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FOTO: WOLFGANG PALME GRÜNEWELT JOURNAL 21. APRIL 2013 EINE BEILAGE DER MEDIAPRINT Amore mio. Entdeckungsreise zu „Grünem Zebra“, „Gnom“ und „Dattelwein“. Ein Wettbewerb der Schönsten in Topf und Beet Paradeiser Superstar · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Schön verreisen Im Dschungel von Cornwall SEITE 36 Modernes Bauen Häuser aus Strohballen und Lehm SEITE 24 Firmengrün Betriebsgärten im Trend SEITE 4

21. APRIL 2013 GRÜNEWELT JOURNAL - kurieranzeigen.at Welt... · ne sanfte Aromatherapie –die Gesundheit positiv beeinflus-sen. Im alpinen Raum haben dasdieMenschenseitJahrhun-dertenerlebt,

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FOTO: WOLFGANG PALME

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Amore mio.Entdeckungsreise zu„GrünemZebra“, „Gnom“und„Dattelwein“.EinWettbewerbderSchönsten inTopfundBeet

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Schön verreisen

Im Dschungel von

Cornwall SEITE 36

Modernes Bauen

Häuser aus Strohballen

und Lehm SEITE 24

Firmengrün

Betriebsgärten

im Trend SEITE 4

SONNTAG, 21. APRIL 2013

Impressum: Medieninhaber (Redaktionsadresse), Herausgeber und Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GesmbH & Co. KG, Muthgasse 2, 1190 Wien; Redaktion:Ingrid Greisenegger, eMail: [email protected], CvD: Anja Gerevini, Fotoredaktion: Susanne Schoberberger, Layout: Stefanie Silber, Hersteller (Herstellungsort): Mediaprint Zeitungs-druckerei GesmbH & Co. KG, 1230 Wien; Richard-Strauß-Straße 23; Anzeigen: Gunther Geweßler, eMail: [email protected]

Inhalt GRÜNE WELT JOURNAL 3

Arbeitsplätze mit Naturanschluss Betriebsgärten im Trend ............................................................... 04

Die neue Botschaft der Zirbenstube Tradition wird cityfein................................................................ 08

Dresscode Grün Erfolg mit Öko-Konzept: Grüne Erde..............................................................................12

Fundstelle Schönes, Nützliches und Kurioses ............................................................................................14

Paradeis-Partner 2013 Jetzt an den Start: Wettbewerb der Gärtner.................................................16

Einfach Gärtnern Tipps aus der „City Farm Schönbrunn“....................................................................... 18

Köpfchen statt Keule bellalflora nimmt Pestizide aus dem Regal........................................................ 20

Ohne Gifteln glücklich Wie „Die Garten Tulln“ das schafft ................................................................... 22

Die Entdeckung der Strohballenhäuser Modernes Bauen mit urigem Material............................ 24

Ersatzgarten in der Luft Wie man zu einem Balkon kommt...................................................................28

Bronzezeit im Beet Gartenwerkzeug für die Ewigkeit.............................................................................. 30

Der sich verändernde Teich Der „Biotop“, ein Stück Gartengeschichte........................................... 32

Grün im Blick Tipps für Entdeckungstouren ........................................................................................... 34

Gartenwunder von Cornwall Eine Reise in die Gärten von „Heligan“......................................... 36

Saisonbeginn Jugend forscht. Lokalaugenschein am Teich.................................................................... 38

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Guten Morgen,liebe Tomate

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Liebe lohnt. DieParadeiserpflan-zen,diemiteinemfreundlichen„Wie geht’s dennso, sind wir wie-der einStückchen

gewachsen?“ am Morgen be-grüßt wurden, strotzten vorGesundheit. Sie brachtendurchschnittlich 22 ProzentmehrErtragaufdieWaagealsihre Artgenossen, die vonHobbygärtnern ohne auf-munternden Zuspruch nurmit Wasser und Dünger ver-sorgtwordenwaren.

Im deutschen Fernsehenist dieses Show-Experimentzusehengewesen.Manwolltewohl beweisen, dass die Redevom Grünen Daumen keineSpintisiererei sei. Dabeikonnte man sich auf Shake-speare berufen. „Es gibtmehrDinge im Himmel und auf Er-den, als eure Schulweisheitsich träumt,“ ließ er den Prin-zen Hamlet sinnieren. „Para-deis-Partner“ zuwerden, alsoeine Pflanze in Pflege zu neh-men, ist eine schöneMöglich-keit, den eigenen grünenDaumen zu testen. Warumauch nicht? Schon CharlesDarwin,derVaterderEvoluti-onstheorie, hat seinen Kohl-köpfen Musik vorgespielt.Was es mit den „Paradeis-Partnern“ auf sich hat, ist indiesem Heft nachzulesen.Mehr dazu im nächsten, am17. Juli.

Ihre IngridGreisenegger

eMail: [email protected]

SONNTAG, 21. APRIL 2013 SONNTAG, 21. APRIL 2013

4 GRÜNE WELT JOURNAL Betriebsgärten

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Es herrschte Urlaubsstim-mung, wenn man das un-gewöhnliche Büro im

schwäbischen Tübingen betrat.DurchdievielenPflanzenwurdeman spontan an einen Urwalderinnert. Das ungewöhnlicheBüro lag in einem Glashaus aufdem Gelände einer ehemaligenGärtnerei. Es war wohl dasErste in einem solchen Ambien-te, sicher aber das Einzige, dasspäter einen bestimmten Typvon Architektur massiv beein-flusst hat:ökologisches Bauen.

Ein interdisziplinäres Teamum den Architekten DieterSchemppbegannsichindenfrü-hen70er-JahrendenTraumvomneuenWohnenundArbeiten zuerfüllen. Die Energiekrise und

das Bewusstsein von der Ver-knappung der Ressourcen hat-ten die Gruppe auf denWeg zu-rück zur Natur geführt. In derFolge wurde LOG ID zum Spe-zialisten für alles, was ein engesZusammenleben von Menschund Pflanze betraf. Sonnen-lichtundRegen,derWechselderTages-undderJahreszeitensoll-ten vomGlashaus aus unmittel-bar erlebbar sein. Und das ganzohne Abstriche bei den An-nehmlichkeiten der Zivilisati-on.

Die „Pflanzensolararchitek-tur“, die aus den Erfahrungenund Experimenten im Glashaushervorgegangen ist, findet manheute nicht nur im privatenWohnbau, sondernauchbeiBü-

rogebäuden, wie zum Beispieldem der BGW, einem Amtsge-bäude inDresden (Bild links).

Ein Drittel, oft die Hälfteder Baumasse nimmt stets dasGlashaus ein. Der Sauerstoffge-halt der Luft liegt darin deut-lich höher als in den anderenRäumen – sogar höher als inder freien Natur. Selbst nachts,wenn die Sauerstoffproduktionder Pflanzen ruht.

Werkshalle undGemüsebeetInzwischen ist die positive Wir-kung von Pflanzen für Körperund Psyche vielfach belegt undStandardwissen. Viel Grün amArbeitsplatz verbessert dasRaum- und zugleich das Be-triebsklima. Das gilt natürlichnicht nur im Büro. „Ferrari“liefert ein zukunftsweisendesModellbeispiel aus seiner Fabri-kation. Die 4000 Automobile,die jährlich im Stammhaus inMaranello vom Fließband ge-hen, werden in begrüntenWerkshallen zusammengebaut.Aber nicht nur im Innenraum,auchrundumdasGebäudewer-den Pflanzen und Natur zu-nehmend als wirtschaftlicherund sozialerMehrwert wahrge-nommen.

„BetriebsgärtensindVisiten-karten des Unternehmens“,sagt Unternehmensberaterinund Gartenexpertin ElisabethPlitzka bei einer Veranstaltungvon Niederösterreichs Wirt-schaftsagentur „ecoplus“ zumThema „Unternehmen trifftGarten“.

Firmengrün.RepräsentativodermitGemüseacker vordemBüro– immermehrUnternehmer setzenaufGärten

Arbeitsplätze mitNaturanschluss

Innengrün trifft Außengrün bei diesem Bürogebäude in Dresden

„Kommunikationshaus Gugler“ in Melk. Schnittlauch vom Dach, Salat vom eigenen Feld

6 GRÜNE WELT JOURNAL Betriebsgärten

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Grün tut gutMessbare Leistungen für dasMikroklimaLuftfeuchtigkeit.Temperaturausgleich.Beschattung.Luftreinigung-Staub-undSchadstoffbindung.Raumakustik-Lärmfilterung.Geräuschbindung.Sauerstoffproduktion

Messbare ErholungsfähigkeitHerzfrequenz. Blutdruck.Hautwiderstand.Schmerzempfinden.Medikamentenbedarf

Messbare Erhöhung derKonzentrationGeringere Fehlerhäufigkeit.Höhere Merkleistung

tail ist recylingfähig) hergestelltwerden.Konsequenterweisehater auch das Firmengebäudeund die zugehörigen Freiflä-chennach ökologischenKriteri-en errichten lassen.Mit begrün-ten Dächern, auf denen manSchnittlauch ernten kann, undBio-Gemüsefeldern ein paarSchritte von der Kantinen-küche entfernt. Mit den Gemü-sekulturen wurde vor drei Jah-ren begonnen, damals hat man15.000 Jungpflanzen gesetzt.Heute können 90 Prozent desGemüsebedarfs können auseigenem Anbau gedeckt wer-den. Punktuelle Überschüssegehen an das KrankenhausMelk.WenndieBelegschaftwill,kannsiemithelfenundauchsel-berernten.„HätteichmeineMit-arbeiter zuerst gefragt,“ meintErnst Gugler, „hätten sie meinKonzept vielleicht abgelehnt.Jetzt sind sieüberzeugt davon.“

Beim Hauptquartier des Bü-romöbelherstellers Bene inWaidhofen/Ybbs hat Land-schaftsarchitekt ChristianWinkler der Repräsentationsar-chitektur von „Ortner und Ort-ner“ einen weitläufigen Frei-raum mit einer Sitzlandschaftin der Natur hinzugesellt. „ChillandGlory“,AusspannenundRe-präsentieren, kennzeichnendiesen Arbeits- und Begeg-nungsort. Wer vom Schreib-tischausdemFensterblicktoderden Laptop mit nach draußennimmt, kann den Wechsel derJahreszeiten ganz nah mitver-folgen.Diegelb-rotenBlütendesAhorns im Frühling, das satteGründerBlätterimSommerundihreRotfärbung imHerbst.

