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Agenda
1.Individuelle Prämienverbilligung - Instrument des Krankenversicherungsgesetzes2.Entwicklung der Krankenkassenprämien3.Entwicklung der ausbezahlten Gelder für die Prämienverbilligung 4.Initiative „Bezahlbare Krankenkassenprämien für alle“5.Gescheiterter Gegenvorschlag6.Andere Kantone
1. Individuelle Prämienverbilligung (IPV) als Instrument des Krankenversicherungsgesetzs (KVG)
•Individuelle Prämienverbilligung = soziales Korrektiv •zu den Kopfprämien •Bund und Kantone finanzieren gemeinsam •Höhe der Prämienverbilligung nach Einkommen und Vermögen
Ziel der Prämienverbilligung bei Einführung:
maximal 8 % des massgeblichen Einkommens für Krankenkassenprämien
Heutige Realität in St. Gallen: bis 16,8%
Finanzierung der Prämienverbilligung
IPV Kanton St.Gallen
Bundesbeitrag
7,5% der OKP-Bruttokosten CHx SG-BevölkerungCH-Bevölkerung
Kantonsbeitrag
Orientiert sich am BundesbeitragGesetzliche Unter- bzw. ObergrenzeBudget 2015:Gesetzliche Untergrenze: 195,4 Mio.Gesetzliche Obergrenze: 208,4 Mio.
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
Problem:SPARPAKET
Beeinflussbare / Nicht beeinflussbare Bereiche der Prämienverbilligung
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
Nicht beeinflussbar: - Ergänzungsleistungen - Anrechenbare
Ersatzleistungen Gemeinden
Beeinflussbar: - Prämienverbilligung
für Familien und Alleinstehende
2. Entwicklung der KrankenkassenprämienOKP-Prämien je Monat Kanton SG (ordentliche Versicherung, inkl. Unfall)
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
Anzahl BezügerInnen ordentlicher Prämienverbilligung massiv sinkend
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 20140
20000
40000
60000
80000
100000
120000
140000
160000
128902
141716
126737 127908 128237
87578
100144
113843 113258
118169
110413105829
90309
71304
Ordentliche IPV EL Sozialhilfe
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
Krankenkassenprämien steigen massivEinkommen stagnieren
Quelle: Bass-Studie 2015, Gesundheitsdepartement
Starker Krankenkassenprämien-Anstieg auf 2016
3. Entwicklung Mittel für die Prämienverbilligung
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 B 20150
25
50
75
100
125
150
175
200
Anrechenbare Ersatzleistungen
IPV EL-Beziehende Ordentliche IPV
Problemstellung: Ungleiche Entwicklung der Anteile für die 3 Bereiche der Prämienverbilligung
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 B 20150%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Anrechenbare Ersatzleistungen
IPV EL-Beziehende Ordentliche IPV
Quelle:
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
Berechnung ordentliche Prämienverbilligung 2015
Referenzprämien minus Selbstbehalt = Ordentliche Prämienverbilligung
Referenzprämien = Durchschnitt der 5 günstigsten Prämien im Kanton (derzeit Assura, Sumiswalder, Avenir, Galenos, Krankenkasse Stoffel Mels) Selbstbehalt aktuell: 12,4% bis 16,4% des für die ordentliche Prämienverbilligung massgebenden Einkommens
Bundesgesetz: Referenzprämien von Kindern und jungen Erwachsenen bis zu mittleren Einkommen ►mindestens 50% verbilligt
Entwicklung Kinderabzug für Berechnung Prämienverbilligung
Kinderabzug in Franken
1996 bis 1997 10'000.-
1998 6'000.-
1999 6'500.-
2000 7'600.-
2001 bis 2004 8'200.-
2005 bis 2006 10'000.-
2007 bis 2013 9'000.-
ab 2014 7'000.-
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
Entwicklung Belastungsgrenzen (Selbstbehalt in Prozent des für die ordentliche Prämienverbilligung massgebenden Einkommens)
2001 2015
Alleinstehende ohne Kinder bis Fr. 10'000.- 5,0% bis Fr. 7'500.- 12,4%Fr. 10'001.- bis Fr. 15'000.- 7,0% Fr. 7'501.- bis Fr. 12'500.- 14,4%
ab Fr. 15'001.- 8,0% ab Fr. 12'501.- 15,4%
Verheiratete ohne Kinder bis Fr. 12'500.- 5,0% bis Fr. 10'000.- 12,4%Fr. 12'501.- bis Fr. 17'500.- 7,0% Fr. 10'001.- bis Fr. 15'000.- 14,4%
ab Fr. 17'501.- 8,0% ab Fr. 15'001.- 15,4%
Alleinstehende mit Kindern bis Fr. 12'500.- 5,0% bis Fr. 10'000.- 12,4%Fr. 12'501.- bis Fr. 17'500.- 7,0% Fr. 10'001.- bis Fr. 15'000.- 14,4%
ab Fr. 17'501.- 9,0% ab Fr. 15'001.- 16,4%
Verheiratete mit Kindern bis Fr. 17'500.- 5,0% bis Fr. 15'000.- 12,4%Fr. 17'501.- bis Fr. 22'500.- 7,0% Fr. 15'001.- bis Fr. 20'000.- 14,4%
ab Fr. 22'501.- 9,0% Ab Fr. 20'001.- 16,4%
Ziel Bundesrat bei Einführung 1996: maximal 8 Prozent
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
Beispiele – Entwicklung Prämienverbilligung und effektive Belastung der Haushalte durch Krankenkassen-Prämien
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen, ergänzt durch Abstimmungskomitee
Fazit
Prämienverbilligung Ergänzungsleistungs-Beziehende und anrechenbare Ersatzleistungen viel stärker gewachsen als finanzielle Mittel für gesamte Prämienverbilligung
►zu wenig Geld für Familien und Alleinstehende
Eckwerte für ordentliche Prämienverbilligung werden laufend verschärft
►Reduktion Kinderabzug►Erhöhung Selbstbehalt
«Ältere Menschen sind auf eine gute Prämienhilfeangewiesen, weil sie kaum mehr die Krankenkasse wechseln können.»
