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S eit den letzten Wahlen ist schon wieder viel Wasser die Donau bei Wilhering hinuntergeflossen. Nicht immer sichtbar für die Öffentlichkeit – denn das fort- schrittliche Mäntelchen hängen sich meist unsere politischen MitbewerberInnen von ÖVP und SPÖ um – sind die Grünen im Wilheringer Gemeinderat sozusagen das soziale und ökologische Gewissen und – in aller Bescheidenheit - der Motor für sehr sehr viele Initiativen in der Gemeinde. Wir sind auch fast die einzigen, die im Gemein- derat Anträge stellen, obwohl uns manchmal heftiger Gegenwind entgegen schlägt. Einige Beispiele seien gegeben: NATURSCHUTZ Unser Antrag auf Renaturierung des Rossbaches in Schönering wurde angenommen, ein Projekt beim Büro Anschober eingereicht und bewilligt. Als Provisorium wurde daraufhin der Grund im Bereich von 10 Metern längs des Baches angekauft und ein Wanderweg angelegt. Trotzdem sich inzwischen alle Parteien ob dieses Vorhabens auf die Schulter geklopft haben, warten wir noch auf die Durchführung der Renatu- rierungs-Maßnahmen. Deshalb haben wir in der letzten Gemeinderatssitzung dieses Jahres beantragt, einen Zeit- und Finanzierungsplan zu erstellen. AUS FÜR DIE HAUPTSCHULE Im Mai vorigen Jahres machten wir aufmerksam auf den SchülerInnen-Schwund in der Hauptschule Schönering und forderten neben einem attraktiven pädagogischen Konzept auch einen zeitgemäßen Umbau des Schulgebäudes. Diese Chance wurde leider vertan und im Herbst musste der Bürgermeister die Schließung der Schule verkünden. ...................................................................... HALBZEIT 01+03 ...................................................................... LANDESSEITE 02 ...................................................................... ZEITBANK 55+ 03 ...................................................................... LANDESGARTENSCHAU 04 ...................................................................... RENATURIERUNG ROSSBACH 05 ...................................................................... GANZTAGSSCHULE 06 ...................................................................... JUGENDZENTRUM 07 ...................................................................... RÜCKBLICK & VORSCHAU KONTAKT/IMPRESSUM 08 INHALT WILHERING GRÜNT AUSGABE 2/2012 ZUGESTELLT DURCH ÖSTERREICHISCHE POST DAS GEMEINDEMAGAZIN DER GRÜNEN HALBZEIT Die Grünen Wilhering WILHERING DORIS EISENRIEGLER ........................................................ FORTSETZUNG AUF SEITE 03 SEHENSWERTE BILANZ UND EINE

2012/02 Wilhering grünt, S. 1-6

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Grüne Gemeindezeitung Wilhering Grünt 2012/02, S. 1-6

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Page 1: 2012/02 Wilhering grünt, S. 1-6

S eit den letzten Wahlen ist schon wieder viel Wasser die Donau bei Wilhering hinuntergeflossen. Nicht immer sichtbar für die Öffentlichkeit – denn das fort-schrittliche Mäntelchen hängen sich meist unsere politischen MitbewerberInnen

von ÖVP und SPÖ um – sind die Grünen im Wilheringer Gemeinderat sozusagen das soziale und ökologische Gewissen und – in aller Bescheidenheit - der Motor für sehr sehr viele Initiativen in der Gemeinde. Wir sind auch fast die einzigen, die im Gemein-derat Anträge stellen, obwohl uns manchmal heftiger Gegenwind entgegen schlägt.Einige Beispiele seien gegeben:

NATURSCHUTZUnser Antrag auf Renaturierung des Rossbaches in Schönering wurde angenommen, ein Projekt beim Büro Anschober eingereicht und bewilligt. Als Provisorium wurde daraufhin der Grund im Bereich von 10 Metern längs des Baches angekauft und ein Wanderweg angelegt. Trotzdem sich inzwischen alle Parteien ob dieses Vorhabens auf die Schulter geklopft haben, warten wir noch auf die Durchführung der Renatu-rierungs-Maßnahmen. Deshalb haben wir in der letzten Gemeinderatssitzung dieses Jahres beantragt, einen Zeit- und Finanzierungsplan zu erstellen.