Unternehmer Ernst Guglervertreibt in seinem „Kommuni-kationshaus Gugler“ Druckpro-dukte, die nach dem „cradle tocradle“-Prinzip (jedes einzelne De- FO

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Grün beim Fließband: dieWerkshallen

von Ferrari

Naturerlebnis im Wechselder Jahreszeiten. Gartenland-

schaft der Bene-Zentrale

SONNTAG, 21. APRIL 2013 SONNTAG, 21. APRIL 2013

8 GRÜNE WELT JOURNAL Holztradition

Wer im Wald steht, sagtein geflügeltes Wort,sieht ihn vor lauter

Bäumen nicht. Und geradedort,wodiemeistenBäumever-sammelt sind, kann man dieseamwenigsten riechen.Was denspezifischen Waldduft aus-

Die neue Botschaftder ZirbenstubeHandwerk und Holz.ModernesDesignundalteTradition

macht, sind nämlich eher mod-rige Gerüche, Moose, Schwam-merln, manchmal auch Harz.Eine unverkennbare Mischung.Der Baum hingegen gibt seinenDuft erst preis, wenn man ihnfällt und zersägt. Es sind dieätherischen Öle im Holz, diedannindieNasesteigenundihreWirkung entfalten. Sie könnenStimmungmachenund–wieei-ne sanfte Aromatherapie – dieGesundheit positiv beeinflus-sen. Im alpinen Raum habendas die Menschen seit Jahrhun-derten erlebt, wenn sie auf derStubenbank um den Tisch zu-sammensaßen.

ZunächstwardieStubenochein Wohnraum in Burgen undAdelssitzen. Ab dem 14. Jahr-hundert ist sie auch in bäuer-lichen Wohnhäusern angekom-men. Zentraler Bestandteil, ne-ben demwärmendenOfen, wa-ren Bank und Tisch, die umlau-fende Bank wurde auch durchStühle ergänzt. Während sichin den 20er-Jahren des vorigenJahrhunderts namhafte Archi-tekten mit einer zeitgemäßenStubenform beschäftigten, ver-kam das Stubenkonzept späterzu einer rustikalen Tourismus-architektur.

Neue StubenhockerHeutegibtes fürdieholzgetäfel-teStubeausdemAlpenraum,dietraditionell das Zentrum desHauses bildete, ein neues Inter-esse.Esentsprichtoffensichtlicheiner Sehnsucht des modernenMenschen nach dem Authenti-schen, dem Einfachen undSchlichten.StadtundLandwür-den jetzt zunehmend in einen

Austausch treten, meint die be-kannte Trendforscherin Li Edel-koort. Diese Strömung eröffnetauch dem traditionellen, aufWertbeständigkeit orientiertenHandwerk neue Chancen. Für„handgemacht und landge-macht“ gibt es eine Aufbruch-stimmung.Neuistdiezeitgemä-ße Interpretation.

NicoleHornundPeterDani-el, zwei österreichische Desi-gner,die inWienundLondonle-ben, haben in diesem Trend ei-ne Marktnische entdeckt. IhrUnternehmen Stuben 21 istIdeenwerkstatt und Möbelma-nufaktur zugleich. „Wir sehendie Stube als sozialen Ort, ei-nen gesellschaftlichen Treff-punkt, einen Raum, der Kom-munikation in behaglicher At-mosphäre ermöglicht. Wie esfrüher schon war und wie wires heute neu interpretieren.“

Stuben 21 lässt von österrei-chischen FamilienbetriebenmitGeschichte und handwerkli-cher Tradition dasMobiliar her-stellen. Aus heimischen Höl-zern, beispielsweise aus Zirbeund Ahorn. „Wir wollten etwasReduziertes mit klarer Funkti-on gestalten, das aber dennochBehaglichkeit und Wohlbefin-den ausstrahlt.“

HerzklopfenSpeziell die positiven Eigen-schaftenderZirbeoderArve,diein den Hochlagen der Alpen zuHause ist, werden seit Jahrhun-derten genutzt. Für die Innen-verkleidung von Bauernhäu-sernundGaststuben,fürTruhenund Betten. Dass das Materialvon Einrichtungen erhebliche

Auswirkungen auf das seeli-scheWohlbefinden und die Ge-sundheit hat, ist nun auch seiteinigen Jahren wissenschaft-lich belegt. Das Forschungszen-trum Joanneum Research warimRahmeneinerStudie imAuf-trag des Tiroler Waldbesitzer-verbandes zu erstaunlichen Er-gebnissen gekommen. Belegtwerdenkonnte, dass die spezifi-schen Inhaltsstoffe des Zirben-holzes zu einer schonenden

Herzfrequenz des Menschenführen.„Eshatsichgezeigt“,sagtStudienleierMaximilianMoser,„dassderSchlafineinemZirben-holzbett weniger HerzschlägebenötigtalsderineinemBettmitSpanplatten oder Holzdekor,das genauso aussieht. Es sindim Schnitt 3500 Herzschläge,diemansichjedeNachterspart.“Das ist eine ganze Stunde Herz-arbeit, also eine erhebliche Ent-lastung. Auch bei Tag fühlten

sich die Probanden aktiver undkommunikationsfreudiger. Wo-mit demonstriert wird, weshalbdie traditionelle Zirbenstubezum beliebten Gemeinschafts-raumgeworden ist.

Die Neuinterpretation dertraditionellen Stube für das 21.Jahrhundert ist inzwischen inder City, im alpinen Raum undauch imAusland angekommen.Man findet sie zum Beispiel imRestaurant Martinjak am

Opernring inWien und im neu-eröffneten Kitzbühel CountryClub in Reith. In der Nähe vonLondonsollRockwood,einZen-trum für die Präsentation öster-reichischer Spitzenprodukte,Ende des Jahres eröffnet wer-den. „Wir sind vielfach ver-netzt“, sagt Peter Daniel vonStuben21,„StadtundLand,Ver-gangenheit und Zukunft,Mensch und Natur rücken zu-sammen.“

Weil Stuben 21 Tierschutz-und Sozialprojekte von Schim-pansenforscherin Jane Goodallin Afrika unterstützt, wurdenim Möbeldepot für Werbezwe-cke Repräsentanten dermenschlichen Vorfahren beimSchachspiel am modern inter-pretierten Stubentisch ins Bildgesetzt. Dort, wo der anregen-de und zugleich beruhigendeZirbenduft den neuen Stuben-hockern in dieNase steigt.

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Natur verbindet: Jane Goodall

Zirbe wird neu entdeckt

Nicole Horn und Peter Daniel

Die traditionelle Stube (oben) von Designern neu inter-pretiert. Hier treffen sich Alpen, City und Afrika

SONNTAG, 21. APRIL 2013

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Äpfel, Erdbeeren, Maril-len, Gurken, Kohl, Zwie-bel,Spargel,Wein:Dasses

diese und andere Lebensmittelauf unserem Speisezettel gibt,verdanken wir den Bienen. SeitMillionen Jahrenbestäubenun-sere fleißigen „Mitbewohner“diesePflanzen.SietragenPollenvonBlütezuBlüteundsorgenfürgenetische Vielfalt. Das machtsie nach Rindern und Schwei-

Unter die Flügel greifenInitiative von Hofer.OhneBienengäbeeseinDrittel derLebensmittel nicht.DochunseregeflügeltenHelfer sind inGefahr–höchsteZeit, sie zuunterstützen

nen zur drittwichtigsten Nutz-tierart derWelt.

Aber bei aller Bekanntheitder Honigbienen vergisst manihre wild lebenden Geschwis-ter. „Fast 700 Wildbienen gibtes in Österreich, meist sind sieauf die Bestäubung bestimmterPflanzen spezialisiert“, weißFritzGusenleitnervomBiologie-zentrum Linz. Doch die eifrigenHelfersindbedroht,wieaktuelleStudien beweisen. Die Ursachedafür lässt sich einfach zusam-menfassen: der Mensch. DieWildbienen finden in unsereraufgeräumten Landschaft kei-ne Nistplätze mehr, es fehlt anNahrung – und anders als beidenHonigbienen kümmert sichkein Imker umsie.

Tipps fürBienenfreundeDassollsichmitderHofer-Initia-tive„WirschwärmenfürBienen“ändern. Denn jeder kann einenBeitragleisten,umdenTierenzuhelfen. Der eigene Balkon oderGarten etwa lässt sich in eine

OasefürBienenverwandeln,be-rücksichtigt man ein paarTipps: Astern, Glockenblumen,Nelken oder blühende KräuterliefernBienennahrung–Gerani-en, Forsythien, Tujen und engli-scherRasensindfürdieInsekteneherwertlos.

Für Wildbienen kann mangezieltNistplätzeschaffen,etwain „wilden Ecken“ im Garten, inTotholzbereichen oder an Bö-schungen, wo sie selbster-richtete Behausungenin der Erde beziehen.Auch so-genann-

te Insektenhotels schaffen will-kommeneNistbereiche.

Rückenwind fürBienenHofer selbst gehtmit gutemBei-spiel voran, um den Bienen Rü-ckenwind zu geben: Bereits seitJahren setztÖsterreichs belieb-tester Lebensmittelhändler aufein strenges Pestizidmonitoringfür Obst und Gemüse und aufdenAusbau vonBio-Produkten.InZukunft folgenweitereMaß-nahmen.ZurRettungderBie-nen und damit zum lang-fristigen Erhalt der Vielfaltunserer Lebensmittel.

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Weiter informierenNähere Informationen zurHofer-Initiative „Projekt2020“ und der Aktion „Wirschwärmen für Bienen“ findenSie unter www.projekt2020.at!

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· ···································································„Die Insekten-

bestäubung muss alsunersetzlicher Teil der

Lebensmittelproduktiongesehen werden.“Fritz Gusenleitner

stv. Leiter des Biologiezentrums Linz

SONNTAG, 21. APRIL 2013 SONNTAG, 21. APRIL 2013

12 GRÜNE WELT JOURNAL Nachhaltig wirtschaften

Mit einer „Weißen Wol-ke“, einer Matratze ausBaumwollschichten,

Schafschurwolle, Kokoslatexund Lavendelduft hat 1983 dieErfolgsgeschichte der GrünenErde in Scharnstein im Almtalangefangen. Dieser Klassikeraus der Frühzeit ist heute nochim Programm. Ebenso das „El-fenbett“ aus Vollholz, ohne Me-tall- und Plastikteile und „freivon giftigen Lacken und Lei-men.“ Zur Einrichtungsschienesind über die Jahre noch eigeneKosmetik, seit 2010 auch Klei-dung und insgesamt 19 Shopshinzugekommen. Grüne Erdeverkauft nicht über Zwischen-händler, sondern nur an denKundendirekt.

KundenbeteiligungUrsprünglicheinechtesKindderGrün-und Alternativbewegung,ist das Programm heute in derMittederGesellschaftangekom-men, bei einer Klientel, dienach Produkten sucht, die aufdem Planeten einen möglichstkleinen ökologischen Fußab-druck hinterlassen, möglichst„spurlos“ an ihmvorübergehen.Heuer wird ein Umsatzplus vonfünfProzenterwartet,manzählt230.000 Kunden pro Jahr. „We-

Dresscode GrünErfolg mit Konzept. BeimStartwardie „GrüneErde“einkleinesVersandhaus

sentlich mehr Expansion“, sagtGeschäftsführer ReinhardKepplinger, „würde uns durchdie notwendigen Investitionenzu stark vondenBanken abhän-gig machen. Das wollen wirnicht.Wirwollenvielmehrkon-sequent und selbstständig die-selbenInteressenverfolgenkön-nen, wie seit unserer Grün-dung.“ Ein Bürger-und Kunden-beteiligungsmodell wird gera-de ausgearbeitet.

