Dauer ihrer eigenen Amtszeit berufen.

§ 15 Urabstimmung

(1) Über grundlegende Entscheidungen, die der Landesverband zu treffen hat, kann auf 

Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz, des Landesausschusses mit Zwei-Drittel-

Mehrheit oder auf Antrag der Hälfte der Unterbezirke eine Urabstimmung eingeleitet

werden.

(2) Über die Änderung oder den Beschluss dieser Richtlinien kann eine Urabstimmung

durchgeführt werden. Anträge zur Änderung dieser Richtlinien müssen den Mitgliedern

zusammen mit der Einladung zur Urabstimmung mindestens drei Wochen vor der

Urabstimmung bekannt gemacht werden.

(3) Im Beschluss ist die Fragestellung klar zu benennen. Sie muss mit „Ja“ oder „Nein“

beantwortet werden können.

(4) Spätestens eine Woche nachdem eine Urabstimmung beschlossen wurde, legt der Landes-

vorstand einen für alle Unterbezirke verbindlichen Abstimmungstermin fest und gibt ihn

zusammen mit der Fragestellung bekannt. Der Abstimmungstermin soll nicht früher als drei

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Wochen, aber spätestens nach Ablauf von acht Wochen nach dem Beschluss stattgefunden

haben.

(5) Abstimmungsberechtigt sind alle Mitglieder der Jusos Brandenburg gemäß § 3 Abs. 1 dieser

Richtlinien zum Zeitpunkt der Urabstimmung. Die Abstimmung ist gültig, wenn ein Drittel

aller Mitglieder gemäß § 3 Abs. 1 an der Abstimmung teilgenommen hat.(6) Die Mitglieder entscheiden mit einfacher Mehrheit.

(7) Mit einer Urabstimmung können diese Richtlinien geändert werden.

§ 16 Geschäftsjahr

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 17 Schlussbestimmungen

(1) Die Führung der Geschäfte aller Gliederungen und regionalen Zusammenschlüsse imLandesverband Brandenburg muss nach demokratischen Grundsätzen erfolgen.

(2) Im Übrigen gilt das „Organisationsstatut der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“, die

„Finanz- und Wahlordnung“ in der jeweils gültigen Fassung, die Grundsätze zur Arbeit der

Arbeitsgemeinschaften, die Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten und

Jungsozialistinnen in der SPD und die Satzung des SPD-Landesverbandes Brandenburg.

(3) Abweichend von § 4 Abs. 3 und § 5 Abs. 3 dieser Richtlinien können Vorstände in einer

anderen Weise gebildet werden.

(4) Wahlen und Abstimmungen über Personen sind geheim. Offen gewählt werden können

a) Versammlungsleitungen,

b) Mandatsprüfungskommissionen,

c) Zählkommissionen,

d) Kontrollkommissionen,

e) Revisorinnen und Revisoren.

§ 18 Übergangsvorschriften, Inkrafttreten

(1) Die Vorschriften dieser Richtlinien zur Bestimmung der Delegiertenzahl (§ 7 Abs. 2) und

zur Einberufung (§ 7 Abs. 7) der Landesdelegiertenkonferenz finden auf die Landes-

delegiertenkonferenz, in der diese Richtlinien beschlossen worden sind, keine Anwendung.

(2) Diese Richtlinien treten unmittelbar nach Beschluss in Kraft.

(3) Die „Satzung der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD, Landesverband

Brandenburg“ vom 22. September 1991, zuletzt geändert im Mai 2001 tritt am Tage des

Beschlusses dieser Richtlinien außer Kraft.

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B 1 an den LAK Bildung überwiesen

Antragsteller: UB Barnim

Die Paragraphen 88 und 89 des brandenburgischen Schulgesetzes sollen um folgende Sätze

ergänzt werden:

„Notensprünge (mind. 4 Punkte, bzw. zwei Noten Unterschied zum vorigen Zeugnis) bei

Schülern zum Schulhalbjahresende sowie zum Schuljahresende müssen auf der Klassen-

bzw. Jahrgangskonferenz vor der Zeugnisausgabe besprochen werden.

