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8610 HI Auszüge aus der 1. Ausgabe unter dem neuen Namen HIER UND JETZT Okt. 86

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GOTTINGEN

OKT. 86

11. Jg. DM 2,50

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In ferc i!( e inma l h in

unl lzurOckSchnellbahn tr asse in nu r d rei Mona ten fer tigges te llt !

In te rc ity v erk eh rt je tz l a uch zw is ch en

Kasse l und 60 ttin gen !

Konnte der Bundespost-Dollinger Gleiches morgen

vermelden, Sucniedersachsen wie Nordhessen wur-den ihm sicher Beifall spenden. Aber noch ist es nichtsoweit und die Kultur-, Sport-, Shopping- und

Berufspendler sind gegenwartig noch auf die Nord-Sud-A 7-Schiene angewiesen, wenn sie von/nach

Gottinqen und Kassel dusen, Trotz Bundesbahn,

Verkehrsstau, Hessisch Niedersachsischer Demar-

kationslinie und ailedem ist die Entfernung hier undjetzt zusammengeschmolzen. Ais neues Stadtmaga-

zin fur beide Stadte wird diese Zeitschrift kunftiq als

standiqe Intercity-Verbindung zwischen beiden

Stadten pendeln, uber Musik, Theater, Film, Politik,

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N a m e 0 und N e u ig k e iteo

werden. Das Konzept von 1...Cl~"""LI1

ler, das den einzelnen Schauspie1ern die mehre-

rer Rol len ermoglicht, hat die Erben des Wiener Dramati -

kers offensichtlich so sehr uberzeugt, daB s ie i hr J a z ude r

Gettinger Inzenierung gaben.

"Der Reigen' ' war zu Lebzeiten Schni tz le rs von ihm sc1bst

mit Auffl ihrungsverbot belegt worden, nachdem sich das

Biihnenstiick den Vorwurf der Pornographie eingehandc1t

hat te . Arthurs Enkel hat te das Werk seines Opas erst

1982 wieder zur Auffi ihrung fre igegeben, a llerdings nur in

der urspriinglichen Biihnenfassung.

IANKTION1. Aus Grunden der ausgleiche

Ungerechtigkeit haben sudafr

sche Staatsburqer weiBer Hauhier

KEINEN IUTRln

verlassen, bleibt aber weiterhin Frau

Mor le y und auch dem ZIT - Label t re u.

Letzteres aber wol len Susanne Fre itag und der Rest der Band fii r s ich auf

jeden Fall abstellen, befiirchten aber, daBder seinerzeit mit Trevor

Horn-Co, geschlossene Knebelvertrag dies nicht zuliiBt. Eines istjeden-

fal ls s icher: Der Name Propaganda ble ibt bei den dre ie n und auch d ie

Band wird es wei tc rhin geben. Hoffent li ch geratcn sie jetzt bloBnicht

in die Hande von Jimmy Jam und Terry Lewis.

Zuwiderhandlungenwerden als Hfriedensbruch geahndet.

Ausnahmeregelungen gelten futive Apartheidsgegner.

2.Waren aus der .Republik" Suda

werden hier nicht angenommenverbraucht.

Diese Sanktionen behalten Giiltigk

zur Haftentlassung Nelson Mandel

aller anderen politischen Gefangen

zur vollsti indigen Aufhebung der R

trennung und der Errichtung dem

scher Verhiiltnisse in Siidafrika.

publik,

a us der DDR . Die Ret rospek ti ve

i st dem 1982 ver st orbe nen Pet er

Weiss gewidmet. Sein f ilmi-

s chcs Gesamtwerk sol 1 gez ei gt

w er den , u nte r an de rem i st e in e

Wiederauffiihrung von Peter

B rooks "Ma ra t" gep la nt . Neben-

her noch ein e Ausstellung mit

Zeichnungen, Bildern und Col la -

gen und e in i nt erna ti onal es Wis -

senschaftler Kolloquium. Deswei-

teren steht cine Info schau mit

neuen skand inav is chen Kinde r-

u nd J ug en df il me n au f d em P ro -

g ramm. E in ige F ilme : Ovi ri (De r

Wilde), DK/F, Donald Sutherland

als Gauguin. Wiederauffiihrung ei-

n es I nte rv ic wf ilm s d es DanenNic . L ic ht enbe rg mit Karen B li -

x en . D as H au s am FluB, DDR,

A11tag i rn Faschismus. Brennen-

de B lumen, 60e r J ahre und Puber -

tat.

FUr weltcre Informatlo-nen: Buro der NordischcnFilmtage LUbeck, Post-fach 1889,2400 LUbeck 1

JOhnWi

Ab dem 24. Oktober we

des i n Juhnde Iebend

ANDREAS LEMBERG

Kulturzentrum WUK

s ein. Neben Tadas hi

Trapphagen und Ralf L

erhielt der neoimpress

Leinwandt iger e ine E in

Beteiligung an der l.Inte

Austauschausstellung zw

ungleichen Stadten ande

Donau. Fina nzier t w

Vorhaben ubr igens vom

Ktmst ler haus, und da

n ic ht e in e in zi ge r BBK

eine Einiadung ausWien

konnte.

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U weE p lin ius, 28, Kapitan

Gerade der Kapitan der Lowen ent-

s pr ich t am wen igs te n dem e in di -

mensionalen Spieler typus, wie ihn

reaktionare Trainer a la Schlappner

ge rne b at ten: ab und an ei n K af -

Ieekranzchen fUr Spieler frauen,

IKEA eingerichtetes Eigenheim, so-

l ide verhe iratet und ansonsten denBal l zwischen den Ohren. Uwe Epl i-

nius, der geburtige Hamburger, rep-

rasen ti er t e in iges meh r a ls d ie se

g laubwurd igste I llus ion von harter

ehr licher Arbei t, d ie der FuBball im

deutschen Gedankengut einnimmt.

Der gel ernte GroBhande lskauf -

mann hat s ich inzwischen zum Phy-

s io therapeu ten ausbi ld en l assen

und ist tro tz der hohen Doppelbela-

s tung e in im Pri va tl eben kul tu re ll

auBerst interessier ter Mensch ge-

b lieben. Man tri ff t ihn imTheater ge-

n au so of t w ie i m K ino, u nd s ein e

Schallplattensammlung gereicht je-

dem Musik liebhaber zur Ehre. (Ak-

tue lle Playl is te : Stevie Winwood,

R.E.M. und vor a llem Bruce Horns-

by).

Zu sei ne r Umgebung entwi ckel t e r

st ets einen st arken Bezug, und

d ie s is t ihm im Zwe if els fa ll auc h

wichtiger a ls ver lockende Angebo-

t eo Vo r J ahr en, al s e r n oc h in HH

spi el te , bekam Uwe e in Angebot

von Borussia Dortmund. Der Verein

sch ickte ihm ein Interci ty-Ticket,

d er Mi tt elf eld sp ie le r p ac kt e d as

Wicht ig ste, doch am Bahnhof vor

dem abfah rberei ten Zug konnte e r

s ich n icht entschl ieBen einzustei -

gen und i n HH a ll es aufzugeben.

Der Zug fuh r ohne i hn i nden Ruh r-

pott. D ie augenbl ickl iche prekare

Tabel lensituation ertraqt er gelas-

sen und schatzt die Lage reali-

s ti sch e in : "Wahrend Verei ne w ie

de r F .C. B ay er n Geld au sg ebe n

rnussen, um UberschUsse steuer-

li ch ab zu set zen ( Anm . d er R ed .

Lars Lunde , dan ischer Nat iona l-

spi el er , 1 ,2 M il li onen OM) war der

KSV gezwungen, l.elstunqstraqerim hal ben Dutzend zu verkaufen .

Erstaunlich, daB die Moral der Spie-

ler trot z des miserablen Starts

noch so gut i st ." M it e in Verdi enst

des Kap itans und s iche r e ine we-

sentl iche Voraussetzung, das Feld

von hinten aufzurollen.

An e inem Menschen w ie i hm hat te

e in Tra iner vom Schlage eines Lou-

i s Ces ar M in ot ti s s eine F reud e,

dessen Devise "Wer nur etwas vom

FuBba ll ve rs te ht , ve rs te ht a uc h

n ichts davon" auf Uwe Epl in ius 100

%ig zutrifft.

H.-h1. Wenn Reinhard Saftig Ihnen

heute e inen Fahrschein nach Dort-

mund zusch icken wurde, wurde der

Zug wieder ohne Sielosfahren?

U .E . A lso, fOr d ie e rs te Uga b in i ch

zu a lt, da wil l mich wahrscheinl ich

keiner mehr, aber im Moment wiin-

sche i ch m ir n ichts sehnl iche r, a ls

daB meine Mannschaft aus e igener

K ra ft den K la ssenerha lt s chaf ft .

Es ware j a auch e ine Katas tr ophe

f ii r d en Spo rt i n der Reg ion, wennwir absteigen wiirden.

H.-h1.Schmerzen Sie eigentlich die

harnischen Zurufe der Zuschauer

im Stadion?

U.E. Sch li mm is t e s s cho n, wen n

fOrMiBerfolge immer nur d ie Mann-

sc haf t her halt en muB und ni cht

auch d ie fOr d ie tatsach liche· Situa-

tion verantwortlichen Leute.

H.-h1.Wird Elmar Muller als Trainer

d ie Mannschaft zu neuen Erfolgen

fUhren?U .E . E r hat bes timmt kei n l el ch te s

Amt i ib ernommen , abe r e r t ri tt u n-

Zu seiner Um-

gebung ent-

wickeIt er

stets einen

starken Be-

zug, und dies

ist ihm im

Zweifelsfall

auch wichti-

ger als ver-

lockende An-

gebote.

v or be las te t an u nd n ac h d en e r-

s ten Tra in ingsei nhei ten kann i ch

nur sagen, daB ers ich mit Haut und

Haaren indie Arbeit 'reinkniet:

H .+J. Wie g roB i st der E in fl uB des

Kapltans auf Personalfragen?

U .E . Der i st zwe ii el lo s da, e s g ib t

auch e inen Mannschaftsra t, der da-

z u geMr t wir d, da s gr oB te Di kt at

i ib t jedoch der f inanziel /e Rahmen

aus.

H .+J. Ware es dann i n der augen -

b li ck li chen S itua ti on n icht ange-

bracht, d ie Firma 'Ke llerge ister' a ls

Sponsor zu gewinnen?

U.E. I ch ha tt e l ieb er v on d er CBS

18weiBe T-Shirts mitdem neuen Lo-

go von Spandau Bal le t ·We fight for

ourselves".

H .+J. S ie kennen s ich a lso auch i n

der Musikszene recht gutaus?

U.E. Wi e au f dem Sp iel fe ld f in de

i ch auch dor t d ie Leu te am besten,

d ie konstan t gute Lei stungen e r-

bringen.

H.+J. Zum Beispiel?

UE Talking Heads, Eurythmics,

B il ly Joe l, Spr ings teen , Jackson

Browne ...

H.-h1.Bleibt dafUr noch viel Zeit?

U.E. Also d ie Harteze it , meine Aus-

b ildung als staatlich gepri if te r Phy-

s io therapeut, geht in d iesem Monat

zuende. Dann werde i ch nach der

AbschluBpriifung auch wieder mehr

Zei t haben und kann auch w iede r

mal zu Konze rten gehen . Das l etz-

teKonzen , das i ch i n Kasse l gese-hen habe war Herbert Gronemeyer

i m Mai, d as w ar ei ne Se ns at ion ,

a ber in di es em He rb st pas sie rt

wohl nicht viel.

H.+J. Leider, aber noch e inmal zu-

ruck zu Ihrer Ausbi ldung. DaB FuB-

bal lspieler in Boutiquen, Kneipen

oder Videocenter investieren, ist ja

gang und gabe. Eine mediz in ische

Ausbi ld ung i st doch woh l ehe r d ie

Ausnahme, noch dazu wahrend der

aktiven Zeit?

u.E. l en habe d ie se Ausbi ld ung

nicht nur wegen dessogenannten

zweiten Standbeins

gema ch t, s on der n

weil mich das wirklich

in ter es sie rt . B eim

Hochleistungssport

ni mm t h al t ac :· ) di e

Anzahl der Sj."rlver-

letzungen immermeh r zu, und auf d ie -

sem Gebie t der Medi-

z in moc ht e ic h sp a-

ter mal arbeiten.

H. -h1 . I n K as sel al s

Me diz inmann vom

KSV ode r v ie ll ei ch t

sogar der ESG?