Der Plan dürfte aufgehen,denn jene Konsumentengruppewächst, die, statt ihr Geld zurBank zu tragen und eventuell„Heuschrecken“ zu unterstüt-zen, lieber in einen Betrieb in-vestiert, der Produkte erzeugt,wie sie sie wirklich haben will:ökologisch sauber und fair pro-duziert, überdies möglichstmade in Austria. Grüne Erdeist, um diese Forderungenglaubwürdig zu erfüllen, unteranderem eine Kooperation mitder SchweizerREMEIAGeinge-gangen, einem Unternehmen,das als Pionierbetrieb in derÖko-Textilbranche gilt. REMEIkoordiniert rund 50 Betriebeund damit bis zu 100.000Men-schen,diesodirektoderindirekteinen fairen Arbeitsplatz ha-ben. Darunter sind auch 8000

Biobaumwolle-FarmerinIndienundTansania.

Beige wird buntLange Jahre präsentierte sichdie Textilkollektion ausschließ-lich in Beige, weil man mit denherkömmlichen problemati-schen Farben nichts zu tun ha-ben wollte (siehe Bericht unten).AusgenommenwarBettwäsche,die aus bunt gewachsenerBaumwolle gefertigt wurde, inzartem Grün und Braun. Inzwi-schengibtesökologischverträg-liche Farben und Färbemittel,was vor allemder jungenMode-kollektion zugute kommt. Sieumfasst, alsAlternativezumEx-und Hopp-Konsumverhalten,klassische Teile, die sich kombi-nieren und lange tragen lassen.Diese Ware, die auch das seriö-se GOTS-Zertifikat trägt, ist na-turgemäß teurer als die beimDiskonter. Qualitäts- und Sozi-alstandards einzuhalten, gehtins Geld, auch der Produktions-standort Österreich oder EUschlägt zu Buche. „Die Spannezwischen Produktionskostenund Verkaufspreis“, so Kepplin-ger „liegt bei uns deutlich unterdem üblichen Durchschnitt desHandels im Bereich Möbel,Heimtextilien undKosmetik.“ FO

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Nachgedacht mit Hans-Peter Huttersendiese,wieesinderFachspra-che heißt, „ausgerüstet“ wer-den.DasgeschiehtmiteinerLat-te von Chemikalien, zwischen5000 und 6000 Möglichkeitensind im „Textilhilfsmittelkata-log“ aufgelistet. Kein Wunder,dass Kleidung einer der Haupt-verursachervielerAllergienundUnverträglichkeiten ist und der

Kritisch hinterfragt.WiehättenSie’s denn gern? Das Hemdbügelfrei, die Sockenmit An-tischweißgeruchausstat-tung, das Sakko schmutzab-weisend? Die Badehose mitintegriertem Sonnenschutz?Je mehr „Leistung“ die Kon-sumenten von den Textilienverlangen, desto mehr müs-

gen aber über Transporte nachEuropa, in den KleiderschrankundaufdieHaut.

Kunde zum „Fashion Victim“wird,zumOpferseinerKonsum-freude. Viele der Chemikaliensind in ihrer toxikologischenAuswirkung,besonders inKom-bination, praktisch nicht er-forscht. Besondere Hämmer,wie krebserzeugende Azo-Far-ben, wurden zwar in den EU-Staaten schon verboten, gelan-

Umweltmediziner Dr. Hutter

Grüne-Erde-Geschäftsführer Rein-hard Kepplinger (2. von rechts)

Grüne Erde bietet viel – alles unterökologischen Gesichtspunkten

FAKTEN

Grüne Erdein Zahlen

1983GründungFirmensitz inScharnsteinin OÖ.

400Mitarbeiter

31,8MillionenEuro Umsatzim Jahr2011/12

Trenchcoat: Baumwolle auskontrolliert biologischem Anbau

Stiefeletten: pflanzenfarben-gegerbt, aus kleiner Manufaktur

Sofa: Schafschurwolle, Naturlatex,Kokosfasern

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FundstelleAllerlei.EntdecktimVerkaufsregalmitProdukten für sensibleHaut, denBio-Garten,denWeltfriedenunddieeleganteHaustierhaltung.

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SaubereWäsche„Jouloumoulou“ heißtnicht nur Öko- Kleidungfür Kinder aus fair gehan-delter Bio-Baumwolle,sondern auch das Bilder-buch (von Doron Rabinovici und ChristinaGschwandtner), das die Geschichte eineskuscheligen Faserwesens erzählt. Gedrucktwurde es – ein Fall von perfektem Recycling –auf Papier aus Elefantendung. Preis: 15,80 Euro.

Noblesfür das Huhn

Im adretten „Eglu-Cube“ mitAuslauf können bis zu

zehn Hühner gehaltenwerden. Einfach in der Handhabung. Ein

Produkt für den Hobbygärtner in Stadt und Land.Mit Fuchssicherung. Preis: ab 699 Britische Pfund.www.omlet.co.ak

Säenund ErntenEine Samenbox, die wie einAdventkalender funktioniert:In 24 Kästchen befinden sichBio-Samen, die von März bisJuli ausgesät werden können.Mit Anleitungen undMondkalender-Tipps für dieoptimalen Aussaattage. DieSamen zum Sprießen bringenkann man im Blumentopf oder

im Garten. Bestellung perEmail: [email protected]: 19 Euro.

Schräg für den FriedenPflanzenbehälter können manchen Sammlern

gar nicht originell genug sein. Diese weißeKeramik-Vase stammt aus der

„Friedenskollektion“ des Designer-Teams „Bioaugust“. Sie will das

Gegenteil von destruktiv sein: Pflanzen rein,und alles wird gut. Preis: 52 US Dollar.www.mollaspace.com/shop/peaceful-bomb-vase

Nostalgie in ElsbeerholzEs gibt sie noch, die schönen alten Dinge, lautet dieDevise des Versandhauses „Manufactum“. Hand-gefertigt aus dem seltenen heimischen Holz desElsbeerbaums. Einer der wenigen Beständeliegt bei Michelbach im Wienerwald.Preis: 84 Euro. www.manufactum.at

Erfahren Sie mehr über die Cucuminis und dieGemüsevielfalt, die Herr Flicker und die über100 Gärtnerfamilien der LGV-Frischgemüse fürSie saisonal anbauen. www.lgv.at

CucuminisCucuminisMini Gurken Frischgemüse

14 GRÜNE WELT JOURNAL Grünes Brett

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16 GRÜNE WELT JOURNAL City Farming

Amore mio! ÖsterreichsLiebling, ob nun bei City-Farmern oder Gärtnern

aufdemLand,istderParadeiser.ZumGlückmussdieseswunder-bare Kind von Sonne und Som-mer nicht mehr nur rot undrund sein. Seltene und alte Sor-ten sind gefragt, in ungewohn-ten Formen und Farben. Meistschmecken sie auch besser alsdie Massenware und sind für

Paradeis-Partner 20 13: Jetzt an den StartWettbewerb der Gärtner.Wereine Jungpflanze inPflegenimmt, kannParadeiser-KaiserwerdenundbeiSisi inSchönbrunn feiern

Überraschungen, ja sogar Re-korde, gut.

So konnte beispielsweiseHerr Karl Wurm aus Großwie-sendorf in NÖ (Bild oben links)mit einer Sensationsernte auf-warten. Seine Paradeis-Pflanzeder Sorte „Dattelwein“ (es warwirklich nur eine einzige) hat 1060der gelben, birnenförmigenFrüchte getragen. Damit wurdeer 2009 Sieger im Wettbewerb

Karl Wurm, „bei uns läuft denganzenTagder SenderÖ1.“Mitseinem Verwöhnprogrammsteht er nicht alleine da. SchonCharles Darwin hatte Kohlköp-fe mit Musik berieselt. Ob er Er-folghatte,istabernichtbekannt.

Los geht’sAm 4. Mai startet der Wettbe-werb „Paradeis-Partner 2013“.Auch wer nicht so erfolgreich

ist wie Herr Wurm, hat guteChancen unter die Sieger zukommen, wenn er eine kreativeDokumentationseinergärtneri-schen Leistung einreicht (sieheBericht rechts). Beim Gärtnern istsowieso nicht Bierernst gefragt,sondern das Vergnügen. Heuerwird der Bewerb von der „CityFarm Schönbrunn“, ihrem för-dernden Partner bellaflora unddem Lehr-und Forschungszen-

trum Schönbrunn ausgeschrie-ben. Teilnehmen können Er-wachsene und Junior-Gärtner.DerPreiswird indenbeidenKa-tegorien „City Farming“ und„Garten“ verliehen. Die Gewin-ner dürfen sich auf ein gemein-sam mit einem Haubenkoch inder Kammermeierei in Schön-brunn zubereitetes Festmenüfreuen, dort wo Kaiserin Sisi zufrühstückenpflegte.

Entdeckungsreise durch die Paradeiser-Vielfalt

Green Zebrareif und trotzdem grün,

gelbe Musterung, schmecktsäuerlich und sehr aromatisch,

reichtragend

GnomFleischparadeiser mit festerSchale, gleichmäßig gerippt,

ca. 8 cm Durchmesser, saftarm,sehr frühe Reife

Lemontschikidekorative, zitronenförmige,

ca. 7 cm lange Früchte,hohl, daher zumFüllen geeignet

SupersteakFleischparadeiser, mehr als ein

Kilogramm schwere Riesen-früchte, für die Paradeisersauce,

feines, fruchtiges Aroma

Lila Sariauffallend dunkel gefärbt, saftig,

das Fruchtfleisch ist sozart, dass es auf der Zunge

zergeht

Feuerwerkmit einem auffallenden, hellen

Streifenmuster, besondereSortenrarität, erfrischender,ausgewogener Geschmack

German GoldEin gelber Ananasparadeiser mit

schöner roter Musterung imFruchtfleisch, ausgezeichneter

Geschmack

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So kommt man zueinem StarterpaketZum Auftakt findet eine Verteilaktionvon gratis Starterpaketen statt,solange der Vorrat reicht. Dieseenthalten jeweils eine„Dattelwein“-Jungpflanze und eineBlattgemüse -oder Kräuter-spezialität: Portulak, Neusee-länderspinat oder Minze.Beginn der Verteilaktion ist um 13Uhr. In Anschluss daran ist esmöglich, sich einer Führung durchdas Gelände anzuschließen

Datum Samstag, 4.Mai 2013Ort City Farm SchönbrunnSeckendorff-Gudentweg 61130 Wien

So wird man Paradeis-PartnerAm Wettbewerb kann jeder, auchohne das Starterpaket, teilnehmen,der ein Gemüsebeet im Gartenbetreut oder City Farmer ist. BisEnde September soll ein Berichtvorliegen, wie sich die Paradeiserentwickelt haben. Gefragt sind Fotosund ein schriftliches Protokoll, dasdie Lage, die Art der Bepflanzungund Besonderheiten beschreibt. Eszählen Kreativität beim Gärtnern undDokumentieren.

