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Abschlussbericht
Verbundprojekt
„Chemical-reagent free in-situ Phosphat Sensor based on
innovative opto-electrochemical principles“
-CaliPSo-
Teilvorhaben
„Optik- und Gesamtsystementwicklung“
Förderkennzeichen: 03F0481A
Laufzeit: 01.10.2008 bis 30.09.2011
Fertigstellung des Berichtes: 05.01.2012
Vorgelegt von der
TriOS Mess- und Datentechnik GmbH
Bürgermeister-Brötje-Str. 25
26180 Rastede
Verbundkoordinator:
Dipl.-Phys. Rüdiger Heuermann
2
Inhaltsverzeichnis
1 Aufgabenstellung ................................................................................................. 5
2 Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben geführt wurde .............................. 5
3 Planung und Ablauf des Vorhabens..................................................................... 6
4 Wissenschaftlicher und technischer Stand, an den angeknüpft wurde ................ 6
5 Zusammenarbeit mit anderen Stellen ................................................................ 10
6 Erzielte Ergebnisse ............................................................................................ 11
7 Voraussichtlicher Nutzen/Verwertbarkeit der Ergebnisse und Erfahrungen....... 30
8 Ergebnisse Dritter .............................................................................................. 31
9 Veröffentlichung der Ergebnisse ........................................................................ 31
3
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Spektralauflösendes, tauchbares VIS-Photometer (VIPER)......................... 11
Abb. 2: Spektrometervergleich (von links nach rechts: Zeiss, MINOS, Hamamatsu) 12
Abb. 3: Einzel- und Summenspektren (schwarz) der vier eingesetzten LEDs.......... 14
Abb. 4: Optikblock .................................................................................................... 14
Abb. 5: Platinensatz im Bestückungsautomat........................................................... 15
Abb. 6: Mechanische Konzeption des Photometers ................................................. 16
Abb. 7: Temperaturfühler.......................................................................................... 16
Abb. 8: Distanzstangen............................................................................................. 17
Abb. 9: Durchflusszelle mit eingebautem VIS-Photometer VIPER ........................... 17
Abb. 10: Probenhalter im optischen Pfad des VIPERs (links) und einzeln (rechts) .. 18
Abb. 11: Durchflusszelle im Halbschnitt.................................................................... 19
Abb. 12: Durchflusszelle mit peristaltischer Pumpe.................................................. 19
Abb. 13: MSDA-XE-Bedienoberfläche für das VIS-Photometer VIPER (Messung eines beschichteten ITO-Glases) ...................................................................... 20
Abb. 14: MSDA-XE-Bedienoberfläche für das VIS-Photometer VIPER (Messung von der Teststation Geeste in Bremerhaven)........................................................... 21
Abb. 15: MSDA-XE-Bedienoberfläche für das VIS-Photometer VIPER (Messung von Holmiumoxid) .................................................................................................... 22
Abb. 16: MSDA-XE-Bedienoberfläche für das VIS-Photometer VIPER (Einzelspektren der LEDs)................................................................................. 23
Abb. 17: Testinstallation in der Geestemündung (von links nach rechts: UV-Prozessphotometer ProPS, CTD und VIS-Prozessphotometer VIPER) ............ 24
Abb. 18: Messungen im Labormaßstab.................................................................... 25
Abb. 19: Temperaturtest der VIPER im Klimaschrank.............................................. 26
Abb. 20: Absorptionsspektren in Luft bei verschiedenen Temperaturen (Luftbasis 20°C) ................................................................................................................. 27
Abb. 21: Lichtintensität der LEDs in Abhängigkeit der Temperatur .......................... 28
4
Abb. 22: Korrigierte Absorptionsspektren in Luft bei verschiedenen Temperaturen (Luftbasis 20°C)................................................................................................. 29
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Spektrometervergleich (von links nach rechts: Zeiss, MINOS, Hamamatsu) 12
5
1 Aufgabenstellung
Ziel des Teilvorhabens ist die Entwicklung eines neuartigen Phosphatsensors
für das online-Monitoring in Küsten- und Ästuargebieten. Dieser Sensor
benötigt im Gegensatz zu den Nährstoffanalysatoren keine Chemikalien und
damit keine beweglichen Komponenten für die Durchführung der chemischen
Reaktion. Das Messprinzip des in diesem Projekt zu entwickelnden
Phosphatsensors basiert im Wesentlichen auf einer Kombination von
optischen und elektrochemischen Komponenten. Der selektive Nachweis des
Phosphates beruht auf der Reaktion von Phosphat mit Cobaltoxiden bzw. auf
der Reaktion von Phosphat mit durch Plasmaverfahren modifizierten Cobalt-
Porphyrinkomplexen.
Innerhalb dieses Vorhabens soll daher ein neuartiges Messprinzip, das auf
einer Kombination von elektrochemischen Verfahren mit einer hochpräzisen
optischen Transmissionsmessung beruht, in einen funktionsfähigen
Prototypen überführt und in marinen Umgebungen erprobt werden.
2 Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben geführt wurde
Eine entscheidende Voraussetzung für dieses Vorhaben war die
Notwendigkeit einer zuverlässigen reagenzienfreien Messung des
Pflanzennährstoffes Phosphat. Durch zunehmende Eutrophierung von
Gewässern in Form von phosphatreichen Düngern oder Produkten aus der
Reinigungsindustrie (z.B. Wasch- oder Spülmittel) ist die Bestimmung dieses
Analyten sowohl von großem wissenschaftlichen als auch enormen
wachsenden wirtschaftlichen Interesse. Zur Kontrolle der bestehenden
gesetzlichen Vorgaben (z.B. EU-Trinkwasserrichtlinie) gewinnen
Messstationen immer mehr an Bedeutung und ermöglichen ein schnelleres
Eingreifen bei erhöhten Konzentrationen.