U .E . Ich kann m it auf

jeden Fal l votstellen,in Kasse l zu b le iben.

Hier habe ich meinen

Freundesk re is , und

e igen tl ich b ie te t m ir

d ie se S tadt auch a I-

les, was ich brauche.

I ch muB ni ch t i n di e

groBen Metropo len

fah ren, um mich neu

einzukleiden, das

Theaterprogramm ist

o .k ., K ino sow ie so ,

e igentl ich ist a l/es in

d en l et zt en J ahr en

h ie r v ie! b es se r g e-

worden. Das sehe

ich auch an den

R eak ti on en, we nn

mi ch Bek ann te au s

Hamburg besuchen

u nd dan n h ie r gan z

erstaunt durch d iese

Stadt gehen.

H .-h1 . B raucht a lso

Ka ss el nu r ei n bes -

seres Image?

U .E . D ie E inhe im i-

schen norge ln zu vie t

und f inden a ll es v ie t

sch le ch te r a ls e s i st .

Das Image w ird s ich

von selbst ent-

wickeln ...H .-h1 . . .. so w ie hof -

fentlich auch der

KSV . Wir danken Ih-

nen fUr dieses Ge-

sprach.

(Nachbemerkung: 48

Stunden nach die-

sem Int erview ge-

wann die Mannschaft

ihr erstes Punktspiel

in der laufenden Sai -

s on d ur ch e in en 5 :0

Sieg uber den FSV

Salmohr)

.. 1:

• IJ::hgeschaft fur zeitgemiifles Sch

H : r t J T O Nem e

indiadue ! I eBettgeschichte

Ofrnungszeiten:

Montag- Freitag 10-18.30 Uhr :Samstag 10-14

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B ern d Rex in g, 31, Theaterleiter

I

Jeder kann es sehen und auchren (dank Dolby Stereo), ingen sind neue Kinositten ekehrt. Daran ist Bernd Rexingganz unschuldig. Denn seit demVerkauf der Krause Kinos an denHannoveraner Kinomacher AchimFlebbe (alternativer Kinomogul horter gar nicht gerne, versuchen wir'salso mit dem "Kinomacher",zum "Filmemacher") ist Bernd

xing der neue Mann vor Ort. EinMann mit Lust am Kino. Ais wir ihnin seinem Buro am Nikolaikirchhofbesuchen, um erstmal ein Foto vonihm zu schieBen, mUSSElnwir er-staunt feststellen, daB nicht allesmit Filmplakaten vollhanqt. Damunser Fotograf ihn standesqernabablichten kann, bitten wir ihn, dochein paar Plakate zu holen, mog-

lichst von seinen Lieblingsfilmen.Bereitwillig kommt er unserem An-sinnen nach und kehrt nach kurzerZeit mit drei Plakaten zuruck. Apo-ca/ypse Now, George A . RomerosZombie und Koyannisquatsie bringter uns. Vor allem der letzte der dreiFilme hat es ihm angetan, sagt er.

.

'I,

Wieder von vorne also, wieder zumFilm, diesmal als Regieassistent,bis dann ein Angebot von Achim

Flebbe kam, nach Hannover zuwechseln. Aber "aIs es akut wurde,kaufte Achim Gottinqen, und dannfiel ihm plotzlich auf, daB er keinenhatte, der das hier betreiben soli,und so bin ich nach Gottinqen ge-kommen".Halt mal eben, bevor wir uns ganz

"Ich mocbte

nieeinenRambo-

Film spie-

len, und ich

hotte, daB

:Theaterlehauptsachlich

ein Geschrer. Ein F

me Job, vonens um9.00bis zum Snachmittagim

dannHause,, und

er ab ins KnichtumdieMbeiter zu konieren, son

Rich rnochte gerne wissen, wLeute in welchen Film gehendie rauskommen, wie der Film

kommt." Und selbst ins Kinohen. Jeden Film versucht er zhen. Naturlich nimmt er auchfluB auf das, was gezeigt wirdben den ganzen Neuauftuhrudie laufen mussen ("Ich habesagt, daB ich nie einen Rambospielen rnochte, und ich hoffe

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STUDIUM

zum Oktober hin fiillt sich der Markt der

Wissenschaften wieder. Jung- und Altseme

ste r s tromen ind ie hei ligen Betonha llen der .

Georgia Augustia und der Gesamthochschu-_.._Ie Kassel, hangen wieder anden Zweit- und

Dritt-Gebissen der akademischen Hohepriestem. Das

Studentenleben hatbegonnen. In denAugen der arbei-

tenden Bevolkerung geht es dem wissenschaftlichen

Nachwuchs v ie lfach zu gut : V ie r Monate Fer ien im

Jahr, flexible Arbeitszeiten. Die Kehrseite derMedail-

le w ird dabei nur zu gem vergessen . So ist das S tu -

den tendasein meist m it s ta rken f inanziel len E in-

schrankungen verbunden. Und: Die wirtschaftliche

Lage der Studenten verschlechtert sich zunehmend,

wie der Vorbericht der 11. Sozialerhebung des Deut-

schen Studentenwerkes aus dem Jahre 1985 zeigt.

H.+J.-Mitarbeiterin Soraya sprach mit GUnter Koch,

Geschaftsfuhrer des Gottinger Studentenwerkes, und

HEUTE -

dem student ischen Pro to typ T .S ., Sommer model l

1985.T .S . geh t es sch lech te r a ls nod i vor v ie r Jahren. Ach

so, S ie kennen meinen Freund T .S . j a noch n icht?

Unddoch begegnet erIhnen fast taglich: Er und seine

blaBgesichtigen Spiefsgesellen sind die namenlosen

Heldenjeder Statistik, dieverhatschelten Lieblinge al-

ler Statistiker. Kurz: absolute Durchschnittsmen-

schen . Wie eben T .S . vom braunen Schei te l b is zur

Sohle ein typischer bundesdeutscher Student ist, mit

einem durchschnittlichen Einkommen, einer durch-

schnittlichen Miete, durch und durch durchschnitt-

lich. T.S. ist eher zuruckhaltend, urn nicht zu sagen

menschenscheu, liebt den Publicity-Rummel urn sei-

ne Person nicht, versteckt sich lieber hinter Zahlen-

bergen. Aber hier und jetzt hat er sich bereiterk1ar~

sein statistisches Schattendasein zu verlassen undsel-

ne Identitat preiszugeben: Er ist ledig, lebt wie 60 %

MUNDE ABGEVOM

seiner Komrn il itonen , in Got tingen s ind es sogar

weit t iber 90 %,n ich t mehr bei den E ltem, ist zu et-wa 215 weiblich und zu 3 / 5 mann li c h.

Einkommen

Wie gesagt , T. S. geht es finanziell schlechter al s

1 98 2. Mon at Ii ch h at e r 80 2 DM Ba re s z ur V er fu gu ng ,

r ec hn et m an d ie s og en an nt en " un ba re n L ei st un ge n"

wie F re fs pake te , Klamo tl en und Ver si ch er ungen, d ie

v on d en E lt er n g el oh nt w erd en , hi nz u, k ommt e r a uf8 95 Mar k im Mon at . " Kl ar" , m ei nt T .S ., " da s s in d de

fakto 29 Marker mehr als 1982. Aber wenn man an

d en Kauf kr af tsc hwun d, di e M ie tst ei ge ru ng en uws.

d enkt , d ann s teh i ch h eu te f in an zi el l e in g an ze s S ti ick

schlechter da." Dabei geht es T.S. noch - durch-

s chni tt li ch - gut . Uber 114 seiner Kommilitonen miis-

s en m it w en ig er a ls 7 00 Mar k im Mona t i ibe r di e R un-

de n k omme n. D a w ir d d ann d as Ausk omme n m it d em

E ink omme n b ei le ibe z um Pr obl em. "Un d" , hi er m el -

de n si ch o ff en si cht li ch T .S .' 4 0 wei bl ic he Pr oz en t z u

Wort, "den mannl ichen Studi s gehts ja noch besser

a ls u ns F ra ue n. " R ec ht h at s ie , U nre cht d ie a nd er en .

Es ist nicht nur so, daB a ltere Semeste r in der Rege l

me hr G el d ha be n, s an de rn d aB da s E in komme n a uc h

nach primiiren und sekundaren Geschlechtsmcrkmalen

v er te il t w ir d. Wah rend mannl iche S tudcnt en im Monat

immerhin dur ch schn it tl ich 922 Mark v er pr as scn kon -

ne n, m ii ss en si ch St ud en ti nne n m it 8 58 Mar k b eg ni i-

g en . Die Aus bi ld ung von F rauen s ch eint , zuminde st i n

finanziel ler Hinsicht, immer noch zwe itrangig zu

s ein; a lt e Rol lenk li sche s von "Kind er , Kuche , Kir ch e"

u nd " di e h ei ra te t j a s ow ie so m al " immer n oc h v or ha n-

den.

BAjoG

" Fru he r, d a h at te i ch j a no ch BAf oG b ea nt ra gt . A be r

h eu te - w er w il l s ch on m it e in em r ie si ge n S chu ld en -

b er g d as te he n, w en n e r a us dem St adi um k ommt - be i

d en akademi schen Ber uf sp er sp ek ti ven" , s in ni er t T .S .

m el an ch ol is ch v or si ch h in . " Ja , j a - v or d er W en de ,

d a war a ll es . . ." Ver da rnmt , T .S .! !! Deine pol it is ch en

Ans icht en s tehen in d ie sem Art ik el n icht zur Debat te .

Aber es stimmt schon: Seit 1982 i st die Zahl der ge-

f or de rt en S tud en te n fr ap pi er en d g es un ke n - v on e he -

"E twa s Wann e s

b r au c h t d e r

M e ns ch , g eh ' i ch

a b u n d z u z um

E s se n i n d ie

M e ns a. D i e

Koc he b i et en

namlich fiir de n

kleinen

Ge l db e u te l e i n

preiswertes,

w a nn e s u n d

abwechslungs-

r e ic h e s Menue

an."

aus

Kain Karawahn

"Uberdos is Uni"

Gottlngcn 1983

mal s 37 % a ll er b unde sd eu ts ch en S tud

mehr nur noch 27 %. Besonders s tark

si nd d ie j ii ng er en Seme st er . Be i i hne n

der BAfoG-Empfanger sogar um 15%.

Die Grund e fUr d ie sen eno rmen R ii ckgan

Koch, Geschaf ts fuhrer des Gottinger S

f olgend ermaBen: "Das h angt m it v er sc

g en zus ammen. E inma l s in d d as g es et zl

t e aus d en vor angegang en en J ahr en , d ie

e in em Ruckgang d er g ef or de rt en Zah len

wie z .B . d er Weg fa ll d er F or de rung smogZwe it st ud ien. Dann abe r auch, d aB v ie le

r ad e kur z vor d em Examen aus d er F or de

l en , wei ! d ie F or de rung szei ten n icht d

Gegeb enhe it en h ie r an d er Hochs chul e

Das heifst: Di e Studienzeiten sind l

Hochs tf or de rung szei ten, Dann kommt h

Frei bet ri ige fur die Elt ern nie sa an

s ind , w ie d as no tw end ig g ewese n ware .

d ie E in kommen n ac h d en R ic ht li ni en z

keine Forderung mehr gezahlt werde n

k ommt s ic he rl ic h n oc h d er Absc hr ec ku

v ol le n Umst el lu ng a uf D arl ehe n hi nz u.

n icht u nt er schi it zen. Da zuminde st S tu d

g er in ge F or de rung sb et rage e rh al ten h a

k ei ne n Ant ra g m ehr st el le n, w en n s ie

r ungs da rl ehn b ekommen. Das s in d nur e

d e, di e a be r i n d er B ii nde lun g d an n z u

gang gefuhrt haben,'

A be r a uc h Po si ti ve s i st a uf Se it en d es B

z ei ch ne n. So fr oh lo ckt m an i n d er Vor

11. S oz ia le rh ebung: "Wenige r F or de rung

ter".

FinanzierungT .S . l ie gt w ie de r v erme hr t se in en E lt er

sche. 68 Prozent, das sind 3,7 % meh

Mamas und P ap as b es tr ei ten d en Leben

hoffnungsvollen Sprofsl inge ganz oder

t ei !wei se m it . Ube r 114 S tudi s l eb t aus

e lt er li ch er Hand, 1 5 % j obben zus at zl ic

BAfOG a il e i n wir d mit ll erwe i! e nur noch

demi sc he n Nac hwuc hs es sa tt ; v or vi er

%. Der R est z ap ft n eb en E lt ern , BAfO

Que ll en a n, w ie E rs pami sse , V er wa nd te

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m it tl er we il e 5 5 % a ll er S tu de nt en j ob be n,

bringt es ihnen weniger ein. Die ange-

sp an nt e A rb ei tsm ar kt la ge h at n ic ht nu r i n

typ is ch en Uni -S tadt en d ie Lohne g ed ri ickt .