AUS FÜR DIE HAUPTSCHULE Im Mai vorigen Jahres machten wir aufmerksam auf den SchülerInnen-Schwund in der Hauptschule Schönering und forderten neben einem attraktiven pädagogischen Konzept auch einen zeitgemäßen Umbau des Schulgebäudes. Diese Chance wurde leider vertan und im Herbst musste der Bürgermeister die Schließung der Schule verkünden.

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HALBZEIT 01+03. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

LANDESSEITE 02. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

ZEITBANK 55+ 03. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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RENATURIERUNG ROSSBACH 05. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

GANZTAGSSCHULE 06. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

JUGENDZENTRUM 07. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

RÜCKBLICK & VORSCHAU KONTAKT/IMPRESSUM 08

INHALT

WILHERINGGRÜNT AUSGABE 2/2012ZUGESTELLT DURCH ÖSTERREICHISCHE POST

DAS GEMEINDEMAGAZIN DER GRÜNEN

HALBZEIT

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WILHERING

DORIS EISENRIEGLER

........................................................ FORTSETZUNG AUF SEITE 03

SEHENSWERTE BILANZ UND EINE

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GRÜNE LANDESSEITE 12/201202

Sobald Parteien abhängig von Geldgebern und Großspon soren werden, agieren sie in ihren

Entscheidungen nicht mehr unabhän-gig und frei. Darum ist die öffentliche Parteienfinanzierung eine wesentliche Säule unserer Demokratie. Als Partei, die aus einer Bewegung der Bürger/innen gegen eine rückwärtsgewandte und umweltfeindliche Elite entstanden ist, lehnen die Grünen ein „System Stronach“ klar ab. Geld allein darf niemals der Schlüssel dafür sein, in unserer Demokratie Macht und Einfluss zu erhalten.

SAUBERE POLITIK FÜR ÖSTERREICH

Der von Gabi Moser geleitete Unter-suchungs-Ausschuss hat ein System politischer Korruption in Österreich aufgedeckt. Jahrzehntelang wurden Parteien und einzelne Abgeordnete mit Spenden, Inseraten und dubiosen Beratungsverträgen gefüttert. Ein erster Schritt ist mittelweile gelungen: Die Parteien müssen in Zukunft ihre Kassen offenlegen.

DIE GRÜNEN LASSEN NICHT LOCKER

Die Menschen in Österreich wollen eine saubere Politik. Sie wollen, dass mit ihren Steuergeldern wieder an-ständig und sorgsam umgegangen wird. Aber weil der U-Ausschuss erfolgreich Missstände aufgezeigt hat, haben ihn die Regierungsparteien ab-gedreht. Solange jedoch illegale Ma-chenschaften im Verborgenen bleiben, hat die Bevölkerung kein Vertrauen in die Politik. Daher starten die Grünen das Volksbegehren gegen Korruption. Mischen Sie sich ein! Mit Ihrer tat-kräftigen Unterstützung werden wir durchsetzen, dass Korruption in Öster-reich endlich wirksam auf geklärt und verfolgt wird.

 Hadmar Hölzl

100 % BIO

DARF NICHT KÄUFLICH SEIN!

MIT BIO

Gerade an den Festtagen rückt

die Küche in den Mittelpunkt des

Familienlebens. Wer seinen Liebsten

etwas Gutes tun will, greift am

besten zu BIO und Produkten aus

der Region.

BIO aus Österreich

erkennt man an

diesem Zeichen:

BIO gibt’s nicht nur

im Supermarkt, sondern auch

auf Bauernmärkten oder direkt

„Ab Hof“. Anbieter in der Nähe

findet man im Internet.

Bio Austria: www.biomaps.at

BESSER FEIERN

0 % KORRUPT

POLITIK

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Gabi Moser, OÖ. Spitzenkandidatin für die NR-Wahl 2013

Mehr Infos unter: volksbegehren-gegen-korruption.gruene.at

Unterschreiben Sie jetzt! Für saubere Politik in Österreich.