Thomas Diener, Geschäftsleiter Pro Senectute St. Gallen
«Viele Menschen mit Behinderung leiden besonders unter der steigenden Prämienlast. Für sie sind verbilligte Prämien ein Muss.»
Therese Wenger GeschäftsleiterinPro Infirmis St. Gallen-Appenzell
«Die Krankenkassenprämien sind hoch. Eine faire Verteilung ist nur korrekt.»
Pietro VernazzaChefarzt Infektiologie Kantonsspital St.Gallen
FinanzierungArt. 14. 1 Für die Prämienverbilligung und die Forderung nach Art. 8h Abs. 2 Bst. a dieses Erlasses werden eingesetzt:a) die Beiträge des Bundes;b) ein vom Kantonsrat mit dem Voranschlag festgelegter Kantonsbeitrag.2 Der Kantonsbeitrag beträgt wenigstens 48 Prozent des Volumens (Bundes- und Kantonsbeitrag). Inkraftsetzung Die Initiative wird auf den 1. Januar des Folgejahres in Kraft gesetzt, wenn sie vor dem 30. September zur Abstimmung kommt und sonst spätestens auf den 1. Januar des übernächstes Jahres.
4. Initiative Bezahlbare Krankenkassenprämien für alle
Vergleich mit anderen Kantonen Kantonsanteil am Prämienverbilligungsvolumen Vergleich mit anderen Kantonen Kantonsanteil am Prämienverbilligungsvolumen
Auswirkungen der Initiative
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
Breite Unterstützung
Organisationen SP, Juso, Grüne, junge GrüneKant. Gewerkschaftbund, Unia, VPOD, syndicom, SEV, Travail Suisse, Katholischer Frauenbund
PersonenkomiteePietro Vernazza, Chefarzt, Infektiologie/SpitalhygieneReto Truniger, Hausarzt Theres Wenger, Geschäftsführerin Pro InfirmisThomas Diener, Geschäftsführer Pro SenectuteRoland Eberle, Geschäftsführer ProcapPeter Hüberli, Präsident Insos
Forsetzung Personenkomitee
Yvonne Gilli, Ärztin, NationalrätinPaul Rechsteiner, StänderatClaudia Friedl, NationalrätinBarbara Gysi, Nationalrätin, Präsidentin kantonaler Gewerkschaftsbund
Wer profitiert von der Prämienverbilligungsinitiative
FamilienUnterer Mittelstand Wenig Verdienende
Kosten der Initiative
Kosten der Initiative ca. 79 Mio. Frankenentspricht Einnahmen von 7 Steuerprozent (auf Kantonsebene)
►Wir können es uns leisten !
Entlastung von Unternehmen durch Steuergesetzrevisionen 186 Mio. Franken = 18 Steuerprozente; Kantonsebene
►Frage der Prioritätensetzung!
Finanzielle Auswirkungen der Initiative
Erhöhung des IPV-Kinderabzugs um Fr. 1'000.- kostet 4,4 Mio. Franken.Senkung der prozentualen Belastungsgrenze um 1 Prozent kosten rund 8 Mio. Franken
Mit der Prämienverbilligungs-Initiative:
Erhöhung Kinderabzug von Fr. 7'000.- auf Fr. 10'000.- und Senkung prozentuale Belastungsgrenze um 8 % auf unter 10%
Quelle: Gesundheitsdepartement Kanton St. Gallen
5. gescheiterter Gegenvorschlag der Regierung
Kantonsrat:
Volksinitiative 83 Nein zu 26 JaGegenvorschlag 55 Nein zu 53 Ja bei 3 Enthaltungen
(Gegenvorschlag: Erhöhung der Mittel der ordentlichenPrämienverbilligung um 6,5 Mio. Franken)
Dringliche Motion SP-Grüne Fraktion September 2015
Inhalt: Ausschöpfen des gesetzlichen Spielraumes und sofortige Erhöhung der Mittel der ordentlichen IPV um 10 Mio. Franken
(vgl. Abstimmungsbüchlein/Argument 6, wo auf diesen gesetzlichen Spielraum hingewiesen wird)
Regierung verweigert am 11.8.2015 Anpassung des Pauschalabzuges für Krankenkassen-prämien bei den Steuern (Motion SP-Grü-Fraktion)
6. Andere Kantone
•Solothurn – kein Sparpaket bei Prämienverbilligung •Bern – Referendum gegen Sparpaket•Aargau – Initiative Belastungsgrenze max. 10%•Waadt - Initiative Belastungsgrenze max. 10%
•Schaffhausen – erfolgreiche Initiative Belastungsgrenze
Weitere Informationen: www.zukunft.sg