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Aktuelle Berichte über einen Studienaufenthalt innerhalb Europas sind auch im Goethe Globe veröffentlicht
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an dem
University College Dublin
Wintersemester 2015\2016
Roman Scholten; [email protected]
Nachdem ich vier ereignisreiche Monate in Dublin verbracht habe, möchte ich gerne meine Erfahrungen
teilen, bei der Entscheidung für einen Auslandsaufenthalt helfen und wertvolle Tipps für den Fall, dass
du eine Zusage für Dublin erhalten haben solltest, geben.
Zunächst einmal möchte ich auf die Universität eingehen, da diese im Nachhinein betrachtet dem
entscheidendsten Faktor für einen guten Auslandsaufenthalt gleichkommt. Das University College ist
eine wahnsinnig gut organisierte und ausgestattete Universität, die sich um die Erasmus-Studenten
kümmert. So hat sich das International Office immer binnen kürzester Zeit auf E-Mails gemeldet und
hatte in Person von Esther Sanz stets ein offenes Ohr für Fragen.
Der Campus Belfield ist extrem groß und zudem extrem gut ausgestattet. Er befindet sich im Süden der
Stadt und man braucht ca. 20 min mit dem Bus in die Innenstadt.
Der Campus deckt mit zahlreichen Sportflächen, insgesamt 5 Fitnessstudios, einem Schwimmbad und
mehreren Turnhallen den Bedarf aller Studenten.
Die Universität bietet jede erdenkliche Sportart an. Man kann sich ab der zweiten Woche für den Beitritt
in sogenannte Societies entscheiden. Den Ruderclub kann ich sehr empfehlen. Futbolito -ebenfalls zu
empfehlen- ist eine Gemeinschaft von internationalen Studenten, die sich über Facebook organisieren
und zweimal wöchentlich zum Fussball getroffen haben. Eine Society ist hilfreich, um neue Leute
kennenzulernen.
Nicht nur die Ausstattung der Universität in Bezug auf Sportstätten hat mich überzeugt. Es gibt mehrere
Bibliotheken sowie sonstige Lernecken, an denen man sich auch in einer Gruppe treffen kann.
Auf dem Campus gibt es auch eine Bank, einen Supermarkt, einen Friseur ein Studentenpub, eine
Mensa sowie zahlreiche Kaffees. Allerdings sind die Preise vor allem in der Mensa deutlich höher als in
Frankfurt. Dies gilt aber nicht nur für den Campus alleine, sondern für Dublin allgemein.
Lebenshaltungskosten:
Wie gerade schon angedeutet sollte man sich in Dublin auf höhere Lebenshaltungskosten einstellen.
Zunächst wären die Kosten für den Nahverkehr zu nennen. Eine Busfahrt in die Stadt kostet, 2,80 € pro
Strecke. Natürlich gibt es auch Monatskarten bei denen man allerdings ca. 70 € einplanen muss. Ich
habe mir hingegen in der zweiten Woche ein gebrauchtes Fahrrad gekauft, welches ich zum halben
Preis am Ende meines Aufenthalts wieder zurückgeben konnte. Mit dem Fahrrad ist man schneller,
günstiger und zuverlässiger unterwegs.
Auswärts essen oder das Besuchen von Pubs wird den Geldbeutel ebenfalls deutlich schneller leeren
als hierzulande. Ein Pint Bier im Pub kostet im Schnitt 5,50 €. Deshalb sollte man die zahlreichen
Studentenpartys nicht auslassen. Empfehlen kann ich das „Howl at the Moon“ am Mittwoch und
„Dicey’s“ am Sonntag. Da gibt es alle Getränke für 2 € und es sind fast nur Studenten unterwegs.
Immer eine Option sollte auch das auf dem Campus liegende Clubhouse sein. Dort ist gute Stimmung
garantiert und es stellt eine weitere gute Möglichkeit dar in den ersten Wochen neue Bekanntschaften
zu machen.
Es ist extrem schwierig konkrete Beträge für den monatlichen Bedarf zu nennen, da dies individuell sehr
verschieden sein kann. Lidl und Aldi gibt es auch in Dublin an vereinzelten Stellen und dort findet man
Lebensmittel zu ähnlichen Preisen wie in Deutschland. Man sollte bei der Wohnung im Schnitt 200€ für
eine vergleichbare Wohnung und ca. 100-150 € für den monatlichen Gebrauch an Mehrkosten
einplanen. Diese Summe von ca. 350 € lässt sich von dem Erasmus-Stipendium jedoch gut decken.
Vorbereitung:
In Dublin wirst du in puncto Wohnungssuche einen schweren Stand haben. Da will ich nichts
beschönigen und gleich darauf hinweisen, dass es extrem schwierig wird, eine bezahlbare Wohnung zu
finden. Zudem will ich dir nahelegen keine Privatwohnung von Zuhause aus anzumieten, falls
Vorauszahlungen involviert sind. Stell ausreichend sicher, dass die Wohnungen auch wirklich existieren.
Die zweite Variante wäre eine Wohnung vor Ort zu suchen. Man wird mit der Zeit eine Wohnung finden
aber für schwache Nerven ist dies sicherlich nichts. Da ist es gefordert aktiv auf die Vermieter
zuzugehen und immer wieder zum Hörer zu greifen.
Ich habe mir vor Ort eine Wohnung suchen müssen und möchte dir im Nachhinein ans Herz zu legen
schon vor Ankunft die Wohnverhältnisse klarzustellen. Hierfür könnte man vielleicht ein Wochenende
mit den Eltern vor Antritt des Auslandsaufenthalt Dublin ansteuern oder man sucht ein Zimmer in einem
organisierten Studentenwohnheim.
Einen Platz im Studentenwohnheim der Universität haben lediglich Studenten aus Ländern außerhalb
des europäischen Raums bekommen. Das kann sich in kommenden Jahren durchaus verändern, da
sich mehr Wohnraum auf dem Campus bereits in der Planung befunden hatte.
Eine Wohnlage in der Nähe der Universität ist in Dublin aufgrund des schwach ausgebauten
Nahverkehrssystems empfehlenswert.
Was die Vorbereitung in Bezug auf Formalitäten angeht, versorgt einen das University College
ausreichend mit Informationen per mail. Da kann eigentlich nicht allzu viel schieflaufen. Zu beachten ist
lediglich, dass man sich möglichst zeitig nach Öffnung des Fensters zur Anmeldung der Kurse einträgt.
Besonders beliebte Kurse können bereits binnen 5 Minuten komplett belegt sein. Bezüglich der Termine
wirst du jedoch zeitig informiert werden.
Ankunft in Dublin:
Nachdem meine Wohnsituation geklärt war, ging es bei mir schon direkt los mit den ersten Tagen des
Semesters. Diese sind mit Abstand die Wichtigsten um Leute kennenzulernen. UCD bietet viele
Programmangebote an, die man unbedingt wahrnehmen sollte. Hier ist es wichtig über seinen Schatten
zu springen und einfach auf die Leute zuzugehen, auch wenn man Gefahr läuft, mit einem anfangs
limitierten Englisch nicht direkt beim Small talk zu brillieren. Es studieren wahnsinnig viele internationale
Studenten am University College, welche sich in derselben Situation befinden.
Informationen über verschieden Kurse:
Nachdem du deine Kurswahl schon im Vorfeld erledigt hast, gibt dir die Universität zwei Wochen Zeit
um Kurse zu wechseln. Dies kann durchaus Sinn machen, da der Schwierigkeitsgrad und
Arbeitsaufwand bestimmter Kurse stark variieren kann.
Ich habe sechs Kurse belegt die allesamt 5 Credits einbringen. Hier mal ein paar Informationen zu
meinen Kursen:
Advanced Corporate Finance:
An sich ein wirklich spannendes Modul, bei dem man auf alle Fälle eine Menge lernen kann. Wichtig
war es das Buch zu lesen und nicht nur auf das eher magere Skript zu vertrauen. Anders als an der
Frankfurter Uni wurde mehr über verschiedene Modelle und Sachverhalte in Bezug auf Vor- und
Nachteile diskutiert und weniger gerechnet.
In diesem Modul habe ich zudem meine Seminararbeit im Rahmen einer Gruppenarbeit verfasst. Wir
durften uns ein börsennotiertes Unternehmen aussuchen, über welches wir einen Equity Report
verfassen sollten. An sich eine spannende aber auch mühsame Angelegenheit, da uns wenig
Hilfestellung seitens des Professors gegeben wurde.
Financial Accounting 2:
Meiner Meinung nach das arbeitsintensivste Fach. Man schreibt zwei Midterms und beide erfordern
eine intensive Vorbereitung. Man bekommt eine von der Professorin genannte „Bible“ zur Hand, im
Grunde ein überdimensionales Skript. Um wirklich auf die Klausur vorbereitet zu sein, muss man das
Skript dann auch tatsächlich sehr detailliert durcharbeiten. Auf der einen Seite ist der Wissenszuwachs
mit Sicherheit enorm, aber andererseits sollte man sich gut überlegen, ob man nicht doch ein weniger
arbeitsintensives Modul bei seinem Auslandssemester belegen möchte.
International Financial Management:
Dies war mein absolutes Lieblingsfach. Es wurde der Einfluss von Umrechnungskursen zwischen den
Währungen verschiedener Länder behandelt. Hier wird ein Verständnis für die Geschichte des
internationalen Handels gelehrt und es werden einem die wichtigsten Werkzeuge zur Absicherung von
Währungsrisiken nahegelegt. Der Dozent ist ein ehemaliger Investmentbanker, der in den Vorlesungen
von seinen Erfahrungen berichtet.
Ansonsten waren die Module machbar und sehr gut aufbereitet. In vielen Kursen, wie z.B. „Marketing:
Firms, Customers & Society“, musste eine Gruppenarbeit geschrieben werden. Das hat sich bei vielen
schwieriger gestaltet, da viele keine Lust hatten aber die Gruppenarbeiten dennoch einigermaßen
entscheidend für die Endnote waren.
Mit „Economics of Public Policy“ habe ich ein Modul aus dem Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre belegt.
Der Kurs war im Prinzip nichts anderes als eine oberflächige Zusammenfassung von OVWL.
Mit „Cost Management“ habe ich noch ein Modul gehabt, welches ebenfalls einen hohen
Arbeitsaufwand benötigt. Allerdings zahlt sich der Einsatz in jedem Fall aus, da in den Vorlesungen viele
praktisch relevante Verfahren zur Analyse von Produktionsprozessen und deren Kosten veranschaulicht
werden. Wer zu den Vorlesungen und Übungen geht und sich ein bisschen Mühe gibt, wird mit einer
guten Note belohnt werden.
Ein paar Tipps zum Thema Sightseeing:
Jeder will das Maximum aus seinem Aufenthalt rausholen und gleichzeitig darf man aber nicht das
Studieren vergessen! Beides unter einen Hut zu bekommen ist schwierig aber machbar. Wenn man ein
bisschen mehr von Irland sehen möchte, gibt es zahlreiche und günstige Angebote seitens der
Universität. Um Tickets zu bekommen, sollte man aber schnell sein, denn solche Angebote sind ebenso
beliebt wie gut. Ansonsten bieten viele Busunternehmen Studentenrabatte.
Man sollte für Wochenendtrips während der Vorlesungszeiten die ersten 4 bis 5 Wochen anvisieren, um
sich eine stressfreie Reise zu ermöglichen. Ab der 6. Woche starten in der Regel die Midterms, welche
bis zu 30 % der Endnote ausmachen können.
Empfehlenswert sind Touren nach Galway, in die Wicklow Mountains oder auch zum Giants Causeway.
Die Entfernungen innerhalb Irlands sind sehr überschaubar, was die Sache ganz angenehm macht.
Mein Lieblingsreiseziel bedarf allerdings nicht mal 20 min Reisezeit von der Innenstadt Dublins aus.
Howth ist eine wunderschöne Halbinsel im Norden der Stadt und ein wunderschönes Ziel für einen
Tagestrip.
Man sollte den Monat vor den finalen Klausuren bitte nicht als Reisezeit einplanen, da sich in den letzten
Vorlesungen noch sehr viel Stoff akkumuliert. Zudem müssen Gruppenprojekte meist erst in den letzten
Wochen abgegeben werden. Ich denke jeder Student\Schüler weiß, wann der Großteil einer
Gruppenarbeit erledigt wird.
Alles in allem bieten sowohl Dublin als auch das University College sehr gute Rahmenbedingungen für
einen schönen Aufenthalt. Natürlich ist Dublin nicht mit Städten wie London oder Paris, New York oder
Singapur vergleichbar. Dublin ist kleiner und das Wetter ist nicht immer perfekt. Aber beim
Auslandssemester kommt es auf die Leute, die Atmosphäre und die Möglichkeiten an. In Dublin wirst
du schnell Leute kennenlernen und da die Entfernungen innerhalb der Stadt nicht allzu groß sind, wird
es dir leicht fallen den Kontakt zu verfestigen. In Dublin kann man sich zudem wohlfühlen, da die Stadt
und ihre Leute einfach eine gewisse Lässigkeit und Wärme ausstrahlen.
Ich hoffe mein Bericht eignet sich sowohl als Entscheidungshilfe vor der Abreise und auch als kleiner
Leitfaden für die ersten Wochen in Dublin.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der
University College Dublin, Irland
Wintersemester 2015/16
Die Vorbereitung war eigentlich unkomplizierter, als es zwischendurch den Anschein hatte.
Teilweise waren trotz Infoveranstaltung Angelegenheiten unklar und man hing etwas in der
Luft, doch wenn etwas anstand wurde man per Mail informiert. Die wichtigsten Eckpunkte
wurden über die Mobility-Internetseite kommuniziert.
Das Bewerbungsverfahren begann mit der Bereitstellung der Unterlagen. Das
Motivationsschreiben war dabei das, was mir am meisten Schwierigkeiten bereitete. Weniger
wegen dem Englisch, doch die Form und der Aufbau eines Motivationsschreibens waren mir
nicht geläufig. Für Tipps stehe ich gerne zur Verfügung.
Nach Einreichen der Dokumente konnte man nur noch auf Antwort warten und als die Zusage
da war erneut direkt bei der Gast-Universität bewerben.
Bei der UCD läuft das alles online ab. Es gibt zwei Online-Portale an der UCD. Zum einen das
SIS-Web, das für die administrativen Angelegenheiten zuständig ist (vergleichbar mit QIS).
Zum anderen die Internetseite „Blackboard“ (vergleichbar mit OLAT). Auf „Blackboard“ werden
Informationen zu den Kursen und Kursunterlagen bereitgestellt. Auch die Kommunikation vom
Professor läuft oft über dieses Portal. Die Bewerbung läuft weitgehend über das SIS-Web.
Einige Zeit, vor Semesterstart wird im SIS-Web die Einschreibung für die Kurse freigegeben.
Dies ist eine vorab offizielle Einschreibung mit der man theoretisch sich auch für die Klausuren
einschreibt. Schon vorher musste man sich Kurse in der vorläufigen Übersicht der Module
aussuchen, diese im „Learning Agreement“ eintragen und seine Wahl von der Goethe-
Universität bestätigen lassen. Was man nun genau im Learning Agreement eintragen muss
und in welchen Feldern was stehen muss war bis zum Schluss nicht ganz klar. Die Taktik:
Nach bestem Wissen und Gewissen eintragen. Mein Tipp: Bei der Infoveranstaltung besser
aufpassen, als ich es tat. Ich brauchte zwei Anläufe, um das Formular richtig auszufüllen.
Wenn man das Learning Agreement falsch ausgefüllt hat, dann bekommt man eine Mail mit
der Bitte die Papiere nochmals auszufüllen, gegeben es ist noch Zeit zum erneuten Einreichen,
also früh darum kümmern.
Wechsel der Kurse (abweichend von den Kursen, die man im Learning Agreement
angegeben hat) ist mit etwas Bürokratie verbunden. Man muss ein „Changing Learning
Agreement“ ausfüllen und abzeichnen lassen. Im Grunde auch kein großes Problem. Es lässt
sich unter Umständen nicht vermeiden einen Kurs zu wechseln. Manche Module sind sehr
beliebt und auch, wenn man sich direkt nach dem Start der Anmeldung an PC setzt und sich
einschreiben will kann es sein, dass man nicht alles bekommt, was man will. Das ist aber auch
kein Beinbruch. Es gibt genug interessante Alternativen, aus denen man wählen kann. Der
Fachbereich 02 ist auch mit der Anerkennung sehr liberal, wodurch man alle Module für
Exchange Students aus der Business School sich anrechnen lassen kann.
Ich bin extra eine Woche vor dem Start der Einführungsveranstaltungen nach Dublin, um mir
eine Wohnung zu besorgen. Man wurde von Seiten der UCD darauf hingewiesen, dass in
unserem Semester keine Wohnheimsplätze an ERASMUS-Studenten vergeben werden. Dies
wurde dann aufgelockert und nach ca. einem bis zwei Monaten konnten auch ERASMUS-
Studenten sich in einem Wohnheim an den Campi bewerben.
Für die Wohnungssuche war ich zuerst in einem Hostel. Es war unglaublich interessant wie
viele Studenten dort mit mir nach Wohnungen suchten. Ein großer Tipp: Bei
Wohnungsinseraten immer anrufen, um eine Besichtigung auszumachen. Auf Mails wird in
den wenigsten Fällen geantwortet. Und nicht entmutigen lassen. Es ist früher oder später jeder
untergekommen. Außerdem lernt man viele nette Leute im Hostel kennen.
Es gibt eine Internetseite von der UCD, bei der Wohnungen ausgeschrieben werden. Über die
habe ich auch meine Unterkunft gefunden. Weitere Seiten sind zum Beispiel www.gumtree.ie
und alles, was man auf google dazu findet.
Eine weitere ganz wichtige Sache ist der Öffentliche Nahverkehr in Dublin. Um es kurz zu
machen, er ist anders als in Deutschland und ungewohnt. Aber die einzige Möglichkeit
(abgesehen von Fahrrad und Taxi) von A nach B zu kommen. Die Fahrpläne sind
gewöhnungsbedürftig. Teilweise sind die Haltestellen auf Gälisch. Die Zeiten auf dem Busplan
sind die, wann der Bus an der ersten Stelle losfährt, nicht die Ankunft an der eigenen
Haltestelle. Man gewöhnt sich daran, wenn man sich etwas besser auskennt. Richtig praktisch
ist dabei die Dublin Bus App. Die zeigt ziemlich verlässlich die Linien und Zeiten an. Eine sog.
„Leap-Card“ ist im Dubliner ÖPNV das wichtigste. Damit bezahlt man in Bussen und der LUAS
(Straßenbahn) die Fahrten. Bei den Einstiegsveranstaltung bekommt man eine „Student Leap
Card“. Damit wird das Fahren etwas günstiger, was nicht heißt, dass man damit günstig
unterwegs ist. Man kann auch ohne „Leap Card“ Busfahren, doch gibt der Busfahrer
grundsätzlich kein Wechselgeld. Man bekommt eine Rückgeldquittung, die man in der Stadt
gegen Geld umtauschen kann. Die LUAS kann man ohne „Leap Card“ gar nicht legal
benutzen.
Mein Problem dabei war, dass ich schon vor der offiziellen Einführung (mit „Leap Card“
Übergabe) in Dublin war. Daher musste ich mir zuerst eine normale „Leap Card“ besorgen
(Pfand €5; hatte ich von der Conolly Station)
Um ehrlich zu sein muss man zugeben, dass Dublin nicht viele Sehenswürdigkeiten hat.
Nach drei Tagen hat man eigentlich alles gesehen. Das Highlight ist das Temple Bar Viertel
mit den unzähligen – und meistens auch gut besuchten – Pubs. Die Stimmung ist ganz
besonderes, wobei die Preise schon saftig sind (Pint Bier zwischen €5.50 und €6.50). Weitere
Sehenswürdigkeiten sind das Guinnes Store House, die Jameson Distillery, St. Patricks
Cathedral und das Trinity College.
Es werden immer wieder (fast jede Woche) Wochenendtripps zu verschiedenen Zielen in ganz
Irland angeboten. Diese gehen meistens von der ISS (International Student Society). Der ISS
sollte man deshalb auf jeden Fall beitreten. Dies geht am Besten in der „Fresher’s Week“. Das
ist eine mehrtätige Messe für die Societys an der UCD. Sie findet am Anfang des Semesters
statt und bietet die Möglichkeit sich zu informieren und beizutreten.
Auf dem Campus Belfield – der Hauptcampus – gibt es eigentlich alles, was man sich
vorstellen kann. Cafés, Mensen und Bibliotheken, aber auch ein olympisches Schwimmbecken
mit Sauna, Kino (geleitet von der Film Society) und kostenloses Fitnessstudio für Studenten
(nach vorheriger Anmeldung auf der Internetseite).
Sicherheitstechnisch hatte ich nie bedenken. Meine Vermieterinnen hatten aber immer
unglaublich Sorgen, dass jemand einbricht. Sie mahnte die Bewohner im Haus mehrmals
Fenster und Türen zu schließen, wenn man das Haus verlässt. Oft kamen die Vermieter
abends ins Haus und machten Lichter oder das Radio an, damit es bewohnter aussieht, als es
ist. Die meisten Häuser sind mit einem Hausalarm ausgestattet. Man hört fast jeden Tag eine
Alarmanlage in der Nachbarschaft. Ziemlich viele Fehlalarme, weil man die Sicherheitsanlagen
anscheinend ziemlich schnell auslösen kann. Meine Unterkunft hatte keinen Alarm. Hab es
auch nicht vermisst. Ich wohnte im County Dublin in Stillorgan südlich von der Hauptstadt in
einem Wohnviertel mit vielen Familien, eine gute Wohngegend.
Die Iren sind sehr sparsam. Für den Geschmack meiner Vermieterinnen verbrauchten mein
Mitbewohner und ich zu viel Energie. Das war nicht nur bei uns so, auch andere
Austauschstudenten erzählten von der Bitte der Landlords weniger zu Heizen oder weniger
Wasser zu verbrauchen. Isolierung ist in Irland nicht verbreitet, dementsprechend ist auch kurz
nach dem die Heizung aus ist wieder kalt. Mein Tipp: Dicke Kleidung, dann hat man in die
Richtung keine Probleme.
Das Preisniveau ist höher, als bei uns in Deutschland. Am günstigsten kann man einkaufen
bei LIDL und ALDI. Aber selbst da kommt man ohne Mühe über 10 € pro Einkauf. Was für
mich auch total ungewohnt war, dass es kein Flaschenpfand in Irland gibt. Man trennt dafür
auch Müll in Verpackungen und Restmüll. Apropos Müll: Es gibt außerhalb der Innenstadt von
Dublin ganz wenige öffentliche Mülleimer. Klingt jetzt nicht so dramatisch, wollte es nur
erwähnen, weil mir das aufgefallen ist. Wenn man einen braucht is keiner da ;)
Das Land ist rau, aber wunderschön. Das merkt man an jeder Ecke. Auch an den besonderen
Sportarten, die es so nur in Irland gibt, z. B. Gaelic Football oder Hurling. Auch Rugby ist
unglaublich beliebt. An der UCD gibt es ganz viele Möglichkeiten Sport zu machen. Zum
Beispiel auch Probierkurse für Gaelic Sports, bei denen alles einmal ausprobiert werden kann.
Fazit:
Irland ist ein wunderschönes Land. Die Iren sind unglaublich aufgeschlossen und hilfsbereit.
Studieren an der UCD ist anders, als an der Goethe-Uni (Tests unter dem Semester), aber
nicht unbedingt schlechter. Die Professoren sind ebenfalls sehr Hilfsbereit und lassen viel mit
sich reden. Auch wenn die Leute in Irland manchmal ihre Eigenheiten haben, genoss ich die
Zeit bei ihnen und kann nur jedem empfehlen dort zu studieren. Die UCD ist sehr international,
sodass man als Austauschstudent gar nicht groß auffällt. Ich hatte super viel Spaß und lernte
einen Haufen neuer Freunde kennen. Auslandssemester, so wie es sein sollte.
P.S.: Man verbringt mehr Zeit in Pubs, als man sich vorstellen kann
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der
University College Dublin, Irland
Wintersemester 2015/16
Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Die Vorbereitung für das Auslandssemester benötigte nicht viel Aufwand. Nachdem wir vom
Fachbereich WiWi bei der Gasthochschule nominiert wurden, mussten wir uns erneut an der UCD
bewerben, was keinerlei Probleme mit sich brachte. Die Auslandskoordinatorin der UCD hielt uns per
Mailkontakt auf dem neusten Stand. Leider teilte sie uns jedoch auch mit, dass Erasmus Studenten in
diesem Jahr aufgrund der hohen Nachfrage keinen Anspruch auf einen Wohnheimplatz haben. Die
Wohnungssuche von Deutschland aus erwies sich als recht kompliziert, daher entschieden wir uns, vor
Ort zu suchen und erst einmal in Hostels oder Airbnb Unterkünften unterzukommen. Zudem gehörte zur
Vorbereitung die Flugbuchung. Ich entschied mich für Lufthansa. Aer Lingus, eine irische
Fluggesellschaft, bietet sich jedoch auch gut an, da Flüge von Frankfurt aus gehen, nicht wie Ryanair
von Frankfurt-Hahn.
Erste Wochen
Die erste Zeit in Dublin war ziemlich aufregend. Der Campus ist riesig und am Anfang ist man etwas
hilflos. Man gewöhnt sich aber dennoch schnell an sein neues Umfeld und findet sich immer schneller
auf dem Campus zurecht. Aus Frankfurt waren wir 8 Wirtschaftswissenschaftler an der UCD. Wir lernten
uns erst in Dublin kennen, verbrachten von dort an viel Zeit zusammen.
Mit Dublin kann man sich innerhalb weniger Tage sehr vertraut machen. Die wichtigsten Spots in Dublin
sind die Grafton Street, O’Connell Street und Henry Street. Diese sind gute Orientierungspunkte, um
sich in Dublin zurecht zu finden.
Wohnsituation
Erstmals gab es dieses Jahr nicht die Möglichkeit, einen Wohnheimplatz der Universität zu bekommen.
Eine WG oder Wohnung in Dublin zu finden ist sehr schwierig und zudem teuer. Es empfiehlt sich, erst
vor Ort zu buchen, da auch Fälle bekannt sind, bei denen Erasmus Studenten auf Betrüger
hereingefallen sind.
Die Uni teilte uns Adressen von Maklern mit, was jedoch unnötige Kosten bereiten würden. Zudem
besitzt die Uni eine Homepage zur Vermittlung von Gastfamilien, www.ucdaccommodationpad.ie. Auf
dieser bieten Familien ihre Zimmer für 5 oder 7 Tage die Woche an, mit oder ohne Verpflegung. Ich
kontaktierte mehrere Familien und bekam von einer die Antwort, mir das Zimmer anschauen zu können.
Dieser sagte ich nach der Besichtigung auch prompt zu, da sie nur 10 Fußminuten von der Uni entfernt
lag und die Familie und das Haus einen sehr guten Eindruck machten. Ich zahlte 200 Euro pro Woche
inklusive aller Mahlzeiten, sowieso Wäsche waschen und Reinigung. Dies erscheint für deutsche
Verhältnisse relativ viel, ist für Dublin und diesen Zeitraum, in dem alle Studenten auf der Suche nach
einer Unterkunft sind, jedoch durchaus akzeptabel. Zumal auch das Wohnheim > 800 Euro pro Monat
(ohne Verpflegung etc.) gekostet hätte.
Kurswahl
Advanced Corporate Finance (Prof. Louis Murray): In diesem Fach wurde einiges wiederholt, was
bereits in BFIN und PFIN thematisiert wurde. Die Slides waren leider sehr unstrukturiert, ansonsten
konnte man der Vorlesung aber recht gut folgen. Die Endnote setzt sich aus einer Gruppenarbeit
zusammen, die 30% ausmacht. Diese beinhaltet, dass 5-6 Studenten eine Unternehmensbewertung zu
dem Unternehmen ihrer Wahl durchführen. Diese konnte uns als Seminararbeit für Frankfurt
angerechnet werden. Die restlichen 70% macht die Endklausur aus, die sich aus 1/3 rechnen und 2/3
erklären zusammensetzt.
Alles in allem ist dieser Kurs empfehlenswert, besonders, wenn man sich die Seminararbeit anerkennen
lassen will.
Cost Management (Dr. Kate Cullen): Dieses Fach war mit Abstand mein Lieblingsfach. Inhalt dieses
Kurses waren unter anderem Themen, die bereits in Accounting 1 abgearbeitet wurden. Dennoch wurde
zudem einiges Neues gelehrt. Die junge und kompetente Professorin gestaltete die Vorlesung ziemlich
angenehm, indem sie zwei Wochenstunden Vorlesung mit Beispielen machte und den erlernten
Vorlesungsstoff in einer weiteren Wochenstunde zur Vertiefung praktisch anwendete.
Die Note setzte sich zu 30% aus einem Midterm zusammen, indem wir Rechenaufgaben lösen mussten,
diese zum Teil als MC Aufgaben oder als komplette Aufgabe, bei welcher neben dem Ergebnis auch
Working Points vergeben wurden. Die Endklausur machte 70% aus.
Dieser Kurs ist meines Erachtens unbedingt empfehlenswert.
Industrial Economics (Dr. Sarah Parlane): Dieser Kurs behandelt unter anderem Thematiken wie
Spieltheorie, Monopole und Oligopole. Wem Management in Frankfurt Spaß gemacht hat, wird diesen
Kurs lieben. Die Professorin ist ziemlich witzig aber auch sarkastisch, was die Vorlesung lohnenswert
macht. Sie ist zudem sehr bemüht, dass jeder Student die Thematik versteht. Mails mit Fragen
beantwortet sie zügig und auch für Sprechstunden steht sie zur Verfügung. Für den Midterm, der 30%
der Endnote ausmacht, bereitete sie uns gut vor. Die Endklausur, in der wir neben Rechnungen auch
einen ca. einseitigen Essay verfassen mussten, machte 70% der Endnote aus.
Der Kurs ist unbedingt empfehlenswert, da er spaßig und lehrreich ist.
Intermediate Microeconomis I (Orla Doyle): Wer OVWL in Frankfurt nicht schwer fand, wird mit diesem
Kurs keinerlei Probleme haben. Es ist ziemlich redundant zu dem, was bereits in OVWL gelehrt wurde.
Das Niveau des Kurses ist nicht wirklich anspruchsvoll. Wöchentlich gab es Tutorien, deren Ergebnisse
mit wöchentlichem Abstand hochgeladen wurden. Das Tutorium ist nicht wirklich empfehlenswert, da
das Tempo viel zu langsam ist und die online verfügbaren Lösungen viel detaillierter sind, als das, was
im Tutorium präsentiert wird.
Die Dozentin war sehr bemüht, ihre Vorlesung spannend zu präsentieren. Wenn man die Thematik
jedoch zum xten mal hört, langweilt man sich in der Vorlesung gelegentlich.
Die Endnote setzt sich aus einem MCQ Midterm (30%) und der Endklausur (70%) zusammen.
Der Kurs ist, wenn man eine gute Note mit geringem Aufwand haben möchten, unbedingt
empfehlenswert.
Consumer & Buyer Behaviour (Dr. Geertje Schuitema): Dieser Kurs behandelte das Konsumverhalten
und das damit verbundene Marketingverhalten. Die Dozentin gestaltete den Kurs durch Videos und
Bilder sehr interessant, wodurch die Vorlesung recht kurzweilig war. Als Gruppenarbeit mussten wir in
einer Vierergruppe, die die Dozentin randomisiert zusammenstellte, einen schriftlichen Marketing
Report erstellen, wie ein gewisses neues Produkt in den irischen Markt eingeführt werden kann. Die
Gruppenarbeit macht 30% der Endnote aus. Die restlichen 70% macht die Endklausur aus, in der man
3 von 5 Aufgaben beantworten muss.
Der Kurs ist, wenn man Interesse für Marketing und etwas Psychologie hat, unbedingt empfehlenswert,
da es in diesem Kurs sehr interessant dargestellt wird.
Human Resource Management (Pauline Kelly-Phelan): Inhalt dieses Kurses ist Human Resource
Management und die Aufgaben einer HR-Abteilung. Die Professorin versuchte diesen Kurs interaktiv
zu gestalten, was den Kurs dadurch stark an ein Schulfach erinnerte. Die Slides und Vorlesung waren
oft unstrukturiert. Der Kurs beinhaltete eine Gruppenarbeit, in der ein durch die Professorin
zusammengefügtes Viererteam eine Casestudy mit Bezug auf die Kursthematik schriftlich in ca. 10
Seiten anhand von gegebenen Fragen beantworten muss. Die Endnote setzt sich aus der
Gruppenarbeit (20%) und der Endklausur (80%) zusammen, in welcher 2 von 5 gegebenen Fragen
beantwortet werden müssen. Die Professorin legt großen Wert auf Lektüren und Extra Readings.
Ich würde diesen Kurs nicht unbedingt weiterempfehlen, da die Thematik nicht spannend und der
Aufbau des Kurses zu unstrukturiert war.
Transportmittel
In Dublin gibt es neben zwei Tram Linien, die nicht verbunden und nicht annähernd so gut ausgebaut
sind wie das Liniennetz in Frankfurt, Busse. Zu diesen gibt es eine App, die durch GPRS Tracker an
den Bussen in Echtzeit angibt, wann der Bus an einer gegebenen Haltestelle ankommen wird. Dennoch
funktioniert das nicht immer wirklich akkurat, weshalb man oftmals lange an der Haltestelle warten muss.
Das kostet so einiges an Nerven. Bezahlen kann man im Bus entweder mit Münzgeld in Bar, wobei man
kein Wechselgeld bekommt, sondern einen Beleg, mit diesem man ins Transportation Office in der Stadt
gehen muss, um sich das Wechselgeld abholen zu können. Für 15 Euro kann man sich die Leapcard
holen, die man mit Geld an jedem SPAR oder auch auf dem Campus im SU Shop aufladen kann. Diese
macht das Bezahlen im Bus unkomplizierter.
Alltag und Freizeit
Irland bietet viele Sehenswürdigkeiten, die man sich unbedingt anschauen sollte. Societies an der Uni
wie ISS und ESN bieten Wochenendtrips für ungefähr 200 Euro an. Wir fuhren mit ISS nach Galway
und den Cliffs of Moher. ISS hatte alles durchgeplant, was zum einem gut war, da wir vieles zu sehen
bekamen, andererseits hatten wir wenige Pausen, da alles durchgetaktet war. Für die folgenden Trips
nach Belfast und Giant’s Causeway sowie zum Ring of Kerry entschieden wir uns, die Planung selbst
zu übernehmen. In Irland gibt es einige Fernbusse, wodurch Reisen relativ simple und günstig ist. Auch
Hostels sind erschwinglich.
Dublin bietet zudem ein gutes Nachtleben. Ungewohnt für uns Deutsche ist allerdings, dass die Iren
hauptsächlich unter der Woche feiern gehen und ziemlich früh anfangen, dafür Clubs aber auch bereits
gegen 2 Uhr schließen. Viele der Clubs, wie Dicey’s Garden und dtwo, liegen in direkter Nähe zu
einander.
Um nur mal entspannt etwas trinken zu gehen, bieten sich die Pubs in Dublin an. Touristen gehen
hauptsächlich in das Pub Viertel „Temple Bar“. In den meisten Pubs gibt es Live Musik. Die Atmosphäre
dort ist einfach einzigartig.
Persönliches Fazit
Ich hatte in Dublin eine wahnsinnig aufregende Zeit und habe tolle Leute kennengelernt! Ich kann ein
Studium an der UCD auf jeden Fall weiterempfehlen. Wenn man bereit ist in einer Gastfamilie zu
wohnen und sich auch darüber bewusst ist, dass die Uni verhältnismäßig anspruchsvoll ist, wird man in
Dublin eine gute Zeit haben.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der
University College Dublin, Irland
Wintersemester 2015/16
Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Ein großer Vorteil eines Auslandssemesters über das ERAMUS-Programm ist definitiv der geringe
Organisationsaufwand. Sobald man von der Heimuniversität für einen Studienplatz im Ausland
nominiert wurde, erhält man von der direkten Ansprechpartnerin in Dublin Emails über den weiteren
Anmeldungsprozess sowie einzuhaltende Fristen. Die Kursanmeldung erfolgt ebenfalls online,
allerdings besteht in den ersten zwei Wochen des Semesters noch einmal die Chance, seine Kurse zu
wechseln. Meinen Flug nach Dublin habe ich über Lufthansa gebucht, da hier 23kg Gepäck sowie
Handgepäck inklusive sind. Auf dem Rückflug wurde der Platz etwas eng, deshalb kann ein Flug in der
Business Class bei rechtzeitiger Buchung eine sinnvolle Alternative sein, da hier deutlich mehr Gepäck
erlaubt ist. Andere Anbieter wie AirLingus oder RyanAir sind z.T. günstiger, jedoch muss hier Gepäck
hinzugebucht werden.
Ankunft und Wohnsituation
Aufgrund von gestiegener Nachfrage war es uns Erasmus Studenten in diesem Jahr nicht gestattet in
einem Wohnheim auf dem UCD Campus zu wohnen. Darum war es für uns alle natürlich erst einmal
eine Herausforderung eine Unterkunft für vier Monate in Dublin zu finden, wobei der Wohnungsmarkt in
Dublin ohnehin schon sehr umkämpft ist und die Mieten in der Stadt sehr teuer sind. Aus diesem Grund
habe ich bereits aus Deutschland einige Anfragen verschickt und bin zudem zwei Wochen vor
Semesterbeginn nach Dublin gereist. Viele Vermieter bieten Unterkünfte ausschließlich von montags
bis freitags an, wobei dies für ausländische Studenten natürlich nicht infrage kommt. Fündig wurde ich
dann schließlich auf der Website www.ucdaccommodationpad.ie, auf der private Haushalte ihre Zimmer
zur Verfügung stellen und häufig Frühstück und Abendessen in der Miete inbegriffen ist. Ein großer
Vorteil einer solchen Gastfamilie ist, dass man einen direkten Einblick in die irische Kultur und
Lebensweise erhält und die Mieten etwas günstiger als die des Wohnheims sind. Jedoch ist man
natürlich auch etwas eingeschränkter, da man keine Freunde einladen darf und die Entfernung zum
UCD Campus größer ist, sodass man auf Busse oder ein Fahrrad angewiesen ist.
Studentische Vergünstigungen, Transportmittel
Generell sind die Busse in Dublin ziemlich teuer, jedoch erhält man mit der Student Leap Card, die man
zu Beginn an der UCD für 15€ kaufen kann, einige Vergünstigungen. Für mich hat es sich auf jeden Fall
gelohnt, ein Fahrrad anzuschaffen, da das Bussystem in Dublin oftmals sehr unzuverlässig ist und ich
mir so einige Nerven und Kosten gespart habe. Zur Uni habe ich etwa 15-20min mit dem Fahrrad
gebraucht, in die Stadt war der Bus die bessere Wahl. Zu beachten ist allerdings, dass die öffentlichen
Busse nur bis ca. 23.30 Uhr und man deshalb nachts oft ein Taxi nach Hause nehmen muss, das jedoch
nur unwesentlich teurer ist als der Bus.
Freizeit und Reisen
Dublin ist eine sehr pulsierende und teilweise chaotische Stadt, die jedoch ihren ganz eigenen Charme
versprüht. Die zahlreichen Pubs im Temple Bar Viertel, in denen jeden Tag Live-Musik gespielt wird,
locken sowohl Einheimische als auch Ströme von Touristen an. Auch auf der Haupteinkaufsstraße –
der Grafton Street – ist immer etwas los. Das Guinness Storehouse, der Park St. Stephens Green sowie
das berühmte Trinity College sind ebenfalls einen Besuch wert.
Unbedingt sollte man auch einen Tagesausflug nach Howth, einer Hafenstadt im Norden Dublins,
einplanen. Vor allem im September/Oktober, wenn das Wetter noch mitspielt, lohnt sich ein Spaziergang
an der Küste entlang.
Die studentischen Initiativen ESN und ISN organisieren zudem jedes Wochenende Ausflüge zu allen
bekannten Reisezielen Irlands. Für 100€ pro Ausflug kann man u.a. Cork, Belfast, den Ring of Kerry
sowie Galway mit den bekannten Cliffs of Moher besuchen. Diese Reisetrips sollten vor allem am
Anfang des Semesters geplant werden, da ab Ende Oktober das Wetter zunehmend schlechter wird
und zusätzlich mehr Zeit durch die Uni beansprucht wird.
Studium an der UCD
Das Studium am University College Dublin ist sehr verschieden zu dem, was man von der Goethe
Universität gewohnt ist. Die Module bestehen meist aus zwei 50min Vorlesungen und ggfs. einem
Tutorium. Auch wenn der Stundenplan anfangs etwas leer aussieht, sollte man den Workload auf keinen
Fall unterschätzen, da es in beinahe allen Fächern Zwischenprüfungen und Assignments während des
Semesters gibt. Ich habe mich dazu entschieden, 6 Kurse à 5 Credit Points zu belegen, was dem
Maximum von 30 CPs entspricht.
Cost Management (Dr Kate Cullen):
Dieser Kurs behandelt verschiedene Techniken zur internen und externen Kostenrechnung und ist sehr
praxisnah angelegt. Einige Themen wie GKV und UKV oder die Allokation von Kosten auf verschieden
Abteilungen sind bereits bekannt aus Accounting I in Frankfurt. In jeder Vorlesung rechnet die
Professorin verschiedene Beispielaufgaben durch, die dann in leicht abgewandelter Form in einem MC-
Test (20%) während des Semesters abgefragt werden. Im weiteren Verlauf des Semesters verlagert
sich der Schwerpunkt der Vorlesung dann eher auf theoretische Zusammenhänge in Bezug auf
strategisches Cost Management und Performancebewertung. Die Endklausur (80%) besteht aus zwei
Essays sowie drei kürzeren und einer längeren Anwendungsaufgabe. sehr empfehlenswert
Industrial Economics (Dr Sarah Parlane):
Zunächst werden in der Vorlesung die Modelle des perfekten Wettbewerbs, Monopols und Oligopols
wiederholt, die bereits aus Management bekannt sind. Eine Zwischenprüfung wird über diese Themen
in der Mitte des Semesters geschrieben und zählt zu 30% der Gesamtnote. Anschließend werden
Preisstrategien wie Limit Pricing und Predatory Pricing näher beleuchtet und Konzepte der
Preisdiskriminierung und Produktdifferenzierung erläutert. Die Endklausur besteht aus einem Essay und
zwei Anwendungsaufgaben und war sehr fair verfasst. Die Dozentin ist äußerst sympathisch und stellt
in jeder ihrer Vorlesungen sicher, dass alle Studenten den Lehrstoff verstanden haben. sehr
empfehlenswert
Intermediate Microeconomics I (Dr Orla Doyle):
In diesem Kurs werden sämtliche Grundkenntnisse aus OVWL und Mikroökonomie wiederholt und
vertieft. Die Dozentin ist noch sehr jung und engagiert. Alle Sachverhalte werden sehr anschaulich
erklärt, jedoch lernt man nach den bereits in Frankfurt belegten Kursen nicht mehr viel Neues dazu. Die
Bewertung des Moduls besteht zu 30% aus einem MC-Test, der während des Semesters geschrieben
wird, und zu 70% aus der Endklausur.
empfehlenswert
Advanced Corporate Finance (Prof Louis Murray):
Dieser Kurs ist sehr stark an das Buch „Principles of Corporate Finance“ angelehnt und bezieht sich
u.a. auf Themen wie Valuation, Agency Probleme, Ausschüttungspolitik, Unternehmensfinanzierung
sowie Mergers und Aquisitions. Der Schwerpunkt der Vorlesung sowie der Endklausur liegt auf dem
Erklären theoretischer Zusammenhänge. Zusätzlich zu der Endklausur muss eine Gruppenarbeit zu
einer Unternehmensanalyse abgegeben werden, welche 30% der Gesamtnote ausmacht. Mit zwei
Kommilitonen aus Frankfurt habe ich hier einen umfangreichen Company Report zu SAP angefertigt,
den wir uns als Seminararbeit anrechnen lassen können. Der Professor ist äußerst bemüht und
hilfsbereit, allerdings werden viele Themen nur sehr oberflächlich behandelt. bedingt empfehlenswert
Financial Accounting 2 (Prof Niamh Brennan):
Dies war mit Abstand das anspruchsvollste Modul, das ich an der UCD belegt habe. Die Professorin
Niamh Brennan ist sehr anerkannt und kompetent in ihrem Fachbereich und verlangt einiges von ihren
Studenten ab. Vor allem die ersten Wochen sind mit einigen Hürden verbunden, da viele Vokabeln und
neue Techniken gelernt werden müssen. Ihr Skript nennt sie auch die „bible“ und es kann für 15€
erworben werden. Die Bewertung besteht aus der Analyse eines Jahresabschlusses von einem selbst
gewählten Unternehmen (10%), einem MC-Test über doppelte Buchführung (20%) sowie der
Endklausur (70%), bei der man selbst Finanzberichte aufstellen muss. bedingt empfehlenswert
Applied Econometrics I (Dr Alessia Paccagnini):
In diesem Kurs werden Kenntnisse aus der Statistik vertieft sowie mithilfe des Programms STATA auf
ökonomische Daten angewendet. Zunächst wird die lineare sowie multiple Regression behandelt und
anschließend folgt die Besprechung von Problemen wie Heteroskedastizität, serielle Korrelation und
Multikollinearität. Im Laufe des Semesters sind zwei Assignments abzugeben, die mit STATA gelöst
werden müssen und je 15% zur Gesamtnote zählen. Seit diesem Jahr wird der Kurs von einer Italienerin
geleitet, die leider einen sehr starken Akzent hat und es einem daher äußerst schwer viel, den
Vorlesungen konzentriert zu folgen. Es werden zudem zweistündige Tutorien angeboten, die allerdings
nicht sehr strukturiert sind. Die Assignments sowie die Endklausur (70%) waren allerdings fair gestellt.
bedingt empfehlenswert
UCD Campus
Mit über 20.000 Studenten ist die UCD die größte Universität Irlands und ist zudem sehr international
ausgerichtet. Es werden einige internationale Veranstaltungen angeboten, sodass man schnell in
Kontakt mit anderen Austauschstudenten kommt. In der Freshers‘ Week besteht außerdem die
Möglichkeit den verschiedenen Societies und Sportclubs beizutreten und so auch in Kontakt mit irischen
Studenten zu kommen. Der Campus verfügt über ein Kino, ein kostenloses Fitnessstudio, eine Bar
sowie einen Supermarkt und mehrere Cafés.
Fazit
Obwohl Irlands Hauptstadt kein günstiges Pflaster ist und vor allem die Miete und das Ausgehen zu
Buche schlägt, bereue ich mein Auslandssemester keine Sekunde. Ich kann nur jedem empfehlen, eine
solche Chance wahrzunehmen und ein Semester im Ausland zu verbringen. Die vier Monate vergingen
tatsächlich wie im Fluge, da niemals Langeweile aufkommt. Dublin hat in gewisser Weise den Charme
einer Kleinstadt und vor allem die Irish Pubs vermitteln eine einmalige Atmosphäre.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der
University College Dublin, Irland
Wintersemester 2015/16
Auf den folgenden Seiten berichte ich über mein Auslandssemester am University College Dublin. Wer
in ein Land mit der Muttersprache Englisch gehen möchte und die Gelegenheit ergreifen will eine andere
Kultur und Menschen von überall auf der Welt kennen zu lernen, dem kann ich die UCD in Dublin
empfehlen.
Vorbereitung und Anreise
Ca. 2 Monate vor der wirklichen Anreise und kurz nach der Zusage durch das Auslandsbüro (ca. 3
Wochen nach Bewerbung) habe ich bei der Lufthansa den Hin- und auch gleich Rückflug gebucht
(Alternativen sind AirLingus oder Raynair von Frankfurt-Hahn aus). Ich hab mich für Lufthansa
entschieden, da das Preis-Leistungsverhältnis bei mehreren Gepäckstücken sehr gut ist. Den Rückflug
solltet ihr unbedingt schon mitbuchen, da die Flüge kurz vor Weihnachten nochmal deutlich teurer
werden.
Um in Irland kostenlos Bargeld abzuheben empfehle ich die DKB VISA Karte, welche für Studenten
kostenfrei ist und an fast jedem Bankautomaten funktioniert. Ansonsten fallen je nach Bank die
gewohnten 5-10€ Gebühren an. Nach Auskunft meiner Krankenkasse sei bei mir keine zusätzliche
Auslandskrankenversicherung nötig gewesen. Für jeden der auf Nummer sicher gehen will, kann ich
die ERV-Versicherung empfehlen (inklusive einer Reisegepäck- und Reiserücktrittsversicherung, ca.
90€ im Jahr).
Vor Beginn des Semesters habe ich eine Rundreise unternommen, hierzu später mehr.
Kommt man in Dublin an, findet man sich an einem relativ überschaubaren Flughafen wieder. Hier
fahren Aircoach (9€) oder Airlink (8€) in 25 Minuten in die Stadt und in 50 Minuten an den Campus der
UCD in Belfield.
In den ersten Tagen habe ich mich, auf Grund von fehlenden Wohnheimplätzen um ein Zimmer
kümmern müssen. Die Unterkunft in einem Hostel bietet natürlich eine wunderbare Möglichkeit dort
schon andere Studierende kennen zu lernen. Bei den Betten im Hostel reichen die Preise jedoch von
18€ unter der Woche bis 60€ am Wochenende. Empfehlen kann ich das International Youth Hostel.
Dieses liegt zu einer Wohnungssuche in der Nähe der UCD leider etwas weit im Norden (In 10 Minuten
zu Fuß auf der O’Connell Street). Die Suche nach einem Zimmer hat sich zu Beginn des Semesters
als recht schwierig herausgestellt. Schlussendlich habe ich ein Zimmer, ca. 30 Minuten entfernt vom
Campus bei einer Gastfamilie in Blackrock gefunden. 500-800€ bei einer Gastfamilie und für ein ca. 12
qm Einzelzimmer sind, verglichen zu Frankfurt recht hoch. Durch das begrenzte Angebot und schnelle
Vergabe von Zimmern empfehle ich dringend ein paar Tage früher in Dublin zu sein, solltet ihr keinen
Platz im Studentenwohnheim bekommen.
Betreut wird man während der Vorbereitung und des gesamten Aufenthaltes vom Auslandsbüro der
Quinn Business School und Mrs. Ester Sanz. Sie kann eigentlich immer weiterhelfen und unterschreibt
alle wichtigen Dokumente (z.B. Dokument über die Aufenthaltsdauer).
Roadtrip und
Wochenendausflüge
Wie erwähnt bin ich zwei Wochen vor Beginn
des Semesters zusammen mit einem Freund
nach Dublin gereist. Mitte August hat man mit
Sonne und 25 Grad, was für Irland
Höchsttemperaturen sind, noch
wunderschönes Wetter und kann problemlos
um die Insel reisen. Nach dem Ende des
Semesters im Dezember ist es kalt,
regnerisch und Weihnachten steht vor der Tür. Der Dezember ist somit eher ungeeignet für eine Reise
in Irland. Die Rundreise um Irland kann ich jedem Austauschstudenten in Irland empfehlen. Das Land
im Nordwesten Europas ist facettenreich und konnte kulturelle, sowie historisch interessante Stätten
bewahren. Irland ist nicht all zu groß, daher kann man in 2 Wochen gut um die Insel fahren. Vieles ist
noch sehr naturbelassen und mit dem Auto lassen sich auch die versteckten Orte gut erkunden. Ich
empfehle bei einer Rundreise in Dublin ein Auto zu mieten (Vollkasko, 550€ für 10 Tage bei Sixt, wenn
man unter 26 Jahren ist zzgl. einem Jungfahreraufschlag), denn die Bahnlinien sind rar und die Busse
fahren meist nur auf den Achsen in Richtung Dublin und nicht an der Küste entlang.
Unsere Route begann in Dublin und ging über Kilkenny, Cashel, Cork, Killarney, Burren national park,
Limerick, Galway, Sligo, Donegal und endete wieder in Dublin. Donegal und der Norden Irlands konnte
durch wenige Touristen, viele kleine Inseln und netten Einwohnern überzeugen. Für eine zweiwöchige
Reise sollte man zwischen 1000 und 1500€ einplanen.
Nordirland und Belfast haben wir während der ersten Wochen per Bus besucht. Es gibt viele
Fernbusunternehmen, die nach Nordirland fahren. Über die Studentennetzwerke ESN und ISS ging es
für uns gemeinsam nach Galway. Diese Wochenendausflüge bieten sich während, der noch
entspannten ersten Wochen an, um Irland etwas mehr zu erkunden und neue Leute kennen zu lernen.
Die Ausflüge kosten zwischen 100 und 200€. Auch nach London oder in andere Städte in UK lohnt sich
der Ausflug, da ein Raynair-Flug schon ab 9€ die Strecke zu haben ist. Ich habe so ein Wochenende in
London verbracht.
Semesterbeginn
Zu Beginn des Semesters haben sich alle 8 Erasmus-Studenten von der Goethe Uni im Pub getroffen.
Hierdurch hatte ich, neben den Kontakten aus dem Hostel, erste Kontakte zu anderen Studierenden an
der Business School gehabt. Am ersten Tag kann man sich in der Global Lounge seine Studentenkarte
„U-Card“ abholen, welche der Schlüssel für Fitnessstudio, Schwimmbad / Sauna, Library und diverse
Sportclubs ist. Mit dieser kann man auch in allen, am Campus ansässigen Geschäften bezahlen bzw.
drucken. In einigen Geschäften außerhalb des Campus bekommt man durch die U-Card
Vergünstigungen. Allgemein sind die Unterschiede zwischen den regulären und den Studentenpreise
recht hoch in Dublin.
In der Global Lounge oder im Student Union Center ist man bei Fragen immer willkommen.
Das Fitnessstudio ist kostenlos und es lohnt sich zu Beginn der Anmeldungsphase sich gleich
anzumelden, da die Anmeldungen pro Tag begrenzt sind. Es gibt in den ersten beiden Wochen fast
jeden Tag die Möglichkeit von der Uni aus organisiert zu IKEA zu fahren und noch einige Sachen zu
kaufen.
Eine Campustour gehört für jeden dazu und es gibt einen Empfang für alle ERASMUS-Studenten um
ihren Buddy kennen zu lernen. Leider gab es bei uns danach kein weiteres Treffen mit unserem Buddy.
In der Freshersweek stellen sich dann alle Societies vor, in welche man für je 2€ Mitgliedsbeitrag
eintreten kann. Unbedingt den beiden Organisationen für ERASMUS- und Auslandsstudierende, ESN
und ISS beitreten. Beide organisieren Wochenendausflüge und Events für die Austauschstudenten.
Auch die Sportvereine stellen sich vor, bei denen die Beiträge je nach Sportart jedoch differenzieren.
Empfehlen kann ich den Ruderclub, welcher auf der Lifey nähe des Zentrums Boote hat. Wer will kann,
vier bis fünf mal die Woche Zirkeltraining am Campus oder Rudertraining auf dem Fluss belegen. Das
ganze Kostet 25€ für das Semester. Sowie den Mountaineering Club, welcher die Kletterwand betreut
und Ausflüge veranstaltet.
Außerdem sollte man die LeapCard zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Buse oder eine
der beiden Straßenbahnlinien, im Student Union Building oder einem der Stände abholen. Diese kann
man in der Stadt oder in einigen Shops auf dem Campus mit Geld oder einer zeitlich begrenzten
Benutzung aufladen. Im Bus kann man nicht mit Scheinen zahlen und Rückgeld auf Münzen bekommt
man nur per Gutschein. Man sollte daher immer passend Kleingeld dabei haben.
Studium an der UCD
Schon in Frankfurt muss man sich für die Kurse anmelden, kann diese jedoch in den ersten beiden
Wochen noch einmal wechseln, sollte das Niveau oder der Inhalt nicht passen. In meinem Fall musste
ich auf Grund von überschneidenden Vorlesungszeiten wechseln. Das „Change of Learning Agreement“
darf man an dieser Stelle auf keinen Fall vergessen. Kurse und Tutorien werden nach dem frist-come-
first-serve-System vergeben, daher sollte man sich sofort bei der Öffnung des Portals in die
gewünschten Kurse einschreiben. Im letzten Abschnitt sind noch detaillierte Informationen zu den von
mir belegten Kursen. Leider ist es nicht möglich Kurse außerhalb des Fachbereichs zu belegen, da die
Businessschool eine unabhängige Administration hat.
Die Vorlesungen dauern 1:50 mit einer 10-minütigen Pause, Tutorien oft nur 50 Minuten. Je nach Fach
muss man beides besuchen, viele Fächer bestehen jedoch auch nur aus der Vorlesung. In den 13
Wochen sind die ersten Wochen relativ entspannt und gut geeignet zum Reisen. In den Wochen 5 bis
7 schreibt man häufig seine Midterms, welche 10-30% der Endnote ausmachen. In der zweiten Hälfte
des Semesters kommen dann einige Assignments auf einen zu, je nach Fach nochmal 5-30%.
Revision week ist in Woche 13 und nach einer freien Woche sind zwei Wochen Klausuren-Phase. Da
diese Phase nur 2 Wochen umfasst schreibt man z.T. 6 Klausuren in 10 Tagen und auch mal zwei an
einem Tag. Stattgefunden haben diese in einem Exam Center (RDS) in der Nähe der Innenstadt. Dies
ist etwas ungewohnt da über 2000 Studenten in einer Halle gleichzeitig ihre Klausuren schreiben.
Da man schon relativ früh die Klausuren beendet, hat man ca. 3-4 Monate bis zum nächsten Semester
in Frankfurt und kann diese Zeit gut nutzten um ein Praktikum zu absolvieren.
Campus Belfield und Dublin
Der Campus der UCD in Belfield ist
vergleichsweise groß und bietet viele
Möglichkeiten. Neben einem
Supermarkt (Centra) gibt es Subway,
Starbucks (direkt in der
Businessschool), eine Bank, Post,
das Sports Center und eine
Studentenbar.
Mehrere Bibliotheken und
Lernbereiche sind über den Campus
verteilt. Während der Klausurphase
werden diese schon morgens relativ
voll, aber das ist man aus Frankfurt ja
schon gewöhnt.
Auf dem Campus befindet sich auch eine recht gute Mensa, welche mit 6€ leider relativ teuer ist. Zu
empfehlen ist hier die Street-Food-Theke.
Der Campus befindet sich im Süden Dublins und ist ca. 20–25 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Die
UCD ist jedoch über das Bussystem sehr gut zu erreichen. Ein Taxi kostet ca. 15 bis 20€ und ist in der
Nacht mit mehreren Personen eine gute Alternative zu den Nachtbussen. Taxis sind in Dublin an jeder
Ecke zu finden.
Zu Beginn habe ich über den Kauf eines Fahrrads nachgedacht, mich jedoch auf Grund der hohen
Preise für Gebrauchtfahrräder zwischen 150 und 200€ dagegen entschieden.
Dublin ist mit 700.000 Einwohnern etwa so groß wie Frankfurt. Der Innenstadtbereich ist sehr touristisch
und daher auch etwas teurer. Wir sind häufig in der Region um den St. Stephens Green Park gegangen
bzw. in das Temple Bar Viertel. In beiden Viertel gibt es viele Bars, Clubs und Restaurants. Die Dawson
Street bietet einige hervorragende Bars, welche von Außen erst mal relativ unscheinbar wirken, aber
echte Geheimtipps sein können (leider sehr teuer).
Dublin und Irland haben relativ hohe Lebensunterhaltungskosten, mit 1200 bis 1500€ im Monat sollte
man rechnen um die hohen Kosten für Wohnung, Ausflüge und das Guinness decken zu können.