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GEMEINDEAMT AM PARKPLATZ Von Anfang an forderten die Grünen, das Hofrichterhaus als repräsentatives Gemeindeamt zu adaptieren. Das wurde versäumt, stattdessen bekommen wir jetzt um viel Geld ein Gemeindeamt auf dem Grund des Stiftes – auf lediglich voraussichtlich 60 Jahre verpachtet. Außerdem muss die Gemeinde eine Menge Gastschulbeiträge nach Leonding entrichten, weil die Musikschule nicht in dem Maß angenommen wird, wie es wünschenswert gewesen wäre.

JUGENDZENTRUMDer Antrag der Grünen zur Errichtung des Jugendzentrums in der letzten Legis-laturperiode wurde einstimmig angenommen. Unserer Forderung nach einem professionellen Konzept und einer ebensolchen Betreuung ist man nicht nachge-kommen. Das Ergebnis: Das Jugendzentrum musste mangels BesucherInnen zu-sperren. Die vorläufige Auswertung des Jugendfragebogens ergab: Die Jugend-lichen wussten weder ausreichend über das Jugendzentrum Bescheid, noch war es vom Angebot und vom Standort (im alten Stiftsgebäude über dem Weinkeller) attraktiv genug.

BIO-ESSENUnser Antrag bei der Oktober-Sitzung des Gemeinderats nach Einführung von Bio-Essen in Schulen und Kindergärten wurde zwar angenommen, aber das Ziel „mittelfristig 100 % Bio“ durch den Ausdruck „höchstmöglicher“ Anteil an Bio-Lebensmitteln doch ziemlich verwässert. Aber es ist immerhin ein Anfang und wir bleiben dran!

RAUMORDNUNGAuch in der Ausschussarbeit sind wir ein wichtiges Rädchen, beispielsweise bei der Verhinderung von „Entgegenkommen“ bei Grundstückswidmungen, Stichwort „I wü eam höffn“. Auf Initiative der Grünen gab es einen Wechsel bei der Orts-planung: Zukünftig wird DI Gerhard Lueger die Gemeinde bei Planungsvorhaben begleiten. Er ist nicht nur fachlich äußerst kompetent und denkt auch ökologische Notwendigkeiten mit, er hat als Planer auch kein Eigeninteresse an Bauaufträgen.

KONTROLLESeit Jahren macht Kollege Dkfm. Günter Narzt als Obmann des Prüfungsaus-schusses wertvollste Arbeit. Seiner Genauigkeit entgeht nichts und seine Berichte im Gemeinderat sind ausführlich und übersichtlich. Er hält es mit dem Wahlspruch: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

INITIATIVEN AUSSERHALB DES GEMEINDERATESGrüne engagieren sich aber nicht nur im, sondern auch außerhalb des Gemein-derats. Jedes Jahr im Frühjahr machen sich Tausende Erdkröten auf den Weg zu ihren Laichplätzen. Dank unserer tatkräftigen Mithilfe konnten in den vergangenen Jahren wieder Amphibien-Zäune aufgestellt und betreut und unzählige Tiere ge-rettet werden, die sonst unweigerlich dem Autoverkehr zum Opfer gefallen wären.Was uns außerdem freut sind unsere Veranstaltungen. Sowohl Sommerkino als auch Fährenfest sind mittlerweile eine gut angenommene Institution und mit un-seren Doku-Film-Abenden erreichen wir so manches kritische Publikum.

FAZITWir sind ein unschlagbares Team und es macht immer noch Spaß, in der Gemein-de-Politik mitzumischen. Wir können versprechen, auch für die nächsten drei Jahre, und hoffentlich darüber hinaus, kräftig umzurühren!  Doris Eisenriegler

HALBZEIT........................................................ FORTSETZUNG VON SEITE 01

55+

WALTRAUD PÖGL, Am Hochland 9 Tel.: 0699 101 500 91E-Mail: [email protected]: www.zeitbank.at

INFORMATIONEN

Seit dem Sommer 2012 gibt es einen neuen überpar-teilichen Verein in Wilhering: Es ist K E I N Pensionistenverein, denn jeder ab 18 Jahren kann mitmachen!