Als bisher kommerziell eingesetzte Geräte für die Messung von Phosphat-
Ionen werden nasschemische Analyseautomaten eingesetzt. Diese
Automaten können nur mit einem erhöhten Wartungsaufwand betrieben
werden, da regelmäßig Chemikalien nachgefüllt und das Peristaltik-
Pumpensystem überprüft werden muss. Die Nachteile dieses Systems sollen
durch den Einsatz des geplanten reagenzienfreien, opto-elektrochemischen
6
Sensors beseitigt werden. Geplant ist daher ein wartungsarmer,
reagenzienfreier Sensor auf Basis einer elektrochemisch aktiven Schicht aus
Cobaltoxid oder eines Cobalt-Komplexes, deren optische Eigenschaften sich
in Abhängigkeit von bestehenden Phosphat-Konzentrationen ändern.
Der in diesem Projekt zu entwickelnde Phosphatsensor soll für den
Dauereinsatz geeignet sein. Jedoch stellt die Funktionstüchtigkeit besonders
optischer Systeme unter in-situ Bedingungen auf Grund des biologischen
Bewuchses ein Problem dar. Hier wurden an der GKSS im EU-Projekt
„Biofouling Resistant Infrastructure for Measuring, Observing and Monitoring“
Antifoulingtechniken entwickelt. Verschiedene Methoden basierend auf der
Nutzung durch Elektrolyse des Seewassers erzeugter Chlorverbindungen
wurden erfolgreich für optische Sensoren implementiert, so dass diese relativ
einfach auch auf einen optisch-elektrochemischen Sensor übertragen werden
können. Des weiteren wurde von der TriOS GmbH in Zusammenarbeit mit der
Hochschule Bremerhaven in den letzten Jahren eine neuartige
‚Nanobeschichtung’ entwickelt. Diese Beschichtung verringert sehr effizient
nicht nur den biologischen Bewuchs auf optischen Scheiben, sondern auch
das Anhaften von Schmierfilmen, Ölen, etc.
3 Planung und Ablauf des Vorhabens
Das Verbundprojekt „CaliPSo“ wurde von den Projektpartnern TriOS GmbH,
GKSS Forschungszentrum und dem INP Greifswald in mehrere Teilprojekte
aufgeteilt. Dieses multidisziplinäre Vorgehen sollte eine Zielorientierung des
Vorhabens auf die konkrete Anwendung sowie die erfolgreiche Umsetzung
trotz der besonderen Komplexität gewährleisten. Die Firma TriOS GmbH hat
im Berichtzeitraum das Teilvorhaben A „Optik- und Gesamtsystem-
entwicklung“ bearbeitet.
4 Wissenschaftlicher und technischer Stand, an den angeknüpft wurde
Bisher gibt es auf dem Markt keinen zuverlässig arbeitenden Phosphatsensor,
der für ein echtes online-Monitoring geeignet ist. Das hat seine Ursache vor
allem darin, dass die Phosphatspezies weder elektrochemisch, noch optisch
aktiv sind.
7
In der Meeresanalytik basieren die Standardnachweisverfahren für Phosphat
auf colorimetrischer Detektion von spezifischen Farbreaktionen. Die Reaktion
von Phosphat mit Molybdat zu einer Heteropolysäure, die anschließend mit
Ascorbinsäure 1 oder auch Kristallviolett 2 reduziert wird, ist in käuflichen
chemischen Nährstoffanalysatoren von ME und Systea gebräuchlich. Auf
Grund der langen Messzeit von bis zu 20 Minuten, der erforderlichen
beweglichen Komponenten und der großen Probenvolumina können diese
Systeme für eine zuverlässliche online Überwachung auf Grund der geringen
Langzeitstabilität nicht eingesetzt werden. Schnellere und miniaturisierte
Systeme basierend auf diesem Prinzip sind in der Entwicklung wie z.B. bei
IFREMER. Weitere Farbreaktionen basierend auf der Reaktion von
Vanadatmolybdophosphat mit Malachitgrün 3 haben sich aus den oben
genannten Gründen ebenfalls nicht durchsetzen können.
Neuere Verfahren nutzen wegen der höheren Empfindlichkeit
Fluoreszenzverfahren. Hier hat sich vor allem die Methode nach Wei 4
durchgesetzt. Ammoniummolybdat reagiert mit Phosphat in Säure zu
Phosphatmolybdat. Dieses bildet ein Ionenpaar mit Rhodamin 6G und löscht
damit die Fluoreszenz von Rhodamin 6G. An der GKSS wurde diese Methode
auf die Sequentielle Fliessanalyse übertragen, welche die Messung von
Phosphat innerhalb von 20 Sekunden ermöglicht 5. Jedoch sind auch hier
bewegliche Komponenten beteiligt, die einen Dauerbetrieb beeinträchtigen.
1 L.J. Greenfield, F.A. Kalber: Inorganic phosphate measurement in sea water; Bull. Marine Sci. Gulf Caribbean 4 (1954) 325-328.
2 D.T. Burns, D. Chimpalee, N. Chimpalee, S. Ittipornkul: Flow-injection spectrophotometric determination of phosphate using crystal violet; Anal. Chem. Acta (1991), 254, 197-200.
3 S. Motomizu, M. Oshima, A. Hirashima: Spectrophotometric determination of phosphorus in
river water based on the reaction of vanado-molybdophosphate with malachite green; Anal. Chem. Acta (1988), 211, 119-127.