Meine Kurswahl
Advanced Corporate Finance (Professor Louis Murray)
Der Kurs deckt verschiedene Themenbereiche, wie Agency Probleme, Debt, Dividendenpolitik und
deren Regulierung, CAPM, Risk Management, Kapitalstruktur und Mergers and Acquisition ab. Die
Vorlesungsfolien sind zur Vorbereitung auf die Klausur recht unstrukturiert. Die Vorlesung baut sehr
stark auf dem Fachbuch „Principles of Corporate Finance“ von Brealey, Meyers and Allen auf. Das
Assignment zur Mitte des Semesters eignet sich sehr gut für eine Seminararbeit und umfasst die
Analyse eines börsennotierten Unternehmens hinsichtlich des Marktumfeldes, Positionierung des
Unternehmens in diesem und die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens im Vergleich. Eine
Valuation, über eine der gängigen investitionstheoretisches Verfahren zur Wertermittlung wird erwartet.
Dieses Assignment zählt 30% der Endnote, weitere 70% basieren auf der Endklausur. Professor Murray
wirkt sehr kompetent und kann den Inhalt gut vortragen. Es lohnt sich sehr diesen Kurs zu wählen.
International Financial Management (James K. O’Neill)
Dieses Modul befasst sich mit Wechselkursen, seinen Auswirkungen und die Absicherung gegen
Wechselkursschwankungen über verschiedene Instrumente. Durch seine Erfahrungen als
Investmentbanker kann Mr. O’Neill immer wieder Bezüge auf die tatsächliche Verwendung der Modelle
zurückgreifen, ist jedoch sehr unstrukturiert und hat einen recht unfreundlichen Vortragsstil. Viel Zeit
der Vorlesung wurde damit verbracht Fehler in seinen Rechnungen zu verbessern. Basis ist Finanzen
1 und 2. Es wird darüber hinaus sehr stark auf internationale Geldströme und deren Risiko auf
multinationale Konzerne eingegangen. Drei kurze Assignments zählen zusammen 10% der Endnote
und 90% basieren auf der Endklausur. Interessantes Thema, jedoch sehr unstrukturiert. Ich würde
dennoch zuraten diesen Kurs zu wählen.
Financial Accounting 2 (Professor Niamh Brennan)
Professor Brennan gilt als eine der führenden irischen Accounting-Professorinnen. Sie bringt viel
Erfahrung aus verschiedenen Ecken der Gesellschaft in den Kurs mit ein. Die Inhalte sind die Regularien
und Definitionen der Erstellung von internationalen Jahresabschlüssen nach Internationalen
Rechnungslegungsstandards (IFRS und IAS). Die Vorlesungen und Klausuren orientieren sich sehr
stark am Skript, welches auch zur Vorbereitung auf die Klausur sehr hilfreich ist. Zur Endnote zählen
eine „Jahresabschlussanalyse“ (10%), ein Multiple Choice Test über Doppelte Buchführung (20%) und
die Endklausur (70%). In der Endklausur muss man unter anderem eine Bilanz, Gewinn- und
Verlustrechnung und Change in Equity selbst erstellen. Wer Interesse an Accounting hat für den lohnt
es sich den Kurs zu wählen, da die Professorin auf einem sehr hohen Niveau unterrichtet. Der Kurs
erfordert jedoch sehr viel Arbeit und es gibt viel auswendig zu lernen.
Applied Econometrics (Alessia Paccagnini)
Basics in Ökonometrie/Statistik werden hergeleitet und verschiedene Tests, die aus Statistik im 1.
Semester bekannt sein sollten weitergehend behandelt. Darüber hinaus werden Tests auf Multiple
Regression, Heteroskedastizität, Autokorrealtion, Multikollinearität, aufgelassenen Variablen eingeführt.
Neben dem bekannten OLS-Schätzer geht die Dozentin grundlegend auf GLS, feasible GLS und WLS,
als alternative Schätzer ein. Ergänzt werden die Vorlesungen durch ein wöchentliches Lab, dass in den
Computerräumen zur praktischen Übung und Anwendung des Statistik-Programms STATA genutzte
wird. Zwei Assignments, welche zu jeweils 15% in die Note eingehen, behandeln die Analyse von
vorgegebenen statistischen Daten über STATA, deren Auswertung und Interpretation. Die Endklausur
zählt 70%. Die Vorlesungen sind durch den italienischen Akzent etwas anstrengend zu folgen. Das Fach
war dennoch eine sinnvolle Ergänzung; insbesondere für all diejenigen mit dem Schwerpunkt
Economics.
Intermediate Microeconomics 1 (Dr. Orla Doyle)
Dieser Kurs befasst sich mit den grundlegenden ökonomischen Fragestellungen der Consumer und
Producer Theory und lässt sich mit dem Hintergrund von OVWL und Mikro 1 sehr gut nachvollziehen.
Dr. Doyle trägt ihre Themen sehr motiviert und mit viel Freude vor. Ihre Folien sind sehr übersichtlich.
Der Midterm zählt 30% und die Endklausur 70% der Endnote. Den Kurs würde ich jedem empfehlen,
der sich mit manchen ökonomischen Modellen bisher schwer getan hat. Generell würde ich dennoch
abraten, da der Kurs mich persönlich nicht viel weiter gebracht hat.
Industrial Economics (Dr. Sarah Palarne)
Über spieltheoretische Ansätze werden Monopol-, Oligopol- und Preistheorien analysiert und in Bezug
auf Wohlfahrtsverlust und Gewinnmaximierung untereinander verglichen. Dr. Palarne präsentiert die
Materie sehr verständlich und wirkt sehr engagiert. Die Endnote setzt sich aus einem Midterm (30%)
und der Endklausur (70%) zusammen. Durch die freundliche und kompetente Dozentin und deren
Geduld finde ich den Kurs sehr empfehlenswert.
Fazit
Verschiedene persönliche Erfahrungen, die neuen Bekanntschaften und das Semester auf Englisch
haben sich für mich definitiv gelohnt. Die UCD kann mit kompetenten Professoren und Dozenten, einer
angenehmen Studiensituation auf dem Campus und Internationalität überzeugen. Die
Lebensunterhaltungskosten und die Entfernung vom Campus zur Stadt sind nachteilig, jedoch kein
Hürde. Einzig die Wohnungssituation finde ich sehr problematisch, da hier die Unterstützung durch die
UCD fehlt. Sollten im nächsten Smester wieder Wohnheimsplätze frei sein ist dieser Punkt jedoch
hinfällig. Alles in allem kann ich nur empfehlen sich an der UCD in Dublin zu bewerben.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2015/2016
Auslandssemester am University College Dublin
Vorbereitung
Die Bewerbung für ein Auslandssemester am University College Dublinmit dem Eramusprogramm läuft
am Fachbereich 02 einheitlich, genau wie bei den anderen Partneruniversitäten, ab. Eine Bewerbung
mit Lebenslauf, einem aktuellen Notenauszug und Nachweisen über ehrenamtliches Engagement,
sowie einem in englischer Sprache verfasstem Motivationsschreiben, ist hierzu vorgegeben.
Berücksichtigt werden sollte vor allen Dingen, dass die Auswahl zu einem großen Anteil über den
aktuellen Notenschnitt vorgenommen wird. Dies führt, zusammen mit einer geringen Anzahl an
Partneruniversitäten im englischsprachigen Ausland, zu einer Selektion von Studierenden mit einem
sehr guten Notendurchschnitt. Das gilt insbesondere für das University College Dublin. Der
Bewerbungsprozess lief reibungslos über das Onlineportal „mobilityonline“, wobei zusätzlich ein
ausgedrucktes Exemplar der Bewerbung im Auslandsbüro des Fachbereichs vorgelegt werden muss.
Bei einer Zusage kontaktiert euch das Auslandsbüro und kurz darauf wird eure Nominierung an eure
Ansprechpartnerin in der UCD, Frau Esther Sanz, welche abgetrennt vom International Office der UCD
speziell für Auslandsstudenten an der Quinn Business School zuständig ist, weitergegeben.
Wohnsituation
Sicherlich hatte sich jeder von uns darauf gefreut ein schönes Zimmer in einem der Wohnheime direkt
auf dem Campus zu beziehen. Trotz der extrem hohen Preise wollte man sich dieses Erlebnis, das
Auslandssemester mit Studierenden verschiedenster Nationen zusammen in einem Haus wohnend,
nicht entgehen lassen. Dies wurde uns auch von allen bisherigen Austauschstudenten der Goethe
empfohlen.
Leider hatten wir uns zu früh gefreut. Etwa 2 Monate vor dem Start des Auslandssemesters bekamen
wir per E-Mail die Information, dass aufgrund von hoher Nachfrage nach Zimmern in einem Wohnheim
außereuropäische Studenten priorisiert werden. Dementsprechend konnten wir uns nicht für solche
Plätze bewerben. Das war schon ein Rückschlag, hatten doch alle bisherigen Austauschstudenten
gerade das Leben auf dem Campus hervorgehoben.
Nach der Prüfungsphase im Sommer flog (günstig z.B. Ryanair von Frankfurt Hahn oder Air Lingus von
Frankfurt) ich deswegen ohne eine feste Unterkunft zu haben nach Dublin und verbrachte die ersten
beiden Wochen in verschiedenen Hostels (Hier gibt es erhebliche Preis-und Qualitätsunterschiede,
gerade an den Wochenenden sind die Preise sehr hoch. Gegebenenfalls sollte in Betracht gezogen
werden zum Beispiel auf das Youth Hostel in den Wicklow Mountains auszuweichen). Während ich mich
tagsüber mehr oder weniger produktiv auf die Wohnungssuche machte blieb natürlich auch etwas Zeit
um mit anderen Verschollenen das Nachtleben von Dublin zu beschnuppern. Gerade in den zwei
Wochen vor Semestern begibt sich eine riesige Masse an Studenten auf die Suche nach einer
Unterkunft in Dublin. Deswegen waren die meisten Anzeigen im Internet nach wenigen Stunden schon
überflutet mit Anfragen, so dass viele Inserenten gar nicht mehr antworteten. Bezüglich der Inserate
sollten ein paar Dinge angemerkt werden.
Erstens ist es in Irland durchaus üblich, dass Studenten am Freitag nach Hause fahren und dann erst
wieder Sonntagabend oder montags in ihre Universitätsstadt fahren. Der Wohnungsmarkt hat sich
dahingehend angepasst, weswegen viele Angebote auf Montag bis Freitag limitiert sind. Dies gilt
insbesondere für Unterkünfte bei Gastfamilien. Bei solch einem Arrangement mietet man ein Zimmer
bei einer Familie, welche dieses, zum Beispiel weil ein Kind bereits ausgezogen ist, als zusätzliche
Einkunft vermieten möchte. „Zusätzliche Einkunft“ klingt zunächst unnatürlich, jedoch kommt es
erfahrungsgemäß häufig vor, dass sehr geizig mit den vorrübergehenden Mietern umgegangen wird.
So wurde bei mehreren, mir bekannten Studenten der zu hohe Energiebedarf bemängelt oder wenn
zusätzlich zu Unterkunft auch Essen enthalten war dieses stark rationiert.
Zweitens muss noch einmal vor Betrügern bei inserierten Wohnungen gewarnt werden. Bezahlt niemals
Geld bevor ihr eine Wohnung nicht mitsamt Vermieter gesehen habt. Leider kommt es immer wieder zu
Betrugsfällen wo verzweifelte Studenten auf den Trick hereinfallen bei dem eine Überweisung einer
Kaution vor einem Besichtigungstermin verlangt wird, mit der Begründung nur so feststellen zu können,
ob der Anfrage es auch tatsächlich ernst meint.
Der private Wohnungsmarkt in Dublin ist problematisch. Lasst den Kopf nicht hängen wenn es lange
Zeit keinen Erfolg gibt. Versucht euch zusammen zu tun, in manchen Fällen konnten so gute
Wohngemeinschaften gefunden werden. Je nach Budget muss sich überlegt werden eventuelle No-
Go’s zu überdenken (Zum Beispiel sind Arrangements bei denen ein Zimmer geteilt wird auf keinen Fall
ungewöhnlich).
Freizeit
Selbst wenn man keine Unterkunft auf dem Campus bekommen hat wird man viel Zeit dort verbringen.
Das ist aber nicht weiter schlimm, denn der Campus bietet zahlreiche Möglichkeiten. In einer der ersten
Wochen findet die Fresher’s Week statt in welcher sich alle Societies der Universität vorstellen und
kräftig auf Mitgliederfang gehen. Die Societies sind vergleichbar mit den Initiativen an der Goethe, wobei
das Angebot wesentlich vielfältiger ist. Bei den meisten Societies wir ein Mitgliedsbeitrag von 2 Euro
fällig. Dieser wird bei den meisten aber schon durch Free Food über das Semester verteilt ausgeglichen.
(Manch einer munkelt, dass es möglich ist, vorausgesetzt man ist genügend Societies beigetreten, kein
einziges Mal für sein Essen am Campus bezahlen zu müssen.) Die meisten Societies bilden sich um
eine besondere Thematik wie z.B. die Economics Society oder die Entrepreneurship Society. Sie bieten
verschiedene Ausflüge, organisieren Diskussionen oder Workshops oder treffen sich auf ein kühles Bier
im universitätseigenen Pub, dem Clubhouse, auf dem Campus. (Hier ist, bei für Dublin moderaten
Preisen, ein guter Anlaufpunkt nach einem stressigen Unitag unter der Woche)
Neben dieser Art von Societies sind vor allem auch die sportversierten Socities hervorzuheben. So
begibt sich der Mountaineering Club wöchentlich auf eine abenteuerliche Expedition in die Wicklow
Mountains, der südlich von Dublin gelegene Nationalpark. Zusätzlich gibt es einige Wochenendtrips zu
entlegeneren Gegenden Irlands. Dies ist gerade für die Zunft von Studenten interessant, welche sich
den Anblick der schönen Landschaft mit wunden Füßen „verdienen“ möchte. (So ganz als Kontrast zu
den angebotenen Bustouren durch die grünen Weiten Irlands.)
Empfehlenswert für jeden sind die beiden speziell für internationale Studenten ausgerichtete Societies
„ESN“ und „ISS“. Abgesehen von den wöchentlichen Kaffeetreffen veranstalten sie Trips zu den
interessantesten Orten Irlands. Besonders reizend sind hier die Trips über ein ganzes Wochenende.
Für alle Sportbegeisterte gibt es gleich zwei kostenlose Fitnessstudios auf dem Campus und auch das
Team-Gym ist für 15 Euro Eintrittsgebühr in eine Sportsociety offen. Hier kann wirklich jeder seiner
bevorzugten Art der körperlichen Ertüchtigung nachgehen, ob grazil auf dem Laufband rennend oder
mit Bewegungen des olympischen Gewichthebens auf den dafür vorgesehenen Plattformen. Die
Fitnessstudios können durchaus gut besucht sein (Für gewöhnlich sind Besucherzahl des
Fitnessstudios stark negativ mit der Anzahl der Studenten in der Bibliothek korreliert). Keine Angst wenn
es durch herunterfallende Hanteln laut wird, eine Nation die sich, trotz des Siegs der Fußballmannschaft
gegen Deutschland, vor allem für Sportarten begeistert die physischen Zweikampf erlauben, bereit sich
auch dementsprechend darauf vor.
Wer Gaelic Football oder Hurling/Camogie (Camogie ist hierbei der Name für das Spiel der Frauen)
nicht kennt sollte das Angebot der GAA wahrnehmen. Dort kann an mehreren Terminen kostenlos
Grundzüge des Spiels ausprobiert werden. Auch ein richtiges Hurling oder Camogie Spiel ist ein
Spektakel. Die Augen jedes älteren Iren werden strahlen wenn ihr ihm erzählt, dass ihr Hurling mögt.
Neben dem Campus gibt es natürlich noch Dublin selbst. Das Nachtleben hier ist einzigartig. Livemusik
in quasi jedem Pub. Viele mit selbstgebrautem Bier. Auch außerhalb des sehr teuren und touristischen
Temple Bar Viertels gibt es reges Treiben. Hier gilt einfach mal ausprobieren was das richtige für einen
ist.
Studium
Das Lehrkonzept, bzw. die Lehrbedingungen, unterscheiden sich stark von der Goethe Universität. So
gibt es kaum Veranstaltungen in denen bloß eine Abschlussklausur geschrieben wird, sondern meistens
kommen Mid-term Klausuren oder Assignments hinzu. Ich persönlich empfand letztere als sehr
angenehm. Es durchaus eine gute Möglichkeit sich Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens, gerade
im Hinblick auf die Bachelorarbeit ein wichtiger Softskill, anzueignen. Mit Gruppenarbeiten gab es bei
uns stellenweise schlechte Erfahrungen wenn Gruppen zugelost wurden, weil doch sehr
unterschiedliche Arbeitsmoral (vor allem wenn Studierende lediglich das Bestehen eines Moduls
benötigen) herrscht. Generell merkt man die eher qualitative Ausrichtung der Kurse im Gegensatz zu
Frankfurt.
Kurse
Advanced Corporate Finance (Prof. Louis Murray): Prinzipiell gelten noch alle Aussagen aus vorherigen
Erfahrungsberichten. In der Klausur wird eher Wissen abgefragt statt Transfer. Es ist weiterhin gut
möglich eine Seminararbeit über die Valuation eines Unternehmens eigener Wahl zu schreiben.
Applied Econometrics (Alessia Pacchagnini) Klassische Einführung in die Ökonometrie. Grundlagen
aus der Frankfurter Statistik Vorlesung sind von Vorteil, aber die vorgestellten Konzepte werden nicht
wirklich umfänglich hergeleitet. Die italienische Doktorandin Pacchagini hielt diese Vorlesung zum
ersten Mal. Sie war bemüht auf Probleme der Studierenden einzugehen, Email Countdown zur Klausur
inklusive. Vorlesungsunterlagen wurden mit Ökonometrie Memes und Cartoons versehen. Das ist wohl
Geschmackssache. Der Umgang mit der Statistiksoftware Stata wird in den Tutorien eingeübt und in
zwei Assignments angewendet. Die Klausur ist eher theoretisch ausgelegt.
Industrial Economics (Sarah Parlane): Industrieökonomiekurs der durch BMIK und BMGT abgedeckte
Modelle aufgreift, zum Teil erweitert und auch neue Modelle mit imperfekten Märkten einführt. Die
Dozentin ist sehr engagiert und geht auf Probleme der Studenten umgehend ein. Frankfurt Studenten
sollten keinerlei Probleme haben solange Ableitungsregel nicht in Vergessenheit geraten sind.
Public Policy (Christopher Jepsen): Ebenfalls ein Mikroökonomie Kurs der auf verschiedene, teilweise
schon bekannte, Themen eingeht. Der Dozent konnte die Themen schlecht vermitteln, obwohl diese
durchaus interessant sind.
Analytics Modelling (Paula Carroll): Ein sehr interessanter Kurs zu Operation Research. Gute
Einführung in anwendungsorientierte lineare Programme und Graphentheorie. Neben den interaktiven
Vorlesungen gibt es zwei Assignments, welche mit der Software XPRESS und der dazugehörigen
Programmiersprache „MOSEL“ gelöst werden sollen. Eine Vorlesung deren Thema man so in Frankfurt
bisher nicht hören kann.
International Financial Management (James O‘Neill): Diese Vorlesung soll eine Einführung in Finance
im internationalen Bezug sein. Der Dozent hatte bei uns leider keinen soliden Plan welche Themen in
der jeweiligen Stunde behandelt werden sollten. So wurde keiner der bereitgestellten Foliensätze
benutzt, sondern lediglich zusammengewürfelte Aufgaben gerechnet. Wenn Studenten versuchten
Fehler aufzudecken, was dem allgemeinen Verständnis der Konzepte dienlich ist, wurden diese, wenn
überhaupt, nur widerwillig angenommen. Assignments wurden teilweise auf der Onlineplattform
hochgeladen, teilweise aber auch nicht. Ein ersichtlicher Fehler in der Klausur wurde trotz Anwesenheit
des Dozenten nicht aufgeklärt. Letztendlich kann ich diesen Kurs nicht empfehlen. Eine gute Note erhält
man trotz niedrigem Aufwand.
Prinzipiell ist es möglich Kurse so zu wählen, dass keine asymmetrischen Informationen bei nicht
besuchen der Veranstaltungen entstehen. Das ist eventuell ein Kriterium bei der Auswahl, falls man
gerne mehr Reisen möchte. Leider ist die Auswahl für Studenten die besonders Interesse am Studium
der Volkswirtschaftslehre haben sehr gering. Veranstaltungen der VWL-Fakultät sind für
Erasmusstudenten der Quinn Business School leider nicht zugänglich. Die Seminararbeitsbestätigung
wird in jedem mir bekanntem Fach ausgefüllt, solange ein ausreichend großes Assignment Bestandteil
der Notengebung war.
Fazit
Falls man in Frankfurt bei vollem Workload sehr ausgelastet ist, kann ich nur empfehlen diesen für das
Auslandssemester zu reduzieren. So kann die einzigartige Zeit besser genossen werden und es bleibt
mehr Zeit zum Reisen oder sonstiger Freizeitgestaltung. Gerade Wochenendtrips nach Belfast, Ring of
Kerry oder in die Umgebung von Galway (Cliffs of Moher) sollten nicht zu kurz kommen. Idealerweise
selbst organisiert mit Gruppe oder über eine der Initiativen.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2014/2015
Dieser Erfahrungsbericht soll primär dazu anregen, ein Auslandsstudium in Betracht zu ziehen, die Vor-
und Nachteile darzustellen und Hilfestellungen für die ersten Wochen in der fremden Universität zu
geben. Vorweg sei gesagt, dass der Bericht unvollständig ist. Es gab zu viele Eindrücke, die mithilfe
dieses Berichtes nicht beschrieben werden können. Ein Abenteuer wäre kein Abenteuer, wenn man von
vorneherein alles antizipieren könnte.
Vorbereitung
Ein wichtiger Teil hiervon ist natürlich die Bewerbung. Diese umfasst ein Motivationsschreiben (in
Englisch), einen CV, den aktuellen Notenauszug im QIS und ggf. Nachweise über
außeruniversitäres/ehrenamtliches Verhalten. Hervorzuheben ist, dass die Noten prozentual stärker bei
der Auswahl der Kandidaten gewichtet werden. Sollte jedoch eine profunde Motivation und
entsprechendes Engagement (z.B. für studentische Initiativen) erkennbar sein, kann der Bewerber ein
tendenziell schlechteres Notenbild wahrscheinlich ausgleichen.
Die Bewerbung erfolgt online über ein auf den Seiten des Auslandsbüros beschriebenen Portals. Es sei
jedoch angemerkt, dass das Auslandsbüro die Unterlagen zusätzlich in ausgedruckter Form vorliegen
haben möchte.
Sobald eine Zusage erfolgt, werdet ihr von der Ansprechpartnerin in der UCD, Frau Esther Sanz, per
Mail kontaktiert (bezüglich Wohnsituation, Fächerwahl) und auf dem Laufendem gehalten.
Wohnsituation
Ich empfehle, auf dem Campus zu wohnen, da der Busverkehr etwas speziell in Dublin ist (mehr dazu
unten). Hinzu kommt, dass es mitunter etwas streßig sein könnte, sich eine Wohnung in der Innenstadt
zu suchen. Zwar sind die Wohnheime auch für Dubliner Verhältnisse sehr teuer (in der Innenstadt zu
wohnen, ist günstiger), man wohnt jedoch direkt auf dem Campus und kann somit gut am Campusleben
(Societies, Sportmöglichkeiten etc.) partizipieren.
Hierbei eignet sich der Wohnkomplex Merville. In Merville wohnt man in Apartments mit drei weiteren
Studenten (bei mir waren das drei Iren). Die Apartments setzen sich zusammen aus zwei Badezimmern,
einer Wohn-Küche/Gemeinschaftsraum (ohne Ofen, „dafür“ Mikrowelle) und den vier Einzelzimmern.
Da nur ein begrenztes Kontingent an Wohnheimsplätzen für Erasmus-Studenten zur Verfügung steht,
sollte sich möglichst zügig nach Öffnen des Online-Portals (nähere Infos wird Esther schicken; vorweg
nur, die genaue Zeit, wann die Freischaltung des Portals erfolgt, wird nicht bekannt gegeben, um ein
Abstürzen des Servers zu vermeiden) beworben werden (Thank god, zu der Zeit war WM und das Portal
wurde um 2am während irgendeines Spieles geöffnet). Es wird übrigens kein Besteck, Teller,
Kochutensilien oder Bettzeug gestellt.
Erste Wochen
Ich möchte nicht viel von der ersten Woche verraten, sondern nur einige Hilfestellungen geben. Es ist
sinnvoll bereits am Montag (eine Woche vor Vorlesungsbeginn) vor 6pm in Dublin anzukommen, da es
verschiedene Vouchers gibt, mit denen man sich am ersten Abend/ersten Woche kostenloses Essen
sichern kann und man auch am Airport von UCD Studenten empfangen wird. Das Empfangskomitee
bietet einem unter anderem O2-Prepaid Karten an. Allerdings sei erwähnt, dass es auf dem kompletten
Campus wifi gibt.
Mit dem Bus vom Airport (z.B via Aircoach; einfach 8 EUR) fährt man je nach Verkehrslage in der
Innenstadt ca. 1h bis zur UCD, die außerhalb der City liegt. Weiters möchte ich raten, sich möglichst
frühzeitig für die speziell eingerichteten und kostenlosen IKEA-Fahrten einzutragen, um Besteck etc.
einzukaufen, ansonsten wird spätestens ab der ersten Vorlesungswoche das Essen einem schwer
fallen.
Im nahegelegenen Centra ist es möglich, sich mit den notwendigen Lebensmitteln einzudecken. Dieser
bietet jedoch aufgrund seiner Monopolstellung teilweise Produkte für überteuerte Preise an. Es
empfiehlt sich daher, Lebensmittel im Stillorgan Shopping Center (bei Lidl) einzukaufen oder in die Stadt
zu fahren. Die Mensa ist zudem auch überteuert (Wrap mit Fries und Mineralwasser 5.5 EUR).
Positiv zu erwähnen sei noch die Sandwich- und Pizza-Theke bei Centra, die sehr kostengünstig ist und
gute Qualität liefert.
Der Campus beherbergt auch eine eigene Student Bar („Clubhouse“), die nahe der Sportanlagen liegt,
jedoch überwiegend von Internationals genutzt wird.
Freizeit
Der weiträumige Campus umfasst neben den Hörsälen auch ein Fitness-Center, welches kostenlos
nach vorheriger Induction (unbedingt frühzeitig über das SIS Web anmelden) genutzt werden kann.
Auch die angebotenen Fitnesskurse sind empfehlenswert. In diesen kann man schnell Bekanntschaften
mit andern Internationals, aber auch Locals schließen. Für alle Jogging begeisterte gibt es einen
Rundweg um den riesigen Campus von etwa 5km.
Für Ausflüge in die Stadt per Bus rentiert sich wahrscheinlich eine Leap-Card (die Gemüter meiner
Kommilitonen werden sich darüber, denke ich, nicht einig sein). Normalerweise benötigt man, will man
mit dem Bus fahren, das Fahrtgeld passend. Mithilfe der Leap-Card erspart man sich dies und bekommt
zudem eine Vergünstigung von 20ct pro Fahrt. Angefügt sei, dass die Stationen tendenziell nur in der
oberen Etage durchgesagt werden, wenn überhaupt. Allerdings fahren die Busse nicht in der Nacht (ca.
ab 11:30pm), sodass ab da auf Cabs umgestiegen werden muss (ca. 5 -10 EUR, abhängig von
Taxifahrer und Anzahl der Mitfahrer).
In der zweiten Woche stellen sich auf der Freshers‘ Week alle Societes und Clubs der UCD vor;
empfehlenswert sind unter anderem die Sportclubs und International Clubs (Erasmus und International
Student Society). Vor allem die International Clubs bieten zu Beginn des Semesters kostengünstige
Wochenendtrips nach Nordirland, Cork, Galway, Wicklow Mountains etc. an. Empfehlenswert ist auch
die Halbinselstadt Howth, es gibt dort einen sehr schönen Rundwanderweg an der Küste entlang.
Die Sportclubs eignen sich gut dazu, neue Sachen auszuprobieren und Locals kennenzulernen.
Und: unbedingt mal entweder ins UCD Cinema (Preis: 5 EUR) gehen oder in der Stadt (Preis: 5 – 8.5
EUR).
Falls ihr während des Wintersemesters in Irland seid, kauft euch frühzeitig einen Christmas Jumper.
Pennies hat relativ gute.
Studium
Die Lehrveranstaltungen der UCD variieren stark von denen der Goethe Universität. Die UCD legt ihren
Schwerpunkt mehr auf qualitative Untersuchungen. Es wird mehr argumentiert statt quantifiziert. Das
hat sowohl Vor- und Nachteile. Weiters bestehen die Kurse zumeist aus einem
Midterm/MCQ/Assignments und einer Endklausur. Es muss also während des Semesters kontinuierlich
mitgearbeitet werden. Die Kurse sind alle aus dem Katalog der Quinn Business School. Angemerkt sei,
dass die School of Economics noch mehr VWL-Module anbietet. Ich weiß jedoch nicht, ob es möglich
ist als International, hiervon welche zu belegen.
Die Reihenfolge der unten genannten Kurse wurde willkürlich gewählt.
Kurse
Advanced Corporate Finance (Prof. Louis Murray): Der Kurs konnte nicht ganz meine Erwartungen
erfüllen. Es ist eine Mischung aus allen drei Finanzkursen der Goethe-Universität, nur wird fast nichts
quantifiziert. Zudem sind die Folien unübersichtlich. Es empfiehlt sich an der ein oder anderen Stelle
das Lehrbuch (ein Standard: Brealy et al., evtl. bekannt aus Finanzen 1) zu Rate zu ziehen. Themen
des Kurses (Auszug): CAPM, WACC, tax shield, costs of financial distress, EVA, Modigliani/Miller. Die
Bewertung setzt sich zusammen aus einem Assignment (30%), in dem ein börsennotiertes
Unternehmen bewertet werden soll, und einer Endklausur (70%). Es ist möglich, in diesem Kurs die
Seminararbeit zu schreiben. Anzumerken sei, dass es möglich ist z.B. im Rahmen der
Seminararbeit/Reports oder privat mit Bloomberg Terminals zu arbeiten. Diese Möglichkeit gibt es für
Frankfurter Studenten in der Goethe-Universität derzeit nicht.
Applied Econometrics (Vincent Hogan): Themen des Kurses (Auszug): Cross section data, time series,
OLS estimation, homo/heteroscedasticity, serial correlation, simultaneous equations. Im Rahmen des
Kurses wird verstärkt mit der Statistiksoftware STATA gearbeitet (daher applied) und Datensätze
analysiert. Die Bewertung setzt sich aus zwei Assignments (je 15%) und einer Endklausur zusammen.
Die Assignments dürfen im Team bearbeitet werden und auf die Endklausur lässt sich gut durch
Altklausuren vorbereiten. Der Dozent ist sehr hilfsbereit, engagiert und routiniert.
Industrial Economics (Sarah Parlane): Ein typischer Mikroökonomiekurs, der die Angebotsseite einer
Wirtschaft untersucht. Die Dozentin ist Französin und sehr bemüht, die Themen ansprechend zu
vermitteln. Viele der Themen sind aus den Kursen Mikroökonomie 1/2 und Management bekannt;
dennoch gibt es ein paar interessante Erweiterungen der Modelle. Themen des Kurses (Auszug):
Vollständige Konkurrenz, Monopol, Cournot/Bertrand (inkl. Kapazitätsbeschränkung), Limit Pricing,
horizontal Differentiation (Hotelling Model). Auch hier lässt sich mittels der Altklausuren gut auf das
Midterm (30%) und die Endklausur (70%) vorbereiten.
Public Policy (Christopher Jepsen): Wiederum ein Mikroökonomiekurs, der jedoch nicht bestechen
kann. Die durchaus interessanten Themen werden vom Dozenten schlecht vermittelt (es wirkt, als habe
er selbst kein weitergehendes Wissen als das, was auf den Folien steht) und der Foliensatz lässt zu
wünschen übrig. Das Lehrbuch, das nicht gelesen werden muss, ist ein Standard und bietet im
Gegensatz zum sehr „theoretisch“, argumentativen Kurs auch mathematische Herleitungen. Die
Bewertung erfolgt über ein MCQ (30%) und die Endklausur (70%). Themen des Kurses (Auszug):
Steuern (incidents), Roll-over-effects, Clarke-Grooves Mechanismus, Externalitäten, poverty/inequality
measures.
Alle Altklausuren sind über das SIS Web einsehbar, allerdings werden keine Lösungen hochgeladen.
Fazit
Das Auslandssemester bietet unglaubliche Erfahrungen, die so an unserer Universität gar nicht möglich
sind. Es wirkt, als stünden die UCD Studenten viel stärker hinter ihrer Uni.
Ihr werdet mit Studenten aus der ganzen Welt zusammen Zeit verbringen und deren Lebensweise
erfahren. Allein diese „kulturellen“ Erfahrungen sind für spätere berufliche Erfahrungen wahrscheinlich
sehr wichtig.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2014/2015
Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Die Vorbereitung auf das Auslandssemester lief relativ unproblematisch, da man alle Informationsemails
mit den gegebenen Fristen rechtzeitig bekommt. Es gibt eine direkte Ansprechpartnerin in Dublin, die
all meine Fragen direkt beantwortet hat, was mir natürlich äußerst geholfen hat.
Die Bewerbung für die Wohnung im Studentenwohnheim und die Kursanmeldung erfolgt online. Es fehlt
noch der Flug; ich flog mit Lufthansa, aber Aer Lingus ist eine sehr gute Alternative.
UCD-Campus
Der UCD-Campus bietet alles, was das Herz beginnt. In der Einführungswoche gibt es viele
Campustouren, wo man den gesamten Campus kennenlernt. Es gibt eine Apotheke, ein Fitnessstudio
mit Schwimmbad, eine Bibliothek, einen Supermarkt, einen Starbucks, viele weitere Cafés, einen
Buchladen, einige Seen und viele weitere Aufenthaltsräume.
Wohnsituation und –tipps
Ich würde jedem empfehlen, auf dem Campus zu leben, da die Studentenwohnheime erstens die
Möglichkeit eröffnen, mit anderen Studenten aus aller Welt in Kontakt zu kommen und zweitens die
Vorlesungsräume sehr nah sind.
Auf dem Campus gibt es viele verschiedene Residences. Ich lebte in der Student Residence Merville
House 13, Apartment 3, Room 4 mit einer Studentin aus Norwegen, einer aus Australien und einem
Studenten aus den USA. Wir verstanden uns auf Anhieb gut, vereinbarten einen Putzplan und besorgten
uns gemeinsames Besteck, Töpfe und Gläser. Die Häuser 13 und 14 sind zu empfehlen, da man aus
dem Zimmerfenster eine Aussicht auf Grünflächen hat. Es gibt eine große Küche, in der es einen
Esstisch und zwei Sofas gibt. Außerdem gibt es zwei Toiletten mit Dusche. Ich teilte mir mit der
Norwegerin ein Bad.
Zentral in Dublin zu leben, würde ich nicht empfehlen, da man dann jeden Morgen 20-30 Minuten zur
UCD fahren müsste.
Studium an der UCD
In Dublin haben alle Kurse 5 CP. Das heißt, man kann maximal sechs Fächer belegen. Diese kann man
noch von Deutschland aus online an einem bestimmten, vorgegebenen Tag auswählen. Dabei ist es
wichtig, darauf zu achten, einen Kurs aus seinem Fachbereich und einen aus dem gegenüberliegenden
Fachbereich zu wählen. Mein Schwerpunkt ist Finance & Accounting und ich entschied mich für die
folgenden Fächer:
Applied Econometrics I (Vincent Hogan)
Im Kurs Appplied Econometrics I geht es viel um Statistik. Es wird mit dem Programm STATA gearbeitet.
In der allerersten Stunde war ich etwas überwältigt, weil es viel Neues gab. Doch spätestens nach der
zweiten Woche machte mir das Fach viel Spaß, da man zu Hause die Befehle aus STATA üben konnte
und es keineswegs ein trockenes „Auswendig-Lern-Fach“ war. Es gab zwei schriftliche
Gruppenarbeiten, für die man ungefähr zwei Wochen Zeit hatte und welche 15% der Note ausmachten.
70% der Note macht die Klausur am Ende des Semesters aus. Ich empfehle dieses Fach auf jeden Fall
weiter, da es etwas Neues war, die Klausur mit ein wenig Lernaufwand definitiv zu meistern ist und es
Spaß macht. Außerdem kennt sich der Professor Hogan äußerst aus, steht für Fragen offen und erklärt
sehr anschaulich.
Advanced Corporate Finance (Louis Murray)
Im Kurs Advanced Corporate Finance wird vieles wiederholt, was man bereits aus Finanzen 1, 2 und 3
aus der Goethe-Uni kennt. Dabei werden viele Themen nur oberflächlich behandelt und der
Hauptaugenmerkt – auch in der Klausur- liegt auf dem Erklären (im Gegensatz zu Deutschland). Das
Fach war etwas langweilig, da vieles bereits für mich bekannt war, aber dennoch empfehlenswert.
Professor Murray nuschelt etwas, doch spätestens nach der zweiten Stunde hat man sich daran
gewöhnt. Er redet langsam und erläutert den Stoff anhand vieler anschaulicher Beispiele. Zudem
arbeitet er nahezu eins zu eins nach einem Buch. 30% der Note macht die Gruppenarbeit – eine
Unternehmensbewertung– aus, die wir aus Frankfurt als Möglichkeit der Seminararbeit nutzten. Dabei
teilten wir uns in zwei Dreiergruppen auf. Bei meiner Gruppe ging es um die Bewertung des
Unternehmens BMW. 70% der Note machte die Endklausur aus. Bei dieser Klausur fand ich es
besonders gut, dass wir aus sechs Aufgaben vier wählen durften. Jede Aufgabe war gleich aufgebaut:
1/3 Rechnen, 2/3 Erklären.
Economics of Public Policy (Christopher Jepsen)
Christopher Jepsen hat einen amerikanischen Akzent und leitet den Kurs erst seit zwei Jahren. Im Kurs
wird viel Mikroökonomie bzw. Makroökonomie behandelt, was wir bereits aus dem 3. und 4.Semester
aus der Goethe-Uni kannten. Jepsen ist ein cooler Professor, der sehr humorvoll ist. Es gibt einen
Midterm (MC-Test), der 25% zählt. Die restlichen 75% macht die Endklausur aus. Für dieses Fach muss
man viel auswendig lernen; ansonsten ist es relativ einfach zu meistern und empfehlenswert.
Financial Accounting 2 (Niamh Brennan)
Der Kurs Financial Accounting 2 war eindeutig mein Lieblingskurs. Er war sowohl äußerst lehrreich für
mich, gleichzeitig aber auch sehr anspruchsvoll. Wieso ich diesen Kurs am meisten mochte, liegt
eindeutig an Niamh, wie sie auch von jedem genannt werden will. Sie ist zwar streng, aber erklärt sehr
gut, antwortet schnell auf Fragen per Email und verbindet Accounting mit Humor und Leidenschaft! Hier
gibt es im Gegensatz zu den anderen Fächern ein Tutorium. Der gesamte Kurs baut auf einer
sogenannten „Bible“ auf, in der alles perfekt strukturiert und nachvollziehbar ist. Es gab zwei Midterms:
Zunächst gab es einen Annual Report Test (10%) und einen MC-Test (20%). Wenn man die Bible für
die Klausur beherrscht, schreibt man mit Sicherheit eine sehr gute Note. Ich würde dieses Fach jedem
empfehlen.
International Financial Management (James O’Neill)
Dieses Fach ist eindeutig nicht zu empfehlen. Es war chaotisch, unprofessionell, unorganisiert, teilweise
falsch und nicht lehrreich. Die Veranstaltung wird von Professor O’Neill gehalten, der schon sehr alt ist
und zwischen I-Pad, Beamer, Notizheft und Tafel hin- und her switcht. Dadurch kommt es in nahezu
jeder Stunde zu einem kompletten Durcheinander.
Ich würde diesen Kurs nicht weiterempfehlen.
Studentische Vergünstigungen, Transportmittel
Um in Dublin zurechtzukommen und um zwischen der Stadt und der UCD hin- und herfahren zu können,
braucht man eine sogenannte Leap Card (Vergünstigung). Am Anfang des Semesters wird viel Werbung
im eine „Student Leap Card“ gemacht. Dazu muss man sagen, dass im Endeffekt eine normale Leap
Card ausreicht, die man mit Geld aufladen und dann beim Einstieg in den Bus problemlos verwenden
kann.
Das Bussystem scheint sehr verwirrend, da die Stationen nicht namentlich ausgewiesen sind, sondern
Nummern haben.
Alltag und Freizeit: Sehenswürdigkeiten, Kurztrips
Ich würde jedem empfehlen, sich nicht nur Dublin anzuschauen, sondern Irland! (Dabei muss man sich
jedoch im Klaren sein, dass Dublin - generell Irland - teuer ist.) Von der International Students‘ Society
werden viele Wochenend- oder Daytrips angeboten. In Dublin sollte man sich den Guiness Storehouse
anschauen, das Trinity College, die Grafton Street, St. Stephen Green Parc, O’Connell Street, den Fluss
Liffey und die berühmte Temple Bar Area mit all ihren Kneipen und der tollen Livemusik. (Hier kann man
an einer Free Dublin Tour teilnehmen: http://www.newdublintours.com/ )
Einen Tagesausflug nach Howth würde ich ebenfalls empfehlen. Howth ist eine Hafenstadt, die ca. 20
Minuten von Dublin mit der DART (Dublin Area Rapid Transit) entfernt ist und wunderschön ist. Der
Cliffwalk an der Küste entlang ist einmalig!
Zusätzlich empfehle ich einen Daytrip zu den Cliffs of Moher, the Burren
(http://aroundirelanddaytoursltd.rezgo.com/) und Ring of Kerry (http://www.oconnorautotours.ie/).
Persönliches
Fazit
Alles in allem empfehle ich die UCD weiter, da Dublin eine tolle Stadt ist. Die Natur in Irland ist einzigartig
und faszinierend. Man lernt viele andere Studenten aus der ganzen Welt kennen und kann viele
Freundschaften knüpfen.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2014/2015
Ich bekam die Möglichkeit das Wintersemester 2014/15 in Dublin zu verbringen. Rückblickend kann ich
sagen, dass ich ein Auslandssemester als lohnenswerte Investition betrachte. Der Auslandsaufenthalt
hat mir nicht nur geholfen meine Englischkenntnisse täglich zu erproben und zu vertiefen, sondern auch
mir persönlich meine Selbstständigkeit und Kontaktfreude unter Beweis zu stellen. Ich bin durch meinen
Auslandsaufenthalt selbstbewusster geworden und möchte nun diese Erfahrungen nicht mehr missen.
Planung (Voraussetzungen, Kurswahl, Flüge, Auslandskrankenversicherung):
Die Bewerbungsvoraussetzung für ein Auslandssemester in Irland ist ein erfolgreicher Abschluss des
fortgeschrittenen Englisch Kurses der Universität Frankfurt. Neben den persönlichen Daten wird in der
Bewerbung ein Motivationsschreiben eingefordert. Dieses und die bis zu diesem Zeitpunkt erbrachten
Universitätsleistungen ergeben die Entscheidungskriterien für die Auswahl. Ab Anfang März werden die
Zusagen verschickt und die persönliche Planung kann beginnen.
Zunächst bewirbt man sich erneut direkt bei der Gastuniversität. Dies verläuft reibungslos und ist reine
Formalität. Sowohl das Auslandsbüro in Frankfurt als auch die International Beauftragte der Universität
Dublin haben mich dabei gut unterstützt.
Aus Dublin erhält man ab diesem Zeitpunkt regelmäßig Informationen über den Verlauf der Vergabe
der Unterkünfte im Wohnheim und der Kurswahl. Zu Anfangs gab es Schwierigkeiten bei der Online-
Kurseinwahl, da die Server überlastet waren. Letztendlich konnten wir alle die Kurse belegen, die wir
uns ursprünglich ausgesucht hatten.
Desweiteren ist es empfehlenswert frühzeitig einen Flug zu buchen. Ich habe ein gutes Angebot von
Lufthansa gefunden, sodass ich bis zu 23 Kilogramm Gepäck mitnehmen konnte. AerLingus und
RyanAir bieten ebenfalls Flüge an, allerdings sollte man sich über die aktuellen Gepäckbestimmungen
informieren.
Zudem sollte man eine Auslandskrankenversicherung in Erwägung ziehen. Ich habe eine
Zusatzversicherung bei der Debeka abgeschlossen. Für einen Beitrag von 34 Euro pro Monat war ich
für Arzt- und Krankenhausrechnungen sowie Rücktransport bei schwerwiegender Krankheit oder
Todesfall versichert.
Wohnung (Campus Residenz versus eigene Wohnung):
Frankfurter Erasmus Studenten haben die Möglichkeit ein Zimmer im Wohnheim zu mieten. Es gibt
mehrere Wohnheime auf dem Campus. Merville, Glenomena und Belgrove bieten sich für WiWi
Studenten besonders an, da man innerhalb weniger Minuten in den Vorlesungsräumen ist. Bei der
Anmeldung sollte man jedoch recht flink sein, denn die Plätze sind sehr beliebt. Ich teilte mir mit drei
weiteren Amerikanern ein Merville Apartment. Die Apartments dieser Wohnheimanlage beinhalten
einen großen Aufenthaltsraum mit Küche, sowie zwei Badezimmer. Sie sind neulich renoviert worden
und daher modern eingerichtet. Lediglich einen Ofen musste ich das Semester entbehren. Eine
Unterkunft auf dem Campus ist für den Anfang des Semesters ein großes Privileg. Wenn man sich auf
eigene Faust ein Zimmer suchen möchte, sollte man bereits vor dem Semesterstart anreisen, da es so
gut wie unmöglich ist, sich in Abwesenheit ein Zimmer zu mieten. Ein Nachteil der Campusresidenz ist
die strenge Gästepolitik des Wohnheims. Gäste dürfen nur für eine kurze Dauer von offiziell 2 Tagen
angemeldet sein. Anders als in Frankfurt ist die Wohnheimsanlage umzäunt und ab 22 Uhr sind die
Eingänge bewacht, sodass nur Bewohner und angemeldete Gäste hereinkommen. Ein weiterer Nachteil
des Wohnheims ist, dass die University College Dublin eine halbe Stunde außerhalb der Stadt gelegen
ist.
Transport:
Um in die Stadt zu kommen, ist man auf die Busse angewiesen. Das Zahlungssystem in den Bussen ist
umständlich und vor allem sind die Fahrten recht teuer. Es besteht die Möglichkeit, dass man sich zu
Beginn des Semesters eine Studenten-Leap-Karte (für 15 Euro) kaufen kann, mit dieser erhält man
unter anderem Reduzierungen auf die Busfahrten. Ich hatte mich dagegen entschieden und habe mir
eine Touristen- Leap- Karte besorgt, die nur 5 Euro kostet und die gleichen Rabatte für die Busfahrten
anbietet. Alternativ sind die Busse mit Münzen zu zahlen. Scheine werden nicht akzeptiert. Wenn man
es nicht passend hat, bekommt meine ein Rückerstattungsticket und kann sich das Wechselgeld in der
Stadt zurückerstatten lassen.
Lebensmittel:
Vom Campus aus ist ein Lidl mit dem Bus in zehn Minuten zu erreichen. Diesen kann ich nur wärmstens
empfehlen, denn der Supermarkt auf dem Campus, Centra, hat hohe Preise und das Gemüse und Obst
waren nicht immer frisch. Ich habe so gut wie nie in der Mensa gegessen, aus dem Grund, dass die
Gerichte ebenfalls teuer waren. Selber kochen erschien mir daher die beste Alternative, sodass ich
einmal die Woche einen Großeinkauf im Lidl gemacht habe. Für den schnellen Hunger ist das Baguette
aus dem Centra dennoch zu empfehlen.
Freizeit:
Die Universität bietet mit den unzähligen Interessen- und Sportgemeinschaften eine große Palette an
verschiedensten Aktivitäten. In der ersten Woche der Vorlesungszeit kann man gegen einen kleinen
Beitrag beitreten. Von Rudern über Reiten bis hin zu Orientierungslaufen ist in den Sportgemeinschaften
alles vertreten. Ich bin in der Trampolin Society beigetreten, die drei mal wöchentlich abends trainiert
haben. Wer Lust hatte und ambitioniert war, konnte mit dem Team auch auf Wettkämpfe fahren.
Das Angebot der Interessengemeinschaften ist ebenso groß. Diese veranstalten verschiedene soziale
Treffen. Ich bin in die ESN und ISS Society eingetreten. Diese organisieren am Anfang des Semesters
Ausflüge rund um Irland. Durch diese Veranstaltungen gelingt es im Handumdrehen viele andere
Internationale kennen zu lernen. Die Ausflüge sind gut organisiert und sind für einen Preis von 100 Euro
pro Wochenende inklusive Übernachtung und Eintritte bei Attraktionen günstig.
UCD bietet neben der Möglichkeit sich sportlich in den Sportgemeinschaften zu engagieren auch ein
modernes Fitness Studio. Hier kann man nach einer Einführungsstunde kostenlos trainieren und auch
an Fitness Kursen teilnehmen. Die Sportanlage beinhaltet auch eine moderne Schwimmhalle mit Sauna
für einen Eintritt von 4 Euro.
Zudem liegt auf dem Campus auch ein Kino, in dem man für 5 Euro aktuelle Filme sehen kann.
Module:
Advanced Corporate Finance von Prof. Louis Murray:
Dieser fortgeschrittene Unternehmensfinanzierungskurs frischt in groben Zügen Finanzen 1, 2 und 3
auf und deckt weitere Themen ab: Agency Probleme, Effiziente Kapitalmärkte,
Unternehmensfinanzierung, Bewertung und Mergers & Acquisitions. Die Endnote setzt sich aus einem
Aufsatz über die Finanzierung einer Firma nach Wahl und einer Endklausur zusammen. Prof. Murray
gestattete uns den Firmenreport umfangreicher zu gestalten um diesen in Frankfurt als Seminararbeit
anrechnen zu lassen. Im Gegensatz zu den Finanz Kursen in Frankfurt ist die Lehre von Prof. Murray
sehr theoretisch. Es gibt beispielsweise keine begleitenden Übungen und Tutorien in den
Zahlenbeispiele gerechnet werden. Auch in der Klausur liegt der Schwerpunkt auf theoretischen
Aufsätzen. Dadurch, finde ich, gewinnen die Unterrichtsthemen nicht an Tiefe. Ansonsten hat Prof.
Murray einen strukturierten Vortragsstil und man kann ihm gut folgen. Im Ganzen ist der Kurs
empfehlenswert.
Industrial Economics von Dr. Sarah Parlane:
Diese Vorlesung wiederholt zuerst die Konzepte des Monopols, Oligopols, perfekten Wettbewerbs und
der Kollusion. Über diese Themen wird in der Mitte des Semesters eine Klausur geschrieben. Diese
Note zählt zu 30% in die Endnote ein. Im Anschluss folgen neue und interessante Modelle, die nicht in
Mikro 1 und nur teilweise in Mikro 2 angesprochen wurden. Dabei geht es um Preisstrategien auf dem
Markt (Limit und Predatory Pricing) sowie um weitere Strategien (Produkt Proliferation,
Kapazitätsüberschuss) die Markteintritt verhindern. Ebenso deckt Dr. Parlane die Konzepte der
Preisdiskriminierung und Forschung und Entwicklung ab. Dabei stellt sie viele Übungsaufgaben online
und spricht diese auch teilweise in ihrer Vorlesung durch. Die Französin versteht es mit Humor und
Charme ihre Vorlesung zu gestalten. Die Endklausur besteht aus einem Aufsatzthema und zwei
Rechenaufgaben und ist sehr fair gestellt. Diesen Kurs kann ich sehr empfehlen.
Economic of Public Policy von Ph.D. Christopher Jepsen:
Dieser Kurs gibt Antworten auf die die Rolle des Staates in der Wirtschaft. Um die Gründe des
Staatseingriffs zu erläutern, legt Ph.D. Jepsen die Schwerpunkte seiner Lehre auf die Theorie der
Öffentlichen Güter, der Externalitäten, der Steuern, der Abstimmungsstrategien sowie der Armut und
der Ungleichheit. Das Verständnis dieser Themen wird zu einem in einem MC Test zu Mitte des
Semesters überprüft sowie in einer Endklausur in Form von kurzen Aufsätzen und MC Aufgaben. Diese
waren beide fair gestellt. Obwohl diese Vorlesung von dem Dozent zum zweiten Mal gehalten wurde,
enthielten seine Folien einige Fehler, die schwerwiegenden Einfluss auf ein Verständnis hatten. Daher
möchte ich diesen Kurs nicht unbedingt empfehlen.
Applied Econometrics von Vincent Hogan:
In diesem Ökonometrie Kurs lernt man lineare Regressionsmodelle auf empirische Daten anzuwenden,
um ökonomisch, theoretische Parameter abzuleiten und diese in Hypothesen Tests zu prüfen. Dabei
gelingt es dem Dozent mit aktuellen Fragestellungen und Daten zu arbeiten. Zugleich wird eine
eigenständige Erarbeitung des Programmes STATA gefordert. Mit diesem werden zwei Übungsblätter
gelöst, die zu 30% in die Endnote einfließen. Zusätzlich zu den Vorlesungen gibt es hier Tutorien bei
denen Ph.D. Studenten aufkommende Fragen beantworten. Aber auch der Dozent beantwortet Fragen
per Email sehr gewissenhaft und schnell. Die Endklausur ist sehr fair gestellt und umfasst zur Hälfte die
Theorie von statistischen Schätzern sowie die eigene Analyse eines empirischen Falles. Dieser Kurs
wiederholt die Grundelemente aus OSTA und baut auf diesen auf. Jedem der Spaß an mathematischen
Zusammenhängen hat, ist dieser Kurs wärmstens zu empfehlen.
Consumer and Buyer Behaviour von Ph.D. Geertje Schuitemann:
Dieser Kurs wurde dieses Semester das erste Mal von der Niederländerin gehalten. Anhand von
psychologischen Konzepten erklärt ihr Kurs das menschliche Konsumverhalten. Zentral erläutert Ph.D.
Schuitemann hierbei das Empfindungsmodel, den Lernprozeß sowie kulturelle Werte und soziale
Einflüsse. Die Endnote dieses Kurses setzt sich zu 25% aus einem Aufsatz über eine selbst entworfene
Kampagne und 75% aus einer Endklausur zusammen. Die Endklausur besteht aus drei Aufsätzen die
aus fünf möglichen Themen auszuwählen sind. Neben der Vorlesung ist es klausurrelevant das
begleitende Lehrbuch zu lesen. Die Vorlesung war übersichtlich gestaltet und enthält praxisnahe
Beispiele. Im Großen und Ganzen kann ich diesen Kurs empfehlen.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2014/2015
Ich habe mich dafür entschieden ein Auslandssemester am University College Dublin (UCD) zu
absolvieren, da ich neue Erfahrungen im englischsprachigen Ausland sowie an einer anderen
Universität sammeln wollte und Interesse am Land und an der Kultur Irlands hatte.
Im Folgenden, berichte ich von meinen positiven und negativen Erfahrungen im Auslandssemester, um
zukünftige Bewerber bei ihrer Entscheidung zu unterstützen.
Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Wer ein Auslandssemester absolvieren möchte, sollte sich am besten schon zu Beginn seines Studiums
darüber im Klaren sein, damit entsprechende Zeugnisse zum Zeitpunkt der Bewerbung vorhanden sind
und Sprachkurse (Zertifikate) rechtzeitig abgeschlossen werden. Für eine Bewerbung an der UCD reicht
als Sprachzertifikat in der Regel eine Teilnahmebestätigung am Wirtschaftsenglisch Sprachkurs II der
Goethe Universität.
Es sollte auch frühzeitig über die Wahl des Landes und der präferierten Universität, die man besuchen
möchte, nachgedacht werden, um sich über entsprechende Anforderungen des Gastlandes zu
informieren.
Ich habe mich für das University College in Dublin entschieden, da die Universität weltweit einen sehr
guten Ruf hat und viele Möglichkeiten für Internationals bietet.
Nach der Zusage des Auslandsbüros sind die Bewerbung und Anmeldeformalitäten an der UCD sehr
einfach und schnell erledigt. Die Ansprechpartnerin Esther Sanz führt per E-Mail durch den gesamten
Prozess und ist sehr hilfsbereit. Alle Informationen und Deadlines werden rechtzeitig per E-Mail
mitgeteilt.
Als Nächstes sollte man sich über die Kurswahl Gedanken machen und das Anmeldedatum nicht aus
den Augen verlieren. Bei der Wahl der Kurse haben mir die Erfahrungsberichte von ehemaligen
Erasmus Studenten am meisten geholfen. Die Kursauswahl war umfangreich, allerdings habe ich im
Bereich Finanzen Schwierigkeiten gehabt Kurse zu finden, die sich vielversprechend angehört und von
Ehemaligen eine gute Bewertung bekommen haben. Am Schluss habe ich mich fast für die gleichen
Kurse entschieden wie meine Vorgänger, da ich keine anderen Alternativen gesehen habe. Zu den
Kursen später mehr.
Wohnsituation, Unterkunft
Es besteht zwar die Möglichkeit sich eine private Unterkunft in Dublin zu suchen, jedoch sind die Mieten
sehr teuer und es ist schwer von Deutschland aus etwas Passendes zu finden, das nicht weit von der
Universität entfernt ist. Ein Stadtteil, den ich als Wohnort empfehlen kann, ist Dundrum. Dort gibt es
alles was man braucht, die Entfernung zur Uni ist auch nicht groß und wenn man Glück hat findet man
auch eine Unterkunft die preislich und qualitativ im Rahmen ist.
Einfacher ist es sich für einen Platz in einem der Wohnheime auf dem Campus zu bewerben. Die
Wohnheime die zur Verfügung stehen, Belgrove, Merville, Glenomena und Roebuck Castle/Hall sind
preislich und ausstattungsmäßig verschieden. Ich habe mich für das Wohnheim Merville entschieden,
da es mit ca. 700 Euro monatlich eines der günstigsten ist, eine sehr gute Lange hat und die Ausstattung
auch vollkommen in Ordnung ist. Merville bietet 4er WGs mit zwei Bädern und einer großen Küche plus
Aufenthaltsraum an. Die Küche ist sehr modern und alle wichtigen Küchengeräte sind vorhanden (kein
Backofen). Geschirr und alles was man sonst benötigt kann bei IKEA eingekauft werden. In der ersten
Woche werden kostenlose Busse dorthin organisiert. Jedoch sind die Plätze limitiert und der Andrang
sehr groß. Die Zimmer und Bäder sind einfach gehalten aber in Ordnung. Allgemein ist das Wohnheim
in gutem Zustand, jedoch gibt es nur elektrische Heizungen und einen manuell steuerbaren
Wasserboiler in den Wohnungen. Trotz strenger Regeln und Vorschriften ist das Wohnen dort
insgesamt angenehm und der Service der Wohnheimverwaltung auch sehr gut. Leider hatte ich bei
meinen Mitbewohnern kein großes Glück, was die Situation sehr verschlechterte. Obwohl die
Wohnheimzimmer im Vergleich zu deutschen Verhältnissen sehr teuer sind, hat es wirklich Vorteile auf
dem Campus zu wohnen und ist sehr empfehlenswert. Da die Vorlesungen meistens über den Tag
verteilt sind oder man teilweise auch nur eine oder zwei Stunden hat ist man sehr flexibel und nicht auf
den eher schlechten öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Außerdem spielt sich der Großteil des
studentischen Lebens auf dem Campus ab wie zum Beispiel das Sportangebot, verschiedene Societies
und Clubs oder andere Events. Wer sich für einen Wohnheimplatz entscheidet sollte das Anmeldedatum
nicht verschlafen, da die Zimmer nach dem first-come, first-served Prinzip vergeben werden.