DIE ZEITBANK 55+ WILHERING ist ein gemeinnütziger Verein, der Nachbarschaftshilfe aktiv fördert.

Menschen helfen sich gegenseitig. Die geleisteten oder in Anspruch genommenen Stunden werden auf Zeitkonten gebucht. Nachbarschafts-hilfe wird auf einen neuen Standpunkt gestellt, daher können Menschen die eigene Lebensqualität durch gegen-seitige Unterstützung zu verbessern.

WIE FUNKTIONIERT EINE MITGLIEDSCHAFT?Bei Eintritt in den ZEITBANK 55+ ge-ben Sie Ihre Fähigkeiten bekannt und welche Aktivitäten sie benötigen. Bei regelmäßigen, am 1. Dienstag im Monat, stattfindenden Stammtischen lernen Sie die anderen Mitglieder besser kennen. Dabei haben Sie die Möglichkeit Ange-bote und Bedürfnisse auszutauschen und zusammenzuführen. Beiden ist geholfen!

Auch wer nicht immer zum Stammtisch kommen kann hat als Mitglied die Mög-lichkeit über das Internetportal Zeit-bank 55+ jederzeit nach Angeboten/Nachfragen zu suchen.

Die getauschten Stunden werden über die ZEITBANK 55+ mit Hilfe von Zeit-schecks verwaltet. Mit dem Mitglieds-beitrag werden eine Haftpflichtversi-cherung für geleistete Stunden sowie die Verwaltungskosten vom Dachver-band abgedeckt.

SCHON WIEDER EIN VEREIN!?

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In Oberösterreich gibt es seit 2005 Landesgartenschauen und sollen – laut Land OÖ. – dazu beitragen, dass

in den Gemeinden unter umweltpoliti-schen und ökologischen Gesichtspunk-ten gestaltete Lebensräume und Grün-zonen geschaffen werden.

Sie sollen die Gestaltungsmöglichkeiten im Grün- und Siedlungsbereich sowie im Bereich der Gartenkultur aufzeigen. Daneben soll auch Platz für agrarische Themen sein.

Auf Anregung seitens der Stiftes Wilhe-ring hat sich nun die Gemeinde Wilhe-ring zusammen mit Linz/Ars Electronica für die Gartenschau 2019 anfangs Juli 2012 beworben.

Es gab eine Reihe Besprechungen sowohl mit den Vertretern des Stiftes als auch mit den zuständigen Herren des Magistrates Linz. Immerhin geht es um ein geschätztes Gesamtbudget von rund 10 Millionen Euro.

NIX IS FIX!Anfänglich schien alles wie bespro-chen zu laufen. Insbesondere bei Vorliegen geplanter Ausgaben und Risken, die für die Durchführung dieser Gartenschau aufzubringen bzw. zu tragen sind, hat sich die mündlich zugesicherte Beteiligung seitens des Stiftes relativiert. Keine finanzielle Beteiligung, keine an der noch zu gründenden GmbH, dafür detaillierte Auflistung, was das Stift bereit ist gegen entsprechendes Entgelt zur Verfügung zu stellen (Grund, Gebäude etc.). Nachhaltigkeit, Nachbetreuung, die für die Bewerbung vorgeschrieben wurde, bleibt einzig und allein Auf-gabe der Gemeinde, d.h. die Kosten müssen von ihr übernommen werden.

Anders sind die Bedingungen im Falle

der Bewerbung der Gemeinde Krems-münster für die Gartenschau 2017. Hier arbeiten das Stift Kremsmünster, Schloss Kremsegg und die Gemeinde zusammen mit einer Kostenbeteili-gung von je einem Drittel.

Den von den Grünen Wilhering eingebrachten Forderungen, dass kein gewachsener Naturbestand ( Au, Stiftspark etc.) einer Verän-derung unterzogen werden darf, wurde zumindest mündlich zuge-stimmt.