4 F.S. Wei, Z.X. Wu, E.J. Ten: The determination of trace amounts of phosphate in natural-water by flow-injection fluorimetry; Anal. Letters (1989), 22, 3081-3090.
5 C. Frank, F. Schroeder, R. Ebeinghaus, W. Ruck: Using sequential injection analysis for fast determination of phosphate in coastal water; Talanta (2006), 70, 513-517.
8
Ein weiterer Nachteil der Farbstoff-basierten Methoden liegt in dem Verbrauch
von Reagenzien. Deshalb wurden viele Ansätze verfolgt, Phosphat ohne
nasschemische Verfahren zu detektieren.
Ionensensitive Phosphatelektroden mit Cobaltoxidbeschichtung zeigten zwar
eine gute Signalabhängigkeit von der Phosphatkonzentration im
Konzentrations-Bereich von 10-3 bis 10-6 mol/l. Jedoch gibt es eine zu hohe
Querempfindlichkeit gegenüber Halogenen (insbesondere Chlorid, Bromid),
gegenüber Sulfat und auch gegenüber Ammoniumionen und
Schwefelwasserstoff 6,7,8.
Ungeeignet erscheinen auch zahlreiche Versuche, biochemische Sensoren
bzw. sogenannte Enzymelektroden zu verwenden 9,10. Ansprechzeiten von bis
zu 45 Minuten und die geringe Zuverlässigkeit biochemischer Prozesse in
wechselnden Medien (Meerwasser, Abwasser, natürliche Seen) haben sich
als sehr problematisch erwiesen.
Ab Mitte der 90-er Jahre haben dann erste Arbeitsgruppen versucht, zwei
verschiedene Prinzipien in einem Sensor zu vereinen. Ein Beispiel ist die
Verbindung Phasentransferkatalyse/Elektrochemie 11. Dabei reagiert zunächst
das Phosphat mit einem in der organischen Phase des Sensors
elektrochemisch erzeugten Zwischenprodukt zu einem Intermediat an der
Grenzfläche organische/ wässrige Phase. Dieses Intermediat wird mit Hilfe
eines Phasentransferkatalysators in die organische Phase des Sensors
übertragen und dort an der Arbeitselektrode elektrochemisch umgesetzt. Der
dabei auftretende kathodische Stromfluss ist der Phosphatkonzentration in der
6 AMT Analysenmesstechnik GmbH: Phosphatsensitive Elektrode; Firmenprospekt (1998).
7 X. Dan, Y. Hong-Yan, L. Jun, Y. Ru-Qin : Surface-Modified Cobalt-Based Sensor as a Phosphate-Sensitive Electrode; Anal. Chem. (1995), 67, 288-291.
8 I. Vermes, E.W. Grabner: A phosphate sensor based on silver phosphate-modified electrodes; J. Electroanal. Chem. (1990), 284, 315-321.
9 N. Conrath, B. Gründig, S. Hüwel, K. Cammann: A novel enzyme sensor for the determination of inorganic phosphate; Anal. Chim. Acta (1995), 309, 47-52.
10 U. Wollenberger, B. Neumann, K. Riedel, F.W. Scheller: Enzyme and microbial sensors für
phosphate, phenols, pesticides and peroxides; Fresenius J. Anal. Chem (1994), 348, 563-566.
11 AMT Analysenmesstechnik GmbH: unveröffentlichte Ergebnisse; (1998).
9
Probe direkt proportional. Das angelegte Potential im Sensorinneren sorgt
dann dafür, dass der Ausgangszustand im Sensor wiederhergestellt wird.
Nachteilig bei diesem Sensorprinzip war jedoch, dass es eine große
Abhängigkeit vom pH-Wert gab. Denn je größer der pH-Wert ist, um so
geringer ist die Signalhöhe. Eine Optimierung dieses Prinzips ist aus der
Literatur nicht bekannt, so dass sich auch so ein Sensor bisher nicht
durchsetzen konnte.
Shimizu 12 stellte erstmals ein Phosphatsensorprinzip vor, welches auf einer
Kombination von optischen und elektrochemischen Methoden basiert. Dabei
wurde auf einem Indium-Zinn-Oxid (ITO)-Quarzglas ein Cobaltmischoxid
Co3O4 abgeschieden, so dass die optische Strecke transparent blieb. An
dieser Elektrode wurde ein Potential von 0,4 V vs. SCE angelegt. In Kontakt
mit HPO42- folgte eine Reaktion zu braunem CoO2. Diese Farbveränderung
wurde mit einer Transmissionsmessung verfolgt und ist ein
phosphatkonzentrationsabhängiges Signal. Diese Farbreaktion lässt sich
durch das Aufheben des Oxidationspotentials reversibel gestalten.
Problematisch an dieser Konstruktion ist jedoch der Fakt, dass Co3O4 im Laufe
der Zeit mit Chlorid reagiert, wie bereits bei eigenen Versuchen im Rahmen
der Entwicklung phosphatsensitiver ISEs festgestellt wurde.
Die Beschichtung von Oberflächen mit Plasmapolymerschichten ist ein sehr
vielfältig untersuchtes Gebiet. Bei der Plasmapolymerisation (PECVD –
Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition) werden spezielle Precursoren
wie z.B. HMDSO (Hexamethyldisiloxan), Silan, Methan, Azethylen, Styren,
Pyrrol usw. plasmachemisch umgesetzt und dabei auf Oberflächen
abgeschieden. Die resultierenden Schichten stellen hochvernetzte Polymere
dar und weisen in der Regel Schichtdicken kleiner 1 µm auf. Das Ziel dieser
Beschichtung ist die Beeinflussung unterschiedlichster
Oberflächeneigenschaften:
− Kratzfestigkeit zum mechanischen Schutz von Kunststoffen
12 Y. Shimizu, Y. Furuta: An opto-electrochemical phosphate-ion sensor using cobalt-oxide thin-film electrode; Solid State Ionics (1998), 113-115, 241-245.