Anreise
Die irischen Fluggesellschaften AerLingus und Ryanair bieten günstige Flüge von Frankfurt oder
Frankfurt Hahn nach Dublin an. Jedoch kann sich auch ein Flug mit Lufthansa lohnen, da man Gepäck
(außer Handgepäck) bei den irischen Fluggesellschaften extra zahlen muss. Es ist in jedem Fall
empfehlenswert das freie Handgepäckstück voll auszunutzen. Da das Wintersemester in Dublin kurz
vor Weihnachten endet und auch das Auszugsdatum aus dem Wohnheim bekannt ist, habe ich meinen
Rückflug gleich mitgebucht. Ob das preislich von Vorteil ist kann ich nicht sagen, es ist auf jeden Fall
auch nicht verkehrt seinen Rückflug erst im Ausland zu buchen. Für die Fahrt vom Flughafen Dublin
zum University College gibt es einen Bus „Aircoach“ der regelmäßig in kurzen Abständen fährt und dem
öffentlichen Nahverkehr auf jeden Fall vorzuziehen ist. Tickets können online etwas günstiger erworben
werden als Vorort. Mehr Informationen zur Anreise werden von der Universität zur Verfügung gestellt.
Ankunft
Die Ankunftswoche aller Erstsemester und Internationals im Wohnheim Anfang September ist sehr gut
organisiert, sodass man sich gar keine Sorgen über die Ankunft machen muss. Die Studenten vor Ort
versorgen einen mit vielen Informationen und sind sehr hilfsbereit. Außerdem werden von der
Universität und dem Wohnheim einige Events in der ersten Woche angeboten um neue Leute
kennenzulernen und Anschluss zu finden. Die wenigen Formalitäten lassen sich einfach und schnell
erledigen. Es ist sehr zu empfehlen am Anfang dieser Woche anzureisen um sich einzuleben und sich
zurecht zu finden bevor in der zweiten Woche die Vorlesungen beginnen.
Universität und Campus
Das UCD ist mit über 20.000 Studenten die größte Universität in Irland. Dementsprechend ist der
Campus der Universität (Campus Belfield) riesig und man findet dort fast alles was man braucht: Kino,
Sportanlagen, einen Pub, Cafés, kleinere Einkaufsläden, Bank und Bankautomaten. Leider ist der kleine
Supermarkt vor dem Wohnheim nicht sehr zu empfehlen. In der Nähe der Universität gibt es jedoch
auch einen Lidl und andere Supermärkte, die mit dem Bus erreichbar sind.
Quinn School of Business ist die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und befindet sich in einem sehr
modernen Gebäude mit Bloomberg Terminals, Aufenthalts- und Lernräumen sowie einem Starbucks.
Die Bibliothek und andere Fakultäten sind ebenfalls auf dem Campus Belfield angesiedelt.
Auch neben dem Studium gibt es hier sehr viele Möglichkeiten für Studenten, wie zum Beispiel
zahlreiche Societies oder Sportclubs. Sehr zu empfehlen ist eine Mitgliedschaft bei ISS (International
Student Society) und ESN (Erasmus Student Network), die beide sehr viele Ausflüge und Events
anbieten um neue Leute zu treffen und vor allem die Stadt und das Land besser kennenzulernen. Sehr
gut hat mir außerdem auch das Sportangebot der Universität gefallen. Als Student hat man die
Möglichkeit das „Fitnessstudio“ auf dem Campus inklusive aller Kurse wie Pilates, Spinning usw.
kostenlos zu nutzen. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Außerdem gibt es noch eine
Menge andere Kurse die man im Sportcenter kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr besuchen kann.
Auch die moderne Schwimmhalle ist einen Besuch wert.
Studium
Das Studieren an der UCD ist anders als wir es von der Goethe Universität gewohnt sind. Es werden
viel mehr Hausarbeiten bzw. Gruppenarbeiten geschrieben, die Vorlesungen sind oft eher oberflächlich
und theoretisch gehalten (selten Übungen oder Tutorien). Außerdem werden je nach Kurs Midterm-
Klausuren geschrieben, die meist 25-30% der Endnote ausmachen. Ich habe mich dafür entschieden
nur 5 Kurse je 5 CP statt 6 zu besuchen, da ich auch meine Seminararbeit in Dublin schreiben wollte
und ich das sehr kurze Semester auch noch etwas genießen wollte.
Folgende Kurse habe ich besucht:
Applied Econometrics (Vincent Hogan):
Ziel der Vorlesung ist es, mit Hilfe statistischer Methoden (z.B. Regressionsanalysen) ökonomische
Zusammenhänge quantifizierbar zu machen. Der Kurs baut auf Statistik Basiswissen auf, das an der
Goethe Universität bereits vermittelt wurde und ist sehr praxisbezogen durch die Arbeit mit dem
Statistikprogramm STATA. Die Endnote setzt sich aus zwei Assignments und der Endklausur
zusammen, die fair gestellt sind.
Der Kurs war sehr interessant und einer der Besten den ich belegt habe, da er eher mathematisch und
praktisch angelegt war und ich viel Neues gelernt habe. Sehr empfehlenswert.
Advanced Corporate Finance (Louis Murray):
Zu den Themen die behandelt wurden gehörte Valuation (WACC), Agency Probleme, Effiziente
Kapitalmärkte, Unternehmensfinanzierung sowie Mergers und Aquisitions. Wer Finanzen eins bis drei
an der Goethe Universität besucht hat lernt nicht mehr viel Neues dazu, allerdings bekommt man noch
einmal einen guten Überblick über alles. Das Modul ist sehr umfangreich und daher wird eher
oberflächlich auf die Themen eingegangen. Es wird erwartet sich eigenständig weitergehend mit den
Themen zu befassen. Die Klausur, auf die man sich nur schwer vorbereiten kann, war dementsprechend
sehr umfangreich und wurde sehr streng benotet. Der Kurs ist nicht unbedingt empfehlenswert,
allerdings hat man die Möglichkeit statt der geforderten Gruppenarbeit einen umfangreicheren Company
Report zu verfassen und sich den Kurs als Seminararbeit in Frankfurt anrechnen zu lassen.
Economics of Public Policy (Christopher Jepsen)
In diesem Kurs geht es um die Rolle des Staates und Gründe für ein Eingreifen in die Wirtschaft. Es
wurden beispielsweise Themen wie öffentliche Güter, optimale Besteuerung sowie Ungleichheit und
Armut behandelt. Die Inhalte des Kurses sind zwar interessant, jedoch werden sie auch nur sehr
oberflächlich behandelt und teilweise von Mr. Jepsen etwas unglücklich erklärt. Der Midterm und die
Endklausur waren jedoch fair gestellt.
Financial Accounting 2 (Niamh Brennan)
Das Modul lehrt die Grundlagen zur Jahresabschlussanalyse nach dem europäischen Standard IFRS.
Am Ende des Kurses kann man die wichtigsten Transaktionen der doppelten Buchführung durchführen
und einen Jahresabschluss mit allen Statements eigenständig aufstellen. Obwohl das Modul etwas
Arbeitsaufwand erfordert und die ersten Wochen etwas schwierig sind, da viele neuen englischen
Vokabeln gelernt werden müssen und viele Buchungen anders funktionieren als bereits gelernt, lohnt
sich der Aufwand auf jeden Fall. Die Veranstaltung ist mit Abstand die bestorganisierteste die ich
besucht habe. Die Professorin ist eine der besten Accounting-Experten in Irland und kann klasse
unterrichten. Die zwei Midterms und die Endklausur waren fair gestellt. Dieser Kurs ist unbedingt zu
empfehlen, da er sehr praxisnah angelegt ist und man sehr viel mitnimmt.
International Financial Management (James O’Neill)
Dieser Kurs wird von einem ehemaligen Investmentbanker gehalten, der über Wechselkursrisiken
sprich. Themen die behandelt werden sind internationaler Geldhandel zwischen Banken, Hedging,
Zinssatz- und Kaufkraftparität und die Entstehung verschiedener Währungssysteme. Inhaltlich ist das
Modul eigentlich interessant, leider ist es sehr schlecht strukturiert, da Mr. O’Neill ein älterer etwas
verwirrter Mann ist, der meiner Meinung nach nicht mehr in der Lage ist Studenten an seinem Wissen
teilhaben zu lassen. Die kleineren Assignments und die Endklausur waren machbar, wenn man sich
den Stoff selbst beibringen und erklären konnte. Leider braucht man sehr viel Geduld und starke Nerven
in diesem Kurs, deshalb kann ich das Modul nicht empfehlen.
Reisen und Freizeit
Irland hat wunderschöne Landschaften, die man sich unbedingt anschauen sollte wenn man dort sein
Auslandssemester verbringt. Wie bereits erwähnt organisiert ISS Wochenendausflüge durch das ganze
Land die preislich und qualitativ sehr gut sind. Ich empfehle die Ausflüge vor allem in den ersten zwei
Monaten zu planen, da der September der sonnigste Monat im Jahr ist und auch das Wetter im Oktober
noch sehr gut sein kann.
In und um Dublin gibt es ebenfalls schöne Plätze wie zum Beispiel das Fischerstädtchen Howth, das
schnell von Dublin aus erreichbar ist und sehr zu empfehlen ist.
Dublin hat vor allem eins zu bieten und zwar eine ausgeprägte Pub-kultur. Wer Livemusik sucht ist hier
genau richtig, aber auch Clubs und jede Menge Restaurants gibt es in der Stadt. Dublin ist eine sehr
lebendige und chaotische Stadt mit vielen Touristen, Sehenswürdigkeiten und Verkehrschaos.
Öffentliche Verkehrsmittel in Irland sind vor allem Busse und für längere Strecken auch die DART (S-
Bahn ähnlich) und die Irish Rail. Leider sind die Busse oft sehr unzuverlässig und fahren zwischen 23.00
Uhr und 7.00 Uhr nur vereinzelt. Obwohl der Campus von der Innenstadt nicht weit entfernt liegt, braucht
man mit dem Bus mindestens 20 Minuten oder länger. Gerade nach 23 Uhr oder in dringenden Fällen
sind Taxis eine gute Alternative zu Bussen. Wenn man sich ein Taxi mit mehreren Leuten teilt zahlt man
nur etwas mehr als mit dem Bus.
Finanzielle Aufwendungen
Dublin ist eine teure Stadt was Lebenshaltungskosten angeht. Die Mieten sind hoch und die billigsten
Supermärkte sind Lidl und Aldi, die etwas teurer sind als in Deutschland. Ansonsten sind Lebensmittel
und auch Bier sehr teuer. Sehr touristische Pubs und Restaurants sollte man daher besser meiden.
Auch die Busse in Dublin sind vergleichsweise teuer. Ein Studententicket gibt es dort nicht oder nur
sehr teure Tickets. Daher ist ein Tipp von mir sich eine LeapCard anzuschaffen, mit der man etwas Geld
sparen kann. Deshalb besser auf dem Campus wohnen oder sich ein Fahrrad zulegen.
Fazit
Von der UCD war ich etwas enttäuscht, was die Lehre angeht. Ich hatte mir bessere bzw. interessantere
Kurse erhofft, die eventuell mehr auf Finanzen ausgerichteten sind. Außerdem würde ich im Nachhinein
vielleicht eher auf eine kleinere Universität gehen, da es sehr anonym war und dadurch nicht leicht
Einheimische kennenzulernen. Auch die vielen Austauschstudenten einer Nation sind oft unter sich
geblieben. Da wir sechs Studenten aus Frankfurt waren, haben wir uns auch oft ausgetauscht und am
Ende viel zusammen unternommen. Dabei bleibt leider der kulturelle und vor allem sprachliche Aspekt
eines solchen Semesters auch in gewisser Weise auf der Strecke.
Die Wohnsituation war zwar in Ordnung, allerdings meiner Meinung nach zu teuer. Wer Glück mit seinen
Mitbewohnern hat, kann darüber aber vielleicht hinwegsehen.
Leider ist das Semester auch sehr kurz und durch die vielen Midterms und Assignments ist man auch
unter dem Semester immer viel beschäftigt.
Sehr positiv an der UCD ist die Organisation und Betreuung von Auslandsstudenten sowie die
Kommunikation auf verschiedenen Uni-Portalen. Das studentische Angebot und vor allem das
Sportangebot hat mir auch sehr gut gefallen und ist sehr empfehlenswert. Positiv überrascht hat mich
auch das Wetter in Irland, das bis November viel besser war als ich angenommen hatte. Besonders
beeindruckt hat mich die schöne irische Landschaft und es war sehr interessant die Kultur und die
Menschen dort kennenzulernen.
Mein Auslandssemester in Dublin war eine interessante Erfahrung, bei dir ich viel gesehen habe und
die mich persönlich geprägt hat. Ich habe zwar nicht nur gute Erfahrungen gesammelt, aber ich denke,
dass jeder andere Erwartungen an sein Auslandssemester hat und dementsprechend die Zeit anders
verbringt und wahrnimmt.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2014/2015
In diesem Bericht möchte ich über meine Erfahrungen während meines Auslandssemesters am
University College Dublin schreiben, um interessierten Studenten bei der Entscheidung für ein
Auslandsstudium zu helfen. Ich nehme mein Fazit gleich vorweg: Die Zeit in Dublin verging wie im Flug
und es war eine tolle Erfahrung mit internationalen Studenten zu studieren, zu leben und zu feiern. Ich
kann es jedem nur empfehlen ein Auslandssemester in Dublin zu machen, es hilft dabei sein Englisch
zu verbessern, sich persönlich weiterzuentwickeln und man hat noch eine Menge Spaß dabei.
Organisatorisches und Ankunft
Das Bewerbungsverfahren verlief reibungslos und der Organisationsaufwand war sehr überschaubar.
Wenn man sich beworben hat und von der Uni Frankfurt für das Auslandssemester nominiert wurde,
folgen noch einige Bewerbungsschritte auf der Internetseite der UCD. Hierfür bekommt man seine
Student ID per Mail zugesandt. Mit dem Online-Account (SISWeb Account) muss man dann zunächst
seine Nominierung annehmen und bestätigen, später bucht man den Wohnheimplatz und auch seine
Kurse hierüber. Man bekommt immer rechtzeitig per Mail über die Fristen und alle Details Bescheid und
der Prozess ist kein Problem.
Wie immer ist es ratsam früh einen Flug zu buchen. Wenn man sich entschieden hat im Wohnheim zu
wohnen, kann man ab dem ersten Tag der Einführungswoche, in welcher noch keine Kurse stattfinden,
einchecken. Der letzte Tag der Prüfungsphase fiel bei uns auf einen Freitag und wir mussten spätestens
am nächsten Tag das Wohnheim verlassen. Am Flughafen in Dublin wird man, wenn man vor 20 Uhr
eintrifft, von UCD-Studenten empfangen die einem mit Infos und auch einer irischen Sim Karte
ausstatten. Direkt vorm Flughafen startet auch der Air-Coach Bus, mit dem man zum Campus kommen
kann. Das Ticket hierfür kann man entweder direkt online buchen und ausdrucken, oder auch vor Ort
direkt beim Busfahrer. Am Campus wird man dann erneut von UCD Studenten empfangen und kann in
sein Wohnheim einchecken. Hier bekommt man bekommt man auch seine U-Card zur Verfügung
gestellt, welche man unter anderem für die Türen zum Wohnheim, das Bezahlen beim Drucken und
Waschen etc. benötigt. Wenn man nicht zu spät am ersten Tag ankam gab es auch noch umsonst
Burger zu essen. In der ersten Woche werden aber auch einige Events angeboten bei denen man neue
Leute kennen lernen kann und Free-Food bekommt. Hierfür bekommt man bei der Begrüßung einige
Gutscheine. Außerdem finden in der ersten Woche einige Trips zur IKEA statt für die man sich anmelden
sollte, da es mit den öffentlichen ziemlich lange dauert zur IKEA zu gelangen.
Andere Tipps
Sim Karte, Kredit Karte
Man bekommt zwar eine O2 Simkarte zur Verfügung gestellt, ich habe mich jedoch für einen monatlich
kündbaren Vertrag beim Anbieter Meteor entschieden. Hier waren für 12€ im Monat 250MB Internet und
100 Freiminuten und SMS mit dabei, ich war aber mit dem Anbieter nicht 100% zufrieden, es gibt jedoch
noch genügend andere.
Ich empfehle sich eine Kreditkarte zu besorgen mit der man kostenlos Geld abheben kann und bezahlen
kann. Hier bietet sich zum Beispiel die kostenlose Kreditkarte der DKB an.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Busse sind zwar ziemlich unzuverlässig, aber man kommt nicht darum herum sie zu benutzen wenn
man in die Stadt möchte. Mit der Student Leap Card welche man zum Beispiel in der ersten Woche im
Student Center kaufen kann, kann man bargeldlos das Busticket kaufen. Das ist sehr praktisch weil man
andernfalls immer passend Bargeld dabei haben muss, da es kein Rückgeld gibt. Außerdem kann man
sich ein Rambler-Ticket für die Leap-Card kaufen. Es gibt Tickets für 5 (20€) oder 30 (100€) Tage, die
nicht aufeinander folgen müssen. Wenn man kein Rambler-Ticket hat aber die Leap-Card nutzt, zahlt
man maximal 5€ pro Tag, egal wie viel Busse man benutzt. Ich habe mir kein Rambler-Ticket gekauft,
aber es lohnt sich vermutlich schon, da alleine eine einfache fahrt in die Stadt 2,50 kostet und man auch
wieder mit dem Bus zurückfährt, falls es nicht nach 12 Uhr ist und man ein Taxi nimmt.
Wohnen
Ich würde empfehlen auf dem Campus zu wohnen, da es das einfachste ist und man sich viel Zeit und
Geld für den Bus erspart um zu den Vorlesungen zu gelangen. Außerdem lernt man viele Leute kennen
und man kann sich am einfachsten in einer WG treffen bevor man dann meist gegen 10 oder 11 vom
Sicherheitspersonal der Wohnung verwiesen wird und in die Stadt aufbricht. Der Preis ist zwar mit ca.
725€ pro Monat unverschämt hoch, jedoch dürfte die Suche nach einer Wohnung in der Stadt auch
nicht besonders einfach werden und auch die Stadt ist nicht immer billiger. Die 725€ gelten aber auch
nur für die Wohnheime Merville und Belgrove welche am „billigste“ sind. Ich würde euch Merville
empfehlen, da es die größere Küche mit zwei Sofas hat, nahe am Supermarkt Centra ist und auch nicht
weit von Der Quinn School ist wo die meisten BWL Kurse stattfinden.
Einkaufen
Für das kaufen von Lebensmitteln gibt es eigentlich drei Möglichkeiten. Entweder kauft man alles bei
Centra, dem Campus Supermarkt, was auf Dauer aber teuer werden kann oder man ergänzt seinen
Einkauf mit Lidl oder Aldi Shoppingtouren bei denen man verschiedene Dinge auf Vorrat kaufen kann.
Außerdem gibt es die Möglichkeit per Onlinelieferdienst bei Tesco zu bestellen. Den Lieferdienst nutzten
wir hauptsächlich um große Mengen Wasser zu kaufen, da das gechlorte Wasser aus den Leitungen
für meinen Geschmack eher ungenießbar war.
Societies und Reisen
In Societies aktiv zu werden und zu reisen stellen gute Möglichkeiten dar andere Studenten
kennenzulernen und sich die Zeit zu vertreiben. Die Societies stellen sich alle in der Freshers-Week vor
und es ist für jeden etwas dabei. Der Mitgliedsbeitrag beträgt meist 2€. Für Sport-societies ist es meist
mehr, da hier auch noch für Versicherung und Material gezahlt werden muss. Aber es lohnt sich auf
jeden fall sich für die ein oder andere Sport-Society anzumelden.
Reisen kann man entweder auf eigene Faust oder mit einer Gruppe. Die beiden
Studentenorganisationen ISS und ESN organisieren beide tolle Reisen in alle Teile Irlands und die
kosten belaufen sich meist auf ca. 100€. Hier sind meist zwei Übernachtungen, Frühstück und der
Transport zu den Sehenswürdigkeiten inklusive. Dies sind Gute Möglichkeiten das Land und neue Leute
kennenzulernen.
Leben auf dem Campus
Der Campus ist relativ groß und bis auf das Newman-Building sehr modern. Es ist im Prinzip wie eine
kleine Stadt und man findet alles was man so braucht. Es gibt zwei Fitnessstudios die beide im
Sportscenter sind und die man nach einer Einfürhung umsonst nutzen kann. Die Einführung muss man
über seinen SISWeb Account buchen und wenn man direkt von Beginn an das Fitnessstudio nutzen
möchte sollte man sich noch Zuhause einen Termin buchen, da die Termine relativ schnell ausgebucht
sind und man dann eventuell ein bis zwei Wochen warten muss. Es gibt ein Kino wo man für um die 5€
relativ aktuelle Filme sehen kann. Wenn man Mitglied der Film Society ist kann man außerdem zweimal
die Woche einen Film umsonst schauen. Es gibt auch eine Student-bar in der man mal gemütlich ein
Bier trinken, etwas essen und Fußball schauen kann und auch eine Mensa, welche aber relativ teuer
ist. Außerdem gibt es wie schon erwähnt den Centra Supermarkt der sich direkt neben den Merville
Student Residences befindet. Hier kann man sich alles nötige, zum Beispiel das obligatorische Chicken
Baguette, für den täglichen Bedarf besorgen. Wenn man zum Beispiel seinen Adapter für die Irischen
Steckdosen vergessen hat, kann man diesen hier auch noch schnell erwerben.
Studium
Das universitäre System in Irland unterscheidet sich grundsätzlich von dem deutschen. Während der
Arbeitsaufwand in Deutschland eher auf das Ende des Semesters konzentriert ist verteilt es sich in
Dublin mehr über das ganze Semester, da fast in jedem Fach Essays, Assignments, Midterms oder
Präsentationen anfallen die meist zwischen 10 und 30% der Endnote ausmachen. Während die Module
in Frankfurt eher mathelastig sind, ist der Fokus in Dublin auf der Beantwortung von Fragen im Essay
oder Kurzfragenform. Die Vorlesungen sind auch meistens um einiges kleiner und es finden meist keine
Mentorien oder Übungen statt. Typisch für ein Modul sind zwei Studen pro Woche welche jeweils 50
Minuten dauern und teilweise auf zwei Tage aufgeteilt sind. Als Erasmus Student kann man sich für 30
Credit-Points einschreiben, was 6 Modulen entspricht. Man kann sich in den ersten zwei Wochen des
Semesters für Module an und wieder abmelden und kann sich so von verschiedenen Modulen einen
Eindruck verschaffen, bevor man sich endgültig dafür entscheidet. Ich entschied mich folgende Module
zu belegen:
Advanced Corporate Finance (Louis Murray)
Der Kurs behandelt einige Themen die man schon in Frankfurt in den Modulen Finanzen 1-3 behandelt
hat, es werde jedoch noch weitere Themen behandelt. Die Vorlesung orientiert sich eigentlich 1:1 an
dem Buch Principles of Corporate Finance. Es kann für die Klausurvorbereitung ganz hilfreich sein das
Buch heranzunehmen um manche Themen noch besser zu verstehen. Außerdem waren die Klausuren
der letzten Jahre sehr ähnlich, fast alle Fragen die in unserer Klausur gestellt wurden, kamen in leicht
abgewandelter Form vorher schon dran. Deshalb würde es sich lohnen die alten Klausuren, eventuell
unter Zuhilfenahme des Buches einmal durchzugehen und die Fragen zu beantworten. In der Klausur
selbst muss man dann 4 der 6 Fragen beantworten. Die Note setze sich zusammen aus 70% Endklausur
und 30% Company Report. Den Company Report konnten wir in einer Gruppe zu dritt bearbeiten und
uns als Seminararbeit für Frankfurt anerkennen lassen. Hierfür war es nötig sich einen Nachweis von
Herren Murray unterschreiben zu lassen, welcher bestätigt, dass jede Person mindestens 10 Seiten
geschrieben hat.
Financial Accounting 2 (Niamh Brennan)
Dieser Kurs war meiner Meinung nach der beste den ich an der UCD besucht habe. Die Professorin ist
sehr engagiert und konnte den Stoff sehr gut vermitteln. Darüberhinaus stellt sie den Studenten ein
sehr gutes Skript zur Verfügung welches man sich für ca. 10€ kaufen kann. Darin sind neben den Folien
auch sehr viele Übungsaufgaben und Probeklausuren enthalten zu denen die Lösungen alle Online
einsehbar sind. Das ermöglichte einem sich sehr gut auf die Klausur und die Midterms vorbereiten zu
können. In diesem Fach gab es auch ein Tutorium, welches 50 Minuten pro Woche in Anspruch nahm.
Es gab zwei Midterms wobei das erste 10% und das zweite 20% zählte. Der Kurs war mit relativ viel
Aufwand verbunden, nicht zuletzt weil man sich auf 3 Prüfungen vorbereiten musste. Da aber
ausreichend gute Materialien zur Verfügung gestellt wurden waren die Prüfungen gut zu bewältigen.
International Financial Management (James O'Neill)
Im Gegensatz zu dem vorher genannten Kurs war dieser hier der vermutlich schlechteste den ich in
meiner Studienlaufbahn belegt habe. Das Fach an sich war interessant, jedoch war der Professor eher
grenzwertig. Er war oft launisch und konnte den Stoff nicht wirklich vermitteln. Er war sehr unorganisiert
und die Folien die online zur Verfügung standen waren kaum zur Vorbereitung auf die Klausur zu
gebrauchen. Das einzig Gute war, dass der behandelte Stoff, der relevant für die Klausur war, nicht
besonders anspruchsvoll war und die Endklausur machbar war. Während des Semesters mussten wir
2 Assignments abgeben die aber zusammen nur 10 % der Endnote ausmachten. Außerdem bekam
jeder der etwas abgegeben hatte die vollen 10%.
Industrial Economics (Dr Sarah Parlane)
In diesem Kurs geht es um mikroökonomische Modelle und es war der mathematischste Kurs den ich
gewählt hatte. Die ersten Vorlesungen beschäftigten sich mit Modellen die zum größten Teil schon aus
Management 1 und Mikroöknomie 1 bekannt waren. Diese waren auch Gegenstand des Midterms. Die
Professorin war sehr geduldig darin die Modelle jedem verständlich zu erläutern, wenn man etwas noch
nicht verstanden hatte und nachfragte. Der Kurs war sehr gut und man konnte sich mit Übungsaufgaben
und Probeklausuren gut auf das Midterm und die Endklausur vorbereiten. Die Endnote setzt sich zu 30
% aus Midterm und 70 % aus der Endklausur zusammen.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2014/2015
Im Folgenden möchte ich sowohl meine Eindrücke aus dem Semester am University College Dublin
schildern als auch einige Tipps zum Studieren und Leben in der irischen Hauptstadt geben.
Vorbereitung
Zunächst einmal ist festzustellen, dass die Vorbereitung auf den Aufenthalt ziemlich reibungslos verlief.
Als man erst einmal vom Auslandsbüro des Fachbereichs in Frankfurt vorgeschlagen worden war,
erhielt man regelmäßig Emails, die auf alle wichtigen Fristen (voe allem bzgl. der Wohnheimanmeldung
und der Kurswahl) hinwiesen und weitere Infos zur Uni beinhalteten. Während des Sommersemesters
war dann vor allem das vorläufige Learning Agreement abzuschließen. Es ist sehr zu empfehlen, sich
eine Kreditkarte für den Auslandsaufenthalt zuzulegen, falls man nicht schon eine besitzt. Gerade jene
der Online-Banken (bspw. DKB oder ING-Diba) ermöglichen es, im Ausland kostenlos Geld abzuheben
und zu bezahlen.
Anreise und erste Tage
Einige Kommilitonen und ich haben uns für die An- und Abreise mit Lufthansa entschieden. Im
Gegensatz zu den anderen Anbietern auf der Strecke FRA-DUB (Ryanair und AerLingus) bietet
Lufthansa mit 23kg+Handgepäck den größten Spielraum für das Gepäck. In Dublin gelandet, muss man
den Aircoach Richtung Leopardstown nehmen, um zum Haupttor des UCD gefahren zu werden. Der
Check-In in die Wohnheime war bestens durchorganisiert. In der ersten Septemberwoche fanden
lediglich Einführungsveranstaltungen statt. Die wichtigsten Aufgaben, die es zu erledigen galt, waren
die Gegenzeichnung der Confirmation of Period of Study und ein Einkauf bei Ikea. Dieser ist notwendig,
da die Apartments in den Wohnheimen bis auf Küchengeräte und Möbel, keinerlei Ausstattung
beinhalten. Von den Wohnheimen aus wurden kostenlose Busfahrten zu Ikea angeboten. Um einen
Platz hierfür, sollte man sich schnell kümmern, da die Plätze zügig ausgebucht sind.
Wohnsituation
Uns Frankfurter Studenten war es möglich, in einem der UCD-Wohnheime auf dem Campus Belfield
(dem Hauptcampus der Uni) unterzukommen. Das System zur Wohnheimanmeldung öffnete an einem
vorher bekanntgegebenen Tag Mitte Juni, nachts um halb zwei. Die Uhrzeit wurde im Vorfeld allerdings
nicht genannt. Im System konnte man dann genau sein Zimmer auswählen. Sollten sich die
Anmeldeformalitäten nicht ändern, so können zukünftige Frankfurter Austauschstudenten ziemlich
sicher mit einem Wohnheimplatz rechnen. Nach Gesprächen mit anderen Internationals stellte sich
nämlich heraus, dass diese erst zu einem späteren Zeitpunkt Zugang zum System hatten. Es gibt einige
verschiedene Wohnheime auf dem Campus, die sich hinsichtlich ihres Standards unterscheiden. Die
günstigsten Wohnheime sind Belgrove und Merville. Aus eigener Erfahrung würde ich diese als
vollkommen in Ordnung einstufen. Ich habe, wie auch alle anderen Frankfurter, in Merville gewohnt. Die
Häuser dort sind in 4er-WGs unterteilt, die zwei Bäder und eine recht große Küche/Wohnzimmer
umfassen. Ein Waschsalon findet sich im angrenzenden Wohnheimkomplex Glenomena. Der kleine
Supermarkt auf dem Campus (Centra) und das zentrale Büro der Wohnheimverwaltung befinden sich
zudem direkt am Eingang des Merville-Areals. Die Wohnungen waren in ordentlichem und sauberem
Zustand. Teurere Alternativen in Belfield sind die Wohnheime Glenomena, Roebuck Hall und Roebuck
Castle. Dennoch sind selbst die günstigsten Wohnheime mit knapp 2700€ (ohne Kaution) für das
Semester recht teuer. Man erspart sich jedoch die Wohnungssuche auf eigene Faust in Dublin und hat
kurze Wege zu den Uni-Veranstaltungen. Falls man doch lieber zentraler wohnen möchte, sollte man
bedenken, dass man immer mit dem Bus zum Campus fahren muss oder sich ein Fahrrad zulegen
muss. Die Mietpreise sind in Dublin durchweg teuer.
Des Weiteren ist auf größere, günstigere (i.V. zu Centra) und bequemere Einkaufsmöglichkeiten
hinzuweisen. Einige wenige Stationen mit den Bussen 46a oder 145 Richtung Süden findet man Lidl
und Tesco im Stillorgan Shopping Centre. Außerdem bietet Tesco auch eine Online-Bestellung und
Auslieferung an.
Campus
Wie schon in den vorherigen Berichten erwähnt, bietet der UCD-Campus den Studenten sehr viel. So
gut wie allen Freizeitbeschäftigungen (Fitnessstudio (kostenlos), Schwimmbad, Kino, Student Bar etc.)
kann auf dem Campus nachgegangen werden. Die Business School ist in einem recht modernen
Gebäude ganz in der Nähe der Wohnheime. Dort fanden ungefähr die Hälfte der Veranstaltungen statt.
Der Rest der Vorlesungen fand im Newman-Building statt, welches zwar von außen schon ziemlich in
die Jahre gekommen aussieht, aber im Inneren in recht gutem Zustand ist. Die Mensa, die sich im
gleichen Gebäude wie die Global Lounge befindet, hat ein recht hohes Preisniveau. Die Preise pro
Mahlzeit beginnen bei circa 6€.
Öffentlicher Nahverkehr
Da der UCD-Campus ein ganzes Stück südlich des Stadtzentrums gelegen ist, ist man regelmäßig auf
den Bus angewiesen. Um in die Innenstadt zu gelangen, stehen die Buslinien 46a, 145 und 39a zur
Verfügung. Die Linie 39a hat ihre Endstation glücklicherweise auf dem Campus in der Nähe von
Merville/Glenomena. Eine Fahrt in die City dauert ca. 15-20 Minuten. Auf den Fahrplan kann man sich
nicht besonders gut verlassen. Ein Semesterticket gibt es in dem Sinne nicht. Es bleiben daher
verschiedene Optionen: Man kann im Student Center auf dem Campus in den ersten Tagen eine Leap-
Card kaufen. Die dort angebotenen Student-Leap-Cards kosteten 15€ und ermöglichen bargeldloses
Zahlen im Bus. Das ist sehr zu empfehlen, da man ansonsten die Einzelfahrscheine immer beim Fahrer
in bar (und zwar genau passend) bezahlen muss. Andernfalls kann man sich den Betrag, den man zu
viel bezahlt hat, per Beleg im Kundencenter von Dublin Bus in der Innenstadt ausbezahlen lassen.
Zudem verringert sich mit Nutzung einer Leap-Card jeder Preis für Einzelfahrten um einige Cent. In
vielen Shops (z.B. Centra oder den SU Shops auf dem Campus) kann man Geld auf seine Leap-Card
laden. So kann man jeweils sein Guthaben abfahren oder Rambler-Tarife kaufen, die für 20€ 5
Tageskarten und für 100€ 30 Tageskarten beinhalten. Ohne diese Rambler-Tarife hat eine Student-
Leap-Card eine Höchstgrenze („Cap“) von 5€ am Tag, d.h. so viel man auch an einem Tag fährt, es
werden höchstens 5€ abgezogen. Letztendlich kann man allerdings auch „normale“ Leap-Cards kaufen,
die weniger als 15€ in der Anschaffung kosten, allerdings eine höhere Cap haben.
Freizeit
Neben den Freizeitmöglichkeiten auf dem Campus, bietet die Innenstadt eine große Fülle an Pubs und
weiteren attraktiven Angeboten (z.B. sind alle Museen kostenlos). Ausflugszeile ganz in der Nähe von
Dublin sind z.B. die Wicklow Mountains oder Howth, ein Fischerdorf im Nordosten der Stadt, von dem
aus man einen sehr schönen Cliff Walk machen kann. Für ein abwechslungsreiches
Wochenendprogramm sorgen die Societies ISS und ESN, die während des Semesters Wochenend-
und Tagestrips in alle Teile Irlands anbieten. Die Wochenendausflüge kosten i.d.R. 100€
(Busfahrt+Hostel+Eintritte), starten meist freitagmorgens und enden sonntagabends. Generell bieten
sich am UCD zahlreiche Möglichkeiten, an Veranstaltungen der vielen verschiedenen Societies
teilzunehmen.
Studium
Die Kurswahl fand erst im August statt. Bereits im Voraus konnte man sich auf der Website der Quinn
School of Business die für Austauschstudenten wählbaren Kurse anschauen. Generell ist aus jedem
Bereich etwas dabei, allerdings ist das Angebot an Economics-Kursen recht klein. Eventuell könnte man
sich, wenn man an weiteren Kursen in diesem interessiert ist, über die Auslandsbüros erfragen, ob man
auch Kurse über die School of Economics belegen kann. Bei der Kurswahl, die online erfolgt, sollte man
folgendes beachten: In unserem Fall waren 2 Minuten nach der Freischaltung des Systems sämtliche
zur Verfügung stehenden Kurse voll. Man sollte dann nicht in Panik verfallen, sondern dranbleiben und
die Seite regelmäßig aktualisieren. Nach einer halben Stunde waren die meisten Kurse wieder ohne
Probleme belegbar.
Die Kurse, die ich belegt habe, sind hier in der Reihenfolge von sehr empfehlenswert bis nicht
empfehlenswert aufgeführt:
Financial Accounting 2 (Prof. Niamh Brennan)
Dies war der beste Kurs, den ich am UCD besucht habe. Obwohl dies ein Second-Year-Kurs ist, nimmt
man sehr viel aus der Veranstaltung mit. Die Vorlesung der Professorin Niamh Brennan ist
hervorragend. Inhaltlich baut der Kurs im Grunde auf OBRW auf. Es werden Accounting-Standards
nach IAS/IFRS behandelt. Die Endklausur besteht aus Kurzfragen und der Erstellung eines
Jahresabschlusses (financial statements). Während des Semesters sind zwei Midterm-Klausuren zu
schreiben. Die erste Prüfung (open book) macht 10% der Endnote aus und stellt die Analyse eines
Jahresberichts eines gelisteten Unternehmens dar, den man sich vorher selbst heraussuchen musste.
Die zweite Prüfung während des Semesters ist ein MC-Test, der 20% zählt. Aufgrund des
umfangreichen Skripts („The bible“) stellt der Kurs einen verhältnismäßig hohen Arbeitsaufwand dar. Er
ist allerdings für Studenten aller Schwerpunkte geeignet.
Applied Econometrics (Dr. Vincent Hogan)
Der Kurs baut auf OSTA auf, indem statistische Testverfahren und Regressionsanalysen auf
ökonomische Fragestellungen angewendet werden. Neben der Präsentation der theoretischen
Hintergründe wird in der Veranstaltung viel praktisch mit STATA gearbeitet. Während des Semesters
waren zwei Assignments einzureichen, in denen man mit STATA einige Fragestellungen zum jeweiligen
Datensatz erarbeiten musste und die jeweils 15% der Endnote zählten. Der Dozent erklärt die Inhalte
meines Erachtens ziemlich gut, sodass die Veranstaltung insgesamt sehr empfehlenswert ist.
Industrial Economics (Dr. Sarah Parlane)
Dieser Kurs behandelt Unternehmenstheorie und strategische Interkation in verschiedenen
Marktformen. Zu Beginn sind die meisten Inhalte aus BMGT und BMIK bekannt. In der zweiten Hälfte
des Semesters stehen für Nicht-VWLer neue, bisher unbekannte Modelle auf dem Lehrplan. Die
Dozentin führt sehr sympathisch und hilfsbereit durch die Veranstaltung. Während des Semesters war
eine Midterm-Klausur zu schreiben, die 30% der Endnote zählte. In der Endklausur war ein Essay über
eines der Modelle zu schreiben und zwei Rechenaufgaben zu lösen.
Advanced Corporate Finance (Prof. Louis Murray)
Dieser Kurs besteht von der Vorlesung her fast ausschließlich aus Theorie. Es wird kaum gerechnet.
Die behandelten Themen sind Studenten mit Finance/Accounting-Schwerpunkt zu großen Teilen aus
Finanzen 1 bis 3 bekannt, man lernt aber im ein oder anderen Bereich durchaus etwas dazu. Das große
Plus des Kurses ist die Möglichkeit ihn als Seminar einzubringen. Die Seminararbeit kann als
Gruppenarbeit mit zwei weiteren Frankfurter Kommilitonen geschrieben werden. Die eigentlich
geforderte Gruppenarbeit von 10-12 Seiten kann dafür auf mindestens 30 Seiten ausgeweitet werden
und zählt 30% der Endnote. Gegenstand der Arbeit ist eine Unternehmensanalyse mit abschließender
Handelsempfehlung für die Aktie des Unternehmens. Die Bloomberg-Terminals der Quinn School of
Business bieten dafür perfekte Datenquellen. Die Endklausur war vor allem theoretisch ausgerichtet
und nur mit sehr kurzen Rechenaufgaben versehen. Insgesamt war der Kurs (insb. durch die
Seminararbeit) mit nicht gerade geringem Arbeitsaufwand verbunden.
Economics of Public Policy (Dr. Christopher Jepsen)
Dieser Kurs startet mit der Wohlfahrtstheorie und führt über die Themen öffentliche Güter und
Externalitäten hin zu Armut/Ungleichheit, Sozialwahltheorie und optimaler Besteuerung. Von den
Inhalten ist der Kurs also durchaus ansprechend. Allerdings konnte der Dozent nicht besonders
überzeugen. Die Slides waren nicht immer ganz verständlich und auf Fragen wurde teilweise nicht
zufriedenstellend eingegangen. Da der Dozent aber erst das zweite Mal diese Veranstaltung hielt und
sehr daran interessiert zu sein schien diese zu verbessern, denke ich, dass der Kurs in Zukunft auch
besser wird. Die Midterm-Klausur bestand ausschließlich aus MC-Fragen und zählte 25%. Die
Endklausur umfasste dann sowohl MC- als auch Kurzfragen.
International Financial Management (James („Jimmy“) O’Neill)
Von diesem Kurs würde ich abraten. Der Dozent, ein ehemaliger Banker, verfügt zwar über eine sehr
große Erfahrung, vermittelt den Stoff allerdings derart chaotisch, dass die schwierigste Aufgabe der
Klausurvorbereitung darin besteht, die eigenen Unterlagen in eine logische Ordnung zu bringen und
diese teilweise zu verbessern. Die Themen des Kurses umfassen neben der Geschichte des
Währungssystems eine Einführung in den Foreign Exchange-Markt, Option-Pricing und das Hedging
von Transaction Exposure Risk. Während des Semesters waren ein Essay über ausländische
Direktinvestionen in Irland und ein Assignment zur Optionsbewertung einzureichen, die zusammen 10%
der Endnote ausmachten.
Ein paar abschließende Worte bleiben zur Klausurenphase zu sagen. Diese ist zeitlich wesentlich enger
gestaffelt als jene in Frankfurt. Nur selten bleibt eine Pause von einem oder mehr Tagen zwischen den
Klausuren (dies hängt natürlich auch von der Anzahl der belegten Kurse ab). Zudem finden die
Klausuren nicht auf dem UCD-Campus sondern einige Minuten mit dem Bus entfernt statt. Während
der Klausurenphase verkehrten Shuttle-Busse zwischen dem Campus und dem Examination Centre.
Auch die Midterm-Klausuren fanden nicht alle auf dem Belfield-Campus statt. Diese wurden teilweise
auf dem zweiten Campus in Blackrock geschrieben, den man mit der Buslinie 17 (+ einige Minuten
Fußweg) vom Campus aus erreicht.
Fazit
Für mich persönlich war die Zeit in Dublin ein herausragendes Erlebnis und unvergesslich. Die Stadt
bietet sehr viel, sodass in vier Monaten garantiert keine Langeweile aufkommt. Irland hat landschaftlich
wunderbare Abschnitte zu bieten, die allesamt in kurzer Zeit zu erreichen sind. Diese Möglichkeiten
sollte man gerade im September und Oktober nutzen, wenn das Wetter noch besser ist und sich der
Uni-Stress noch in Grenzen hält. Man sollte für die Planung auf jeden Fall berücksichtigen, dass in Irland
so gut wie alles wesentlich teurer ist und sich so hohe Lebenshaltungskosten ergeben. Bezüglich des
Studiums sollte man sich auf mehr Arbeit während des Semesters und eine stressige (End-
)Klausurenphase einstellen.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2013/2014
Bereits in den ersten Semestern des Studiums habe ich mich entschlossen, ein Auslandssemester
einzuplanen. Ausschlaggebend hierfür waren die Möglichkeiten, ein vollkommen anderes
Universitätsleben kennenzulernen, verbunden mit einer gänzlich anderen Herangehensweise an die
Lehrinhalte sowie der Möglichkeit, mit Studenten verschiedener Nationen und Kulturen gemeinsam
lernen und leben zu dürfen. In diesem Bericht möchte ich zukünftigen Bewerbern meine Erfahrungen
und Eindrücke schildern und sie dazu ermuntern, sich für ein Studium am University College Dublin zu
entscheiden.
Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Zuallererst kann ich jedem nur empfehlen, möglichst frühzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen. So
sollte sich jeder ganz genau überlegen, an welcher Gasthochschule er studieren möchte, denn die
Unterschiede - z.B. bezüglich Qualität der Lehre - sind erfahrungsgemäß groß. Ich entschied mich für
UCD primär aufgrund der Tatsache, dass ich in ein englischsprachiges Land wollte, um meine
Sprachkenntnisse zu verbessern sowie das typisch britische Universitätssystem kennenzulernen. Nach
Einreichen der notwendigen Bewerbungsunterlagen bekommen die Bewerber Ende Februar eine Zu-
oder Absage. Anschließend wird die Gasthochschule (UCD) kontaktiert, an welcher sich die Studenten
ebenfalls bewerben müssen. Dieser Schritt ist eher eine reine Formalität und erfolgt im Normalfall
reibungslos.
Anschließend sollte man sich mit dem Thema Kurswahl beschäftigen. Ich persönlich fand die
Erfahrungsberichte ehemaliger Austauschstudenten sowie die Kursbeschreibungen auf der UCD
Homepage sehr hilfreich. Hier finden sich auch sehr nützliche Tipps zum Thema Unterkunft.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, in der Innenstadt eine Privatwohnung zu mieten oder auf dem
Campus in einem der Studentenwohnheime zu wohnen. Letzteres kann ich nur wärmstens empfehlen,
denn der etwas höhere Preis wird durch die unschlagbare Nähe zu den Hörsälen mehr als wettgemacht.
Außerdem kommen bei einer Wohnung in der Stadt die sehr hohen Kosten für ein Busticket dazu sowie
die Tatsache, dass solche Wohnungen ohnehin sehr rar sind. Auf dem Campus Belfield, wo sich auch
die Quinn School of Business befindet und die Vorlesungen stattfinden, stehen folgende Wohnheime
zur Verfügung: Belgrove, Merville, Glenomena und Roebuck Castle/Hall. Die ersten beiden sind
aufgrund des günstigeren Preises besonders begehrt. Dieser ist aber mit monatlich ca. 650 Euro immer
noch um einiges höher als in Deutschland. Wer sich für eines dieser Wohnheime entscheidet, sollte
sich rechtzeitig bewerben, denn die Plätze werden nach dem First-come, First-served-Basis vergeben.
Generell ist festzuhalten, dass die Verantwortlichen an der UCD den Studenten genug Informationen
zukommen lassen. Der Ablauf der Bewerbung wird in zahlreichen Emails gut erklärt, und auch an die
verschiedenen Fristen wird mehrmals erinnert.
Anreise
Wer sich frühzeitig um ein Flugticket bemüht, der hat gute Chancen einen günstigen Flug zu bekommen.
Ich flog mit Aer Lingus und war damit sehr zufrieden. Ich kann jedem nur empfehlen, nur ein einfaches
Ticket zu buchen, da es sehr gut möglich ist, dass man aufgrund von Klausuren den Rückflug nicht
antreten kann. Außerdem hält man sich die Option offen, eventuell mit Kommilitonen noch ein wenig zu
reisen, bevor es wieder nach Hause geht. Alternativ zu Aer Lingus fliegen auch Ryanair (über Frankfurt-
Hahn) und Lufthansa von Frankfurt nach Dublin. Am Flughafen wird man bereits von Studenten der
UCD erwartet und bekommt neben einer o2 Handykarte auch erste nützliche Tipps. Von dort aus geht
es mit dem Air Coach für rund 7 Euro direkt zum Campus Belfield.
Universität und Campus
Mit über 20.000 Studenten ist UCD die größte Universität Irlands und konkurriert seit jeher mit dem
Trinity College um den Titel der besten Universität des Landes. Die Kooperation mit der Goethe
Universität läuft über die Quinn School of Business. Die meisten Fakultäten, Bibliotheken und sonstige
Universitätsgebäude befinden sich auf dem Campus Belfield, der beim Betreten eher den Eindruck einer
Kleinstadt mit Kino, Arzt, Apotheke und Lebensmittelladen erweckt. Daneben kommen auch
Sportbegeisterte durch ein kostenloses Fitnessstudio sowie unzähligen Sportclubs auf ihre Kosten. Das
Angebot ist sehr vielfältig und reicht von Surfen über Boxen bis hin zu Klettern. Anders als in
Deutschland gibt es außerdem etliche Societies, die die Freizeitgestaltung bereichern und in denen man
durchaus auch sehr viel dazulernen kann. So kann ich vor allem die Literary & Historical Society
empfehlen, die regelmäßige Debattierveranstaltungen organisiert, in denen sich zwei Gruppen zu einem
interessanten Thema gegenüberstehen und versuchen, das Publikum von ihren Argumenten zu
überzeugen. Als weitere empfehlenswerte Societies sind ISS und ESN zu nennen, in denen man
vorrangig auf internationale Austauschstudenten trifft. Dort werden auch verschiedene Trips an
Wochenenden angeboten, um Land und Leute besser kennenzulernen. Damit vor allem neue Studenten
einen guten Überblick über das vielfältige Angebot an Sportclubs und Societies gewinnen können,
veranstaltet die Uni am Anfang des Semesters eine Messe, auf der man sich auch direkt bei den
einzelnen Societies gegen eine kleine Gebühr von oft nur 2 Euro anmelden kann.
Studium
Zuallererst sollte man sich bewusst sein, dass das universitäre System und die damit verbundene
Didaktik sich gänzlich vom deutschen System unterscheiden. So wird z.B. in den meisten Kursen kaum
gerechnet, sondern durch argumentative Erläuterungen werden Fragen und Probleme gelöst. Das ist
gerade am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Außerdem ist der Arbeitsaufwand während des
Semesters ungleich höher, da zahlreiche Präsentationen, Essays, Midterms oder Reports zu leisten
sind. Gerade in Managementmodulen ist mir das besonders aufgefallen. Die Vorlesungen sind mit ca.
50 Personen deutlich kleiner und dauern jeweils 50 Minuten. Zumindest in den
wirtschaftswissenschaftlichen Modulen werden weitere Tutorien oder Übungen eher selten angeboten.
Insgesamt hat man als Erasmus-Student die freie Auswahl aus ca. 30 Modulen, wobei die meisten eher
aus dem Bereich Management stammen. Für jemanden, der wie ich den Schwerpunkt Finance and
Accounting in Frankfurt hat, fällt es nicht leicht, passende Module zu finden, deren Inhalte neu und
interessant sind.
Hilfreich ist aber, dass man in den ersten beiden Wochen auch Kurse, sofern Kapazitäten vorhanden
sind, wechseln kann. Ich entschied mich für die folgenden Module:
Applied Econometrics (Vincent Hogan)
war mit Abstand das interessanteste aller Module und sollte meiner Meinung nach unbedingt von jedem
belegt werden, der Interesse an mathematischen Fragestellungen hat. Ziel der Vorlesung ist es, mit
Hilfe statistischer Methoden (z.B. Regressionsanalysen) ökonomische Zusammenhänge quantifizierbar
zu machen. Inhaltlich wird auf das bereits Erlernte aus der Statistik aufgebaut, wobei die wichtigsten
Themen kurz aufgefrischt werden. Vor allem auf Grund zahlreicher praxisbezogener Beispiele und das
Arbeiten mit dem Statistikprogramm STATA ist das Modul sehr zu empfehlen.
Die Gewichtung der Note setzt sich zusammen aus zwei Assessments (40%), die mit STATA
selbständig zu lösen sind sowie einer Endklausur (60%).
Advanced Corporate Finance (Louis Murray)
ist ein klassischer Finance Kurs, der eine Mischung aus Finanzen 1 bis 3 darstellt, allerdings auch neue
Themenbereiche abdeckt. Inhaltlich geht es in diesem recht umfangreichen Modul zunächst um Themen
wie Agency Probleme, Effiziente Kapitalmärkte, Unternehmensfinanzierung, Bewertung (Valuation)
sowie Mergers and Acquisitions. Im Hintergrund wird dabei stets auf die Frage nach der optimalen
Kapitalstruktur eingegangen. Meiner Meinung nach wird versucht, möglichst viele Themen anzureißen,
wobei oft nur oberflächlich auf Inhalte eingegangen wird. Es wäre besser, wenn man weniger
Themenbereiche abdecken, dafür aber diese detaillierter behandeln würde. Im Laufe des Semesters
muss man die gelernte Theorie im Rahmen einer Gruppenarbeit auf ein Unternehmen seiner Wahl
anwenden. Wir hatten so die Möglichkeit zu dritt einen recht umfangreichen Company Report zu
verfassen und uns diesen als Seminararbeit in Frankfurt anerkennen zu lassen.
Economics of Public Policy (Christopher Jepsen)
ist ein Economics-Modul und das Pendant zu Mikroökonomie 2. Dabei geht es primär um die Rolle des
Staates und Gründe für dessen Eingreifen in die Wirtschaft. Spannend waren vor allem Themen wie
öffentliche Güter, optimale Besteuerung sowie Ungleichheit und Armut. Insgesamt fand ich diesen Kurs
sehr lehrreich und als eine gute Ergänzung zu Mikroökonomie. Da aber Mr. Jepsen diesen Kurs zum
ersten Mal anbot und die Themen noch nicht ganz aufeinander abgestimmt waren, hatten wir es schwer,
einen roten Faden zu erkennen. Die Endnote setzt sich aus einer einstündigen Midterm-Klausur (20%)
und der finalen Klausur (80%) zusammen.
International Financial Management (James O’Neill)
wird von einem ehemaligen Investmentbanker unterrichtet, der den Studenten die Wechselkursrisiken
internationaler Unternehmen nahebringen möchte sowie die Möglichkeiten, diese effizient zu
minimieren. Inhaltlich ist das Modul extrem spannend, leidet aber definitiv unter einer schlechten
Strukturierung. Konkret geht es zunächst um den internationalen Geldhandel zwischen Banken ( Bid-
Ask Spread etc.), Hedgen von Finanztransaktionen sowie Zinssatz- und Kaufkraftparität. Im Rahmen
eines inhaltlichen Exkurses wird auch auf die Entstehung von verschiedenen Währungssystemen und
auf andere besondere historische Ereignisse eingegangen. Im Laufe des Semesters sind vier
Assignments (20%) vorgesehen sowie eine Endklausur (80%).
Fazit
Abschließend kann ich jedem Studenten nur den Tipp geben, sich unbedingt für ein Auslandssemester
zu entscheiden. Neben den zahlreichen Vorteilen aus akademischer Sicht, wie z.B. Verbesserung der
Sprachkenntnisse oder Erweiterung des akademischen Horizonts, sind es eigentlich die vielen
einzigartigen Momente und Persönlichkeiten, die diese kurze Zeit unvergesslich machen.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2013/2014
Ein Auslandssemester zu absolvieren und dabei an einem kulturellen sowie akademischen
Erfahrungsaustausch partizipieren zu können, ist eine Gelegenheit, die man nicht missen darf.
Vorneweg kann ich sagen, dass das Semester in Dublin definitiv die prägendste und beste Zeit meines
bisherigen Lebens war.
Vorbereitung
Die Vorbereitungen auf das Auslandssemester waren sehr angenehm. Ein Hauptgrund ist die sehr gute
Organisation seitens unseres Auslandsbüros aber auch seitens des Auslandsbüros der UCD. Frau
Esther Sanz ist hierbei die Ansprechpartnerin für die UCD. Generell kann ich sagen, dass wir zu jeder
Zeit gut informiert waren und bei Fragen unmittelbar Antworten bekamen. Die einzelnen notwendigen
Schritte werden auf den Homepages der Goethe Universität und der UCD sehr gut erklärt.
Das Wichtigste ist natürlich ein Platz zum Wohnen. Hier würde ich ganz klar einen Platz im
Studentenwohnheim empfehlen. Die Gründe werde ich später näher erläutern. Die Wohnheimsplätze
werden online zu einem bestimmten Stichtag zur Verfügung gestellt. Ihr solltet darauf achten, dass ihr
an diesem Tag jederzeit Zugriff auf das Internet habt, da die guten Plätze meist schnell gebucht werden.
Den Hinflug habe ich bei AerLingus gebucht. Die Airline ist preislich fair und bietet eine
Abflugmöglichkeit direkt aus Frankfurt. Ich würde euch nicht empfehlen den Rückflug gleich am Anfang
zu buchen, da es aufgrund von ungünstigen Klausurenzeiten dazu kommen kann, dass ihr euren Flug
nicht antreten könnt. Es reicht völlig aus, wenn ihr ein Monat vor Rückreise euren Flug bucht.
Erste Wochen
Vom Flughafen kommt ihr am besten zur UCD, wenn ihr den Aircoach-Bus nimmt. Für 8€ werdet ihr
direkt vor dem riesigen Gelände der UCD abgesetzt. Falls ihr mehrere Leute seid, würde ich euch jedoch
ein Taxi empfehlen, da es günstiger ist. Potentielle Mitfahrer könnt ihr an dem UCD Stand am Flughafen
finden. UCD-Mitarbeiter erklären euch den Weg zur Uni und schenken euch eine O2-Simkarte mit 10€
Startguthaben. Da O2 ziemlich teuer ist, war das eher von geringerem Nutzen. Ich würde hier ganz klar
Three als Mobilfunkanbieter empfehlen. Unbegrenztes Datenvolumen steht hier bei erfolgter Aufladung
zur Verfügung. Bei der ersten Ankunft an der Uni musste die unterschriebene License to Reside
vorgelegt werden, damit man die Schüssel und seine Studentenkarte (uCard) erhielt.
Im Laufe der ersten Wochen ist es außerdem wichtig, den Arrival-Teil der Confirmation of Period of
Study auszufüllen und unterschreiben zu lassen und an das International Office zu faxen. Dasselbe
muss mit dem Learning Agreement und den eventuellen Änderungen an diesem gemacht werden.
Wohnsituation
Meine klare Empfehlung ist ein Platz in einem Studentenwohnheim. Klar kann man auch außerhalb der
Uni wohnen, jedoch bin ich der Ansicht, dass man allein aus dem Grund der Vernetzung auf dem
Campus wohnen sollte. Man lernt ständig unheimlich viele neue nette Leute kennen und sieht wie die
Irren ihre Zeit als Student interpretieren. Ein großes Plus ist auch die Nähe zu den Vorlesungsräumen.
Man ist innerhalb von 5 Minuten bei der Vorlesung. Hier spart man sich viel kostbare Zeit, zumal man
mit dem Bus ca. 30 Minuten zur Stadt braucht. Zu den Wohnheimen kann ich sagen, dass alle ihre Vor-
und Nachteile bieten. Alle haben die Gemeinsamkeit, dass man in
Wohngemeinschaften zusammenlebt und sich mit anderen Bad, Dusche und Küche teilt.
Im Viertel Belgrove lebt man zu dritt und hat ein
Bad und einen Kühlschrank, sowie einen Ofen. Belgrove hat eher ein schlechtes Image unter den
Studenten, da alles ziemlich alt ist. Es findet jedoch eine Renovierung statt, wodurch dem nicht mehr
so sein wird, wenn ihr zum Studieren nach Dublin reist. Im Viertel Merville lebt man zu viert und hat
zwei Bäder, einen Kühlschrank und eine Mikrowelle. Ich habe in Merville gewohnt und kann sagen, dass
es das beste Studentenwohnheim ist. Man ist direkt neben dem Uni-Supermarkt Centra und auch die
Bushaltestelle ist nicht weit entfernt. Ich würde euch hier empfehlen die Hausnummer 14, Apt 3 oder 4
als Wohnort zu wählen. Man hat hier aus dem Zimmer einen Blick ins Grüne und es ist ziemlich ruhig.
Generell würde ich euch raten bei der Wahl des Apartments mindestens die Nummer 3 zu wählen, da
man ansonsten in eure Zimmer schauen kann. Roebuck Hall und Glenomena sind etwas teurere Viertel,
wobei ihr hier ein eigenes Bad habt.
Einen kleinen Kritikpunkt gibt es zu den Wohnheimen dann doch. Ab 22 Uhr kommt ihr nämlich nur noch
in das Studentenwohnheim rein, wo ihr auch wohnt. Dementsprechend kann man keine Freunde mehr
besuchen, wenn diese wo anders wohnen. Auch muss ich sagen, dass die Sicherheitsvorkehrungen
ziemlich hoch sind. Man kommt sich schon etwas merkwürdig vor, wenn das Sicherheitspersonal
ständig patrouilliert und an gewissen Stellen Kameras angebracht sind.
Studium
Das Studium an der UCD unterscheidet sich deutlich von dem in Frankfurt. Grundsätzlich ist vieles
praxisorientierter gestaltet. Das ist besonders für uns Frankfurter zunächst ungewohnt, da in den
meisten Fächern die mathematischen Anforderungen eher überschaubar sind. Die Kurse verlangen von
einem auch viel mehr Zeit ab als in Frankfurt. So gibt es viele Zwischenprüfungen, Präsentationen und
kleinere Hausaufgaben. Diese kontinuierliche Leistungsabfrage ist im Endeffekt meiner Meinung nach
effektiver, da man den Stoff langfristiger speichern kann als wenn man nur vor den Klausuren intensiv
lernt. Ich hatte zwar 5 Fächer und habe auch meine Seminararbeit in Dublin geschrieben, dennoch war
genug Zeit für Freizeitaktivitäten.