Die Absichtserklärungen seitens des Stiftes waren schwankend und so gibt es bis heute noch keine verbindliche Vereinbarung mit der Gemeinde be-züglich einer weiteren Zusammenarbeit.

Wir glauben, dass die Gemeinde-bürgerInnen ein Anrecht haben, nicht nur die unreflektierte Akzeptanz von schönen Worten zu erfahren, sondern auch Teile der Wahrheit, die nicht so angenehm zu vermitteln sind.

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LANDESGARTENSCHAU IN WILHERING? JA, ABER…

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LANDESGARTENSCHAU

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E s ist schon eine Weile her, dass es mit viel gemeinsamer An-strengung gelungen ist, einen

zehn Meter breiten Streifen entlang des Roßbaches zwischen Dorfplatz und Alter Landstraße zu sichern. Schließlich hat ihn die Gemeinde mit Förderung durch das Büro Landesrat Anschober erworben. Gleichzeitig konnten wir – mit Förderung durch die LA21 Leitstelle des Landes OÖ – als Ingenieurbüro für Ökologie und Landschaftsplanung die naturschutz- und wasserrechtlichen Einreichprojekte für die Gemeinde Wilhering erstellen. Die erforderlichen Bewilligungen für die Renaturierung dieses Abschnitts sind damit seit Längerem vorhanden. Aufgrund der allgemeinen wirtschaftlich unsicheren Situation wurden die Fristen zur Umset-zung verlängert und ein Wanderweg als Provisorium angelegt.

WAS SOLL DURCH DIE RENATURIE-RUNG ERREICHT WERDEN? Fast alle heimischen Bäche wurden in den letzten hundert Jahren begradigt oder vielfach sogar verrohrt. Dadurch hat sich der Hochwasserabfluss nach-teilig verändert und natürlich sind Bachauwälder, Tümpel und Kopfweiden verschwunden. Wir wissen heute, dass mehr als 95 % der kleinen Feuchtgebie-te auf diese Weise zerstört wurden und großflächig feuchte Wiesen trocken-

gelegt wurden. Der Beitrag, der durch diese strukturellen Trockenlegungen zum Klimawandel geleistet wird, ist bisher deutlich unterschätzt worden. Diese Feuchtgebiete sind nämlich um exakt jene zwei bis drei Grad kühler als das Umland. Und die Großflächigkeit von mehreren Millionen Hektar allein im Donauraum, die so verloren gegangen sind, erklärt, dass es Sinn macht, an Vorsorge zu denken.

Dazu kommt, dass unsere Bäche wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere sind. Jeden Sommer erfor-sche ich mit Wilheringer Kindern im Rahmen des Ferienpasses die Wildnis entlang des Rossbachs und die Viel-zahl an Fröschen, Kröten, Wasserskor-pionen und Vögeln beschäftigt uns immer stundenlang beim Bestimmen mit Büchern und Betrachten mit dem Mikroskop. Dazu kommen zahlreiche Heilpflanzen wie Baldrian, Mädesüß und Engelwurz und die alten Bruchweiden, die als Kopfweiden alleine für hunder-te Käfer- und Schmetterlingsarten als Lebensraum dienen. Und das innerhalb des begradigten Trapezprofils. Durch den Rückbau werden die Ufer teilwei-se verflacht und dem Wasser mehr Platz gegeben. Damit entstehen kleine Sumpfzonen und auch ein Hochwasser hat mehr Platz. Dann werden sich auch bereits verschwundene Tierarten wie-

der ansiedeln können. Der Wanderweg kann dann auch abschnittsweise ent-lang des Wassers geführt werden.

Mit neuerlicher gemeinsamer An-strengung kann jetzt eine naturnahe Erholungslandschaft entstehen, die zugleich einen wichtigen Grünkorridor zwischen dem Ort Schönering und der Aulandschaft der Donau darstellt. So-wohl für alle Ortsbewohner als auch die PatientInnen der Klinik Wilhering wird ein gutes Stück Lebensqualität, das in der Vergangenheit verloren wurde, zurück gewonnen.