"Si eb en Mark in d er S tu nd e f ur Nacht ar be it

i n d er D is co . D as i st do ch k ap it al ist isc he

Ausbeu .. ." Na na, T.S. ! Du wi rst j a schon

wieder poli tisch. Ja die Studenten - auch

na ch 6 8 n oc h p ol it isc he S or ge nk ind er de r

N ation. Besonde rs die in G ot tingen, w ie

just in "Report" gezeigt.

Miete

"D ie Miet e friBt mi ch auf', stohnt T. S. ,

" 27 2 Mar k l at z i ch f ur m ei ne B ud e. D as i st

f as t 1 13 meine s Ges amte ta ts ." Ohne Zwe if el

belastet die Miet e das ohnehin kna pp be-

mes sene s tu dent is ch e Budge t am s ta rk st en -

und immer starker , Das Dac h i ib erm Kopf

kostet T.S. heute 12 % mehr als 1982.

Lebt T.S. aber in Gottingen, - hat er Pe ch

g eh ab t. N ic ht n ur, daB h ie r di e M ie te n so -

w ie so sc ho n i ibe r d em bu nde sd eu tsc he n

Dur ch schn it t l iegen, d ie Mie ts te ig er ungen

si nd m it e in em Wor t: ho rr en de . Von 1 97 9

a uf 19 82 ha be n si ch d ie M ie ta usg ab en d er

Got ti ng er S tu dent en um 30 ( !)% e rhoh t, E i-

n e E ntwi ck lu ng , d ie si ch a uc h f ii r d en Z ei t-

r aum 1 982 b is 1 985 a bz ei ch ne t. " Es g ib t" ,

faBt Giinter Koch die Wohnungsmarktsi tua-

t ion zusammen, "praktisch kein preiswertes

Zimmer mehr in Gottingen",

Andere Ausgaben

Was Inf lation , Kaufkraf tschwund und vor al-

1em Mie ts te ig er ung d em s tudent is ch en F i-

nanzhaushalt abver langt, f riEt empfindlicheLOche r an and er en S te ll en , "Naml ich in d en

Ba uc h" . Nun i ib er tr ei b ma l ni cht g le ic h,

T.S.! Doch im Prinzip hat er Recht: Ge-

sp ar t w ird be i d en L er nm it te ln u nd v or al-

l em der Emahr ung, Hat T .S . v or v ie r J ah ren

noch fUr 212 Mark im Monat gespeist,

g ib t e r j et zt n ur n oc h 2 03 Mar k fi ir s l ei bl i-

che Wohl aus. Besonders bos sie ht es bei

den 26 % Studenten aus, die unter 700

Mar k Mon at se in kommen l ie ge n. S ie k on -

n en g er ade 1 60 Mar k f ii rs E sse n a bk na p-

se n, a ls o 5 Mark o de r zwe i m it te lgu te H am-

b ur ge r am T ag . D ami t sc he int s ic h e ine b e-

d en kl ic he E ntwi ck lun g a nz uba hn en : D as

S tudium heu te s ozus ag en vom Munde abg e-

s pa rt . I n F ah rt ko st en e in schl ie fs li ch e in es

f ah rb ar en Unter sa tz es i nv es ti er t T .S .: 1 01

im Monat , ' in die Pflege seines untergewich-

tigen Alabasterkorpers hi ngegen nur 19

Mark. Auf "Sons ti ge s" ent fa ll t n ochmal d ie

s ta tt li ch e S umme von 216 Mark. "Te le fo n-

g eb ii hr en, T ab ak un d Z ig ar et te n, hi er m aln e Z ei tu ng , d a m al e n B uc h, K in o, T he at er ,

Klamotten, und was man sonst noch so

b raucht . Das Hippe rt s ich g an z s chon zus am-

men", erlautert T.S.

Geheime Akten

An sich sollte hier ja auch G.S. zu Wort

kommen . Wer d as s ch on w ie de r i st ? N a, de r

du rc hsc hn it tl ic he G et ti ng er St ud en t h al t.

A be r de r si tz t so zu sa ge n h in te r sc hwed i-

s ch en Gar di ne n. N ei n, d am it i st n ic ht ge -

m ei nt , daB d er t ypi sc he Got ti ng er St ud en t

kriminell sei. (Obwohl di eser Ei ndruck

nach dem bereits erwahnten Repor t-Bericht

d ur ch au s ent st eh en konnt e) , V ie lmeh r g eh t

e s d ar um , d aB d ie E rg ebni ss e d er Got ti ng er

S oz ia le rh ebung f ur 1985 s chon irn vollen

Umfang vor li eg en , abe r vom Got ti ng er S tu -

dentenwerk unter Androhung "drakonischer"

GeldstrafmaBnahmen noch unter VerschluB

g eh al te n wer de n m ii sse n, bi s d ie bu nd es-

deutsche Erhebung veroffentl icht wird. War-

um s ie zur ii ck geha lt en wer den, d azu noch-

m al s G ii nt er Koc h: " Ja , d as i st so , w ei l d er

Auftraggeber, das Wissenschaf tsministe-

r ium in Bonn, d er Ans icht i st , l ok al e E rg eb -

n is se konnt en , wenn s ie e in e g ro fs e P ub li zi -

t at h at te n, d as G es am tb il d b ee inf lu sse n.

Das h eiBt : B es onde rs ung ii ns ti ge Dinge an

einzelnen Orten wiirden dann unzulassiger-

wei se v er al lg emeine rt . Und der Auf tr agge -

b er i st i n d er T at d er Ansi cht , w en n e r e in e

Unter su chung in Auf t r ag g ib t, d ann s ol I s ie

ha lt z un ac hst e inma l v on i hm ve ro ff en t-

licht werden."

Alles klar?

die Maden•tm

Speck?

 

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5/10/2018 8610 HI Auszüge aus der 1. Ausgabe unter dem neuen Namen HIER UND JETZT Okt. 86 - slidepdf.com

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00

@ @ L F L F DDas Lokalmagazin

Mit"4JoschkaF ischer so fort

Noch ist Artur

Levi nicht

gewahlt, doch

es bedarf

keiner

besonderen

prophetischen

Goben, urn

nach dern5.

Oktober eine

rot-griine

Mehrheit im

Stadtrat

H.J. Herr Levi, Sie haben das Amtdes Oberbtirgermeisters zwei Wahl-perioden lang ausgetibt. Fiel Ihnender Abschied aus dieser exponiertenPosition personlich schwer?

A.L. Nein, insofem nicht, als dieAbwahl nicht aus personlichen Grun-den, sondem aIs Resultat der Wendeerfolgte. In der Politik muB man mitsolchen Entwicklungen rechnen und

man muE sie auch hinnehmen.

H.J. Aber sicherlich freuen Sie sichauf Ihre zuktinftige Tatigkeit als OB?

A.L. Noch sind die Wahlen nichtgewesen. Mit Freude ist ein solchesAmt nicht immer unbedingt ver-bunden. Da ist zum einen der enorme

 

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5/10/2018 8610 HI Auszüge aus der 1. Ausgabe unter dem neuen Namen HIER UND JETZT Okt. 86 - slidepdf.com

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zus ammen mit and er en in ihr v er tr e-tenen. K?rperschaften durchsetzenE .s g ib t in Siidniedersachsen nocheme g~ nz e R ei he a nd ere r Kommu-ne n, d ie v or d em g le ic he n Pr ob lemste hen. ,viell eicht laBt sich da ja

bald, . I ,l ll t entsprechenden Mehrhei-ten, emiges erledigen.

H.J. Haben die Ereignisse vonTschemobyl Ihre personliche Mein-

u~g zur Atomenergie verandert?D ie se . F rage , ,: or d em Hin te rg rundd aB d l~ SPD ja e in e pos it iv e Hal t~ung dieser Energiegewinnungsformentgegenbrachte.

A.L. Nei~. Ich habe bereits vorze.~n, zwolf

Jahr enmeine S ch ar -

m u~ el g eh abt , b ei sp ie ls we ise m it

z :- ve l se hr . e ng b ef re und et en Ph y-s~em. Mit denen konnte ich garn.lcht reden. Die waren sich sosl c~ er , . da B si e j ed en Unfa ll i n de nGnff kriegen wiirden.

H .J. A be r I hr e P ar te i w ar s ic h d oc hauch sehr lange sehr s icher.

A. L. Die wa ren beide a us mei nerPartei.

VolksfrontS oz ia lb er ei ch . A ls k on kr et es B ei -s pi el n enne i ch nur uns er en Ant rag,das Personal im Sozialamt aufzu-st oc ke n, um di e Auf ga be n zugigerund menschenwiird iger zu erledigen,

I n de r Fr ag e d er Unt er st ii tz un g de s

a ut on om en Fr au en ha us es si nd w iruns auch einig und und undo Dal ie lk n s ich jetzt noch v ie le Punktea uf fi ih re n, wo e s im Ra t Abst imm-

u ng en g ab , b ei d ene n S PD un d GALohne vorherige Absprachen ge-m ei nsam a bg est immt h abe n. Da swar ni cht i mme r so, aber gerade in

letzter Zeit haufig der FaIl.

H .I . R ec hn en S ie e ig en tI ic h d am it ,d aB d ie GAL-Mitgl iede r S ie wahlenbzw. wiirden Sie sich von ihnen

wahlen lassen?

~ ie war en zwa r d ie e rs ten, d ie P laka -

tierer- ~ on d er DKP , a be r i hr e gr oB -

f orm at ige Wah le rw er bu ng w ie s e i-

n en e nt sc he id end en F ehl er a uf : E s

w ar d er f al sc he L is te np la tz a uf ge -

druckt. Den hatte ma n naml i ch in

l et zt er Se ku nd e D r. Got ti g Got ti gs

FWG . zu ge s~ roc he n. Doc h Got ti g

und seine freien Wah le r nut zt en d ie

~ un st d ~r S tu nd e un d i ib er kl eb te n

einfach die Par teikiirzel auf den DKP-

P laka~en mit . d en e ig en en , wobei s ie

allerd ings die polit ischen Forderun-

~en der K ommunist en gleich mitu bema hme n. Ob de r n ac h a ll en Se i-

te~ ul~afle.xible doppelte Gottig da-

mt em Si gn al b re it er "Volksfront-

mehrheiten" im neuen Gottinger Rat

z u s et ze n b ea bsi ch ti gt e, w ar n ic ht

zu erfahren.

E in en P laka tf lo p and er er Art e rl eb -

te? die Gottinger Chr is tdemokraten

D ie d re is ei ti ge n St el lt af el n m it i h~

r em b onb on fa rb en en ko lo ri er te n

Spit zenkandidaten Achim Bl ock

m~B te n k ur z na ch d er Auf st el lu ng

Wieder abmontier t werden. Zusatzli-

che S te ll ta fe ln zu d en i ib er al l auf ge -

s tell ten grolsen P lakatwanden waren

d er DKP naml i ch s chon im let zt en

Jahr per Gerichtsentscheid untersagt

wor de n. B ei d er CDU ha tt e m an s ic h

woh l g ed ac ht , w as fi ir d ie k le in en

Subve rs iv en g il t, g il t f ii r d ie g roBen

Staatstragenden noch lange nicht.

W en n d as Pl aka t w en ig st ea s n ic hts ~. abg r~nd~e f s ch euBI ich g ewes en

ware, viellei cht hatt e es ja keiner

gemerkt?!

RolfViete

Rol f Vie t en , Obe rs tadtd

Z aun be si ~e r, w ar be i d

y or pr em Ie re vo n "Di e

im prachtig r enov ie rt en

e rs te n Mal s ei t 2 0 Ja hr e

K in o, w ie e r e in em Fr

zin anv er tr au te . Damal s

l et zt Ast er ix & Obel

Was s ch le ch te rd in gs un

d en n d am al s g ab' s no ch

~ -F ilme . Mog li ch er we is

sem UnterbewuBtsein e

gespi elt, kommt doch

n eb en d em Limes noch

Z au n v or , m it d em sich

wacke ren Gal li er g eg en

Wel t a bs ch ot te t. O de r

zu weit hergeholt?

dennoch verst lirken s ich

n eonazi st is ch e Tendenzen auch b eijungen Menschen, und es istschlimm, daB CDU/CSU die auslan-d er fe in dl iche S timmung e ig en tI ich

nur aufzugreifen brauchen.