10
− Barrierewirkung zur Verringerung der Sauerstoffpermeation in
Lebensmittelverpackungen aus Kunststoffen
− Schmutzabweisende Wirkung für Easy to Clean-Oberflächen
− Antibakterielle Wirkung zur besseren Verträglichkeit von Implantaten,
Korrosionsschutz von Metallen usw.
Miniatur-Spektrometer
Die für die Auswertung der ITO-Glas Messungen erforderlichen
Miniaturspektrometer sind seit einigen Jahren auf dem Markt erhältlich. Der
Antragsteller selbst hat vor einigen Jahren eine stromsparende
Miniaturelektronik für die MMS Spektrometer der Fa. Zeiss entwickelt und
erfolgreich in mehreren Produkten eingesetzt. Problematisch ist hier jedoch,
dass einige Bauteile nicht als RoHS-konforme Versionen verfügbar sind. Des
weiteren sind die verwendeten Spektrometer vergleichsweise hochpreisig und
daher für die hier beabsichtigte Sensorentwicklung keine optimale Lösung.
Die MINOS Spektrometer (entwickelt an der IPHT, Jena) stellen aufgrund
ihres Aufbaues eine viel versprechende Alternative da. Allerdings sind diese
noch nicht in industrieller Produktion erhältlich. Des weiteren ist hierfür keine
geeignete Betriebselektronik am Markt verfügbar, so dass eine entsprechende
Entwicklung im Rahmen des Vorhabens durchgeführt werden soll.
5 Zusammenarbeit mit anderen Stellen
In dem Verbundprojekt fand eine Zusammenarbeit mit folgenden Partnern
statt: TriOS GmbH, GKSS und INP Greifswald. Die Firma AMT GmbH hat im
Unterauftrag vom INP durch Dienstleistungen eine Zuarbeit geleistet. An der
Sensorentwicklung und der Funktionsmusterfertigung, -erprobung und
Optimierung arbeiteten die TriOS GmbH und das INP mit der Unterstützung
des Unterauftragnehmers AMT GmbH zusammen. Die Felderprobung sowie
wissenschaftliche Untersuchungen in der Deutschen Bucht wurden vom
GKSS-Forschungszentrum durchgeführt.
11
6 Erzielte Ergebnisse
Teilvorhaben A: Optik- und Gesamtsystementwicklung
Sensorentwicklung
Für die spektralphotometrische Erfassung der elektrochemisch aktiven Schicht
wurde von der Firma TriOS im Berichtszeitraum eine vollständig neue
tauchbare Sensorplattform für Messungen im VIS-Bereich entwickelt (Abb. 1).
Die gesamte Konstruktion wurde permanent in Hinblick auf Kosten- und
Fertigungseffizienz optimiert und damit ein wesentlicher Grundstein für eine
spätere Serienfertigung gelegt. Im folgenden werden die wichtigsten
elektronischen, optischen und mechanischen Entwicklungsschritte
dokumentiert.
Abb. 1: Spektralauflösendes, tauchbares VIS-Photometer (VIPER)
Spektrometer, Firmware
Ursprünglich wurde für die spektrale Auswertung der elektrochemisch aktiven
Schicht ein MINOS-Spektrometer des Instituts für physikalische
Hochtechnologie e.V (IPHT) vorgesehen. Als Alternative boten sich dann
Temperaturfühler auf Lampenseite
Mittelstück, Kabel- durchführung, Platz für Probeschicht (ITO-Glas)
Detektorseite
12
gleichzeitig die MMS-Spektrometer der Firma Zeiss und ein Produkt der Firma
Hamamatsu an (Abb. 2).
Abb. 2: Spektrometervergleich (von links nach rechts: Zeiss, MINOS, Hamamatsu)
ZEISS MINOS HAMAMATSU
hohe Kosten niedrige Kosten sehr niedrige Kosten (vollautom. Fertigung)
gute Stabilität gute Stabilität gute Stabilität keine Serienproduktion komplettes Zulieferteil hohe Investmentkosten sehr kompakt
viel In-house Arbeit
(Montage, Kalibrierung)
Tab. 1: Spektrometervergleich (von links nach rechts: Zeiss, MINOS, Hamamatsu)
Aufgrund der in Tab. 1 deutlich überwiegenden Vorteile wurden anstatt der
bisher geplanten MINOS-Spektrometer die neu am Markt verfügbaren
Miniaturspektrometer der Firma Hamamatsu verwendet. Diese bieten neben
einem geringen Preis vor allem den Vorteil der direkten Verfügbarkeit, die bei
den MINOS-Spektrometern nicht gegeben wäre.