Kurse
Economics of Public Policy:
Dieses Fach behandelte die Rolle des Staates in der Wirtschaft. Es wurden Gründe und Möglichkeiten
der staatlichen Intervention genannt und analysiert. Generell ein interessanter Kurs, wobei der
amerikanische Dozent teilweise nicht überzeugen konnte .Die Endnote setzt sich aus einer einstündigen
Midterm-Klausur (25%) und der finalen Klausur (75%) zusammen. Die Klausuren waren beide fair.
Applied Econometrics I:
Dieses Fach hat mir am meisten Freude bereitet, da der Dozent und die Inhalte sehr gut waren. Es ging
um zahlreiche statistische Tests und Modelle, wobei viel mit dem Programm STATA gearbeitet wurde.
Die Erlernung dieses Programmes kann einem definitiv zu einem späteren Zeitpunkt nützlich sein. Die
Klausur war denen aus vorherigen Semestern sehr ähnlich und auf jeden Fall fair. Die Endnote setzt
sich aus den Noten der 2 Assignments (jeweils 15%) und der Klausur (70%) zusammen.
International Financial Management:
Dieses Fach ist an sich sehr interessant, jedoch ist der Professor eine Zumutung. Er war sehr launisch
und sprang oft von einem Thema zum anderen. Für uns Frankfurter Studenten war das meistens jedoch
kein Problem, da uns vieles schon bekannt war. Für andere Austauschstudenten die das erste Mal
von Optionsbewertung gehört hatten, war dies jedoch deutlich schwerer. Die Klausur war am Ende fair
und basierte stark auf den im Unterricht behandelten Aufgaben. Man musste 3 Assignments während
des Semesters abgeben, die insgesamt 10 % der Endnote ausmachten. Die Endklausur zählte 90%.
Advanced Corporate Finance:
In diesem Fach schrieb ich meine Seminararbeit. Wir mussten eine Unternehmensbewertung
durchführen. Dieses Fach war zwar interessant, jedoch kannten wir schon vieles aus Frankfurt. Anderes
war jedoch die Herangehensweise an die Themen, wodurch man einen anderen Blick auf bestimmte
Vorgänge gewinnen konnte. Der Report zählte 30% und die Endklausur 70%. Für die Vorbereitung auf
die Endklausur empfehle ich euch dringend, das Buch durchzuarbeiten. Einige Fragen in der Klausur
waren ansonsten nicht lösbar.
Financial Accounting 2
Dieses Fach gehört definitiv zu den besten Veranstaltungen, die ich in meiner akademischen Laufbahn
bis jetzt besucht habe. Die Professorin ist einfach exzellent und verlangt viel von ihren Studenten ab.
Alles war sehr gut strukturiert und wurde sehr gut vermittelt. Hier gab es im Gegensatz zu den anderen
Kursen ein Tutorium. Ein Muss für alle die Finance & Accounting als Schwerpunkt haben. Die
Endklausur zählte 60%. Es gab noch 2 Zwischenprüfungen, wobei eine 15% und die andere 25%
zählten.
Reisen
Irland ist ein sehr schönes Land zum Reisen. Sei es Dublin, Cork, Belfast oder Galway alle Städte haben
ihren eigenen Charme. Besonders die Fahrten zu diesen Städten machen sehr viel Spaß, da man vieles
von der wunderschönen Landschaft Irlands zu sehen bekommt. Generell würde ich raten die meisten
Ausflüge am Anfang des Semesters zu machen, da später mit den Zwischenprüfungen und
Assignments wenig Zeit für mehrtägige Exkursionen bleibt. Dazu bieten die Societies ESN und ISS viele
Trips an. Diese kosten meistens 100€ und inkludieren die Fahrtkosten und die Übernachtungen. Ich
empfehle diese Trips sehr, da man hier viele
andere Studenten kennenlernt.
Freizeit
Während der Freizeit kann man vieles auf dem Campus erleben. Durch die vielen Societies besteht die
Möglichkeit, sich für interessante Sachen zu engagieren. Vor allem lernt man hier auch Einheimische
kennen. Die UCD bietet sehr viele Möglichkeiten sich sportlich zu engagieren. Es gibt zahlreiche große
Sportfelder. Bemerkenswert ist auch, dass die Uni-Fußballmannschaft in der ersten irischen Liga
mitspielt. Zum Joggen bietet sich das riesige Campusgelände auch prima an. Im Sportzentrum kann
man des Weiteren nach einer Einheit im Fitness-Center die Sauna aufsuchen. Dies ist im Winter sehr
angenehm.
Außerhalb des Campus bietet die Stadt Dublin auch viele Ausgehmöglichkeiten an. Es gibt jeden Abend
Partys, die gut besucht sind. Einmalig ist auch das Feeling in den Pubs. Es macht einfach nur
unbeschreiblich viel Spaß sich mit den lockeren Irren zu unterhalten und dabei gute Musik zu hören.
Im Viertel Temple Bar ist man definitiv immer gut unterwegs.
Fazit
Ein Auslandssemester bietet viele Möglichkeiten sich menschlich weiterzuentwickeln. In Dublin macht
es einfach nur Spaß zu studieren und jeden Tag etwas Neues mitzunehmen. Die Irren sind stets sehr
nett und hilfsbereit, wodurch man sich als Fremder wohlfühlt. Ich kann sagen, dass ich Dublin zu 100%
weiterempfehlen kann, wenn ihr schöne Landschaften und nette Menschen um euch haben wollt. In
Europa ist es meiner Meinung nach unter den englischsprachigen Ländern das Land, wo es am
angenehmsten ist zu studieren.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2013/2014
von Martin Niebuhr [email protected]
Mit diesem Erfahrungsbericht möchte ich zukünftigen Auslandsstudenten helfen, inwiefern es sich lohnt,
während seines Studienverlaufs ein Auslandssemester zu absolvieren und welche Vor- und Nachteile
es bringt, am University College Dublin zu studieren.
Vorbereitung und Anreise
Ein großer Vorteil des Erasmus-Programms ist der geringe Organisationsaufwand. Nachdem man den
Bewerbungsprozess durchlaufen und von der Heimuniversität angenommen wurde, muss man noch
einige weitere Bewerbungsschritte auf der Internetseite der UCD vornehmen, Kurse wählen und seinen
Wohnheimsplatz buchen. Dieser Prozess sollte jedoch niemanden vor Schwierigkeiten stellen, da man
stets gut instruiert wird und per Email auch zuverlässige und schnelle Ansprechpartner an der UCD hat.
Es empfiehlt sich, relativ früh einen Flug zu buchen. Empfehlenswerte Varianten sind die Flüge mit
AerLingus von Frankfurt oder RyanAir von Frankfurt-Hahn. Wir sind zu viert mit dem gleichen AerLingus-
Flug geflogen, was auch vieles bei der Ankunft in Dublin leichter gemacht hat. Am Flughafen in Dublin
wird man direkt von netten UCD-Studenten begrüßt, die einen zu dem Bus zum Campus führen und
einem irische SIM-Karten für die Handys geben. Angekommen am Campus müssen noch einige
Formalitäten erledigt werden, bevor man seinen Wohnheimsplatz beziehen kann - auch hier wird man
stets von sehr hilfsbereiten Iren willkommen geheißen.
Wohnsituation
Nach Absprache mit einem früheren UCD-Auslandsstudenten haben wir uns alle entschieden, in den
Wohnheimen am Campus unterzukommen. Die Residences Roebuck (Castle), Merville und Glenomena
waren allesamt gut renoviert, wobei meiner Meinung nach Merville das beste Preis-/Leistungsverhältnis
bietet. Ich selbst und die meisten von uns haben in Merville gewohnt und haben es nicht bereut. Die
Zimmer sind zwar verhältnismäßig klein, jedoch gut renoviert. Vier Bewohner teilen sich zwei Bäder und
eine Küche/Wohnraum. Die Miete ist mit etwa 650 Euro recht hoch, jedoch muss man bedenken, dass
es sich nur um vier Monate handelt, man sich die Wohnungssuche spart, auf dem Campus wohnt (zum
Business-Gebäude sind es gut 5 Minuten) und andere Wohnungen in Dublin ebenfalls teuer sind. Ich
kann daher jedem Empfehlen, sich im Studentenwohnheim einzumieten und das Campusleben zu
genießen.
Der Campus bietet viele Sportmöglichkeiten: Ein Fitness-Studio, ein 50m-Schwimmecken, zahlreiche
Sportkurse und eine 6,2 km-Laufstrecke um den Campus.
Für den täglichen Bedarf gibt es einen recht teuren Supermarkt (Centra) auf dem Campus. Größere
Supermärkte sind leider nur in 25 (Tesco) bzw. 15 Minuten (SuperValu) Gehminuten erreichbar und
ebenfalls nicht sehr günstig.
Studiensituation
Die Kurse für Business-Studenten finden meist in der Quinn School oder im Newman Building statt.
Beide sind von den Wohnheimsanlagen sehr schnell zu erreichen. Die Kurse sind grundsätzlich etwas
anders aufgebaut als in Frankfurt. Neben der obligatorischen Klausur am Ende des Semesters werden
zusätzlich noch weitere Leistungen in Form von Assignments, Gruppenarbeiten, Präsentationen oder
weiteren Klausuren während des Semesters verlangt. Die meisten Kurse bestehen weiterhin nur aus
Vorlesungen von 2x50 Minuten pro Woche. Nur die wenigsten Kurse bieten zusätzliche Tutorien an.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Kurse im Vergleich zu Frankfurt (oder zu Deutschland im
Allgemeinen) viel weniger quantitativ ausgerichtet und auch oberflächlicher sind. Das hat zur Folge,
dass die Klausuren viel theorielastiger sind.
Das Niveau der Vorlesungen und der Prüfungen ist meiner Ansicht nach niedriger ist als in Deutschland.
Diesen „Vorteil“ erkauft man sich jedoch durch zahlreiche Nachteile: Meiner Meinung nach ist die
Qualität sowohl der Unterrichtsmaterialien als auch der Dozenten ebenfalls niedriger als in Deutschland.
Das macht das Lernen sehr viel aufwendiger, weil die Vorlesungsfolien häufig Fehler enthalten und die
Dozenten auf Fragen oft keine Antwort wissen und auf das zugehörige Buch verweisen.
Die Kursauswahl ist für Erasmus-Studenten relativ groß. Allerdings wird dies leider durch die geringe
Qualität oder den teilweise hohen Arbeitsaufwand für so manchen Kurs relativiert.
Kurse
Advanced Corporate Finance
Dies ist wohl der Kurs, den alle Frankfurter an der UCD klassischerweise belegen. Der Kurs ist eine
Mischung aus OFIN, BFIN und PFIN. Es werden die typischen modernen Theorien der Finanzwelt
durchgesprochen: Optimale Kapitalstruktur, Modigliani & Miller, CAPM etc. Daneben werden noch
einige zusätzliche Themen wie etwa Lösungsansätze für Agency Probleme, Mergers and Acquisitions
und einiges mehr besprochen. Auch hier gilt: Die Themen werden sehr oberflächlich behandelt, der
quantitative Umfang beschränkt sich nur auf ein Minimum und auf simple Berechnungen, die
Vorlesungsfolien sind nicht sehr ansehnlich und der Vorlesungsstil des Dozenten (Professor Louis
Murray) ist etwas eintönig. Neben einer Klausur verlangt Professor Murray eine schriftliche
Gruppenarbeit, in der man in einer Gruppe von 5-6 Studenten eine Unternehmensanalyse schreibt. Ich
habe in diesem Fach mit zwei Kommilitonen aus Frankfurt meine Seminararbeit schreiben können. Die
Klausur besteht zu etwa 80-90% daraus, Essays zu schreiben, was man als Frankfurter Student nicht
gewöhnt ist. Achtung: Der Dozent gibt aus Prinzip keine bessere Note als A-.
-> Mein Fazit: bedingt empfehlenswert
International Financial Management
Hier gilt dasselbe wie für Advanced Corporate Finance: Auf den ersten Blick hört sich der Kurs
interessant an, jedoch mangelt es auch dieser Vorlesung an Qualität: Es werden zwar Vorlesungsfolien
zur Verfügung gestellt, diese jedoch nur selektiv in der Vorlesung verwendet. Nebenbei legt der schon
etwas betagte Dozent James „Jimmy“ O‘Neill auch mal eines seiner vielen Notizbücher auf den
Visualiser, bei denen man nicht weiß, ob man sie nun abschreiben soll oder nicht. Diese mangelnde
Organisationsfähigkeit wird gepaart mit teilweise unberechenbaren Wutausbrüchen. Die Vorlesung ist
dennoch sehenswert und unterhaltsam, wenn der ehemalige Investmentbanker von seinen
internationalen Berufserfahrungen oder vielen anderen Anekdoten erzählt. Inhaltlich deckt die
Vorlesung simple Transaktionen auf dem Währungsmarkt, Währungsrisiko-Hedging via Optionen,
Forwards, Futures und dem Money Market, Covered Interest Arbitrage und die Geschichte des
internationalen Finanzwesens ab. Während des Semesters waren bei uns zwei Assignments
abzugeben, die zusammen 10% zur Gesamtnote beitrugen. Gegen Ende des Semesters gab Jimmy
noch einige nette Hinweise zur Klausur, welche die Vorbereitungszeit stark reduzierten.
-> Mein Fazit: bedingt empfehlenswert.
Financial Accounting 2
Unerwartet war dies mit Abstand der beste Kurs an der UCD. Inhaltlich werden die Grundlagen zur
Jahresabschlussanalyse nach dem europäischen Standard IFRS gelehrt. Am Ende des Kurses kann
man die wichtigsten Transaktionen der doppelten Buchführung und Jahresabschluss-Statements
(Income Statement, Statement of Comprehensive Income, Statement of Changes in Equity, Balance
Sheet) durchführen und aufstellen, einen Jahresabschluss systematisch analysieren und vieles mehr.
Die ersten Wochen erforderten für diese Veranstaltung einen gewissen Arbeitsaufwand, da viele neue
englische Vokabeln gelernt werden mussten und viele Buchungen nach IFRS grundlegend anders
funktionieren als man es in OBRW gelernt hat. Die Bewertung dieser Veranstaltung besteht aus zwei
Midterm-Klausuren (15% bzw. 25%) und der Abschlussklausur (60%). Die Veranstaltung war sehr gut
organisiert: Professor Niamh Brennan hatte vor ihrer Lehrtätigkeit an der UCD eine Karriere bei KPMG
absolviert und gilt als eine der besten Accounting-Experten in Irland. Auch bei Nachfragen konnte die
Dozentin stets gute Antworten geben.
-> Mein Fazit: unbedingt empfehlenswert, jedoch mit einem gewissen Arbeitsaufwand verbunden
Economics of Public Policy
Dieser Kurs wurde in unserem Semester erstmals von Christoph Jepsen unterrichtet - einem PhD aus
den USA. Inhaltlich deckt der Kurs Theorien zum allgemeinen Marktgleichgewicht, zur Allokation von
sozialen Gütern, Externalitäten, Wahlen und Besteuerung ab. Die Vorlesung orientierte sich sehr stark
an dem Buch „Intermediate Public Economics“, in dem man die Theorien für das eigene Verständnis
vertiefen konnte. Dies war auch häufiger notwendig, da die Folien von Mr Jepsen oft grobe Fehler
aufwiesen, die man ohne das Buch nicht hätte aufdecken können. Bei Nachfragen hat Mr Jepsen häufig
den Eindruck gemacht, selbst die Themen nicht vollständig erfasst und lediglich aus dem Buch
abgeschrieben zu haben. Inhaltlich war die Vorlesung teilweise sehr abstrakt und von der Realität
entfernt. Das wäre meiner Ansicht nach kein Problem, wenn die Theorien konsistent und richtig
vermittelt würden. Die Bewertung des Kurses bestand aus einem Midterm-Exam (25%) und der
obligatorischen Endklausur (75%). In der Endklausuren waren viele „True/False“-Fragen leider sehr
schwammig formuliert, was die mangelnde Qualität der Vorlesung untermauerte.
-> Mein Fazit: nicht empfehlenswert
Applied Econometrics
Seit Jahren wird dieser Kurs von Vincent Hogan unterrichtet. Inhaltlich wird mit einer Auffrischung der
Inhalte von OSTA begonnen, deckt aber anschließend viele Themen bezüglich multivariabler
Regression ab: Kollinearität, Multikorrelation, Autokorrelation, Eigenschaften von OLS-Schätzer,
Heteroskedastizität, Dummy-Variablen etc. Der Kurs war sehr praxisorientiert: In der Vorlesung wurden
die vermittelten Inhalte mit realen Beispielen (Datensätze wurden mit dem Statistik-Programm Stata
ausgewertet) untermauert. In den beiden Assignments (jeweils 15% der Gesamtnote) musste man
selbst Datensätze mit Stata auswerten, Tests durchführen und Probleme untersuchen. Durch die
Assignments war man gezwungen, auch während des Semesters am Ball zu bleiben, was
glücklicherweise auch die Vorbereitungszeit für die Endklausur massiv verkürzte. Die Endklausur war
bei guter Vorbereitung studentenfreundlich und kalkulierbar. Mr Hogan hat die Vorlesung sehr
interessant gestaltet und gab auch bei Nachfragen per Email oder nach der Vorlesung schnelle und
kompetente Antworten.
-> Mein Fazit: unbedingt empfehlenswert
Reisen
Die beiden Student Societies ESN (Erasmus Student Network) und ISS (International Student Society)
bieten viele organisierte Reisen innerhalb von Irland an. Ich selbst habe innerhalb dieser Angebote nur
an zwei Tagestrips nach Howth (Klippen in der Nähe von Dublin) und in die Wicklow Mountains sowie
an einem 3-Tagestrip nach Galway (Westküste) teilgenommen. Von Galway aus haben wir auch die
Cliffs of Moher besucht, die als schönste Sehenswürdigkeit gelten. Leider war es an diesem Tag
komplett vernebelt und wir konnten nur kaum etwas davon sehen. Insgesamt empfand ich Irland als
landschaftlich schöne Insel, jedoch habe ich etwas mehr erwartet.
Links: Howth, Irland; Rechts: Isle of Skye, Schottland
Sehr positiv überrascht war ich hingegen von Schottland: Nahezu jeder International an der UCD ist für
ein verlängertes Wochenende nach Schottland geflogen – dank RyanAir eine günstige Angelegenheit.
Edinburgh – die Hauptstadt Schottlands – ist eine der schönsten Städte, die ich je besucht habe. Dort
haben wir uns ein Auto gemietet und sind über die Highlands zur Isle of Skye, anschließend nach Loch
Ness und wieder zurück nach Edinburgh. Meiner Meinung nach macht Schottland landschaftlich viel
mehr her als Irland und sollte während eines Auslandssemester an der UCD auf jeden Fall besucht
werden.
Nachtleben
Dublin ist eine Partystadt. Wenn man möchte, kann man jede Nacht feiern gehen – viele Clubs haben
an jedem Tag der Woche geöffnet. Nahezu jeden Mittwoch wurden Erasmus-Partys angeboten
(insgesamt waren es 10). Es lohnt sich für diese Partys ein Erasmus-Armband zu kaufen, mit dem man
auf jeder Erasmus-Party freien Eintritt hat. Auf den Erasmus-Partys gibt es meistens auch Getränke zu
akzeptablen Preisen. Preislich spielt Dublin sonst in einer anderen Liga: Club-Eintritte und Getränke
kosten weitaus mehr als in Deutschland. Hinzu kommt, dass man meist mit dem Taxi hin- und
zurückfährt, wodurch die Kosten für einen Abend schnell in die Höhe schießen. Ein Pint (0,57l) Bier
kostet in Pub oder Club in der Regel knapp 5 Euro. Dafür bekommt man im Pub entspannte irische
Atmosphäre und häufig auch Live-Musik.
Allgemeine Tipps
Preise: Wie bereits angesprochen sind die Preise in Dublin sehr hoch: Neben den Wohnkosten sollten
auch die Kosten für den täglichen Einkauf, das Reisen, die Kosten für den Bus/Taxis und das
Nachtleben nicht missachtet werden. Alles in Allem habe ich pro Monat etwa 1300 Euro ausgegeben.
Es geht sicherlich auch viel günstiger, die Frage ist, ob man das während eines Auslandssemesters will.
Geheimtip: Wer nicht viel Wert auf irische Atmosphäre legt, bekommt im O’Reily’s Pub in der Stadtmitte
ein günstiges Pint Guinness (oder anderes Bier) für nur 3,50€
Wetter: Irland sagt man traditionell regnerisches Wetter nach. Es mag Zufall sein, aber wir hatten
nahezu immer besseres und wärmeres Wetter als in Deutschland.
Centra: Der Supermarkt „Centra“ auf dem Campus ist zwar grundsätzlich recht teuer – einige
ausgewählte Dinge (Kaffee/Baguette) sind aber auch günstig zu bekommen.
Mensa: Die Mensa teilt nur sehr kleine Portionen aus und ist sehr teuer. Man sollte tendenziell selbst
kochen oder sich im Centra etwas an der Theke kaufen. Alternativ bekommt man im „Clubhouse“
(universitätseigene Bar) mittags für 7€ ein gutes und sättigendes Gericht.
Transport: Leider darf man als Student nicht wie in Deutschland kostenlos mit dem Bus fahren.
Stattdessen zahlt man für eine Fahrt in die Stadt 2,60 Euro. Die meisten von uns haben sich eine „Leap
Card“ gekauft, auf die man Geld aufladen konnte und im Bus etwas weniger bezahlen musste. Eine 30-
Tageskarte lohnt sich meines Erachtens nicht, da man zu häufig mit dem Taxi zurückfährt – die Busse
fahren nur bis 23:30. Eine Fahrt mit dem Taxi von der Stadtmitte bis zur UCD kostet etwa 3-4 Euro pro
Person, wenn man mit genügend Leuten fährt. Lohnenswert ist die iPhone-App „Hailo“, mit der man
sich selbst orten lassen und ein Hailo-Taxi direkt zu seinem Standort ordern kann. Meiner Erfahrung
nach waren die Hailo-Taxis auch immer die günstigsten.
Gruppenarbeiten: In vielen Kursen sind Gruppenarbeiten gefragt. Man sollte darauf achten, dass viele
Studenten „Pass/Fail-Students“ sind, die ihre Kurse lediglich bestehen müssen und keinen Wert auf ihre
Note legen. Mit denen sollte man am besten nicht zusammenarbeiten, wenn man Wert auf eine gute
Note legt und nicht den kompletten Aufwand selbst tragen möchte.
Wohnen: Die Zimmer der Merville-Häuser 13 und 14 sind auf der Südseite und haben freien Blick. Man
sollte außerdem nicht ausschließlich mit Iren zusammenwohnen, da diese manchmal unter sich bleiben
und auch oft eine andere Lautstärke- und Party-Kultur pflegen.
Fazit
Obwohl ich einerseits von der Lehre an der UCD enttäuscht war, kann ich dennoch jedem ein Studium
in Dublin ans Herz legen. Noch ein Jahr vor dem Beginn des Studiums an der UCD stand ich dem
Konzept Auslandssemester sehr skeptisch und unentschlossen gegenüber. Das hat sich nach dieser
Erfahrung komplett geändert: Heute würde ich jedem empfehlen, diese einmalige Gelegenheit zu
nutzen, ein Semester in Ausland zu absolvieren – es muss ja gar nicht zwangsläufig Dublin sein. In
diesem Erfahrungsbericht habe ich relativ viele kritische Dinge angesprochen. Viel zu kurz gekommen
sind alle positiven Erfahrungen mit Reisen, anderen Menschen und der völlig einmaligen sozialen Kultur
in Irland und dem UCD-Campus, die mein Auslandssemester zu einer Erfahrung gemacht haben, auf
die ich im Nachhinein niemals verzichten wollen würden. Auch nach Gesprächen mit befreundeten
Kommilitonen, die ihr Auslandssemester in anderen Städten absolviert haben, würde ich persönlich
immer wieder ein Auslandssemester in Dublin gegenüber jedem anderem Ort vorziehen.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2013/2014
Im Folgenden möchte ich meine Eindrücke über ein Auslandssemester an der UCD in Dublin schildern.
Die Erfahrungen im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes sind vielfältig und spannend. Daher kann ich
jeden nur darin bekräftigen, solch eine Erfahrung seinem Studium beizumischen.
Bewerbung bei der Hochschule & Organisation
Die Entscheidung, meinen Auslandsaufenthalt an der UCD in Irland verbringen zu wollen, fiel mir relativ
einfach. Neben der Möglichkeit sein Englisch ausbauen zu können, sind mir Irland und seine Einwohner
bereits durch eine vergangene Rundreise als sehr gastfreundlich und aufgeschlossen in Erinnerung
geblieben.
Nachdem man sich an der heimischen Universität für ein Erasmus-Studium an der UCD beworben hat,
bekommt man in der Regel innerhalb weniger Wochen Bescheid, ob man genommen wurde (4-6
Wochen nach Bewerbungsschluss).
Normalerweise wird jeder, der durch das International Office in Frankfurt nominiert wird, auch von der
UCD angenommen und wird fortan bei der Organisation quasi an die Hand genommen. Man erhält
regelmäßig Emails vom International Office in Frankfurt und Dublin, in denen man sehr gut über alle
möglichen Abläufe informiert und an Fristen erinnert wird. Generell ist die Organisation gut strukturiert.
Themen im Vorfeld des Auslandssemesters sind zum Beispiel die Kurswahl und die Online-
Einschreibung für ein Studentenwohnheim auf dem Campus.
Bezüglich der Kurswahl erhält man zeitig eine vorläufige Aufstellung aus Dublin zugeschickt. Man muss
sich dann bereits online für Kurse eintragen, wobei hier das first-come-first-serve Prinzip gilt. Bei der
vorläufigen Kurswahl besteht allerdings wenig Grund zur Vorsicht. Diese dient eher zur ersten
Orientierung und zum Ausfüllen des Learning Agreements, das man sich in Frankfurt vor Abreise
unterzeichnen lässt. In Dublin angekommen hat man die ersten beiden Vorlesungswochen Zeit, sich
verschiedene Kurse anzuschauen und kann theoretisch sein gesamtes Learning Agreement
umschreiben – vorausgesetzt, die gewünschten Kurse sind nicht ausgebucht.
Die Einschreibung für ein Studentenwohnheim funktioniert ebenfalls nach dem first-come-first-serve
Prinzip und man erhält rechtzeitig alle nötigen Information über den Ablauf per Mail zugeschickt. Alle
Frankfurter Studenten konnten sich eiVorteilhaft ist vor allem, dass man den Start in Dublin eher
gelassen angehen kann und sich eine mühselige Wohnungssuche in Irlands Hauptstadt erspart. Gerade
zu Semesterstart ist der Wohnungsmarkt sehr angespannt und eine vernünftige Bleibe für lediglich 4
Monate Aufenthalt zu finden kann sich als sehr schwierig herausstellen. Wegen der Miethöhe in den
Studentenwohnheimen ist man vielleicht anfangs eher etwas geschockt (zwischen 600 & 800 Euro pro
Monat), aber auch in der Innenstadt wird man kaum etwas günstigeres finden. Allgemein liegen die
Lebenshaltungskosten deutlich höher als in Frankfurt.
Sowohl Hin & Rückflug habe ich jeweils einige Wochen im Vorfeld zu erschwinglichen Preisen bei
Ryanair gebucht. Bei den Flügen war kein be langer Planungshorizont erforderlich.
Anreise & Unterkunft
Mein Flug nach Dublin ging relativ spät, weshalb ich erst gegen 22 Uhr irischer Zeit an der UCD
angekommen bin. Das war allerdings überhaupt kein Problem. Gerade in der ersten Woche, wenn im
Prinzip alle Internationals anreisen, ist das Büro für die Studentenwohnheime bis spät in die Nacht
besetzt. Wenn man alle angeforderten Unterlagen dabei hat, wird man auch noch spät abends
unkompliziert mit Studentenausweis und Zimmerschlüssel ausgestattet und kann sein Zimmer
beziehen. Für die Strecke Flughafen – UCD Campus empfehle ich das Busunternehmen Aircoach, das
die Strecke quasi rund um die Uhr bedient. Ich bezog mein Zimmer im Wohnheimskomplex Merville, für
das ich mich im Vorfeld eingeschrieben hatte. Hier teilt man sich mit 3, teils 4 Mitbewohnern jeweils eine
Wohneinheit bestehend aus 2 Badezimmern, Küche und eigenem Privatzimmer. Grundsätzlich ist jede
Konstellation denkbar – Wohneinheiten, die ausschließlich aus Einheimischen bestehen sowie
Wohneinheiten, in denen nur Austauschstudenten leben. Das hängt vom Zufall ab. Ich teilte mir meine
Wohnung mit 3 Iren und einer Amerikanerin. Zum Leben im Wohnheim lässt sich sagen, dass es
besonders unter der Woche sehr lebhaft ist und viel gefeiert wird - am Wochenende, wenn die
Einheimischen meist nach Hause fahren, dafür eher ruhiger und entspannter zugeht. Das ist auch der
Grund, warum das Wohnheimsgelände unter der Woche ab 22 Uhr nur noch für Bewohner mit Ausweis
zugänglich war. Wer als Besucher nach innen wollte, musste entweder bereits vor 22 Uhr drinnen sein
oder einen Weg über den Zaun suchen. Zudem patrouillieren Guards auf dem Gelände und sorgen
dafür, dass Hauspartys ab einem gewissen Lärmpegel nach Dublin Stadt verlagert werden müssen.
Dieses Prozedere galt aber in unserem Fall nur für die Tage in der Woche, nicht das Wochenende.
Anfangs eher befremdlich, hat man das Vorgehen zur Prüfungszeit doch sehr schätzen gelernt.
Die erste Woche
Die erste Woche steht ganz im Zeichen der Orientierungswoche. Hier finden noch keine Vorlesungen
statt und man hat Zeit, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und die ersten Leute
kennenzulernen. In der Nähe der Wohnheime sind mehrere Zelte und Informationsstände aufgebaut
und es wird eine Vielzahl von Aktivitäten angeboten – z.B. kostenlose Fahrten zu IKEA, Spiele- und
Grillabende, Informationsveranstaltungen zum Leben auf dem Campus und zu Societies an der UCD.
Wir haben uns allesamt bei der International Student Society eingeschrieben, woraufhin wir prompt den
ersten Wochenendtrip nach Galway buchten. Diese Wochenendtrips werden zu verschiedenen Zielen
in Irland regelmäßig durch die Society angeboten – eine sehr gute Gelegenheit gerade am Anfang,
andere Internationals kennenzulernen. Die Zeit in der ersten Woche sollte ebenfalls dazu genutzt
werden, sich die Unterlagen für die Heimatuniversität unterzeichnen zu lassen und sonstige
Formalitäten zu erledigen. Die Mitarbeiter im International Office an der UCD kennen das Prozedere,
weshalb alles unkompliziert und zügig erledigt werden konnte.
Studium an der Gasthochschule
Einmal für Kurse im Umfang von 30 CP eingetragen, scheint der Stundenplan zunächst immer noch
sehr freizügig und viele Lücken aufweisend. Die meisten Veranstaltungen bestehen nur aus einer
zweistündigen Vorlesung. Dieser Schein trügt jedoch, da viel Selbststudium erwartet wird und - anders
als in Frankfurt aus den ersten Semestern bekannt – Präsentationen, Essays und Zwischenprüfungen
wesentlicher Bestandteil der meisten Kurse sind. Studenten mit Finance Schwerpunkt finden darüber
hinaus nur ein sehr beschränktes Angebot an Kursen vor, die thematisch noch nicht in Frankfurt
behandelt worden sind. Das liegt bedauernswerterweise daran, dass Internationals nur Kurse aus dem
Grundstudium der UCD belegen können. Ich entschied mich nach den ersten beiden Wochen dafür, nur
4 Kurse (20 CP) zu belegen. Die folgenden Kurse habe ich gewählt:
Economics of Public Policy
Dieser Kurse befasst sich vor allem mit Fragen der Effizienz und der Gerechtigkeit auf Märkten mit
vollkommener Konkurrenz. Thematisch knüpft dieser Kurs relativ gut an Mikro I an. Man muss für den
Kurs eine relativ einfache Zwischenprüfung und eine Endklausur schreiben. Fleiß wird in diesem Kurs
mit einer sehr guten Endnote belohnt, jedoch wurde die Vorlesung in diesem Jahr von einem neuen
Dozenten gehalten, der einen oft konfusen und oberflächlichen Vortragsstil wählte. Die Thematik war
teils sehr abstrakt ohne jegliche mathematische Komponente (auch die Endklausur bestand rein aus
offenen Fragen) was das Nachvollziehen von Inhalten sehr mühsam machte. Interessant war sicherlich,
dass der Dozent bestrebt war, auf die aktuelle Wirtschaftssituation Irlands Bezug zu nehmen. Dazu gab
es auch einen Gastvortrag.
bedingt empfehlenswert
Advanced Corporate Finance
Dieser Kurs stellt zum Einen eine Zusammenfassung der Kurse Finanzen I – III in Frankfurt dar, greift
aber durchaus auch neue Themengebiete auf. Dabei hat er anders als in Frankfurt einen eher
qualitativen Fokus und man lernt, sich argumentativ mit der teils bereits erlernten Theorie auseinander
zu setzen. Der Dozent Louis Murray erklärt sehr verständlich die Theorie, wobei er sich sehr strikt an
dem Lehrbuch Corporate Finance von Brealey, Myers, Allen orientiert. Die Leistungsnachweise in dem
Kurs bestehen aus einem Essay (30%) und einer Endklausur (70%). Für das Essay sucht man sich in
einer Gruppe von 5 – 6 Leuten ein Unternehmen aus und analysiert es auf bestimmte
finanzwirtschaftliche Kriterien. In diesem Kurs konnte ich auch meine Seminararbeit schreiben. Die
Endklausur ist vergleichsweise anspruchsvoll und hat wie der Kurs einen inhaltlichen Fokus.
empfehlenswert
International Financial Management
In diesem Kurs geht es vor allem um Wechselkurs-Risiken multinationaler Unternehmen und
Möglichkeiten, diese zu minimieren. Darüber hinaus wird sich sehr intensiv mit der Geschichte des
internationalen Währungssystems auseinandergesetzt An sich ist der Inhalt sehr spannend und
interessant, jedoch ist der Vortragsstil des Dozenten unentwegt unstrukturiert und verwirrend. Die
Vorlesungsunterlagen bestanden im Wesentlichen aus losen Zetteln ohne roten Faden und
entsprechend schwierig nachzuvollziehen waren die Mitschriften aus der Vorlesung, was das Buch zur
Veranstaltung erforderlich machte. Man schreibt 2 Assignments, die zusammen 10 % der Endnote
zählen und eine Endklausur. Dabei muss man festhalten, dass die Endklausur aufgrund der
überschaubaren Stoffmenge relativ vorhersehbar war und man so eine gute Note erreichen konnte.
bedingt empfehlenswert
Financial Accounting II
Dieser Kurs war mit Abstand der beste Kurs, den ich an der UCD besuchen durfte. Gehalten wird er
von Niamh Brennan, einer sehr resoluten und überaus kompetenten irischen Professorin.
Er hat die Erstellung von Jahresabschlüssen nach internationalen Rechnungslegungsstandards zum
Gegenstand und besteht aus je 2 Stunden Vorlesungen und einer Übung pro Woche. Die Vorlesung ist
dabei sehr breit und trotzdem durchaus tiefgehend aufgestellt. Das Ziel der Veranstaltung ist dabei -
knapp zusammengefasst - am Ende einen eigenen Jahresabschluss nach IFRS aufstellen zu können.
Die Veranstaltung ist durchaus anspruchsvoll, vor allem mussten wir zu Beginn eine Vielzahl von
Fachvokabeln nachlernen. Allerdings sind die zur Verfügung gestellten Lehrmaterialen sehr hochwertig
und die Vorlesung insgesamt sehr strukturiert und anschaulich. Wer ein Fable für Rechnungslegung
hat, wird diesen Kurs sehr zu schätzen wissen. Sehr interessant und unterhaltsam ist auch der
Vortragsstil der Dozentin.
Die Leistungsnachweise bestehen hier aus einem Annual Report Exam (15 % der Endnote), einem
MCQ-Test (25 %) und einer Endklausur (60%). Insgesamt lässt sich sagen, dass die verschiedenen
Tests sehr fair waren und man sehr gut durch Vorlesung und Übung vorbereitet wurde.
sehr empfehlenswert
Leben auf dem Campus
Das Campusleben ist vielseitig und lebhaft – quasi wie eine eigene kleine Ortschaft. Der Campus selbst
ist zu großen Teilen neuwertig und modern. Man findet eigentlich alles, was man sucht – von Mensa
und Supermarkt über Fitness-Studio und Bar bis hin zu eigenem 3D Kino.
Das neuwertige Fitness-Studio kann nach kurzer Einführung kostenlos genutzt werden und im
unieigenen 3D Kino werden regelmäßig für kleines Geld auch neue Kinofilme gezeigt. Die Campus Bar
ist echt hip und gerade am Anfang des Semesters gut besucht. Hier kann man sich zum Beispiel abends
auf ein Bier verabreden und Fußball gucken. Tipp: Wem das Essen in der Mensa nach der Zeit zu
eintönig wird, der kann in der Campus Bar besonders mittags wunderbar Essen gehen.
Fazit
Das Auslandssemester an der UCD war eine unglaublich spannende und auch lehrreiche Erfahrung.
Ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Trotz der Tatsache, dass die Veranstaltungen
vielleicht nicht immer mit der gewohnten Qualität aus Frankfurt mithalten konnten, war es spannend,
einmal eine andere Lehrmethode kennengelernt zu haben. Auch mein Englisch bedankt sich für den
Aufenthalt an der UCD.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2013/2014
Dieser Bericht soll all jenen eine Hilfestellung geben die mit dem Gedanken spielen ein
Auslandsemester im Rahmen des Erasmus Programms am University College Dublin zu absolvieren.
Ich persönlich kann nur dringend dazu raten, ein solches Auslandstudium zu machen, um die
Vielfältigkeit anderer Kulturen, aber auch andere Arbeitsweisen kennenzulernen. Die interkulturellen
Erfahrungen und neuen Freundschaften sind eine tolle Bereicherung für das weitere Leben.
Daneben bedeutet ein Auslandsaufenthalt jedoch auch, gewohnte Abläufe und Strukturen zu verlassen
und sich in einem fremden Land und einer neuen Umgebung selbständig zurechtzufinden. Mit diesem
Bericht möchte ich euch ein wenig die Angst vor dem „Neuen/Unbekannten“ nehmen und euch Dublin
und vor allem die Quinn School of Business vorstellen, damit ihr euch möglichst schnell zurechtfinden
und das Bestmögliche aus eurem Auslandsaufenthalt machen könnt. Für alle Unentschlossenen soll
der Bericht aber auch eine Entscheidungshilfe sein, da es durchaus eine wichtige Entscheidung ist, in
welchem Land und an welcher Hochschule ihr euer Auslandstudium absolvieren möchtet.
1. Vorbereitung (Bewerbung, Planung, Kurswahl)
Nach der erfolgreichen Bewerbung an der Uni Frankfurt und dem Erhalt der Nominierungs-E-Mail kam
recht schnell eine E-Mail mit Informationen von der UCD. Informationen bezüglich Unterkunft, Kurswahl
und sonstigen Abläufen bekamen wir nach und nach per E-Mail von Esther Sanz, Beauftragte für
internationale Studierende an der Quinn School of Business. Sie ist sehr hilfsbereit und kann wegen
jeglicher Probleme und ungeklärter Fragen im Vorfeld per E-Mail angesprochen werden. Wir hatten uns
entschieden uns um einen Wohnheimplatz auf dem Uni-Campus zu bewerben. Dies erscheint nicht
gerade billig, nimmt sich aber im Vergleich mit Dublin mit zusätzlichen Bustickets und Zeitaufwand nicht
viel, zumal es, wie wir nachher von vielen Kommilitonen erfahren haben, nicht ganz einfach war in Dublin
eine Wohnung/Zimmer für diese kurze Zeit zu finden. Die Vergabe der Wohnheimplätze erfolgt an einem
bestimmten Termin, an dem man sich auf eine Warteliste eintragen kann. Danach kann man sich je
nach Wartelistenposition nacheinander freie Wohnheimplätze aussuchen. Die Kurswahl fand Ende
August statt und geschah nach dem first come, first serve Prinzip. Wenn man sich vorher mit Hilfe der
Uni Website schon einen Stundenplan zusammengestellt hatte war es kein Problem, seine
gewünschten Kurse zu bekommen. Änderungen an der Kurswahl waren dann je nach verfügbaren
Plätzen noch bis 2 Wochen nach Vorlesungsbeginn online möglich.
2. Ankunft und die ersten Tage
Flug nach Irland und Rundreise
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten nach Irland zu fliegen. Ich hatte mich für einen Flug mit Aer
Lingus entschieden, da er vom Preis-Leistungs Verhältnis am günstigsten schien. Man sollte sich vorher
unbedingt Gedanken über sein Gepäck machen und die Gepäckbestimmungen der Airlines genau
lesen. Einen zweiten Koffer zu buchen heißt in den meisten Fällen nicht, dass man mehr Gewicht
mitnehmen kann, wie einige leidvoll erfahren mussten. Ich persönlich habe vor dem Unistart noch eine
Woche den südlichen Teil der Insel per Mietwagen bereist. Ich kann nur jedem empfehlen solch einen
Trip einzuplanen denn Irland ist am besten mit dem Auto (wenn man über 23 Jahre ist und einen
Mietwagen mieten kann) zu bereisen. Man kann aber durchaus auch mit Fernbussen überall hin
gelangen. Es gibt Unmengen an billigen B&B und Hostels so dass man fast überall
Übernachtungsmöglichkeiten findet. Gerade im August kann die Mischung aus Wetter und Natur
einzigartige Erlebnisse schaffen. Ich habe die Reise mit 3 Tagen im Stadtzentrum von Dublin
abgeschlossen, so dass ich mich schon vor dem eigentlichen Check-In auf dem Campus sowie in der
City umschauen konnte.
Unterkunft
Als Unterkunft hatte ich mich für eines der günstigsten Wohnheimblocks, Merville, entschieden. Man
wohnt mit 3-4 anderen Studenten in einem Apartment und nutzt einen Gemeinschaftsraum mit Küche,
sowie 2 Bäder zusammen. Die Häuser in Merville sind gerade renoviert und somit noch in sehr gutem
Zustand. Es gibt zudem ein online basiertes System in dem man Mängel melden konnte, welche
innerhalb von 1 Tag behoben wurden. Die Wege zur Quinn School, zum Supermarkt sowie zur
Bushaltestelle waren sehr kurz. Lediglich die Campus Bar sowie das Fitness Studio waren 10 min
Fußweg entfernt. Das Einchecken für alle Wohnblocks erfolgt zentral in Merville und ist sehr gut
beschildert. Auch ein früherer Check-In ist nach Absprache möglich. Im Nachhinein betrachtet war es
für einen Wirtschaftsstudenten der perfekte Standort.
Erste Tage an der UCD
Wenn man das erste Mal den riesigen Belfield Campus sieht, kann man schon ein bisschen
eingeschüchtert sein. Um das Areal herum befindet sich eine Jogging-Strecke von 6,2 km Länge, was
die Dimensionen verdeutlicht. Auf dem Campus gibt es neben den verschiedenen Uni Gebäuden und
Studentenwohnheimen super viele hochmoderne und gepflegte Sportanlagen, 2 Fitness-Studios, eine
Campus-Bar sowie mehrere Campus Cafés und eine, allerdings recht teure, Mensa.
Das Zurechtfinden in den ersten Tagen viel jedoch nicht schwer. Man bekommt im International Office
in der Global Lounge eine Liste mit Events während der Einführungswoche, an denen man kostenlos
teilnehmen kann. Bei Fragen jeglicher Art, vor allem aber auch bezüglich Änderungen in der Kurswahl,
kann man sich auch immer direkt an Esther Sanz in der Quinn School wenden.
In der Einführungswoche finden für internationale Studierende viele Veranstaltungen statt. Der zentrale
Treffpunkt für Informationen ist die Global Lounge. Wir nahmen an vielen Events wie Pub Crawls oder
Kaffee-Nachmittagen teil und lernten dort viele der Leute kennen, die uns dann das ganze Semester
begleiteten.
3. Studium an der Quinn School of Business
Das Studium an der UCD ist etwas anders aufgebaut als man es von Frankfurt gewohnt ist. In fast
jedem Modul gibt es Leistungen in Form von Vorträgen, kleinen Hausarbeiten oder Klausuren, welche
während des Semesters erledigt werden müssen. Man sollte dies bei der Modulwahl bedenken und
auch dementsprechend seine Wochenendausflüge planen. Auch wird erwartet, dass man einiges an
Literatur zur Vor- und Nachbereitung des Stoffes liest, welche durchaus in dem einen oder anderen Fall,
trotz Nichtbehandlung in der Vorlesung, Gegenstand einer Klausur war. Generell habe ich das System
als sehr vorteilhaft empfunden da man gezwungen wird sich auch während des Semesters mit dem
Stoff zu beschäftigen und die Vorbereitung auf die Endklausuren dadurch leichter fällt. Auch verspürt
man durch die geleisteten Vorleistungen weniger Druck in der Endklausur ein perfektes Ergebnis
abliefern zu müssen. Nun aber im Einzelnen zu meinen gewählten Kursen:
Advanced Corporate Finance (Prof. Louis Murray), 5 CP:
Thematisch ist der Kurs eng an Finanzen 3 in Frankfurt angelegt, jedoch wurden die Themen
oberflächlicher behandelt. Prof Murray ist sehr kompetent und kann auch auf Nachfragen tiefer in die
Materie einsteigen. Die Prüfungsleistung bestand aus 30% Hausarbeit (Unternehmensbewertung &
Bilanzanalyse eines selbst gewählten Unternehmens) und 70% Endklausur (sehr theorielastig). Die
Hausarbeit konnte auf Wunsch auf die Größe einer in Frankfurt anerkennbaren Seminararbeit
ausgeweitet werden, was wir auch alle genutzt haben. Dieses Modul ist vor allem für Economics
Studierende, die kein Finanzen 3 hatten, oder aber Leute mit Finanzen Schwerpunkt, die eine
Seminararbeit in der Richtung schreiben wollen, sehr zu empfehlen.
Financial Accounting 2 (Prof. Niamh Brennan), 5 CP:
Dieser Kurs war der Beste, den ich in Dublin belegt habe. Gegenstand der Vorlesung ist die
internationale Rechnungslegung nach IFRS wobei sowohl internationale Buchführungsregelungen, als
auch Bilanzierung behandelt werden. Prof. Brennan hat einen durchaus autoritären Vortragsstil, besticht
aber durch Fachwissen und einprägsame Beispiele. Die Gewöhnung an die neuen Fachbegriffe fiel
anfangs etwas schwer, was sich aber recht schnell gab. Die Prüfungsleistung bestand hier aus 15%
Klausur über einen selbst gewählten Firmen-Jahresabschluss, 25% MCQ über doppelte Buchführung,
sowie einer 60 % Endklausur, die durchaus zu den Schwierigeren zählte. Für international orientierte
Studenten unbedingt zu empfehlen.
Applied Econometrics I (Dr. Vincent Hogan), 5 CP:
In diesem Kurs werden ökonomische Probleme mit Hilfe von statistischen Methoden untersucht und
getestet. Man bekommt zudem einen Einblick in die Benutzung der Statistiksoftware STATA, was für
die Anfertigung späterer wissenschaftlicher Arbeiten sinnvoll sein kann. Vincent Hogan gestaltet die
Vorlesung durch viele Praxisbeispiele sehr interessant und anschaulich, so dass auch weniger Statistik
affine Studenten leicht folgen können. Die Prüfungsleistung bestand aus 30 % Assignments, die mit
Hilfe von STATA bearbeitet werden mussten, sowie einer 70% zählenden Endklausur die sich stark an
denen der Vorjahre orientierte. Dieser Kurs ist für Leute die gerne quantitativ arbeiten sowie jene, die
noch einen ECON Kurs brauchen, die richtige Wahl.
International Financial Management (James O’Neill, MBA), 5 CP:
Dieser Kurs ist wohl derjenige, in dem ich am wenigsten neues gelernt habe. Der vortragende Professor
ist eher von der älteren Garde und es fehlt oftmals ein roter Faden in seinen Vorlesungen. Der Kurs
beschäftigt sich hauptsächlich mit Wechselkursen, dem Hedging von Währungsrisiken sowie mit
Optionspreistheorie. Wer sich hier wirklich für die Themen interessiert sollte allerdings die empfohlenen
Buchkapitel während des Semesters lesen um Zusammenhänge herstellen zu können. Die
Prüfungsleistungen waren hingegen eher einfach zu erbringen. 10 % bestanden aus kleinen,
einzureichenden Rechenaufgaben und 90 % aus einer Klausur. Ich würde den Kurs aufgrund des eher
geringen Wissenszuwachses nur eingeschränkt empfehlen.
Economics of Public Policy (Dr. Christopher Jepsen), 5 CP:
Dieser Kurs wurde das erste Jahr an der UCD gehalten. Dementsprechend fehlerhaft waren die
Vorlesungsfolien. Im Groben geht es um den Unterschied zwischen privaten und öffentlichen Gütern,
Wohlfahrtsmessung sowie verschiedene Wahlsysteme und optimale Besteuerung. Die teilweise
durchaus interessanten Themen habe ich durch den unmotivierten Vortragsstil sowie eher schwache
Vorlesungsmaterialien als langweilig präsentiert empfunden. Die Prüfungsleistung bestand aus einer
Zwischenklausur (30%) und einer Endklausur. Der Workload der Veranstaltung war gut zu bewältigen.
Der Kurs ist daher ebenfalls eingeschränkt zu empfehlen.
Green Venture Finance (John Kelly, MBA), 5 CP:
Der Kurs ist weniger ein Finance Kurs als ein erneuerbare Energien Kurs. Es werden viele alternative
Energien besprochen und auf die Projekt-Risiken Ihrer Etablierung und die dadurch nötige staatliche
Förderung eingegangen. Wir bekamen zudem die Möglichkeit das Zertifikat zur Nutzung der Bloomberg-
Terminals, einer bei institutionellen Investoren weit verbreiteter Finanzdatensoftware, zu absolvieren.
Der Dozent ist teilweise sehr schwer zu verstehen, da er sehr schnell spricht und viele irische
Redewendungen und Ausdrücke einbaut. Die Prüfungsleistung bestand aus dem Bloomberg-Test
(10%), einem ausformulierten Management Report (30%) sowie einer Endklausur. Im Management-
Report sollten wir implementierbare Möglichkeiten durchrechnen und vorstellen, welche UCD nutzen
könnte um selbst nachhaltiger, grüner und vor allem kosteneffizienter zu werden. Mir persönlich hat
dieser Praxisreport sehr viel Spaß gemacht. Im Großen und Ganzen kann ich den Kurs empfehlen, auch
wenn der Workload für jemanden ohne Vorwissen im Bereich erneuerbare Energietechniken durchaus
als hoch zu bezeichnen ist.
4. Dublin bei Tag und bei Nacht
Das Stadtzentrum von Dublin ist sehr kompakt und sehr gut zum Einkaufen geeignet. Es gibt an fast
jeder Ecke Pubs, Cafes oder Restaurants. Auch ein Besuch im „Guinness Storehouse“ sowie in der
„Jameson Destilliere“ ist sehr zu empfehlen. Daneben besitzt Dublin wunderschöne Grünanlagen wie
den „St. Stephens Green“ und den „Phoenix Park“. Im Phoenix Park kann man sogar frei lebendes Wild
bewundern. Für Wanderer und Meer Liebhaber gibt es nicht weit außerhalb von Dublin die Halbinsel
Howth, die man wunderschön über einen Klippenwanderweg, mit Blick auf den Dubliner Hafen sowie
die Stadt selbst, umrunden kann.
Das Nachtleben von Dublin spielt sich hauptsächlich in den unzähligen Bars und Pubs im Stadtzentrum
ab. Zu späterer Stunde gibt es aber auch eine große Auswahl von Clubs die bis in die Nacht eine von
Frankfurt gewohnte Tanz und Musikauswahl bieten. Ein Highlight bieten Pubs mit Live Musik. Zentraler
Treffpunkt für solche Pubs ist das Viertel Temple Bar, allerdings wird es sehr von Touristen bevölkert.
Abende in Pubs mit Live Musik oder irischen Volkstänzen sind eine tolle Erfahrung und man lernt viel
über die irische Lebenseinstellung.
5. Praktische Tipps
Einkaufen: Auf dem Campus im Bereich der Studenten Residenz Merville gibt es einen Supermarkt
(Centra) der eigentlich alles für den täglichen Studentenbedarf bietet. Im Vergleich zu anderen Läden
ist er allerdings recht teuer. Wenn man aber spontan mal mit Freunden kochen will oder „nur mal schnell“
etwas braucht kommt man an diesem nicht vorbei. Nachteil des Ladens ist ganz klar dass er keinerlei
Bier verkaufen darf. Eine Alternative gibt es in der Nutley Lane Kreuzung Ascail Nutley (TESCO, ca. 40
min Fussweg von Merville, Ausgang N11). Die Auswahl hier ist riesig und um Längen preiswerter.
Gerade beim Einkauf von Bier mit mehreren Leuten lohnt sich hier eine geteilte Taxifahrt zurück. Die
zweite Alternative ist in der Strasse „The Rise“ (Super Value, ca 20 min Fussweg von Merville, Ausgang
Glenomena), wo vor allem Fleisch und Fisch günstiger sind.
Öffentliche Verkehrsmittel: Dublin verfügt über ein großes Bus Netz sowie verschiedenen
Schienenbahnen (DART & LUAS). Jedes Verkehrsmittel besitzt eigene Preise bzw. Fahrkarten. Um
vom UCD Campus Belfield in die Stadt zu kommen gibt es 3 Buslinien (39A, 46A und 145) welche
regelmäßig verkehren. Eine einfache Fahrt kostet aktuell 2,60 Euro. In den Bussen kann man nur mit
Münzen bezahlen und es wird kein Wechselgeld gegeben. Man erhält dafür Gutscheine die man in
der Dublin Bus Zentrale in der O’Connell Street einlösen kann. Daneben gibt es die sogenannte Leap
Card. Diese aufladbare Karte bekommt man in den meisten Supermärkten (auch auf dem Campus).
Man kann sie dort aufladen und im Bus bezahlen. So braucht man kein Kleingeld. Außerdem sind die
Busfahrten nun billiger (2,30 Euro in die City). Die Leap Card ist damit unbedingt zu empfehlen.
Zusätzlich gibt es für Studenten verschiedene Mehrtages-Tickets. Eine Übersicht findet man hier:
https://www.dublinbus.ie/en/Fares--Tickets/Tickets/Student-Tickets/ . Ob sich z.B. ein 30 Tages Ticket
lohnt hängt davon ab wie oft man einen City Besuch plant. Es rechnet sich nur wenn man mehrere
Busfahrten oder verschiedene Busse pro Tag nutzt. Bei der Rechnung sollte eingeplant werden dass
man nach einem Pub oder Club-Besuch in Dublin nach halb 12 ein Taxi zurück nehmen muss da kein
Bus mehr fährt.
Studentische Organisationen: UCD bietet eine riesige Vielfalt an studentischen Organisationen die sich
alle in einer der ersten Wochen (der sog. Fresher’s Week) vorstellen. Ein Eintritt (2 Euro, bei Sport-
Organisationen bis zu 12 Euro) lohnt sich auch für die 4 Monate um neue Bekanntschaften zu schließen
oder aber seinem Sport mit anderen nachzugehen. Vor allem die von der International Student Society
(ISS) sowie dem Erasmus Student Network (ESN) organisierten Wochenend- und Kurztrips sind sehr
zu empfehlen. Über diese Trips sollte man sich früh informieren um noch begehrte Plätze zu erhalten.
6. Fazit
Ein Auslandsemester an der UCD ist auf jeden Fall zu empfehlen. Auch wenn Dublin an sich kein billiges
Pflaster ist lohnt sich ein Erasmus Studium in Irland. Die Reisen durch das wunderschöne Land mit
vielen internationalen Studenten waren eine tolle Bereicherung des Studienalltags. Die Freundlichkeit
der Menschen, die Hilfsbereitschaft in der Uni und die etlichen interkulturellen Begegnungen haben die
4 Monate Studium zu einer unvergesslichen Zeit gemacht.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2013/2014
Von Sebastian Schuler
Ich denke jeder kennt eine Person in seinem Freundeskreis, die es schon immer ins Ausland gezogen
hat, die sehr viel reist und bei der sich überhaupt nicht die Frage nach dem Auslandssemester stellt,
sondern vielmehr wann. Ich gehöre nicht in diese Kategorie, sondern bin jemand, der sich in Frankfurt
pudelwohl fühlt. Ich war demnach ziemlich unaufgeregt bezüglich einem Auslandssemester in Dublin
eingestellt und habe es einfach mal auf mich zukommen lassen und irgendwie gehofft, dass es mir doch
so einigermaßen gefällt. Glücklicherweise konnte ich mich nach meinem ersten Tag an der UCD von
meinen konservativen Erwartungen verabschieden und es einfach nur genießen. Also, auch wenn ihr
nicht in die Kategorie Weltenbummler (in spe) fallt, lasst euch diese Möglichkeit nicht entgehen, mal
eine komplett neue, geniale Erfahrung im Ausland zu machen.
Vorbereitung
Das Bewerbungsverfahren für das Erasmus-Programm ist relativ einfach aufgebaut. Nach
fristgerechter Abgabe des Motivationsschreibens für die Erstwahl und den weiteren
Bewerbungsunterlagen (Online-Anmeldung beim Daad), erhält man nach gut 4-6 Wochen eine Antwort
vom International Office. Ab diesem Zeitpunkt läuft die Planung für Dublin relativ entspannt. Es gibt
diverse Informationsveranstaltungen für alle Erasmus-Teilnehmer und man erhält eine Menge Info-Mails
aus Frankfurt und Dublin, die einen bei der Anmeldung an der UCD anleiten und erklären, was wann
auf euch zukommen wird. Nach der Anmeldung als UCD-Student kommt die Anmeldung für die
Wohnheimplätze. Ich habe damals in ganz vielen Berichten gelesen, dass man sich unglaublich schnell
anmelden sollte, weil man sonst leer ausgeht, aber mein Eindruck war anders. Die Koordinatorin an der
UCD gibt euch frühzeitig alle Informationen und auch, wenn ihr euch nicht schon 10 Sekunden nach
dem Start anmeldet, müsst ihr euch nicht um die Plätze sorgen. Von uns sechs Dublingängern haben
alle einen Platz bekommen und ich habe glaube ich mit niemandem gesprochen, der sich um einen
Platz bemüht hat und enttäuscht wurde. Die nächste Etappe ist dann die Kurswahl. Als Vorbereitung
gibt es vorab eine Liste mit angebotenen Kursen für die Erasmus-Teilnehmer, was sich aber noch
ändern kann und sich bei uns auch geändert hat. Mein Tipp für die Kurswahl ist, sich im
Vorlesungsverzeichnis der UCD die Kursbeschreibungen, Lernziele etc. durchzulesen. Dort bekommt
man einen relativ guten Eindruck, was man sich unter den Kurstiteln vorzustellen hat. Für die Anreise
würde ich einen Direktflug nach Dublin empfehlen. Wer bei einem Flug von unter 2 Stunden nicht die
Notwendigkeit sieht im Jacuzzi zu sitzen und auch mit 20 Kg Gepäck + 10 Kg Handgepäck leben kann,
dem würde ich Aer Lingus nahelegen. Die Ankunft am Flughafen in Dublin kann, denke ich, je nach
Anreisezeitpunkt sehr unterschiedlich sein. Wir sind an dem Tag angereist, an dem man die Wohnungen
beziehen konnte und wurden am Flughafen von UCDlern empfangen, die uns erklärt haben, wie wir zur
UCD kommen.