Jeder Schüler und jede Schülerin sollte hierbei ebenfalls die Möglichkeit erhalten, an der

Konferenz teilzunehmen und sich selbst vor den Fachlehrern zu äußern und gegebenenfalls

zu verteidigen.

Sollten mehrere Schüler aus einem Kurs oder aus einer Klasse von einem Notensprung

betroffen sein, so haben sie das Recht als Gruppe an der Konferenz teilzunehmen.

Auf diese Möglichkeiten müssen die Schüler zu Beginn jedes Schulhalbjahres hingewiesen

werden.“

B 2

Antragsteller: UB Barnim

Die JUSOS Brandenburg fordern die SPD auf sich für eine Erhöhung und Anpassung der

BAföG-Bedarfssätze und Freibeträge an die Steigerung der Lebenshaltungskosten

einzusetzen.

Zur Weiterleitung an die JUSO-Bundesdelegiertenkonferenz, SPD-Landesparteitag und

SPD-Bundesparteitag

Der Landesvorstand wird aufgefordert, insbesondere mit der SPD-Landesgruppe im

Deutschen Bundestag die Anhebung mit dem Ziel zu erörtern, innerhalb der nächsten zwei

Jahre eine Anpassung zu erreichen.

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B 4

Antragsteller: UB Cottbus

Die SPD Brandenburg und der SPD Vorstand setzen sich dafür ein, dass das

Brandenburgische Hochschulgesetz – BbgHG in den Punkten der Ausbildungskapazität

und Festsetzung von Zulassungszahlen der einzelnen Hochschulen in folgendem Sinne

novelliert wird:

Zulassungszahl ist die Zahl der von der einzelnen Hochschule höchstens aufzunehmenden

Bewerberinnen und Bewerber in einem Studiengang. Sie wird auf der Grundlage der

 jährlichen Aufnahmekapazität festgesetzt.

Dabei soll die Zahl der verfügbaren Masterstudienplätze eines Studienganges mindestens

der Anzahl der angebotenen Studienplätze des jeweiligen Bachelorestudienganges

entsprechen. Eine Zulassungsbeschränkung über interne NC ist zulässig, wenn die

Ausbildungskapazität erreicht wird.

B 5:

Antragsteller: UB Dahme-Spreewald 

Die SPD Brandenburg und die Landesregierung sollen sich dafür einsetzen, dass an allen

Brandenburger Schulen mehr Sozialarbeiter und Psychologen eingesetzt werden.

B 6

Antragsteller: UB Oder Spree

Das Fach "Politische Bildung" soll ein Pflichtfach der zweiten Sekundarstufe sein. In der

ersten Sekundarstufe soll "Politische Bildung" mindestens zwei Mal in der Woche

unterrichtet werden.

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B 7

Antragsteller: UB Ostprignitz-Ruppin

Die SPD Landtagsfraktion und die Landesregierung werden aufgefordert, sich für eine

intensivere Förderung der Fächer Politik, Wirtschaft und der naturwissenschaftlichen

Fächer, insbesondere in der Sekundarstufe 2 der gymnasial Stufen, durch das Ministerium

für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) nach dem Vorbild der Sportschule einzusetzen.

B 8:

Antragsteller: UB Potsdam-Mittelmark 

Erhöhung der Bemessungsgröße für die pädagogische Arbeit nach

Kindertagesstättengesetz §10 Personalausstattung zur Absicherung einer ausreichenden

Bildungs- und Sprachförderung der Kinder im Vorschulalter.

Die SPD-geführte Landesregierung und die Landtagsfraktion haben dafür Sorge zu tragen,

dass durch Erhöhung der Bemessungsgröße für die pädagogische Arbeit nach

Kindertagesstättengesetz §10 Personalausstattung die Absicherung einer ausreichenden

Bildungs- und Sprachförderung der Kinder im Vorschulalter gewährleistet und die

Gemeinden nicht zusätzlich finanziell belastet werden.