Die Kontrollprogrammierung wurden um folgende Funktionen erweitert:
o Modulare Zeilenansteuerung, damit Spektrometer verschiedener
Hersteller an der Elektronik betrieben werden können
13
o Interne Mittelung der Messungen zur Erhöhung der Signalqualität
o Optimierung der Integrationszeitwahl
o Automatische Dunkelstromkorrektur
o Interne Verrechnung mit Referenzspektren bzw. Kalibrierungen
Lichtquelle
Als Lichtquelle wurde ursprünglich eine Xenon-Blitzlampe vorgesehen. Da
diese einerseits vergleichsweise hohe Kosten verursacht und andererseits
EMV-Störungen durch die verwendete Hochspannung verursacht, wurde eine
Vielzahl von LEDs getestet. Anfänglich wurden weiße LEDs vom sogenannten
„golden white“-Typen getestet. Trotz der Emission eines ausgewogenen
blau/rot-Verhältnisses wurden diese LEDs nicht eingesetzt, da unter diesen
Umständen der kurzwellige Spektralbereich < 450 nm nicht hätte abgedeckt
werden können. Um einen Wellenlängenbereich von 380 nm bis 700 nm
garantieren zu können, wurde eine neue optische Anordnung entwickelt, die
es ermöglicht, das emittierte Licht mehrerer LEDs in einem parallelen
Lichtstrahl zu vereinigen (Teleskopaufbau). In Abbildung 3 wird das
Summenspektrum von vier ausgewählten LEDs dargestellt. Das in schwarz
dargestellte Summenspektrum erfüllt optimal die o.g. Anforderungen an den
messbaren Wellenlängenbereich. Hierdurch ist eine optisch stabile und
stromsparende Lichtquelle entstanden, die sowohl kostengünstig als auch
variabel einsetzbar ist. Für spätere Weiterentwicklungen des Gerätes und der
Co-Komplexe (ggf. auch für andere Parameter) kann diese schnell neu an die
Absorptionsbanden angepasst werden.
14
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
1100
300 350 400 450 500 550 600 650 700 750 800 850 900
wavelength [nm]
intensity
B-430-330 A_430
NSHU-590A V_370
NESL064AT SB_white
Lumitronix UV SC_400
Alle
Abb. 3: Einzel- und Summenspektren (schwarz) der vier eingesetzten LEDs
Durch eine schlagsichere Fixierung von Hülsen und Aperturblende konnte im
Anschluss die gesamte Optik in einem Block vereinigt werden (Abb. 4) und
bietet damit die Möglichkeit eines flexiblen Tausches.
Abb. 4: Optikblock
Die runde Platine rechts in Abbildung 4 beinhaltet bis zu 5 SMD-LEDs, die
einzeln angesteuert werden können. Der schwarze Kunststoffblock beinhaltet
eine Referenzphotodiode, die zur Überwachung und Referenzierung der
Lichtintensität dient.
15
Elektronik
Für eine optimale Serienfertigung und anhaltende Qualitätssicherung werden
die Platinen des Photometers selber von der Firma TriOS entwickelt und in
einem Bestückungsautomaten (Abb. 5) der TriOS-Elektronikabteilung
gefertigt. Weiterhin wurde die EMV Verträglichkeit durch veränderte
Kabelführung und Abschirmung optimiert. Einer Wärmeentwicklung der LEDs
wurde mit einer Wärmeableitung der LED-Platine entgegen gewirkt und damit
eine verbesserte Emissionsstabilität der LEDs erreicht.
Abb. 5: Platinensatz im Bestückungsautomat
Mechanik
In Abbildung 6 ist die Anordnung des optischen Fensters in der
Mechanikbaugruppe zu erkennen. Die beiden links im Bild sichtbaren Stangen
dienen einerseits der Stabilität des optischen Aufbaues und andererseits als
Befestigung für die zu integrierende Sensorschicht.
16
Abb. 6: Mechanische Konzeption des Photometers
Temperaturfühler
Für die Bestimmung der Mediumtemperatur wurde ein äußerer
Temperaturfühler (Abb. 7) im VIS-Photometer eingebaut. Der
Temperatursensor sitzt in einer Messinghülle und wird mit temperaturleitender
Vergussmasse im Halter fixiert und eingegossen. Für die thermisch isolierte
Einbindung in das Gehäuse wurde der Temperatursensor durch Verkleben
und Verwendungen von Dichtungen gegen Eindringen von Wasser geschützt.
Alternativ kann der Temperaturfühler auch durch einen Stopfen aus Edelstahl
oder Titan ersetzt werden.
Abb. 7: Temperaturfühler
17
Pfadlängen
Das VIS-Photometer VIPER soll in Abhängigkeit des Messmediums in
optischen Pfadlängen von 50 mm, 100 mm, 150 mm und 250 mm erhältlich
sein. In Hinblick auf kostengünstige Fertigung wurde ein System aus drei
Distanzstangen gefertigt (Abb. 8). Je nach optischer Pfadlänge muss dann nur
noch das mittlere Stück ausgetauscht werden. So können die aufwändiger zu
fertigenden Enden in größerer Stückzahl kostengünstiger gefertigt werden.
Abb. 8: Distanzstangen
Durchflusszelle
Für Anwendungen, in denen ein Sensor aufgrund vorgegebener Bedingungen
(z.B. hohe Temperaturen) nicht direkt im Messmedium eingesetzt werden
kann, wurde zudem eine Durchflusszelle für das VIS-Photometer entwickelt.
Abb. 9: Durchflusszelle mit eingebautem VIS-Photometer VIPER
18
Probenhalter, Küvettenhalter und Durchflusszelle
Der Probenhalter für die elektrochemisch aktive Schicht besteht ebenfalls aus
Kunststoff und wird auf die Gehäusestangen „geklickt“ (Abb. 10). Damit der
Halter einerseits festhält und nicht verrutscht und andererseits leicht zu
tauschen ist, müssen die Toleranzen des Befestigungsmechanismus recht
genau sein. In späterer Serienfertigung sollte dieses Bauteil gegebenenfalls
nicht mehr gefräst werden, sondern im Druckgussverfahren hergestellt
werden, um Kosten zu sparen und mit Abstandshaltern ausgestattet werden,
um ein Verrutschen auf den Stangen zu vermeiden.