Erste Wochen
Direkt am Tag unserer Ankunft gab es schon Programm: bei den Merville Häusern standen Zelte, in
denen man die Formalitäten erledigen und ein paar Gratisgetränke abstauben konnte und später fand
noch ein Barbecue statt. In den darauffolgenden Tagen waren wir eigentlich immer eingespannt. Von
Campusführungen, Erasmusveranstaltungen, über kleine Shows im Student Centre bis zu Ikea-Trips
war alles dabei. Aber der wohl wichtigste Punkt während der ersten Wochen ist die Fresher's Week. In
dieser Woche stellen sich alle Clubs und Societies an der UCD vor. Das ganze findet im und um das
Student Centre herum statt. Ich würde definitiv empfehlen, dem einen oder anderen Club / Society
beizutreten (z.B. Film Society, ISS und einen der Sportclubs). In der Fresher's Week fängt auch das
Probetraining für einige der Clubs an und man sollte sich in dieser Zeit auch für das Fitnesscenter
freischalten lassen.
Unterkunft
Während meiner Zeit an der UCD habe ich im Merville Wohnheim gewohnt. Im Vergleich zu den
Belgrove Apartments sind diese deutlich schöner eingerichtet. Außerdem sind die Merville Häuser sehr
nahe am unieigenen Supermarkt gelegen. Die Apartments bestehen dort aus 4 Zimmern,
Gemeinschaftsraum und 2 Bädern mit Dusche. Die Zimmer selbst sind relativ klein und spartanisch
eingerichtet, also Bett, Schreibtisch, Schrank und Spiegel. Ich persönlich habe mich aber ziemlich
schnell eingelebt. Im Gemeinschaftsraum habt ihr eine Couchgarnitur, Kochfelder, eine Mikrowelle,
einen Toaster, Kühlschrank (+Gefrierfach) und manchmal noch einen Ofen.
Studium an der UCD
Das Studium an der UCD unterscheidet sich recht deutlich von den typischen Frankfurter Vorlesungen.
Die Dozenten versuchen die Studenten durch Rückfragen, je nach Modul auch teilweise wie in der
Schule, mit einzubeziehen. Darüber hinaus sind meist weniger Studenten in den Veranstaltungen. Falls
ihr in der Quinn School of Business Kurse habt, sind es gewöhnlich circa 70 Studenten pro Modul,
teilweise werden die Veranstaltungen aber auch mehrmals in der Woche angeboten. Die Kurse im
Newman Gebäude gehen eher in die Richtung der Frankfurter Vorlesungen, aber auch hier sind es
meist weniger Studenten aufgrund der Raumgröße. Ein weiterer großer Unterschied zwischen den
Modulen an der UCD und in Frankfurt ist der Anteil an Assignments, Projekten, Midterms und wie sie
alle heißen. In meinem Fall gab es kein einziges Modul, in dem nur die Endklausur die Note bestimmt
hat. Meistens beträgt der Anteil der Vorleistungen an der Note ca. 20-40%. In Retrospektive empfehle
ich jedem, Kurse mit tendenziell höherem Anteil an Vorleistungen zu belegen, da ihr damit einen
Puffer für die Endklausuren habt und euch somit ein bisschen Stress während der Finals nehmt.
Generell ist die Bewältigung der Vorleistungen relativ unproblematisch, da ihr während des Aufenthaltes
nicht an Wochenstunden ersticken werdet. Über die Module hinaus verfügt die UCD über ein Bloomberg
Terminal, an dem man mehrere Zertifikate erwerben kann, was ich sehr empfehlen würde. In meinem
Auslandssemester habe ich die folgenden 5 Kurse belegt:
Financial Accounting 2 (Prof Niamh Brennan):
In diesem Modul geht es um Doppelte Buchführung, Geschäftsberichte und um IFRS. Ihr lernt unter
anderem mit Geschäftsberichten zu arbeiten und die financial statements gemäß IFRS zu erstellen.
Während des Kurses arbeitet ihr mit einem Skript, das so ziemlich alles enthält, was man wissen muss.
Der Kurs beinhaltet 2 Vorleistungen: ein Midterm zu einem von dir gewählten Geschäftsbericht, sowie
ein MCQ Midterm, die zusammen für 40% zählen. Die Endklausur besteht aus zwei Teilen, einmal
Kurzfragen und zum anderen der Produktion der financial statements auf Grundlage von einer
Trialbalance. Meiner Meinung nach war dieser Kurs der interessanteste und am besten strukturierte
Kurs. Die Professorin war immer für Fragen verfügbar und ist den Studenten sehr entgegen gekommen.
Anfangs hat der Kurs aber eine kleine Eintrittsbarriere, da man sich erst einmal mit dem Fachvokabular
vertraut machen muss.
Applied Econometrics 1 (Vincent Hogan):
In diesem Modul geht es um Ökonometrie, d.h. Hypothesentests und Regressionen sowie Probleme
von OLS. Alles wird sehr anwendungsorientiert vermittelt, ohne großartige mathematische Herleitungen
und ist gut verständlich. Außerdem wird in dem Kurs mit STATA, einem Statistikprogramm, gearbeitet.
Der Kurs beinhaltet 2 STATA Assignments (insgesamt für 30%), die gut machbar sind und auch in
Gruppen bearbeitet werden können. Die Klausur ist sehr fair und gut zu bearbeiten, nachdem man die
Assignments gemacht hat. Ich kann diesen Kurs nur empfehlen, da die Vorlesung wirklich interessant
ist und man vor allem in Bezug auf STATA eine Menge lernt.
Advanced Corporate Finance (Prof Louis Murray):
In diesem Modul geht es um verschiedene Themen wie optimale Kapitalstruktur, M&A, Bewertung von
Investitionen/Projekten, Informationsassymmetrie und mehr. Der Professor legt sehr viel Wert darauf,
die Theorien und Inhalte zu verstehen und nicht so sehr auf Rechnungen, wie man es aus Frankfurt
gewohnt ist. Ich würde jedem, der sich entscheidet, diesen Kurs zu belegen, empfehlen, die Kapitel des
Buches, an dem sich der Kurs orientiert, zu lesen, da die Foliensätze teils etwas schwammig sind. Die
Klausur besteht zu mindestens 80% aus der Wiedergabe von Theorien und anderen Inhalten und dem
Rest an Rechnungen. Darüber hinaus fertigt man in diesem Modul eine Unternehmensbewertung an,
die für 30% der Gesamtnote zählt. Ich persönlich war kein besonders großer Fan dieses Kurses, da
man hier doch sehr viel wiederkauen muss.
Economics of Public Policy (Christopher Jepsen):
In diesem Modul geht es um die zwei Wohlfahrstheoreme, das Gleichgewicht auf mehreren Märkten
und um Marktimperfektionen bei Externalitäten und öffentlichen Gütern. Der Kurs beinhaltet ein
Midterm, das MCQs und Kurzfragen enthält und für 25% zählt. In dem Kurs geht es generell mehr um
die Theorie, als um die Anwendung oder Rechnung. Die Endklausur bestand aus diversen offenen
Fragen und begründeten MCQs. Der Professor hat den Kurs in diesem Semester das erste Mal
angeboten und war daher leider manchmal überfragt oder hatte Fehler in den Notizen. Ich würde den
Kurs trotzdem empfehlen, da es für VWL Verhältnisse relativ interessant ist und ich einfach hoffe, dass
er den Kurs etwas verbessert.
International Financial Management ():
In diesem Modul geht es hauptsächlich um Wechselkursrisiken, Hedging mit diversen Methoden und
etwas Wirtschaftsgeschichte. Der Kurs beinhaltet mehrere sehr kurze, einfache Assignments für
insgesamt 10%. Die Klausur war auch fair gestellt und bestand aus einigen Anwendungsaufgaben,
MCQs und einem kurzen Essay. Ich würde stark davon abraten, diesen Kurs zu wählen, wenn es euch
um irgendetwas außer einer einfachen Note geht, da der Dozent nur Kopfzerbrechen bereitet. Es ist
zwar manchmal auch ganz lustig, aber generell kann man kaum Fragen stellen und die Aufschriebe
sind meistens fehlerhaft.
Freizeit
Da der Stundenplan während der Zeit in Dublin nicht übermäßig gefüllt ist, hat man eine Menge Freizeit.
Man kann natürlich jeden Abend weggehen oder in die Campusbar, aber darauf möchte ich nicht so
sehr eingehen. Im Laufe des Semesters solltet ihr euch definitiv einer Society anschließen, um mal ein
paar Iren kennenzulernen. Darüberhinaus bieten die internationalen Societies und Erasmus meistens
Trips in irische Städte an, die auch zu empfehlen sind. Da ich sehr gerne Sport mache, fand ich den
Campus der UCD geradezu genial. Ihr könnt jeden Tag ins Fitnesscenter und es gibt eine super
Laufstrecke auf dem Campus, die ich leider viel zu wenig gelaufen bin. Ihr könnt beim GetinGear
Programm mitmachen und diverse Sportarten ausprobieren. Ich rate jedem einmal den TRX-Workout
mitzumachen; danach ist man ganz schön platt. Ich persönlich war im Mountaineering Club und das
war mit eine der genialsten Erfahrungen in Dublin. Falls ihr gerne mal in die Natur geht und auch ein
Faible fürs Klettern habt, ist das genau das Richtige. Der Club veranstaltet nämlich regelmäßig Trips
zum Wandern und Klettern, u.a. nach Nordirland, in Dublins Umgebung oder im Januar sogar auch
einmal nach Schottland. Bei den Trips sitzt man abends gemütlich zusammen und lernt richtig viele
nette Leute kennen. Abgesehen von den Trips bietet euch der Club die Möglichkeit, 4-5 mal in der
Woche zu klettern, falls er nicht gerade wieder Stress mit dem Management hat.
Fazit
An dieser Stelle sollen wir von unserer besten und schlechtesten Erfahrung in Dublin berichten. Ich
habe glücklicherweise keine wirklich schlechte Erfahrung gemacht, daher kommen jetzt meine besten
Erfahrungen Für mich waren das einmal die Societies, speziell der Mountaineering Club, wo ich einfach
so viele geniale Menschen mit denselben Interessen kennengelernt habe und das Gefühl, dass ich hatte
nachdem ich in Dublin endlich eine richtig gute Pizzeria gefunden hatte (Für die Interessierten, die
Pizzeria heißt Credo).
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2012/2013
Von Carolin Gensler
Anreise
Bereits Anfang September startet das Wintersemester in Dublin. Mit der Fluggesellschaft Aer Lingus
kommt man ziemlich günstig nach Irland und das nicht etwa von dem etliche Kilometer entfernten
Flughafen Frankfurt Hahn, sondern direkt vom Frankfurter Flughafen. Der Flug dauert weniger als zwei
Stunden und so war ich ziemlich schnell schon auf der grünen Insel.
Vom Flughafen aus dauert es eine Weile zur UCD, die nicht direkt in Dublin, sondern etwas außerhalb
der Stadt liegt. Für diese Strecke eignet sich der Aircoach, der 8 € kostet und vor der Universität hält.
Mit schweren Koffern beladen und am Ende der Kräfte begrüßten uns die irischen Studenten auf dem
Campus mit einem Empfangskommittee, bestehend aus Getränken, Essen und viel Musik. Die gesamte
Organisation war super, man konnte direkt einchecken und erhielt seinen Wohnungsschlüssel.
Erste Wochen
Genauso vielversprechend wie der herzliche Empfang ging die gesamte erste Woche weiter. Die Iren
bemühten sich unheimlich und hatten sich für uns als Internationals ein ausgezeichnetes Programm
überlegt: von Stadtführungen, Bustouren, einem Tapasabend, einem Pubcrawl, Irish Dancing Sessions.
Es lohnt sich wirklich, an dem Programm teilzunehmen, da man gleich zu Beginn viele Leute
kennenlernt und sich auch erste Eindrücke über die Stadt verschaffen kann. Ebenfalls sehr praktisch
waren die gebotenen Fahrten zu Ikea. Hier kann man sich für die nächsten vier Monate mit Töpfen,
Pfannen oder Geschirr eindecken.
Unterkunft
Im Idealfall macht man sich im Voraus schon Gedanken darüber, wo man die nächsten 4 Monate
nächtigen möchte. Hier gibt es zahlreiche Alternativen, von Studentenwohnheim über Gastfamilie bis
hin zu einem Zimmer in einer Wohngemeinschaft in der Stadt. Jede Unterkunft birgt Vor- und Nachteile,
die man für sich selbst abwägen sollte. Ich entschied mich für ein Zimmer im Studentenwohnheim.
Hierfür konnte man bereits einige Monate vor dem Aufenthalt ein Zimmer buchen. Das
Anmeldeverfahren war sehr einfach, jedoch sind die Zimmer schnell vergriffen. Daher sollte man sich
mit der Anmeldung sehr beeilen.
Die UCD hat einige Wohnheime in verschiedenen Preiskategorien zu bieten. Ich wählte die Residenz
Belgrove. Man lebt zu dritt in einer Wohnung, in der es ein Bad, eine separate Dusche, ein Wohnzimmer
und eine Küche gibt. An die kleine Zimmergröße muss man sich erst einmal gewöhnen, aber es hat in
der Klausurenzeit definitiv Vorteile, aus dem Bett zu steigen und schon direkt vor dem Schreibtisch zu
sitzen. Der Standard der Wohnung ist in Ordnung, man hat alles was man braucht. Die Nähe zur Uni ist
allerdings ein wahrer Pluspunkt und man lernt viele internationale Studenten kennen. Dublin liegt vom
Campus ca. 30 Minuten mit dem Bus entfernt. Es fahren tagsüber relativ regelmäßig Busse, abends
jedoch nicht mehr. Der letzte Bus Richtung Campus fährt um 23:30 Uhr, sodass man von Parties oder
Pubabenden das Taxi zurück nehmen muss.
In der Stadt ist der Vorteil, dass man spontan shoppen gehen kann, sich in einem Café trifft oder abends
leichter und schneller von den Pubs nach Hause kommt. Vor allem lernt man in einer Wohnung mit
einheimischen Iren die Kultur etwas besser kennen. Allerdings muss man so auch jeden Tag den Weg
zur Uni und zurück hinlegen, was bei dem übermäßigen Verkehr kein Vergnügen ist.
Die Mieten für ein Zimmer auf dem Campus als auch für ein Zimmer in einer Wohnung in der Stadt sind
sehr teuer. Das hohe Preisniveau spürt man aber genauso bei den Lebensmitteln. Man muss deutlich
mehr als in Deutschland zahlen. Oft zu finden sind die Supermarktketten Tesco oder Spar, aber hier
kann man für einen kleinen Einkauf ein Vermögen ausgeben. Wir Deutschen fanden schnell heraus, wo
sich die zwei bis drei Lidls in Dublin befanden und gingen seitdem fast nur dort einkaufen. Vor allem
kann man hier gutes, deutsches Brot kaufen, was nach einigen Wochen ausschließlichen Toastverzehrs
geradezu eine Wohltat ist.
Universität und Campus
Das University College Dublin hat einen riesigen Campus – es wirkt fast wie eine eigene kleine Stadt.
Auf dem Gelände findet man neben den typischen Universitätsgebäuden, der Mensa und der Bibliothek
einen Supermarkt, einen Friseur, ein Fahrradgeschäft, eine Apotheke, einen Arzt, einen
Schreibwarenladen, einen Buchladen, ein Kino sowie diverse auf dem kompletten Campus verteilte
Bistros oder auch einen Starbucks. Zudem gibt es noch ein super ausgestattetes modernes und vor
allem kostenloses Fitnessstudio, ein vielseitiges Kursprogramm und ein riesiges Schwimmbad. Das
Schwimmbad bietet neben dem Schwimmbecken eine Sauna und einen Whirlpool.
Das Leben der irischen Studenten spielt sich zum großen Teil an der Uni ab. Es gibt etliche Societies,
denen man sich anschließen kann – von Theater über Film bis hin zu Sportclubs. Jeder Student findet
etwas Passendes für sich. Für uns Internationals waren vor allem die Societies ESN und ISS sehr
interessant, da diese uns jede Menge Programm für unser Auslandssemester boten. Jede Woche gab
es beispielsweise einen Coffee Afternoon zum gegenseitigen Kennenlernen, am Wochenende wurden
Trips zu diversen irischen Städten geboten und unter der Woche gab es Parties, Pubcrawls oder andere
kleine Ausflüge.
Kurse
Die Vorlesungen und Kurse in Irland sind ganz anders als in Deutschland. Dies liegt zum einen an der
Größe der Kurse, die meist zwischen 20 bis 50 Personen variiert. Zum anderen sind die Vorlesungen
viel interaktiver. Statt einem einseitigen Vortrag von Seiten des Professors wird hier Wert auf einen
Dialog zwischen Kursteilnehmern und Professor gelegt. Durch die vielen Präsentationen, Essays,
Reports und Midterms hat man innerhalb des Semesters viel zu tun, dafür lernt man in den Gruppen
viele andere irische und internationale Studenten kennen.
In den ersten beiden Wochen kann man sich alle Kurse einmal anschauen und die bereits vor dem
Auslandsaufenthalt im Learning Agreement angegebenen Kurse noch einmal komplett ändern.
Insgesamt hat die UCD eine große Auswahl an BWL-Kursen zu bieten, wo jeder von Finance über
Marketing, Accounting oder Management etwas für sich findet.
An der UCD habe ich folgende Kurse gewählt:
Consumer and Buyer Behaviour: Dieser Kurs war mein Lieblingskurs. Der Professor Dr. Keating
verstand es, die Vorlesung mit viel Humor und einigen auflockernden Videoclips überaus interessant zu
gestalten. In dem Kurs ging es um Konsumentenverhalten. Es wurde analysiert, wie Konsumenten zu
ihrer Kaufentscheidung kommen und welche Faktoren Einfluss auf ihre Wahl haben. In dem Kurs
konnten wir Frankfurter Studenten ohne Probleme zu zweit unsere Seminararbeit schreiben. Zusätzlich
gab es am Ende noch eine Klausur.
Applied Econometrics: Der Kurs von Vincent Hogan ist ein VWL-Kurs, in dem es aber in erster Linie
um Statistik geht. Man lernt viele verschiedene statistische Tests kennen und muss anhand von zwei
Assignments mit dem Programm STATA am Computer selbst Tests durchführen, die bewertet werden.
Auch dieser Kurs wird mit einer Klausur abgeschlossen. Insgesamt fand ich den Kurs gut.
Operations and Supply Chain Management: In dem Kurs von Gerry Ryan ging es um Prozesse
innerhalb eines Unternehmens. Sehr anschaulich wurden Themen wie Inventory, Purchasing, JIT oder
Logistics besprochen. In dem Kurs musste man in Gruppen eine Präsentation halten, einen Report
zusammen schreiben und am Ende die Klausur bestehen. Den Kurs kann ich sehr empfehlen, da der
Professor gut strukturiert war und alle Themen ausführlich und detailliert behandelte.
Human Resources Management: Dieser Kurs von Pauline Phelan war mit Abstand mein
unliebsamster. In den zwei Stunden Vorlesung wurden gefühlt jedes Mal die gleichen Themen wie
Employee Voice, Engagement und Involvement besprochen. Leider hatte ich andere Erwartungen an
den Kurs und die Inhalte. Dadurch war ich etwas enttäuscht. Die Bewertung bestand aus einem Essay
über Employee Engagement und einer Klausur.
Microeconomics: Dieser Kurs ist vergleichbar mit Mikro an unserer Uni in Frankfurt. Es werden im
Großen und Ganzen die gleichen Themen behandelt, allerdings ist der Kurs etwas einfacher als in
Frankfurt. Die Professorin war sehr sympathisch und hat die Vorlesung immer sehr verständlich und
klar strukturiert gehalten. Alle zwei Wochen musste man ein kleines Online-Assignment machen, das
aus 5 kurzen Multiple Choice Fragen bestand. Von diesen sechs Assignments wurden die fünf besten
bewertet. Zudem gab es ein Midterm Exam und schließlich die Endklausur. Den Kurs kann ich all
denjenigen empfehlen, die möglichst geringen Aufwand im Ausland haben wollen und einen VWL-Kurs
brauchen.
Dublin und Irland
Dublin ist eine tolle Stadt, die viel zu bieten hat. Man kann wunderbar shoppen, am Wochenende auf
den Markt gehen und vor allem abends im berühmten Viertel Temple Bar ausgehen. Hier liegt ein Pub
neben dem anderen. In jedem spielt abends mindestens eine Liveband, es wird gesungen, getanzt,
Guinness getrunken und man lernt ohne Probleme alle möglichen Leute kennen. Die Iren sind ein
unheimlich nettes Volk und sehr aufgeschlossen und neugierig. Beim Bummel durch die Stadt trifft man
Menschen von überall aus der Welt – die Stadt ist ein wahrer Touristenmagnet.
Um Dublin herum gibt es auch einiges zu sehen. Im Norden der Stadt befindet sich die Insel Howth. Sie
ist mit der Bahn in ca. 30 Minuten zu erreichen. Die Insel ist ein tolles Ausflugsziel, um mal die Stadt
hinter sich zu lassen und die unvergleichlich grüne Landschaft mit den Klippen und dem rauen Meer zu
genießen.
In Irland gibt es viele Städte, die man erkunden sollte, besonders Galway, Belfast oder Cork. Von der
Ostseite bis zur Westseite der Insel sind es nur 2,5 Stunden – man kann also auch einfach mal einen
Tagestrip dorthin unternehmen. Leider kann man erst mit 24 Jahren ein Auto mieten, doch da es viele
Busunternehmen mit Touren gibt, stellt das überhaupt kein Problem dar.
Fazit
Alles in allem kann ich jedem einen Auslandsaufenthalt empfehlen. Es macht wahnsinnig Spaß, eine
fremdes Land und eine fremde Kultur zu entdecken. Man trifft als International an einer ausländischen
Uni ganz viele Leute aus allen möglichen Ländern der Welt, schließt Freundschaften und lernt immer
wieder Neues kennen
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2012/2013
Von Dennis Kühfuß
Mit diesem Bericht werde ich versuchen meine Erfahrungen in Dublin an potenzielle Bewerber zu
vermitteln. Ich kann einen Auslandsaufenthalt in Dublin am University College Dublin (UCD) nur
empfehlen. Die Erfahrungen die man während dieser Zeit sammelt sind vielfältig und daher sehr
wertvoll. Daher würde ich jederzeit wieder nach Dublin gehen um dort ein Semester zu verbringen.
Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Die Bewerbung verläuft prinzipiell einfach. Wie bei jeder anderen Gasthochschule im Erasmus-
Programm muss man fristgerecht ein Motivationsschreiben einreichen und bekommt wenige Wochen
später Bescheid ob man einen Platz an einer der gewünschten Hochschule bekommen hat. Ist man
angenommen, bekommt man regelmäßig E-Mails sowohl vom International Office in Frankfurt als auch
vom Irischen International Office. Generell ist die Organisation gut strukturiert und man bekommt alle
wichtigen Informationen und Fristen frühzeitig mitgeteilt. Weitere Themen sind Kurswahl und die
Entscheidung ob man auf dem Campus wohnen möchte. Einen groben Überblick über die Kurse erhält
man über die provisorische Kursliste schon relativ frühzeitig, die letztendlich angebotenen Kurse können
jedoch von dieser Liste abweichen. Ich konnte jedoch alle Kurse für die ich mich entschieden hatte auch
wählen.
Parallel sollte man sich mit der Anreise beschäftigen. Ich habe die billigste Flugvariante gewählt, ein
Direktflug von Frankfurt nach Dublin mit Aer Lingus. Zu beachten ist jedoch, dass man mit Aer Lingus
nur ein Gepäckstück mit insgesamt 20kg Gewicht plus Handgepäck mitnehmen darf. Dementsprechend
sollte man genau planen was man mitnehmen möchte. Geflogen bin ich mit noch drei anderen
Kommilitonen, was die Orientierung in Dublin selbst erleichtert, da man sich nicht alleine durchschlagen
muss. Vom Flughafen zum UCD Campus zu finden sollte jedoch auch alleine kein Problem sein wenn
man sich vorher damit auseinandersetzt.
Erste Wochen, Formalitäten wie Einschreibung, Behördengänge etc.
Erstmal auf dem UCD Campus Belfield angekommen, muss man sich für sein Zimmer anmelden sofern
man auf dem Campus wohnt. Wenn man alle geforderten Unterlagen dabei hat läuft das Ganze
reibungslos ab und man kann direkt in sein Zimmer einziehen. Innerhalb der ersten Woche wird eine
Vielzahl von Aktivitäten von Seiten der Uni angeboten, wie z.B. Fahrten zu IKEA, Spieleabende,
Informationsveranstaltungen von Uni und societies die man auf jeden Fall besuchen sollte um wertvolle
Informationen zu gewinnen bzw. sich über Angebote der einzelnen societies zu informieren. Ebenfalls
sollte man daran denken die notwendigen Unterlagen im IO unterschreiben zu lassen. Die Mitarbeiter
dort wissen im Regelfall Bescheid was zu tun ist und dementsprechend dauert die Prozedur nicht
besonders lange.
Wohnsituation
Ich habe mich entschieden auf dem Campus zu wohnen und musste mich dementsprechend dafür
bewerben. Das Portal zum Bewerben ging zu einem unbekannten Zeitpunkt auf um einen Absturz des
Online - Portals zu verhindern. In meinem Semester ging es ca. um 8 morgens auf. Anders als in den
Jahren zuvor musste man sich auf eine Liste setzen lassen. Später wurden einem dann verschiedene
Zimmer angeboten, jedoch nicht zwangsläufig vom gewünschten Wohnheim. Ich hatte nur die Wahl
zwischen mehreren Zimmern in der Merville Residence. Da ich letztendlich jedoch auf dem Campus
wohnen wollte habe ich ein Zimmer gebucht.
In den Merville Residences muss man sich ein Badezimmer mit seinen Mitbewohnern teilen, was jedoch
kein großes Problem darstellt, da es normalerweise je Appartement 2 Bäder gibt. Je nach Appartement
variiert die Anzahl der Mitbewohner. Ich hatte 3 Mitbewohner. Einige Häuser sind in einem modernen
Zustand, die Häuser mit den niedrigeren Nummern jedoch sind teilweise eher abgewohnt und schlecht
isoliert. Mein Zimmer war in Haus 5, also einem Haus das noch nicht modernisiert wurde. Der Preis war
für alle Zimmer der Merville Residence gleich, ich habe € 2.500 für das gesamte Semester bezahlt.
Studium an der Gasthochschule
Die Kurswahl findet vorläufig in Frankfurt statt. Man hat eine relativ große Auswahl an Kursen die man
wählen kann. Von den Kursen die ich gewählt habe konnte ich im Endeffekt alle in Dublin auch belegen.
Strategic Market Management (Mr Alan McCormack)
Dieser Kurs setzt sich mit Unternehmensstrategien im Marketingkontext auseinander. Einige Themen
sind bereits aus Frankfurt bekannt aus Marketing 1, jedoch gab es für mich auch neue Themen. Es wird
viel Wert auf Theorie gelegt, was darin resultiert, dass nur in einer Vorlesung überhaupt auf
wirtschaftliche Kennzahlen eingegangen wird, und auch das nur sehr theoretisch, es wird nicht
gerechnet.
Die Vorlesungen folgen jedes mal demselben Muster: in der ersten Stunde hält der Professor eine
Vorlesung, in der 2. Stunde halten 2 Gruppen Präsentationen. Mit derselben Gruppe muss man auch
einen Report über ein Unternehmen schreiben, beides zählt jeweils 20% der Endnote. Die Endklausur
ist fair gestellt und zählt 60%.
Advanced Corporate Finance (Professor Louis Murray)
Dieser Kurs bietet einen Überblick über Finanzierung im Firmenkontext. Dabei begegnen einem vor
allem Inhalte aus Finanzen 1,2 und 3. Da ich jedoch noch kein Finanzen 3 in Frankfurt hatte als ich nach
Dublin gegangen bin waren einige Themen neu für mich. Der Professor bemüht sich den Unterricht
interessant zu gestalten, was ihm jedoch nicht immer gelingt, da sein Vortragsstil bisweilen eintönig
wirkt. Des weiteren sind seine Folien im Vergleich zu Frankfurter Maßstäben unübersichtlich. Am Ende
der Stunde werden zumeist Aufgaben gerechnet, jedoch legt auch dieser Professor sehr viel Wert auf
Theorie und dementsprechend war auch die Klausur am Ende sehr theorielastig. Diese Klausur zählt
70% der Note. Die anderen 30% kommen durch ein Gruppenprojekt zustande, bei dem man einen
Report über eine Firma nach Wahl schreiben muss.
International Money and Banking (Professor Karl Whelan)
In diesem Kurs geht es vor allem um die Geldpolitik der EZB und der Federal Reserve Bank. Gestartet
wird mit Fragen, was Geld ist und wofür man es braucht. Nach und nach wird die Materie immer
komplexer und man setzt sich auch mit verschiedenen mathematischen Modellen auseinander. Dabei
wird verlangt, dass man die Modelle versteht, jedoch wird damit nicht wirklich gerechnet, sondern es
werden nur Schlüsse für geldpolitische Entscheidungen gezogen. Der Vortragsstil des Professors ist
verhältnismäßig monoton. Gleichzeitig spricht er recht leise, was es nicht einfacher macht seinem
Unterricht zu folgen. Er legt großen Wert auf die Aufmerksamkeit seiner Studenten und so kommt es
nicht selten vor, dass er Studenten direkt anspricht, wenn er sich durch Tuscheleien gestört fühlt. Die
Note setzt sich zusammen aus einem Midterm, das 20% zählt und einer Endklausur, die 80% zählt. Das
Midterm ist ein Multiple Choice Test, indem der Professor etwa 60% des Stoffes abdeckt. Die Fragen
erfordern dabei teilweise detailgenaues Wissen von scheinbar eher unwichtigen Inhalten. Die Fragen
der Endklausur sind im Voraus bekannt, er gibt eine relativ große Auswahl an Fragen vor, von denen
eine Auswahl in der Klausur abgefragt wird. Diese Vorgehensweise ist sehr fair, vor allem im Angesicht
des äusserst umfangreichen Themengebiets.
International Financial Management (Mr. James O’Neill)
Dieser Kurs wird von einem ehemaligen Investmentbanker gehalten der sich selbst als Jimmy vorstellt.
Über weite Strecken der Vorlesung war mir nicht ganz klar wohin der Weg dieser Veranstaltung führen
soll. Wir haben uns zuerst mit dem Bid-Ask Spread von Banken auseinandergesetzt, eine Vorlesung
später mit der Organistaion von international aufgestellten Unternehmen. Nochmal später haben wir uns
mit dem Hedgen von internationalen Finanztransaktionen auseinandergesetzt. Darauf wurde dann
schließlich auch der Fokus der Veranstaltung gelegt, Der Professor wirkte bisweilen verwirrt und erklärte
denselben Sachverhalt in 2 auf einander folgenden Stunden unterschiedlich. Unterhaltsam waren
allerdings seine Anekdoten aus seinem früheren Leben als Investmentbanker. Während des Semesters
musste man 3 assignments abgeben, die 10% der Note ausmachen sollten. Diese wurden jedoch nicht
gewertet und so entfielen 100% auf die Endklausur, die allerdings genau so aufgebaut war wie er zuvor
angekündigt hatte.
Consumer & Buyer Behaviour (Dr Andrew Keating)
In diesem Kurs geht es um die psychologischen Hintergründe hinter Kauf- und
Angebotsentscheidungen von Kunden und Verkäufern. Der Professor hält eine unterhaltsame und
abwechslungsreiche Vorlesung. Die vermittelte Theorie wurde meist mit Videos oder anderen medialen
Hilfsmitteln unterlegt, sodass die Vorlesungen zumeist abwechslungsreich und spannend waren.
Abgesehen von der Klausur, die zu 70% in die Endnote einfließt, muss man zu dritt zwei Personen zu
einer bestimmten Produktgruppe interviewen und über ihr Konsumverhalten zu dieser Produktgruppe
analysieren.
Supply Chain Management (Dr. Donna Marshall)
Supply Chain Management war ein Kurs der sich vom Muster der anderen Kurse ein wenig abgegrenzt
hat. Die sympathische Professorin, die schon für einige große Unternehmen im Supply Chain
Management gearbeitet hat, sorgte von Anfang an für eine persönlichere Stimmung in der Klasse.
Schon in der 2. Vorlesung des Semesters wusste sie die meisten Namen ihrer Studenten und das
obwohl die Klasse ca. 50 Studenten hatte. Jeder Student musste wöchentlich einen Blog über das
Thema der nächsten Woche schreiben, Informationen über das Thema musste man sich selbst durch
ein von ihr online gestelltes Reading erarbeiten.
Die Vorlesungen folgten immer demselben Muster: die ersten 10 Minuten hatte man die Chance seine
Arbeit aus dem Blog darzustellen um Extrapunkte zu bekommen. Anschließend vermittelte die
Professorin die theoretischen Grundlagen der Stunde. Zum Schluss musste jeweils eine Gruppe von
Studenten eine Präsentation über das aktuelle Thema halten, wobei der Einsatz von Powerpoint
untersagt war. Wichtig war Dr. Marshall vor allem, dass ihre Studenten sich Gedanken darüber machten,
wie sie den Inhalt möglichst kreativ und unterhaltsam vermitteln konnten. Blog und Präsentation zählten
jeweils 30% der Endnote, die restlichen 40% ergaben sich aus einem Report, den man über ein
Vorlesungsthema seiner Wahl schreiben musste. Dadurch entfiel eine Klausur, da der Report schon in
der letzten Vorlesungswoche fällig war.
Alles in allem hatte ich stets das Gefühl bei den Professoren in kompetenten Händen zu sein. Man muss
sich jedoch wenn man am UCD studieren möchte darauf einstellen, dass alles sehr viel theoretischer
abläuft als in Frankfurt. Die einzigen zwei Fächer in denen effektiv gerechnet wurde waren Advanced
Corporate Finance und International Financial Management und selbst in diesen Fächern lag mehr
Fokus auf der Theorie als auf der Anwendung.
Freizeitgestaltung
Auf dem Campus zu leben hat sicherlich seine Vorteile, z.B. dass man schnell zur Vorlesung kommt
und es nicht weit zur Bibliothek hat. Andererseits sollte man erwähnen, dass die Transportmittel in die
Stadt auf Busse und Taxis begrenzt sind. Das Bussystem in Dublin ist tagsüber verhältnismäßig gut, ab
23 Uhr hat man jedoch zumeist Probleme noch in die Stadt zu kommen und muss sich ein Taxi nehmen.
Dazu muss man erwähnen, dass die innerstädtischen Busse relativ teuer sind, für eine Einzelfahrt von
der Uni in die Innenstadt muss man, wenn man keine Mehrfahrtenkarte hat jeweils € 2,50 bezahlen. Ich
habe mir zu Beginn des Semesters eine Rambler-Card gekauft, mit der ich an 30 nicht-
aufeinanderfolgenden Tagen den Bus benutzen konnte. Dadurch war es mir möglich zumindest ein
bisschen Geld zu sparen.
Wenn man auch mehr als Dublin selbst sehen möchte (was empfehlenswert ist), kann man im Regelfall
auf Angebote der Uni zurückgreifen. Diese Angebote sind vielfältig und decken die wichtigsten
Ausflugsziele in der Republik Irland und Nordirland ab. Diese Ausflüge sind oft mehrtägig, gehen über
das Wochenende und sind dabei auch relativ kostengünstig. Ich kann es nur empfehlen sich frühzeitig
für diese Veranstaltungen anzumelden, da die Plätze oft relativ schnell ausgebucht sind.
Ebenfalls interessant sind die vielfältigen Sportangebote die zu Beginn des Semesters angeboten
werden. Die verschiedenen societies stellen sich dazu auf einer Messe vor. Durch die Teilnahme an
verschiedenen Sportaktivitäten kommt man leicht mit anderen internationalen oder irischen Studenten
in Kontakt.
Fazit
Alles in allem würde ich das Studium in Dublin bedingungslos weiterempfehlen. Der finanzielle
Mehraufwand wird durch die Vorteile mehr als aufgewogen. Abgesehen von den Erfahrungen die man
im Rahmen der universitären Veranstaltungen sammelt sind es vor allem auch die Erfahrungen die man
außerhalb der Vorlesungssäle sammelt, die einen Aufenthalt in Dublin lohnenswert machen.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2012/2013
Von Adam Job
Ein Auslandssemester ist eine Erfahrung, die alle Studenten machen sollten. Der Kontakt zu Menschen
mit diversen kulturellen Hintergründen und das Leben und Lernen in einer anderen Sprache sind
charakterlich bildend. Der Besuch einer Universität mit anderen Methoden und Dozenten ist ebenfalls
sehr interessant.
Vorbereitung
Die Zusage von der Goethe-Uni erhielt ich Ende Februar. Im Anschluss daran kamen auch einige Emails
von der UCD, die Anweisungen zur Bewerbung bei der Uni, im Wohnheim und zur Wahl der Kurse
enthielten. Auf der Website der UCD fanden sich ebenfalls viele Informationen zu den oben genannten
Themen, bei der Kurswahl waren insbesondere die alten Erfahrungsberichte hilfreich.
Die Wohnheimsplätze werden auf First-come, first-served-Basis vergeben, sodass man zu dem
angegebenen Termin (bei mir Anfang Juni) vor dem PC sitzen sollte. Es schadet auch nicht, sich schon
zu überlegen, wo genau man wohnen will – doch dazu später mehr.
Den Flug habe ich bei AerLingus gebucht, da man von Frankfurt aus fliegen konnte und die Preise
wirklich fair sind. Bei Übergepäck sollte man allerdings aufpassen, da sind sie manchmal sehr
zimperlich. Lieber also ein paar Kilo/Koffer mehr buchen, wenn man sie braucht – das geht
normalerweise auch online und wenige Tage vor Abflug, wenn man das Gewicht des Koffers gut
einschätzen kann. Den Rückflug kann man direkt mitbuchen, aber Vorsicht: es werden bis 17 Uhr am
21. Dezember Klausuren geschrieben. Einige meiner Kommolitonen mussten infolge der Bekanntgabe
der Klausurtermine (Mitte Oktober) ihre Flüge umbuchen, was bei AerLingus sehr kostspielig oder sogar
unmöglich ist.
Erste Wochen
Vom Flughafen zur UCD sind wir per Aircoach-Bus gekommen. Das dauert ca. eine Stunde – je nach
Verkehr – und kostet ungefähr 8€. Die Tickets kann man sich vorher schon online kaufen, oder eben
vor Ort (Haltestelle: UCD Slip Road, Montrose Hotel). UCD-Mitarbeiter haben uns am Flughafen
erwartet und alles erklärt, uns sogar zur Haltestelle gebracht.
Am Flughafen bekam man auch eine o2-Simkarte geschenkt, die schon über 10€ Startguthaben
verfügte. Wenn man ein altes Handy mitgebracht hat, was ich empfehlen würde, kann man diese sofort
aktivieren und ist dann unter einer irischen Nummer erreichbar.
Bei der ersten Ankunft an der Uni musste die unterschriebene License to Reside vorgelegt werden,
damit man die Schüssel und seine Studentenkarte (uCard) erhielt.
Im Laufe der ersten Wochen ist es außerdem wichtig, den Arrival-Teil der Confirmation of Period of
Study ausfüllen und unterschreiben zu lassen und an das International Office zu faxen. Dasselbe muss
mit dem Learning Agreement und den eventuellen Änderungen an diesem gemacht werden.
Wohnsituation
Auf dem Campus gibt es verschiedene Wohnviertel. Alle haben gemein, dass man in
Wohngemeinschaften zusammenlebt und sich mit anderen Bad, Dusche und Küche teilt – das eigene
Zimmer ist ca. 9-10qm groß. Im Viertel Belgrove lebt man zu dritt und hat ein Bad und einen
Kühlschrank, sowie einen Ofen. Im Viertel Merville ist man zu sechst und hat zwei Bäder, zwei
Kühlschränke und eine Mikrowelle (aber keinen Ofen). Generell ist Merville ein wenig moderner
eingerichtet. Die Unterkunft kostet in beiden Vierteln ca. 2500€ für die gesamte Zeit. Roebuck Hall und
Glenomena sind etwas teurere Viertel, in denen man ca 3000€ bezahlt – allerdings hat hier jeder ein
eigenes Bad. Im Roebuck Castle, das noch einmal teurer ist, bekommt man auch Verpflegung.
Das Leben auf dem Campus hat einige Vorteile: man ist in ca. 5 Minuten zu Fuß in den meisten
Vorlesungen. Außerdem hat man direkten Kontakt zu vielen anderen Austauschstudenten und ist mitten
drin im Campus-Leben. Die UCD bietet außerdem vieles – Fitnesszentrum, Schwimmbad etc. – das
man als auf dem Campus lebender Student gut nutzen kann.
Nachteile sind vor allem die hohen Kosten. Außerdem liegt die UCD im Süden der Stadt, sodass man
per Bus ca. 30 Minuten zur Stadtmitte braucht – zu bestimmten Tageszeiten auch länger. Abgesehen
davon sind die Tore zu den Vierteln nach 22 Uhr geschlossen und bewacht, sodass nur Leute in ihr
Viertel kommen, die auch in diesem eine Wohnung haben – Abends seine Freunde zu besuchen, ist
also schwierig. Besuch von zu Hause zu bekommen, ist auch kompliziert, weil Besucher nur 2 Nächte
lang bleiben dürfen und vorher angemeldet sein müssen. Auf dem Campus gibt es einen Supermarkt,
der aber sehr überteuert ist. Ein Lidl ist nur ein paar Busminuten entfernt, die Einkäufe müssen aber
geschleppt werden, was insbesondere beim Wasser problematisch ist – das Leitungswasser ist nicht
zu empfehlen. Viel hängt natürlich auch von den Mitbewohnern ab, die man ja nicht vorher kennt.
Im Endeffekt wird es kaum etwas praktischeres geben, als auf dem Campus zu wohnen – man hat dort
wohl auch das ultimative Auslandssemester-Erlebnis. Auf der anderen Seite kann man sicherlich etwas
luxuriöser, günstiger und näher zur Stadtmitte wohnen. Zur Wohnungssuche sollte man mindestens
eine Woche vor Studienbeginn da sein. Es ist dann auch empfehlenswert, sich ein Fahrrad
anzuschaffen, da die öffentlichen Verkehrsmittel nicht sehr verlässlich sind.
Studium
Das Studium an der UCD ist sehr anders als in Frankfurt – zum einen hat man mindestens fünf, eher
aber sechs Fächer. Trotzdem hatte ich nur zwölf Wochenstunden, da es weder Tutorien noch Übungen
gab. Außerdem ist der Aufwand während des Semesters höher, da man in den meisten Fächern
(Gruppen-)Arbeiten verfassen muss. Platz zum Lernen gibt es genügend, sowohl in der Business
School als auch in der Bibliothek. Die Bücher bekommt man aus dem Second-Hand-Bookshop auf dem
Campus, die meisten sind auch in der Bibliothek vorrätig.
Kurse
Consumer & Buyer Behaviour: In diesem Kurs geht es um das Verhalten von Konsumenten. Jede
Woche werden andere Themen wie Perception, Learning, Attitudes, aber auch Culture und Subcultures
sowie deren Einfluss auf die Konsumentscheidung analysiert. Dr. Keating vermittelt die Themen
anschaulich, mit häufigem Bezug auf die Praxis und insgesamt auf eine interessante Art und Weise. Er
war sicherlich der engagierteste Dozent. In diesem Kurs konnte man seine Seminararbeit verfassen,
was sehr aufwendig war. Die Endnote setzt sich aus dieser Arbeit (30%) und der Klausur (70%)
zusammen. Für die Klausur musste man die Folien sehr genau kennen und auch die wöchentlichen
Readings gelesen haben. Die Themen waren allerdings vorhersehbar und der Aufbau der Klausur
ähnlich dem der vorherigen.
Economics of Public Policy: In diesem Fach ging es um die Rolle des Staates und Gründe für dessen
Eingreifen in die Wirtschaft. Es wurden öffentliche Güter, Externalitäten, Steuersysteme und die
Messung von Wohlfahrt behandelt. Der Dozent konnte leider schlecht Englisch sprechen, war aber
trotzdem bemüht und nett. Die Folien waren außerdem sehr gut strukturiert, was das Lernen erleichterte.
Auf die faire Klausur konnte man sich mit den Folien und den alten Klausuren aus dem sisweb sehr gut
vorbereiten. Die Endnote setzt sich aus einer einstündigen Midterm-Klausur (20%) und der finalen
Klausur (80%) zusammen.
Applied Econometrics I: In diesem Fach ging es um Ökonometrie. Verschiedene Tests und Modelle
sowie deren Anwendung und Probleme wurden anhand von Beispielen anschaulich erklärt. Auch in den
Umgang mit dem Programm STATA wird in diesem Kurs eingeführt. Die Themen gehen weit über das
in OSTA gelernte hinaus und sind für an Statistik interessierte Studenten sicherlich interessant. Im Laufe
des Semesters musste man mit STATA zwei Assignments machen, für die man ausreichend Zeit hatte
und die man auch in der Gruppe mit anderen bearbeiten konnte. Die Klausur war denen aus vorherigen
Semestern sehr ähnlich und auf jeden Fall fair. Die Endnote setzt sich aus den Noten der Assignments
(jeweils 15%) und der Klausur (70%) zusammen.
Advanced Corporate Finance: Dieses Fach enthält Themen aus Finanzen 1, 2 und 3, geht aber wenig
über das bereits in Frankfurt gelernte hinaus. Die Folien sind eher schlecht strukturiert, das Buch
erleichtert jedoch das Lernen erheblich. Dieses Fach ist vor allem für diejenigen zu empfehlen, die an
Finanzen interessiert sind, jedoch von mathematischen Themen abgeschreckt werden – hier wurde
wenig gerechnet und mehr Theorie vermittelt. In einer Gruppe von fünf bis sechs Personen musste der
Jahresabschluss eines Unternehmens analysiert werden. Dafür hatte man das gesamte Semester Zeit.
Die Klausur war von der Struktur her ähnlich wie die zuvor, auch wenn sie einige Überraschungen
bereithielt. Mithilfe der Folien, des Buchs und der alten Klausuren war die Vorbereitung dennoch gut
möglich. Die finale Note setzt sich aus der des Reports (30%) und der Klausurnote (70%) zusammen.
International Financial Management: Ein sehr interessantes Fach, das definitiv unter schlechter
Strukturierung litt. Der Professor sprang oft von Thema zu Thema, oftmals unterrichtete er im Kurs am
Mittwoch andere Themen als Donnerstags. Das Buch und die dazugehörigen Folien sind hier auf jeden
Fall wichtig. Die Klausur war am Ende auch fair und basierte stark auf den im Unterricht behandelten
Aufgaben. Während des Semesters waren drei kurze Assignments zu erledigen, die insgesamt 10%
der Endnote ausmachten. Die Klausur zählt demnach 90%.
Green Venture Finance: Ein extrem interessantes Fach, das man jedem empfehlen kann. Der Dozent,
Dr. Finbarr Bradley, unterrichtet auf eine erfrischende Art und Weise – er setzt sehr stark auf Case
Studies, aktive Beteiligung und Guest Speaker. Es geht vor allem um „grüne“ Unternehmen, z.B. aus
den Bereichen Tourismus und Lebensmittel, sowie um Unternehmensbewertung und Private Equity. In
einer Gruppe von fünf Studenten muss ein Report geschrieben werden, der die Gründung eines eigenen
„grünen“ Unternehmens behandelt, sowie von der ideologischen, als auch unternehmerischen und
finanziellen Seite. Da dieses Fach zum ersten Mal angeboten wurde, war die Vorbereitung auf die
Klausur recht schwierig – insbesondere weil es wenig „handfestes“ zum Lernen gab. Der finanzlastige
Teil der Klausur war außerdem sehr anspruchsvoll. Die finale Note setzt sich zu 40% aus dem Report
und zu 60% aus der Klausurnote zusammen.
Reisen und Sehenswürdigkeiten
In Dublin gibt es einiges zu sehen: die Guinness-Brauerei, die Jameson’s-Distillery, Temple Bar und die
Grafton Street etc. Auch in der nahen Umgebung sind einige schöne Ausflugsziele:
Klippenwanderungen in Howth, die Wicklow Mountains und Powerscourt Gardens. Zu all diesen Zielen
werden relativ günstige Tagestouren angeboten, alternativ kann man aber auch selbst per Bus oder
DART (Zug) hinfahren.
An den meisten Wochenenden werden von den diversen Student Societies (zum Beispiel ESN und ISS)
Trips in verschiedene Teile Irlands angeboten: Cork, Ring of Kerry, Belfast, Galway etc., die auf jeden
Fall zu empfehlen sind, vor allem zu Beginn des Semesters, wenn noch relativ wenig für die Uni zu
machen ist.
Per Zug oder mit Busunternehmen kann man auch privat die verschiedenen Städte erkunden. Da Irland
ein kleines Land ist, erreicht man die meisten Städte in wenigen Stunden. Günstige
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es fast überall, genug zu sehen und einiges zu feiern auch.
Freizeit
Die verschiedenen Societies an der UCD bieten einiges an, von Film und Theater bis zu
verschiedensten Sportangeboten – inklusive Mountaineering oder Holedigging. Desweiteren hat die
UCD ein eigenes olympisches Schwimmbecken, einige Fitnessstudios und sogar ein günstiges 3D-
Kino.
Abgesehen davon bietet Dublin natürlich eine legendäre Pub-Szene und einige Nachtclubs,
insbesondere in der Nähe vom St. Stephen’s Green und in Temple Bar. Die Teilnahme an einem Pub
Crawl, bei dem man sicherlich das eine oder andere schöne Pub entdeckt, ist auf jeden Fall zu
empfehlen.
Da die Iren ein sehr feierlustiges Volk sind, gibt es eigentlich keinen Abend, an dem es nichts zu feiern
gibt. Jede Woche gibt es auch spezielle Erasmus-Parties mit verschiedenen Themen (z.B. Halloween),
bei denen man die verschiedenen Clubs und viele Leute kennenlernen kann. Freizeittechnisch sollte
hier also jeder auf seine Kosten kommen.
Fazit
Ich würde mich auf jeden Fall wieder entscheiden, ein Auslandssemester zu machen. Dublin mag
verglichen mit den anderen Weltmetropolen wie Singapur, Hong-Kong oder New York auf den ersten
Blick etwas unterwältigend sein, hat aber einiges zu bieten. Zumindest für ein Semester, wahrscheinlich
aber auch für viele Jahre, gibt es hier genug zu entdecken und zu erleben.
Jedem, der gerne in Europa bleiben und vor allem sein Englisch verbessern will, würde ich ein Semester
am University College Dublin wärmstens ans Herz legen.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2012/2013
Von Lisa Gerlach
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium am University College Dublin (UCD)
Ein Auslandssemester zu absolvieren, war die beste Entscheidung, die ich während meines Studiums
getroffen habe. Man gewinnt nicht nur einen guten Einblick in die fremde Kultur, sondern erfährt
weiterhin auch eine von Frankfurt abweichende Art des Lehrens. Es gilt, sich in einer neuen Stadt und
in einem neuen Land zurechtzufinden. Außerdem lernt man dort viele unterschiedliche Menschen aus
den verschiedensten Ländern dieser Welt kennen.
Ankunft
Von Frankfurt aus bieten sich mehrere Möglichkeiten, nach Dublin zu fliegen; Lufthansa, Aer Lingus
sowie Ryanair bieten Flüge nach Irland an. Meine Wahl fiel auf Lufthansa und ich bin bereits eine Woche
vor dem Start der Einführungsveranstaltungen nach Dublin gereist. Ich habe in einem Hostel (Avalon
House) in der Nähe des Stadtzentrums gewohnt; so hatte ich die Möglichkeit, mir ganz in Ruhe die Stadt
anzuschauen und mir bereits vorab einen guten Überblick zu verschaffen. Während des Semesters hat
man selbstverständlich auch Zeit, die Stadt zu besichtigen, aber klassisches Sightseeing kommt dabei
oftmals zu kurz. Meine Empfehlung ist daher, schon vor dem eigentlichen Start der Veranstaltungen ein
paar Tage in Dublin zu verbringen.
Das offizielle Registrieren an der UCD war sehr gut organisiert und überall gab es Helfer, die einem
weiterhelfen konnten. Man benötigte die unterschriebene „ Licence to Reside“, eine Beleg, dass man
das Geld für das Wohnheim überwiesen hatte (falls man sich entscheidet, im Wohnheim zu wohnen)
und seinen Ausweis. Nach kurzer Zeit hielt ich meinen Studentenausweis und den Schlüssel für das
Zimmer in meinen Händen.
Allgemein gibt es in der Anfangszeit viele Veranstaltungen, beispielsweise Stadt- und Shoppingtouren,
Filmabende, gemeinsames Barbecue etc. Diese bieten eine gute Möglichkeit, andere internationale
Studenten kennenzulernen und sich einen Überblick über die Umgebung und den Campus zu
verschaffen.
Unterkunft
Meine Unterkunftswahl fiel auf das Wohnheim „Belgrove“. Dort wohnt man in WGs und teilt sich mit zwei
Mitbewohnern ein Bad (Dusche und WC befinden sich in separaten Räumen) sowie einen großen
Raum, der gleichzeitig als Küche und Wohnzimmer dient. Leider befinden sich in der Küche, abgesehen
von einem Wasserkocher und einem Toaster, keinerlei Kochutensilien; für alles weitere muss man
selbst sorgen, indem man es entweder mitbringt oder vor Ort einkauft. Dafür gibt es in den ersten
Wochen organisierte Fahrten zu IKEA, welche ich nur empfehlen kann.
Ich habe mich dort im Wohnheim sehr wohlgefühlt, auch wenn die Häuser und die Ausstattung schon
relativ alt sind. Dafür wohnen in diesem Wohnheim sehr viele internationale Studenten.
Von Belgrove aus hat man nur einen fünfminütigen Weg zur Business School. Auch das Sportzentrum
und das Studentenzentrum sind gut zu erreichen. Des Weiteren gibt es noch das Wohnheim „Merville“,
welches neu renoviert wurde. Die Möbel sind ebenfalls neu, die Küche jedoch ist lediglich mit einer
Mikrowelle und nicht mit einem Ofen, wie es in Belgrove der Fall ist, ausgestattet. Dort wohnt man in
4er- bis 6er-WGs zusammen und teilt sich ebenfalls Bad und Küche. Als Schlüssel verwendet man
seinen Studentenausweis.
Ein weiteres Wohnheim ist „Glenomina“, welches in der Ausstattung Merville ähnelt. Der Unterschied
besteht darin, dass jeder über ein eigenes Bad verfügt und man sich zu sechst eine Küche teilt.
„Roebuck Hall“ liegt am weitesten von der Business School entfernt. Dort gibt es einen kleinen
Fitnessraum, den man nach einer kurzen Einführung 24 Stunden am Tag nutzen kann.
Jedes Wohnheim hat einen Waschraum mit mehreren Waschmaschinen und Trocknern. Ein
Waschgang kostet 3€ und einmal Trocknen 1,50€.
Nach 22 Uhr ist der Zugang zu den Wohnheimen sehr begrenzt. Jedes Wohnheim hat am Eingang
Sicherheitspersonal sitzen, welches nur noch den Bewohnern des jeweiligen Wohnheims den Zutritt
gewährt. Man muss sich mit seinem Studentenausweis ausweisen.
Ich bin sehr froh, dass ich einen Platz im Wohnheim bekommen habe, denn so hatte ich kurze Wege
zur Uni und schnell Kontakt zu vielen internationalen Studenten, von denen die meisten auch auf dem
Campus gewohnt haben. Von Freunden, die sich entschieden haben, in der Stadt zu wohnen, habe ich
gehört, dass es schwierig gewesen sei, für vier Monate ein Zimmer bzw. eine Wohnung zu finden und
auch der tägliche 30minütige Weg mit dem Bus zur Uni sei auf Dauer anstrengend gewesen.
Universität
An der UCD studieren insgesamt 24.000 Studenten, von denen 5.000 internationale Studenten sind. Ich
habe mich gleich von Anfang an gut betreut und aufgenommen gefühlt. Es gibt unzählige
Veranstaltungen für internationale Studenten und sogar einen gesonderten Aufenthaltsraum, die
„Global Lounge“, mit großer Leinwand und gemütlichen Sitzgelegenheiten. Dort befindet sich auch das
„International Office“, in welchem man am Anfang seine Unterschiften und alle benötigten Infos erhält.
Die „UCD Quinn School of Business“ ist ein separates, vor wenigen Jahren erbautes Gebäude, in dem
ausschließlich Business-Studenten ihre Vorlesungen haben. Dort befinden sich mehrere „Study Areas“,
die sich besonders gut eignen, um Gruppenprojekte und Präsentationen vorzubereiten. Außerdem gibt
es ein Starbucks-Café, eine Druckerstation und einen kleinen Shop mit Bürobedarf.
Es gibt an der UCD zahlreiche Sports Clubs und Societies in den verschiedensten Bereichen. In der
zweiten Woche werden diese in der „Fresher’s Week“ vorgestellt und man kann ihnen für wenig Geld
beitreten. Ich kann jedem nur empfehlen, dieses Angebot zu nutzen. Besonders zu empfehlen sind die
ESN (Society für Erasmusstudenten) und die ISS (International Student Society), welche
Wochenendtrips oder auch nur mal einen Filmabend organisieren.
Kurse
In den Kursen waren wir zwischen 50 und 200 Studenten. Ein Drittel der Studenten in meinen Kursen
waren international. Die Auswahl an Marketing-Kursen empfand ich als relativ groß, wohingegen bei
Finanz- und VWL-Kursen das Angebot nicht allzu breit gefächert war. Ich habe mich für sechs Kurse
entschieden, die jeweils fünf ETCs gebracht haben. Eine Vorlesung hat 1h 50 Minuten gedauert. Die
Note setzt sich hier immer aus einer Leistung zusammen, die während des Semesters erbracht wurde
(Report, Präsentation etc.) und einer Klausur am Ende des Semesters. Ich habe mich für folgende Kurse
entschieden:
FIN30220 Green Venture Finance (Dr. Finbarr Bradley): In diesem Kurs haben wir verschiedene
Fallstudien von „Green Startups“ angeschaut und sie analysiert. Dabei haben wir die finanzielle Situation
der Unternehmen betrachtet, aber auch erwägt, welche Optionen sie für die Zukunft haben. Der Dozent
kannte uns namentlich und erwartete eine aktive Mitarbeit sowie Anwesenheit. Wer sich für einen
Finanzenkurs der ganz anderen Art interessiert, ist mit diesem Kurs gut beraten.
Benotung: Report als Gruppenarbeit (40%) und eine Klausur (60%)
ECON30130 Applied Econometrics 1 (Vincent Hogan): Hauptinhalt des Kurses sind Hypothesentests
und Regressionsanalysen. Der VWL-Anteil ist, im Gegensatz zum mathematischen Anteil, sehr gering.
Ich kann diesen Kurs wärmstens empfehlen, da der Dozent sehr hilfsbereit und gut verständlich war.
Benotung: zwei Assignments (jeweils 15%) und eine Klausur (70%).
BMGT20010 Operations and Supply Chain Management (Gerry Ryan): Dieser Kurs beschäftigt sich
hauptsächlich mit Prozessoptimierung in der Supply Chain. Sowohl der Dozent als auch der Inhalt sind
gut zu verstehen.
Benotung: Report als Gruppenarbeit (20%), Präsentation in der Gruppe über das Thema des Reports
(10%) und eine Klausur (70%)
MKT30060 Strategic Market Management (Alan McCormack): Dieser Kurs hat mir gut gefallen. In der
ersten Hälfte der Vorlesung wird Theorie vermittelt und in der zweiten Hälfte halten Studentengruppen
Präsentationen. Besonders ansprechend fand ich, dass wir die gelernte Theorie direkt in unserem
Report anwenden konnten.
Benotung: Präsentation (20%), Report als Gruppenarbeit (20%) und eine Klausur (60%)
HRM30010 Human Resource Management Techniques (Paulina Phelan): Der Kurs war sehr interaktiv
gestaltet und es gab ebenfalls eine Anwesenheitsliste. Man konnte sich einen guten Überblick über die
verschiedenen Aufgaben einer HR-Abteilung verschaffen.