A.L. Ja! Ich gehe davon aus, von

der GAL im Falle mitgewahlt zuwerden. Die GAL hat mehrfach er-k la rt , zun achs t u nv er bind li ch , k eineKoa li ti on mit d er SPD e in zugehen,mich aber bei einer Wahl ohne

Bedingungen zu unterstiitzen.

H. I. W orauf fiihren Sie diese Be-

reitschaft zuruck?

bereits vor

zehn,

zwolj

lahren

meine

Schar-

miazel mit

den

Befilrwor-

tern der

Atomener-

gie gehabt

A. L. Die Behandlung und Aufar-

b ei tu ng vo n Vor ur te il en i st e in e d ers chwier ig st en Aufgaben d er P ol it ik .Da muB man an den psycholo-gischen Komplex herangehen:Wann, wie und war um ent st eh en Vor -

u rt ei le . E in e Dis po si ti on zu Vorur -teil en ist iiberall gegeben. In der

Bunde sr epub li k wir d momen tan vone in i~ en d am it i n d er T at r eg el re ch tSchmdluder getrieben. Das wirdnoch dur ch d ie b es tehend e Arb ei ts -

losigkeit begiinstigt

H.I. 1st die Forderung, das korn-munale Wahlrecht f iir Aus lander hier

e inz uf ii hr cn , a ls B ei tr ag ~ ed ac ht ,d ie se r eben d ar ge st el lt en S timmunge nt ge ge nz uw irk en , od er se he n Si eeine rce lle Chance, das durchzu-

setzen?

H.I. Nennen Sie uns bitte drei

S~ hwer pu nk te I hr er P ol it ik i n d ernachsten Legislaturperiode.

A.~. ~um e ine n muB die A rbei ts-10 ~l gk el t a uf r eg io na le r E be ne g e-mindert werden. Auch den Menschen, die Arbeit haben, muE di~Angs t ge! "ommen werden, s ie s ei endie Arbeitslosen von morgen. Undde r . Umwel tschutz muB groBge-

s~ hn ebe n wer de n. W ir w is se n d aB~Ie l:uf t. h ier beinahe so versch~utzti st ~~e in Fr~nkfurt . Wir wissen , d ieGewasser sind n icht u nb ed in gtsauber genug. Da gilt unsereF or de rung , wie s ie i n uns er em Wah l-

p~ gr amm s te ht , f ii r d ie Abwass ere l~ en . Kat as te r auf zu st el len, d ar ni tmoghchs t schnel~ fes tges tell t wer-de.n. kann, wer d ie Gewasser verun-rel~lgt. Auch im Bereich dersozialen <?e rech ti gk ei t, n icht n ur imSchulb~relch , wo die Orientierungs-stufe ja verandert ode r gar abge-schafft werden solI, muB wiedermehr getan w erden. SchIieBlich

g~~t ~~ a~ch darum, die Biirgerfruhzeitig In EntscheidungsprozessemIt eI nz~b ez iehen, n icht e rs t, wennEntscheidungen unmittel bar an-s tehen. Wer u~bequeme Forderungendu ~h se tz en Wi ll , s to Bt a uf Wi de r-sp ru che . Auc h i n d ie se r St adt g ib tes starke Lobbygruppen.

H .I . ~ 0r .me n Si e si ch v or st eI le n,m al k ra ft ig a uf d en T is ch z u ha ue nwe!"n es darum geht, in der Sach~weiterzukommen?

A.L. Es kommt darauf an was mit

~ uf . de n T is ch h au en " g ~m ei nt i st .amt kann man ja auch sehr viel

kaputt1l!-achen. Selbs tverstandlichwe~de IC~ das Gesprach s uchen, umm~Ine Zlele dur ch zu se tz en , u nd d as

IDI .t der erforderl ichen Entschieden-heit,

HJ. Wir bedanken uns fiir diesesGesprach,

A .L . D ie Po si ti one n zwi sc he n GALund SPD decken sich wohl eher als

die zwischen GAL und CDU. DieGAL wird es vor sich selbst undihren Wahlern wohl nic ht verant -worten konnen, wenn etwa durchWah lentha lt ung ihr er se it s e in CDU-Oberbiirgermeister gewahlt wiirde.

H .I . A be r h at d ie Wer ts cha tz un g,d ie Si e im g ri in -a lt em at ive n Sp ek -t rum gen ieBen, n icht auch e twas mitIhrer antifaschis tischen Vergangen-

heit zu tun?

Nachgefra

Krieg und Frieden odeAnfang des Eades der

Uber "den Anf ang d es E

TO" sorge n sich zur Z

Militars, A uch i n der G

geb la tt -R ed ak ti on wachs

.g en i ib er d ie Zukun ft d er

. ' .An IaB zu pes simi st is ch er

~ t j .edo ch n icht e twa d

irrationale Politik d

ministration, die beka

der Wahrung ihrer We

r ol le b ~r ei t i st , i ib er L e

h ~n. N lc ar ap ua u nd L

h~e r a ls S ti chwo rt e g en

d ie s te te W ei ge ru ng , e

waffenst opp zuzust imm

nicht zu kritischer Ref lekt

V ie ~e hr w er de n di e

spolitischen Bes ch li is se

s~ n Pa rt ei ta ge s d er SPD

f ur d as Bi ind ni s d en unz

r icht et e d as GT v om 6 .9

s u~h kommuna le r S p

b el de r NATO i n B ri is serakterisier te ein Dr. Ho

ter des Informationss tabes

se als "den Anfang de

N~TO" . D a~ ege n u nd

widersprach jedoch Gotti

kreisdirektor Dr. Engelha

s ch ie de nh ei t, u nd k ei n

d er GT-Be ri ch t s ugge ri er

eventue ll e Ums et zung

Pol it ik im Rahmen e in e

Koalit ion. "Diese ' ', so d

wal tu ng sb eamte, " st ii nd

nicht zur Debatte."

kpf

A.L. Das mag durchaus der Fallsein. Vielleicht hang t das ja auchmit d er Tat sa ch e zus ammen, d aB ichin der V ergangenhe it, auch als i chOB war , mein Augenmerk immer auf

M in de rh ei te n, e ga l w el che , g el egt

habe.

A. L. Wir k on ne n d as kommunaleWah lr echt f ii r Aus land er n ieht r ea li -sieren ohne Anderung seitens des

Bu nd est ag es un d a nsc hl ie Be nd d erNiedersachsischen Gemeindeordnungnicht realisieren. Da miiBte derLandtag schon mitziehcn. Es i st j e-d och merkwii rd ig , wenn e in er se it s

St ud en te n, di e n ur e in ige J ah re h ie rs in d, na ch d em n eue n Mel de re ch tm i tw a hl en d u rf e n, Auslander aber ,d ie h ie r mog li ch erwe is e s chon J ah r-zehnte leben, vom Wahlrecht ausge-

schlossen sind.

H .I. D as hat j a wohl auch etwa s mitIhrer eigenen His torie zu t un . Abe rg era de was M in de rhe it en a ng eh t,sind die Probleme sicher nicht

kl ei ne r g ewor de n. W ir de nk en d a a ndie wachsende Aus landerfeindlich-

keit,

A.L . I ch kenne kein einziges Volk,kein einziges Land, in dem Vor-

u rt ei le u nd F remdenhaB n icht exi st -ieren. Selbst in tradierten klas-

s isc he n Demok ra ti en w ir d m an m itd ie sem P robl em n icht f er ti g. S iche r-lich mufsten wir g er ad e ang es icht su ns er er j Un ge re n Ver ga ng en he it

besser damit umgehen.

Ich bin ja 1946 einzig und alleinaus d er Emigr at io n zurUckgek eh rt ,um beim Aufbau eines anderen

Deutschland mitzuhelfen. Es ist unsm.E. gelungen, wahrend der letztenvie rzi g Jahre, gerade bei jungenMens ch en, e in k ri ti sc he s B ewuE t-sein zu ver ankem. Niema ls zuvor

..!_ " ' _ n A _ r.,pn..rlltinn in

H.I. Die SPD tritt in ihremWahlprogramm fiir den Ausstieg aus

der Atomenergie sowie fiir eineTar if ge st al tu ng e in , d ie d en ene rg ie -

politischen Erfordemissen ent-sp ri ch t, m it d er Kons eq ue nz , g ege -b ene nf al ls a us de r EAM ausz us te i-

gen.

A .L . E in Ausstieg aus de r Atom-

e ne rgi e i st n ur da nn mog li ch , w en nwir tiber eine Stromerzeugungsalter-

native verfUgen. Die haben wirhe ut e n oc h ni cht . Ic h b in hu nd ert -prozentig dafUr , daB andere Energie-f ormen ges ucht wer den. Der m it te l-f ri st ig e Aus st ieg aus d er Kemcner -gie ist real isie rbar und vor allem

• .. ... _ _ " __ :; _~ __ l "n 3-n npr

 

Page 10: 8610 HI Auszüge aus der 1. Ausgabe unter dem  neuen Namen HIER UND JETZT Okt. 86

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Das Lokalmagazin

Es wird immerspannender werden

S e i ne D i s se r ta -

t io n s ch ri eb e r

z um T he ma " Le _

guminosenlecti-

n e u nd R h iz ob ie

n an ti g en e " (L u o-

r es ze nz - u nd

Elektronenmik-

r o sk o pi sc h e B i n-

dungsstudien)

u nd a uf d ie Fra-

g e, w ie m an

vom B i ol o ge n

zum Kulturchef

w ir d, v er we is t e r

m al e be n g an z

l oc ke r a u f

B re ch t, d er ja b e-

k a n nt l ic h Med i-

z in s tu di er te . D i e

Naturwissenschaf-

t en , in sbesondere

d ie C he mi e u nd

B i ol o gi e , z i eh e n

s ic h j ed oc h w ie

ein r o te r F ad en

d ur ch s ei n g es am -

t es S ch af fe n u nd

b il de n a uc h d en

ideolo gisc hen

U b er ba u. S ie b e-

s c h af t ig e n s i ch

m it d er Zerle-

g un g d es M en -

s ch en u nd d er

U m we lt a uf mik-

r o sk o pi s ch k l ei -

ne T ei lc h en , w e l-

c h e i n m u hs am e r

A rb ei t w ie de r z u

einem ganzen ge-

m a ch t w e rd e n,

s ta tt g le ic h d as

G a nz e z u b eg re i-

D ies e E rk en nt is , und di e Ta ts a ch e,

daB die Methode der Auffacherungen

f ur Lai en unv er st andl ich s ei , h at i hn

dazu gef iihr t, g leich das ganze s icht-

bar machen zu wollen. So heiBt

denn folglich ein Motto von ihm

"Sich tb armach en " und e in wei te re s

"Kul tur i st Ar be it m it N at ur " .De n

Grund st ei n f ur s eine Arb ei t m it u nd

an der Kultur legte der gebtirt ige Bre-

mer in Erlangen, nachdem er zu-

n achs t b ei d er Bunde sweh r und s pa -

t er b eim S tudium der Gen te chno lo -

gie ("nicht unbedingt ein Fort-

s ch ri tt f ur d ie Men schh ei t" ) n eg at i-

ve. aber nachhaltige Erfahrungen ge-

samrnelt hatte . Trotz oder gerade we-

g en d er Bunde sweh rzei t g in gen d ie

Ereignisse der 1ahre 67 - 70 nicht

spu rl os a n i hm v or ub er , do ch ni ch t

Demon st ra ti on en ode r d ie E rl ange r

Schlofsbesetzung sollen dafUr herhal-t en . s ondem d ie unv er kr ampf te Art

und We ise . w ie e r se it dem 1. April

seine Arbeit in Kassel angeht. Er

i st e in aus geze ichn et er Rhe to ri ke r,

und das mag ihm seine Arbeit im

Umgang mit d en v er schi ed en en Gre -

mien erleichtern , jedenfalls hat er d i-

v er se Aus st el lu ng en und Akt io nen

prasentiert , an deren Zus tandekom-

men man vorher, zumindest in

solch kurzer Zeit. kaum glauben

wol lt e. D ie sb ez ugl ic h k ann er si ch

ein gewisses Quantum sympathische

Arroganz bezuglich der Kulturwtiste

( "mi t Pa lme n, di e g ro fs e Sc ha tt en

wer fen" ) i n d ie se r Gegend s chon l ei -

s ten. Lob en swer t d ab ei i st auch, d aB

e r an a ll en F ront en d er h ie si gen S ze -

n e (Musik, Kun st , L it er at ur e tc .) a r-

b ei te t. So b es or gt e e r fu r d ie "Ka s-

sel kann's" Veranstal tung der Rocku-

co e in e Aus fa ll bu rg scha ft u nd kum-

mer t s ich u rn l azzkon ze rt e g en au so

int en siv wie u rn P er fo rmance s ode r

L it er at ur le sung en . S pr icht man ihn

a ll er di ngs a uf di e Qual it at de r von

i hm g ef or de rt en Kunst le r bzw. de r

E rg eb ni ss e a n. e nt zi eht e r si ch e i-

n er d ir ek ten Antwo rt m it e in em d ip -

lomatischen "als zweitoberste Kultu-

r inst anz ka nn i ch m ir da zu k ei n U r-

t ei l er la ub en , w ic ht ig i st do ch e rst

e inma l, d aB t ib er haup t e twas g et an

wird und nicht das Resultat".

