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Kardio Das Magazin der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin 1-2015 TAVI Ein innovatives Verfahren zur Behandlung von Patienten mit hochgradiger Einengung der Aortenklappe Pulmonalvenenisolation Diese Methode zur Behandlung von Vorhofflimmern ist im Marienhospital Gelsenkirchen etabliert

Kardio · 2015. 4. 28. · tung Luftnot, Brustschmerzen (Angina pectoris) und Schwindel auf. Kommt es zu einem plötzli-chen Bewusstseinsverlust oder zu Wassereinla-gerungen im Körper,

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KardioDas Magazin der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin 1-2015

TAVI Ein innovatives Verfahren zur Behandlung von Patienten mit hochgradiger Einengung der Aortenklappe

PulmonalvenenisolationDiese Methode zur Behandlung von Vorhofflimmern ist im Marienhospital Gelsenkirchen etabliert

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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

hiermit begrüße ich Sie zur ersten Ausgabe unseres Klinik-magazins KARDIO im Jahr 2015.

In der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Inten-sivmedizin im Marienhospital Gelsenkirchen behandeln wir eine stetig ansteigende Zahl an Patienten mit kardio-logischen und angiologischen Krankheitsbildern sowie lebensbedrohlichen Herz- und Kreislauferkrankungen.

Die seit 1988 bestehende Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin des Marienhospitals Gelsen-kirchen verfügt über 141 Betten, eine Intensivstation mit acht Betten sowie eine Intermediate Care und Chest-Pain-Unit mit acht Betten.

Beim Herzinfarkt ist eine unmittelbare Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes erforderlich. Hierfür steht Ihnen ein Team aus Spezialisten mit langjähriger Er-fahrung in der interventionellen Kardiologie an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung. Drei hochmoderne Katheteranlagen garantieren bestmögliche Behandlungs-möglichkeiten bei geringer Strahlenbelastung.

Editorial

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Inhalt

Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin

Ihr Team 3

TAVI – Wird die herzchirurgische

Klappenoperation bald durch den

Herzkatheter abgelöst? 4

Bioabsorbierbarer Stent –

„Bio“ als neuer Trend auch in

der Kardiologie 7

Ist Vorhofflimmern heilbar? 8

Einblicke 10

Impressum 12

So erreichen Sie uns 12

Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin

Der Fokus der vorliegenden Ausgabe liegt auf neuen, in-novativen Behandlungsmethoden in der Kardiologie. Eine Einengung der Aortenklappe – dies ist die Herzklappe zwischen dem linken Herzen und der Hauptschlagader –konnte bislang nur mit einer offenen, herzchirurgischen Operation behandelt werden. Alternativ kann heute eine Aortenklappenimplantation mittels eines Herzkatheters („TAVI“) erfolgen. Auch wenn diese Technik bislang nur bei Patienten mit einem hohem Risiko für eine herzchirurgi-sche Operation durchgeführt wird, so ist es denkbar, dass die „TAVI“ die klassische Operation in einigen Jahren ablö-sen wird.

Vorhofflimmern ist eine Volkskrankheit und bislang meist nur durch wiederholte Elektroschocks und Medikamente zu therapieren. In der letzten Ausgabe haben wir Ihnen zur Vorbeugung eines Schlaganfalls bei Vorhofflimmern bereits den Vorhofohrverschluss als Alternative zu blutver-dünnenden Medikamenten wie Marcumar vorgestellt. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen die Pulmonalveneniso-lation näherbringen. Hierbei handelt es sich um eine elek-trochirurgische, minimalinvasive Methode zur Behand-lung des Vorhofflimmerns, welche unsere Klinik als eine der ersten in Deutschland seit dem Jahr 2009 anbietet.

Als eine der neuesten und vielversprechendsten Innovati-onen in der Kardiologie stellen wir Ihnen einen bioabsor-bierbaren Stent vor. Dieser wird zur Behandlung der ko-ronaren Herzkrankheit eingesetzt und wird nach einigen Monaten vom menschlichen Körper vollständig abgebaut. Wenn die ersten guten Studienergebnisse bestätigt wer-den, könnten die bioabsorbierbaren Stents die heute stan-dardmäßig verwendeten Metallstents in naher Zukunft

ablösen.