Bewerbung und Protokoll schickenSie anWolfgang PalmeeMail: [email protected]: City Farm Schönbrunn1130 Wien,Seckendorff-Gudent-Weg 6

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um den erfolgreichsten „Para-deis-Partner“ Österreichs. Da-für hatte sich RekordhalterWurm aber auch tüchtig insZeug geworfen, seinen „Dattel-wein“ durch ein Kunststoffdachvor Hagel und Regengüssen ge-schützt, mit Kompost gedüngtund mit Regenwasser gegos-sen. Allesmit Liebe, alles in Bio.„Auch klassischeMusik tut dem„Dattelwein“ gut“, versichert

Topfkultur mit Fernblick auf einem

kleinen Dach garten in der CityTopfkultur mit Fernblick auf einem

Kaiserin Sisis Frühstücks-Meierei

Paradeiser-Champion Karl Wurm, übereintausend Früchte an einer Pflanze

Gemeinschaftsgarten in einem

städtischen Park mit Beeten für Kinder

Sortenmix am Zaun in einem Schau-

garten für BiogärtnernStadtbalkon am Wiener Naschmarkt,bepflanzt bis in die letzte Ecke

Guerilla-Gardening auf dem Gehsteig,eine Attraktion für Schaulustige

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18 GRÜNE WELT JOURNAL City Farming

Paradeiser sind das Lieb-lingsgemüse der Österrei-cher, Hobbygärtner lieben

sie auf dem Balkon und im Gar-ten. Ausgefallene Sorten sindsehr gefragt, deshalb solltenauch viele Freude an der Sorte„Dattelwein“haben,die imStar-terpaket der Aktion „Paradeis-Partner“ (siehe auch Seite 16 und17) als Jungpflanze enthaltenist. Die folgenden Tipps geltenaber auch für alle anderenSorten.

Der kleinste Garten ist be-kanntlicheinTopf–derfürPara-deiser sollte mindestens ein 15-Liter-Gefäß sein. Besonders gutgedeiht der „Paradeis-Partner“,wennman ihmgleichsamGour-met-Erde abmischt. Mannimmtdazu1/3Gartenerde (ausdem Handel),1/3reifen!Kompost,der wertvolle Nährstoffe liefert,denn Paradeiser wollen es üp-pig.Dazukommt1/3„Mutterer-de“ (aus der obersten Humusschichtim Garten oder von einem Maulwurfs-hügel). Wem so viel Perfektionzu viel der Mühe ist, der kauftFertigerde. Zur Ermunterung:Die Do-it-youself-Mischungkann fürmehrere Jahre imTopfbleiben.

Unabdingbar sind aber fürParadeiser ein sonniger Platz,reichlich Dünger und viel Was-ser. „Paradeis Partner“ solltennur Biodünger verwenden.Wegen der Gefahr einer Pilzin-fektion darf beim Gießen dasLaub nicht benetzt werden.Empfehlenswert ist eine Tröpf-chenbewässerung.Dergefürch-teten Braunfäule beugt auchein Regenschutz vor. Das kannein Dachvorsprung sein, odermanbauteinDachauseinerPla-ne auf Pfosten.

Setzt die Pflanze Früchtean, muss die Last durch einenstabilenStabgestütztundhoch-gebunden werden. Die Seiten-triebe in den Blattachsen wer-

Einfach gärtnernParadeiser und Partner.TippsausderCityFarmSchönbrunn

den regelmäßig „ausgegeizt“,das heißt, abgezwickt. Auch diegelben Blätter im unteren Be-reich sollteman entfernen.

ErfolgsduoParadeiser vertragen sich gutmit Blattgemüse. In unseremStarterpaket sind es „Neusee-länderspinat“ oder Portulak, inmanchem findet man Pfeffer-minze. Neuseeländerspinatbraucht einen eigenen 10-Liter-Topf oder einen Pflanzabstandzum Nachbarn von 70 mal 70Zentimetern. Er benötigt vielSonneundWärme.ErstinsFreiesetzen, wenn die Nachtfröstevorbei sind. Ab dem Sommerbilden sich dicke, saftige Trie-be, die wie Spinat zubereitetoder in der Pfanne angebratenwerden.

Portulak ist ein wärmelie-bendes top-gesundes Salat-kraut: mineralstoffreich, Ome-ga-3 Fettsäuren-hältig. Er kannmit Paradeisern im Topf kombi-niertwerdenundbildetdortden„Unterwuchs“. Die fleischigenTriebspitzen werden im Som-mer abgezwickt und über Sala-te gestreut. Schmeckt erfri-schend säuerlich.Wilder Portu-lak wächst in sonnigen Gärtensogar in Mauerritzen, auch die-ser ist essbar.

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INTERNETwww.cityfarm.at

VeranstaltungenWorkshop „Urban Gardening“ am10. 5. und am 15. 5. von15 bis 18Uhr. Kostenbeitrag 85 Euro, mankann zwei mit Raritäten bepflanzte Bal-konkisterln mit nach Hause nehmen.Anmeldung erforderlich.Workshop für Kinder „Bunte Welt derSamen“, 27. April von 14 bis 15 Uhr,28. April von 12 bis 16 Uhr, kostenfrei,findet außerhalb der City Farm statt:LFZ-Schönbrunn, 1130 Wien, Grün-bergstraße 24, Glashaus.FO

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Gemüseexperte

Wolfgang Palme

Ideal für den Start: Paradeiser der Sorte „Dattelwein“, Portulak (Bildoben) und Neuseeländerspinat, für Garten und Balkon geeignet

SONNTAG, 21. APRIL 2013

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Auf den Feldern herrschtgerade Hochbetrieb. Nunist es an der Zeit, die Erd-

äpfel auszusäen, damit sie imHerbstgeerntetwerdenkönnen.Seit jeher holen die österreichi-schen Kartoffelbauer bei derErnte schmackhafte und quali-tativ hochwertige Knollen ausder Erde.

Transparenz und Glaubwürdigkeit.GelebteNachhaltigkeit inderChipsproduktion

Regionalität imFokus170heimischeBauernproduzie-ren Erdäpfel für Kelly’s Produk-te. Sie verpflichten sich, am Ös-terreichischen Programm fürumweltgerechte Landwirtschaft(ÖPUL, IP - Erdäpfel)teilzunehmen,um so dem Natur- und Umwelt-schutz Rechnung zu tragen.„Um sicher zu stellen, dass auchallegesetzlichenVorschriftenzurBearbeitungamFeldeingehaltenwerden,habenwirbereitsabAn-bau2012verbindlicheingeführt,dass Landwirte ein GlobalGAP-Zertifikat,einEuropGAP-Zertifi-kat oder ein Nak-Agro-Zertifikatfür unsereKelly’s-Kartoffeln vor-legenmüssen“, erklärt Dipl. Ing.MatthiasBurian,Kartoffelmana-gerbeiKelly.„DasistbeiunsKon-traktbestandteilundKellybeauf-tragt dafür einen geeignetenDienstleisterumdieszuüberprü-fen.“ Zusätzlich achtet Kelly dar-auf, dass die Felder nicht zuweitvon der Produktionsstätte Wienentfernt liegen. So trägt das rot-weiß-rote Unternehmen auchzur CO2-Reduktionbei. „DerLie-ferant verpflichtet sich zu be-darfsgerechterundumweltscho-

nender Kulturführung mit demZiel, einhochwertigesQualitäts-produkt mit möglichst geringerUmweltbelastungundunterEin-haltung aller gesetzlichen Be-stimmungen zu erzeugen“, be-tont Ing.UlrichKöhler,Werksdi-rektor Wien. Hohe Ansprüche,die Kelly an sich und seine Pro-dukte stellt –unddiemanmit je-demBissen schmeckt.

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INTERNETwww.kelly.at

Auf die Gesundheit achtengendeErfolgezurückblicken:– Reduktion von gesättigten Fett-säuren durch den Einsatz vonHOSO-Sonnenblumenöl– Alle Kelly’s Chips sind freivon künstlichen Geschmacksver-stärkern– Kelly’s Chips sind frei vonTransfettsäuren– Kelly’s Sunland Farm Chipswerdenausschließlichmit natür-lichen Aromen verfeinert

FOTOS:KELLY

Weitergedacht. Kelly’s forciertnicht nur regionale Produkte,sondernübernimmtalsMarkt-führer in seinem Segment da-zu auch gesellschaftliche Ver-antwortung.

Das Unternehmen arbeitetkontinuierlich daran, dieQua-lität der beliebten Knabberei-en aus ernährungsphysiologi-scher Sicht immer weiter zuverbessern und kann auf fol-

Gutverwurzelt

Vom Feld in die Packung: Kelly’sChips werden ausschließlich ausheimischen Erdäpfeln hergestellt.Auf jeder Packung können dieKonsumenten ablesen, woher dieKartoffeln stammen

SONNTAG, 21. APRIL 2013 SONNTAG, 21. APRIL 2013

FAKTEN

20 GRÜNE WELT JOURNAL Pflanzenschutz

bellaflorain Zahlen

1978Gründungin österreichi-schem Privat-eigentum.

26Standorte

88MillionenEuro Umsatzim Jahr 2012.

50Tausend Ar-tikel als größ-ter Anbieterim Privat-gartenbereich.

Naturnahe und chemisch-synthetische Wirkstoffe im Vergleichchemische Wirkstoffe: biszumeh-rerenWochen– Gesundheitsrisiko bei der Aus-bringung:natürliche Wirkstoffe: gering bisnichtvorhandenchemische Wirkstoffe: oftSchutz-kleidung notwendig, Gesund-heitsrisikogegeben– Wirksamkeit bei richtiger Diagno-se und Anwendung

Raus aus dem Verkaufsregal.GärtnerngehtauchohneGift

Köpfchen statt Keule

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– Gesundheitlich bedenklicheRückstände auf Pflanzen und Ern-teprodukten:natürliche Wirkstoffe: wenige biskeinechemische Wirkstoffe: oftvorhan-den– Wartezeiten nach der Ausbrin-gung:natürliche Wirkstoffe: kurz oderkeine

natürliche Wirkstoffe: mittel bishochchemische Wirkstoffe: hoch– Resistenzbildungnatürliche Wirkstoffe: kaum Re-sistenzbildung, meist pflanzen-stärkendchemische Wirkstoffe: mit derZeit können Schädlinge resis-tentwerden– Umweltauswirkungen

natürliche Wirkstoffe: gering bisunbedenklich, rascher Abbau,seltennützlingsschädigendchemische Wirkstoffe: bedenk-lich,Wirkungen oft lange unbe-merkt,oftnützlingsschädigend– Energieaufwand bei Herstellungnatürliche Wirkstoffe: niedrig bismittelchemische Wirkstoffe: hochQuelle: bellaflora

Nützlinghotels

Erzwespegegen Läuse

Bioschutzmittel

Florfliegenlarvegegen Läuse

Radikalkur gegen Pestizide: Isabella Hollerer und Alois Wichtl von

bellaflora stellen nur noch „grünen Pflanzenschutz“ ins Regal

Pestizide. Es gibt aber auch le-bendigeBiohilfen, beispielswei-seFlorfliegenlaven,dieBlattläu-sewegputzen.