Benotung: Report als Gruppenarbeit (40%) und eine Klausur (60%)
MKT30040 Consumer & Buyer Behaviour (Andrew Keating): Diesen Kurs fand ich besonders
interessant. Es ging um die verschiedenen Einflussfaktoren auf Konsumentscheidungen. In diesem
Kurs konnte ich meine Seminararbeit ohne Probleme schreiben. Dafür haben wir nach Absprache mit
dem Dozent den vorgegeben Report auf 20 Seiten ausgeweitet und in einer 2er-Gruppe gearbeitet.
Benotung: Report in Gruppenarbeit (30%) und eine Klausur (70%)
Campus
Auf dem Campus befindet sich fast alles, was das Herz begehrt: Es gibt einen kleinen Supermarkt, eine
Bank und mehrere Geldautomaten, eine Mensa, ein Sport- und ein Studentenzentrum, eine Bibliothek
und sogar ein Studentenkino.
Besonders gut hat mir das Sportzentrum gefallen, wo es einen wirklich großen und modern ausgestatten
Fitnessraum gibt, den man nach einer kurzen Einführung als Student kostenlos nutzen kann. An das
Sportzentrum angegliedert, gibt es auch ein kürzlich erbautes Schwimmbad mit 50m-Bahnen. Dort muss
man zwar 4€ Eintritt zahlen, kann aber auch einen kleinen Wellnessbereich mit Dampfsauna und
Whirlpool nutzen.
Die Bibliothek hatte sehr viele Arbeitsplätze, nur waren die mit Steckdose leider Mangelware.
Dublin und Umgebung
Dublin ist eine wunderschöne Stadt, nicht zu groß, sodass das Zentrum sehr gut zu Fuß abzulaufen ist,
aber auch nicht zu klein. Es gibt unzählige Pubs, viele auch mit Livemusik, in denen man die irische
Lebenslust erfahren kann. Bekannt für seine vielen Pubs ist das Viertel „Temple Bar“. Das Flair dort ist
einmalig und man lernt dort unter Garantie neue Leute aus den verschiedensten Ländern kennen. Meine
Lieblingspubs waren das „Old Storehouse“ mit wirklich guter Livemusik und das „Old Porterhouse“ mit
seinem selbstgebrauten Bier.
An Sehenswürdigkeiten kann ich besonders das alte Gefängnis („Kilmainham Gaol“), die alte Bibliothek
des Trinity Colleges, die „Christ Church Cathedral“, den „Phoenix Park“ und das „Guinness Store House“
empfehlen.
Auch wer gerne kleine Wanderungen
unternimmt, ist in Dublin genau
richtig. Es gibt einen wunderschönen
Rundweg auf der Halbinsel Howth,
welche oberhalb von Dublin liegt. Und
auch entlang der Küste liegen
zahlreiche Ausflugsziele, z.B. der
„Greystones to Bray Cliffwalk“,“ Bray
Head“, „Killiney Hill Park“ oder
„Dalkey“.
Leuchtturm von Howth
Reisen
In meinen vier Monaten auf der grünen Insel habe ich versucht, so viel wie möglich zu sehen. Es ist
ratsam, vor allem in der Anfangszeit Ausflüge zu unternehmen, da dann die Tage noch länger sind und
auch die Temperatur noch etwas höher ist. Hier eine kleine Übersicht meiner Ziele:
Galway: Ein kleines, gemütliches Studentenstädtchen mit vielen Pubs. Von dort aus kann man leicht
die Cliffs of Moher, Connemara und die Aran Islands besichtigen. Besonders empfehlen kann ich die
Tagestouren der Galway Tour Company
(http://www.galwaytourcompany.com/gtc/daytours.jsp). Nach Galway gelangt man ganz einfach mit
dem Bus, z.B. Citylink (http://www.citylink.ie/).
Belfast: Eine sehr interessante Stadt, in der man noch heute die Präsenz des Konfliktes spürt. Die
Busfahrt dorthin haben wir mit dem Aircoach für gerade mal 12€ pro Fahrt gemacht
(http://www.aircoach.ie/). Vor Ort haben wir dann eine „Black Taxi Tour“ zu den Murrals (Gemälde an
den Häuserwänden) gemacht, welche man problemlos vor Ort buchen kann.
Einen Besuch wert ist auch das Titanic Museum, da diese in Belfast gebaut wurde.
Ring of Kerry: Für diesen Ausflug
haben wir ein Auto gemietet
(Mindestalter: 23 Jahre) und sind 1,5
Tage den Ring of Kerry entlang
gefahren. Überall gibt es schöne
Orte, an denen es sich zu halten
lohnt. Besonders gut hat mir der
Killarney Nationalpark gefallen, der
zum Wandern und Picknicken einlädt.
Übernachtet haben wir in einem
Hostel in Killarney.
Blick von einem Aussichtspunkt vom
„Ring of Kerry“
Wicklow Mountains: Direkt hinter Dublin beginnen die Wicklow Mountains. Dorthin habe ich auch eine
Bustour gemacht. Mein Lieblingsort war Glendalough, aber auch Powerscourt Garden ist einen Besuch
wert.
Praktische Tipps
Einkaufen: Am günstigsten kann man bei Lidl einkaufen. Dieser ist zehn Minuten mit dem Bus vom
Campus entfernt. Die einfachste (und nicht sehr viel teurere) Möglichkeit ist, den Onlinedienst von Tesco
zu nutzen und sich die Lebensmittel nach Hause liefern zu lassen.
Fahrkarte: Bei Dublinbus ist es möglich, eine 30-Tages-Karte (unabhängige Tage) für Studenten zu
erwerben, mit der man sich das lästige Bezahlen mit Kleingeld wie auch ein paar Euros spart. Des
Weiteren gibt es die sogenannte „Leapcard“, welche man für 5€ kaufen und durch Aufladen als
Geldkarte im Bus benutzen kann. Bezahlt man mit der Leapcard, erhält man außerdem
Fahrpreisvergünstigungen. Generell gilt, dass man, falls man mit Kleingeld bezahlt, immer passend
zahlen sollte, da man kein Wechselgeld erhält.
Erfahrungsbericht Auslandssemester University College
Dublin
Wintersemester 2012/2013
Von Daniel Müller
Mit diesem Erfahrungsbericht würde ich gerne zukünftigen Auslandsstudenten am UCD, und solchen
die es werden wollen, helfen sich ein grobes Bild über den Ablauf des Studiums und den Aufenthalt in
Dublin zu machen. Ich persönlich finde, dass das Auslandssemester in Irland eine einzigartige
Erfahrung war, und ich würde es jedem empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat.
Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung)
Bevor es jedoch losgeht, sollte man sich um einige Dinge kümmern. Nachdem man sich uniintern in
Frankfurt auf den Erasmus-Platz in Dublin beworben hat, wird man nach Ablauf der Frist innerhalb
weniger Wochen benachrichtigt, ob und welchen Platz man bekommen hat. Danach steht man im
ständigen Kontakt mit Frankfurt und Dublin bezüglich der Einschreibung, der Kurswahl und der Online-
Bewerbung für die Wohnheimplatz-
Vergabe. Man fühlt sich hierbei von Anfang
an gut aufgehoben und hat nicht das Gefühl
bei der Organisation etc. allein gelassen zu
sein. So helfen einem die vielen Mails aus
Dublin vor allem bei den Formalitäten, wie
beispielsweise der Einschreibung an der
Universität, der Vervollständigung der
persönlichen Informationen, der
Beantragung der U-Card
(Studentenausweis, ähnlich wie die
Goethe-Card) und der Registrierung und Beantragung einer Unterkunft im Wohnheim. Ich finde es
besonders empfehlenswert, sich ein Zimmer im Wohnheim zu mieten, da man dadurch die Möglichkeit
erhält schnell und einfach viele unterschiedliche nette Menschen kennen zu lernen. Zusätzlich zu diesen
organisatorischen Aktivitäten sollte man sich
noch selbstständig um Konto, Versicherung und
Flug kümmern. Für das Konto empfiehlt sich ein
Konto bei einer deutschen Direktbank, bei der
man kostenlos Geld im Ausland abheben kann.
Ich habe mir für meinen Auslandsaufenthalt ein
Konto bei der comdirect Bank eröffnet, mit der
Option auf eine kostenlose Kreditkarte, mit der
ich dann im Ausland überall gebührenfrei Geld
abheben konnte. Man kann sich natürlich auch
ein Konto in Dublin eröffnen, da man aber ja nur 4-5 Monate hier ist, und die Kreditkarte nichts kostet,
scheint das die beste Möglichkeit zu sein. Auch um eine passende Auslandsversicherung sollte man
sich rechtzeitig im Voraus kümmern. Sowohl Hin- als auch Rückflug habe ich mehrere Wochen vor
meinem Antritt bei Lufthansa gebucht. Da ich mit zwei Koffern nach Dublin geflogen bin, wollte ich nicht
mit einer der billigeren Airlines fliegen, da dies dort wesentlich teurer ist als bei Lufthansa.
Unterkunft
Wie schon erwähnt, habe ich mir in einem der vielen Wohnheime auf dem Campus ein Zimmer gemietet.
Das ist vor allem deshalb besonders praktisch, da man nur wenige Minuten zu Fuß von der Quinn
Business School entfernt ist. Ich selbst war in Merville, einem relativ neuen Wohnheimskomplex mit
geteiltem Bad und geteilter Küche. Besonders empfehlenswert sind aber vor allem die Wohnheime
Roebuck Hall und Roebuck Castle. Diese beiden Komplexe wurden erst von kurzem neu gebaut und
sehen deshalb auch dementsprechend besser aus. Besonders interessant ist die Möglichkeit sich im
Roebuck Castle einzumieten, da man dort Frühstück und Abendessen bekommt. Neben der Möglichkeit
sich auf dem Campus ein Zimmer zu suchen, kann man sich selbstständig in der Stadt ein Zimmer
suchen. Das kann jedoch je nach Lage und Preis eine ganze Weile dauern und viel Arbeit verursachen.
Besonders ungünstig ist diese Alternative, da der Campus mit der Quinn Business School vom
Stadtzentrum circa 20 Minuten mit dem Bus entfernt ist, und die meisten Kurse mehrere Stunden
auseinander liegen. Sollte man als bevorzugen, sich eine billigere Wohnung im Stadtzentrum zu suchen,
sollte man ein bis zwei Wochen einplanen um vorher in Dublin anreisen. Die Bewerbung an sich
gestaltet sich ziemlich einfach. Ab einem gewissen Zeitpunkt, der vorher bekannt gegeben wird, wird
um 8:00 die Homepage zur Bewerbung freigeschaltet und wenn man rechtzeitig dran ist, kann man sich
ganz bequem und einfach ein Zimmer aussuchen. Man sollte jedoch unbedingt beachten, sich kein
Zimmer in Blackrock zu buchen, da dieser Campus weit außerhalb von Dublin liegt und nicht so einfach
von Belfield zu erreichen ist.
Die erste Woche (Einchecken, Einkaufen, IKEA, ...)
Nachdem man also alle organisatorischen Dinge abgeklärt hat und in Dublin angekommen ist, wird man
sehr offen und freundlich am Campus begrüßt. Während der gesamten ersten Woche sind in der Nähe
der Wohnheime mehrere Zelte und Informationsstände aufgebaut. Man kommt mit all seinem Gepäck
an, und wenn man die notwendigen Dokumente ausgedruckt und ausgefüllt hat, läuft das Einchecken
relativ schnell und problemlos ab. Zusätzlich kann man sich hier auch noch direkt für Bustouren zu IKEA
eintragen um noch die notwendige Gegenstände für seine Wohnung zu kaufen. Auch kann man sich
hier noch für den kostenlosen Zugang zum Fitness Center und weiteren kostenlosen Aktivitäten
eintragen. Darüber hinaus sind in der ersten Woche noch eine Hand voll weiterer
Informationsveranstaltungen, die den ankommenden Studenten helfen sich am Campus und in Dublin
zu orientieren. Hier ist es besonders empfehlenswert sich bei der ISS (International Student Society)
und bei der ESN (European Student Network) einzutragen. Die Mitgliedschaften kosten jeweils nur 2€
und man erhält dadurch Zugang zu einer Vielzahl interessanter Aktivitäten und Ausflüge. Mit der ISS
habe ich beispielsweise eine kostenlose Tour durch das irische Parlament bekommen, oder einen
Wochenend-Ausflug nach Galway gemacht. Da man in der ersten Woche noch keine Vorlesungen oder
sonstige Veranstaltungen besuchen muss, hat man neben den Informationsveranstaltungen viel Freizeit
um neue Leute kennen zu lernen und sich die Stadt und das Nachtleben einmal genauer anzuschauen.
Studium an der Gasthochschule
Man muss sich bereits vor seiner Ankunft online für seine Kurse eintragen. Dieses Vergabesystem
beruht auf first-come-first-serve, was bedeutet, dass man sich möglichst frühzeitig um seine Kurswahl
kümmern sollte. Sofern jedoch noch Plätze frei sein, kann man auch während den ersten beiden
Vorlesungswochen noch den ein oder anderen Kurs ändern oder ersetzen. Der Stundenplan an sich
gestaltet sich sehr freizügig, da die meisten Veranstaltungen nur aus einer zwei stündigen Vorlesung
bestehen. Das bedeutet, dass sich außer den sechs Vorlesungen keine weiteren Veranstaltungen im
Stundenplan befinden. Dieser Schein trügt jedoch, da zusätzlich zu den meisten Vorlesungen noch
Präsentationen, Berichte und Essays geschrieben werden müssen, sodass man diese freie Zeit auch
unbedingt braucht, um die einzelnen Arbeiten fristgerecht abgeben zu können. Ich habe in Dublin
folgende Kurse belegt:
Economics of Public Policy
Dieser Kurse befasst sich vor allem mit den Fragen der Effizienz und der Gerechtigkeit auf Märkten mit
vollkommener Konkurrenz. Thematisch würde ich sagen, knüpft dieser Kurse relativ gut an Mikro I an.
Man muss für diesen Kurs ein relativ einfaches Midterm schreiben und ein Examen am Schluss. Die
Inhalte in diesem Kurs sind größtenteils sehr interessant, die eigentlichen volkswirtschaftlichen
Zusammenhänge werden jedoch meistens nur kurz und nicht mathematisch erläutert. Der Kurse wird
von einem netten, sehr hilfsbereiten spanischen Gast Dozenten gehalten, der sich sehr viel Mühe für
diesen Kurs gegeben hat. Alles in allem würde ich sagen, dass dieser Kurse sehr empfehlenswert ist.
International Financial Management
In diesem Kurs geht es vor allem um Wechselkurs-Risiken multinationaler Unternehmen und
Möglichkeiten diese zu minimieren. An sich ist der Inhalt sehr spannend und interessant, jedoch ist seit
diesem Jahr ein neuer Professor für diesen Kurs verantwortlich. Während die Erfahrungen der früheren
Auslandsstudenten über diesen Kurs sehr positiv waren, kann ich insgesamt nur von diesem Kurs
abraten. Der neue Professor ist mehr als unstrukturiert, unorganisiert und in seinem Vortragstil sehr
aggressiv. Einen Großteil meiner Arbeit für diesen Kurs habe ich damit verbracht nachzuvollziehen, wo
und was für Fehler der Dozent in seinen Rechnung gemacht hat. Bei Nachfrage wurden diese jedoch
stets einfach nachgebessert und niemals zugegeben. Dies verursachte besonders große Probleme, da
niemand genau wusste, wie man die wöchentlichen Assignments für diesen Kurs richtig lösen kann. Ich
würde von diesem Kurs abraten.
International Money & Banking
Dieser Kurs befasst sich größtenteils mit volkswirtschaftlichen Fragestellungen im Banken-System. Es
geht beispielsweise um die Entwicklung unseres modernen Finanzsystems, die Aufgaben von
modernen Zentralbanken oder um aktuelle Eigenkapitalverordnungen. Die Endnote des Kurses setzt
sich aus einem kurzen Multiple-Choice Test und einem Examen am Ende der Vorlesungszeit
zusammen. Der Professor ist ein ehemaliger Banker, der selbst auch in mehreren Zentralbanken in
Amerika und Europa gearbeitet hat. Jedoch ist sein Vortragsstil etwas trocken und unglücklicherweise
findet man in diesem Kurs nur sehr wenige mathematische Modelle. Insgesamt ist dieser Kurs
empfehlenswert.
Advanced Corporate Finance
Studenten, die diesen Kurs wählen, sollten wissen, dass sich dieser Advanced Corporate Finance Kurs
grundlegen von dem ACF-Kurs in Frankfurt unterscheidet. Wenn man in Frankfurt die Finanz Kurse 1
bis 3 besucht hat, ist dieser Kurse mehr oder weniger nur eine Zusammenfassung des bisher erlernten
Wissens. Ein Großteil der irischen Studenten, die diesen Kurs besuchen, hatten keinerlei Grundwissen
in Finanzen, weshalb dieser Kurs in der ersten Vorlesung wieder mit dem Capital Asset Pricing Model
anfängt. Der Professor gestaltet jedoch eine durchwegs interessante Vorlesung mit einer fairen Klausur
am Ende des Semesters. Diesen Kurse finde ich sehr empfehlenswert.
International Business
International Business zählte zu meinen arbeitsaufwendigsten Kursen in Dublin, da neben der zwei-
stündigen wöchentlichen Vorlesung zusätzlich noch eine 30-seitige Arbeit in einem Team geschrieben
werden muss. Unser Team bestand aus 6 Personen mit den unterschiedlichsten Nationalitäten. Zwar
investiert man besonders für den anzufertigenden Essay sehr viel Arbeit in den Kurs, ich fand es jedoch
äußerst interessant in einem Team mit Amerikaner, Franzosen und einer Kanadierin einen Business-
Plan für eine Kaffeehaus-Kette in Indien zu entwerfen. Die Vorlesung gestaltete sich meistens als sehr
zäh und die Dozentin liest nur von ihren Folien ab. Trotz des hohen Arbeitsaufwandes fand ich diesen
Kurs gerade wegen dem Business Report sehr interessant. Dieser Kurs ist bedingt empfehlenswert.
Green Venture Finance
Dieser Kurs war mit Abstand der interessanteste und am meisten interaktivste Kurs, den ich in Dublin
belegt habe. Die Vorlesung ist ein abwechslungsreicher Mix aus Fallstudien, die sich mit der Bewertung
von „grünen“ Start-ups befassen, und mehreren Gastvorträgen von irischen Unternehmern. In diesem
Kurs habe ich auch meine Seminararbeit geschrieben, da sich 40% der Kurs-Note aus einem „wirtten
report“ zusammensetzen. Dieser Kurs ist uneingeschränkt empfehlenswert und ich würde ihn auf jeden
Fall wieder wählen.
Fazit
Abschließend kann man sagen, dass ein Auslandsemester eine unglaublich lehrreiche Erfahrung ist.
Ich habe während meiner Zeit in Dublin so viele interessante und nette Leute rund um den Globus
kennen gelernt, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Sowohl die Uni, als auch die Stadt Dublin haben
sehr viel zu bieten. Die Reisen nach Galway und Belfast waren sehr spannend und es war
außergewöhnlich einmal die irische Natur und die atemberaubende Landschaft in ihrer vollen Schönheit
zu erleben. Über mein Auslandssemester in Dublin kann ich nichts Negatives sagen, und ich kann es
jedem nur wärmstens empfehlen. In diesem Sinne Deagh dhùrachd!
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium am University
College of Dublin, Irland
Wintersemester 2011/2012
Von Manuel Vöhl, [email protected]
Ein Auslandssemester in Dublin ist aus verschiedenen Gründen sehr zu empfehlen. Dublin ist eine
Stadt, die viel zu bieten hat und nicht nur mit ihrer Pubkultur überzeugt. Zudem sind schöne und lustige
Begegnungen vorprogrammiert. Auch akademisch gesehen ist es eine gute Erfahrung, zu dem Stil des
Lehrens an der Uni Frankfurt, den etwas anderen Stil der UCD kennenzulernen.
Bevor es losgehen kann, sollte man jedoch ein paar organisatorische Dinge geklärt wissen:
Vor dem Auslandssemester – Konto, Versicherung, Flug & Unterkunft
Für Studenten, die es wünschen, in Dublin ein Bankkonto zu eröffnen, wird regelmäßig AIB empfohlen,
die auch eine Filiale auf dem Campus Belfield haben. Allerdings ist dies nicht nötig, wenn man eine
Kreditkarte einer deutschen Bank besitzt, mit der es kostenlos möglich ist, an gekennzeichneten
Automaten Geld abzuheben (zB Comdirect). Ich habe dies als sehr bequem empfunden, da ich mich so
nicht zu Anfang um die Eröffnung eines Kontos kümmern musste, welche wohl auch zwei Wochen
dauert.
Es ist sinnvoll sich vor der Abreise mit seiner Krankenversicherung in Verbindung zu setzen, um in
Erfahrung zu bringen, welchen Schutz diese gewährleistet. Meine Krankenversicherung sagte, dass ich
theoretisch voll versichert sei, aber darauf achten müsse, dass man mir Behandlungen nicht privat
anrechne, da sie dann nur ca. ein Drittel übernehme.
Für den Flug kommen Aerlingus und Lufthansa in Frage, weil sie beide recht günstige Angebote haben.
Ich habe den Hinflug und den Rückflug gleich zusammen gebucht, denn kurz vor Weihnachten können
die Flüge knapp und teuer werden. Man muss lediglich darauf achten, dass man für den Rückflug ein
Datum nach dem Ende der Abschlussklausuren ansetzt. Die Klausurenphase steht schon früh fest, auch
wenn man seine genauen Klausurtermine erst später erfährt.
Außerdem ist es wichtig, sich rechtzeitig um eine Unterkunft zu bemühen. Ich kann empfehlen sich für
einen Wohnheimplatz in den Belgrove-Wohnheimen zu bewerben. Man sollte sich die einzelnen
Unterkünfte mal auf der Website der UCD anschauen und die Preise vergleichen. Es gibt dann einen
Stichtag, an dem nachts die Bewerbung frei geschaltet wird. Im letzten Jahr gab es dabei technische
Probleme, sodass es sich über Tage hingezogen hat. Letztlich konnten zuerst diejenigen ihre
Bewerbung vervollständigen, die in der ersten Nacht bis zur Auswahl gekommen waren, bevor der
Server versagte. Es lohnt sich also, dort zu den Ersten zu gehören. Zu Belgrove berichte ich später
mehr.
Reisen
Etwas, das man auf jeden Fall machen sollte, ist eine Rundreise in Irland. Sofern man nur für ein
Semester bleibt, bietet sich an, dies vor
dem Semester zu tun, denn vor
Weihnachten ist die Zeit knapp und das
Wetter und die Landschaft nicht so
schön, wie gegen Ende August /
Anfang September. Außerdem hat das
den Vorteil, dass man schon „irische
Eindrücke“ sammelt.
Zwei Kommilitonen und ich haben uns
zu dritt einen Mietwagen geholt, was
ziemlich gut mit dem ganzen Gepäck
gepasst hat, und sind dann von Hostel
zu Hostel gezogen. Unsere Hostels
waren in Belfast, Buncrana, Sligo,
Galway, Limerick, Killarney, Cork und
Kilkenny. Besonders zu empfehlen ist
das Hostel “Global Village” in Belfast, in
dem uns die Mitarbeiter sogar noch 2
Adapter geschenkt haben. Aber auch
fast alle anderen Hostels waren gut.
Sligo war vom Hostel und auch von der
Stadt her gesehen weniger interessant.
Neben den Städten gibt es natürlich
auch einige andere wichtige
Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen sollte, wie zum Beispiel The Giant‘s Causeway, Cliffs of
Moher, Connemara National Park, Ring of Kerry und The Burren, um nur einige zu nennen. Zwei
Sachen, die oft nicht so hervorgehoben werden, von denen wir aber begeistert waren, waren zum einen
die zweithöchsten Klippen Europas, die sich am äußersten Westzipfel des nördlichen Inselteils befinden
- Slieve League - und der kleinere Ring of Dingle, der nördlich des bekannteren Ring of Kerry liegt.
Dublin selbst hat auch einige interessante Sehenswürdigkeiten. Gerade am Anfang ist es sehr hilfreich
an einer „Free guided tour“ teilzunehmen, um sich einen Überblick über den Stadtkern zu verschaffen.
Diese Touren dauern circa drei Stunden und beinhalten die wichtigsten Orte im Zentrum von Dublin.
Die Leiter der Touren gestalten diese sehr informativ und humorvoll und es sind oft die gleichen Leute,
die abends Pub Crawls veranstalten. Die englisch-sprachigen Touren starten jeden Tag um elf und um
eins von der City Hall im Zentrum. Nach der Tour kann man, wenn man will, dem Leiter etwas Geld
geben.
Zu Beginn des Auslandssemesters – Einkaufen, Sim-Card, Busse & Einchecken
Nach der Rundreise haben wir den Mietwagen noch am letzten Tag genutzt, um bei IKEA und Aldi
einzukaufen. Zwar gibt es in der Einführungswoche Busse, die zu IKEA fahren, aber wenn man auch
Geschirr, Teller et cetera kaufen will, dann ist es bequemer mit dem Auto.
Zum Telefonieren habe ich mir eine Sim-Card von Tescomobile geholt. Tescomobile hatte sehr günstige
Preislisten für internationale Anrufe, sodass ich für einen Cent pro Minute ins deutsche Festnetz anrufen
konnte.
Eine etwas größere Anschaffung war der 30-days-rambler, den ich zu Beginn gekauft habe. Für
Studenten kostet der Rambler 82 Euro und zusätzlich entstehen Kosten von 15 Euro für eine spezielle
Studentenkarte (Student Travelcard), die man sich an der Uni ausstellen lassen kann. Mit diesem
Rambler kann man 30 Tage den Bus benutzen, wobei die Tage nicht aufeinander folgen müssen. Ich
konnte am Tag des Rückflugs den letzten Tag aufbrauchen. Auch wenn man nicht viel durch den
Rambler spart, ist es deutlich bequemer, denn die Busse kann man nur mit Münzen bezahlen und man
bekommt kein Rückgeld, sondern einen Gutschein.
Da ich eine Unterkunft auf dem Campus bezogen habe, konnte ich meine Studentenkarte (UCard)
zusammen mit dem Schlüssel für mein Zimmer abholen. Dieser Eincheck-Prozess findet bei den
Merville-Wohnheimen statt. Die Licence to Reside, welche den Vertrag zwischen der UCD und dem
Studenten zur Vermietung des Zimmers darstellt, sollte man vorher schon ausgedruckt und ausgefüllt
haben. Das Zimmer selbst sollte man gründlich auf Missstände prüfen und auf dem, beim Einchecken
erhaltenen, Zettel eintragen, in welchem Zustand die angegebenen Dinge sind, beziehungsweise ob sie
vorhanden sind. Diesen Zettel gibt man zusammen mit seinen Mitbewohnern im Büro des betreffenden
Wohnheims ab.
Letztes Jahr gab es die Möglichkeit sich für einen circa zweistündigen kostenlosen Kochkurs
anzumelden. Das kann ich nur empfehlen, weil es interessant und kostenlos ist.
Kurse
Die endgültige Kurswahl findet in der ersten Woche statt. Jeder Student geht mit seinem Learning
Agreement zur Programmbeauftragten am UCD. Dort ist es relativ leicht möglich Kurse zu tauschen,
wenn man sich vorher einen groben Plan gemacht hat. Ich habe folgende Kurse belegt:
International Monetary Economics (Professor Karl Whelan)
Ist der interessanteste Kurs, den ich belegt habe und befasst sich mit Banken, Zentralbanken und
makroökonomischen Variablen und Theorien. Die Folien sind gut strukturiert und enthalten meist
alle wichtigen Informationen. Zusätzlich liefert Professor Karl Whelan auf seiner Website
interessante und relevante Vorträge und Paper von Wissenschaftlern. Die Endnote setzt sich zu 30
% aus der Zwischenklausur und 70 % aus der Endklausur zusammen.
Industrial Economics (Dr Sarah Parlane)
Befasst sich mit mikroökonomischen Inhalten in Form von Modellen. Diese Modelle sind oft
mathematisch und sehr theoretisch. Die Vorlesungen sind ansprechend gestaltet und enthalten eine
gute Mischung aus Theorie und Übung. Allerdings führt Dr Parlane neue Modelle oft sehr schnell
ein, sodass man sehr konzentriert sein muss, um ihr folgen zu können. Die Endnote setzt sich
ebenfalls zu 30 % aus der Zwischenklausur und 70 % aus der Endklausur zusammen.
Operations & Supply Chain Management (Mr Gerard Ryan)
Liefert eine Einführung in das Management eines Betriebes und definiert grundsätzliche Begriffe.
Die Folien zu diesem Kurs waren akzeptabel, aber enthielten nicht alles, was Mr Ryan in der
Vorlesung vortrug. Die Vorlesungen waren nicht sonderlich attraktiv gestaltet. In diesem Kurs wurde
eine Gruppenpräsentation und eine Gruppenarbeit verlangt, welche 30 % zur Endnote beitrugen.
Die Abschlussklausur steuerte die restlichen 70 % bei.
Consumer & Buyer Behaviour (Dr Andrew Keating)
Befasst sich mit Charakteristiken von Konsumenten, die das Kaufverhalten beeinflussen. Die
Vorlesungen sind sehr ansprechend gestaltet und der vermittelte Stoff ist interessant. Dieser Kurs
eignet sich für ein Seminar, da Dr Keating einwilligt, 20 Seiten für die geforderte Partnerarbeit zu
akzeptieren. Diese Arbeit zählt 30 % zur Gesamtnote.
Financial Accounting 2 (Professor Niamh Brennan)
Ist eine gute Ergänzung zu Accounting 1 in Frankfurt, denn es befasst sich mit der Erstellung von
Jahresberichten. Professor Brennans Vorlesungen orientieren sich sehr stark am Skript, mit dessen
Hilfe sich die Klausuren gut schreiben lassen. Es gibt zwei Zwischenklausuren: Die erste Klausur
beinhaltet die Analyse eines Jahresberichtes (15%) und die zweite Überprüfung ist ein Multiple
Choice Test (25%). Die Abschlussklausur zählt 60 % der Gesamtnote.
Advanced Corporate Finance (Professor Louis Murray)
Beinhaltet teilweise Themen, die man von Finanzen-Kursen aus Frankfurt kennt, aber geht darüber
noch hinaus. Die Vorlesung orientiert sich sehr stark am „Principles of Corporate Finance“ von
Brealey, Myers und Allen. Aufgrund des Namens hatte ich etwas mehr erwartet. Die
Leistungserbringung beinhaltet einen Gruppenreport (30%) und eine Abschlussklausur (70%).
Für alle Kurse gibt es Altklausuren im SIS WEB. Es ist empfehlenswert sich diese anzuschauen, denn
oft sind die Klausuren ähnlich wie die Vorherigen.
Societies & Sport Clubs
In Dublin ist viel durch Societies und Clubs organisiert. Schon in der Einführungswoche gibt es
Einführungen für bestimmte Sportarten, so wie Fußball, Gaelic Football, Hurling oder Lacrosse. Das ist
manchmal interessant, aber auf jeden Fall lustig und eine gute Gelegenheit, um Leute kennenzulernen.
In der 2. Semesterwoche stellen sich auch alle anderen Clubs und Societies vor. Der Beitritt zu Societies
kostet generell zwei Euro. Bei der Vorstellung wird ziemlich viel kostenlos verteilt, sodass sich ein
Besuch lohnt.
Empfehlen kann ich den Volleyball Sports Club der UCD, dem ich beigetreten bin. Manchmal ist es
etwas unorganisiert, aber dafür ist es eine gute Gemeinschaft und man bekommt die Chance für das
UCD im Team zum spielen. Das war eine gute Erfahrung. Allerdings ist das Team auch eher
international als irisch besetzt, weil Irland seine eigenen populären Sportarten besitzt.
Wohnen & Leben
Ich habe die Belgrove-Wohnheime als ausreichend empfunden. Zwar sind die Gebäude und
Ausstattungen ziemlich alt, bieten aber, was nötig ist. Unser Apartment besaß sogar eine Badewanne
und einen Backofen.
Etwas nachteilig ist in allen Wohnheimen, dass man Gäste, die über Nacht bleiben, anmelden soll,
welches nur in einem bestimmten Zeitraum im Semester und auch nur für zwei aufeinanderfolgende
Tage möglich ist. Deshalb finden die meisten Studenten alternative Möglichkeiten, um das Anmelden
zu umgehen.
Kurz vor dem Ende des Wintersemesters 2011/12 hat das Belgrove-Wohnheim alle Waschmaschinen
und Trockner, die sich in einem Waschraum auf dem Bereich des Wohnheims befinden, umgestellt,
sodass sie nur mit UCard benutzt werden können. Dies ist deutlich bequemer, da man vorher immer
sicherstellen musste, dass man genügend Ein-Euro-Münzen zur Hand hatte.
In den Wohnheimen sollte man das Fenster nicht länger unbeobachtet offen lassen, denn wir haben
zwei Mal die Erfahrung gemacht, dass Vögel dies ausnutzen. Dies merkten wir später aufgrund
bestimmter Hinterlassenschaften und weil Nudeln auf dem Boden verteilt lagen.
Fazit
Dublin ist eine Stadt mit Atmosphäre und die Erfahrungen des Semesters in Dublin möchte ich nicht
missen. Daher kann ich nur jedem die Bewerbung für ein Semester in Dublin empfehlen.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium am University
College Dublin (UCD)
WS 2011/12
Von Dominik Scheld
Durch meinen Erfahrungsbericht möchte ich euch allen, die dies hier lesen, mit Nachdruck dazu
motivieren unbedingt ein Auslandssemester zu machen. Man bekommt wahrscheinlich nicht so schnell
wieder die Chance geboten sich auf der einen Seite studienbezogene Auslandserfahrung anzueignen,
was aber meiner Meinung nach noch viel wichtiger ist, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln, die
persönlichkeitsbildend und unvergesslich bleiben werden.
Jedoch sollte man nicht naiv solch eine Unternehmung angehen, sondern sich bewusst sein, dass ein
Auslandssemester gleichzeitig auch bedeutet für eine gewisse Zeit sein gewohntes Umfeld zu verlassen
und sich in einer neuen Umgebung zu integrieren.
Wie ihr wahrscheinlich schon in den unzähligen anderen Erfahrungsberichten gelesen habt, ist es im
Vorhinein wichtig sich gezielt über seine Wunschhochschule zu informieren, Fristen zu beachten und
die finanzielle Situation zu beleuchten, denn wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, bleibt trotz des
Stipendiums zumindest bei einem Studium an der UCD eine Menge Geld auf der Strecke.
Ich werde im Folgenden chronologisch beschreiben wie mein Semester in Dublin aussah und wo es mir
möglich ist Tipps dazu geben, was man „unbedingt“ machen sollte
Vorbereitung und erste Tage auf der grünen Insel
Bereits noch in Frankfurt haben 3 Kommilitonen und ich uns vorab getroffen und gemeinsam die Flüge
gebucht (wie haben uns für Lufthansa entschieden, da 23kg Freigepäck zwar nicht die Masse, aber
immer noch mehr als bei anderen Fluggesellschaften sind. Außerdem drückt die Lufthansa bei
geringem Übergepäck gerne mal ein Auge zu, ich bin mit knapp 25 hin). Wenn ihr dies frühzeitig macht,
dürftet ihr für Hin- und Rückflug unterhalb von 200€ liegen.
Als die Flüge gebucht waren haben wir beschlossen bereits einige Tage vor Beginn des Semesters
anzureisen, um per Mietwagen das Land ein wenig zu erkunden, was ich euch unbedingt empfehlen
kann! Eine genaue Route hatten wir nicht, vielmehr haben wir uns geeinigt, dass wir die Insel gegen
den Uhrzeigersinn umrunden.
Am Flughafen angekommen klapperten wir gemeinsam die gesamte Palette der Mietwagenanbieter ab
und landeten schließlich bei Budget, der unserer Meinung nach der günstigste Anbieter war. Hierbei
erwies es sich als äußerst hilfreich eine Person mit mindestens 23 Jahren dabei zu haben, da sonst
keine oder nur eine sündhaft teure Mietung möglich war.
Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel in Temple Bar, was wir mehr oder weniger durch blinden
Zufall fanden, sich aber als äußerst komfortabel erwies, sodass wir am nächsten Morgen ausgeruht
unseren Trip starteten. (Fleetwood Hotel)
Die Rundreise erwies sich als hervorragende Möglichkeit ein erstes Bild von Land und Leuten zu
bekommen, dabei kann ich nur raten abseits der Hauptverkehrsadern zu reisen, bestenfalls auf einer
der unzähligen Küstenstraßen oder „Scenic Routes“. Unterkünfte findet man relativ einfach, wobei man
auf jeden Fall handeln sollte, da die Gastwirte häufig zu Preisnachlässen bereit sind.
(Für diejenigen die den Trip auf Google Maps nachverfolgen wollen: Dublin Belfast Derry Sligo
Galway Dublin)
Sehenswert war meiner Meinung nach besonders die Westküste, speziell die Westküste des „Ring of
Kerry“, die bei herrlichem Sonnenschein optimal mit dem Auto zu erkunden ist.
Zurück in Dublin konnte man, anders als vielleicht euch per Mail zugesendet wird, bereits 2 Tage früher
in die Studentenwohnheime ziehen. Der komplette Check-In verlief absolut reibungslos, im Rahmen der
Einführungswoche stehen euch jede Menge gut erkennbar gekleidete Studenten der UCD zur Hilfe, also
einfach fragen, fragen, fragen. Erasmus-Studenten werden darüber hinaus zu Veranstaltungen, die vom
International Office organisiert werden, eingeladen. Hier solltet ihr unbedingt hingehen, weil man
besonders hier ganz leicht neue Kontakte knüpft und nebenbei meistens noch etwas zu Essen und
Trinken abstauben kann. Auch die verschiedenen Partys solltet ihr euch unter keinen Umständen
entgehen lassen.
Wem das nicht gefällt, dem empfiehlt es sich im Rahmen der „Freshers week“ in einer der unzähligen
Societies Mitglied zu werden, soziale Kontakte zu knüpfen und seinem Hobby an der UCD
nachzugehen.
Solltet ihr daran interessiert sein mit einer Menge unterschiedlicher Menschen Irland zu erkunden, kann
ich hier nur die ESN-Society empfehlen, die neben unvergesslichen Partys auch einige Ausflüge übers
Wochenende quer durchs Land plant, wo man die Möglichkeit bekommt tagsüber Kultur und Landschaft
und nachts verschiedenste Pub Crawls und Clubbesuche miteinander zu vereinen.
Unterkunft
Ich entschied mich dafür in ein Studentenwohnheim auf dem Campus zu ziehen, was sich im
Nachhinein als goldrichtig herausstellte.
Auch wenn die Unterkunft in „Roebuck Hall“ etwas teurer ist als in den übrigen Wohnheimen ist, lohnt
es sich vor allem aus dem Grund, das ihr ein verlgeichsweise großes Zimmer mit eigenem Bad
bekommt, während sich alle übrigen Wohnheime mit im Schnitt 2 Bädern für 4 Personen arrangieren
müssen. Jedes Appartement in Roebuck besteht aus 6 einzelnen Zimmern sowie einer gemeinsamen
Wohn- und Essküche, die alles bietet was man zum Überleben braucht. Einziges Manko sind die
fehlenden Kochutensilien sowie das fehlende Geschirr, was ihr euch selbst kaufen müsst. Hierzu bieten
sich in der Einführungswoche einige günstige Möglichkeiten mit dem Bus von der Uni aus kostenlos zu
IKEA und zurück zu kommen.
Ich habe mir mein Appartement mit einem weiteren Frankfurter Studenten sowie einem Amerikaner und
3 Iren geteilt. Die bunte Zusammenwürfelung aller Nationen in den Appartements hilft euch vor allem in
den ersten Wochen schnell ins Englisch reinzukommen und durch die Einheimischen erhaltet ihr
unschlagbare Insidertipps.
Alternativ haben sich einige Erasmus Studenten dazu entschieden auf eigene Faust eine Wohnung in
der Stadt zu suchen, was in Einzelfällen wohl doch deutlich günstiger war als direkt auf dem Campus
zu leben, jedoch ist meiner Meinung nach der kurze Weg zu den Vorlesungen und sämtlichen Aktivitäten
auf dem Campus ein unbezahlbarer Grund sich unbedingt eine Unterkunft auf dem Campus zu suchen.
Studium
Bereits in Frankfurt werdet ihr dazu gebeten ein Learning Agreement zusammenzustellen, wo ihr euch
für 10 Kurse aus dem Kursangebot der UCD entscheiden müsst, welches euch im Rahmen der
Vorbereitungsphase auf das Auslandssemester per Mail zugesendet werden. Dabei werden
insbesondere Leute mit Schwerpunkt Finance&Accounting leider kein allzu großes Wahlrepertoir finden.
Aus diesen wählt ihr später dann eure 6 Kurse aus (je 5 CP), wobei es innerhalb der ersten beiden
Wochen kein Thema ist den ein oder anderen Kurs zu tauschen, ich kann daher nur empfehlen am
Anfang erst einmal alles anhören und dann aussortieren.
Ich habe an der UCD folgende 6 Kurse belegt:
Advanced Corporate Finance 5ECTS
Ein für geübte Finance Leute kein sonderlich schwerer Kurs, der die Thematik der
Unternehmensfinanzierung von MA Transaktionen bis Finanzierungsquellen umfasst, dies aber anders
als in Frankfurt überwiegend argumentativ und nicht rechnerisch belegt. Leider hat mir der Vortragsstil
des Professors nicht besonders gefallen. Interessant war eine während des Semesters in Kleingruppen
zu schreibende Unternehmensanalyse, wobei Augenmerk auf die finanzwirtschaftlich wichtigen
Kennzahlen gelegt wurde. Die Endklausur war anspruchsvoll im Vergleich zur Vorlesung, aber gut
machbar und zählte nach dem Paper (30%) letztlich (70%).
bedingt empfehlenswert
Financial Accounting 2 5ECTS
Der Kurs der mir anfangs die größten Probleme bereitete. Rechnungslegung und vor allem Publizierung
von Jahresabschlüssen stehen im Mittelpunkt. Meine Schwierigkeiten lagen hierbei insbesondere in der
Art der Gesetzesgrundlage (IFRS) und hauptsächlich im Vokabular, das man notgedrungen lernen
muss, will man der Vorlesung folgen. Die Vorlesung wird von Niamh Brennan gehalten, einer
Professorin mittleren Alters, die durch einen ungewöhnlichen aber effektiv autoritären Vortragsstil
besticht.
Die Endnote setzte sich aus 2 Midterms zusammen (15% + 25%) , wobei das erste auf der Analyse
eines selbstgewählten Jahresabschlusses bestand und das zweite ein Multiple Choice Test war, und
der Endklausur (60%), welche für mich recht schwierig war, sich aber größtenteils aus alten
Klausuraufgaben zusammensetzt.
unbedingt empfehlenswert
International Financial Management 5ECTS
Thema in diesem Kurs waren die Risiken und Umgangsmöglichkeiten von
Währungskursschwankungen. Zu Beginn fällt es einem meist schwer durchzublicken wo die Reise
hinführen soll, doch stellt man bei genauerer Betrachtung ein logisch durchdachtes und aufeinander
aufbauendes Konzept fest. Der Kurs wurde im ersten Teil größtenteils Argumentativ geführt, während
der zweite Teil sich auf die konkrete Anwendung von Instrumenten zur Währungsrisikenhandhabung
stütze.
Während des Semesters musste man ein Paper über die zukünftige Entwicklung der europäischen
Währungsgemeinschaft verfassen, was aufgrund der aktuellen brisanten Lage als äußerst spannend
erwies. In Absprache mit der Professorin lässt sich dieses Paper auch als Seminararbeit in Frankfurt
werten!
empfehlenswert
Industrial Economics
Industrieökonomie war einer meiner VWL Kurse. Er setzt sich zu großen Teilen aber aus einem
Mischmasch aus dem Frankfurter Management- und Mikrokurs zusammen. Die Professorin, selbst mit
ausländischen Wurzeln, war darauf bedacht alle ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen, sowohl das
Midterm (30%) als auch die Endklausur (70%) waren sehr „fair“ gestellt.
empfehlenswert
Applied Econometrics
Ein mit großem Praxisanteil bedachter Kurs in dem man lernt mit Hilfe des Statistikprogramms STATA
wirtschaftliche Zusammenhänge zu identifizieren, nachzuweisen und auch vorherzusagen. Die
Vorlesung ist äußerst abwechslungsreich, Theorieteile und direkt aufgabenbezogene Anwendung des
Gelernten werden nahtlos ineinander übergeführt. Als Semesterleistung sind 2 Assignments zu
bearbeiten (in Kleingruppen oder alleine), die durchaus als anspruchsvoll einzustufen sind und je 10%
zählen. Die Endklausur orientierte sich wieder sehr stark an Altklausuren und war mit deren Hilfe gut
lösbar.
Unbedingt empfehlenswert
Microeconomics I
Ein etwas merkwürdiger Kurs, der in der ersten Hälfte bis zum Midterm mit extremem Tempo durch Ron
Davies geführt wird, dann im zweiten nicht vielmehr als eine Aufarbeitung des bisher Erlernten bietet.
Einige Zusammenhänge werden in diesem Kurs in einer größeren Detailgenauigkeit behandelt als es
im Mikrokurs in Frankfurt der Fall war, jedoch ist die Grundthematik bereits bekannt, was den Kurs für
all diejenigen attraktiv macht, die mit relativ überschaubarem Arbeitsaufwand eine (hoffentlich) gute
Note erreichen wollen.
Empfehlenswert
Allgemein muss ich sagen, dass der Anspruch bzw. der Schwierigkeitsgrad, gerade was das
Mathematische angeht, an der UCD deutlich geringer ist, als man es in Frankfurt gewohnt ist, jedoch
erhält man durch die notwendigen Leistungen innerhalb des Semesters einen enormen Umfang an
Aufgaben. Der Arbeitsaufwand während des Semesters war zumindest für mich deutlich höher als in
Frankfurt, die Endklausuren waren dann aber im Vergleich deutlich besser machbar.
Nachtleben
Dublin hat deutlich mehr zu bieten als die UCD. Aber ich denke, dass werdet ihr gerade in der
Einführungswoche spüren. Die Pubs und Clubs haben ein in Europa einzigartiges Flair, wo sonst
bekommt man fast in jeder Bar zu seinem Bier tägliche Live-Musik? Auch wenn Alkohol besonders in
den Pubs meist sehr teuer ist, verbringt man zwangsweise einen Großteil der Zeit in selbigen, weil
einfach die Atmosphäre und die Gastfreundlichkeit der Iren unschlagbar sind.
Die wichtigsten Clubs lernt ihr im Rahmen der ersten Orientierungswochen kennen, mir hat es
besonders im „Palace“ und „Diceys“ gefallen, aber es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wo ihr
euch wahrscheinlich erst dran gewöhnen müsst, ist die frühe Sperrstunde, die meisten Clubs machen
gegen halb 3 dicht, öffnen dafür aber auch häufig schon gegen 22 Uhr.
Lohnenswert ist auch ein Besuch in der campuseigenen Studentenbar, die jedes Semester für Kracher-
Events sorgt, die die Bar zum Platzen bringen.
Sonstiges
Da die Uni leider etwas außerhalb des Stadtzentrums mit den meisten Weggehmöglichkeiten liegt, ist
man sehr auf die Busverbindung angewiesen. Mit dem Bus braucht man je nach Verkehr ca. 20min bis
ins Stadtzentrum. Heimwärts empfiehlt es sich meist mit mehreren Studenten zusammen ein Taxi
aufzusuchen, da der Nachtbus recht überteuert ist und die normalen Busse nur bis halb 12 verkehren.
Einkaufstechnisch findet ihr auf dem Campus alles was man zum Leben braucht: Vom Friseur über die
eigene Apotheke bis hin zum Supermarkt bietet der Campus an für sich alle wichtigen
Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungsangebote, die man sich vorstellen kann.
Wer mehr Auswahl haben möchte, muss dagegen in die Stadt, die mit ihren Shoppingstreets
(Grafton;Henry) keine Wünsche offen lassen sollte.
Für die etwas fauleren Einkäufer, ich zähle mich hier hinzu, besteht die Möglichkeit über tesco.ie online
Lebensmittel und vor allem lebenswichtige Getränke direkt nach Hause zu liefern zu lassen.
Ich hoffe ich konnte bei eurer Entscheidungsfindung behilflich sein und euch ein paar nützliche Tipps
mit auf den Weg geben. Falls ihr noch Fragen habt stehe ich euch gerne unter meiner Mail
[email protected] sowie natürlich auch zum persönlichen Gespräch zur Verfügung.
Ich wünsche ganz viel Spaß an der UCD, bei der Erkundung Irlands und dem Kennenlernen vieler neuer
Menschen!
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium am University
College Dublin (UCD)
(WS 2011/12)
Von Timo Binder, [email protected]
Ein Auslandssemester stellt nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine unheimliche
Bereicherung dar. Man verlässt sein bekanntes Umfeld, um sich in einem fremden Land durchzusetzen.
Denjenigen, die sich jetzt noch nicht sicher sind, ob sie überhaupt ins Ausland wollen, den kann ich nur
sagen: "Bewerbt euch und versucht so viel wie möglich aus dem Ausland mitzunehmen". Das
Schlimmste, was euch passieren könnte, wenn euch eure Noten nicht gefallen, dass Ihr sie nicht
anrechnen lasst und Ihr somit ein Semester länger studiert. Dennoch sind weitere Aspekte zu beachten
wie zum Beispiel die Finanzierung und der gewünschte Studienort. Wobei zu sagen ist, dass die
englischsprachigen Länder zu den beliebteren gehören.
Bewerbung & Organisation
Für mich war von Anfang an klar, ich möchte nach Irland. Denn zum einen wollte ich mein Englisch
verbessern und zum anderen sind die Iren ein sehr hilfsbereites und (gast-)freundliches Volk. Da ich
schon einmal als Kind in Irland war, fiel mir das Schreiben eines Motivationsschreibens relativ leicht.
Wichtig ist, dass Ihr darlegt, warum Ihr ein Auslandssemester machen wollt und dass Ihr euch vorher
über Land und Leute informiert habt. Informationen über alle anderen einzureichenden Unterlagen bietet
die Homepage des Auslandsbüros und die Ausschreibung für das Erasmus Programm.
Nachdem wir eine Zusage erhalten haben, gab es auch recht bald eine erste Informationsveranstaltung,
wo es alle wichtigen Informationen zu Formalien usw. gab. Anschließend haben wir auch direkt eine
Gruppe bei Facebook gegründet, um uns gegenseitig auszutauschen und näher kennenzulernen. Nach
der Annahme durch den Fachbereich ist noch eine zweite Bewerbung an der UCD vorzunehmen. Diese
ist aber nur noch eine formale Angelegenheit. Generell ist festzuhalten, dass die Verantwortlichen an
der UCD, allen voran Fr. Esther Sanz, den Studenten genug Informationen zukommen lassen. In
zahlreichen Emails werden die Abläufe der Bewerbung gut erklärt und auch an die verschiedenen
Fristen wird erinnert.
Eine Woche bevor auch die Uni beginnt, gibt es eine Art Orientierungswoche, wo man nicht nur den
Campus kennenlernt, sondern auch viele nette Leute aus anderen Fachbereichen. Diesbezüglich gibt
sich die UCD viel Mühe um ein abwechslungsreiches Programm anzubieten und regt auch zum
Austausch mit Studenten aus anderen Fachbereichen an.
Als neue Sim-Karte kann ich sehr die von "Tesco" (Supermarkt-Kette) empfehlen, die mit Abstand den
günstigsten Tarif hatte. (Z.B.: Bei 10 € Aufladung, freie SMS und Telefonie zu Tesco für einen Monat,
ansonsten 9 Cent/SMS und 1 Cent ins dt. Festnetz.
Um kostenfrei Geld abzuheben, empfehle ich euch die Visa-Karte, die im kostenlosen Konto bei der
DKB enthalten ist.
Flug & Unterkunft
Für den Flug gibt es mehrere Alternativen. Zum einen Ryanair von Frankfurt/Hahn und zum anderen
Lufthansa und Aer Lingus von Frankfurt aus. Da Frankfurt/Hahn für die Hessen etwas beschwerlicher
zu erreichen ist und Ryanair auch nicht immer die günstigsten Preise hat, haben wir uns für Aer Lingus
entschieden. Hier haben wir leider einen kleinen Fehler gemacht, denn überraschenderweise war die
Lufthansa günstiger und das sogar bei 23kg für einen Koffer. Aer Lingus dagegen hat sich zu einer
guten Billig-Airline entwickelt, wo man aber Koffer bis zu 20kg gegen Entgelt anmelden kann. Als kleiner
Tipp, viele Airlines, wie auch Aer Lingus, erlauben ein 2tes Handgepäckstück, wie zum Beispiel eine
Laptoptasche. Für mich war das vor allem auf dem Rückflug ein Vorteil, weil man auch dort noch ein
paar T-Shirts unterbringen konnte. Überraschenderweise haben Sie auf der Rückreise das Handgepäck
stärker kontrolliert, da ich jedoch meinen kleinen Koffer selber in die "Messvorrichtung" heben konnte,
fiel nicht auf, dass er viel zu schwer war. Also passt auf, dass Ihr nicht mit zu viel Gepäck anreist, denn
Ihr reist sicherlich mit viel mehr Gepäck ab. Ein Paket von Irland nach Deutschland schicken, ist eine
SEHR teure Alternative.
Mit den Informationen von Esther Sanz erfährt man auch über die Möglichkeit sich online für ein
Wohnheim anzumelden. Da der Andrang sehr groß ist, wird aber nicht genau gesagt, wann das System
am Stichtag freigeschaltet wird, damit der Server nicht unter der Last der Anfragen zusammenbricht.
Doch genau das passierte dann morgens und das System wurde erst am nächsten Tag zum Laufen
gebracht. Nach viel hin und her konnte man sich schließlich für die Wohnheimplätze bewerben. Leider
muss man sich damit abfinden, dass die Wohnheime sehr teuer sind. Da "Belgrove" mit "Merville" zu
den günstigeren gehört haben ein Kommilitone und ich uns für ein Appartement in "Belgrove"
entschieden. (Das war eigentlich nicht beabsichtigt, er hatte aber die Zimmerverteilung anders
verstanden. Im Nachhinein war es aber sehr angenehm einen deutschen Mitbewohner zu haben). Die
Wohnungen in "Belgrove" sind ca. 20 Jahre alt und etwas abgewohnt, aber für 4 Monate (für mich) kein
Problem. Im Gegensatz zu "Roebuck" und "Glenomena", welche wirklich schön sind, spart man ca 600-
700€ im ganzen Semester.
Zu "Belgrove":
Man wohnt generell in einer 3er Wohngemeinschaft, wobei jeder sein eigenes kleines Zimmer hat.
Küche mit großem Wohnzimmer, Bad/WC und Dusche teilt man sich dann. Ein großer Vorteil von
"Belgrove" ist, dass die Wohnungen einen Backofen haben, welcher in den neueren Wohnheimen fehlt
(diese haben dafür eine Mikrowelle).
Andere Kommilitonen haben sich auch für weniger Geld eine Wohnung in der Stadt gemietet, was
natürlich auch wieder Vor-und Nachteile bietet.
Universität
Das UCD liegt ca. 5 km südlich vom Stadtzentrum und ist mit den Buslinien 39a (hält auf dem Campus),
145 und 46a (halten vor dem Campus) gut zu erreichen. Bezüglich dem Busfahren würde ich mir eine
Student Travelcard (erhältlich im "Tunnel" zur Bibliothek) besorgen, denn damit bekommt man die
Tageskarten in der Buszentrale günstiger. Zu unserer Zeit hat damit die 30 Tageskarte (gilt wirklich an
30 beliebigen Tagen) 82 € gekostet.
Der Campus ist recht weitläufig, aber dennoch kann man in 10 Minuten alles zu Fuß erreichen und auch
die Wohnheime liegen mehr oder weniger in gleicher Entfernung zu den Hörsälen.
Auf dem Campus gibt es einen kleinen Supermarkt "Centra", wo man alles nötige einkaufen kann, aber
leider schwer überteuert. Wenn man ca. 20 Minuten zu Fuß läuft, kommt man zu einem riesigen
Supermarkt "Tesco", wo man sich mit allem möglichen eindecken kann. Diesbezüglich 2 Tipps:
Entweder den Bus Nr.3 nehmen, der direkt auf dem Campus hält und einen vor die Tür des
Supermarktes fährt oder für einen Aufschlag bei "Tesco" online bestellen und sich beliefern lassen. Bei
uns haben sie aber generell zu wenig Wasser geliefert, daher bin ich nicht ganz so zufrieden mit diesem
Service.
Die Bibliothek an der Uni ist recht groß, aber wen man Probleme hat ein bestimmtes Buch zu finden,
dann gibt es genügend Informationsschalter, an die man sich wenden kann.
Die Universität bietet auch eine große Vielzahl an Sportvereinen, als auch viele "Societies" (Law,
History, div. Sprachen) an. Es gibt auch extra eine Einführungsstunde in die irischen Sportarten wie
Gaelic Football und Hurling. Auch wenn man nie so gut werden kann, wie die Iren sollte man sie
zumindest mal ausprobiert haben. Ich habe mich aus Spaß der Juggling Society und dem Rifle Club
angeschlossen. Eins der Highlights für mich war ein Luftgewehrwettbewerb gegen "Trinity".
Kurse
In der ersten Uniwoche wird man mit Hilfe seines Learning-Agreements in seine 6 Kurse eingeschrieben
und hat noch 2-3 Wochen Zeit sich seine Wahl zu überlegen und umzuwählen. Allerdings kann man nur
mit den Kursen tauschen, die man als seine 10 Favoriten vorab in Deutschland angegeben hat. Daher
überlegt euch vorher eine Reihenfolge von 10 Kursen, die euch am meisten interessieren und die Ihr
besuchen würdet. Den Kurs "Microeconomics II" hätte man nur mit einer Ausnahmegenehmigung der
Heimatuniversität wählen dürfen, aufgrund irgendeiner Lehrplanumstellung. Aber vielleicht ändert sich
das nächstes Jahr wieder.
Die Kurse an der UCD sind im Vergleich zu Frankfurt natürlich viel kleiner, wobei die beiden Economics-
Kurse in größeren Hörsälen stattfinden. Ein weiterer Unterschied ist, dass an der UCD viel Wert auf
zusätzliche Assignments gelegt wird, womit man unter dem Semester teilweise sehr gut beschäftigt ist.
Je nach Kurs arbeiten die Dozenten auch viel mit Literatur, die man sich im Campus Bookshop kaufen
kann. VIEL preisgünstiger ist es jedoch diese über Amazon.co.uk zu bestellen oder sich auszuleihen
und zu kopieren.
Eine Anmerkung vorab: von meinen Kursen eignete sich nur Consumer & Buyer Behaviour zum
Schreiben einer Seminararbeit.
MKT 30040 - Consumer & Buyer Behaviour:
Dozent: Andrew Keating
Credit Points: 5 ECTS
Assessment: Group Project (30%) und Final Exam (70%)
Zeitanspruch: 1 Vorlesungen à 100 min pro Woche
Bewertung: empfehlenswert
Der Marketing-Kurs von Andrew Keating geht schon fast ein wenig in die Richtung Psychologie. Was
motiviert einen Menschen ein Produkt zu kaufen? Funktioniert "subliminal advertising"? Wie läuft der
Entscheidungsprozess für ein Produkt ab, wo sind diesem Grenzen gesetzt? Wie lernt der Mensch?