Ich wünsche Ihnen eine angenehme und infor-mative Lektüre. ■

Prof. Dr. med. Heiner BlankeChefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin

Sylvia FroeseSekreteriat

Elke MommerSekreteriat

Dr. med. Stephan Busse Oberarzt

Dr. med. Igor Janda Oberarzt

Dr. med. Ralf Doliva Oberarzt

Hamza Ademi Oberarzt

Dr. med. Mani Farazandeh Oberarzt

Dr. med. Adam Schweda Oberarzt

Stoyan Bayganov Oberarzt

Michael Kemmerling Oberarzt

Susanne Beermann Oberärztin

Natalia Pieper Oberärztin

So sind Sie schnell mit uns verbunden:Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne IntensivmedizinTel.: +49 209 172-3601Fax: +49 209 172-3699 E-Mail: [email protected]

Ihr Team

Claudia Weyers Sekreteriat

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Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin

TAVI – Wird die herzchirurgische Klappenoperation bald durch den Herzkatheter abgelöst?Die Abkürzung TAVI steht für „Transcatheter Aortic Valve Implantation“. Bei diesem Verfahren erfolgt ein minimalinvasiver Aortenklappenersatz mittels eines Herzkatheters. Im Gegensatz zur offen herzchirur-gischen Operation ist nur eine kurze Narkose und keine Herz-Lungen-Maschine erforderlich. Die gesamte Prozedur wird am schlagenden Herzen durchgeführt. Eine neue Vergleichsstudie (CoreValve U.S. Pivotal High Risk Trial) konnte nun erstmals bei Hochrisikopatienten eine signifikante Überlegenheit der TAVI gegenüber der offenen herzchirurgischen Operation zeigen.

Eine Einengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose) ist die häufigste Klappenerkrankung im hohen Lebensal-ter. Die Aortenklappe sitzt im linken Teil des Herzens und stellt die Verbindung zur Hauptschlagader (Aorta) her. Sie ist in der Regel in drei Taschen unterteilt und hat die Funktion eines Ventils. Bei jedem Herzschlag öffnet sich die Klappe, nach Auswurf des Herzvolumens (was man als Pulsschlag tasten kann) verschließt sie sich vollständig, um einen Rückfluss des Blutes in das Herz zu verhindern. Bei einer Aortenklappenstenose kann sich die Herzklap-pe, meist verursacht durch altersbedingte Verkalkungen, nicht mehr vollständig öffnen. Bei einer hochgradigen Ein-engung ist die Öffnungsfläche in der Regel mehr als das

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Vierfache reduziert. Um nun den gleichen Druck in der Hauptschlagader zu erzeugen, entsteht für das Herz eine bedeutsame Mehrarbeit.

Im Anfangsstadium der Erkrankung bestehen meist keine oder nur geringe Beschwerden. Im weiteren Verlauf treten bei körperlicher Belas-tung Luftnot, Brustschmerzen (Angina pectoris) und Schwindel auf. Kommt es zu einem plötzli-chen Bewusstseinsverlust oder zu Wassereinla-gerungen im Körper, beträgt die durchschnittli-che weitere Lebenserwartung nur zirka ein Jahr und ist damit erheblich niedriger, als bei den al-lermeisten Tumorerkrankungen.

Häufig wird eine Aortenklappenstenose erst-mals durch ein Abhören des Herzens beim Haus-arzt festgestellt. Eine Sicherung der Diagnose erfolgt durch eine Ultraschalluntersuchung des

Herzens (Echokardiographie). Hier kann in den meisten Fällen zuverlässig der Grad der Einen-gung bestimmt werden. In seltenen Fällen sind weitere diagnostische Untersuchungen (Herz-katheter, Schluckultraschall, MRT, CT etc.) not-wendig.

Da es sich bei der Aortenklappenstenose um ein mechanisches Problem handelt, sind die medikamentösen Therapieoptionen eingeschränkt. In frühen Stadien der Er-krankung beschränkt man sich auf eine optimale Einstel-lung des Blutdrucks und der Herzfrequenz.

