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MenschensKinderNewsletter der Rotarian Action Group for Population & Development (RFPD)Deutsche Sektion
Ausgabe September 2014
DIE POST2015 ENTWICKLUNGSAGENDA
Die post-201 5 Entwicklungsagenda der VereintenNationen sollte wichtige UN Mil lenniumsziele, dienicht erreicht wurden, enthalten. Beim MDG 5 (Ver-besserung der Müttergesundheit einschl ießlich re-produktiver Gesundheit) l iegen die bisher erzieltenErgebnisse weit hinter den Erwartungen zurück,obwohl die Verbesserung der Gesundheit vonFrauen einschl ießlich der Schaffung und Sicherungeines Zugangs zu Famil ienplanungsdiensten eineder kostengünstigsten und ertragsreichsten Investi-tionen zur Verbesserungder al lgemeinen Lebens-situation in sich entwi-ckelnden Ländern ist."Nachhaltige Entwicklung"– der Leitgedanke derpost-201 5 Entwicklungs-agenda – kann nur er-reicht werden, wenn re-produktiver Gesundheitund Famil ienplanung be-sondere Aufmerksamkeitzutei l wird.
Selbstbestimmte Famil ien-planung:• ist ein Menschenrecht;• kann die Müttersterbl ich-keit weltweit um ein Drit-tel senken, indem zufrühe oder ungewollteSchwangerschaften undriskante Abtreibungenvermieden sowie die Ab-stände zwischen Geburten („Child Spacing“)vergrößert werden;• ist der Schlüssel zu nachhaltiger sozioökonomi-scher Entwicklung.
Die Förderung und Verbesserung reproduktiverGesundheit hat direkte Auswirkungen auf die Ge-sundheit und Lebenserwartung von Frauen undKindern, entlastet die Gesundheitssysteme, fördertdas Empowerment der Frauen, gibt Kindern dieChance auf eine höhere Schulbi ldung und trägtsomit auch zur Armutsbekämpfung bei.* Der demo-grafische Übergang hin zu einer großen Gruppe anMenschen im erwerbsfähigen Alter, der derzeit inAfrika zu beobachten ist, kann eine große Chance
für ökonomisches Wachstum und nachhaltige Ent-wicklung sein. Famil ienplanung, die sowohl dieMortal ität als auch die Ferti l i tät senkt, spielt für dieErschließung einer demografischen Dividende eineentscheidende Rolle.
Bei al l dem Potential , das die Förderung reproduk-tiver Gesundheit und freiwil l iger Famil ienplanungbirgt, gehört es zu unserer entwicklungspolitischenVerantwortung, dieses Thema ganz oben auf derpost-201 5 Entwicklungsagenda zu positionieren.
Niemand, der für einenachhaltige globale Ent-wicklung, eine gerechteVertei lung von Ressour-cen, bessere Lebensbe-dingungen und mehr Un-abhängigkeit der Bevölke-rung in Entwicklungslän-dern eintritt, sol lte diesesThema außer Acht lassen.
Für eine nachhaltige deut-sche Entwicklungspolitikscheint uns die Veranke-rung von "Gesundheit fürMutter und Kind ein-schl ießlich selbstbestimm-ter Famil ienplanung" inden dazu nötigen Partner-schaften mit anderen Län-dern unabdingbar zu sein.Mit der erzielbaren demo-grafischen Dividende hel-
fen wir besonders unserem benachbarten Konti-nent Afrika. Wir fördern dadurch eine friedl ichereund stabile Gesellschaft, die nicht zuletzt auch da-für sorgt, dass weniger Menschen auf der Suchenach akzeptablen Lebensbedingungen aus ihrerHeimat flüchten müssen. Regierungen, Nichtregie-rungsorganisationen, Stiftungen und Wirtschaftsind aufgerufen, daran mitzuwirken. Es kommtallen zugute.
Vorstand und Beirat RFPD
* Der Bericht der UNFPA, The State of World Po-pulation 201 2, S. 71 ff. , beschreibt exemplarischdiese Zusammenhänge sehr ausführl ich undanschaulich.
Übernahme insGesundheitssystem
"THIS DAY" , landesweit er-
scheinende nigerianische
Tageszeitung, berichtete am
1 3. 08. 201 4 in ihrem Artikel
„Die Zeit für ein dem 21 .
Jahrhundert angemessenes
Gesundheitssystem ist ge-
kommen“ vom Rotary Pro-
jekt in Nigeria für das Ge-
sundheitssystem. RFPD
steht mit dem nigeriani-
schen Bundes-Gesund-
heitsministerium und den
betreffenden Staatsregie-
rungen in Verbindung, die
das von uns initi ierte/unter-
stützte Projekt „Senkung
der Mütter- und Neugebore-
nensterbl ichkeit‘ einschl ieß-
l ich Famil ienplanung in ihre
Gesundheitssysteme auf-
nehmen wollen. Das kann
sich auch auf die auf dieser
Seite beschriebene Nah-
rungsergänzung erstrecken.