"l__. ... ff oiht e~

ne erste Zwischenbilanz?

Dr. N.: Es gibt viel zu tun. warten

wir 's n ieht ab!

Hs- l: 1m Gegensatz zu Ihren Vorgan-

gem. d ie me hr o de r w eni ger ku nst -

voll einen Spagat vollfuhrten , arbei-

t en S ie j a t at sa ch li ch an a ll en F ron-

ten.

Dr. N .: D as i st j a ge rad e d as Spa n-

ne nd e a n de r A rbe it hi er i n K as se l.

und ich meine dabei nicht nur die

v ersc hi ede ne n Ang ebot e, di e ma n

kul tu re ll machen k ann, s ondem vor

allem die verschiedenen Schichten ,

f ur d ie man Kul tu ra rb ei t l ei st en muf s

und d er en kul tu re ll e u nd s oz ia le Be-

d ur fn isse , U rn ma l d re i gr un dv er-

sc hi ed ene Be isp ie le z u ne nn en , d a

gibt es die Futurist en z.B. an der

HBK. d a g ib t e s d ie zah lr ei ch en Aus -

l ande r und auch d as aus lauf ende I n-

dustrieproletariat.

Hs- I: Und d ie wol len S ie a ll e g le ich-

ermaBen bedienen?

Dr. N .: Mir l iegt e in e s aube re T ren-

nung der Beg ri ff e "Ci ty ku lt ur " und

"St ad tt ei lk ul tu r" am Her zen, wobei

man d ie Wohn- und Leben squa li ta t

i n d er Ci ty be ur te il en muS na ch de r

notwendigen Hoehkultur einerseits

u nd d emo was d en Leu ten ang ebot en

wir d, d ie dor t l eb en . Zwe i Beg ri ff e

i n d er Ver gang enhe it war en v er hee-

re nd. naml ic h "Umso nst u nd dr au-

Be n" un d "d eze nt ra li si er en ". Man

kann dezentral sinnvolle Kulturange-

a uc h, di e a ber e in en ga nz a nd ere n

Charakt er haben konnen, als das

was in der City lauft, Aber man

kann doch kein S taatstheater dezent-

r al is ie ren. Man muf s h er au sf in den

und f es ts te ll en , wel ch e kul tu re ll en

Bed ti rf ni ss e d ie Bevolke rung h at ,

die hier wohnt, denn es hat tiber-

haupt keinen Zweck, in irgendeinem

Be re ich z ehn wel tbe rt ihm te L eut e

einzuladen, fur eine Veranstal tung,

b ei d er da nn v iel le ic ht 23 i nt er es -

sierte Zuschauer sitzen.

H s- I: 1 st e s I hn en n un e he r e in An -

l iegen, d ie Kul tu r aus Kas se l h er au s

ent st eh en zu l as sen ode r e twas n ach

Kassel zu bringen?

D r. N .: Be ide s, u nd de sw ege n a uc h

d as S ti chwo rt " so zi al e Bas en s ch af -

fen". Da bedarf es im kulturellen Le-ben einschneidender Veranderungen,

u nd d ie se s g es ta lt er is ch e I nt er es se

i st j a auch d er Grund . war um ich d ie -

s en P os ten h ie r i n Kas se l ang enom-

men habe.

H s- I: Ma n ha t I hn en a lso e ige ne ge -

s ta lt er is ch e Mog li chke it en zug es i-

chert und macht das auch wahr?

Dr. N.: Man bemuh t s ich, d ie s wah r-

zumachen.

H s- J: Nun gi bt es j a di ese V er ni sa -

g enment al it at , g er ad e im verme in t-

l ic h e li tar en Ku ns tbe re ic h, d ie j a

vielerorts bessere Ergebnisse vernin-

d ert A lso: X re de t ni ch t mi t Y. weil

Z in 1976 mal e in e Ent sche id ung zu-

D:. N. : Das finde ich auch imrner

~I ede r s pa nn end, ab er i ch k an n da

ja a ls n eu h in zugekomrnene r vol l-

komrnen un~o:eingenomrnen Fragen~ tel len . N at ur li ch sa gen m ir da nn

l l?m er L eut e " ab er w isse n Si e de nn

nicht, daB der Herr .. .. mit Herro

t ibe rha up t n ic ht r ede t? " Ab er

s tr eng g enommen s in d d as s oz io lo -

gisch betrachtet 100 Leute, doch

m ern e A rbe it wi ll i ch f ur 1 90. 000

n :a ch en . Da s to rt e s m ich d ann auch

n icht , wenn e in s tadtbekann te r Ge-

sellschaf tskolurnnist in Unkenntnis

meine r P er son mich von vomhe re in

ang re if t, b lo fs wei l e r mal P re ss es p-re che r Yom Ku lt ur amt w ar und da s

noch nicht ganz verwunden hat.

H+l : Wie g~t i st d ie Bez iehung /d er

Kon takt ZWI schen d en v er schi ed e-

n en Kul tu rb er ei ch en und S ch af fen-

d en . G .i bt e s e in e L in ie !Abs pr ache

etc. ZWIschen z.B. dem Kunstverein

Theat er . Gal er ien. d em Kul tu ramt

Dr. N .: E s g ib t e in e s eh r gut e S ch ie -

ne zw is ch en dem Th eat er un d demKulturamt.

H+l : Welch e Rol le s pi el t d er Kun st -verein?

Dr. N.: Wir haben dort die "Him-

melsschreiber" gemacht, ansonsten

o rg an is ie rt d er Kun stve re in h al t s ei -ne Ausstellungen.

H+l : Die Aus st el lu ng en . d ie S ie zu-

st ande ge br ach t h abe n, z .B . A lpt -

r a. um Aut o mi t 7 .00 0 Be su che rn ,

R Ie se P ro le ta ri at , Manne r u sw. wa-ren doch auBerst erfolgreich ....

D~ . , ~ .: D er V erk auf a n Kat al oge n

bel Rlesenproletariat" war sensatio-

nell. das Poster von "Manner"

h ii n~ t u be ra ll , d och, d a b in i ch s eh r

zufneden. Dernnachs t s tartet d ie Urn-

wel tp laka te au ss te ll ung in Kas se ldann das P lakatgedicht ..... •

H+l: .. und wenn Sie so etwas in

Kas se l h ab en mocht en , d ann k lapp tdas auch?

~r . ~. : Ic~ habe uberall gute Leute,

di e m fo rr ru ere n un d da bi n i ch se hr

opt im is ti sch. d aB h ie r wei te rh in in-

t er es sa nt e un d spa nn ende Sac henstattfinden werden.

~+1 : Und wie s ieht e s m it d er Kul tu rausKassel heraus" aus?

! J r . N. : Vor ein paar Wochen fand

~ Sc hl it z z .B. da s Fes ti va l " Li ed er

im ~ar k" s ta tt , m it B et ei li gung d es

HeSSIschen Rundfunks . v ielen hessi-s c?en Bands . .. • d a h at te i ch Grund .

m ich auf zu regen. d aB n iemand aus

Kassel dabei war . doch andererseits

d rang t s ich mir d a qua li ta tsmi iB ig

noch kein Name auf. von dem lch

s ag en k ann, d er h at te d ab ei se in mus -sen.

H+l : Da wis sen S ie a ls o t ib er d ie I n-

z uc ht de r K asse le r Ro ck sz ene da s

g eg en se it ig e Hochs ch auke ln •u sw.bestens Bescheid?

I ? r . N.: Eigentl ich war ich diesbezug-

lich nur bei der "Kassel kann's"-

Es gibt

viel zu

tun,

warten

wir's nicht

ab

Verans~ltung im Bezug auf eine

Aus fa lI bt ir gs ch af t akt iv , I ch h ab e

mir d i~ Ver an st al tu ng auch ang es e-

h en . d ie Rocku co h at te e in en S tand

wah rend d es F es te s u rn d ie Neue Ga-

l er ie, u nd i ch h ab m ir ma l d ie Pl at -

ten von den Bands aus Kassel ge-kauft.

H+l: Und? Ein Urteil?

D r. N .: Si e e rwa rt en do ch n ic ht v on

mir, daB ich a ls Kul tu rd ezemen t von

Kass el z ur Fr ag e d er Qu al it at St el -lung nehme.

Hj-J: ein anderer Bereich: Perform an-

c~. In Sachen Malerei , Literatur , Mu-

sik tut sich ja etwas, aber Perfor-mance?

~ r. N .: Da wir d s ich zur Documen ta

j ed e Me nge t un. D ie s g eh or t zu d en

esoterischen Sachen, die man

macht, wei! sie esoterisch sind.Hs-J: Wenn man sie macht. 1st es

d enn n icht mog li eh , g en au so wie an-

d er e Ver an st al tu ng sr eihen. wen ig -

s tens auch e in lzwe imal im Monat e i-

n e Per forma nc e s tat tf in de n z u l as-sen?

Dr. N.: Das sollte moglich sein.

H+l : Her r Dr. Nor dhof f, w ir d anken

I hn en f ur d ie se s Ges pr ach und wun -

sc he n I hn en vi el E rf ol g m it I hr em

Konzept d er n eu en Kas se le r Kul tu r-poli tik,

Dr. N.: Es b le ib t s pann end und wir d

mit S icherheit auch imrner spannen-der werden.

Glanz im G

Da s K in o i n Ka ss el sc he

seine wahren Qualitaten w

decken. Die F ilmbet ri eb e

ben in den letzten Wo

Filrn theater renoviert und

.o\nspr tichen angepaBt. En

man auch in Kassel den

Stereo-Sound tiber eine ad

lage genielsen, ist die

auch dem visuellen Erl

r~ch~. Die Einrichtung einna im Glo ri a-Kino b ie te t

d ie Mog li chke it , v or b zw,

Be suc h mi t a nd ere n be i efee Meinungen auszutauschen

Es i .s t s chon , d aB in Kas s

~ as sl ert , u nd vi el le ic ht i st

I ich , K asse l w ie de r z u ei

stadt zu machen. Wir h

mehr Premieren . mehr Kin

s e, d aB in d en aus gehend en

ren die Tradition der SOer wlebt.

T U P E LF r ie d ri ch s pl at z

o b 2 1 U hr

/ f7~~:»: ,.KOSMETI

3 5 00 K aT e l e fon : ( 0561 )362

W i lh e l ms h o h er A l le e 2 9 4 - 2

 

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5/10/2018 8610 HI Auszüge aus der 1. Ausgabe unter dem neuen Namen HIER UND JETZT Okt. 86 - slidepdf.com

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Dis neoe Saison, in G6ttingen stets zum Anfang des Winterse-

mesters einqelautet, hat gerade begonnen. Und HIER + JETZT

weiB es genau: die neue Saison wird eine gute. Mehr noch: eswird die erste wirklich gute nach den sieben biblischen schlech-

ten, die beste seit 1979, der letzten, in der wir den ganz groBen

SpaB hatten, im Roxy Cappuchino schlUrften und im Omega zu

Spizz Energi, den Dead Kennedys und den Specials tanzten.

Wie gesagt, es passiert wieder etwas, und alles, was passiert,

lst eine Veranderung zum Guten und zum Wahren.

vo n F ra nk M ic he l k H G ~~Ob G6ttingens neue rot - grOne Stadt-

(m o b ile T raum - T anz ~ l e i < ~~~u~fN S •• )' ratsmehrheit mit Artur Levi als Ober-

D is c o G o tt in g e n) 1 * yr:=.cHA! J L J \ bOrgermeister dazu. geh6rt, muB sich

Trio Rio: New York _ Rio _ :c y ~. erst zeiqen, .Tokyo 31ft - = = DaB die kulturelle Paralyse em Ende

Von Zeit zu Zeit gibt es auch ma~£ F : : : l ' } = ' Q l,hhat, beweisen das Altstadtfest, das

was gutes aus der deutschen Sze- f l - - - -Juzi - Kurkonzert, die guten Kinoprog-ne.. Locker fl<?ckigeTanz~.usik m!!" • _, - ramme und die Spielzeiter6ffnungenkleinen Anleihen aus Sudamen· • , beid Th tkas Musikwel!. • : unserer el en ea er.