Besteht eine hochgradige Aortenklappenstenose und liegen Symptome vor, so sollte ein Ersatz der Herzklappe erfolgen. Standardverfahren ist das offene chirurgische Verfahren. Dabei wird das Brustbein gespalten, die Kreis-laufversorgung erfolgt während der Operation über eine Herz-Lungen-Maschine. Die Operation hat bei sonst ge-sunden Patienten ein niedriges Risiko. Bei älteren Patien-ten mit Begleiterkrankungen besteht jedoch ein deutlich erhöhtes Risiko. Insbesondere nach der Operation dauert

Die neue Aortenklappe besteht aus einem Metallgerüst, welches die eigentliche Herzklappe fixiert.

Unmittelbar vor dem Eingriff wird die Herzklappe in Eiswasser gelegt. Dadurch können sie die Ärzte auf ein minimales Format zusammenfal-ten und in das Trägersystem hineinziehen.

Das Trägersystem mit der aufgefalteten Herzklappe ist nur wenige Millimeter dick und kann so durch das Gefäßsystem bis zum Herzen vorgebracht werden.

TAVI – ein Verfahren für Hochrisikopatienten

„Transcatheter Aortic Valve Implantation“.

es häufig lange, bis der ursprüngliche Leistungsstand wie-der erreicht wird.

Als Alternative zur Operation wird seit ein paar Jahren die Aortenklappe per Herzkatheter ersetzt. Dies funktioniert ähnlich wie bei der Implantation eines Stents in einem Herzgefäß.

Die Prozedur wird meist in Vollnarkose durchgeführt. Zu-nächst wird die neue Herzklappe (Bioklappe) auf ein Trä-gersystem „gefaltet“ und durch eine Schleuse in der Leiste (alternativ kann auch ein Zugang über die Schlüsselbein-arterie erfolgen) zum Herzen vorgebracht. Die Klappe wird nun in der Höhe der defekten Herzklappe positioniert und

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Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin

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dort abgesetzt. Dies kann je nach Her-steller der Klappe mit einer Ballondilata-tion (Edwards SAPIEN) oder selbstexpan-dierend (Medtronic CorValve) geschehen. Die gesamte Prozedur wird am schla-genden Herzen und ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Ein herzchirur-gisches Team des Herzzentrums Essen Huttrop (Leitender Arzt Prof. Dr. M. Kam-ler) ist während des Eingriffs anwesend, so dass im Falle einer Komplikation auf eine offene chirurgische Operation ge-wechselt werden kann. Dies ist jedoch sehr selten erforderlich. Direkt nach der Prozedur wird der Patient extubiert und für zirka 24 Stunden auf der Intensivsta-

Dank hochmoderner Technik kann die Position des Implantats durch den Röntgenmonitor exakt bestimmt werden

tion überwacht. Eine Entlassung aus dem Krankenhaus er-folgt in der Regel nach sieben bis zehn Tagen. Aktuell wird dieses Verfahren jedoch nur bei Patienten eingesetzt, bei denen ein hohes Risiko für eine konventionelle Operation besteht. Aufgrund der guten Studienergebnisse ist jedoch mit einer Ausweitung der Indikation in den nächsten Jah-ren zu rechnen. [mf] ■

Bioabsorbierbarer Stent – „Bio“ als neuer Trend auch in der KardiologieSeit zirka 25 Jahren erfolgt die Behandlung der koronaren Herzkrankheit mit Hilfe von Stents, kleinen Metallgerüsten, welche als Gefäßstütze mittels eines Herzkatheters implantiert werden. Auch wenn alle künstlichen Materialien in der Medizin eine enor-me Entwicklung durchlaufen haben, ist auch in der Kardiologie der Trend zu biologisch abbaubaren Produkten zu erkennen. Ziel ist eine Engstelle in einem Herzgefäß zu be-seitigen, ohne dauerhaft Fremdmaterial zu hinterlassen. Erste Studienergebnisse der biobabsorbierbaren Stents deuten darauf hin, dass dieser Trend sich auch langfristig durchsetzen wird.

Aufgrund verbesserter Materialien und gewonnener Er-fahrung der Kardiologen kann ein Stent heute in nahezu alle Bereiche des Herzgefäßsystems vorgebracht werden. Wegen der guten Ergebnisse haben sich mittlerweile medikamenten-beschichtete Stents (Drug-eluting Stents, „DES“) als Standardtherapie einer Engstelle (Stenose) der Herzkranzgefäße durchgesetzt.