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B 9:

Antragsteller: UB Oberspreewald-Lausitz/Elbe-Elster 

Wir Jusos wollen ein Gesetz, welches besagt, dass in der Bundesrepublik Deutschland kein

unentgeltliches Beschäftigungsverhältnis nach Beendigung der Ausbildung oder des

Studiums mehr eingegangen werden darf. Dieses Gesetz soll vor allem junge Arbeitnehmer

schützen.

Davon ausgenommen sind sicherlich ehrenamtliche Tätigkeiten.

In Branchen in denen Volontariate u.ä. notwendig sind, machen wir den Vorschlag,

Berufsteinstiegsprogramme (Traineeprogramme, Graduiertenpraktika) einzurichten.

Diese sollten auf maximal 6 Monate begrenzt sein und ihre Dauer sollte auf die Probezeit

des nachfolgenden, regulären Beschäftigungsverhältnisses angerechnet werden. Der Lohn

sollte über tarifvertragliche Regelungen oder einen festgesetzten Mindestlohn für

Berufeinstiegsprogramme berechnet werden.

Dies soll als brandenburgischer Antrag beim Bundeskongress der Jusos 2007 eingereicht

werden.

B 10

Antragsteller: UB Teltow-Fläming

Die Vertreter der SPD in den Trägerversammlungen der Arbeitsgemeinschaften für

Grundsicherung für erwerbsfähige Arbeitssuchende in Brandenburg und die SPD-

Kreistagsabgeordneten der optierenden Landkreise werden aufgefordert, die direkte oder

gleichwertige Beratung von arbeitssuchenden Absolventen von Hoch- und

Fachhochschulen über die Hochschulteams der Agenturen für Arbeit sicherzustellen,

sofern die Absolventen nicht über einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I verfügen.

Der Juso-Landesvorstand wird beauftragt, die Umsetzung des Beschlusses zu begleiten. Er

berichtet den Gremien spätestens zum Ende des Jahres 2007 über seine Arbeit.

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G 4

Antragsteller: UB Oder-Spree

„Kein Gift per Gesetz!“

Die zulässigen Giftmengen von Pestiziden in Lebensmitteln dürfen nicht die Grenzwerte

des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) überschreiten.

Die SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag und die Fraktion der SPE sollen sich für

folgende Punkte einsetzen:

1.) Die zulässigen Giftmengen von Pestiziden in den Lebensmitteln dürfen die Grenzwerte

des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nicht mehr überschreiten.

Diese Grenzwerte sollen gesetzlich festgelegt werden.

2.) Eine verpflichtende Deklaration der Detailbestände in Kleidungsstücken auf den

Kleidungsetiketten einzuführen.

3.) Produkte, die außerhalb der EU gefertigt worden sind, sollen auf ihren gesundheitlichen

Aspekt hin geprüft werden und bei Verstößen innerhalb der EU nicht weiter vertrieben

werden.

J 1

Antragsteller: UB Barnim

Die Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion werden aufgefordert sich dem pauschalen

Verbot sogenannter „Killerspiele“ entgegenzustellen. Vielmehr sollen sie sich mit den

wirklichen Ursachen von Amokläufen und anderen Verzweiflungstaten kritisch und

ergebnisoffen auseinandersetzen und Strategien entwickeln, wie gesellschaftlicher

Isolation, Leistungsdruck und der gerade bei jungen Menschen in besonderem Maße zu

beobachtenden gesamtgesellschaftlichen Frustration entgegenzuwirken ist.

Zur Weiterleitung an Juso-Bundesdelegiertenkonferenz und SPD Landesparteitag

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J 3

Antragsteller: UB Dahme-Spreewald

Die öffentlichen Träger der Jugendhilfe sollen die Ämter in Städten und Gemeinden

werden.

Dabei ist sicherzustellen, dass mit Hilfe des Landes und der Kreise, die zusätzliche

finanzielle Belastung der Ämter, Städte und Gemeinden ausgeglichen und möglichst

neutral gehalten wird.

J 4 LA über LaVo

Antragsteller: UB Dahme-Spreewald

Die SPD Brandenburg und die Landesregierung sollen sich für ein Gesetz zum Ring

politischer Jugend einsetzen, in dem die Finanzierung und die Aufgaben des RPJ klar

definiert werden.