„Es ist uns wichtig“, moti-viert IsabellaHollerer,dieNach-haltigkeitsbeauftragte von bel-laflora, die Umstellung, „jetztzuhandelnundnichtaufgesetz-liche Regelungen zu warten“.Denn erst ab November 2015wird eine Neuregelung desPflanzenschutzgesetzes defini-tiv in Kraft treten.

In die Zukunft gedachtFür den Haus-und Kleingarten-bereich sollen dann nur mehrMittel verkauft werden dürfen,die weniger aggressiv und nurin Kleinpackungen zu habensind. In der Umstellung auf na-turnahe Mittel sieht Geschäfts-führer AloisWichtl ein gewissesRisiko,rechnetabermittelfristigmit einem Kundenzuwachs.„Weil konsequent gleich dasganze Sortiment umgestelltwurde“, meint er, „haben es dieKunden leicht. Sie müssenkeine langen Inhaltsanalysenstudieren oder Prüflabels su-chen. Das erleichtert die Kauf-entscheidung.“

UnbelehrbarDie Experten der Aktion „Naturim Garten“ haben erhoben,dass die meisten Hobbygärtnerheute schon zu Bio tendieren.Nur ein harter Kern von etwa20 Prozent bleibt unbelehrbar.Die Unbelehrbaren legen sichdann auch gleich mächtig insZeug – und verwenden mehrchemisch-synthetischen Pflan-zenschutz und Dünger, als mannehmen sollte. AuchdasDreifa-che der empfohlenenDosis.

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INTERNETwww.bellaflora.atwww.global2000.at

dung aus dem Internet ausdru-cken. Und in manchen Fällenden Schutzanzug mit Atem-schutzmaske nicht vergessen.

Kein KavaliersdeliktNegative Auswirkungen desGiftelnsaufUmwelt,Wasser,Bo-denleben und Artenvielfalt sindvielfachbelegt.Undauchdieaufdie menschliche Gesundheit.Vor diesem Hintergrund stell-ten die Gartencenterbetreiberbellaflora in Zusammenarbeitmit der Umweltschutzorganisa-tionGlobal2000alserstesöster-reichisches Unternehmen ihreSortimente auf Basis naturna-herWirkstoffeinsRegalundsor-tierten die anderen aus. Dasnennt man „Flower Power“,dennGartelngehtauchmitsanf-terenMethoden.

Eine wichtige Rolle spielendabei Produkte, die die Pflanzestärken und dadurch vor Krank-heiten und Schädlingen schüt-zen. Sie dienen der Vorsorge,nicht der Symptombekämp-fung wie die herkömmlichen

Schongewusst?DieAnwen-dung von Pflanzenschutz-mitteln ist nach Bundes-

land unterschiedlich geregelt.ImGegensatzdazuwirdderVer-kauf der Mittel gegen lästigeInsekten, Pilze und Unkrautbundesweit einheitlich be-stimmt. „Jeder,“ erklärt Alexan-derLorber,derLeiterdes ,Amtli-chenösterreichischenPflanzen-schutzdienstes für Wien‘, „kannsich die Produkte problemlos,sogar im Baumarkt, besorgen.Will er diese auch anwenden,muss er aber in Wien ,sachkun-dig‘ sein. Das heißt, dass vonRechts wegen jeder Privatgärt-nereinenSachkundekurszuab-solvieren hat“. Anderenfallsmussersich,eheersichandieAr-beitmacht,voneinersachkundi-gen Person informieren lassen.Überdies ist man verpflichtet,die Anwendungsbestimmun-gen,die aufderVerpackung ste-hen, zu befolgen. Details dazusind oft nur einem „Sicherheits-datenblatt“ zu entnehmen. Dassollte man sich vor der Anwen-

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22 GRÜNE WELT JOURNAL Gartenschau

Man kann einem orange-roten Weg folgenddurchmehrals60Mus-

ter- und Schaugärten flanieren,mit dem Boot auf einem Rund-kursdurcheinStückrevitalisier-te Donau-Au gleiten, die Kinderden Abenteuerspielplatz aus-kostenlassen.„DieGartenTulln“ist aber nochmehr als eine Lan-desgartenschau und ein Erho-lungsgebiet. „Sie war von An-fang an“, sagt Fiona Kiss vomFührungsteam „nicht als Gar-tenkunstschau konzipiert, son-dern langfristig als Anlaufstellefür den Normalverbraucher,der sich Rat holen kann für seineigenesGrün.“

Die 2008 eröffnete „GartenTulln“ ist aber auch weltweitdie einzige Gartenschau, diekonsequent nach ökologischenKriterien ausgerichtet ist. Derökologische Ehrgeiz der Tullnerwurde zunächst einmal belä-chelt. Doch da haben sich dieSkeptiker gründlich geirrt.

Ohne Gifteln glücklichPilotprojekt. „DieGartenTulln“ zeigt,wieBio-Gärtnerngroßflächig funktioniert

Strenge PrinzipienDie Kernkriterien des ökologi-schen Gärtnerns sind Verzichtauf Torf, chemisch-syntheti-sche Schädlings-und Unkraut-bekämpfungsmittel und che-misch-synthetischen Dünge-mittel. „Wir verwenden nichteinmal Schwefel oder Kupfer“,sagt Fiona Kiss, die fürÖkologi-sches Management und For-schung zuständig ist. Auf Dis-tanz zu Kupfer geht man, weiles zwar in der Tat gegen Pilzbe-fall hilft, dafür aber Regenwür-mer und Mikroorganismen imBoden beeinträchtigt. Fazit:„Das ist nur eine Symptombe-kämpfung, die man sich im Pri-vatgarten schenken kann.“Mansollte vorbeugende Maßnah-men setzen, die das AuftretenvonKrankheitenvonvornhereinweitgehend verhindern. Dazunennt Kiss ein weiteres Beispielaus der Gartenpraxis. Zu Be-ginn habe man gegen Blattläu-se Schmierseife (ein im Biogarten

zulässiges Mittel)gespritztundpar-allel dazu Nützlinge, wie Flor-fliegen-undMarienkäferlarven,ausgesetzt. Heute sind beideMaßnahmenüberflüssiggewor-den. Die Blattlauspopulationhält sich in Grenzen, weil es ge-nug Nützlinge gibt, die Schäd-lingewegputzen.

Wichtigste Voraussetzungfür gesunde Pflanzen ist ein ge-sundesBodenleben,das imkon-ventionell betreuten Garten oftdurch Überdüngung und diemöglichen Nebenwirkungenchemisch-synthetischen Dün-gens massiv gestört sein kann.Sinnvoll ist es auch, standortge-rechte und robuste Pflanzen zuwählen, die dann kaum krän-keln.BiologischeStärkungsmit-telmachen sie zusätzlichwider-standsfähig.

KissrätbiogärtnerischenAn-fängern, es zunächst mit einerMischung aus Fertigpräparatenaus demHandel und selbst her-gestellten zu probieren. Keines-

wegs sollte man sich von denWerbebroschüren für Pestizideüberreden lassen, fast rundums Jahr mit der Spritze überseinen Garten herzufallen.„Schauen Sie bei Fertigproduk-ten nicht auf die Handelsmar-ke, deren Name kann sich än-dern“,rätdieExpertin,„sondernprüfen Sie auf der Rückseiteder Verpackung, welcher Wirk-stoffdortangeführtist.“BeimimGarten sehr häufig eingesetz-tenSchneckenkorn, gilt derbio-logische Wirkstoff „Eisen-III-Phosphat“ als tolerierbar. DieWirkstoffe Methiocarb undMethaldehyd hingegen sindauch für Vögel und Igel giftig.Nützliche Laufkäfer gehen so-garbis zu100Prozentdaranzu-grunde.

Undüberhaupt,warumsoll-temanGesundheit undUmweltgefährden, wenn der Gartenauch ohne harte Chemikaliengedeiht. Wie „Die Garten Tulln“seit Jahrenunter Beweis stellt. FO

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Die Garten Tulln: Erste ökologischeGartenschau, Eröffnung: 2008,Gesamtgröße: 61 HektarEintrittsgeldpflichtiger Bereich:60 Schaugärten auf 7 HektarBesucherzahlen seit Eröffnung:1,3 MillionenAdresse: Am Wasserpark 1, 3430 Tullnwww.diegartentulln.atwww.naturimgarten.at/akademie(Kurse zum biologischen Gärtnern)

SONNTAG, 21. APRIL 2013 SONNTAG, 21. APRIL 2013

24 GRÜNE WELT JOURNAL Neues Bauen

Nicht nur Coca-Colakommt aus den USA,auch die Strohballen-

architektur. Dort gibt es sie seitdem Ende des 19. Jahrhun-derts. Bei uns ist diese Technikerst seit den 70ern des vorigenJahrhunderts bekannt und er-lebt gerade einen Innovations-schub. In den USA haben Wan-derarbeiter aus demMangel anGeld und Holz Strohballen wieübergroße Ziegelsteine zumWandaufbaueingesetzt.Beidie-ser „tragenden Strohballenbau-weise“ wird die Dachlast alleinvon den Strohballen getragen.Beider „nichtragendenBauwei-se“ bildet ein System aus Holz-ständern das Tragwerk und dieZwischenräume werden mitStroh ausgefüllt. Diese Kon-struktionentsprichtweitgehenddem Holzrahmenbau oder

Die Entdeckung derStrohballenhäuserWohnen wie im Nest.DerWerkstoffwächst aufdenFeldern

auch der des klassischen Fach-werks.

Der entscheidende Unter-schiedzuseinerzeit:esgehtheu-te nicht um Notunterkünfte.Ganz im Gegenteil. Die oft an-spruchsvollemoderneArchitek-turlässtnichtahnen,dassdasIn-nenlebenausdemurigenNatur-material Stroh besteht, direktvom abgeernteten Feld. Abernicht nur bei Neubauten, auchbei Revitalisierungen traditio-neller Wirtschaftsgebäude, wieScheunen oder Stadel, und beialtenBauernhäusernkommtdieStrohballentechnik zum Ein-satz.Damit lassensichsogarGe-wölbe gestalten, wie das beimBaueinerKapelleinSchönbühelin Niederösterreich der Fall ist.Auch wer eigenwilligere Wohn-formen und einen anderenWohnkomfort bevorzugt als die

in unseren Breiten üblichen,kann mit dem Werkstoff Strohoffensichtlich gut bedient sein.Das belegt beispielsweise eineJurte, die in der Art traditionel-ler Nomadenzelte in der Steier-mark errichtet wurde. Das ZelthatmanvonaußenmitStrohbal-len gedämmt und diese Dämm-schicht anschließend mit diffu-sionsoffenem, aber regensiche-rem Zeltstoff abgedeckt. EinePlexiglaskuppelsorgtfürBelich-tung, ein Ofen für Wärme. DasStrohballenzelt wird ganzjäh-rig bewohnt.