Das Gerüst eines Drug-Eluting Stents besteht aus Metall. Gelangt körperfremdes Material in den menschlichen Kör-per, so versucht das Immunsystem dieses zu beseitigen. Es entsteht eine Entzündungsreaktion. Dringt beispielsweise ein Metallsplitter in den Finger, so schwillt der Finger an und rötet sich, was ein Zeichen der Entzündung ist. Ähn-lich verhält es sich im Gefäßsystem. Diese Entzündungs-reaktion führt in einigen Fällen dazu, dass sich innerhalb des Stents in relativ kurzer Zeit (3-6 Monate) wieder eine Engstelle bildet. Um dies zu verhindern, enthält ein Drug-Eluting Stent eine Beschichtung, welche diese Entzün-dungsreaktion abschwächt.

Das Metallgerüst verbleibt jedoch lebenslang im Herzge-fäß. Dies ist in der Regel auch nicht problematisch. Sind je-doch nach Jahren erneute Stent-Implantation im gleichen Gefäßabschnitt erforderlich, wäre es vorteilhaft, wenn nicht schon ein Metallgerüst in diesem Gefäß liegen würde. Eine neue Generation von bioabsorbierbaren Stents soll die negativen Eigenschaften des körperfremden Mate-rials des Metallstents ausmerzen. Bei einem der ersten kommerziell verfügbaren Modelle (Absorb™) hat die Fir-ma Abbott Vascular das Metallgerüst durch einen durch den menschlichen Körper vollständig abbaubaren Stoff

(Polylactid) ersetzt. Die eingesetzte Beschichtung (Evero-limus) ist ebenfalls vollständig biologisch abbaubar. Der erste Absorb™-Stent wurde 2006 eingesetzt (in Deutsch-land 2011).

In unserer Klinik werden seit dem Jahr 2014 bioabsorbier-bare Stents implantiert. Aufgrund des im Vergleich zu den Metallstents weniger stabilen Stentgerüstes ergeben sich allerdings Einschränkungen bezüglich der Anwendung (zum Beispiel bei stark verkalkten Gefäßen oder Gefäß-gabelungen), so dass je nach Art der Gefäßengstelle das richtige Modell gewählt werden muss. [mf] ■

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Kyroballonkatheter ‚Arctic Front’ entwickelt. Im Jahre 2008 wurde durch eine groß angelegte Studie belegt, dass die Pulmonalvenenisolation mittels Kryoballon eine wirksa-me Behandlungsmethode ist.

Nach einer Punktion der Vorhofscheidewand wird der Kyroballonkatheter vom rechten Vorhof über einen Füh-

rungsdraht in den linken Vorhof eingeführt, dort aufge-blasen und in die Mündung jeweils einer Pulmonalvene geschoben. Der mit einem gasförmigen Kühlmittel gefüll-te Ballon wird bis zur Pulmonalvene geführt. Dadurch soll die Pulmonalvene vollständig verschlossen werden. So-bald der Ballon sich an der richtigen Stelle befindet, wird flüssiges Kühlmittel in den Ballon geleitet. Dieses Kühl-mittel verdampft und entzieht dem Herzgewebe Wärme. Anschließend wird der Ballon durch Verdampfungskälte auf -40 bis -55 Grad Celsius über vier Minuten herunter-gekühlt und dadurch das Vorhofgewebe an der Pulmonal-venenmündung kreisförmig vereist. Als Resultat entsteht eine Läsion, bei der das Herzgewebe verödet wird und seine elektrische Leitfähigkeit verliert. Ziel dieser Behand-lung ist die vollständige elektrische Isolation aller Pulmo-

nalvenen. Der Patient erhält während der Behandlung eine Teilnarkose, so dass er während des Eingriffs schläft.

Bei einer rein medikamentösen Therapie des Vorhofflim-merns liegt die Erfolgsquote temporär lediglich bei 20 bis 40 Prozent, langfristig verspricht eine alleinige medika-mentöse Therapie keinen Erfolg. Die Pulmonalvenenisola-

tion führt hingegen zu einem dauerhaften Resultat. Abhän-gig von Nebenerkrankungen werden zwischen 60 und 90 Prozent der Patienten vom Vor-hofflimmern befreit.

