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4/2014 • Nachrichten der ARL 4 AKTUELL D ie im März 2013 gegründete „Nationale Plattform Zukunftsstadt“ ist in vielfacher Hinsicht eine ambi- tionierte Initiative. Ihr Ziel ist nichts Geringeres als die Vereinbarung einer Forschungs- und Innovationsagenda für eine neue, CO 2 -neutrale, energie-/ressourceneffizi- ente und klimaangepasste Stadt. Um dies zu erreichen, wurde ein breites Bündnis geschlossen. Es beteiligen sich: die Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, Ver- waltungen aller föderalen Ebenen, vor allem auch die Wirtschaft, Interessenverbände, Nichtregierungsorga- nisationen, die Bürgerschaft und die Wissenschaft. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den kommunalen und regionalen Akteuren zu. Das Ziel ist, Städte in ihrer Ganzheit nachhaltig zu gestalten. Es geht um ihre wirtschaftlichen und finanzi- ellen Bedingungen, ihre Sozialstruktur, die ökologischen Gegebenheiten sowie die Anforderungen des Umwelt-, Natur-, Ressourcen- und Klimaschutzes. Darüber hinaus werden Städte in Bezug auf die physische und psychi- sche Gesundheit der Stadtbewohner sowie von Arbeits- pendlern und Touristen betrachtet. Welche Wirkung haben sie auf das Wohlbefinden von Menschen, aber auch auf die Attraktivität für die Wirtschaft und welche Veränderungsprozesse können beobachtet werden? Sie sind gleichzeitig als kulturelle Hervorbringungen weiterzuentwickeln. Um diese Fragen zu beantworten, reicht es nicht, Städte allein in ihrer materiellen Beschaffenheit zu betrachten, sondern es müssen auch ihre politisch- administrativen Organisationsformen in den Blick genommen werden. Hierbei geht es vor allem um die Gestaltung von Entscheidungsprozessen. Sind sie offen für Bürgerbeteiligung und ein Zusammenwirken von Fachressorts? Eine integrierte und nachhaltige Stadtentwicklung setzt unabdingbar das Zusammenwirken aller Fachres- sorts und Fachpolitiker voraus. Eine ressortübergrei- fende Kooperation allein auf der kommunalen Ebene reicht jedoch nicht, sie muss durch Kooperationen auf den übergeordneten Verwaltungsebenen flankiert werden. Ohne entsprechend koordinierte und zusam- menwirkende Bundes- und Landespolitiken sowie die Zusammenarbeit auf der regionalen Ebene können die Kommunen nur eingeschränkt erfolgreich sein! Der Initiative „Nationale Plattform Zukunftsstadt“ ist dies gelungen. Sie wirkt überzeugend, weil sie aus dem Zusammenwirken von vier Bundesressorts resultiert – beginnend mit dem Kern aus (damaligem) Bundesminis- terium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) – heute: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) – und dem Bundes- ministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dann erweitert um das damalige Umweltministerium (BMU) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), heute auch mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Auch wenn man sich eine frühzeitige Abstimmung mit den Ministerien für die sozialen Belange der Menschen (BMA, BMG und BMFSJ) und vor allem auch dem Finanz- ministerium wünschen würde, stellt dieser Koordina- tionsansatz schon eine Herkulesaufgabe dar. Hoffentlich degeneriert diese nicht zu einer Sisyphusarbeit. Anlässe Die Initiative reagiert auf eine Vielzahl von weitreichen- den gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Diese können hier nur stichpunktartig aufgeführt werden: Die Befunde zum Wiedererstarken bzw. zur „Re- naissance“ der Städte in Europa mehren sich. Städte sind wieder attraktiv als Wohnstandorte, als Orte der Kultur, der Kreativwirtschaft und der Freizeit, als Standorte des Handels und des Konsums sowie der Dienstleistungsunternehmen und des innovativen produzierenden Gewerbes. Städte gewinnen auch als Orte der politischen und gesellschaftlichen Be- teiligung an Bedeutung. Das weltweite Städtewachstum gibt einen Rahmen. Im Jahr 2007 lebten erstmals mehr Menschen in Städ- ten als in ländlichen Räumen. Im Jahr 2050 werden voraussichtlich mehr als 70 % der Weltbevölkerung in den Städten leben. Die Erhaltungs-, Erneuerungs- und Modernisierungs- bedarfe von Wohn- und Gewerbegebäuden, Indus- trieanlagen, Infrastrukturen des Verkehrs sowie der Ver- und Entsorgung steigen an. Zusätzlich müssen Städte in die soziale Infrastruktur investieren. Diesen Anforderungen steht ein ausgeprägter Schulden- stand in vielen Städten gegenüber. Ihre zukünftige Finanzausstattung ist unklar und die Wirkung der Schuldenbremse ungewiss. Der Klimawandel und die Energiewende stellen an Städte veränderte und verschärfte Transformations- anforderungen. Sie müssen die Folgewirkungen des Klimawandels bewältigen und die Resilienz ihrer Stadtstrukturen und Infrastrukturen erhöhen. „Nationale Plattform Zukunftsstadt“ – eine vielversprechende Initiative