Gespeicherte EnergieErrichtet werden Strohballen-häuser heutzutage ruckzuck.EinSystemhauskonzeptmitvor-gefertigen Modulen macht dasmöglich. Im Preis ist ein Stroh-bau mit einem Ziegelmassiv-

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Strohballen-Stadel: Ein alter Stadel wurde zum Wohnhaus umgestaltet. Die eindrucksvolle Westfassade ist mitFichtenholz verkleidet. Andelsbuch, Vbg. Planung: Ingo Reumiller

Strohballen-Vierkanthof: Außenansicht und Blickin die Scheune mit den früheren Futtersilos.Mostviertel, NÖ. Planer: Winfried Schmelz

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26 GRÜNE WELT JOURNAL Neues Bauen

haus zu vergleichen. Was Strohzum Favoriten einer wachsen-den Gruppe von Baumeisternund Architekten macht, sindvor allem seine bauphysikalischmustergültigen Eigenschaften.„Stroh ist gespeicherte Sonnen-energie“, schwärmt WinfriedSchmelz, ein Pionier der Stroh-ballentechnik „man fühlt sichbehaglich im Haus, weil diesesMaterial für einen ausgegliche-nen Wärmehaushalt sorgt.“ ImSommer kann die Hitze nichtso leicht durch die gepresstenStrohballen dringen, imWinterhaltensiewarm.DerEinsatzvonLehmverputz rundet das Wohl-fühlklima noch ab, denn Lehmreguliert seinerseits die Luft-feuchtigkeit im Innenraum.

Nur nicht verbrennenStroh ist ein einfaches, natürli-ches Material, das völlig unbe-handelt zum Einsatz kommtbeim Bauen und Dämmen. AlsAbfallprodukt des abgerntetenGetreides, von Hanf oder Hül-senfrüchten – also nachwach-senden,regionalenRohstoffen–ist Stroh seinerseits wieder voll-ständig abbaubar. Somit gehörtes zu den ökologischsten Bau-stoffen überhaupt. Stroh ist inunserenRegioneninderartigemÜberflussvorhanden,dassesofteinfach verbrannt wird. Es alsBaustoff weiterzuverwerten istentschieden umweltfreundli-cher. Vorurteile gegenüber die-semMaterial abzubauen, ist of-fensichtlich zunehmend gelun-gen. Es hat sich herumgespro-chen, dass man damit modernbauen kann. Strohballen seiennicht brandgefährlich, versi-chert Schmelz. „Sie werden so

dicht gepresst“, meint der Bau-meister und Solararchitekt,„dass der Luftanteil sehr geringist. Der Strohballen brenntnicht, er glost. Mit unserer Kon-struktion haben wir sogar F90erreicht, das bedeutet einenBrandwidersand von 90 Minu-

ten, wie bei einem Ziegelbau.ImEinfamilienhaussindnurF30vorgeschrieben.“

Auch die Gefahr, dass sichMäuse einnisten, sei praktischnicht gegeben. „Mäuse liebenHohlräume“, meint Schmelz,„die bietet Stroh aber nicht, da-

für sind die Ballen zu stark ge-presst. Sie haben bei Styroporoder Steinwolle die besserenChancen.“

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INTERNETwww.bauatelier.atwww.baubiologie.at

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Strohballen-Office: Eine Scheune wurde revitalisiert und zum Büro umgestaltet. Baiersdorf. NÖ. Entwurf/Planung: Herbert Gruber

Strohballen-Kubus: strenge Form mit einem Schmuckband aus Holz. Droß, NÖ. Planung: Winfried Schmelz

Ein Geschenk für den RückenLeichtigkeit.GabrieleWanderentwickeltedenMiShu-Bewegungssessel

Es war ein langer Leidens-weg. Gabriele Wanderlitt unterRückenschmer-

zen – und niemand konnte ihrhelfen. Daher ließ sie sich zurKörpertherapeutin ausbilden.Im Zuge ihrer Tätigkeit kamGabriele Wander eine Idee:SieentwickeltedenMiShu-Be-wegungssessels. Heute hat siekeine Schmerzenmehr.

GewölbteSitzflächeMiShu hat eine

leicht gewölbteSitzfläche.Dadurch

sitzt man ganz von selbst auf-recht, ohne daran denken zumüssen. Auch ein Kissen istals Zubehör lieferbar.

FeineSchwingungenDie sensiblen Gelenke unterder Sitzfläche sorgen für diezwei- oder dreidimensionaleBewegung der Wirbelsäuleund trainieren so die Tiefen-muskulatur des Rückens. ImGegensatz zum Sitzball sinddie Bewegungen hier fein underzeugen ein schwebendes,tanzendesGefühl.

MiShu ist höhenverstell-bar und an jedem Tisch ver-wendbar.AuchalsKlavierbankerhältlich!

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INTERNETwww.mishu.deInfo: 0049-8092/85 266 58

FOTOS:MUSHU

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Die Sitz-fläche desMiShu-Sesselsschwingtfein in alleRichtungen –und trainiertso dieRücken-muskulatur

MiShu-ErfinderinGabrieleWander

SONNTAG, 21. APRIL 2013

28 GRÜNE WELT JOURNAL Lebensqualität

Für Kinder kann der Balkonein Experimentierfeldsein, wenn man ihnen Pa-

radeiserundErdbeereninKistenundTöpfenzurBetreuungüber-lässt. Mit dem Trend zum Gärt-nerninderStadtwächsteineGe-neration von „Junior City Far-mern“ heran, die imDo-it-your-self-Verfahren entdeckt, dassGemüsenichtimSupermarktre-gal wächst. Für Erwachsene istder luftige Freiraum vor derStadtwohnung das Naherho-lungsgebiet schlechthin. Auchdie Stadtökologen haben ihreFreude am noch so kleinen Bal-kon. Wo es ein wenig blüht undgrünt, finden beispielsweiseTag- undNachtfalter,Wild- undHonigbienen einen Rast- undFutterplatz.

Und wie kommt man zu ei-nem eigenen Paradies? Sind al-leMiteigentümeroderderHaus-besitzer damit einverstanden,dass ein Balkon nachträglich er-richtetwird,folgendieserersten

Ersatzgarten in der LuftBalkonien.WiemanzueinemeigenenFreiraumvorderWohnungkommt

Hürde Behördengang und Bau-verhandlung. Wer bis zurGrundstücksgrenze gehen will,benötigt auch noch den Segendes Nachbarhauses. Über denweiteren Ablauf informiert dieBaubehörde. Diese kann in denMagistraten, in der Bezirks-hauptmannschaft oder direktbeim Bürgermeister angesie-deltsein. InWienerfolgtdieEin-reichung über die Baupolizei,MA 37, die dann den AntragFachabteilungen, wie der MA19,ArchitekturundStadtgestal-tung, zur Beurteilung vorlegt.Seit die Wiener Bauordnung2009 gelockert wurde, kann et-was mehr Freiraum bewilligtwerden als zuvor. Die maxima-le Balkontiefe beträgt jetzt 2,5Meter. In der Länge liegt die Be-schränkung bei einem DrittelderGebäudefront.

Die Anträge auf einen Bal-konzubau sind seither zwar ge-stiegen, einen wilden Ansturmauf die Baubewilligungen kann

FranzKobermaier,derLeiterderMagistratsabteilung 19, abernicht feststellen. Denn billig istdasUnternehmennicht.Diewe-nigen Quadratmeter zusätzli-chen Freiraums zwischen Erdeund Himmel schlagen im güns-tigstenFallmit5000EurozuBu-che. Im Schnitt zahlt man dafür10.000 bis 12.000 Euro. WennsichmehrereMieteroderEigen-tümer zu einem Bauvorhabenzusammentun, wird das natür-lich kostengünstiger.

Leichter hinten als vorneIn der Regel darf der Balkon inWien nur hofseitig angebautwerden, aus Sicherheitsgrün-den. Blumentöpfe oder andereGerätschaften sollten, wennüberhaupt, nicht gerade aufdenGehsteigoderaufdieStraßestürzen. Aus diesemGrund dür-fen Balkone auch nicht über dieBaulinie hinausragen. Der neu-zuerrichtendeBalkondarf auchdasStadtbildnichtbeeinträchti-

gen. „Bei einermitDekorgestal-teten Gründerzeitfassade“,meintFranzKobermaiervonderMA19, „wird einmoderner Bal-konzubau eher abgelehnt wer-den. Bei einer, die ohnehinschon stark verändert wurde,wirdman leichter zu einer Bau-bewilligung kommen.“

BeiNeubautensindheuteei-gene Freiräume für mehr Le-bensqualität schon selbstver-ständlich,auchbeiWohnungen,diemitMittelnderWohnbauför-derung der Stadt Wien errich-tet werden, ist das der Fall. Obneu oder nachgerüstet, auchaufeinem„handtuchgroßen“ei-genenBalkonkönnenStadtgärt-ner glücklich werden. Bisheri-ger Rekord: zwei Klappsessel,einTisch,einSonnenschirmund200 Pflanzen auf einem Frei-raumvon zweiQuadratmetern.

Info: MA 19, 1120 Wien, Niederhof-straße 21–23, Dienstag und Donners-tag 8 bis 12.30 Uhr FO

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Ein eigener Balkon –Ein eigener Balkon –für viele einfür viele einWunschtraumWunschtraum

Biotechnische Verfahren am Campus TullnBachelor- und Masterstudium der Fachhochschule Wiener Neustadt

Flexibel und frei wählbar

▪Qualität in Lebensmitteln: Was steckt wirklich in den Lebensmitteln undwie erkennt man Verunreinigungen? In diesem Wahlmodul lernen Sie, Lebens- undFuttermittel zu untersuchen und deren Qualität sicherzustellen.

▪Umwelttechnik: Hier dreht sich alles um jene Mikroorganismen, die Schadstoffeabbauen oder Energie erzeugen können. Sie lernen, Energie aus nachwachsendenRohstoffen zu gewinnen. Auch das Trinkwasser und seine Reinheit stehen auf demStudienplan.

▪Zellfabrik: Stellen Sie die kleinste Fabrik der Welt her: Mikroorganismen, die nach Planproduzieren - z.B. Medikamente oder Kunststoffe aus natürlichen Rohstoffen.

▪Biogene Wirkstoffe: Wie können Wirkstoffe aus Pflanzen gewonnen werden und wiewerden sie am besten vom Körper aufgenommen - als Salbe oder doch als Kapsel?Sie nutzen die Kraft der Natur für Arzneimittel oder Kosmetik.

Im Masterstudium lässt sich der Studienplan je nach Interesse frei zusammenstellen.Dank tageweiser geblockter Lehrveranstaltungen können Sie Ihr Studium sogar nebeneiner Teilzeit-Arbeit absolvieren.

www.biotechstudieren.atwww.biotechstudieren.at

Der Master of Science -

Das KarrieresprungbrettDas Masterstudium der Biotechnischen Verfahren ist die perfekte Chance um

eine naturwissenschaftliche Karriere im In- oder Ausland zu starten - ob nach

dem Bachelorstudium in Tulln oder nach einem anderen facheinschlägigen Ba-

chelor- oder Diplomstudium.