Wie erlebt der Konsument seine Umwelt und wie kann der Marketing-Manager diese Prozesse
beeinflussen? Sehr lebendig und anschaulich führt Mr. Keating durch den Kurs und bietet Antworten zu
oben genannten Fragen. Vom Unterricht war es der unterhaltsamste Kurs. Dennoch ist zu sagen,
dass der Kurs recht aufwendig ist. Zu jedem Thema sind ein Kapitel im Buch zu lesen und außerdem
noch 1-2 verpflichtende Paper (im Schnitt 5 Seiten) zu lesen. Die Texte sind nicht schwer und lesen
sich auch recht gut, aber das ganze benötigt doch VIEL Zeit.
In 2er-Gruppen (die selbst zu bilden sind) soll man 2 Konsumenten interviewen zu einem Thema seiner
Wahl. Die Interviews sollen dann analysiert werden. Am Anfang klang es doch recht anspruchsvoll, aber
nachdem wir erst mal ein Produkt gefunden und Interviews geführt hatten, fiel es uns nicht mehr ganz
so schwer, die Aussagen auf das Gelernte anzuwenden. Nach Rücksprache mit Mr. Keating ist es auch
kein Problem hier sein Seminar zu schreiben.
Die Paper und Texte werden nicht in der Stunde abgefragt, jedoch waren sie für die Klausur sehr
hilfreich. Die Klausur bestand aus 5 Fragen (mit Teilfragen), wovon 3 auszuwählen waren. Auch wenn
der Kurs zeitintensiv war, kann ich ihn vor allem wegen des Seminars empfehlen.
ECON 30180- Industrial Economics:
Dozentin: Sarah Parlane
Credit Points: 5 ECTS
Assessment: Midterm (40%) und Final Exam (60%)
Zeitanspruch: 2 Vorlesungen à 50 min. pro Woche
Bewertung: empfehlenswert
Das ist wohl der Standard-Kurs der Frankfurter, denn alle von uns haben ihn belegt. Der vermittelte
Stoff baut auf Kenntnissen der Mikroökonomie und von Management auf und geht noch ein bißchen
tiefer. So werden z.B.: Limit und Predatory Pricing unter Unsicherheit als auch verschiedenste
strategische Entscheidungsmodelle besprochen. Die Klausur bestand zu 1/3 aus einem Aufsatz zu
einem bestimmten Thema und für den Rest sind 2 von 3 Aufgaben mit verschiedenen Teilaufgaben
rechnerisch zu lösen. Da der Kurs recht mathelastig ist und die Grundmodelle bekannt sind, kann ich
ihn nur empfehlen. Nur einschränkend möchte ich erwähnen, dass Sarah Parlane sehr sympathisch
und hilfsbereit ist, aber wenn Ihr niemand eine Frage stellt, dann erklärt sie teilweise SEHR schnell.
Falls man dann etwas nicht verstanden hat, wiederholt sie es trotzdem sehr gerne.
ECON 30130- Apllied Econometrics I
Dozentin: Vincent Hogan
Credit Points: 5 ECTS
Assessment: 2 Assesments (20%) und Final Exam (80%)
Zeitanspruch: 2 Vorlesungen à 50 min. pro Woche
Bewertung: empfehlenswert
Dieser Economics-Kurs baut auf den Grundkenntnissen der Statistik auf. Es werden reale Daten benutzt
um verschiedene Hypothesen mit Hilfe der Statistik Software "STATA" abzulehnen. Ich fand besonders
gut, dass man hier auch mehr praktisch arbeiten konnte. So gab es hier auch ein freiwilliges Mentorium
und Aufgaben, um sich mit STATA vertraut zu machen. Wenn man etwas nicht verstanden oder
Probleme mit STATA hatte, konnte man 3 mal die Woche ins Mentorium gehen, wo ein PhD-Student
einem geholfen hat. Sich ein wenig mit der Software vertraut zu machen ist ratsam, da während des
Semesters 2 Assignments damit bearbeitet werden müssen. Die Klausur enthält dagegen keine Frage
zu STATA, sondern besteht aus 40% rechnen und 60% Theorie. Mir hat dieser Kurs sehr viel Spaß
gemacht und kann ihn nur empfehlen. (vorausgesetzt man steht mit Statistik nicht auf dem Kriegsfuß).
FIN30170- Advanced Corporate Finance:
Dozentin: Louis Murray
Credit Points: 5 ECTS
Assessment: Company Report (30%) und Final Exam (70%)
Zeitanspruch: 1 Vorlesungen à 100 min pro Woche
Bewertung: empfehlenswert
Dieser Kurs baut auf den Grundkenntnissen, die man in Frankfurt schon erlernt hat auf und greift neue
Themen auf. So werden z.B.: die Restriktionen zu den Mogdiliani-Miller Theorien untersucht (tax shield,
financial distress) und auch generell unbekannte Themen Mergers & Aquisitions angerissen. Der Dozent
Louis Murray erklärt sehr verständlich die Theorie, wobei er sich sehr am Lehrbuch von Brealey, Myers,
Allen (die hinteren Kapitel) hält. Als Assignment durfte man sich in einer Gruppe eine Firma aussuchen
und die gelernte Theorie darauf anwenden. Die Klausur bestand aus 6 Themen, wobei nur 4 bearbeitet
werden mussten. Ein Drittel von der Klausur beinhaltete auch rechnen.
Da für mich ein großer Teil neu war, kann ich den Kurs nur empfehlen. Inwieweit ein "Finanzler" an dem
Kurs Spaß hat, kann ich nicht beurteilen.
BMGT 20010-Operations and Supply Chain Management:
Dozentin: Gerard "Gerry" Ryan
Credit Points: 5 ECTS
Assessment: Presentation (10%), Case Study (20%) und Final Exam (70%)
Zeitanspruch: 1 Vorlesungen à 100 min pro Woche
Bewertung: empfehlenswert
Operations and supply Chain Management ist ein Kurs, den ich gewählt habe, da es mal etwas ganz
anderes ist, als dass was man aus Frankfurt kennt. Der Dozent Gerry Ryan erklärt zwar zum einen gut,
aber das macht er so langwierig, dass teilweise die Gefahr besteht, doch nicht mehr zu zu hören. Dies
wiederum kann sehr gefährlich sein, da er seine Zusatzinformationen auch gerne in der Klausur abfragt.
Zu Anfang wurde man vom Dozenten in große Gruppen eingeteilt und sollte zuerst eine kleine "Case
Study" zu einem bestimmten Thema präsentieren. Die Präsentation sollte man am Ende der Stunde für
ca. 7-10 Minuten halten. Das zweite Assignment war eine schriftliche Ausarbeitung zum gleichen Case,
jedoch sollte man auch angrenzende Themen aufgreifen. Auch wenn die Gruppenarbeit mir den Iren
teils schleppend verlief, fand ich diesen Kurs gut und kann Ihn auch empfehlen.
MKT 30060-Strategic Market Management
Dozentin: Cathy McGouran , Alan McCormack
Credit Points: 5 ECTS
Assessment: Midterm (40%) und Final Exam (60%)
Zeitanspruch: 1 Vorlesungen à 100 min pro Woche
Bewertung: nicht empfehlenswert
An diesen Marketing-Kurs hatte ich die höchsten Erwartungen, da die Beschreibung im Internet sehr
gut klang. Jedoch wurde ich schwer enttäuscht. Die Besonderheit dieses Kurses war eine Neuerung:
die ersten 50 Minuten gab es eine normale Vorlesung und die zweite Hälfte wurde für jeweils zu 2
studentischen Präsentationen zu dem jeweiligen Thema genutzt. Zu aller erst: dieser Kurs wurde nicht,
wie die anderen von einem Professor gehalten, sondern nur von 2 PhD-Studenten. Dieser Kurs wurde
2xmal die Woche angeboten, wobei man zu einem Termin fest zugeteilt wird. So hatte ich das
Vergnügen mit Cathy, die im Vergleich zu Alan (er hatte ein paar Mal Vertretung bei uns) schlechter
erklärte. Oftmals lief Ihr auch die Zeit davon und Folien wurden einfach ohne Erklärung weitergeklickt.
Apropos, die Folien fand ich persönlich sehr schlecht und auch das Lehrbuch ist sehr allgemein gehalten
und hat wenige Überschneidungspunkte mit dem Skript. Leider habe ich zu spät gemerkt, dass der Kurs
nicht meinen Vorstellungen entspricht, daher konnte ich ihn auch nicht mehr wechseln.
Während des Semesters waren 2 Assignments in Gruppen zu bearbeiten: zum einen eine Präsentation
zu einer vorgegebenen Firma, die recht streng bewertet wurde. Zum anderen ein Company Report zu
einer Firma, die man sich selbst aussuchen konnte. Hier -muss ich wirklich sagen- hat sich die Mühe
gelohnt und wurde auch dementsprechend honoriert.
Die Klausur am Ende des Semesters besteht aus 5 Fragen, von denen man 3 beantworten muss.
Aufgrund der schlechten "Qualität" der Lernmittel war das Lernen sehr mühsam und die Klausur lief bei
mir nicht so gut wie gewünscht. Wenn ich zurück denke, wie sehr ich mich über das alles geärgert habe,
kann ich nur sagen: wenn euch das Thema interessiert, guckt ihn euch mit Vorsicht an und zur Not
wechselt Ihr noch, falls er nicht besser geworden ist.
Dublin
Irlands Hauptstadt hat ca. 600.000 Einwohner und im Großraum Dublin wohnen bis zu 1 Million
Menschen. Wie in jeder Großstadt gibt es hier vor allem in den Haupteinkaufsstraßen: Grafton Street
und rund um die O'Connell Street die Gefahr von Handtaschendieben. Einer Kommilitonin wurde
unglücklicherweise das Portemonnaie geklaut.
Auch wenn es sehr touristisch ist, empfehle ich am Anfang eine Stadtrundfahrt mit den jeweiligen
Sightseeing-Bussen zu machen, da man sich so einen guten Überblick über die Stadt machen kann.
Zusätzlich werden einem auch ein paar kleine historische Fakten und Geschichten erzählt. Wer noch
mehr über die Geschichte der Stadt erfahren will, dem kann ich nur einen Stadtrundgang von
"Sandeman's New Dublin Tours" empfehlen. Diese dauern 3 ½ Stunden und sind sehr informativ, als
auch unterhaltsam. Das Beste ist, sie sind gratis. Die Tourguides freuen sich aber am Ende über eine
"Spende", die die Teilnehmer freiwillig geben, in Abhängigkeit davon wie gut Ihr die Tour fandet. Aber
auch deshalb sind die Touren auch sehr gut gemacht.
Die Stadt ist nicht besonders groß, aber bietet viele Möglichkeiten zum Einkaufen, Feiern und Kultur
erleben.
Shoppen: Grafton Street, St.Stephens Green Shopping Center, die Straßen rund um die O'Connell
Street, Dundrum Shopping Center
Sightseeing: Dublin Castle, Guiness Brauerei, zahlreiche Museen, Phönix Park, Killmainham Goal,
St.Patricks Cathedral etc.
Pubs: zahlreiche Pubs in Temple Bar (teilweise sehr touristisch) ansonsten meine Favoriten:
Porterhouse, Messrs Maguire, O'neills (Essen mit gutem Preis/Leistungsverhältnis), Murrays
(übertragen auch die Bundesliga: www.sports-in-bars.ie ) und viele, viele mehr.
Ausflüge: Halbinsel Howth (sehr schön zum "Wandern"), Wicklow Mountains & Glendalough
(Klosterruinen schön in der Natur gelegen, mit zwei schönen Seen)
Reisen
Irland ist ein wunderschönes Land und daher haben 2 Kommilitonen und ich uns entschlossen schon
anderthalb Wochen vor Beginn der Einführungswoche nach Irland zu fliegen. Wir trafen uns einmal kurz
vorher um die Route und die Details abzuklären. Da die Zeit während des Semesters knapp werden
kann, empfehle ich auf jeden Fall, vorher so viel wie möglich zu reisen. Wir haben in nur 9 Tagen einmal
die Insel umrundet und vielfältige Eindrücke gesammelt. Zur groben Orientierung hier unsere Route:
Dublin-Belfast-Buncrana-Sligo-Galway-Limerick-Killarney-Cork-Kilkenny-Dublin. Die wichtigsten
touristischen Ziele sollten auf jeden Fall auf eurer Liste auftauchen: Belfast, Cliffs of Moher, Giant's
Causeway, Killarney Nationalpark. Aber das sind nur meine persönlichen Favoriten und ansich gibt es
soviele schöne Orte in Irland zu entdecken. Am besten fragt Ihr Leute vor Ort, die können euch bestimmt
auch noch ein paar Geheimtipps geben. Für Hostels: www.hostelworld.com
Am besten bucht Ihr den Mietwagen schon in Deutschland, das sollte generell günstiger sein als vor
Ort. Und wenn Ihr einen Fahrer habt, der über 25 ist, ist der Mietwagen noch günstiger, denn unter 25
ist die Versicherung teurer. Und unter 23 Jahren wird es immer schwieriger einen Anbieter für
Mietwagen zu finden.
Fazit
Das Auslandssemester am UCD war wirklich sehr aufregend und rückblickend bin ich sehr zufrieden
hierhin gegangen zu sein. Die Iren sind wirklich ein gastfreundliches und hilfsbereites Volk. Da es unter
dem Semester viele Assignments gibt, muss man für sich zwar eine gesunde "Work-Life-Balance"
finden jedoch bleibt noch genügend Zeit um mit Freunden ins Pub / Club zu gehen oder sich einem
Sportclub anzuschließen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Kontakt zu anderen
Austauschstudenten, z.B.: aus Spanien.
Das einzige was nicht so schön ist, dass Irland sehr teuer ist. Auch wenn man immer mal wieder einen
Aldi findet, kann man diese Preise nicht mit den deutschen Vergleichen.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß in Dublin.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der
University College Dublin (UCD), Irland
WS 2011/12
Von Christoph Hartel
Allgemeines
Wenn ihr diesen Erfahrungsbericht lest, seid ihr wahrscheinlich entweder dabei euch über die
Bewerbung für ein Auslandssemester in Irland zu informieren oder der Aufenthalt steht bereits kurz
bevor. Falls ihr noch dabei seid eine Universität für eure Bewerbung auszuwählen, so ist die UCD sicher
die richtige Wahl! Neben vielen universitären und sprachlichen Erfahrungen konnte ich einerseits viele
„Internationals“ und andererseits ein wunderbares Land kennenlernen. Diese Punkte werde ich in den
folgenden Absätzen näher erläutern und hoffe euch damit einen interessanten Ausblick geben zu
können!
Anreise
Bereits einige Monate vor dem Beginn meines Aufenthalts habe ich mich mit meinen Kommilitonen
getroffen, die, wie ich ein Auslandssemester an der UCD verbringen wollten, um gemeinsam die Anreise
zu planen. Mit diesen buchte ich einen Lufthansa Flug, der aufgrund des höheren Gepäcklimits und des
nur unwesentlich teureren Preises zu den bekannten Billig-Airlines, eine gute Entscheidung war. Im
Rahmen der Vorbereitung verständigten wir uns auch auf einen Road-Trip, den wir in der Woche vor
dem offiziellen Beginn an der UCD machen wollten. Dazu später mehr.
Am Flughafen in Dublin angekommen empfiehlt es sich bei der ersten Anreise in jedem Fall den
„Aircoach“ zu nehmen. Dies ist ein etwas teurer Schnellbus, der an nur wenigen Haltestellen hält und
es ohne Umsteigen möglich macht, an die UCD zu kommen. Insbesondere mit Gepäck ist der Aircoach
den Mehrpreis zu den normalen Bussen wert.
Unterkunft
Mein Zimmer bezog ich im Wohnheim „Roebuck Hall“. Vorzüge dieser Unterkunft sind, dass alle Zimmer
ein eigenes Bad besitzen und im Nebengebäude ein kleines Fitnessstudio zur kostenlosen Nutzung
bereit steht. Einen etwas negativen Beigeschmack verursacht der im Vergleich zu den anderen
Wohnheimen etwas höhere
Mietpreis, der wesentlich über Frankfurter Mietniveau liegt.
Alternativ kann ich die „Merville“ Residences empfehlen, die teilweise erst vor Kurzem renoviert wurden
und auch einen guten Standard bietet.
Von einer Wohnung bzw. einem Zimmer in der Stadt würde ich persönlich eher abraten, da der größte
Teil der Internationals auf dem Campus wohnt und folge
dessen viele Aktivitäten von dort aus starten.
Universität
Beim ersten Eintreffen auf dem Belfield Campus der UCD
wird euch insbesondere die Größe beeindrucken, sodass die
erste Orientierung zunächst schwerfallen wird. Anders als in
Deutschland üblich, umfasst der Campus der Universität fast
eine kleine eigene Stadt. Neben großen, hervorragend gepflegten
Sportanlagen gibt es ein Student-Restaurant, eine Student-Bar, einen kleinen Supermarkt und in
Zukunft sogar eine Schwimmhalle.
Als Exchange-Student des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften habe ich an der Quinn School
studiert. Diese ist in einem der neusten Gebäude der UCD beheimatet und bietet auch Möglichkeiten
zum Drucken und Kopieren. Zusätzlich ist im Erdgeschoss das Auslandsbüro für die Business-
Studenten untergebracht, das sich mit dem Auslandsbüro des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften
an der Goethe-Uni vergleichen lässt.
Um den vollen Workload von 30 ECTS anerkannt zu bekommen, habe ich 6 Module belegt
Advanced Corporate Finance (Louis Murray):
Inhaltlich vergleichbar mit Finanzen 2 und 3 in Frankfurt. Die Problematik des Moduls bestand darin
dem rhetorisch nicht sonderlich begabten Dozenten zu folgen. Die Gestaltung der Präsentations-Slight
war oberflächlich, welches die Klausurvorbereitung nicht vereinfachte und die Zusammenhänge nicht
immer umfassend darstellte.
Industrial Economics (Sarah Palane)
Dieses Modul ist vergleichbar mit dem Modul „Management“ bzw. baut auf diesem auf. Die Dozentin ist
zwar gebürtige Französin, jedoch vielleicht auch gerade deswegen sehr gut zu verstehen und wirklich
immer sehr bemüht. Den Kurs kann ich zweifelsohne empfehlen und wird, wie die Erfahrung gezeigt
hat, immer von sehr vielen Exchange-Students besucht. Es wird ein Midterm (zählt 30% der
Gesamtnote) geschrieben.
Microeconomics I (Ron Davies/Kanika Kapur)
Ist die zweite Stufe der Makroökonomie Module an der UCD. Vorgeschaltet ist noch ein Einführungskurs
für irische Studenten des ersten Jahres. Auch, wenn der Kurs einige Iren vor größere Problem stellt, so
ist er für Frankfurter Austauschstudenten sehr gut machbar. Zu beachten ist jedoch die regelmäßige,
verpflichtende Abgabe von Online-Assignments (15%) und ein Midterm (25%).
Financial Accounting 2 (Niamh Brennan)
Der aus meiner Sicht anspruchsvollste Kurs, den ich an der UCD belegt habe. Zwar sind die Grundlagen
aus entsprechenden Frankfurter Accounting Modulen durchaus vorhanden, jedoch ist die
Herangehensweise teilweise etwas anders als in Deutschland. Wer sich im späteren Verlauf seines
Studiums auf Accounting spezialisieren, für den kann der Kurs aber durchaus in Frage kommen. Zwei
Midterms, die 15% und 25% zur Endnote beitragen.
International Monetary Economics (Karl Whelan)
Mein interessantester Kurs, den ich in Irland belegt habe. Thematisch geht es um internationale
Geldpolitik und Zentralbanken. Der Dozent Karl Whelan ist selbst ehemaliger Zentralbanker, hat
jahrelang für die Fed und EZB gearbeitet. Seine Vorlesungen werden teilweise noch unter Wochenfrist
mit Hinblick auf aktuelle Ereignisse geändert. Das Midterm (30%) ist anspruchsvoll aber mit einer guten
Vorbereitung machbar.
International Financial Management (Elaine Hutson)
Dieser Kurs befasste ich hauptsächlich mit Aspekten der Makroökonomie, wie Wechselkursrisiken und
–absicherung. Da diese Thematiken in Frankfurt nicht in voller Breite in den ersten Semestern
besprochen werden, kann man durchaus einiges an neuem Wissen aufbauen. Oberflächlich wurde auch
auf Optionsbewertung eingegangen.
Sehr interessant war das vorgeschriebene Assignment (30%), das auch als Seminar für die Goethe-
Uni anerkannt werden kann. Unser Thema war „Eurozone Crisis“, welches in einer Kleingruppe
bearbeitet werden sollte.
Dublin
Die irische Hauptstadt besticht durch ihre historischen Gebäude, ausgeprägte Pubkultur und ihr
pulsierendes Leben. Während das „restliche“ Irland eher ländlich geprägt ist und mit einer
beeindruckenden Natur für sich wirbt, so ist die einzige Großstadt Irlands stets von Leben erfüllt.
Die zahlreichen Pubs im Viertel Temple Bar sind legendär und laden euch zu vielen gemütlichen
Abenden bei Livemusik und Guinness ein. Insbesondere in den ersten Wochen kann es nicht schaden
an einer der kostenlosen Stadtführungen teilzunehmen, die von der Universität angeboten werden.
Dabei werden die wichtigsten Geschehnisse der irischen Geschichte kurz angesprochen und einige
historische Denkmäler und Gebäude gezeigt.
Reisen
Als sehr gute Möglichkeiten das Land zu
erkunden und auch ab und an die Hauptstadt zu
verlassen, sind die Angebote der Erasmus
Society und des International Office
anzusehen. Dabei werden einerseits
Wochenendfahrten in die touristischen
Hauptstädte Galway, Cork und Belfast
organisiert und andererseits Tagesausflüge in
die nähere Umgebung Dublins angeboten. Während sich die
Kosten für Wochenendfahrten auf ca. 100€ (inkl. Fahrt, Unterkunft, Eintritte) belaufen, so
sind die eintägigen Ausflüge meist sehr günstig.
Wenn ihr an Sightseeing kombiniert mit ausgeprägten Abendveranstaltungen und langen Nächten
interessiert seid, dann ist eine Fahrt der Erasmus-Society genau das richtige für euch.
In jedem Fall solltet ihr einen Road-Trip durch Irland machen, sofern ihr die Möglichkeit dazu habt.
Gemeinsam mit 3 weiteren Kommilitonen sind wir eine Woche vor Semesterstart angereist, haben einen
Mietwagen geliehen und sind zu einer Rundreise aufgebrochen. Insbesondere unsere Spontanität hat
uns einen tiefen Einblick in Land und Leute geben können. Ohne größere Planungen haben wir uns
jeden Abend eine Unterkunft (Hostel/B&B) gesucht. Nach gut einer Woche und 2000 km waren wir um
viele interessante Erfahrungen und Eindrücke eines sehr schönen Landes reicher.
Praktisches/Vorbereitung
- Eine Auslandskrankenversicherung ist zwingend notwendig. Als Anbieter kommt eine
Zusatzpolice eurer Krankenversicherung oder z.B. eine ADAC-Auslandskrankenversicherung
in Frage. Achtet dabei auf mögliche Gebühren für Arztbesuche, ähnlich der deutschen
Praxisgebühr.
- In der Regel ist es nicht notwendig ein neues Konto zu eröffnen. Der Papierkram und diverse
Anträge zur Eröffnung/Schließung sprechen dagegen. Gut fahrt ihr mit einer deutschen
Kreditkarte, die euch kostenlose Bargeldabhebungen im Ausland erlaubt (z.B. die Visa-Card
von Comdirect). Mit einem Online-Banking Zugang lassen sich alle anderen Bankgeschäfte,
wie gewohnt tätigen. Eine Umstellung auf SMS-Tan kann sehr praktisch sein.
- Jede Busfahrt muss in Irland einzeln mit Münzgeld (!) bezahlt werden, Scheine werden nicht
angenommen. Ein Semesterticket, wie in Deutschland gibt es nicht. Zeitkarten gibt es in Form
von 30 Tage-Tickets, die sich aber in der Regel nicht rentieren.
- In den ersten Tagen des Semesters finden mehrere organisierte, kostenlose Fahrten zu Ikea
statt. Dabei könnt ihr euch mit der nötigen Küchenausstattung, Bettzeug und verschiedenen
Kleinigkeiten für eure Zimmer eindecken.
- Beachtet unbedingt die Tatsache, dass das Mindestalter für das Nutzen eines Mietwagens 23
Jahre ist. Falls ihr einen Road-Trip plant, am besten im Vorfeld über Tarife und Bestimmungen
informieren.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der
University College Dublin (UCD), Irland
Wintersemester 2011/12
Von Florian Bock, [email protected]
In dem folgenden Erfahrungsbericht möchte ich euch meine Eindrücke über mein Auslandssemester
am University College Dublin schildern. Bei weiteren Fragen könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben.
ANKUNFT/RUNDREISE
Nach der Zusage des Auslandsbüros der Universität Frankfurt für das Auslandssemester habe ich mit
drei weiteren Austauschstudenten recht früh Hin- und Rückflug mit Lufthansa nach Dublin gebucht. Es
gibt mit Aer Lingus und Ryanair zwei weitere Airlines, die von Frankfurt bzw. Frankfurt Hahn nach Dublin
fliegen. Jedoch bietet Lufthansa wegen der höheren Freigepäckgrenze meiner Meinung nach das beste
Preis-/Leistungsverhältnis.
Wirklich empfehlenswert ist, vor
dem Semesterstart ein Auto zu
mieten und eine kleine Rundreise
durch Irland zu unternehmen. Wir
starteten in Dublin und fuhren in 6
Tagen unter anderem nach
Belfast, Londonderry, Sligo,
Galway, Ring of Kerry und
Kilkarney.
Den Mietwagen haben wir am
Flughafen in Dublin
zurückgegeben und sind dort von
UCD-Studenten empfangen
worden. Hier gab es die ersten Informationen sowie eine irische O2-Mobilfunkkarte für alle
Austauschstudenten. Vom Flughafen ging es mit dem Aircoach zum Campus (Dauer: ca. 50 min,
Kosten: 7-8 €/Fahrt). Alternativ kann man auch mit dem öffentlichen Bussen zum Campus gelangen.
Die Fahrt ist günstiger, dauert aber aufgrund vieler Haltestationen auch fast doppelt so lange.
Danach ging es zum Einchecken in ein großes Zelt auf den Campus. Hier bekommt man eine Woche
vor Vorlesungsbeginn den Studentenausweis, der auch als Türschlüssel zu meinem Apartment/Zimmer
diente.
In der Woche vor Beginn der Vorlesung fanden erste Orientierungsveranstaltungen und organisierte
Fahrten zu IKEA statt. Man lernt bei verschiedenen Veranstaltungen schnell andere
Austauschstudenten kennen.
In der zweiten Vorlesungswoche findet die sogenannte Fresher`s.Week statt. Fast alle Societies und
Sportgruppen stellen sich hier vor. Einen Beitritt zu einer Society kostet meist 2 € und ist eine gute
Möglichkeit irische Studenten kennen zu lernen. Besonders zu empfehlen sind die Erasmus Society
Network (ESN) und die International Student Society (ISS).
WOHNHEIM
Einige Wochen vor Beginn des Auslandssemesters bekam ich per Mail Informationen über die
Wohnheime auf dem Campus und deren Onlinebewerbung zu einem bestimmten Tag. Jedoch hat sich
die eigentlich schnelle Onlinebewerbung bei uns wegen Überlastung der UCD-Server mehrere Tage
hingezogen.
Ich habe in der Roebuck Hall auf dem Belfield Campus gewohnt. Dieses Wohnheim besteht aus 3
Häusern mit recht modernen 6er-Apartments. Die Zimmer sind jeweils mit eigenem Bad ausgestattet.
Die Küche und der Wohnbereich werden mit den anderen 5 Mitbewohnern, die ich vorher nicht gekannt
habe, geteilt. Die Küche in der Roebuck Hall beinhaltet zwei Kühlschränke, einen Toaster und ein Herd.
Im Gegensatz zu anderen Wohnheimen gibt es hier keinen Backofen, jedoch eine Mikrowelle. Bei
Einzug gab es weder Besteck, Teller oder Kochtöpfe. Diese haben wir ebenso wie die Bettwäsche bei
IKEA gekauft. Neben der Roebuck Hall gibt es ein kleines, neues Fitnessstudio, das von Bewohnern
rund um die Uhr kostenlos benutzt werden kann, und eine Wäscherei mit Waschmaschinen und
Trocknern. Das Wohnheim Roebuck Hall ist - abgesehen von Roebuck Castle (das Mahlzeiten
beinhaltet) - das teuerste Wohnheim. Trotz der hohen Miete würde ich wieder in diese Wohnheim
ziehen, da man dort gut wohnt und Möglichkeiten hat, Studenten aus anderen Ländern kennen zu
lernen.
CAMPUS
Auf dem Campus gibt es einen kleinen Supermarkt, eine
Postoffice, eine Bank sowie die sogenannte Studentbar. Der
Belfield-Campus ist - im Vergleich zum Frankfurter Campus -
recht groß mit vielen Sportplätze sowie einer Laufstrecke, die
um den Campus führt. Das Essen in der UCD Mensa auf dem
Campus ist mit über 5 Euro recht teuer.
Der Campus liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums von
Dublin. Man fährt mit dem Bus ca. 30 Minuten in die Stadt. Nachts kam man meist mit anderen
Kommilitonen mit einem der zahlreichen Taxis günstig zurück zum Campus.
STUDIUM/KURSE
Die meisten Vorlesungen finden in der modernen Quinn School of Business sowie dem Newman
Building statt. Eine Vorlesungsstunde dauert 50 Minuten. Gibt es ei
Doppelstunde wird meist eine Pause nach der ersten Stunde gemacht.
1. Microeconomics I
Dieser Kurs ist für die irischen Studenten nach "Principles in Micro" die zweite Veranstaltung über
Mikroökonomie. Die Vorlesung wird in der ersten Hälfte von Ron Davies, einem Amerikaner, und in der
zweiten Hälfte von der Irin Kanika Kapur gehalten und gibt einen guten Überblick über die
Mikroökonomie. Die Endnote besteht aus 6 Online-Assignments (15%), einem Midtermexam (25%)
sowie einem Endklausur (60%).
2. Financial Accounting 2
Financial Accounting 2 wird von Niamh Brennan, einer irischen Professorin, gehalten und hat die
Erstellung von Jahresabschlüssen nach Internationalen Rechnungslegungsstandards zum Inhalt. Die
Endnote setzt sich aus einem „Open Book Test“ (15%), einem Multiple-Choice Test (25%) und einer
Endklausur (60%) zusammen.
3. International Financial Management
Die Vorlesungen wurde gehalten durch die Australierin Eliane Hutson und die Irin Elaine Lang. Es ist
ein interessanter Kurs über Wechselkurse und die Absicherung von Wechselkursrisiken. Die Endnote
bestand aus einem Gruppenaufsatz über die Eurokrise (30%) und einer Endklausur (70%).
4. Industrial Economics
Industrial Economics behandelt hauptsächlich Monopol-, Oligopoltheorie sowie spieltheoretische
Modelle. Die Französin Sarah Palarne macht einen sehr engagierten Eindruck. Die Endnote besteht
aus einem Midtermexam (30%) sowie einer Endklausur (70%).
5. Advanced Corporate Finance
Advanced Corporate Finance versucht einen Überblick über verschiedene Themengebiete zu geben
(CAPM, Risk Management, Valuation, Agencyproblems etc.). Jedoch waren die Folien von Professor
Louis Murray nicht sehr gut und recht unstrukturiert. Die Note setzte sich aus einer Gruppenanalyse
über ein internationales Unternehmen (30%) und einer Endklausur (70%) zusammen.
6. International Monetary Economics
Sehr lehrreicher Kurs, der große Teile der Geldpolitik abdeckt. Professor Karl Whelan, ein ehemaliger
Notenbanker, hat mit gutem Kursmaterial die Verbindung zwischen volkswirtschaftlichen Theorien und
aktuellen Problemen Europas und Irlands hergestellt. Für mich der interessanteste Kurs. Die Benotung
bestand aus einem Multiple-Choice-Test (30%) und einer Endklausur (70%).
LEBENSHALTUNGSKOSTEN/EINKAUFSMÖGLICHKEITEN
Dublin ist eine schöne Stadt mit recht hohen Lebenshaltungskosten. Der Supermarkt „Centra“ auf dem
Campus bietet neben einem warmen Imbiss fast alle täglichen Lebensmittel an. Preislich liegt er etwas
über dem irischen Niveau. Gute Alternativen sind ein Lidl (ca. 10 Minuten mit dem Bus) und der Tesco-
Lieferservice, der gegen eine geringe Gebühr Lebensmittel nach Hause liefert.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der
University College Dublin (UCD), Irland
WS 2011/12
von Martin Hähner ([email protected])
Mit diesem Erfahrungsbericht werde ich versuchen meine Erlebnisse im Auslandssemester kurz
darzustellen und einige Tipps für das Leben in Dublin zu geben. Zuallererst jedoch, möchte ich alle
ermutigen sich für Dublin und ein Auslandssemester zu bewerben. Die Erfahrungen die man macht und
die Freundschaften die man dort schließt sind unbezahlbar und es ist wahrlich nicht zu viel versprochen,
wenn man sagt, dass es die beste Zeit eures Studiums werden kann.
Anreise
Die Flüge haben drei Kommilitonen, die mit mir nach Dublin gingen, und ich schon Ende Juni gebucht.
Wir haben uns für Lufthansa entschlossen, da es zu dieser Zeit einen 30€ Rabatt gab, mit dem die Flüge
kaum teurer waren als Air Lingus – ein „Billigflieger“ der sehr günstige Füge von Frankfurt International
Airport nach Dublin anbietet. Des Weiteren hatte Lufthansa den Vorteil, dass man 23kg Gepäck
mitnehmen kann (glaubt mir: spätestens auf dem Rückflug zählt jedes Kilo).
Universität
Unterkunft:
Ich habe mich für das Leben auf dem Belfield
Campus (Hauptcampus) entschlossen und
hatte ein Appartement im Roebuck Hall
Wohnheim. Dieses Wohnheim ist sehr neu.
Man hat ein kleines Zimmer mit eigenem Bad
und teilt sich ein Wohnzimmer und Küche mit
5 weiteren Studenten. Grundsätzlich sind die
Wohnheime an der UCD stark überteuert und
man kann in der Stadt günstiger leben. Der
Vorteil des Wohnheims ist jedoch eindeutig
der rege Kontakt mit vielen anderen
Studenten. Langeweile kann so kaum aufkommen und man lernt schnell neue Leute kennen. Des
Weiteren leben die meisten Austauschstudenten in Wohnheimen, so dass es leichter ist sich mit diesen
zu treffen wenn man im Wohnheim wohnt. Speziell für das Wohnheim Roebuck Hall kann ich noch die
Empfehlung geben sich nicht unbedingt ein Appartement im Erdgeschoss zu nehmen (meistens
Appartements 1-3). Wenn man Pech hat, hat man sein Fenster sonst direkt am Haupteingang zum
Wohnheim und jeder Passant schaut einem zu wie man am Schreibtisch sitzt. Man übernimmt die
Wohnungen nur mit Möbeln, in der Küche muss man sich dadurch natürlich selbst um Teller, Töpfe, etc.
kümmern. Es werden in den ersten Wochen dafür auch Fahrten zum nächsten und einzigen IKEA
Irlands angeboten.
Campus Leben:
Die UCD besteht aus zwei Campus: Belfield und Blackrock, wobei letzterer für die Masterstudenten ist.
Neben den Wohnheimen und den Studiengebäuden befindet sich auf dem Belfield Campus ein kleiner,
etwas überteuerter Supermarkt in dem man das nötigste kaufen kann. Größere Einkäufe sollte man
eher im LIDL oder ALDI erledigen, die deutlich günstiger sind. (TIPP: Wer Getränke kaufen will, sollte
sich mit einigen anderen zusammentun und dann bei TESCO Online bestellen. Wird dann für eine
geringe Gebühr geliefert). Auch eine Apotheke, die Studentbar, Friseur, Arzt und etliche Sportanlagen
sind direkt auf dem Campus anzufinden. Der Campus ist außerdem sehr schön gestaltet mit einigen
Parkanlagen und Wegen die zum spazieren oder joggen gehen einladen.
Ein weiterer Tipp, den man beherzigen sollte: Tretet in die ESN Society bei und nutzt die Aktivitäten und
Trips die sie anbieten. Nirgends lernt man schneller Leute kennen und erlebt so viel von Irland wie hier.
Kurswahl:
Die Kurswahl verläuft online und ist recht unproblematisch. Man kann sich zunächst zehn favorisierte
Kurse raussuchen, von denen man in der Regel die ersten vier auf jeden Fall besuchen kann. Vor Ort
wählt man zwei weitere Kurse aus, damit man die volle Workload abdeckt. Achtet darauf, dass ihr in die
zehn Kurse schon die Kurse reinschreibt, die ihr später vor Ort noch dazu wählen wollt, sonst kann es
unter Umständen schwierig werden die Kurse zu besuchen die man möchte.
Die Endnote besteht meist aus Zwischenklausuren, den Mid-Terms, Hausarbeiten und einem Final
Exam. (Tipp: Für Gruppenarbeiten empfiehlt es sich einen Native-Speaker im Team zu haben.)
Ich habe folgende Kurse besucht:
Advanced Corporate Finance (Prof. Louis Murray):
Der Unterricht ist sehr monoton und es wird im Gegensatz zu den Finanzen-Kursen in Frankfurt sehr
viel Wert auf Theorie gelegt. Die Folien waren meist sehr unübersichtlich und Beispiele schlecht erklärt.
Die behandelten Themen sind interessant, werden jedoch oft nicht verständlich erklärt. Neben der
Abschlussklausur (70% der Endnote) gibt es noch Group Report (30%), in dem man ein großes
Unternehmen analysiert. In unserem Semester war die Endklausur sehr anspruchsvoll, selbst für
Studenten die in Frankfurt Finanzen als Schwerpunkt haben, da auf die Klausurthemen teils nur wenig
bis gar nicht im Unterricht eingegangen wurde.
Fazit: Interessante Themen, schwierige Klausur, bedingt empfehlenswert
Consumer & Buyer Behaviour (Dr Andrew Keating)
Sehr interessanter Kurs mit einem sehr guten Professor. Wie der Name schon sagt geht es im
Allgemeinen in diesem Kurs darum ein Verständnis dafür zu bekommen, wie Konsumenten
Entscheidungen treffen. Die einzelnen Themen werden anschaulich und lebhaft erklärt. Man merkt bei
diesem Dozenten, dass er für das Thema lebt und ihm das Unterrichten wirklich Spaß macht. Auch die
Klausur war fair gestellt. Auch hier gilt wieder: Klausur 70%, Report 30%. Der Report wurde hier in
kleinen zweier Gruppen erstellt und war sehr interessant. Ich konnte in diesem Fach meine
Seminararbeit schreiben.
Fazit: Viel Lerninhalt, spannend und interessante Vorlesungen, sehr empfehlenswert
Developing Future Leaders (Dolores Smith Heffernan)
Ist eine Art Wirtschaftsethik-Kurs in dem man vor allem das Thema der Nachhaltigkeit in der
Unternehmensführung und den Wirtschaftsmärkten behandelt. Ziel soll es sein, dass man sich selbst
weiterentwickelt und nicht nur auf den reinen Profit schaut sondern ein Gespür für moralische Themen
erhält. Die Dozentin wirkte oft sehr von sich überzeugt und wiederholte gebetsmühlenartig Woche für
Woche die gleichen Aussagen. In diesem Kurs gab es keine Klausur, dafür aber zwei individuelle
Hausarbeiten, eine Gruppenhausarbeit und eine Gruppenpräsentation. Weiterhin fließt zu 10% die
Beteiligung in die Endnote ein. Der Arbeitsaufwand war in diesem Kurs sehr hoch, wer also denkt, dass
man weniger zu tun hat, da man keine Klausur schreiben muss, irrt gewaltig.
Fazit: Arbeitsaufwand steht zu den erreichbaren 5CP in keinem Verhältnis, Vorlesungen sehr langweilig
gestaltet, nicht empfehlenswert
Industrial Economics (Dr. Sarah Parlane)
Dieser Kurs ist vergleichbar mit Mikroökonomie 1 in Frankfurt. Die Dozentin ist aus Frankreich und gibt
sich sehr viel Mühe die Inhalte für jedermann verständlich zu erklären. Man schreibt in diesem Kurs ein
Mid-Term, der relativ einfach gestaltet war. Auch die Klausur war für Frankfurter Verhältnisse leicht.
Fazit: Sehr empfehlenswert
Operations and Supply Chain Management (Gerard Ryan)
In Frankfurt findet man leider thematisch keinen vergleichbaren Kurs. Die behandelten Themen des
Supply Chain Managements waren sehr interessant. Auch hier gibt es eine Endklasur plus eine
Gruppenpräsentation und eine kurze Gruppenhausarbeit. Die Vorlesung war nicht sehr spannend
aufgebaut, der Dozent hat nur Folien abgelesen und gelegentlich Beispiele eingebaut. Der
Arbeitsaufwand in diesem Fach ist angemessen.
Fazit: Interessante Themen, keine vergleichbaren Kurse in Frankfurt, empfehlenswert
Strategic Market Management (Cathy McGouran)
Dieser Kurs dreht sich hauptsächlich um Themen wie Brands, Marktanalyse, Wettbewerbsanalyse, und
ähnliches. Die Vorlesungen sind zweigeteilt. Die erste Hälfte der Vorlesung wird von der Dozentin
gehalten, im zweiten Teil finden zwei Gruppenpräsentationen statt. Thematisch handeln die
Präsentationen von dem Thema der jeweiligen Vorlesungen, welches auf ein Unternehmen angewandt
wird. Leider muss man sagen, dass der Lerneffekt bei den Präsentationen meist auf der Strecke blieb.
Zusätzlich zu den Präsentationen wird auch hier eine Gruppenhausarbeit bewertet.
Fazit: Leider wissen die Dozenten teils selbst recht wenig über die Themen, dennoch empfehlenswert
Irland
Wenn ihr die Möglichkeit haben solltet vor Studienbeginn eine oder zwei Wochen vorher anzureisen,
nutzt die Chance! Mietet euch einen Wagen und erkundet die Insel auf eigene Faust. Wir sind eine
Woche vor Beginn angereist, haben uns ein Auto gemietet und einen kleinen Roadtrip gemacht. Die
Natur ist der Wahnsinn und unglaublich schön. Besonders Galway und der Ring of Kerry sind hierbei
zu erwähnen. Die ESN-Society bietet auch während des Semesters immer wieder Wochenendtrips an,
um Irland kennenzulernen. Diese sind wirklich empfehlenswert. Auch eine Reise nach Nordirland
(Belfast, Giant’s Causeway) sind ein absolutes Muss!
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der
University College Dublin (UCD), Irland
Wintersemester 2010/11
In Form meines Erfahrungsberichtes möchte ich nützliche Informationen und persönliche Eindrücke aus
der Hautstadt Irlands an andere Studierende und Interessierte weitergeben.
Mein Erasmus Auslandsjahr umspannte den Zeitraum von August 2010 bis Weihnachten 2010.
Anreise
Ich bin zunächst mit Airlingus von Frankfurt nach Dublin geflogen. Airlingus hat in etwa die Preise wie
Ryanair, fliegt aber direkt in Frankfurt.
In Dublin angekommen kann man vom Flughafen den Aircoach nehmen. Ein Einzelticket kostet 8 €,
nimmt man ein Returnticket sind es zwei Fahrten für 14 €. Gerade wenn man sich in Dublin noch nicht
auskennt, ist dies eine bequeme Möglichkeit ans Ziel zu kommen. Alternativ kann man mit dem
DublinBus fahren, dies ist zwar günstiger, aber es dauert länger und man muss in der Stadt umsteigen.
Ein Taxi vom Flughafen bis zum Campus kostet normalerweise zwischen 30 und 40 Euro.
Die Einschreibung läuft relativ Problemlos. Als erstes muss man seine Studentenkarte abholen, wenn
man auf dem Campus wohnt, kann man sich anschließend zu seinem Wohnheim begeben und
einziehen.
Unterkunft
Ich habe im Wohnheim Belgrove am Campus Belfield gewohnt. Zum Zeitpunkt der Ankunft wirkte es ein
wenig verlebt, kaputt und dreckig, aber während des Semesters wechselte der Besitz dieses
Wohnheims von einem privaten Eigentümer wieder zurück zur Universität und innerhalb kurzer Zeit
wurde alles repariert und ersetzt.
In Belgrove ist das Wohnheim in 3er WGs organisiert und man teilt sich das Bad, die Dusche und den
Gemeinschaftsraum. Das Zimmer ist relativ klein, aber zweckmäßig. Es ist möbliert mit Bett, Schrank
und Schreibtisch und einer Schreibtischlampe.
Obwohl es Studentenwohnheime sind, waren Sie doch verhältnismäßig überteuert. Man konnte auch
günstigere Wohnungen in der Stadt finden.
Auf dem Campus befindet sich ein Supermarkt, wo man das nötigste einkaufen kann. Günstigere
Supermärkte findet man in der Innenstadt oder etwa 20 Minuten Fußweg entfernt auch in der nähe des
Campuses.
Uni
An der UCD Quinn School of Business besucht man Vorlesungen, die für einen Undergraduate
(Bachelor) Abschluss ausgelegt sind. In vielen Kursen wird eine aktive Beteiligung an der Vorlesung
vorausgesetzt und teilweise auch benotet. Die Noten setzen sich meist aus Gruppenarbeiten und
Klausuren zusammen.
Ich besuchte folgende Kurse:
Supply Chain Management (Donna Marshall):
Supply Chain Management ist eine sehr interessanter Kurs, aber mit sehr viel
Arbeitsaufwand verbunden. Benotet wurden Anwesenheit, Mitarbeit in der Vorlesung, eine
wöchentliche Abgabe eines Kurzreports, eine Gruppenpräsentation und zwei Hausarbeiten.
Das Thema ist sehr interessant und die Dozenten schaffte es mit Ihrer ausgesprochen
polarisierenden Art den Stoff sehr anschaulich rüberzubringen und zu festigen.
International Financial Management (Elaine Hutson):
International Financial Management war ein sehr interessanter Kurs. Er handelte von
internationalen Finanzen, Wechselkursen und Währungsderivaten. Die Dozenten ging sehr
aktuell auf die Probleme Irlands ein.
Leadership & Change Management (Antonia Corrigan):
Die Dozentin ist sehr kritisch und übertreibt ein wenig. Sie überzieht die Vorlesung sehr
gerne und ist von sich selbst sehr begeistert, so dass ein Großteil von ihren eigenen
Erfahrungen berichtet wird. Stofflich war es vollkommen unbekannt, da es in der Richtung
noch keinen Kurs in Frankfurt gab. Ist aber von der Thematik sehr interessant. Antonia hat
Ihren Schwerpunkt auf de Bereich Change Management gelegt.
Die Note setzt sich aus einem Gruppenprojekt, einer Abschlussklausur und der
regelmäßigen Anwesenheit zusammen.
Advanced Corporate Finance (Abhinav Goyal, Louis Murray)
An sich ein interessanter Kurs, der den Bogen von Finanzstruktur über Bewertung bis zum
Risiko Management schlägt. Bewertet wurde ein Gruppenprojekt und die Abschlussklausur.
Am Anfang gab ein paar akustische Schwierigkeiten, man hat sich aber relativ schnell an
den Akzent des Dozenten gewöhnt.
Industrial Economics (Sarah Parlane) ist ein relativ uninteressanter Kurs für Studenten
aus Frankfurt. Etwa ¾ des Stoffes sind Bestandteile in Mikroökonomie 1 und Management.
Die Dozentin ist eine Französin, der es wirklich am Herzen liegt, dass jeder es verstanden
hat. Die Note bestand aus einer Zwischenklausur und der Abschlussklausur. Beide
Klausuren waren sehr gut machbar.
Advanced Microeconomics (Sarah Parlane) hatte die gleiche Dozentin wie Industrial
Economics. Dieser Kurs basiert ebenfalls auf dem Mikroökonomie 1 Kurs aus Frankfurt,
geht aber weiter und hat zusätzliche Elemente, die evtl. Aus Mikro 2 bekannt sind.
Benotet wurde eine Zwischenklausur und die Abschlussklausur. Beide Klausuren waren
auch hier sehr gut machbar.
Reisen in Irland
Das Land hat Einiges zu bieten, so dass man eine Reihe von Reisemöglichkeiten hat, die man auch
nutzen sollte. Ich war himmelsrichtungsmäßig überall, am besten hat mir jedoch die Küste im Nord-
Westen, Norden und Nord-Osten gefallen. Der Süden war zwar eine Reise wert, kam aber dann doch
nicht an den Norden ran. Im Norden ist es auch noch nicht so touristisch überlaufen, wie z.B. im Westen
an den Cliffs of Moher. Ich bin mit einer Gruppe von insgesamt fünf Personen zwei Wochen vor Uni-
beginn nach Dublin geflogen und wir haben zusammen ein Auto gemietet um eine Rundreise einmal
um die Insel zu machen. So haben wir innerhalb der ersten Wochen die Möglichkeit wahrgenommen
Irland kennen zu lernen ohne viel Zeit während des Semesters zu verlieren.
Bibliotheken und Fachbereichs-Infos, freie/eingeschränkte Kurswahl
Die Bibliothek kann ich nicht sehr gut beurteilen, da ich nur dorthin gegangen bin um Bücher zu suchen
und nur selten um zu lernen. Sie ist sehr gut strukturiert und ich habe jedes Buch, dass ich gesucht
habe auch bekommen können. Es bietet eine angenehme Lernatmosphere, allerdings sind die
Steckdosen ein wenig rar. Auch Online hat die Universität sehr gute Datenbanken, die sehr einfach
genutzt werden können.
Die Universität verfügt über ein weitgehend flächendeckendes W-LAN Netz, das allerdings in der
Klausurenzeit laut der Universitätsverwaltung von Zeit zu Zeit überlastet ist.
studentische Vergünstigungen, Transportmittel
Dublin hat ein sehr ausgeprägtes Busnetz, das hauptsächlich genutzt wird. Es gibt die Möglichkeit eine
studentische Vergünstigung über die studenttravelcard zu bekommen. Allerdings kann man auch ohne
diese Karte günstigere Tickets bekommen, was viele Studenten dann auch machen. Allerdings sollte
man nicht mit der Pünktlichkeit der Busse rechnen.
Außerdem hat Dublin sehr viele Taxen. Es ist sehr einfach einen guten Preis für eine Taxifahrt zu
bekommen, da man sich sehr oft mit den Taxifahrern vor Fahrtbeginn auf einen Preis einigen kann.
Sehenswürdigkeiten, Kurztrips Restaurants, Kneipen, Kinos, StudentInnenleben
An das Nachtleben in Irland muss man sich erst gewöhnen. Die Clubs schließen zwar sehr früh, man
findet aber ohne Probleme unter der Woche Möglichkeiten feiern zu gehen. Die angenehmsten
Einrichtungen findet man in Harcourt Street und der Camden Street (Palace, Copper Face Jacks, dtwo,
...)
Das Semester in Dublin hat mir sehr gut gefallen. Die Betreuung an der Uni und deren Ausstattung sind
sehr gut. Ich kann also jedem, der im englischsprachigen Ausland sein Auslandssemester verbringen
möchte, einen Aufenthalt an der UCD empfehlen.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der
University College Dublin (UCD), Irland
Wintersemester 2010/11
Von Thomas Reuter
Vorab möchte ich bemerken, dass ich jedem Studenten, der einen Auslandsaufenthalt während seines
Studiums plant, nur zu dieser Entscheidung raten kann. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass
ich eine super Zeit in Dublin verbracht habe. Es ist eine einmalige Gelegenheit sich persönlich und
sprachlich weiterzuentwickeln, gleichzeitig kommt man auch mit vielen interessanten Personen sowohl
aus Irland wie auch aus der ganzen Welt in Kontakt und lernt so verschiedene Nationalitäten kennen
und gewinnt oftmals wertvolle Freundschaften.
Trotz der hohen Bewerberzahl solltet ihr euch nicht scheuen, eure Bewerbung einzureichen, denn wer
nicht wagt, hat schon verloren.
Anreise
Die Anreise mit dem Flugzeug ist unkompliziert und in der Regel auch sehr günstig. Der Flug von
Frankfurt nach Dublin dauert 90 Minuten. Jedoch sollte man frühzeitig buchen, da die Ticketpreise dann
niedrig sind.
Der Campus und die Innenstadt sind vom Airport Dublin sehr gut mit dem öffentlichen Busnetz
erreichbar. Es gibt aber auch neben den öffentlichen Buslinien private Air Coaches. Diese sind etwas
teurer, haben aber den Vorteil, dass sie deutlich schneller sind, den UCD Campus direkt anfahren und
sich somit lästiges Umsteigen mit viel Gepäck vermeiden lässt.
Wohnung
Während meines Aufenthaltes in Dublin habe ich auf dem Campus Belfield im Studentenwohnheim
gewohnt. Das Wohnheim, in dem ich wohnte hieß Residence Glenomena. Diese Residence bestand
aus ca. 8 Häusern, die jeweils aus ca. 12 Wohnungen bestanden. Unsere Wohnung war in 6 kleine
Apartments aufgeteilt, d.h. ein Zimmer mit einem kleinen Bad, insgesamt ca. 20qm, einer gemeinsamen
Essküche sowie einem gemeinsamen Wohnzimmer.
Für das Wohnen auf dem Campus spricht, dass man kurze Wege zu den Vorlesungen und zu den
Sportanlagen hat, was durch das riesige Sportangebot der UCD besonders interessant für
Sportbegeisterte ist. Für mich persönlich war aber noch viel wichtiger, dass man mit Studenten
zusammenwohnt und man somit von Anfang an besser Kontakte knüpfen konnte. Leider muss man
aber auch erwähnen, dass die Miete relativ hoch war und man jetzt, speziell durch den hohen
Wohnungsleerstand auch eine günstige Wohnung in der Innenstadt finden kann.
Universität
Das University College Dublin (UCD) befindet sich im Dubliner Stadtteil 4, Belfield, und ist eine Campus
Uni. Das Universitätsgelände ist riesig groß und beinhaltet neben den Fakultäten und den Wohnheimen
auch alle Sportanlagen, einen Supermarkt und die sehr beliebte Studentbar.
Für Studenten der Wirtschaftswissenschaften finden die meisten Kurse an der Quinn School of Business
statt, welches das modernste Gebäude auf dem Campus ist. Das Lehrsystem an der UCD ist im
Gegensatz zu deutschen Universitäten sehr verschult, d.h. dass in Gruppen von ungefähr 30 Studenten
ein interaktiver Unterricht zwischen Studenten und Dozenten stattfindet. Ein weiterer und wichtiger
Unterschied ist, dass sich die Note nicht nur aus der Abschlussklausur ergibt, sowie es in Frankfurt
üblich ist, sondern sich aus Assignments, Vorträgen, mündlicher Mitarbeit, oftmals auch Anwesenheit
und der Endklausur zusammensetzt. Das bedeutet, dass man während des Semesters kontinuierlich
lernen sollte, sowie Vorträge und Hausarbeiten vorbereiten und halten muss. Wer jedoch etwas Arbeit
und Mühe investiert, kann mit sehr guten Noten rechnen.
Ich habe an der UCD 6 Kurse belegt: Industrial Economics, Advanced Corporate Finance, Company
Law, Change and Leadership Management , Supply Chain Management und International Financial
Management. Ich kann soweit alle von mir belegten Kurse empfehlen, jedoch muss ich anmerken, dass
der Kurs Change and Leadership Management einen überdurchschnittlichen Arbeitsaufwand erfordert
und man im Vergleich zu den anderen Kursen nur sehr schwer eine gute Note bekommt.
Die Stadt Dublin
Dublin ist eine pulsierende Großstadt und hat einiges zu bieten. Neben alten, typischen irischen
Gebäuden und Kirchen findet man eine moderne Innenstadt mit tollen Shopping-Möglichkeiten, urigen
Pubs und top Clubs. Es gibt viel zu entdecken, sodass es nie langweilig wird. Die Iren machen ihrem
Ruf ein spektakuläres Nachtleben zu haben alle Ehre. Jedoch muss man sich im Klaren sein, dass
Dublin im Gegensatz zu Frankfurt in Punkto Lebenshaltungskosten noch sehr teuer ist.
Reisen
Zwei Wochen vor Semesterbeginn, bin ich gemeinsam mit vier Kommilitonen, die auch ihr
Auslandssemester in Dublin absolvierten, quer durch Irland gereist. Wir hatten uns ein Auto gemietet,
was zu fünft relativ preiswert war. Von Dublin aus sind wir nach Belfast, Donegal, Westport, Killarney,
Cork, Kilkenny und Wicklow gefahren. Wir haben immer in Youth Hostels übernachtet und diese erst
am Anreisetag gebucht, dadurch waren wir immer sehr flexibel. Im Großen und Ganzen war diese
zweiwöchige Rundreise eine super Gelegenheit das Land und die Mentalität der Iren kennenzulernen.
Fazit
Mein Auslandssemester in Irland war eine super geniale Erfahrung, die ich um keinen Preis missen
möchte. Ich hatte die Möglichkeit Land und Leute kennenzulernen, andere Lehrmethoden zu erfahren
und meine sprachlichen Kenntnisse sehr zu verbessern.
Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der
University College Dublin (UCD), Irland
Wintersemester 2010/11
Von Joe Antony Thevarpadam
1. Allgemeines
Falls Ihr die Möglichkeit erhaltet, ein Semester im Rahmen des ERASMUS-Programms an der
University College in Dublin zu verbringen, dann solltet ihr sie ohne mit der Wimper zu zucken ergreifen
– es könnte euch die schönste und aufregendste Zeit in eurem (Studien-)leben bevorstehen!
Die Einschreibung, die Kurswahl und die Wahl des Wohnheims verliefen online und relativ einfach. Man
bekam mehrere E-Mails und musste einfach den dort beschriebenen Anweisungen folgen.
Aer Lingus bietet günstige Flüge ab Frankfurt nach Dublin an. Es handelt sich hierbei um einen
Billigfluganbieter, der nicht gerade den besten Service bietet und genau auf die Übergepäckgrenzen
achtet (Tipp: Das Gewicht vom Handgepäck wird üblicherweise nicht kontrolliert), allerdings dauert der
Flug auch nur zwei Stunden.
2. Das Wohnheim
Nach meiner Ankunft am Dublin-Airport ging es mit dem aircoach (Reisebusgesellschaft –
www.aircoach.ie) zum Wohnheim in Blackrock (Fahrt ca. 20 min.). Wer allerdings sehr viel Gepäck
dabei hat, sollte es sich doch überlegen, ein Taxi zu nehmen, da man von der aircoach-Station in
Blackrock bis zum Wohnheim ca. 10 min. bergauf gehen muss. Der Blackrock Campus ist der Campus
der Business-Masterstudenten der UCD („Michael Smurfit Business School“) und liegt ca. 5 km entfernt
vom Hauptcampus Belfield. Dieser wiederum liegt ca. 7-8 km außerhalb vom Stadtzentrum. Zwar muss
man sich gezwungenermaßen ein Fahrrad anschaffen, um jedes Mal in die Uni zu kommen (auf die
Busse kann man sich in Dublin nicht verlassen), dafür sind die Wohnheime in Blackrock vergleichsweise
die günstigsten (http://www.ucd.ie/residences/studentpages/fees1011/) und haben noch viele andere
Vorteile, die ich im Folgenden näher erläutern werde.
Die Zimmer sind im ganzen Wohnheim auf langen Gängen verteilt und sehr unterschiedlich groß. Es
gibt Gemeinschaftstoiletten und –duschen, die ausreichend verteilt sind und mehrmals am Tag gereinigt
werden. Jedes Zimmer besitzt aber auch zusätzlich ein eigenes Waschbecken.
Von der Qualität her muss ich sagen, dass das Wohnheim mehr einer Jugendherberge mit
Einzelzimmern glich, aber der entscheidende Punkt war für mich die soziale Komponente, die in diesem
Wohnheim mit großem Abstand zu den anderen Unterkünften herausstach. Dies lag hauptsächlich an
der Tatsache, dass alle Gemeinschaftsküchen (außer eine) an einem Ort waren und ein gemeinsamer,
großer Speisesaal für alle zur Verfügung stand. Man hatte also immer einen Ort, an dem man
Kommilitonen aller Länder fand und sich mit Ihnen austauschen konnte. In diesem Wohnheim waren
auch die meisten der Erasmus-Studenten untergebracht.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich auch dank dieser Wohnheimswahl in Dublin das schönste
Semester meines Lebens verbracht hatte, auch wenn der Qualitätsstandard des Wohnheims sicherlich
unter dem der anderen liegt.