Die Klinik für Kardiologie im Marienhospital Gelsenkirchen wendet dieses Verfahren seit 2009 als eine der ersten Kli-niken in Deutschland an. Die Pulmonalvenenisolation ist ein an diesem Standort etabliertes Verfahren. [ij] ■

Zur optimalen Ballonpositionierung kann der Führungs-draht in verschiedene Pulmonalvenenäste gelegt werden.

Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin

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Ist Vorhofflimmern heilbar?Vorhofflimmern ist die mit Abstand häufigste Herzrhythmusstörung, von der mehrheit-lich Menschen im Alter von über 50 Jahren betroffen sind. Mit dieser Krankheit ist ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und für Herzinsuffizienz verknüpft. Ein großer Teil der Betroffenen bemerkt die klassischen Symptome dieser Krankheit (Herzjagen, Lufnot bei Belastung) jedoch nicht, sondern beklagt Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen oder Herzstolpern. Die Symptome sind abhängig vom Stadium des Vorhofflimmerns.

Die meisten Beschwerden entstehen bei denjenigen Pati-enten, bei denen der Herzrhythmus zwischen regulärem Sinusrhythmus und Herzrasen bei Vorhofflimmern hin- und herwechselt (sog. paroxysmales Vorhofflimmern).

Gelingt es nicht, durch Medikamente diese unangenehmen Frequenzwechsel zu unter-binden, empfehlen die nationalen und inter-nationalen Leitlinien bei bestimmten Patien-ten eine Pulmonalvenenisolation. Als ideale Kandidaten gelten Patienten ohne relevante andere Herzerkrankungen unter 75 Jahren.

Stabilisierung des Sinusrhythmus durch Pulmonalvenisolation

Die Pulmonalvenenisolation ist eine elektrochirurgische, minimalinvasive Methode zur Behandlung von Vorhof-flimmern, welche seit rund 15 Jahren angewendet wird. Die Pulmonalvenen, die in den linken Vorhof münden,

spielen bei der Entstehung von Vorhofflim-mern eine entscheidende Rolle. Abnorme elektrische Taktgeber in den Pulmonalvenen werden durch elektrische Isolation vom rest-lichen Vorhof getrennt. Um eine elektrische Leitung zwischen den Pulmonalvenen und dem Vorhof zu unterbinden, werden bei ei-ner Ablation die Pulmonalvenen isoliert. Zur Optimierung bisheriger Verfahren wurde der

Der Ablationskatheter „Arctic Front“ wurde speziell für die Behandlung von Vorhofflimmern entwickelt.

Dank seiner Ballonform eignet sich der Katheter für die meisten anatomischen Ausprägungen der Pulmonalvenen.

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Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin

Einblicke

Die Klinik ist mit modernster Technik ausgestattet: drei Herz-

katheteranlagen, Kardio-MRT, Kardio-CT sowie ein elektrophy-

siologischer Messplatz

Ein komfortabler Aufenthalts-bereich für Patienten und Gäste

Die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin verfügt über insgesamt 141 Betten

Patienten mit akuten Brust-schmerzen werden auf der

zertifizierten Chest Pain Unit (Brustschmerz-Station)

aufgenommen

Das Ärzte- und Pflegeteam steht Ihnen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung

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So erreichen Sie uns:

Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne IntensivmedizinMarienhospital GelsenkirchenVirchowstraße 13545886 GelsenkirchenTel.: +49 209 172-3601Fax: +49 209 172-3699 E-Mail: [email protected]

Impressum:

Herausgeber: St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH Virchowstraße 12245886 Gelsenkirchen

Redaktion: Unternehmenskommunikation St. Augustinus Gelsenkirchen GmbHHans Christian Atzpodien [hca] V.i.S.d.P., Dr. med. Mani Farazandeh [mf], Dr. med. Igor Janda [ij], Michael Seiß [ms]Tel. 0209 172-3142E-Mail: [email protected]

Fotos: Uwe Becker, Ute Kwasnitza, Michael Seiß, Volker Wiciok, Fa. CryoCath

Gestaltung:Klaus in der Wiesche, EssenTel.: 0201 6852844