Abb. 10: Probenhalter im optischen Pfad des VIPERs (links) und einzeln (rechts)
Neben dem Probenhalter wurde ein Küvettenhalter für die optimale
Positionierung von 10 mm Standardküvetten im optischen Pfad und eine
Durchflusszelle nach dem selben Prinzip konstruiert. Die Durchflusszelle
besteht aus 2 gleichgroßen Kammern, die durch die Probeschicht (ITO-Glas)
getrennt werden (Abb. 11). Mit einer computergesteuerten peristaltischen
Pumpe können Phosphat-Konzentrationen sehr genau erzeugt und dosiert
werden (Abb. 12). Das Probenvolumen im Behälter ist sehr klein und erspart
das Ansetzen von großen Probenmengen.
19
Abb. 11: Durchflusszelle im Halbschnitt
Abb. 12: Durchflusszelle mit peristaltischer Pumpe
Bediensoftware
Als Bediensoftware für das VIS-Photometer VIPER und die Probeschicht (ITO-
Glas) wurde die bereits etablierte TriOS-Software MSDA-XE (Multi Sensor
Data Acquisition System_Extended Edition) mit den benötigten Funktionen
modifiziert. Mit der Software lassen sich mehrere Sensoren parallel betreiben.
Die Software bietet sowohl eine graphische Darstellung der erforderlichen
Absorptionsspektren der Probeschicht als auch alle erforderlichen
Anschlüsse für Dosierpumpe
Äußere Quarzglasscheibe
Äußere Quarzglasscheibe
Kammer für Messmedium
Probeschicht (ITO-Glas)
20
Steuerungsfunktionen sowie einige grundlegende Verrechnungsalgorithmen.
Mit einem intelligenten Datenbanksystem lassen sich große Datensätze
verwalten und Messdaten auch in eine andere Software, wie z.B. gängige
Tabellenkalkulationsprogramme, exportieren. In Abbildung 13 ist eine
Absorptionsmessung eines beschichteten ITO-Glases und in Abbildung 14 ein
Absorptionsspektrum aus der Testmessung an der Geeste (Bremerhaven)
gezeigt.
Abb. 13: MSDA-XE-Bedienoberfläche für das VIS-Photometer VIPER (Messung eines beschichteten ITO-Glases)
21
Abb. 14: MSDA-XE-Bedienoberfläche für das VIS-Photometer VIPER (Messung von der Teststation Geeste in Bremerhaven)
Neben den ersten ‚Real’-Tests an der Geeste wurden eine Reihe von
Labormessungen durchgeführt. Für die seit vielen Jahren im Laborbereich
vertriebenen Photometer gibt es nach DIN eine Reihe von Standards für die
Qualitätsbeurteilung der Geräte. Ein hierfür oft verwendeter Standard ist eine
Holmiumoxid Lösung. Abbildung 15 zeigt die real gemessene Probe hiervon.
22
Abb. 15: MSDA-XE-Bedienoberfläche für das VIS-Photometer VIPER (Messung von Holmiumoxid)
Zusätzlich lassen sich mithilfe der Software die 5 SMD-LEDs einzeln
ansteuern. In Abbildung 16 sind die Einzelspektren der LEDs dargestellt.
Diese Funktion in der Software dient zur Zeit vornehmlich der Entwicklung und
Optimierung des Gerätes. In einer späteren Verkaufsversion wird hierauf
vermutlich verzichtet werden.
23
Abb. 16: MSDA-XE-Bedienoberfläche für das VIS-Photometer VIPER (Einzelspektren der LEDs)
Langzeituntersuchungen und Applikationen
Das entwickelte tauchfähige spektralauflösende VIS-Photometer VIPER wurde
zusammen mit einer CTD und dem UV-Prozessphotometer ProPS der Firma
TriOS für einige Tage in einer Teststation in Bremerhaven (Geestemündung)
installiert (Abb. 17).
24
Abb. 17: Testinstallation in der Geestemündung (von links nach rechts: UV-Prozessphotometer ProPS, CTD und VIS-Prozessphotometer VIPER)
Die Langzeituntersuchungen in der Geeste waren teilweise eng mit den
Testmessungen im Labor verbunden (Abb. 18).
25
Abb. 18: Messungen im Labormaßstab
Die Messungen in der Praxis und unter Laborbedingungen zeigten, dass die
Temperatur einen signifikanten Einfluss auf die Absorptionsspektren des
Mediums hat.
Um in der Zukunft Aufwärmeffekten durch Änderung der inneren oder äußeren
Temperatur entgegen zu wirken, wurden neben einem eingebauten äußeren
Temperatursensor zur Bestimmung der Temperatur des Messmediums
(Abb. 7), zusätzlich drei weitere Temperatursensoren zur Überprüfung der
Temperaturempfindlichkeit des Spektrometers, der LEDs und der
Referenzdiode im Sensor integriert.
o Spektrometer (Korrekturmöglichkeit der Empfindlichkeitsänderung)
o LED (Korrekturmöglichkeit der Lichtausbeute)
o Referenzdiode (Korrekturmöglichkeit der Empfindlichkeitsänderung)
26
In einem Klimaschrank (Abb. 19) wurden unterschiedliche Temperaturranken
von 5°C bis 40°C programmiert und die Ergebnisse mit der MSDA-XE
Software aufgezeichnet.
Abb. 19: Temperaturtest der VIPER im Klimaschrank
Eine Luftbasis wurde bei einer Klimaschranktemperatur von 20°C
aufgenommen und für einen Temperaturbereich von 5°C bis 40°C überprüft.
Die resultierenden Absorptionsspektren für 20°C, 5°C und 40°C sind in
Abbildung 20 dargestellt.