Wiener NeustadtTulln an der Donau

Biotechnische Verfahren am Campus TullnBachelor- und Masterstudium der Fachhochschule Wiener Neustadt

SONNTAG, 21. APRIL 2013

30 GRÜNE WELT JOURNAL Gartenwerkzeug

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Bronzezeitim Beet

Kultgeräte.DieNachfragenachhandgeschmiedetemWerkzeugausKupfer steigt. Es ist nicht

billig, hält abereinLeben lang.

Objekte,wieJätschlinge,mitde-nen man in einem einzigen Ar-beitsgang Jäten und den Bodenlocken kann, oder Pendelha-cken, Spezialgeräte zumDurch-schneiden unerwünschterWur-zelballen,findenzunehmendei-ne treueAnhängerschaft.

Die Herstellerfima PKS inBad Ischl steht auf diesemMarkt ziemlich konkurrenzlosda.ImGegensatzzuanderenAn-bietern, die ohnehin meist nur

verkupfer-tesEisenver-

wenden, liefertdas kleine Unter-

nehmen PKS handge-schmiedete Bronze. Zu

stolzen Preisen. Eine Rosen-harke kostet 116 Euro, ein Sau-zahn zum Lockern des Bodens98 Euro. Dafür sind diese Gerä-te das Gegenteil von Ex undHopp, sie halten ein Lebenlang.PKSfreutsichübereinUm-satzplus von jährlich um die 30Prozent. „Größer werden kön-nen wir nicht mehr“ sagt PKS-Chef Johannes Stadler,„das gin-ge auf Kosten der handwerkli-chenQualität“.

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INTERNETwww.pksbronze.com

Kupfer ist Kult. Der engli-sche Fernsehkoch JamieOlivermeint, dass Kupfer-

werkzeug sogar Schnecken ver-treibenkann.DasistabernureinNebeneffekt. Was erfahreneGärtnernvorallemschätzen,ist,dass Geräte aus Kupfer gegen-über den handelsüblichen ausEisen weniger Reibungswider-stand leisten und dadurch dieGartenarbeit leichter und kraft-sparender machen. Durch denAbrieb, derbei ihremGebrauchentsteht, ge-langen winzigeMengendesMetallsinden Boden, die die Bo-denfruchtbarkeit verbessernsollen.DadieKupferplatten,ausdenen das Werkzeug herge-stellt wird, auch einen Anteil anZinn enthalten, handelt es sichgenau genommen um Gerät-schaften ausBronze.

Rechen und Handschau-feln, aber auch ausgefallenere

Unternehmen PKS: handge-schmiedete Bronze – zu stolzenPreisen: eine Rosenharke kostet116 €, ein Rechen 80 €

Eigentlich sollte der eigeneGartendasNatürlichsteaufder Welt sein. Doch ange-

sichts künstlicher Düngemittelund exotischer Pflanzen kommtderFleckGrünvorunsererHaus-tür allzu schnell ausdemGleich-gewicht. Verantwortungsbe-wusste Gärtner schlagen dahereinen anderen Weg ein – undfinden im ÖsterreichischenUmweltzeichen eine wertvolleOrientierung, um ihr Refugiumnaturnah zu gestalten. Schließ-lich vergibt „die umweltbera-tung“ das staatlich geprüfteGütesiegel nur an ökologischeinwandfreie Produkte – vonSaatgut und Pflanzen bis hin zuWerkzeugundMöbel.

TorffreierBodenschatzWer etwa auf Kunstdünger ver-zichtet und biologisches Saatgutund traditionelle Sorten pflanzt,erntet nicht nur Bio-Obst und-Gemüse, sondern kann sichüber duftende Blumen und üp-pigwachsendeSträucher freuen.Zugleich bleibt die pflanzlicheVielfalt und derMikrokosmos er-halten. Eine Grundlage bildetdafür freilich der Boden. Leiderkommt hier immer noch TorfzumEinsatz.ImJahr2010zeigtenKonsument-Tests, dass von29 imHandel erhältlichen Blumen-erden nur vier torffrei waren. Bisheutehatsichdaranwenigverän-

Wegweiserins ParadiesGrüner Daumen.MithilfedesÖster-reichischenUmweltzeichensentstehtvorderHaustür einegesundeOase.

dert:ObwohlalternativeSubstra-te qualitativ gleichwertig sind,findensienurlangsamihrenWeginheimischeGärten.DieKruxist,dass sich kein Problembewusst-sein entwickeln kann: Die Ver-wendung des Begriffs „Bio“ fürBlumenerde ist gesetzlich nichtgeregelt.Dasheißt, dass auch inBio-zertifizierten ProduktenTorf,durchdessenAbbauMoor-landschaften und damit seltenePflanzen- und Tierarten zer-stört werden, enthalten seinkann. Nur das ÖsterreichischeUmweltzeichen und das EUÖko-Label für Kultursubstrateund Bodenverbesserer garan-tierenTorffreiheit. Es zahlt sichaus, Zeit in den naturnahenGarten zu investieren. So wirder zu einem Ort, an dem sichnicht nurdieBesitzerwohlfüh-len, sondern auch viele nützli-cheTiere.Esentsteht jeneeinzig-artige Atmosphäre, die zum Ent-spannenundKrafttankeneinlädt.Das Österreichische Umweltzei-chenzeigtdenWeg!

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INTERNETwww.umweltzeichen.at

Einkaufsratgeber: „Wohlfühloase Natur-garten“ vom Lebensministerium und Ös-terreichischen Umweltzeichen steht aufwww.umweltzeichen.at zum Downloadbereit. Die Broschüre kann auch ü[email protected] bestellt werden!

FOTOS:RITANEWMAN(1),GABRIELEHEKELE(1),DASÖSTERREICHISCHEUMWELTZEICHEN(1)

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Naherholungsgebiet: Jeder Garten hat das Potenzial zum privaten Paradies

Torffreie Erde ist die umweltfreundliche Grundlage, damit es sprießt und blüht

Mit ökologisch einwandfreien Hilfsmitteln ge

lingt die naturnahe Gartenpflege

SONNTAG, 21. APRIL 2013

SONNTAG, 21. APRIL 2013 SONNTAG, 21. APRIL 2013

32 GRÜNE WELT JOURNAL Schwimmteiche

Bei dem futuristisch anmu-tende Refugium von The-resa Pöckl im burgenlän-

dischen Mönchhof spielt dasElementWassereinegewichtigeRolle in der Gesamtkonzeption.Das Team von „ad2 architek-ten“ hat den Badeteich nahtlosan das Gebäude gesetzt, als Be-standteil des Ensembles. DieHausmauern sind gleichzeitigTeil der Beckeneinfassungen.Es wächst also gleichsam ausdemWasser heraus und die Re-flexionenanderWasseroberflä-che spiegeln sich an den De-cken und Wänden im InnerendesGebäudes.

Der Teich bietet das ganzeJahrübereindenTages-undJah-reszeiten entsprechend wech-selndes Naturschauspiel. „IchwolltekeinensterilenPool“,sagtdieWinzerin,„sonderneinenle-bendigen,ohneChlorundande-re Chemie, schon wegen mei-ner Enkelkinder.“

Mit der Natur im ReinenDer Schwimmteich in PöcklsGarten isteinNachbaueinesna-türlichen Gewässers, ein voll-

Der sich verändernde TeichEin schönes Paar.Sch wimmteichohneChlorundmoderneArchitektur

kommenes Zusammenspiel vonPflanzen und Tieren, wie seinVorbild in derNatur.Dieser spe-zielle Typ des Schwimmteichshat unter dem Namen „Biotop“einen Siegeszug durch die Gär-ten angetreten.

Die Grundidee besteht dar-in, in einen Teich ein etwa halbso großes Becken einzubauen,dessen Begrenzungsmauernein Stück unterhalb desWasser-spiegels enden. So bleiben diebeiden Wasserkörper in Kon-takt und Austausch. Der Pflan-zenbestand, der weitgehendaußerhalb des eigentlichen

Schwimmbereichs liegt – in dersogenannten Regenerationszo-ne–reinigtdasBadewasser.Fla-che mit Röhricht bewachseneUfer und heimische Sumpf-undWasserpflanzen in den Tief-und Flachwasserzonen gebendem Gewässer ein natürlichesAussehen.

Einender allerersten „Bioto-pe“ baute Ökopionier WernerGamerith 1983 in seinem Gar-ten, dieser Teich funktioniertheute noch. Das Klosterneubur-ger Unternehmen des BiologenPeter Petrich, das den Begriff„Biotop“ programmatisch im

Firmennamen führt, hat diesenUrtyp seit den 80er-Jahren inHunderten Gärten im In- undAusland professionell errichtet,darunter auch die Anlage vonTheresa Pöckl. Bei einerWeiter-entwicklung des „Biotop“-Sys-temswirddasBadewasserdurcheinenBakterienfilter ähnlich ei-ner biologischen Kläranlage ge-pumpt.Optischistdieser„LivingPool“nichtmehrvoneinemher-kömmlichen Schwimmbad zuunterscheiden. Das Wasser dar-in ist zwar glasklar, ganz ohneChemie.Dochdasständigwech-selndeNaturschauspiel fehlt.

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Buchtipp„Mein Naturgarten.Glück und Geheimnis“von Werner Gamerith,Verlag Brandstätter, 25 €

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Zwei Mal „Biotop“ pur: bei Ökopionier Gamerith (links) im Naturgartenund in Verbindung mit moderner Architektur

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34 GRÜNE WELT JOURNAL Schauplätze

Grün im BlickAllerlei.AufEntdeckungstourunterwegsvorderHaustürund inderFerne.

FürneugierigeGärtner,KunstfreundeundStadttouristen

ErwinWurm,geschätzterMeis-ter der bildenden Kunst unddes hintergründigen Humors,erhebt auch banale Alltagsge-genstände in den Rang vonKunstobjekten. Seit einem

Jahr kann man seine über-dimensionierten Essiggurkeln,die direkt aus dem Asphaltwachsen, bewundern.Im Furtwängler Park, in der Salzbur-ger Innenstadt

Allee der Essiggurken

Raritätenkennenlernenunder-werben kann man bei der„Arche-Noah“, der Gesell-schaftfürdieErhaltungderKul-turpflanzenvielfalt und ihreEntwicklung.