M 1

Antragsteller: UB Ostprignitz-Ruppin

Die Jusos haben beschlossen, sich für eine friedliche Nutzung der „Kyritz- Wittstock-

Ruppiner Heide“ einzusetzen und die Möglichkeiten der Gremien der JUSOS unseres

Landes auf Bundesebene zu nutzen, um weiterführend gegen die Pläne zur militärischen

Nutzung zu werben.

U 1Antragsteller: UB Potsdam-Mittelmark

Die Juso-Landesdelegiertenkonferenz fordert den Juso-Landesvorstand auf, die

Problematik der „Grünen Gentechnik“ näher zu betrachten und bis zur nächsten LDK

Vorschläge in Form eines Antrages zu erarbeiten, wie im Land Brandenburg deren

Anwendung minimiert werden kann.

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U 2 überwiesen an LA

Antragsteller: UB Prignitz

Die Landwirte, also die Landewirte, die Energiepflanzen, wie etwa Raps oder Mais,

anpflanzen, müssen mit dem Anbau ihrer Pflanzen künftig den strengen Richtlinien des

Ökoanbaus folgen, um weiterhin Subventionen vom Staat zu erhalten.

U 3 überwiesen an LA

Antragsteller: UB Potsdam-Mittelmark

Die Jusos Brandenburg sprechen sich für den Fall einer Reformierung des KFZ-Steuersystems für das Modell der Deutschen Umwelthilfe aus.

Eine alleinige plakative Reformierung des KFZ-Steuersystems ohne nachhaltige

Lenkungswirkung bspw. nach dem ADAC-Modell lehnen wir ab.

U 4 überwiesen an LaVo 

Antragsteller: UB Prignitz

Die Jusos der Prignitz sprechen in diesem Antrag das alt bekannte und leidige Thema der

Stand-by-Schaltungen an.

Wir möchten den Landesverband anregen sich mit diesem Thema auseinander zu setzten

und sich auch an Kampagnen gegen Stand-by-Geräte und ihren sinnlosen „Stromfraß“ zu

beteiligen bzw. diese zu initialisieren.

Wir fordern den Landesvorstand auch auf, hierzu Stellung zu beziehen und eine konkrete

Forderung zu formulieren, die auch nach außen hin vertreten werden kann.

U 5 überwiesen an LaVo

Antragsteller: UB Oder-Spree

„Mehr Klimaschutz für eine bessere Zukunft!“

Die Autoindustrie soll gesetzlich verpflichtet werden, den CO2-Ausstoß von Neuwagen ab

2012 im Schnitt auf 120 Gramm pro Kilometer zu reduzieren.

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U 6 überwiesen an LaVo

Antragsteller: UB Uckermark

Wir sind für die „Entrichtung einer Gebühr an Flughäfen der Europäischen Union“.

Die Flugzeuge sind je nach Schadstoffausstoß in Schadstoffklassen einzugruppieren.

Die Gebühr ist nach Schadstoffklasse mal Kilometer festzulegen, welche im Luftraum der

EU zurückgelegt werden.

V 2

Antragsteller: UB Märkisch-Oderland

Die Jusos fordern ein bundesweites Überholverbot für Kraftfahrzeuge mit einem

zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 t und für Fahrzeuge mit Anhänger auf allen

Autobahnen einzuführen.

W 1:

Antragsteller: UB Barnim

Unsere Kommunen finanziell stärken durch Wiedererhebung der Vermögenssteuer!

Der SPD-Landesparteitag beschließt:

Die SPD-Fraktion im Brandenburgischen Landtag und die SPD-Bundestagsfraktion

werden aufgefordert, die Vermögenssteuer wieder zu erheben, denn das

Vermögensteuergesetz ist wie von vielen Bundesbürgern bisher angenommen, nicht

aufgehoben worden.Weiterhin fordern wir, dass das ausgesetzte Vermögenssteuergesetz den Anforderungen

aus dem Urteil des BVerfG 22. Juni 1995, 2 BvL 37/91, BStBl 1995 II, S. 655 anzupassen

ist.