" • DaB die Leinestadt endlich auch Ober

Lionel Ritchie: Dancing on - ein gutes journalistisches Medium ver-

the ceiling I fOgt, versteht sich HIER und JETZTWas soli ich zu dieser Scheibe

noch groB sagen: Happy Music selbstredend. DaB die StraBen unserer Stadt bald angefOlit seinmade in USA. Hoffentlich singt er werden von einer Schar neuer Gasichter, die hoffentlich wahr-

uns mit der nachsten Single nicht haft jungen, klugen und sch6nen Menschen geh6ren werden,

wieder in den Schlaf. ist ebenso gewiB.

Und damit auch das Ausgehen wieder SpaB macht, wird derzeit

an jeder Ecke qeharnrne r t und gahobelt, gasagt und ge-

schraubt.Alle bauen sie um und bereiten sich vor auf das groBe

Ereignis:

OJ's FavoritsH IE R un d JE TZT

Janet Jackson: When I thinkof youIn der Tat hat Big Michael's Sisterden amerikanischen Disco Markt

Gottingen

 

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OJ's Favorits

HIER und JETZT

v o n M ic h ae l W e rn e r

( Ne w Y o rk / K a ss e l)

G ilb er to G il: T od a m eni na b ai-anaD e r w u nd e rb a rs t e O h rw u rm a ll e rZ e i te n . U n w i d er s t e hl i c h w a r m h er -z ig u nd b e gl Oc ke nd , e i n g an ze sk le inesMenschen leben la ng.

Ra nd y Cra wfo rd : A bs tra c tEmot ionsS ie is t a lte r geworde n, d ies ch wa rz e N ac h ti ga ll . U n d s ie i stn oc h im me r u ne nd li ch z ar t u ndz er br ec hl ic h. M it E le ga nz u nd

W O rd e b e s in gt s ie d ie L ie b e u ndd as L eb e n, u nd d u g la ub st i hr j e-d e s W o r t .

W a l ly B a d a ro u : E c h o e sA fr o- F u nk - D is co - S o un dt ra ckzur rnoqllchen V e r fi l m un g d e s t r a -g is c he n S c hi c ks a ls v o n S t . P a ul i-K il le r " Mu ck i" P in zn er . E is ka lth e i B . D u n ke l . G e h e i m ni s v ol l . E x t -r emta nzba r .

Love and mo ne y: All yo un e e d i s . ..P o p- M us ik . O h ne K on ku rr en z.Sch ne id ig, sch me ich elnd ,schraq, s e n t im e n t al . H e d o n is m u sim Spatsornmer 86.

Bruce Hornsb y a nd the ran-g e : T h e w ay i t i sE i nf ac h h O b sc h . D a B w ir d i e 9 r o-B a rt ig e P i a no - L in i e n u n a u ch m i t-t ag s im R ad io h ore n ko nne n,m a ch t d ie g an ze S ac h e n ur n oc h

schoner ,Amer ika n is ch .

T he S mi th - S om e g ir ls a re b ig -g e r t h a n o t h e r s .S o uv er an d o zi er t M o rr is se y z ud r an g en d e n F r ag e n d e r Z e it . S e i-n e Ju ng s a ntw ort en m it e in ersa mtwe ichenMe lod ie .

L eve rt- (Po p, p op , p op ) go esm y m i n dA us d er T ie fe d es He rze ns e ine c h te r S o ul - K l as s ik e r. I n u n ve r g-l e ic h li c he r M a ni e r w e i s en d i e N e -g e r d i e R i c h t u n g.

( sa y s o m e t hi ng o n ce , w h y s a y i t a g ai n)D a v id B y rn e

zwe i Jubilaen i n d e r F r ie d ri c h - E b er t S t r a Be . H o t L e gs , 2 Ja h-r e " L e t t h e g o od t im e s r o ll " a m 4 . O k t ob e r u n .? L o ll ip o p ~ - [ ah r i-g e s a m 1 1 . O k to b e r. B e id e T a ge s o ll e n g e . b uh r e~ d g e fe l rt w e r-d e n u n d w ir s in d a il e d a b ei . E lk e v om L ol li po p w ir d a uB e rd e mab dernnachst i m N e ue n K a uf h au s i n d e r O p e rn s tr aB e d e ~ R e -

s t a u ra n t b e tr i e b f O h re n . V o r a u s s ic h t li c h e r N a m e " C a fe S i d eC a r ". E i n ri c h tu n g sm a B i g i s t e i n e " o f fe n e G l a sk o n st r u kt i o n" y o r -

g e s e h e n u n d f a rb l i ch w i r. d ' s " b r om b . e e r, s c h w ar z u n .d g r a n lt " .D a s " S i d e C a r" w ir d m i t O f fn u nq s ze i te n v o n 1 D am b i s 1 a m g u t

i m R e nn e n l ie g en . W a s m a n ~ o m a ll se ~ ~sb ~ la c he l te n ! iv o ll n u nw i rk l ic h n i c ht s a g e n k a n n. O l e G e s c h a f ts f u hr e r d e r e i n ze l n e n

L a de n m u B te n i n l e t zt e r Z e i t d e s o t te r en i h re G e s c~ a ft e a ~ s d e nu m l ie g e n d e n T e l e fo n z e ll e n t a t ig e n , w e . il W :N m a l w i e de r d i e T e l e -f on r ec h nu n g n ic h t b e z a h lt h a tt e u n d d i e F i rm a P h o no g ra ~ m u B-

t e i h re e i ge n e n S c h al lp l at te n a u s d e m P la t te n la ? en a b zi e he n ,d a d i e L ie f er un g en n ic h t g e l e hn t w u rd e n . A u ch I ~ W l rt s ha u s

s i t ze n d i e Fausta u n d v o r a ll e m M e s se r g a nz s c h on l o ck e r. D e rA b e nt e ue r sp i el p la t z i m K l e in s ta d td s ch u ng e l i st a n j e ? e~ W o -

c h e ne n de b e li e bt e r u n d h a u fi qe r T r ef fp u nk t v o n P o li z ei u n dK ra nk en wa ge np e rs on al u nd d as a ll es i n e in em L ~d e n, i n "d e m G i pf el d e r U n ve r sc h ar nt h ei t, A u sl an d e r n u r I n B e g -

, le it un g d eut sch er F rau en E int ritt h ab en . .D o ch w a s s o l le n w ir u n s l a n ge O b e r La d e n a u fr e ge n , Ind ie e h ' k ei n M e n sc h m e hr h in ge h t - w id m en w ir l i~ be r

e i n p a a r Z e i le n u n se r er L i eb l in g sd i sc o , d e m n a ch w ie v o r' on e a nd o nl y' N ew Y or k. N ic ht n ur , d a B d o rt d ie b e st eu n d n e u e st e M u si k g e s p ie l t w ir d ( au B e r d e n n o rm a l, e ng ib t e s a u ch s pe zi el le S o ul u nd W av e A b en de ), n em ,demnachst w ir d e s a u ch w ie d e r L iv e - K o n z e rt e g e b en ,z u na c hs t J a zz . P h il ip C a th e ri ne u n d J o h n S c of ie l d s t e-h e n a u f d e m p r og ra m m , g e p la n t s i nd R o n al d S h an n on

J ac k so n , L e st e r B o wi e , d i e L o un g e L iz z ar d s, D ia m an d aG a la s . .. . W e it e r s o ! W o w i r s c h on b e i k o n z er t en s i nd .A b g es e h en v o n R o d u n d ~ h r is s ~ eh t 's .i n d i es e r S a is o n

d o c h w o hl t ra u ri g a u s. C u rt is M a yf ie l d g ln g a n K a ~ s el v o r-b e i u n d w o b le ib e n z . B . B a la am a nd t he A ng el , d i e ~ ou -

s e m ar ti ns , N ic k C a ve , S a nd i e S h aw o d e r d e r Teenlet-r a um u n se r es C h e fr e da kt e ur s, Ki m W i ld e ? N u tz t d a s M u -s ik th e a te r s e in e C h an c en w i rk li ch ? lm m e r m e h r i m K o m -

m e n i s t d a s T u pe lo . M us ta ph a, n ac h e in em U rl au b i n

L a s P a l m as ( m it U l ri ke ) g u t e r h o lt z u rO c k, w i r d a b O k t ~ be r a u chw ie d e r L iv e G i g s d e r w a v ig e re n A r t v e r an s ta lt e n. B l el b t n u r z ~

h o ff e n d a B e r b a ld e i ne K o nz e s si o n b i s 3 a m b e ko m m t, d e n n d .l eA t m os p h ar e i n d i e se m e h e m al ig e n ~ t a? li ss e m ~n t d ~ r F r e u d e 1 S tn a ch M ~ te r na c ht z u r z e i t e i n e r d e r w ir kl ic h e n K i ck s f u r s t re B g ep -l a gt e J o u rn a li s t e n. E in e e h e r b e -d a ue r li c he N a ch r ic h t k o mm t a u sd e m C af e M e mp h is . R e na te , d ieC h e fi n m u Bt e s ic h i m S e p t e m be r

e i n e r s ~ h w e r e n O p e r a ti o n u n t e rz i e -h e n , u n d w ir d u n s w o h l n o ch e i ni g eZ e it b e im m o rg e nd l ic h en C a fe u n d

i m N i g h tl if e f e hl e n. N ic h t n u r i m .M e m p hi s w ir d r e na t e a b e r d e r ze i tv e r tr e t e n d u r c h d i e a l ls e i ts b e l ie b -

t e B a b si d as N iv ea u b le ib t a ls o g e -w a h rt . A uB e r E u r en S e n s at i o ns r e -

p o rt e rn i s t a u ch d a s n e ue R a da rg e -r at u ns e re r F r eu n de u n d H e l fe r p a u-s e nl o s i m E i n sa t z. M i t V o r li e be a n

d e n 4 - s p u ri ge n E in - u n d A u s -f ah r ts s tr aB e n, e g al o b u m 3 a m i n

d e r Ho lla nd is che n, um 1 1 pm in de r .K o nr ad A d en au er o d er u m 7 U h r i n d e r F rO h a uf d e r W II -

h e lr n sh o b er A l le e . V o rs ic h t i st g e b o t en , d e n n w e nn a n de -r e a u f st e h en s i nd d i e n o c h w a ch .

Kassel

... Urlaubsreif .

die Vertretung

K as se ls g ro Bt er " Ro d t he M od "- F an f ie be rt d em 2 5.0 kt ob er e nt ge ge n

A.~ 25. O k t~ .b e r i s t e s s o ~e i t, R o ~ t h ~ M o d , d e r b i s v o r k u rz e m d e n N a me n K a ss e l n ic h t e i n m al g e -h o rt h a tt e , z u n d et e b e nh i er d a s H ig h li gh t d e r K o nz e rt s ai s on . F O r u n s e i n G r u nd , s i ch m a l m i t K a s-s e ~ s b e ka ~ n te s t e m R o d , S t ew a r t- F a n , T o m L ~ e b e h en z ( H o t L e g s /P a r fO r m e ri a ) z u t r e ff e n . S o g u t e ss e m T e r m ln ka le n d er z u he B , h a t e r R o d d y b e l f a st a ll e n K o n z e rt e n d e r d i e s ja h ri qe n E u ro p a to u r g e se -h e n, k la r, d a B e r d e m G i g i n K a ss e l n a tO r li ch b e s on d e rs f re u di g e n tg e ge n fi e be r t.

H +J : D u h a s t D e in L ik al n a ch e i ne m s e in e r g r eB t en H it s b e n an n t, s e in e n H a ar s ch n it t O b e rn o m me nho rs t tagaus ta ge in se ine Plat ten , wie kam es da zu? '

T L : E s b e ga n n m i t d e r " N ig h t o n t h e T o w n "- L P, d i e d a m a ls b e i m i r d e n S o un d tr a ck f Or e i ne r o ma n ti -s c he B e ge g nu n g d e r k o nk re t e re n A r t l i e fe r te . U n d v o n d a a n f a n d i ch f O r j ed e G e m Ot s la g e u n d j e -d e s E r le b ni s d e n p a ss e nd e n S o ng b e i R o d . D ie s e B e zi e hu n g l au t t a u c h a u ss c hl ie B li c h O b e r d ie M u -s i k, m i ch i nt e re s si e re n k e in e N a ch r ic h te n O b e r se i ne n e ue s te B lo n d in e o d e r s e i n en l e tz t en S u ffw a s z a h lt , i s t d ie j ew e il s l e tz t e L P u n d d i e B e d eu t un g , d i e v i e le s e in e r S t Oc k e f Or m i c h h a b en . 'H + J : S o n s t n i c h ts ?