Robert Zinser
Seite 2 | September 201 4
CLUBS GESUCHT WEGENMANGELERNÄHRUNG
Rotary, BASF und ein Unternehmerin Nigeria kooperieren für ein ge-meinsames Ziel: Sie wollen Mütterund Neugeborene in Nigeria mit le-benswichtigen Nahrungsergänzungs-mitteln versorgen.
Seit Mitte der 1 990-er Jahre kümmertsich RFPD in Nigeria um das Schwer-punktthema „Gesundheit für Mutterund Kind“. Aufklärungskampagnenüber Empfängnisverhütung sowie dieVerbesserung der medizinischenVersorgung haben zur Senkung derSterbl ichkeitsraten bei Müttern undNeugeborenen beigetragen. Jetzt istdieser Ansatz um ein wesentl ichesElement erweitert worden: In zu-nächst fünf deram Projekt betei-l igten Kliniken imBundesstaatEnugu wurdenerstmals Mütterund Neugebore-ne mit lebens-wichtigen Nah-rungsergän-zungsmitteln ver-sorgt.
Ausgegebenwurden 1 5 Micro-Nährstoffe, die nach einer vonUNICEF entwickelten Liste als le-bensnotwendig gelten, in Armutsge-bieten oder auch in Notfal l lagernnach Katastrophen jedoch nicht zurVerfügung stehen: Vitamin A gehörtdazu, auch Eisen, Jod und Zink.Diese Stoffe werden als farblosesPulver in kleine Tüten, sogenannteSachets, verpackt, über die Mahlzeitgestreut und verrührt.
Etwa zwei Mil l iarden Menschen –nahezu jeder dritte Erdbewohner –erhält nicht al le wichtigen Nährstoffe,weiß Dr. Andreas Blüthner, der beiBASF in Ludwigshafen die Food For-tification Initiative leitet. BASF ist dasweltgrößte Chemieunternehmen undführend in der Beratung zu der Fra-ge, wie Grundnahrungsmittel (Milch,Mehl, Öl, Zucker) mit Vitamin A an-gereichert werden können. Zum
Startschuss der Zusammenarbeit vonBASF und Rotary bei Vitaminen wur-de kürzl ich eine erste Charge von1 0.000 Sachets als BASF-Spende inden Projektkrankenhäusern ausge-geben.
Dabei sol l es nicht bleiben. Nebeneiner weiteren Lieferung von 1 0.000Sachets sucht RFPD nun nachClubs, um mit einem Global Grantalle 25 Projektkrankenhäuser mitden Pulvertütchen zu versorgen. Ineinem dreijährigen Prozess, in denauch das Bundesministerium fürWirtschaftl iche Zusammenarbeit undEntwicklung (BMZ) eingebunden war,wurde außerdem mithi lfe der Global
All iance for Im-proved Nutrition(GAIN) ein Unter-nehmen aufge-baut, das dieSachets vor Ortherstel lt. „Die Fir-ma BioorganicsNutrient SystemLtd. in Lagos istder bisher einzigeProduzent in Afri-ka“, wie Blüthnerbetont. „Wir su-
chen bei BASF immer Lösungen, beidenen wir betriebswirtschaftl ichenund gesellschaftl ichen Nutzen ver-binden können. Das ist mit dieserAnlage vor Ort in der Konstel lationBASF – Rotary – Herstel ler gelun-gen.“
Die Sachets sind ein Gramm schwerund kosten wenige Cent. „Um eineSchule für ein Jahr mit den Zusatz-stoffen zu versorgen, braucht manviel leicht ein paar hundert Dollar“,schätzt Blüthner. Allerdings hängt derErfolg von der ständigen Verfügbar-keit der Micro-Nährstoffe ab. Nach-haltigkeit werde man nur erreichen,wenn beim Empfänger ein Bewusst-sein für gesunde Ernährung gewecktwird. Insofern muss die Ausgabe derSachets mit Informations- und Trai-ningskampagnen einhergehen.
Matthias Schütt
ter). Große Breitenwirkung erzielten 8Radiosendungen. Eine individuel leBetreuung erfolgte in 96 Hausbesu-chen. Dabei ging es um Famil ienpla-nung, Vor- und Nachsorge rund umdie Geburt sowie Gesundheit vonMutter und Kind inklusive einer Un-tersuchung auf Mangelernährung mitHilfe einer Software der WHO.
Außerdemwurde ein Un-tersuchungs-tag über Ge-bärmutterhals-Krebs an derEntbindungs-station in Fis-sel durchge-führt. Am dor-tigen Gymna-
sium fand für die über 2.000 Schü-lerinnen und Schüler ein professio-nel les Seminar über reproduktiveGesundheit statt.
Über 1 .000 imprägnierte Moskitonet-ze wurden vertei lt und medizinischeAusrüstung dem GesundheitspostenFissel übergeben. Dieses ganzheitl i-che Projekt, das 4 von 6 Schwerpunk-ten des Future Vision Plans abdeckt,wurde von der Communauté ruralevon Fissel (Verbandsgemeinde ca.40.000 Einwohner) mit einem Diplom
ausgezeichnet.