Folglich darf das Vermögen nicht mehr ungleich besteuert und Immobilien zu niedrig

bewertet werden.

Weiterhin darf die Vermögensteuer zu den Ertragsteuern nur hinzutreten, wenn diese

zusammen „in der Nähe einer hälftigen Teilung“ bleibt.

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W 2:

Antragsteller: UB Märkisch-Oderland

Die Jusos beschließen sich für die Befreiung von der Mehrwertsteuer für Kinderprodukte

einzusetzen.

W 3:

Antragsteller: UB Potsdam-Mittelmark

Die Jusos Brandenburg setzen sich im Rahmen der Unternehmenssteuerreform 2008 für

die vom Bundesfinanzminister zugesagte Aufkommensneutralität pro anno ein. Diegeplante Unternehmenssteuerreform darf nicht zu Einnahmeverlusten bei Landkreis und

Gemeinden führen und die kommunale Finanzkraft schwächen. Juso-Landesvorstand

sowie –Landesausschuss sollen diese Forderung in alle Ebenen der SPD und Jusos sowie

Parlamente und Regierungsbeteiligungen während und nach der aktuellen Debatte

einbringen.

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S 1

Antragsteller: UB Cottbus

Der folgende Paragraph im AsylG soll geändert werden:

AsylbLG § 3 Grundleistungen

(1) Der notwendige Bedarf an Ernährung, Unterkunft, Heizung, Kleidung, Gesundheits-

und Körperpflege und Gebrauchs- und Verbrauchsgütern des Haushalts wird durch

Sachleistungen gedeckt. Kann Kleidung nicht geleistet werden, so kann sie in Form von

Wertgutscheinen oder anderen vergleichbaren unbaren Abrechnungen gewährt werden.

Gebrauchsgüter des Haushalts können leihweise zur Verfügung gestellt werden.

abzuändern in

(1) Der notwendige Bedarf an Ernährung, Unterkunft, Heizung, Kleidung, Gesundheits-

und Körperpflege und Gebrauchs- und Verbrauchsgütern des Haushalts wird durch

Sachleistungen oder Geldleistungen im gleichen Wert gedeckt. Kann Kleidung nicht

geleistet werden, so kann sie in Form von Sachleistungen im gleichen Wert gewährt

werden. Gebrauchsgüter des Haushalts können leihweise zur Verfügung gestellt werden.Bei der Art der zu gewährenden Leistungen bestimmt die zuständige Behörde die Form

der Leistung auf Grund der örtlichen Umstände.

S 2

Antragsteller: UB Märkisch-Oderland

Die Jusos beschließen das regelmäßige Singen der INTERNATIONALE zu Beginn jeder

LDK.

S 4

Antragsteller: UB Potsdam-Mittelmark

Die Jusos Brandenburg sprechen sich für ein Verbot rechtsextremer Parteien und dieWiederaufnahme des NPD-Verbotsverfahrens aus.

8/6/2019 2007 LDK Beschlussbuch Jusos Brandenburg

http://slidepdf.com/reader/full/2007-ldk-beschlussbuch-jusos-brandenburg 35/35

I 1

Antragsteller: Frankfurt (Oder)

Die SPD Brandenburg und die Landesregierung sollen sich dafür einsetzen,

den Schulsportunterricht bis zu Klassenstufe 13. neu auszurichten. Er soll

dahin gehend geändert werden, dass weniger die Leistungskomponente,

sondern viel mehr der Gruppen-, Gemeinschafts- und pädagogische Gedanke

im Vordergrund steht.

I 2

Antragsteller: Juso-Landesvorstand

Die Jusos Brandenburg beschließen, im Landesarbeitskreis Demographie eine neue

Arbeitsgruppe „Landesentwicklungsplanung – Zukunft für alle Regionen Brandenburgs-

zu etablieren. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die Erarbeitung eines Leitbildes der Jusos zur

geplanten Kommunalgebietsreform und die Positionierung zu den Vorschlägen der PDS

über die kommunale Neugliederung (Vg. Beiträge in der Märkischen Allgemeinen vom 29.

und 30.03.2007)