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4/2014 • Nachrichten der ARL 4

AKTUELL

Die im März 2013 gegründete „Nationale Plattform Zukunftsstadt“ ist in vielfacher Hinsicht eine ambi-

tionierte Initiative. Ihr Ziel ist nichts Geringeres als die Vereinbarung einer Forschungs- und Innovationsagenda für eine neue, CO2-neutrale, energie-/ressourceneffizi-ente und klimaangepasste Stadt. Um dies zu erreichen, wurde ein breites Bündnis geschlossen. Es beteiligen sich: die Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, Ver-waltungen aller föderalen Ebenen, vor allem auch die Wirtschaft, Interessenverbände, Nichtregierungsorga-nisationen, die Bürgerschaft und die Wissenschaft. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den kommunalen und regionalen Akteuren zu.

Das Ziel ist, Städte in ihrer Ganzheit nachhaltig zu gestalten. Es geht um ihre wirtschaftlichen und finanzi-ellen Bedingungen, ihre Sozialstruktur, die ökologischen Gegebenheiten sowie die Anforderungen des Umwelt-, Natur-, Ressourcen- und Klimaschutzes. Darüber hinaus werden Städte in Bezug auf die physische und psychi-sche Gesundheit der Stadtbewohner sowie von Arbeits-pendlern und Touristen betrachtet. Welche Wirkung haben sie auf das Wohlbefinden von Menschen, aber auch auf die Attraktivität für die Wirtschaft und welche Veränderungsprozesse können beobachtet werden? Sie sind gleichzeitig als kulturelle Hervorbringungen weiterzuentwickeln.

Um diese Fragen zu beantworten, reicht es nicht, Städte allein in ihrer materiellen Beschaffenheit zu betrachten, sondern es müssen auch ihre politisch-administrativen Organisationsformen in den Blick genommen werden. Hierbei geht es vor allem um die Gestaltung von Entscheidungsprozessen. Sind sie offen für Bürgerbeteiligung und ein Zusammenwirken von Fachressorts?

Eine integrierte und nachhaltige Stadtentwicklung setzt unabdingbar das Zusammenwirken aller Fachres-sorts und Fachpolitiker voraus. Eine ressortübergrei-fende Kooperation allein auf der kommunalen Ebene reicht jedoch nicht, sie muss durch Kooperationen auf den übergeordneten Verwaltungsebenen flankiert werden. Ohne entsprechend koordinierte und zusam-menwirkende Bundes- und Landespolitiken sowie die Zusammenarbeit auf der regionalen Ebene können die Kommunen nur eingeschränkt erfolgreich sein!

Der Initiative „Nationale Plattform Zukunftsstadt“ ist dies gelungen. Sie wirkt überzeugend, weil sie aus dem Zusammenwirken von vier Bundesressorts resultiert – beginnend mit dem Kern aus (damaligem) Bundesminis-

terium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) – heute: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) – und dem Bundes-ministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dann erweitert um das damalige Umweltministerium (BMU) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), heute auch mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Auch wenn man sich eine frühzeitige Abstimmung mit den Ministerien für die sozialen Belange der Menschen (BMA, BMG und BMFSJ) und vor allem auch dem Finanz-ministerium wünschen würde, stellt dieser Koordina-tionsansatz schon eine Herkulesaufgabe dar. Hoffentlich degeneriert diese nicht zu einer Sisyphusarbeit.