T L : N e in . W i r h a b e n b e s ti m mt e i ne a h nl l-c h e E in s te l lu n g z u F r au e n, F r e un d e n u n dP a rt ie s ( A nm . d e r R e d .: W e r h a t d i en i c ht ? ) , a b e r z u m B e i sp i e l s e i n e A u f tr i tt ei n S u n C i ty , s e i ne f rO h e re n F l ir ts m i t d e rs c ho t ti s ch e n R e c ht e n, d a s s in d D in g e,d i e i c h g a n z k la r a b le h n e.

I m po n ie r en d a ge g e n t u t m i r , w i e e r P r o l o-d a s e in u n d H o l ly w o o d -L i fe s t yl e m O h e l o su n d u n g e ni e r t m i t e in a n d e r v e r b in d e nk an n , C h i c u n d R o c k 'n 'R o lI , e d e ls t es P a r-f U m u n d d e n D re c k d e r V o ro r ts t ra B en .H + J: F O r D i c h u n b e w uB t v i e ll e ic h t a u c hd i e I n s p ir a t io n , n a c h D e i ne r R o c k kn e i p en u n a u s ge r ec h ne t i n W i lh e lm s h eh e e i nee d l e P a r fO m e r ia z u e r e ff e n e n?

T L: K a n n s e in , d a B d a w a s d ra n i st , d a h a-b e i ch n o ch n ic h t s o g e na u d r Ob e r n a c hg e -d a ch t . A b e r b e id e s s c h li e Bt s ic h g e ge n se i -t ig d o c h n i c h t a u s , o d e r ? M a n i s t j a a lsR o d S t e w ar t- F an k e in t o ta l a n de r erM e ns c h a ls a il e a n de r en , u n d m a ns t re i ch t d a s j a a u ch n ic h t h e r a us . S c ha u ,e i ni ge L e ut e s it z en a b e nd s z u ha u se u n d

l e se n S a rt re , a n de r e g e he n z u M c Do n al d su nd i ch h e re m ir h al t P l at te n v on R o d a n .H+J : L ieb l ings t~e l?

Tl: T o n i gh t I ' m y o u r s , K i ll i ng o f G e o r gi e ,S t ay W ~ h m e u n d n a t Or li ch H o t L e g s .E ve r y B e a t o f ' " i st n a ch d r ei d e ut li c h

s c h w ac h e r e n w i e d e r e i n e g a n z g r o B ar t ig eL P , b a ck t o t h e r o ot s , w e g v o n H o l l yw o o d.D a h a t e r w ie d e r m a l m ~ K o nv e nt io n e n g e -b r oc h e n, u n d m a n s ie h t' s a m E r fo l g, d a sk a nn e r s i c h l e is t en w ie k e in a n de r er .

I'd rather die young

N ig ht in a town

Tom is Rod- Who is the Mod?

K e i ne N e u ig k e it e n v o n P t a rr e r s to c h t e r C h r i st i na ,d e s ha lb z u m S c hl u B n o c h d i e s c h o n st s N a ch r ic h td e s M o n at s : A u c h i n K a s se l g ib t e s h O b sc h e F r au -

e n . B e s t es B e is p ie l : C l au d ia ! D ie T e il na h m e a ne i n e r F o t o s t or y f O r D e u ts c h l an d s g r e B te s a t ir i -

s c he J ug e nd w oc h e nz e it s ch r if t h a t s i e g a nzs e lb s tb e w uB t ( d er S t ol z K a ss e le r F r au e n) a b ge -

l e hn t u n d w a h r e n d u n s e re r R e p or ta g e O b e r S ho w -b u si ne s s u n d B u n d es li ga m u Bt e s ie d i e S c h u l-b a nk d r Oc k en . W i r s in d a b e r g a n z s ic h e r, d a B

s ic h s o vi e l A n m u t u n d S c h o n he i t n o ch g e wa lt iga u sz a hl e n w e rd e n u n d C l a u di a O b e r ku rz o d e r

l an g z u T o p - M o de l a va nc ie rt . D as Z eu g d az u h at s ie , a u ch i mK o p t, u n d w i r k O re n s i e h i er m it z u r " N i gh t a n d D a y" - F r au d e s M o -

n a ts . W e n n s ie E u ch e i ne s T a ge s m a l v o n d e n T i te l se i te n v o n

C o s mo p o li ta n u n d V o g u e anlachelt, d e n kt i m me r da ra n , w o I h re s z u e r st g e le s e n h a b t.

/~~~

.~~

H A P P Y H @ U

k:iglich 1 7 - 18 U

jeder Cocktail ( J

 

Page 13: 8610 HI Auszüge aus der 1. Ausgabe unter dem  neuen Namen HIER UND JETZT Okt. 86

5/10/2018 8610 HI Auszüge aus der 1. Ausgabe unter dem neuen Namen HIER UND JETZT Okt. 86 - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/8610-hi-auszuege-aus-der-1-ausgabe-unter-dem-neuen-namen-hier-und-jetzt-okt-86 13/13

Alles Theater

Das Ope rnhaus s ta rt et e m it e iner

N eu in sze nie ru ng v on Wagner s

"Gott erdammerung" , das Schau-

spi el ha us pra se nt ie rt e Goe thes

"Faus t I ", im T IF sch li eB li ch be-

gann der Theaterherbst mit

"Gust", einer Pro duktion von

Her ber t A ch te rn bu sc h. I nsg e-samt funf Premieren gab es in

den e rs te n Tagen der neuen Spi el -

z ei t am Kas se le r S ta at st he at er z u

s ehen , verbunden mit e inem dre i-

ta gig en T hea te rf es t - e in im po -

s an ter S ais on st ar t a ls o u nd ei n

P ro gr amm der G eg en sa tz e, d as

a uch den Spi el pl an der kommen-

d en Woc hen ch ar ak te ris ie rt 1m

Op ern haus, das mit Wag ner s

"Gott erdammerung" d ie 1983 be-

gonnene Neuerarbe it ung der Tet -

r al og ie "Ri ng der Nie be lungen"

a bsch loB - der Zyk lus wird ubr i-

g en s im F rii hja hr '8 7 u nd z ur d o-

c umenta j ewei ls kompl et t a ufge -

fiihrt - steht im Oktober eine

weitere Premiere auf dem Pro-

gramm. Karl Mil lockers "Bettel -

s tudent " i st am 11. Okt ober e rs t-

mals zu sehen. Dri tt er Programm-pun kt d er n eu en Oper ns ais on :

"viva la mamma" vo n Gaetano

Donizet ti . Elf Wiederaufnahmen

erganzen das musikal ische Reper-

t oi re . Dazu gehor t neben Bee tho-

vens "Fide lio" , der "Zauberflote"

ode r "Ai da " a uch das E rfol gsmu-

sical aus der vergangenen

Spi el ze it . V ie rz ehn wei te re Vor -

st el lu ng en mi t d er b is lan g s ta n-

d ig a usve rkauft en "West s ide s to -

ry" sind vorerst geplant.

Zum Auf ta kt i m S ch au sp iel al so

das S ti ic k der S ti ic ke i n der deu t-

s chen L it er at ur . " Faus t I " wird i n

K as se l m it e in em el fk op fi ge n

Ensemble rea li siert, a ll e Darstel -

ler iibernehmen unterschiedliche

R oll en in d er I nsz en ie ru ng d es

Obe rspi el le it er s Pet er S ie fe rt .

Komodia nt is ch dagegen beg inntd er Okt ob er . E du ar do d e F lil ip -

p os n eap oli tan is ch e Komodie

" Samst ag S on nt ag Mon ta g" h at

am 4. Premier e. Das Stiick be-

s ch rei bt, w ie s ch on im Ti tel a n-

gedeu te t, d ie Turbu le nz en e ines

Wochenendes e iner neapoli tani -

schen GroBfamilie.

Woody Allens "Mach's n och-

m al, S am !" g eh or t e be n f al ls zu

d en E rf olg en d er v er gan gen en

Spielzeit. Wegen der groBen

Nac hf ra ge wur de d ie I ns ze nie -

r un g v on C ar lo s T raf ic v om TI F

und i st d or t er st ma ls am 12. Ok-

tob er zu sehen . Vorg eseh ene

Wiederaufnahmen im Schauspie l:

Produktionen von Beckett,

B re ch t, Shake spea re , Horva th ,

T sc he ch ow , Gol do ni , V alen ti n

und Kleist.

Neues a us dem TIF - Dazu gehor t

neben der e rs te n Ins ze ni erung e i-

nes Achternbusch-Stoffes in Kas-

sel auch die Westd eutsche Er-

s ta uf fi ih rung von "Schl ot el ode r

was so lls" , einer Komodie desDDR -Auto ren Ch ri st op h Hei n.

Schlote l skizz iert die Geschichte

e ines unbequemen Int el le kt ue l-

len, der an die Basis "ver-

s ch ic kt" w ir d u nd au ch d or t m it

seinen Ansichten sch eiter t.

Ebenfal ls im Oktober prasent ie rt

d as TI F d ie U ra uf fii hr un g ein er

Auf tr agsope r von Wil he lm Die -

ter Siebert nach dem Roman

"Die Tigerin" v on Walter Ser-

n er . "L ie be, T od u nd Ta ng o" is t

die Geschichte e ines Dre il sigjah-

rigen, der glaubt, schon alles

h in te r s ic h z u haben . Das Unvor -

s te ll ba re ges ch ie ht . E r t ri ff t d ie

F ra u s ei nes L eb en s, L iz zy , d ie

"Tiger in", die glaubt, n ichts

mehr vor s ic h z u haben .

Wiede ra ufgenommen i n den T IF -

Spielplan wurden Nigel Wil-l iams ' "Kl as se nfei nd", "Du bis t

m ei ne Mut te r" v on J oo p Admi -

r al , Ken Campbel ls "Ausf lug mit

Cl owns ", "D er S an dma nn " v on

S ie fe rUE.T.A. Hof fmann und der

Dauererfolg "Offene Zweierbezie-

hung".

t ina

In Hannover trifft sich in den

kommenden Wochen d ie Avant -

garde der i n- und aus la nd is chen ,

speziel l der belgi schen Tanzthea-

t er -Forma ti onen . Anl af s i st das

I nte rn ati on al e F est iv al Fr eie r

Theater vom 16. bis 25. Okto-

ber, das sich diesmal neuerenT re nds und Techn iken des Tanz-

theaters widmet. Die Palette

r ei ch t v on St ud ien s en eg ale si-

scher Tanzriten und japanischen

F orme n d es Bu to h T an zes i ib er

Punk-Rock-Tanz u nd M in ima l

D an ce b is h in z u Var ia ti on en in

V er bin du ng v on ta nze ri sc he n

und t he at ra li sc hen E lement en .

Ebenso ver tr et en s ind Gruppen ,

die mit visuellen Bildern und

e lek tr on is ch er Mus ik ar be it en

oder Performance, b ild end e

Kunst , V ideo und The at er m it ei -

Shows" mit Kabaret t und Per fo r-

m an ce e rg an ze n d as F es tiv al-

P rogramm. Nahere Informa ti o-

nen s ind beim The at erbl iro Han-

n ov er , T el ef on 0 51 11 13 43 4 er -

hal tl ich, Termine im Veranstal t-

ungskalender

In Erganzung zu den Inszenierun-

g en "D ie Mowe'' v on Anto n Ce -

chov u nd Lessin gs "Minn a von

Bamhelm" organisiert das

Deutsche Theater jewei ls e in Bei -

p rogramm mit Vor tr agen und Le-sungen zu ausgewahl te n Tex te n

beider Dich ter. Die Cech ov-

Mat inee , die in Zusammenarbei t

m it der VHS vorbe re it et w ird, i st

fur den 5. Oktober, 11.15 Uh r,

geplant.

Um Gott ho ld E ph ra im Le ssi ng

geht es in der Matinee am 12.