Weitere nützliche Informationen:
Das Wohnheim ist unterteilt in die East Hall und die West Hall. Die East Hall-Bewohner mit den
Zimmern 1-9 haben eine Gemeinschaftsküche abseits der anderen Küchen und einen eigenen
Speise-/Aufenthaltsraum. Die anderen East Hall-Bewohner müssen ein gutes Stückchen bis
zu ihrer Küche laufen, da sich ihre und alle restlichen Küchen in der West Hall befinden
Das Blackrock Accomodation Office befindet sich im Gebäude gegenüber vom Wohnheim. Wer
fragen hat, kann aber auch direkt zu einem RA (Residential Assistant). Dies sind irische
Studenten, die kostenfrei in den Wohnheimen wohnen dürfen, dafür aber dafür sorgen müssen,
dass dort alles seine Ordnung hat
Offiziell dürfen Gäste bis zu zwei Nächte hintereinander im Wohnheim übernachten. Diese
müssen vorher aber noch beim Accomodation Office angemeldet werden
Ein Geldautomat ist auf dem Campus vorhanden
Eine Mensa befindet sich direkt neben dem Wohnheimgebäude und kann von allen Bewohnern
genutzt werden, die Preise sind allerdings relativ teuer
Es befindet sich eine Study Area gegenüber vom Wohnheimgebäude, auch eine Bibliothek
befindet sich auf dem Campus
Kopier- und Druckmöglichkeiten sind ebenfalls vorhanden
Ein Waschgang kostet 3€, die Benutzung des Trockners 1,50€
Es befindet sich eine Busstation in der Nähe vom Blackrock-Campus (ca. 10 min. Fußweg, 4-
5 min. mit dem Fahrrad), wo mehrere Linien verkehren, darunter auch eine zur Universität und
Richtung Innenstadt.
Dort befinden sich auch zwei Einkaufszentren mit einem großen Supermarkt (Superquinn)
Von dieser Stelle aus dauert es weitere 4-5 min. zu Fuß bis zur S-Bahn („DART“)-Haltestelle,
die auch Richtung Innenstadt fährt. Das DART-Ticket ist zwar etwas teurer als das Busticket,
die Bahn fährt aber zügiger und regelmäßiger.
Die DART-Station befindet sich direkt an der Küste, von wo aus ihr eine tollen Ausblick auf
Dublin Bay habt
Mit dem Fahrrad dauert es ca. 10 min. zum Einkaufszentrum in Stillorgan, wo sich auch ein
TESCO-Supermarkt befindet (oft günstiger als Superquinn)
Mit dem Fahrrad dauert es ca. 15 min. bis zum Uni Campus Belfield
3. Kurswahl
Ihr bekommt frühzeitig eine Liste von Kursen per E-Mail zugeschickt, die ihr auswählen könnt. Nachdem
ich mich über die Inhalte informiert habe (http://www.ucd.ie/students/course_search.htm), beschloss
ich, folgende vier Kurse zu wählen:
Advanced Corporate Finance – Prof. Louis Murray, Abhinav Goyal
(70% Endklausur, 30% Group Assignment)
Studenten, die einen Finanzen& Accounting Schwerpunkt gewählt haben, werden mit der
Auseinandersetzung des Studieninhalts, der nicht sehr tiefgreifend ist, keine ernsthaften Probleme
haben. Den ersten Abschnitt übernahm Abhinav Goyal, der stets bemüht war, Studenten den Stoff
verständlich zu erklären. Den zweiten Teil übernahm dann Prof. Murray, der sehr sachlich aber auch
etwas monoton wirkte. Es ging unter anderem um klassische WACC-Berechnungen, Valuation, Agency-
Probleme, Dividendenpolitik und Modigliani-Miller Theoreme.
Dafür wurde meiner Meinung nach das Gruppen-Assignment (ein Company Report) umso strenger
bewertet. Diesen Kurs kann ich aber alles in allem empfehlen.
Applied Econometrics I – Vincent Hogan
(70% Endklausur, jeweils 15% für zwei Assignments)
Ein sehr interessanter Kurs, der sich im Westentlichen mit Hypothesentests und Regressionsanalysen
beschäftigt hat. Dabei wurde auch auch das Programm STATA verwendet, mit Hilfe dessen man zwei
Assignments bearbeiten sollten.
Für die Klausur kann man sich sehr gut mit alten Klausuren, die man im SISWeb downloaden kann, und
den Assignments vorbereiten. Über das Programm STATA werden keine Fragen gestellt. In diesem
Kurs habe ich am besten abgeschnitten.
International Business – Dr. Piaskowska
(60% Multiple Choice Endklausur, 40% Group-Project)
Ein vom Stoff her sehr umfangreicher Kurs, der sehr viele Themen wie zum Beispiel Globalisation,
Handelstheorien und Organisationsstrukturen anschneidet, aber auch nicht allzu sehr in die Tiefe geht.
Ein regelmäßiger Besuch der Vorlesung ist zu empfehlen, da Frau Dr. Piaskowska zum einen eine
Anwesenheitsliste zu Beginn der Stunde austeilt und zum anderen während der Vorlesung Quiz-Fragen
stellt, deren Antworten nur im Kurs besprochen und nicht online gestellt werden.
Das Gruppenprojekt beschäftigt sich mit der Erstellung eines Businessplans von einem selbst
ausgewählten Unternehmen und muss anschließend im Kurs präsentiert werden. Dabei nimmt Frau Dr.
Piaskowska auch Rücksicht darauf, ob man ein Englisch-Muttersprachler ist oder nicht.
Da diese Klausur wegen des schlechten Wetters abgesagt wurde, musste ich sie in Deutschland (online)
schreiben. Da das Klausurformat leicht abgeändert (z.B. keine Punktabzüge für falsche Antworten)
wurde, kann ich zum üblichen Schwierigkeitsgrad der Klausur nichts Genaues sagen.
Trotz des großen Stoffumfangs würde ich diesen Kurs weiterempfehlen.
International Financial Management – Dr. Elaine Hutson
(70% Endklausur, 30% Group Assignment)
Meiner Meinung nach der schwierigste Kurs. Inhaltlicher Schwerpunkt lag in dem Semester beim
Währungsrisiko - ein Thema, dass ich bisher an der Uni Frankfurt nicht so intensiv behandelt hatte.
Auch wenn Dr. Elaine Hutson mit ihrem australischen Akzent schwer zu verstehen war, konnte ich in
diesem Kurs am meisten dazulernen.
Die Gruppenhausarbeit beschäftigte sich mit der Frage, ob ein Zusammenbruch der Eurozone in den
nächsten Jahren unausweichlich sei.
Auch diese Klausur wurde wegen heftigen Schneefalls abgesagt, ich musste sie im Januar online
schreiben. Das Klausurformat wurde hier ebenfalls modifiziert, sodass ich zum üblichen
Schwierigkeitsgrad keine genauen Informationen habe. Auch diesen Kurs würde ich wieder wählen.
4. Sonstiges
In der zweiten Semesterwoche findet an der Uni die sogenannte „Fresher’s Week“ statt, wo ihr
euch für unzählige Sportaktivitäten und Societies gegen eine Gebühr von jeweils 2€ anmelden
könnt. Hier empfehle ich besonders, der Society „Erasmus Society Network – ESN“ beizutreten,
die hervorragende Partys und Kurztrips quer durch Irland organsiert
Auf dem Unigelände befindet sich ein Fahrradladen, bei dem ich mein Fahrrad für 180€ gekauft
und für 80€ wieder verkauft habe. In Dublin gibt es aber auch zahlreiche Second-Hand
Bikeshops
Die beliebtesten Mobilfunkanbieter sind vodafone und meteor. Wer allerdings viel nach
Deutschland telefoniert, sollte sich eine tescomobile-Karte zulegen (2 cent ins dt. Festnetz)
Ich empfehle eine Kreditkarte der comdirect-Bank, mit der man weltweit kostenlos an jedem
Geldautomaten Bargeld abheben kann
Viele Fragen werden schon von vorneherein durch einen Blick ins „International Student
Handbook“ beantwortet
http://www.ucd.ie/international/information_for_students/internationalhandbook
Falls ihr dennoch Fragen habt, könnt ihr mir gerne eine E-Mail schreiben. Abschließend bleibt mir zu
sagen, dass ihr euch vom großen Schritt, ein Semester in Dublin zu verbringen, nicht abschrecken
lassen dürft – ihr werdet ihn nicht eine Sekunde bereuen!
Erfahrungsbericht über das Auslandssemester am
University College Dublin (Irland)
Wintersemester 2010/11
Von Marc-Oliver Pohle
In diesem Bericht werde ich über mein Auslandssemester am University College Dublin von September
bis Dezember des Jahres 2010 berichten und dabei vor allem versuchen auf Aspekte einzugehen, die
für eventuelle Nachfolger interessant sein könnten.
Im ersten Teil werde ich auf alles, was im weiteren Sinne mit der Universität zu tun hatte bzw. sich auf
dem Campus abspielte eingehen, im zweiten Teil auf Land und Leute, also Irland und die Iren im
Allgemeinen und Dublin und dessen Bewohner im Besonderen.
Teil 1-Universität
In diesem Abschnitt werde ich wie erwähnt alles abhandeln, was sich auf dem Campus abspielte,
erstens ein paar allgemeine Dinge zur Uni, zweitens Organisatorisches, drittens das Studium an sich
und die einzelnen Kurse, viertens die Wohnsituation auf dem Campus und fünftens die Sport- und
Freizeitangebote auf dem Campus.
Allgemeines
Das University College Dublin ist die größte irische Universität und im Gegensatz zum international
wesentlich berühmteren Trinity College, das mitten in der Innenstadt liegt und einige Tausend Studenten
weniger zählt, am nördlichen Stadtrand von Dublin gelegen. Die Universität verfügt über zwei Campi,
den wesentlich größeren Belfield Campus, auf dem sich der Großteil des universitären Lebens abspielt
und den Blackrock Campus, auf dem sich lediglich ein Wohnheim und die Smurfit Business School für
die weiterführenden „Business“-Studiengänge befinden. Die beiden Campi liegen 20 bis 30 Fußminuten
auseinander, es verkehrt aber auch ein Bus, der alllerdings mit Vorsicht zu genießen ist. Vom Belfield
Campus in die Innenstadt verkehren ebenfalls Busse, die circa 30 Minuten unterwegs sind. Den
Flughafen, der am anderen Ende der Stadt liegt, erreicht man auch mit Linienbussen, aber nur mit
Umstieg; man kann auch den entspannteren Weg mit dem „Aircoach“, der von einem privaten
Busunternehmen betrieben wird, wählen.
Organisatorisches
Zwischen der Bewerbung am Anfang des Jahres und der Anreise nach Dublin Ende August bzw. Anfang
September sollte man sich auf jeden Fall um zwei Dinge kümmern. Die Kurswahl, auf die ich im
nächsten Abschnitt genauer eingehen werde, und eine Unterkunft, sofern man denn in einem der
Wohnheime der Universität auf dem Campus wohnen möchte. Andernfalls kann man natürlich auch
einige Tage vor Beginn des Semesters auf Wohnungssuche in Dublin gehen. Die Onlinebewerbung auf
einen Wohnheimplatz erfolgt irgendwann im Sommer, man wird darüber, wie auch über alle anderen
relevanten oder weniger relevanten organisatorischen Fragen rechtzeitig per Email informiert. Man
sollte sich dann möglichst schnell nach Freischaltung des Systems einen Platz in einem Wohnheim
aussuchen und diesen buchen, dann sollte es zumindest nach den diesjährigen Erfahrungen keine
Probleme geben. Die Anreise erfolgt wohl am bequemsten und relativ kostengünstig mit Air Lingus ab
Frankfurt oder etwas weniger bequem mit Ryanair ab Hahn.
Der Anreisemontag war für meine Mitreisenden und mich relativ anstrengend, da an diesem Tag sowohl
die meisten internationalen Studenten als auch die Erstsemester ankamen und man seinen
Studentenausweis brauchte, um im Wohnheim einchecken zu dürfen. Da die Iren auch keine großen
Organisationstalente zu sein schienen, verbrachte man einige Stunden in Warteschlangen.
Der Rest dieser Woche war Einführungsveranstaltungen gewidmet. So erhielt man ausreichend
Gelegenheit, sich in allgemeinen Veranstaltungen für alle Studierenden oder alle internationalen
Studierenden wie Campustouren oder Informationsmärkten und in speziellen Veranstaltungen für
internationale Studenten der Quinn School of Business, die uns betreute, über alles zu informieren und
wurde herzlich begrüßt und lernte viele neue Leute kennen.
Ansonsten sollte man nicht vergessen, sich zu Beginn und am Ende des Semesters abzeichnen zu
lassen, dass man tatsächlich vor Ort war (Confirmation of Period of Study nennt sich das Dokument)
und sollte sich das Learningagreement abstempeln lassen, auf dem alle Kurse aufgeführt sind, die man
besuchen wird.
Die Klausurergebnisse kann man Ende Januar online einsehen.
Studium
Nun zu einem der größten Teile meines Berichtes, dem Studium.
Die Studienbedingungen an der UCD würde ich als gut beschreiben: Die VWL-Kurse finden in Hörsälen
im Newman-Gebäude statt und werden von im Durchschnitt etwa 100 Studenten besucht, die BWL-
Kurse finden in Räumen von der Quinn School of Business statt, werden von etwa genauso vielen
Leuten besucht, man fühlt sich aber etwas eingeengt, da die Räume wesentlich kleiner sind. Die VWL-
Kurse bestehen aus zwei 50-minütigen, die BWL-Kurse aus einer 90-minütigen Vorlesung pro Woche.
Übungen oder Tutorien gibt es in der Regel nicht, es werden meist Übungsblätter mit Lösungen online
zur Verfügung gestellt und manchmal auch in den Vorlesungen besprochen. Die Note setzt sich meist
aus einer Klausur zum Ende des Semesters und einer Leistung während des Semesters zusammen
(Zwischenklausur, Gruppenprojekt, abgegebene Übungen), die Gewichtung war in allen meinen
Fächern 70:30. Die meisten Dozenten sind keine Professoren, aber größtenteils trotzdem einigermaßen
fähig und fast alle sehr freundlich. Das Niveau der Vorlesungen ist nach meinem Empfinden im
Allgemeinen niedriger als in Deutschland und auch bei den Klausuren werden keine Wunderdinge
erwartet und sie sind recht leicht vorhersehbar. Sie finden übrigens nicht auf dem Campus statt, sondern
man muss sich dazu auf ein Areal in Richtung Innenstadt begeben, um in riesigen Sälen mit vielleicht
1000 anderen Studenten die Tortur über sich ergehen zu lassen. In der Bibliothek lässt es sich gut
arbeiten, auch wenn es manchmal etwas lauter ist. Die Bücher, die ich für einige Vorlesungen brauchte,
musste ich jedoch kaufen, da sie nicht in ausreichender Zahl bzw. aktueller Auflage vorhanden waren.
Wir durften an der UCD Kurse im Umfang von bis zu 30 Credit Points belegen, wobei jeder Kurs in der
Regel fünf Credit Points hat. Die Kurswahl fand einige Zeit vor Beginn des Semesters statt und
funktionierte problemlos übers Internet. Doch ein für mich sehr schwerwiegendes Problem ergab sich
bei dem Kursangebot: Wir durften nur Kurse aus dem Bereich des Bachelor of Commerce wählen. Für
mich als Volkswirt und für alle Volkswirte, die sich überlegen ein Semester an der UCD zu verbringen,
war bzw. könnte das ein großer Minuspunkt sein, da in dem Angebot zwar eine handvoll VWL-Kurse
enthalten sind, diese aber nicht viel bieten, was man noch nicht in der Heimat gehört hat. Darauf werde
ich bei den Beschreibungen der einzelnen Kurse noch näher eingehen. Ansonsten gibt es viele
Managementkurse, von denen ich nur einen erleiden musste und die in dieser Form wohl auch nicht in
Frankfurt angeboten werden würden, da sie wenig akademische Substanz haben. Im Bereich Finanzen
werden zwar auch einige Kurse angeboten, aber auch dort wird man vieles wiedererkennen, des
Weiteren gibt es noch einige andere Kurse, etwa in Marketing, über die ich aber nichts sagen kann, da
ich sie nicht gehört habe. Die Problematik des geringen Kursangebots für Volkswirte ergibt sich nicht
etwa daraus, dass es an der UCD keine interessanten Angebote in diesem Bereich gibt, sondern
daraus, dass unser Austauschprogramm mit der Quinn School of Business (dem BWL-Fachbereich)
statt findet. Diese steht etwas abseits von den anderen Fachbereichen an der UCD und arbeitet auch
organisatorisch bei der Organisation des Austauschs teilweise getrennt von den anderen
Fachbereichen. Daher war es nicht möglich VWL-Kurse zu wählen, die nicht auch von Bachelor of
Commerce-Studenten besucht werden können, was leider die interessanteren gewesen wären, in
denen einem wahrscheinlich auch mehr neue Dinge begegnet wären.
Nun eine kurze Beschreibung der sechs Kurse (je 5 CP), die ich in Dublin besucht habe und meine
Meinung dazu:
Economics-Kurse:
Industrial Economics
Dieser Kurs behandelt, wie der Name schon sagt, die Industrieökonomie. In den ersten Wochen erlernt
man noch einmal die neoklassische Theorie der Marktformen vollkommene Konkurrenz, Monopol und
vor allem Oligopol (Cournot. Stackelberg, Bertrand) und schreibt darüber eine Zwischenklausur. Im
zweiten Teil kommen einige weiterführende, darauf aufbauende Themen wie Preisdiskriminierung oder
„Limit Pricing“. Alles wird nur sehr kurz angeschnitten und eher oberflächlich behandelt, es gibt
Übungsblätter mit Lösugen online, die Dozentin Sarah Parlane, die Französin ist und sehr bemüht ist,
alles verständlich zu erklären, aber trotzdem häufig durch ihre Folien rast, rechnet auch einige Aufgaben
in der Vorlesung vor. Alles in allem war der Kurs nicht sehr lohnenswert, da er nicht sehr in die Tiefe
ging und kaum etwas behandelt wurde, was nicht in BMGT, BMIK oder PMIK vorkam.
Advanced Microeconomics
Für diesen Kurs, der ebenfalls von Sarah Parlane gehalten wurde, und der von Konsumtheorie über
Produktion und allgemeines Gleichgewicht bis zu öffentlichen Gütern und Moral Hazard viele Gebiete
der Mikroökonomie anschneidet, gilt ansonsten selbiges wie für Industrial Economics, wobei ich ihn ein
wenig besser fand. In beiden Kursen rechnet man übrigens nur, man analysiert kaum verbal, also sehr
ähnlich wie in den Mikroökonomiekursen in der Heimat, nur auf etwas niedrigerem Niveau.
Applied Econometrics
Hier bekommt man eine Einführung in die Ökonometrie, die in Ordnung ist und ähnliche Themen
behandelt wie die entsprechende Vorlesung in Frankfurt, aber wieder weniger in die Tiefe gehend, dafür
auch mit weniger Mathematikkenntnissen zu meistern. Hier arbeitet man mit dem Statistikprogramm
STATA und muss zwei Übungsblätter statt einer Zwischenklausur abgeben. Der Dozent Vincent Hogan
ist auch sehr bemüht und nimmt sich viel Zeit, alles ausführlich zu erklären.
International Monetary Economics
Hier lernt man alles, was man wissen muss, um das Wirken von Zentralbanken, Geldpolitik, Banken,
Bankenkrisen und vieles mehr zu verstehen. Professor Karl Whelan hat exzellente Folien und führt in
sehr viele Gebiete ein, wobei ich nach jeder Vorlesung das Gefühl hatte, viel Neues gelernt zu haben.
Man rechnet kaum, es gibt keine Übungsaufgaben, da diese nicht nötig sind, stattdessen stellt Prof.
Whelan viele interessante, zum Stoff passende „Papers“ auf seine Website, es gibt eine MC-
Zwischenklausur und eine Endklausur mit mehreren Fragen, zu denen man sich in Prosa äußern muss
oder ein Modell wiedergeben soll. Eine der besten Vorlesungen, die ich bisher gehört habe, sehr
empfehlenswert.
BWL-Kurse
International Financial Management
Die Australierin Elaine Hutson erklärt im ersten Teil das internationale Währungssystem und
verschiedene Theorien zu Wechselkursen und im zweiten Teil, wie sich Firmen vor diesem Hintergrund
gegen Wechselkursrisiken absichern können. Als semesterbegleitende Leistung sollte gruppenweise
ein Aufsatz zur Eurokrise geschrieben werden. Die Vorlesung hat mir sehr gut gefallen, ein
empfehlenswerter Finanzenkurs.
Globalisation for Business Students
Dieses groteske Schauspiel lässt sich schwerlich als Vorlesung bezeichnen, aber wenn man es denn
so nennen will, ist es sicherlich die schlechteste, der ich je beiwohnen musste. Elena Sannikova, die
Dozentin, hat leider wenig Ahnung von Globalisierung und versucht in der „Vorlesung“ das gar nicht
schlechte Buch „Global Shift“ von Peter Dickens zusammenzufassen, indem sie in 90 Minuten circa 100
Folien, von denen jede ungefähr so viel Text wie dieser Bericht enthält, herunterzurattern, wobei ihr
Englisch auch noch ein Problem ist, da sie keine Muttersprachlerin ist und ständig Wörter vergisst,
weglässt oder wahllos Sätze abbricht. Das wäre vielleicht alles noch zu ertragen, käme nicht der
Eindruck auf, dass sie weite Teile des Buchs selbst nicht verstanden hat.
Wohnen
Ich habe in Roebuck Castle, einem Wohnheim auf dem Campus gewohnt. Es war neu errichtet worden
und auch sehr schön, mit Ausnahme der Heizung, die nicht richtig funktionierte, was im Winter nicht
gerade ein Vergnügen ist und des Feueralarms, der zu Hochzeiten bis zu 23 mal täglich bzw. nächtlich
ohne Grund losging. In Roebuck teilt man sich ein Apartment mit 11 Anderen, es beinhaltet Küche, ein
Fernseh- und ein Studierzimmer, jeder hat ein eigenes Bad. Das Besondere ist, dass man Frühstück
und Abendessen bekommt. Beides hat mich positiv überrascht und meine Erwartungen bei Weitem
übertroffen, es ist reichlich und hat mir gut geschmeckt. Ein weiteres Highlight in Roebuck ist der eigene
Fitnessraum mit einigen Kraft- und Ausdauergeräten.
Freizeitangebote
Sehr zu empfehlen ist es, einigen der unzähligen Sportclubs und Societies, die es zu vielen
verschiedenen Themen gibt, beizutreten. Man lernt viele neue Leute kennen und kommt auch leicht in
Kontakt mit Iren.
Außerdem kann ich das „Get in Gear“-Programm, das in den ersten Semesterwochen eine Unmenge
an Sportkursen beinhalten, nur sehr empfehlen.
Genauere Informationen zu Themen, die hier nur angeschnitten wurden, findet ihr z.B. auf www.ucd.ie
oder in anderen Erfahrungsberichten.
Teil II- Land und Leute
Die meisten Iren waren sehr freundlich und hilfsbereit, es wird viel Smalltalk gehalten, sich wirklich mit
Einheimischen anzufreunden ist schon deutlich schwieriger.
Ansonsten kann ich nur empfehlen, sich das wunderschöne Land mit vor allem atemberaubenden
Landschaften und historischen Stätten, die von der faszinierenden Geschichte Irlands erzählen,
anzuschauen. Vier Mitreisende und ich haben das schon in den zwei Wochen vor Beginn des Semesters
per Mietwagen getan, was eine sehr gute Entscheidung war, die ich jederzeit wieder treffen würde, es
gibt aber auch viele Bustouren und Ausflugsangebote während des Semesters.
Zur Erkundung des Landes kann ich keine exklusiveren Informationen geben als jeder Reiseführer,
daher (dies ist jedenfalls einer der Gründe) endet hier mein Bericht mit Verweis auf die Reiseführer.
Ich hatte eine schöne Zeit in Dublin, ihr werdet das hoffentlich auch mal schreiben können.
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium am University
College Dublin, Irland
WS 2010/11
von: Steffen Peterskovsky, E-Mail: [email protected]
Warum ins Ausland?
Nachdem ich in der 11. Klasse schon an einem 3-monatigen Schüleraustausch mit einer kanadischen
Partnerschule teilgenommen und durchweg positive Erfahrungen mit dem Auslandsaufenthalt gemacht
hatte (sowohl sprachliche und kulturelle als auch persönliche), war für mich schon lange klar, dass ich
während meines Studiums ein Auslandssemester absolvieren möchte. Ursprünglich wollte ich dabei
wieder im englischsprachigen Kanada unterkommen, doch das „Weltweit“-Programm des Fachbereichs
Wirtschaftswissenschaften bietet leider bisher nur sehr wenige englischsprachige Plätze im
außereuropäischen Ausland an (und ganz für mich alleine wollte ich mir mein Auslandssemester auch
nicht organisieren), sodass ich mich letztendlich für das ERASMUS-Partnerprogramm mit dem
University College Dublin entschieden habe. Ich bereue diese beinahe unfreiwillige Entscheidung
jedoch überhaupt nicht und möchte an dieser Stelle jedem nur wärmstens empfehlen, einige Zeit im
Ausland zu verbringen.
Warum an die UCD?
Die UCD ist eine sehr international ausgerichtete Universität mit vielen Austauschstudenten. Deswegen
lernt man dort nicht nur viele interessante Menschen aus der ganzen Welt kennen, sondern die
Universität ist auch gut auf ausländische Studenten vorbereitet. Es gibt beispielsweise extra eine große
Begrüßungswoche für internationale Studenten, spezielle Betreuungs- und Beratungsangebote sowie
ein „Buddy“-Programm. Außerdem bietet der Universitätscampus vielfältige Sportmöglichkeiten: Wer
möchte, kann im Prinzip jede erdenkliche Sportart betreiben. Ein weiteres Plus ist das intensive
studentische Leben auf dem Campus: mehrere Studentenwohnheime, zwei Pubs und viele
Veranstaltungen sorgen für eine erlebnisreiche Zeit, die ich nicht missen möchte. ;o)
Dublin
Dublin ist bekannt für sein legendäres Nachtleben und seine vielfältigen Shoppingmöglichkeiten. (Alle
Geschäfte haben sonntags ganz normal geöffnet!) Außerdem ist die typisch irische Mentalität, alles
unbegreiflich locker zu nehmen, in Dublin deutlich zu spüren. Nachteilig ist aber der rege Busverkehr,
denn es gibt keine U-Bahn oder Ähnliches.
Irland
Irland ist ein landschaftlich wunderschönes Land! Ich kann jedem nur empfehlen, sich die Zeit zu
nehmen und Irland zu erkunden! Zusammen mit vier weiteren Studenten aus Frankfurt haben bin ich
bereits 2 Wochen vor Semesterbeginn nach Irland gereist. Zusammen haben wir uns ein Auto gemietet
und sind die gesamte Insel abgefahren. Übernachtet haben wir dabei in Hostels oder Bed-and-Breakfast
(B&B) Arrangements für etwa 20,- € pro Person und Nacht. Diese Rundreise war ein absoluter
Höhepunkt des gesamten Aufenthaltes in Irland! Im Norden Irlands gibt es eine eher schroffe aber
unberührte Landschaft mit beeindruckenden Steilküsten, während im Süden wegen des Golfstroms
teilweise Palmen wachsen. Außerdem ist Galway (ganz im Westen) auf jeden Fall einen Besuch wert.
Die Beschreibung der Reise würde hier den Rahmen sprengen, aber wer Interesse am Organisieren
einer solchen Reise hat, der kann sich gerne bei mir melden, dann stehe ich organisatorisch zur Seite.
Es ist nämlich z.B. gar nicht so leicht, im Alter von unter 25 Jahren einen Mietwagen in Irland zu
bekommen...
Wetter
In Irland ist es tendenziell milder als in Frankfurt, also im Sommer selten über 30°C und im Winter selten
unter 0°C. Aber es regnet meiner Erfahrung nach gar nicht so viel wie dem Klischee zufolge. Aber wenn
es regnet, dann ordentlich! Außerdem kann man das Wetter einfach schlecht vorhersagen: Oft wechseln
sich starker Regen und starker Sonnenschein mehrmals täglich reibungslos ab.
Bewerbung
Die Bewerbung am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften mit Motivationsschreiben usw. erscheint
mir zwar im Nachhinein etwas übertrieben - vor allem, da sowieso (fast) nur nach Notenschnitt
entschieden wird - aber im Vergleich zum Selbstorganisieren ist der Aufwand wirklich tragbar und die
Auslandserfahrung ihre Mühe wert. Die Zusage kam ziemlich schnell, nämlich schon einige Tage nach
Ende der Bewerbungsfrist. Im Anschluss daran musste ich aber noch einige Formulare ausfüllen und
Anträge stellen, z.B. für das ERASMUS-Stipendium über 150,-€/Monat, das jeder Student erhält.
Flug
RyanAir bietet natürlich günstige Flüge nach Dublin an, der jeweilige Abflughafen ist allerdings
Frankfurt-Hahn (12,- € für 2h-Busverbindung). Ich persönlich habe lieber AerLingus genutzt, einen
anderen irischen Billigflieger. AerLingus fliegt nämlich vom „normalen“ Frankfurter Flughhafen (Terminal
2) aus, 2 Flüge pro Tag. Neben diesen beiden Anbietern gibt es noch Lufthansa, die dreimal täglich
zwischen Frankfurt und Dublin hin- und herfliegen.
Unterkunft
Im Vorfeld hat man die Möglichkeit, sich online für einen Studentenwohnheimsplatz zu bewerben. Dabei
hat jeder deutsche Student, der einen Platz wollte, ihn so weit ich weiß auch bekommen. Es gibt mehrere
verschiedene Wohnheime zur Auswahl, von ca. 550,-€/Monat in Belgrove (3er-WG mit geteiltem Bad,
Küche und Wohnzimmer) bis 950,-€/Monat in Roebuck Castle (Einzelzimmer mit eigenem Bad,
Halbpension) ist für jeden etwas dabei. Ich habe mich für Belgrove entschieden und war auch halbwegs
zufrieden. Je nach Sauberkeit der WG-Mitglieder kann man halt Glück und Pech haben...
Mit etwas Glück kommt man außerhalb vom Campus billiger unter, z.B. im angenzenden Stadtteil
Ranelagh, das 5-10min mit dem Fahrrad oder Bus entfernt ist.
Kosten
Achtung: Irland ist deutlich teurer als Frankfurt, sowohl was Mieten als auch was Lebensmittel angeht!
Meiner Einschätzung nach muss man für Miete und Verpflegung etwa 800-900 Euro pro Monat
einplanen. Wer entweder gerne feiern geht oder viel Sport macht, kommt locker bei über 1000,- € pro
Monat heraus!
Dublin Airport → UCD
Der Flughafen Dublin liegt einige Kilometer nördlich von Stadtzentrum entfernt. Wer nach der Ankunft
am Flughafen nicht überfordert sein möchte, der sollte vielleicht wissen, dass man mit dem Aircoach
(einem privaten Busunternehmen (blaue Busse!)) ein ca. einer Stunde für 8,- € direkt an die UCD
gefahren wird. Insider nutzen dagegen eher den öffentlichen Busservice und fahren mit einem 90-min-
Ticket für 2,20 €. (Erst mit der Linie 16A oder 41 bis „O'Connell Street“ (Stadtzentrum) und von dort aus
mit der 46A oder 39A weiter bis UCD.)
Universität
Die UCD liegt etwas südlich vom Stadtzentrum Dublins in einem eher wohlhabenden Viertel. Der
Campus ist ziemlich groß und liegt in einer großen Grünanlage.
Die UCD ist Irlands größte Universität und streitet sich mit dem Trinity College im Dubliner Zentrum
dauerhaft um den Platz der besten irischen Hochschule. Trotzdem schätze ich das Niveau etwas
niedriger ein als in Frankfurt. Vor allem ist der theoretische Anspruch nicht mit der an der Goethe-
Universität vergleichbar, dafür bieten vor allem die Management- und Marketing-, aber auch die
Finance-Fächer, einen deutlich höheren Praxisbezug, der sich unter anderem in den vielen Case
Studies und Research Papers während des Semesters zeigt.
Die Universität bietet ihren Student/innen unter der Woche vielfältige Multimedia-Möglichkeiten an:
Internet-PC's, Drucker, Scanner, usw. stehen ausreichend zur Verfügung. Allerdings werden die
Fazilitäten nachts sowie über die Wochenenden geschlossen, sodass man um einen eigenen Laptop
kaum herumkommt. Dafür sind der gesamte Campus sowie alle Studentenwohnheime mit W-LAN
ausgestattet. Die Kursunterlagen werden ausschließlich online angeboten und die Bibliothek bietet
ebenfalls einen großen Online-Service an
Veranstaltungsangebot
Studenten können vor dem Semester 6 Kurse à 5 CP online auswählen. Trotzdem ist das Auslandsbüro
an der UCD sehr gnädig mit ausländischen Studenten und erlaubt nach persönlichen Gesprächen auch
noch nach Semesterbeginn verschiedenste Kurswahländerungen.
Achtung für Student/innen mit Economics-Schwerpunkt: Der Austausch erfolgt ausschließlich mit der
Quinn Business School der UCD, also im Prinzip dem BWL-Fachbereich der Universität. Deswegen ist
das Angebot an VWL-Kursen sehr beschränkt!
Bei mir gab es überhaupt nur vier Economics-Kurse. Der Rest des Angebots bestand aus Management-
, Marketing-, Finance- oder Accounting-Modulen. So habe ich dann notgedrungen die vier Economics-
Kurse gewählt und noch je einen Marketing- und einen Finance-Kurs dazugenommen.
Beim Soll von 6 Kursen pro Semester kommt ein/e Student/in an der UCD normalerweise auf 12
Vorlesungsstunden pro Woche. Tutorien, Übungen oder Mentorien gibt es in der Regel nicht, der
vorgegebene Zeitaufwand ist also überschaubar. Dafür ist der Selbststudiumsanteil hoch. In allen
Kursen gibt es entweder Midterm Exams oder Gruppenarbeiten / Case Studies / Essays, die meistens
zu etwa 30% in die Note mit einfließen. Die restlichen 70% stammen dann aus der Abschlussklausur
nach Ende der Vorlesungszeit.
Fazit
Es ist kaum zu überschätzen, wie positiv sich ein Auslandsaufenthalt auf die Persönlichkeit eines
Menschen auswirken kann. Die Herausforderung zu meistern, sich in einem fremden Land mit einer
fremden Sprache in ein neues soziales Umfeld zu integrieren, fördert die soziale Kompetenz,
sprachliche Fähigkeiten und die Persönlichkeit gleichermaßen.
Außerdem bedeutet es natürlich eine Menge Spaß, fernab der Heimat neue Menschen kennenzulernen.
Die offenherzige irische Mentalität sowie die ausgeprägte Pub-Kultur kommen ausländischen Studenten
dabei natürlich sehr entgegen, doch auch unter den anderen internationalen Studenten kann man
schnell Anschluss finden.
Insgesamt zählt mein Auslandssemester in Dublin zu den erlebnisreichsten und prägendsten
Erfahrungen in meinem Leben. Daher kann ich jedem nur nachdrücklich empfehlen, eine solche
Erfahrung selbst zu machen, besonders in Dublin.
Für jegliche Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung, entweder persönlich oder via
Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium am University
College Dublin, Irland
WS 2010/11
Vor der Ankunft / Unterkunft:
Zunächst einmal war es eine super Entscheidung, dass ihr euch für ein Auslandssemester entschieden
habt. Um sicher zu gehen, dass eure Bewerbung ausreichend für einen Erasmus-Platz ist, kann ich
euch nur empfehlen die vergangenen Erfahrungsberichte zu lesen und euch auf der Homepage der
UCD zu informieren. Beachtet, dass vor allem das Motivationsschreiben sehr wichtig für eure
Bewerbung ist, denn es soll zeigen warum genau ihr die optimale Wahl für ein Auslandsstudium seid.
Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung werdet ihr bei der Erledigung aller Formalien bestens vom
Auslandsbüro unterstützt, sodass alles Weitere ohne größeren Aufwand fertig gestellt werden kann.
Zu all den Informationen gehört auch das Angebot einer Unterkunft in einem Studentenwohnheim direkt
am Campus in Dublin. Hierbei gibt es sechs Wohnheime auf dem Campus die sich in Preis, Anzahl der
Mitbewohner und Ausstattung unterscheiden. Zwar sind die Mietpreise im Vergleich zu den Preisen in
Frankfurt sehr teuer (im Bereich von 550-700€ pro Monat), jedoch hat es sehr viele Vorteile wenn man
direkt am Campus wohnt. Zum einen erspart man sich einiges an Stress, denn Dublin verfügt nur über
ein Busnetz und die Busse kommen relativ unpünktlich, was gerade an Prüfungstagen, etc. sehr nervig
ist. Darüber hinaus bekommt ihr gerade in einem Wohnheim das „Erasmus-Feeling“, denn ihr werdet in
euren Wohnungen nicht nur mit Iren, sondern mit Studenten aus der ganzen Welt zusammen leben und
vor allem feiern. Gerade in den Studentenwohnheimen hat man die größte Chance sehr viele Leute
kennenzulernen denn hier werden fast jeden Tag Partys sein.
Ich habe mich für die Unterkunft in Glenomena entschieden, welche relativ neu ist (2007 gebaut) und
über eine sehr gute Ausstattung verfügt. Jedes Apartment befindet sich in einer 6er WG und hat ein
eigenes Bad weshalb man sehr viel Kontakt zu seinen Mitbewohnern hat, aber auch genug Privatsphäre
im eigenen Zimmer. Im Nachhinein würde ich mit trotz der hohen Miete jederzeit wieder für ein Zimmer
im Wohnheim entscheiden.
Vor der Ankunft kann ich auch nur empfehlen sich mit den anderen Studenten aus Frankfurt zu treffen
um beispielsweise eine Reise durch Irland vor dem Studienbeginn zu planen, was mit zu den schönsten
Erfahrungen des Auslandssemesters gehört hat.
Universität:
Am University College Dublin werdet ihr einen ganz anderen Eindruck einer Uni bekommen als in
Frankfurt. Das gesamte College befindet sich an einem Campus auf dem alle Studiengänge zusammen
sind, weshalb der Campus auch ungefähr fünfmal so groß ist wie der Campus Westend in Frankfurt.
Besonders zu erwähnen sind die weitläufigen Sportanlagen auf dem Campus mit unter anderem 17
Fußball bzw. Rugby-Plätze, einem Fitnessstudio, Tennis-Courts und einer großen Sporthalle. Daher
findet jeder Sportbegeisterte von Fußball bis Wandern und Fechten jede Sportart, die einem gefällt.
Zum Campus kann man sagen, dass man als Wirtschaftswissenschaften-Student nur in zwei Gebäuden
Unterricht hat: der Quinn School of Business und dem Newman Building. Während das Newman
Building für VWL-Vorlesungen sehr alt ist, ist die Quinn School of Business ein ganz neues, top-
ausgestattetes Gebäude für Finanzen und Management Kurse, was etwas an unseren Campus in
Frankfurt erinnert. Ein großer Unterschied zu Frankfurt ist die Mensa, die doch sehr teuer ist (Gerichte
zwischen 5€ und 7€) und auch von der Qualität nicht mit Frankfurt mithalten kann.
Vor dem offiziellen Vorlesungsbeginn wird es unter anderem extra für internationale Studenten eine
große Einführungswoche geben auf der man einerseits den Campus, Fachbereiche und das
Sportangebot kennenlernt, aber andererseits auch genügend Zeit für Partys hat, bei denen man viele
andere Leute trifft.
Studium / Kurse:
Zunächst einmal muss man beachten, dass ein voller Workload in Dublin mit sehr viel mehr Aufwand
verbunden ist als in Frankfurt. Während man in Frankfurt „nur“ 4 Kurse hat, wird man in Dublin 6 Kurse
wählen müssen, falls man keine Kurse in Frankfurt nachholen möchte. Vor allem die Management Kurse
sind mit sehr hohem Aufwand verbunden (viele Reports), während die VWL-Kurse (nur Zwischen-und
Endklausur) eher „entspannend“ sind. Zu erwähnen ist allerdings, dass der Finanzbereich an der UCD
nicht so stark vertreten ist und auch nur 3-4 Kurse zur Auswahl stehen. Der Hauptunterschied zu
Frankfurt ist, dass man bereits während dem Semester sehr viel Arbeit durch Zwischenklausuren und
Projekte hat, welche einerseits interessant aber andererseits auch sehr aufwändig sind. Die Kurse muss
man bereits vor der Anreise wählen. Hierbei sind vor allem die Erfahrungsberichte aber auch die
Kursbeschreibungen auf der Homepage der UCD hilfreich. Ich entschied mich für folgende Kurse:
Industrial Economics: ein VWL Kurs der sich sehr mit der Management und Mikroökonomie Vorlesung
in Frankfurt ähnelt und sehr mathematisch ist. Die Dozentin ist die Französin Sarah Parlane, die sich
zwar wenig Mühe bei Erklärungen gibt, aber relativ einfache Klausuren stellt. Die Endnote setzt sich zu
30% aus einer Zwischenklausur und zu 70% aus der Endklausur zusammen.
Advanced Microeconomics: ein weiterer VWL Kurs erneut von Sarah Parlane. Der Inhalt ist eine
Mischung von Mikroökonomie 1 und 2 und auch sehr mathematisch. Die Endnote setzt sich zu 30%
aus einer Zwischenklausur und zu 70% aus der Endklausur zusammen. Beide VWL Kurse sind zu
empfehlen, da sie weniger Aufwand darstellen als die anderen Kurse.
Advanced Corporate Finance: der Inhalt des Kurses ähnelt der Veranstaltung Finanzen 3 in Frankfurt,
wobei die meisten Themen sehr viel oberflächlicher behandelt werden. Während der erste Professor
Goyal eher unkompetetent wirkt, ist der zweite Murray ein sehr intelligenter Professor. Der Inhalt ist
sowohl mathematisch als auch theoretisch und die Endnote setzt sich aus einem Zwischenprojekt (30%
Analyse einer Bilanz eines Unternehmens) und der Endklausur (70% zusammen).
International Financial Management (Elaine Hutson): ein Kurs der sehr zu empfehlen ist, da er sich mit
Themen befasst die in Frankfurt nicht behandelt werden. Hier geht es vor allem um Wechselkurse,
deren Zustandekommen und Bedeutung und auch über aktuelle Themen wie die Finanz- und Eurokrise.
Die Endnote setzt sich aus einem Zwischenprojekt (30% Analyse einer aktuellen finanzpolitischen
Situation) und der Endklausur (70%) zusammen.
Strategic Marketing Management (Mary Lambkin): ein weiterer sehr guter Kurs, der sich mit Marketing
auf strategischer Ebene beschäftigt was durchaus auch für Studenten die nicht aus dem Schwerpunkt
Marketing sind, zu empfehlen ist. Die Endnote setzt sich aus Zwischenprojekten (40%,
Marketinganalysen von Unternehmen) und der Endklausur (60% zusammen).
Leadership & Change Management (Antonia Corrigan): der wohl aufwändigste Kurs mit einer sehr
anspruchsvollen Dozentin. Ich würde den Kurs als Leitfaden für einen Consultant beschreiben, der ein
Unternehmen analysiert und Strategien entwickelt. Allerdings ist der Kurs sehr theorielastig und extrem
lernaufwändig. Die Endnote setzt sich aus Mitarbeit/Anwesenheit (10%), Zwischenprojekten (30%,
Analyse eines Strategiewechsels in einem Unternehmen) und der Endklausur (60%) zusammen.
Dublin / Nachtleben
Dublin ist zwar eine im Vergleich zu Frankfurt relativ kleine Stadt, jedoch hat sie auch einige
Sehenswürdigkeiten zu bieten. Hierbei sind vor allem Supreme Court, Phoenix Park, St. Stephens
Green, Grafton Street und allen voran die Guinness Factory zu erwähnen. Entgegen aller Vorurteile gibt
es auch in Irland viele Tage mit schönem Wetter die man nutzen sollte um sich einige
Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
Neben einigen Sehenswürdigkeiten konzentrierten wir uns vor allem auf das Nachtleben, dass noch
eine Klasse besser ist als in Deutschland. Neben dem „Tourisenviertel“ Temple Bar ist vor allem die
Harcourt Street mit mehreren Clubs (Dtow, Diceys, Coppers) eine Hochburg der Nachtclubs und jeder
der gerne weggeht, wird diese Straße lieben lernen. Die Preise sind jedoch sehr teuer (Bier 5€, Cocktails
10€). Da die Iren sehr offen sind, kommt man jederzeit in Kontakt mit anderen Leuten, wodurch man
einige Freundschaften schließen kann. Im Vergleich zu Deutschland wird in Irland so ziemlich jeden
Tag gefeiert, sodass alle Nachtclubs jeden Tag geöffnet und gut besucht sind.
Reisen:
Irland ist ein wunderschönes Land, dass sehr stark von der Natur geprägt ist, weshalb ich jedem
empfehlen kann, so viele Trips wie möglich zu organisieren. In meinem Fall, sind wir Frankfurter
Studenten bereits zwei Wochen vor Studiumsbeginn angereist und habe zusammen eine Rundreise mit
einem gemieteten Auto gemacht, was eine sehr schöne Zeit war. Hierbei sind vor allem Galway,
Wicklow, Belfast, Kilkenny und Cork zu erwähnen wobei gerade die Küste Nordirlands zu den schönsten
Naturspektakeln gehört, die ich je gesehen habe. Wer außerdem gerne andere Länder Europas sehen
möchte, kann vor allem von den billigen Flugtickets von Ryanair (Headquarter in Dublin) profitieren.
Fazit:
Auch wenn Dublin eine sehr teure Stadt ist, kann ich jedem nur empfehlen ein Auslandssemester an
der UCD zu verbringen. Die Iren, als sehr offenes Volk sind optimal um viele Leute kennenzulernen und
der Campus mit seinen vielen Wohnheimen, lädt dazu ein so viele Leute wie möglich kennenzulernen
und viel Spaß zu haben. Zusammengefasst war es eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens,
weshalb ich nur sagen kann: bewerbt euch und genießt eure Zeit in Dublin, denn ihr werdet nur einmal
die Chance haben ein Auslandssemester zu machen.
Erfahrungsbericht über das Auslandssemester am
University College Dublin (UCD), Irland
WS 2010/11
Von Britta Clausen, [email protected]
Vor Antritt des Auslandssemester
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu der Entscheidung ein Auslandssemester zu machen. Insgesamt
war es für mich eine schöne Erfahrung eine andere Universität, ein anderes Land und damit Kultur und
neue Leute kennenzulernen. Irland ist ein tolles Land mit sehr netten und hilfsbereiten Menschen, in
dem man super reisen kann. Aber auch in Dublin selbst kann man viel unternehmen und bekommt die
irische Kultur besonders im Pub-Viertel gut mit.
Vor Antritt des Semesters sollte man sich viel selbst informieren, vor allem auf der UCD-Webseite. Nach
Bestätigung der Goethe Universität muss man sich noch auf der SIS-Web Seite der irischen Uni online
bewerben und die Kurse wählen.
Auf dieser Webseite kann man sich auch für die Wohnheime der Uni
bewerben, was ich sehr empfehle. Ich selbst habe im ältesten und
einfachsten Wohnheim gewohnt, Belgrove Student Residences (Foto
rechts), das auch neben Merville das günstigste ist. Dort hat man 2
Mitbewohner, mit denen man sich Bad, Küche und Wohnbereich teilt.
Die Ausstattung ist eher spärlich, von Teller bis Kochtopf muss alles
mitgebracht oder ggf. in Kaufhäuser (besonders billig: Dunnes oder
auch Ikea) in der Stadt gekauft werden. Die anderen Wohnheime haben teilweise eigene Bäder, sind
sauberer und besser ausgestattet. Nach meiner Erfahrung ist es in Belgrove aber etwas geselliger und
man lernt schneller Leute kennen. Waschen kann man auch in den Wohnheimen, kostet mit trocknen
4,50 Euro.
Die günstigsten Flüge von und nach Irland gibt es meist über Aerlingus.
Vor Ort
Am besten reist man eine Woche vor Semesterbeginn an, damit man auch die Einführungs- und
Infoveranstaltungen mitbekommt. In der Woche kann man Campus-Rundgänge mitmachen und bei
Banken ein Studentenkonto einrichten. Die AIB Bank hat eine Filiale auf dem Campus-Gelände und
kostet keine Gebühren. Man muss sich aber darauf einstellen, dass es ca. 2 Wochen dauert, bis das
Konto nach Anmeldung wirklich benutzt werden kann, man sollte also genug Bargeld oder eine
Kreditkarte für die ersten Wochen mitnehmen, um unnötige Gebühren zu vermeiden.
Außerdem muss am Anfang das ‚Certificate of Study‘ unterschrieben werden, das ‚Learning Agreement’
fertig gestellt werden und der Studentenausweis abgeholt werden.
Eine Handykarte kann man sich entweder kostenlos im ‚Fresher’s Tent‘ (vor dem UCD Restaurant) von
Vodafone geben lassen oder aber in der Stadt bei Meteor holen.
An der Uni kann man sich auch im Centra (Supermarkt am Campus) oder im Student Center eine
Busfahrkarte für 5, 15 oder 30 Tage holen. Die Busfahrten werden tageweise abgerechnet, müssen also
nicht aufeinander folgen, sondern sind tatsächlich 5/15/30 Tage wert, egal wann man fahren möchte.
In der zweiten Uni-Woche stellen sich im Sports-Center alle Sport Clubs vor. Hinter dem Student Center
sind auch alle Societies präsent, Mitgliedschaft kostet je 2 Euro. Vor allem ISS (International Student
Society) und ESN (Erasmus Student Network) sind zu empfehlen, da sie viele Party s und Reisetrips
organisieren.
Einkaufen, Essen und Trinken
Auf dem Campus gibt es einen kleinen Supermarkt (Centra), der alles nötige hat. Allerdings ist der
Laden etwas teuer als Geschäfte in der Stadt. Man kann entweder zu einem großen Tesco laufen (ca.
20min pro Weg, im Dundrum Shopping Center) oder mit dem Bus zu einem weiteren Tesco (Stillorgan
Shopping Center) fahren.
Insgesamt sind Tesco, Dunnes, Aldi und Lidl die billigsten Supermärkte und alle in der Stadt mehrfach
vertreten. In die Stadt kommt man am schnellsten mit der 46A, die vor dem Haupteingang der Uni
abfährt.
Vom Essen im UCD Restaurant (aufgemacht wie eine Mensa) würde ich abraten, ist recht teuer (ca. 7
Euro für ein Hauptgericht). Im Student Center und den beiden Student Pubs auf dem Campus gibt es
weitere, billigere Essensmöglichkeiten.
In Pubs zu essen (auch in der Stadt) ist allgemein günstiger als in anderen Restaurants, meist aber
teurer als in Deutschland. Das billigste ist wie gewohnt Fast Food, wie McDonald’s, Burger King,
Subway oder Supermac (irischer Fastfood-Laden). Die besten Fish and Chips gibt es bei Beshoff’s oder
Leo Burdock.
Um abends was trinken zu gehen, geht man am besten ins Viertel Temple Bar in Dublin. Dort gibt es
eine große Auswahl. Vor allen Dingen zu empfehlen sind das Porterhouse, The Auld Dubliner und
O’Neills (bei der Tourist Infromation). Die Student Pubs auf dem Campus sind zwar praktisch, da nah,
aber haben keine wirkliche irische Atmosphäre. Normalerweise kostet ein Pint (0,538l) um die 5 Euro,
Freitags im Student Pub nur 3 Euro.
Gute Clubs in der Stadt sind Dandelion, Dicey’s und d-two.
Aktivitäten in der Stadt
In den ersten zwei Wochen werden ‚Historical Walking Tours‘
von Dublin kostenlos angeboten, die einen guten Überblick
über die Stadt bieten. Dinge, die man in der Stadt sehen sollte
sind St. Stephen’s Green (kleiner sehr schöner Park), Oscar
Wilde Denkmal im Merrion Square Park, Grafton Street (tolle
Einkaufsstraße), Trinity College, Temple Bar, Guiness
Brauerei, Jameson Distillery, Howth (nette Halbinsel mit Fischerstädtchen- Flair) und O’Connell Street
(Centrum der Stadt mit allen wichtigen Geschäften, Foto rechts).
Reisetipps in Irland
Das beliebteste Reiseziel ist Galway. Galway ist eine kleinere Stadt, die als
die schönste Stadt in Irland gilt. Von dort aus kann man Busausflüge zu den
‚Cliffs of Moher‘ (Foto links) machen, was sehr empfehlenswert ist. Neben
Galway ist auch Cork recht nett, vor allen das Blarney Castle in der Nähe, wo
man den bekannten Blarney Stone
küssen kann. Wer Zeit hat sollte auch an den Ring of Kerry fahren,
wo es sehr schöne Natur und vor allen Strände zu sehen gibt.
Kilkenny ist eine weitere kleine Stadt, die recht nett ist, aber sehr
ruhig. Was man auch unbedingt sehen sollte ist Belfatst und damit
Nordirland. Busse fahren von Dublin aus nach Belfast. Super
interessant sind dort vor allem die ‚Peace Walls‘, man sollte eine
Bus- oder Taxitour dort hinmachen. Auch der Giant’s Causeway
(Foto rechts) ist toll, zu dem man Tagesausflüge von Belfast aus
machen kann.
Finanzielles
Insgesamt ist Irland teurer als Deutschland. Besonders Essen gehen und abends feiern ist teurer als in
Deutschland. Dazu kommt, dass das Wohnheim nicht gerade billig ist (für 4 Monate um die 2500 Euro).
Ich denke man sollte neben den Wohnkosten pro Monat noch um die 500- 700 Euro einplanen, damit
man etwas Puffer hat und auch mal reisen kann.
Universität und Kurse
Der Wirtschaftsfachbereich ist in der ‚Queen School of Business‘, ein sehr neues und gut
ausgestattetes Gebäude.
In Irland sind die Veranstaltungen anders strukturiert als in Deutschland. In den Kursen sind
immer um die 30 bis max. 50 Studenten, es gibt Midterm-Exams, Präsentationen und diverse
Hausarbeiten zu machen. Teilweise legen die Dozenten auch Wert auf Anwesenheit und Mitarbeit.
Insgesamt sind somit die Kurse aufwendiger, man beschäftigt sich aber auch mehr mit den Themen und
lernt so mehr. Die meisten Dozenten benoten auch
sehr gut. Wer etwas ordentlichen einreicht kriegt
meist nichts Schlechteres als ein B. Die Es wird mit
Blackboard gearbeitet, was vom Prinzip her das
gleiche ist wie WebCT.
Industrial Economics (Sarah Parlane)
Die Endnote besteht aus einem relativ leichten Midterm-Exam (25%) und einer etwas anspruchsvolleren
Endklausur (75%). Die Inhalte der Vorlesungen sind fast komplett bekannt aus Management und Mikro
1. Die Professorin alleine aber ist es wert die Vorlesung zu besuchen. Eine super nette und witzige
Französin, die auch sehr hilfsbereit ist. Sehr zu empfehlen!
Leadership and Change Management (Antonia Corrigan)
Die Endnote setzte sich zusammen aus einem Gruppenprojekt (bestehen aus Proposal 10% und Final
Report 20%), 10% Anwesenheit und 60% Endklausur. Die Dozentin ist sehr unsympathisch, und möchte
übertrieben ‚tough‘ wirken. Wenn man sich persönlich mit ihr unterhält ist sie einigermaßen hilfsbereit,
aber die Vorlesung ist unstrukturiert und sehr langweilig. Vor allem die Folien sind unmöglich. Alles
basiert auf einem Buch (‚Theory and Practice of Change‘ von Hayes), es ist für die Endklausur auch
empfehlenswert nur das Buch zu lesen. Da ich noch keine Ergebnisse hab, kann ich nichts über ihre
Benotung sagen. Trotzdem: Nicht empfehlenswert!
Strategic Marketing Management (Mary Lambkin)
Es gibt ein Midterm- Assignment (eine interne Analyse über ein vorgegebenes Unternehmen, zählt
10%), das sehr leicht eine gute Note gibt, einen Gruppenreport (30%) und eine Endklausur (60%). Die
Endklausur ist sehr voraussehbar. Die Dozentin gibt 5 Themen, die auch alle dran kommen und von
denen man sich 3 aussuchen kann. Die Dozentin ist sehr nett und freundlich, ihre Folien gut strukturiert
und einfach. Gut ist auch, dass es einige Gastvorträge gibt und die Dozentin immer viele Praxisbeispiele
angibt. Die Vorlesung ist vergleichbar mit Marketing 1 von Klapper, wobei es wesentlich weniger Stoff
ist. Sehr empfehlenswert (vor allem für diejenigen, die an Marketing interessiert sind).
Industrial Relations and Human Resource Management (Roland Erne)
Die Benotung teilt sich auf wie folgt: Gruppenpräsentation (25%), Book Review (25%) und Endklausur
(50%). Der Dozent ist sehr engagiert und freundlich und gibt sich Mühe die Vorlesung spannend zu
gestalten. Er selbst ist Schweizer und hat auch einige Jahre in Berlin verbracht, kann also auch Deutsch.
Das Positive an der Veranstaltung sind die vielen internationalen Studenten in Mischung mit irischen.
Vor allem belegen viele Amerikaner den Kurs, da es für einige eine Pflichtveranstaltung ist. Das
Verständnis leidet aber leider etwas unter den vielen Präsentationen, die schon in der vierten Woche
beginnen und bis zum Semesterende gehen, dies ist auch für die Endklausur etwas schwierig, da sie
alle klausurrelevant sind. Insgesamt aber Empfehlenswert!
Ireland in Europe (Mary Browne)
Die Note besteht aus einer Briefing Note (10%, nur 500 Wörter), einem Essay (25%, 2500 Wörter) und
der Endklausur. Die Vorlesung ist sehr langweilig, auch die Folien sind unzureichend. Die Dozentin setzt
voraus, dass man sehr viel neben der Vorlesung liest, da es auch ein 10CP Kurs ist, der Pflicht für alle
irischen Studenten im letzten Jahr ist. Mary Browne benotet sehr unfair und gibt an sich allen Studenten
die gleiche Noten (Briefing Note: B-, Essay: C+). Auch die Endklausur ist sehr stressig, 3 lange Essays
in 3 Stunden zu schreiben. Nicht empfehlenswert!
Wer das Seminar in Dublin machen möchte, sollte sich früh genug eine Vorlesung aussuchen, die
sowohl eine Endklausur als auch eine mind. 10seitige Hausarbeit (die allein geschrieben werden muss)
beinhaltet. Man muss sich vom Dozenten ein Formular unterschreiben lassen und dieses auch von der
Quinn School unterschreiben lassen.
Resümee
Ich muss sagen, dass die Zeit in Dublin sehr aufregend, interessant und schön war. Trotzdem muss
man sich darauf vorbereiten, dass es auch recht viel Arbeit ist, insbesondere für die Uni ist mehr zu tun,
als man von Frankfurt gewohnt ist (in Bezug auf Arbeit während des Semesters). Gute Noten sind aber
mit einem angemessenen Aufwand auch zu erreichen. Man sollte auch den Heimweh-Faktor nicht
unterschätzen, da man sich oft auch einsam fühlen kann, gerade wenn es mit den Mitbewohner nicht
richtig stimmt. Trotzdem: wer Lust auf Ausland, Reisen und neue Erfahrungen hat, dann los!
Ich hoffe ich konnte euch mit meinen Infos etwas weiterhelfen. Für Rücksprache stehe ich gerne zur
Verfügung.
Ansonsten: Viel Spaß!!