27
Absorptionsspektren bei unterschiedlicher Temperatur
-0.15
-0.1
-0.05
0
0.05
0.1
0.15
0.2
320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680 700 720 740 760
Wellenlänge [nm]
Absorption
20
5.125
39.6875
Abb. 20: Absorptionsspektren in Luft bei verschiedenen Temperaturen (Luftbasis 20°C)
In Abbildung 20 wird sowohl mit Abnahme als auch mit Zunahme der
Temperatur eine deutliche Absorptionsänderung der ursprünglichen 20°C-
Nulllinie gemessen und damit die temperaturabhängige Messung in der
Geeste bestätigt.
Genauere Untersuchungen haben ergeben, dass die Temperaturabhängigkeit
der LEDs den größten Einfluss auf die Änderung der Absorption mit der
Temperatur hat. Wie in Abbildung 21 deutlich wird, nimmt die Lichtintensität
der LEDs bei steigender Temperatur ab.
28
Kalibrierte Spektren bei unterschiedlicher Temperatur
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680 700 720 740 760
Wellenlänge [nm]
kalibrierte Intensität
20
5.125
39.6875
Abb. 21: Lichtintensität der LEDs in Abhängigkeit der Temperatur
Für eine Korrektur der Spektren wurden die Messwerte des LED-
Temperatursensors auf die anfängliche Lichtintensität bei 20°C korrigiert und
im Anschluss die bisherigen Absorptionswerte um diesen Faktor korrigiert. In
Abbildung 22 sind die korrigierten Spektren dargestellt.
29
Korrigierte Absorptionsspektren bei unterschiedlicher Temperatur
-0.2
-0.15
-0.1
-0.05
0
0.05
0.1
0.15
0.2
320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680 700 720 740 760
Wellenlänge [nm]
Intensity [counts / W
/m^2]
T-korrigiert 20
T-korrigiert 5
T-korrigiert 40
Abb. 22: Korrigierte Absorptionsspektren in Luft bei verschiedenen Temperaturen
(Luftbasis 20°C)
In Abbildung 22 wird deutlich, dass die Luftspektren bei unterschiedlichen
Temperaturen um den Faktor der LED-Temperaturabhängigkeit korrigiert
werden können und dabei im Spektrum für alle getesteten Temperaturen
Nulllinien ergeben. Damit wurde der größte Temperatureinfluss auf die
Spektren herausgerechnet und lässt sich für alle Sensoren automatisch in die
MSDA-XE Software einbauen.
Kongresse/Messen
In den Jahren 2008 und 2010 wurde die EUROPT(R)ODE in Tübingen und
Prag (Tschechien) von den Projektteilnehmern des Teilvorhabens A besucht.
Die EUROPT(R)ODE ist eine Europäische Konferenz über optisch-chemische
Sensoren und Biosensoren, die den Teilnehmern u.a. Einblicke in neue
Farbstoffsysteme, Trägermaterialien und Coating-Systeme vermitteln konnte.
30
Zusammenfassende Erkenntnisse am Ende der abgeschlossenen
Arbeitspakete:
Im Projektzeitraum wurde im Rahmen des Teilvorhabens „Optik- und
Gesamtsystementwicklung“ eine vollständig neue Sensorplattform für
Messungen im VIS-Bereich entwickelt. Das tauchfähige spektralauflösende
VIS-Photometer VIPER bietet eine zuverlässige online-Messung der
beschichteten ITO-Gläser und wird aktuell durch viele innovative
Entwicklungsschritte in den Bereichen Optik, Elektronik, Mechanik und
Datenverarbeitung zu einem serienreifen Produkt der Firma TriOS etabliert.
Da durch die komplette Entwicklung eines tauchfähigen VIS-Photometers
wissenschaftliches Neuland erschlossen wurde, hätte das enorme
wirtschaftliche Risiko nicht ohne die unterstützende Zuwendung des
Projektträgers realisiert werden können. Zu dem die Synthese von
Farbstoffen uss an den Berichtszeitraum werden weitere Tests zur
7 Voraussichtlicher Nutzen/Verwertbarkeit der Ergebnisse und Erfahrungen
Für das im Berichtszeitraum entwickelte tauchfähige spektralauflösende VIS-
Photometer (VIPER) ergeben sich auch ohne den Einsatz der elektrochemisch
aktiven Schicht zur Phosphat-Bestimmung (ITO-Glas) sehr gute
Vermarktungschancen. Diverse Anfragen für Farbmessungen in den
Bereichen Trinkwasser, Abwasser, Gewässergüte, chemische Industrie und
Lebensmittelindustrie zeigen ein sehr gutes unabhängiges Absatzpotential. In
vielen Bereichen dient die Wasserfarbe als Qualitätskriterium eines Produktes
und wird auf Grundlage bestehender Farbskalen (z.B. Hazen/APHA/Pt-Co
oder Saybolt) bewertet. Die Möglichkeit einer permanenten online-
Überwachung der Mediumfarbe ist ein großer Schritt zu einer verbesserten
Qualitätssicherung und bietet bei auftretenden Problemen dem Anwender
sofort ein direktes Eingreifen in den Prozess. Durch das Angebot weiterer
Farbskalen kann das Marktpotential des VIPERs zusätzlich noch stark
ausgebaut werden. Aktuell werden neue Einsatzmöglichkeit und
Optimierungsmöglichkeiten des VIPERs in Form einer einjährigen
Studienarbeit ausgearbeitet.
Die VIPER-Messung von Phosphat kann mit dem bewährten UV-
Prozessphotometer ProPS der Firma TriOS für die zusätzliche Messung von
31
Nitrat und Nitrit kombiniert werden und damit ermöglicht werden,
Nährstoffkreisläufe in Forschungs- oder Industrieanwendungen
nachzuempfinden.