 Dipl.-Ing. Dr. Harald KutzenbergerTBK Büro für Ökologie und Landschafts-planung, Wilhering

DIE RENATURIERUNG DES ROSSBACHES IN SCHÖNERING

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GRÜNE WILHERING 02/2012 05

RENATURIERUNG

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... titelten kürzlich die Medien. In der Tat ist das die Schulform von morgen und es würden sowohl Eltern, als vor allem auch Kinder davon profitieren.

Österreich ist eines der letzten europäischen Länder, welche den Unterricht in die Vormittagsstunden pressen, sogar Deutschland ist schon dabei, umzuden-ken. Von 226 Schulen mit Ganztagsbetreuung in Oberösterreich bieten nur elf die verschränkte Form an. Konzentriertes Arbeiten 6 Stunden am Stück ohne Mittagspause mutet man nicht einmal berufstätigen Erwachsenen zu! Dieses Konzept ist überdies ein Relikt aus dem 18. Jahrhundert, als Bildung noch ein Privileg der Eliten war. Nach wie vor geht man in unserem Schulsystem davon aus, dass Eltern einen Teil der schulischen Aufgaben übernehmen und Mütter selbstverständlich mittags mit dem Essen auf den Nachwuchs warten, anstatt einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Und nachmittags geht’s mit dem mütterli-chen Taxi in die Musikschule und zum Judo-Kurs.

Zweifellos sind dazu nicht alle Erziehungsberechtigten in der Lage. Der Zusam-menhang zwischen sozialer Herkunft und Lesefähigkeit ist durch den Pisa-Test hinlänglich dokumentiert!

Eine Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht entlastet nicht nur die Kin-der durch Verteilung der Unterrichtsstunden auf den ganzen Tag, unterbrochen durch Freizeit, Mahlzeiten, Sport etc. - katholische Privatschulen praktizieren dieses Modell schon sehr sehr lange. Diese Form des Unterrichts ermöglicht auch Chancengleichheit zwischen Angehörigen aller gesellschaftlicher Schich-ten. Natürlich erfordert das andere Schulbaukonzepte mit Außenanlagen und entsprechende Arbeitsplätze für LehrerInnen. Ein solches attraktives Angebot hätte eventuell die Schließung der Hauptschule Schönering verhindert und auch in der Volksschule Dörnbach wurde die Gelegenheit versäumt, dieses anerkann-te pädagogische Konzept umzusetzen. Schade!

 Doris Eisenriegler

BUCHTIPPS

ELTERN WOLLEN ECHTE

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BERND SCHILCHER:

BILDUNG NERVT! WARUM UNSERE KINDER DEN POLITIKERN EGAL SIND.

UEBERREUTER, 207 S., € 19,50.

Ex-ÖVP-Politiker und Bildungsexper-te Bernd Schilcher stellt die soziale Frage und rechnet mit dem ständi-schen Charakter unserer Schulen ab.

BUCHTIPP

Wir möchten auf ein hervorragendes Buch hinweisen, das an vielen Beispie-len zeigt, wie es im Einklang mit der Natur gelingen kann, die Ernährungs-grundlagen der Menschheit zu sichern – und welche politischen und gesell-schaftlichen Hebel dafür in Bewegung gesetzt werden müssen.

Ein Thema, das jeden von uns betrifft!

FELIX ZU LÖWENSTEIN

FOOD CRASH WIR WERDEN UNS ÖKOLOGISCH ERNÄHREN MÜSSEN ODER GAR NICHT MEHR PATTLOCH VERLAG EURO 20,50

„Felix zu Löwenstein beschreibt komplexe Zusammenhänge gut ver-ständlich und untermauert mit wissen-schaftlichen Daten und Bildmaterial. Spannend und lebendig erzählt er

Erfolgsgeschichten, die hoffen lassen, dass die Weltbevölkerung nachhaltig und im Einklang mit der Natur ernährt werden kann. Ein lehrreiches Buch nicht nur für Leute vom Fach.“ (Bund Magazin)

BUCHEMPFEHLUNG

GANZTAGSSCHULE…

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