Ein besonderes Vielfaltsange-bot gibt es vom 27. April bis1. Mai imSchaugarten inSchil-tern beim großen Bio-Jung-pflanzen-Markt.www.arche-noah.at

Startschuss, es ist Frühling

Nirgendwo sonst, nicht einmalbei „Harrods“ in London, wirdGemüsesoedelundstilvollprä-sentiert wie in „La GrandeÉpicerie“, der Feinkostabtei-lung des Pariser Traditions-

kaufhauses „Le Bon Marché“am linken Seine-Ufer. RespektvorsovielRespektvordenPara-deisern.HutabvorderErlebnis-welt.24 rue de Sèvres, 75007 Paris

AugenschmausDie „Wiener Zitrustage“ findenauch heuer wieder im ge-schichtsträchtigen Ambienteder Orangerie Schönbrunnstatt. Zu sehen sind Prachtstü-cke aus der Sammlung derBundesgärtenundhis-torische Gartenge-räte. Verkauf vonZitrusraritäten,

winterharten Palmen, undPflanzen für den Wintergar-ten. 17. bis 20.Mai.www.oegg.org oderwww.bundesgaerten.at

Pomeranzen und Zitronen

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Erwin Wurm zollt der Essiggurke mit einer Installation Respekt In Schiltern werden alte Nutzpflanzen vor der Vergessenheit bewahrt

Die Feinkostabteilung von „Le Bon Marché“ ist einen Abstecher wert

Staunen undentdecken: die„Wiener Zitrustage“

In der Hauptkläranlage Wien machen wir das Wiener Abwasser wieder sauber. Und wir produzieren dabei sauberen Strom! Ab 2020 so viel wie 20.000 Wiener Haushalteverbrauchen. Dann können wir die für die Abwasserreinigung benötigte Energie zu 100 % selbst aus erneuerbaren Energieträgern erzeugen. Wir sorgen dafür, dass die Donaublau bleibt. Und tragen nachhaltig zum Schutz unseres Klimas bei!

Neu: Die KläraNlage macht auch

saubereNstrom!

www.ebswien.at

Mit einem Herz aus GlasAbsolut sauber. Emil –dieFlasche® sorgt fürwenigerMüll

Wie wichtig es ist, aus-reichend zu trinken,weiß jedes Kind.

Doch nicht immer ist geradeFlüssigkeit zur Hand. DieseAusrede zählt ab sofort nichtmehr, denn Emil – die Fla-

sche® kann überallhin mitge-nommenwerden–undprodu-ziert garantiert keinenAbfall.

Schon 1990 hatte AgnesZiegenleder-WeißdieNasevollvom Verpackungsmüll. Des-wegen erfand sie die wieder-verwendbare, transportsiche-re Pausenflasche aus Glas, dieauch hinsichtlich der Lebens-mittelechtheitkeineFragenof-fen lässt. Ihre Tochter Magda-

lena arbeitet heute im Famili-enunternehmenmit.

DasHerzausGlasNur Glasflaschen erhaltenden Geschmack und die Rein-heit eines Getränks in vollemUmfang. Deswegen ist dasHerz von Emil eine wiederbe-füllbare Glasflasche, verpacktin einem schützenden Ther-mobecher und einer Textilhül-

le. Emil gibt es in drei Größenundals Babyflasche.

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INTERNETwww.emil-die-flasche.at

Info: 0049/8577-91044(8 bis 13 Uhr)

FOTOS:EMIL–DIEFLASCHE

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Familienunternehmen: Magdalenaund Agnes Weiß

SONNTAG, 21. APRIL 2013 SONNTAG, 21. APRIL 2013

Reise GRÜNE WELT JOURNAL 3736 GRÜNE WELT JOURNAL Reise

Die am weitesten im Süd-westen gelegene Graf-schaft Englands zeigt ei-

ne atemberaubende Land-schaft mit zum Meer abfallen-den Felsen und Landsitzen, wiemansieausdenRosamunde-Pil-cher-Filmen kennt. Oft sind die-se Landsitze von weitläufigenParks und Gärten umgeben.Manche sind zu Tourismusat-traktionen höchsten Ranges ge-worden und stehen der Öffent-lichkeit offen, beispielsweisedie faszinierende Anlage „TheLost Gardens of Heligan“, nahedem pittoresken FischerdorfMevagissey.

Ein besonderer Zauber von„Heligan“ liegt in der Überra-schung, dass die heimische Ve-getation auf den HügelkuppenindentiefenTaleinschnitten,diezum Meer führen, in ein Stücktropischen Regenwalds über-geht. Fünf Grad wärmer als inden höher gelegenenGartenbe-reichen ist esunten indenwind-geschützten Lagen. Von denWinterfrösten verschont undim durch den Golfstrom von

Reise zu den Riesen. „TheLostGardensofHeligan“beiMevagissey sindeinSehnsuchtsort.Manchermöchtehierbegraben sein.

vornherein begünstigten Kli-ma, konnte sich hier eineDschungellandschaft entfalten.Der Weg dorthin führt durcheinWaldstück, das vor 200 Jah-ren als Windschutz für die demWetter stärker ausgesetzten Be-reiche angelegt worden ist. Indiesem Gelände warten in dieNaturlandschaft eingebetteteRiesen-Skulpturen darauf, vondenBesuchernentdeckt zuwer-den. Die Riesen, die aus demWaldboden herauszuwachsenscheinen, haben imJuli undAu-gust,wenndieMontbretienblü-hen, die ihre Köpfe besetzen,leuchtendorangerote „Haare“.

Botanische RaritätenBald nach der Begegnung mitden Riesen taucht der Besucherin eine Dschungellandschaftein, so als wäre er Teilnehmereiner abenteuerlichen Expediti-on ins subtropische Unterholz.Ursprünglichbefandsichandie-ser Stelle ein Obstgarten. In derzweitenHälfte des 19. Jahrhun-derts begann die Umgestaltungzum Dschungel mit botani-

schen Raritäten, die Pflanzen-sammler und Eroberer aus denKolonien ins Mutterland ge-schafft hatten. Heute erlebtman eine fantastisch üppigeLandschaft mit ausgedehntemBambusgelände, Bananenstau-den,riesengroßenBaumfarnen,Araukarien und Chusan-Pal-men. Im Sumpfgelände an denTeichen faszinieren großblättri-geGunnerastauden(Riesenrha-barber). Es riecht modrig süß,wie imUrwald.

RettungsaktionDas gesamte Areal, zu dem einganzer Gartenkosmos gehört,der sich seit dem 18. Jahrhun-dert um das Herrenhaus „Heli-gan“ entwickelt hat, ist im vori-gen Jahrhundert in einem Jahr-zehnte währenden Verfallspro-zess zu einer Wildnis verkom-men. Doch Anfang der 90er-Jahre gelang es einemQuerein-steiger in die Gartenkultur,dem Public-Relations-GenieTim Smit, die „Lost Gardens ofHeligan“ausdemDornröschen-schlaf zu erwecken. Diemühsa-

meRevitalisierunganHandhis-torischer Daten und Fundstü-cke bewegte die ganze Nation.Die Gärten üben heute, auchdurchdieGeschichte ihrerwun-derbarenRegeneration, auf vie-le Besucher einen mystischenZauber aus. Manche Garten-freundewollenihreAschenurneim geheimnisvollen Garten be-statten lassen. Was von der Ver-waltung der „Lost Gardens ofHeligan“ nicht ausgeschlossenwird.„WirhabenzurzeitvierAn-fragen“, bestätigt eine Dameaus der Verwaltung.

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INTERNETwww.heligan.com

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Gartenwundervon Cornwall

Von links nach rechts: Eine Riesin wächst aus dem Waldboden, der kleine Fischerort Mevagissey und die Sümpfe der „Lost Gardens of Heligan“

Gartenreise: „Zauber der Gärten vonCornwall“ nach „Heligan“, „Eden Pro-ject“ u. a., eine Erlebnisreise mitVeronika Walz, der Expertin fürenglische Gärten, vom 28. 7. bis zum3. 8. 2013, Info: [email protected]

Erst jetzt, wo der Frühlingdochnochkommt,heißtesfür alle „Umweltspürna-

sen“ rein in die Gummistiefel,Netze undKübel einpackenundraus an den Teich oder in dieAu.NurwenigeGruppenwarengleich nach Ostern, mit AnorakundWollmütze, unterwegs. Siekonnten damals Springfröscheund vereinzelt Kröten bei ihrenWanderzügen in RichtungLaichgewässer beobachten.Amphibien (Lurche) kehrennämlich Jahr für Jahr zur Paa-rungundzumLaichenindasGe-wässer zurück, in dem sie gebo-ren wurden. Jetzt befinden siesich schonwieder auf der Rück-reiseinjeneLebensräume,inde-nen sie in der Regel den Groß-teil des Jahres verbringen: imWald,aufdenWiesenundindenGärten.

Die Laichgewässer sindvoll mit den befruchte-

ten Eiern, die dieFrösche in

SaisonbeginnLokalaugenschein.Neugierig,wasmanbeimTümpeln jetzt entdeckenkann?Die „Umweltspürnasen“schwirrenwiederaus.

Eiballen, die Krötenin langen Eischnürenabgelegthaben.Biszu10.000 Eier könnenes bei einem einzigenKrötenweibchen sein.Im Wasser wuselndann bald die darausschlüpfenden Kaul-quappenherum.

Weil Frösche undKröten zu den vom Aus-sterben bedrohten Artengehören, hatten Expertenbisher empfohlen, nichtnur ihre Lebensräume streng zuschützen, sondern auch Eieroder Kaulquappen aus einemübervollen oder vom Austrock-nen bedrohten Gewässer in einweniger bevölkertes zu über-siedeln.

KaulquappenschutzAuch die „Umweltspürnasen“haben dabei oft geholfen und inmit Tümpelwasser gefüllten

KübelndiejungenAm-phibien transportiert.Doch genau davorwirdjetztdringendab-geraten.

Weil in manchenGewässern hoch ansteckendePilz-und Bakterienerkrankun-gen die Tiere befallen haben,würde man durch eine gut ge-meinte „Übersiedlung“ dieseKrankheiten nur noch weiter

verbreiten. Deshalb müssenauch die Netze, mit denen dieKinder nach Tümpelbewoh-nern fischen, um sie näher be-trachten zu können, nach jederExkursion desinfiziert werden.Weitersagen!

SONNTAG, 21. APRIL 2013

38 GRÜNE WELT JOURNAL Jugend forscht

Junge Forscher: Die Umweltspürnasenternimmt. Es gibt auchProgramme für Schulen undFamilien.Partner StadtWien,MA22Wie-nerUmweltschutz.MA45Wie-nerGewässer.WienerUmwelt-anwaltschaft. wienXtra. Bio-sphärenpark Wienerwald.Land NÖ Abt. RU3. Die GartenTullnwww.umweltspuernasen.at

Schnupperaktionen für FamilieninWien,kostenfrei:

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InWien undNie-derösterreichkann man abdem 5. Lebens-jahr Mitgliedeiner Inten-sivgruppe

werden, diein Begleitungvon Expertenüberdasganze

Jahr hinwegExkursionen in unter-

schiedliche Lebensräume un-

– Sonntag, 21. April, um10UhrimSchwarzenbergpark– Samstag, 4. Mai, um10oder14UhraufderDonauinsel– Sonntag, 5. Mai, um14Uhr imMaurerWald– Samstag, 11. Mai,um14Uhr inNeuwaldegg,Eckbach– Sonntag, 12. Mai, um 15 UhraufderDonauinsel– Sonntag, 19. Mai,um14UhrimPrater,LusthausAnmeldung ist erforderlich0650/5484821

... und unter dem Mikroskop noch ganzgenau betrachtet

Dabei werden die Kaulquappen im

Wasser beobachtet ...

Umweltspürnasen beim Tümpelnin der Au

SCHWIMMEN IN NATÜRLICHEM WASSER.GANZOHNECHEMIE.

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