Im Rahmen des Projektes und für weitere Arbeiten im Forschungsbereich
elektrochemisch-optischer Messsysteme wurden längerfristig zwei neue
Arbeitsplätze bei der TriOS GmbH geschaffen. Seit 01.02.2010 ist die Stelle
einer Diplom-Chemikerin und seit 01.09.2011 die Stelle einer
Chemielaborantin besetzt.
8 Ergebnisse Dritter
Im Berichtszeitraum sind den Verbundpartnern keine für das Projektziel
signifikanten Ergebnisse Dritter bekannt geworden.
9 Veröffentlichung der Ergebnisse
Nach Projektlaufzeit ist folgende Veröffentlichung geplant:
o O. Zielinski, D. Meier, D. Voss, K. Munderloh, R. Heuermann,
Continous observations of marine waters using a novel hyperspectral
attenuation meter, Journal of Sea Research (geplant).
_______________________ _______________________
Ort, Datum Unterschrift + Firmenstempel
*) Auf das Förderkennzeichen des BMBF soll auch in der Veröffentlichung hingewiesen werden. BMBF-Vordr. 3831/03.99
Berichtsblatt 1. ISBN oder ISSN
2. Berichtsart Schlussbericht
3a. Titel des Berichts „CaliPSo – Chemical-reagent free in-situ Phosphat Sensor based on innovative opto-electrochemical principles“ Teilvorhaben A: „Optik- und Gesamtsystementwicklung“
3b. Titel der Publikation
4a. Autoren des Berichts (Name, Vorname(n)) Dipl.-Phys. Rüdiger Heuermann (Verbundkoordinator) Dipl.-Phys. Karin Munderloh Dipl.-Chem. Alexandra Stratmann B. Sc. Steffen Schwalfenberg 4b. Autoren der Publikation (Name, Vorname(n))
5. Abschlussdatum des Vorhabens 30.09.2011
6. Veröffentlichungsdatum
7. Form der Publikation
8. Durchführende Institution(en) (Name, Adresse) TriOS Mess- und Datentechnik GmbH (Verbundkoordinator) Bürgermeister-Brötje-Str. 25 26180 Rastede
13. Fördernde Institution (Name, Adresse) Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 53170 Bonn
9. Ber.Nr. Durchführende Insitution
10. Förderkennzeichen *) 03F0481A
11a. Seitenzahl Bericht 31
11b. Seitenzahl Publikation
12. Literaturangaben 12
14. Tabellen 1
15. Abbildungen 22
16. Zusätzliche Angaben 17. Vorgelegt bei (Titel, Ort, Datum)
18. Kurzfassung Gesamtziel des Vorhabens war die Entwicklung eines neuartigen Phosphatsensors für das online-Monitoring in Küsten- und
Ästuargebieten. Das Messprinzip dieses Sensors basiert im Wesentlichen auf einer Kombination von optischen und
elektrochemischen Komponenten. Der selektive Nachweis des Phosphates beruht dabei auf der Reaktion von Phosphat mit
Cobaltoxiden bzw. auf der Reaktion von Phosphat mit durch Plasmaverfahren modifizierten Cobalt-Porphyrinkomplexen. Durch
viele innovative Entwicklungsschritte in den Bereichen Optik, Elektronik, Mechanik und Datenverarbeitung wurde ein
tauchfähiges, spektralauflösendes VIS-Photometer entwickelt, das online Transmissions- und Absorptionsmessungen der opto-
elektrochemischen Schichten ermöglicht.
19. Schlagwörter Phosphat, Küsten- und Ästuargebiete, optisch, elektrochemisch, Cobaltoxide, Cobalt-Porphyrinkomplexe, spektralauflösendes VIS-Photometer
20. Verlag
21. Preis
BMBF-Vordr. 3832/03.99
Document Control Sheet 1. ISBN or ISSN
2. Type of Report Final Report
3a. Report Title “CaliPSo – Chemical-reagent free in-situ Phosphat Sensor based on innovative opto-electrochemical principles“ Sub-project A: “Optical and overall system development“
3b. Title of Publication
4a. Author(s) of the Report (Family Name, First Name(s)) Dipl.-Phys. Rüdiger Heuermann (project coordinator) Dipl.-Phys. Karin Munderloh Dipl.-Chem. Alexandra Stratmann B. Sc. Steffen Schwalfenberg
4b. Author(s) of the Publication (Family Name, First Name(s))
5.End of Project 2011-09-30
6. Publication Date
7. Form of Publication
8. Performing Organization(s) (Name, Address) TriOS Mess- und Datentechnik GmbH Bürgermeister-Brötje-Str. 25 26180 Rastede
13. Sponsoring Agency (Name, Address) Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 53170 Bonn
9. Originator’s Report No.
10. Reference No. 03F0481A
11a. No. of Pages Report 31
11b. No. of Pages Publication
12. No. of References 12
14. No. of Tables 1
15. No. of Figures 22
16. Supplementary Notes
17. Presented at (Title, Place, Date)
18. Abstract
The overall objective of the project was to develop a novel phosphate sensor for the online monitoring in coastal and estuary
areas. The measuring principle of this sensor is essentially based on a combination of optical and electrochemical components.
The selective detection of the phosphate is based on the reaction of phosphate with cobalt oxides and the reaction of phosphate
with modified cobalt-porphyrin complexes by plasma processes. By developing many innovative steps in the fields of optics,
electronics, mechanics and data processing, a submersible, VIS spectral photometer was developed that enables the online
transmission and absorption measurement of the opto-electrochemical layers.
19.Keywords phosphate, coastal and estuary areas, optical, electrochemical, cobalt oxides, cobalt-porphyrin complexes, VIS spectral photometer
20. Publisher
21. Price