In ähnl icher Wei-se wurde einzweites Projektin MboulouctèneSeco als DistrictGrant Projekt(Budget 27.000US$) durchge-führt. MeinesErachtens sollte
bei al len Projekten in Entwicklungs-ländern im Sinne der Nachhaltigkeitneben Maßnahmen wie Brunnenbauund Gesundheitsvorsorge ein Schwer-punkt auf der Famil ienplanung liegen.Dies sollte nicht zuletzt im eigenenInteresse unserer Kinder und Enkelunser vordringl iches Anliegen sein.
Otto Krennrich
ZWEI GANZHEITLICHE PROJEKTE IMSENEGAL
Schnelles Wachstum der Bevölkerungführt insbesondere in armen Entwick-lungsländern zur Überbelastung derBildungs- und Gesundheitssystemeund verzögert die soziale und wirt-schaftl iche Entwicklung. Aus eigenerErfahrung mit inzwischen vier ganz-heitl ichen Projekten im Senegal kannich berichten, dass wir mit der Unter-stützung der Ge-sundheitsbehördenund bei der Be-völkerung mit Fa-mil ienplanung of-fene Türen ein-rennen.
Ein Matching-Grant- Projektdes Distrikts 1 860verfolgt das Ziel,für 8 Dörfer der Savanne im BezirkMbour, in dem Wassermangel, Hun-ger und Armut herrschen, 3 Brunnenzu bauen, auf 1 ha Fläche Gemüseanzubauen sowie Famil iengesund-heit und Famil ienplanung zu unter-stützen (Budget 68.000US$). Vierdeutsche Clubs, der Distrikt 1 860,RFPD, der RC Dakar-Mil lénium undder Club Chartres-Deux-Vallées neh-men an dem Projekt tei l .
Im Einvernehmen mit dem Distriktarztund dem Verbandsbürgermeisterwurde eine sene-galesische NGO,die „INITIATIVELOCALE POURLE DEVOLOPPE-MENT“ beauftragt,die Organisationder Veranstaltun-gen zur Famil ien-planung zusam-men mit den Ver-antwortl ichen vor Ort durchzuführen.Zuerst kam die Fortbi ldung des me-dizinischen Personals und der Heb-ammen sowie die Ausbildung vonjungen Senegalesinnen in Famil ien-planung. Dann wurden in 1 44 Be-wusstmachungskampagnen (cause-ries) 4.040 Personen informiert(2.1 60 Frauen, 1 .1 52 Männer, 720Großmütter und 8 Ortsbürgermeis-
ParterschaftlicheEntwicklungsZusammenarbeitNur im Rahmen einer ver-
trauensvollen Zusammenar-
beit auf Augenhöhe, als
gleichberechtigte Partner
kann Hilfe in einer Form ge-
leistet werden, die vor Ort
wirkl ich ankommt und zu
einer nachhaltigen Verbes-
serung führt. Jede Form von
"aufgezwungener" Hilfe ist
mittel- bis langfristig zum
Scheitern verurtei lt oder
wirkt sich sogar negativ aus.
Die große Herausforderung
besteht in der Auswahl der
"richtigen" Partner vor Ort,
der langfristigen und gedul-
digen Zusammenarbeit so-
wie dem Wil len zur Koope-
ration. Gerade in den bei-
den wichtigsten Themen
Bildung und Famil ie sind
lokale und kulturel le Aspek-
te so bedeutend, dass ohne
den richtigen Partner keine
nachhaltigen Erfolge
möglich sind. . .
Nik Raupp
Weltuhr / ZuwachsJede Sekunde wächst die
Weltbevölkerung rechne-
risch um 2,75 Menschen.
Stand der Uhr zum Redak-
tionsschluss am
20. August 201 4 09:40 Uhr
Weltbevölkerungsuhr
In dieser Minute leben7.247.473.109 Menschenauf unserem Planeten.
September 201 4 | Seite 3
HERZLICHE EINLADUNG FÜRMITGLIEDER
Um Ihre Anreisekosten zu minimierenund viele Interessenten zu gewinnen,haben wir beides direkt hintereinan-der gelegt, denn unser Anliegen istwichtiger denn je:
1 4.1 1 .201 4 RFPD-Akademie1 0:30 - 1 7:00
1 5.1 1 .201 4 Mitgl iederversammlung1 0:30 - 1 5:00
Für beide Tage steht uns wieder einRaum im Cosmopolitan im Frankfur-ter Hauptbahnhof zur Verfügung.Die RFPD-Akademie steht diesesJahr im Zeichen der umfassendenInformation über al le Aspekte unsererArbeit.Bitte machen Sie mit und melden Siesich für beide Veranstaltungen anbei :
Impressum„MenschensKinder“ ist der
Newsletter der deutschspra-
chigen RFPD-Sektionen
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reich und Schweiz
Redaktion: Frauke Thiel
Gestaltung: Michael Gerth
Kontakt ÖsterreichPeter Neuner
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Inner Wheel: Frauke [email protected]
Rotaract: Janina [email protected]
Projektanträge erbeten anHans Georg Fickha-ge-fi@t-onl ine.de
Seite 4 | September 201 4
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im Maritim proArte Hotel Berl in; mehr
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Paulo mit internationaler RFPD-Jah-
resversammlung; mehr unter
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