Ok tober um 11 .15 Uhr. Je nach

Publikumsinteresse und Zuspruch

s ind auch f ii r d ie wei te re n Ins ze -

nierungen Beiprogramme und Le-

sungen in der Planung.

"Warten auf Niveau" ... Das

kann spannend werden irn CafeAufschwung mit seinem kul inari-

schen und auBerkulinari schen An-

gebot vom Reckt uren b is z ur Par -

tnerwahl ohne Qual, dazwischen

noch ein Drink oder die Erful-

l un g je gl ich er Wun sc he, S pa n-

nend wird 's vor allem, weil d ie

h albe Mannschaft str eikt, d er

Barrn ixer flugs den Zau berer

m imt, der T ra nsve st it p lo tz li ch

Hausmei st er wird und der Mus i-

k er n un zu r Ba lle tt ra tte . U nd d ie

Reisegrupp e, die in das miide

Cafe Aufsc hwung herei np la tz t,

e rwar te t nat ii rl ic h n ic ht nur Auf -

s chwung , sonde rn auch Niveau.

Das JT-Ensemble , die Mitgl ieder

von Circolin o Pico Bello und

d as O ri g. H ar ry S an dma n Quar -

t et t i ib ri ge ns e benfal ls . S ie p ra -

sentieren an diesem Abend nat ii r-

lic h i hr P ro gr am rn . V ar iet e im

IT mit Songs, Szenen, Scet-

chen, Musik, Akrobatik, Ac-

tion, Improvisation, Kabarett.

Und damit d ie Mis chung s timmt,

probiert au ch Jeder das, was er

schon mal machen wo llte, der

Schau spieler die Clownsnummer,

d er Mus ik er d en Akr ob ate n, d er

Clown den Schauspieler."Warten

auf Niveau" heiBt e s e rs tmal s am

16. Okt ober um 21 Uhr .

Mit der neuen Splelzeit

klindlgen slch 1m Jungen

Theater auch neue Geslch-

ter an. Veranderungen gab

es 1m Ensemble und In Sa-

chen Kinder- und Jugend-

theater. Alle Funf sind

der Partie zur er-

Gerd

"Man kann vor der KameraaucheineFratze ziehen", erklart Gerd Rusten-beck auf seine TV-Erfahrungen ange-sproc hen. "Haup ts ac he , e s i st d ieRicht ige." Auf das, was sich im In-nem abspiel t, wird da kein Wert ge-legt. Gerd hatte wahrend seiner Aus-bildung in Koln bereits Stuckvertra-ge, gelegentlich Rollen in Vorabend-

s er ie n. Nun a lso das fes te Engage-ment in GBttingen:- Eine Standortbe-stimmung. "Ich versuche, herauszufin-den , was i n mir s te ck t, was i ch l ei -s tenkannund was nicht ,und was ichverandern konnte . Dabei geht' s mirnicht urn technische Dinge , sondemauch umGefllhle. Meine Albeit muSauch gefuhlsmafsig mit meinen Ansp-riichen Ubereinstimmen", Standortbe-stimmung,das betrifft auch Gerds be-rufliche Perspektive als Schauspieler."Ich habe das Bedilrfnis, mich welter-z uen tw ic ke ln u nd z u verandern,

Wenn's am Theater nicht klappt, rna-cheich was anderes."Erste vorlaufige Prognose: "Ich glau-be, die Arbei t hie r i st e twas, das mirnahekommt.Mal sehen."

FrankBetzelt

"Ich wollte ein kleines, festes Ensem-ble, offenere Arbeitsforrnen, Struktu-ren, die etwas mit Mitbestimmung zutun haben", forrnuliert Frank Betzeltseine Anspriiche an das Theater, dieer in Gottingen fUr realisierbar halt."Es macht sicher SpaS, StUcke mitauszusuchen oder Projekte ohne festeStilckvorlage. Doch entscheidend ist,daS man E in ll uS nehmen kann aufdas , was gespi el t w ird, das bri ng tauch neue Ideen und vor a llem Ant-rieb." Das Tubinger Zimmertheaterwar die Buhne, bei der Frank sichur-

spriinglich immer bewerben wollte,bis sich mit dem Wechsel des Inten-dan te n auch das Konzept anderte,

"Da s JT war im Grunde das e inzi geTheater, von dem ich wuSte , daS es

VerenaKoch

" Ic h g la ube und hof fe , daS i ch h ie rsehr vie l spielen kann' ', e rklart Ver-ena Koch, die nach ihrer Ausbi ldung

in Frankfurt am JT ihre erste Spiel -z ei t a bsol vi er t. Nach i hrem Vor -sprechterrnin sah sie sich abends e i-ne Vorste llung an und staunte i lberdie Diskussionsbereitschaft der Betei-l ig te n. "Man kommt h ie r a uch garn ich t d ru rn her um, s ic h mi t d enStucken auseinanderzusetzen. Andersalsan vielen BUhnenfindet man sichnicht auf irgendeinem Besetzungsp-Ian wieder. Es gibt gemeinsame Sit -zungen und auch gemeinsame Ent -scheidungen." Verena Koch mochtesich ausprobieren. "Nach drei JahrenTheorie i st man doch sehr ste if undUnsicherhei ten lassen sich Uber e i-nen prakt ischen Weg am besten ab-

S ein E in sta nd.~· a ls Intendant

Mit Spannung erwartet wird dieSpiel-zeitdes Deutschen Theaters unterneu-er Lei tung. Offiz ie ll zum I. Septem-ber t ra t Heinz Engels die Nachfolgevon GUnther Fleckenstein an. Keineleichte Aufgabe flir den neuen Inten-danten, der mit seiner Konzeption aneine zwanzigjahrige Ara anknilpft.Er-ste Anhaltspunkte und Ergebnisse die-ser Konzeption - die kilnftige Linie

des Hauses - werden sich sicherl ichin den kommenden Theatermonatenabzeichnen. Vorerst zur Diskussionsteht die Startphase, der Einstand desIntendanten.Empfinden Sle so etwas wleErwartungsdruck oder lalUslch das mit dem Reiz der neu-en, wiederum nlcht leichtenAufgabe kompensieren?

Der Reiz des Neuen spielt sicherliche ine Rol le , die vie len Akt ivitaten,die da zusammenkommen. Es machtja auch SpaS,an vie len Ecken zuko-chen. Erwartungsdruck - im Momentver spure i ch i hn noch nicht, Wirstecken mit ten in den Proben fur dieMowe, da lauft a lles hervorragend,vie lleicht erwischt es mich noch inder SchluSphase. Jetzt macht's erst-mal SpaS. Durch das ganze organisa-torische Pcnsumkann mansolcheGe-flihleauch schneller ablegen. DieOr-ganisat ion friSt e iniges an Zei t, die

Neuerungen im Kinder- und Jugend-theaterbereich zum Beispiel oder di~·Werbung, bei der wir versuchen wol-l en , das Image , wie e s s ic h bei denSaisonplakaten schon ankilndigt, wei-terzufllhren.Was soil denn kUnftig In Sa-chen Werbung passieren?

Wir werden auf a ile Fai le mehr Wer-bung machen. Sie i st ja bisher immersehr series gewesen, wird sie grund-satzlich auch bleibcn. Wir gestaltendas Ganze nur e in biRchen frecher,BeispieldafUrist auchdie Unterschrif-tensammlung vor dem Theater. Hinzukommen die Prospekte, die Theater-zeitung.

Thema Startphase. Wle urn-fangrelch wird sie Ihrer An-sicht nach ablaufen? BleibtSplelraum fUr Experimenteoder heifit es erstmal abwa-gen?Der Spielplan ist ja zunachst festge-s chri cben , i nsofem wird das J ahr,wenn nichts dazwischenkommt plus-minus laufen. Dastoile Stuck,furchtei ch , kommt n ic ht , I ch b in a uf demSti lckemarkt gut orientiert, es gibtzahlreiche Kontakte zu Verlagen undLektoren. Die Moglichkeit, da gibt'swastolles, dasmache ich, enthalt die-:se r P la n n ur b ed in gt . D a is t a uchnoch das P ri nz ip n ic ht immer nurNeues rnachen zu mUssen.Der ZwangzudeutschenErst- und UrauffllhrungenmuSnicht sein.

Haben Sle In Ihrem Pro grammSchwerpunk te g esetzt, glbt esProduktlonen, die Ihnen be-

Neun

Fragen an

Heinz Engels

Ein SchwerpunkUhemaauch in asthe-t is cher Hinsi ch t g ib t e s n ic ht . D iePlanung ist von uns aus wei t vorausgelaufen. Die Schauspie le r habenschlieBlich auch das Bedilrfnis, sehrfriih zu wissen, was sie a ls nachstes

spielen. Cechov steht sicher nicht soohne Wei teres an der Spi tze. SeineStucke sind eine groSe Vorliebe vonmir. So gesehen spieltda auch einge-wisserEgoismushinein.Auf derande-

ren Sei te i st e ine gewisse AffinitatzumStilckauch ganz gesund. Wasichim Prospekt erklart habe, "Krit ischund verstandnisvoll mit Menschenumgehen", das trifft auf das Klima inCechovs StUckenzu und ist so gese-hen auch ein Schwerpunkt meiner In-szenierung.Ihre ersteMtiwe, l ieste in t ra ge s,IIges Stiick.Sicher, die Situation im StUckirnpli-ziert eine gewisse Tragheit, Doch ichhoffe und glaube, daS sich das nichtauf die AuffUhrung ubertragt , Es i st

eher die Nervigkeit unter diesen bei-laufigen lapidaren Texten. Das StUckisteigentlich einWechselbad von Ge-filhlen und Beziehungen und schonvon daher n ic ht l angwei li g. ManmuSnatilrlich eine Antenne dafUrha-b en u nd d as G an ze n ic ht in e in enklassischen pathetischen Bogen span-nen.Gib t es Stuck e, die Sie beson-ders gern Inszenlerenwiirden oder Sch werpu nkte,

die Sie langfrlstlg planen?Ich personlich habe eine Vorliebe fUrStucke, die sich Uber eine psycholo-gisch-realistische Handlungsweise rea-lisieren lassen. Mit den Schwerpunk-ten verha lt essichimmer wie mit der

nachsten Inszenierung. Das IiebsteKind ist immer das, was man gerade

aufdem ArmhaltEs wird mit Sicherhei t kilnftig nichtso e ine massive Autorenpt lege ge-ben , a be r wenn i ch an e inen j ungenAutorwie Heidenreich denke,der eini-

ge gute Stuckegeschrieben hat, konn-teman auch mehrere Sachen vonihmmachen. Ich konnte mir vorstel len,daS Ibsen einwichtiger Autor werdenkonnte, der lange nicht gespielt wur-de, zumal sein zentrales Thema, dieLebenslilge,jeden fUr sich betrifft.Empflnden Sle es als Bela-stung, zunachst auch an derIn ten dan z Ihres Vorgiin gers

Ins ze nl erung, d ies lc h zu nac hs t w lezlcmlich schwerfal-

sehatzen Sle d abePublikumsreaktlonen eJ a, w ie g eh t m an d amnachst freue ich mich Uve Resonanz am AnfaAbos laufen prima. Ichwird s ehr s chne ll mersich gei rrt hat , oder wsprochen wird, das sowird. MeineInszenierungen zum Babsolut nicht kulinari sauf keinen Fall Geflstattfinden, das ware einreihung von Belangloinszeniere in dieserStUcke,die Move, Kabaein Klassiker, der e inhat - und Mein FreundKomodie mit groSerwill ich zugleich dokumauch Komodien ebensolegit im sind. Und wasmeines Vorgangers betreinfach anpacken. Ehrfustigesware falsch.Warum enthatt Ihkaum politische Stiicke"So gut so s ch le ch t" ,VerfUhrbarkeit,das istlut politisches Thema. Il it isches Theater, dasFrage der Qualitat, Oppd e ic h g em e ma ch en .Beispiel auch einneuesvid Levin zum Themagense lekt ie rung, e in

S to ff , a be r e r e rfordeMoglichkei ten zu vieHanglage Meerblick isBeispiel, der aktuelles en de , b ei d em miKampf bis aufs Messergabe es BesetzungsschwAbschlleflend ein e

Stellenwer t des Thsag ten In Ihrerde, mit Theaterdie Welt n ieht versind denn d a nochliven?Es i st mei ne Aufgabemann wenn zu veranddie langsame Methodistdie Devise, dann kanken . E in Z it at , a uc ht is ch k li ng t, i n d ie sekann dieFackel einpaartragen. Ichkann rurhumhen miteinander votierechen, Sensibilitat fUrAmitteln, da liegen mein