AnlässeDie Initiative reagiert auf eine Vielzahl von weitreichen-den gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Diese können hier nur stichpunktartig aufgeführt werden:

■ Die Befunde zum Wiedererstarken bzw. zur „Re-naissance“ der Städte in Europa mehren sich. Städte sind wieder attraktiv als Wohnstandorte, als Orte der Kultur, der Kreativwirtschaft und der Freizeit, als Standorte des Handels und des Konsums sowie der Dienstleistungsunternehmen und des innovativen produzierenden Gewerbes. Städte gewinnen auch als Orte der politischen und gesellschaftlichen Be-teiligung an Bedeutung.

■ Das weltweite Städtewachstum gibt einen Rahmen. Im Jahr 2007 lebten erstmals mehr Menschen in Städ-ten als in ländlichen Räumen. Im Jahr 2050 werden voraussichtlich mehr als 70 % der Weltbevölkerung in den Städten leben.

■ Die Erhaltungs-, Erneuerungs- und Modernisierungs-bedarfe von Wohn- und Gewerbegebäuden, Indus-trieanlagen, Infrastrukturen des Verkehrs sowie der Ver- und Entsorgung steigen an. Zusätzlich müssen Städte in die soziale Infrastruktur investieren. Diesen Anforderungen steht ein ausgeprägter Schulden-stand in vielen Städten gegenüber. Ihre zukünftige Finanzausstattung ist unklar und die Wirkung der Schuldenbremse ungewiss.

■ Der Klimawandel und die Energiewende stellen an Städte veränderte und verschärfte Transformations-anforderungen. Sie müssen die Folgewirkungen des Klimawandels bewältigen und die Resilienz ihrer Stadtstrukturen und Infrastrukturen erhöhen.

„Nationale Plattform Zukunftsstadt“ – eine vielversprechende Initiative

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AKTUELL

■ Der demographische Wandel und neue bzw. verän-derte Lebenswünsche und Lebensweisen der Men-schen haben zum Teil tiefgreifende Auswirkungen auf die Städte.

■ Technologische Innovationen wie z. B. die digitale Kommunikation und Prozesssteuerung, Produktion 4.0, Elektromobilität, aber auch soziale Innovationen verändern das Leben in Städten.

Diese Veränderungsprozesse verlangen hohe finan-zielle Aufwendungen und starke organisatorische und prozessuale Transformationen. Städte müssen als ver-netzte Systeme „informiert“ und „intelligent“ gestaltet und betrieben werden, um den Anforderungen der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes, der Energieeffizienz und der Ressourceneffizienz gerecht zu werden. Die Vorstellungen von „smart cities“ greifen dabei häufig zu kurz. Sie basieren vor allem auf energie-, umwelt-, transport- und informationstechnischen Innovationen. Die Gefahr von allein technikbasierten Lösungen ist jedoch, dass die Verschiedenheit der Raummuster und Raumtypen, die Sozialverhältnisse sowie die Lebens-weisen und Bedürfnisse der Menschen aus dem Blick geraten. Auch die unterschiedlichen (bau-)kulturellen Prägungen der Städte finden zu wenig Berücksichtigung. Die durchaus begrüßenswerten, aber interessengelei-teten Initiativen und Anstöße großer Unternehmen – insbesondere Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationstechnik, der Energieversorgung, der Automobiltechnik, dem Verkehr und der Bauwirtschaft – sollten aber aufgenommen und auf ein integriert zu behandelndes Gestaltungsfeld „Stadt/Stadtregion“ gelenkt werden. Die Zeitfenster für das „Politikfeld Stadt“ und die Marktfelder deutscher Stadtgestaltung, Stadtproduktion und Stadttechnik sollten – analog der Leitprinzipien der „Nationalen Plattform Elektromobili-tät“ – genutzt werden, um Deutschland zum „Leitmarkt und Leitanbieter“ zu entwickeln.

Einordnung der „Nationalen Plattform Zukunftsstadt“Die Sachziele wie auch die Überlegungen zu Organi-sationsprinzipien und Transformationsprozessen der Initiative ordnen sich durchaus konsequent, logisch und zukunftsorientiert in die von Bund, Ländern und Kommunen gemeinschaftlich getragene „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ ein. Grundlagen sind:

■ die „Leipzig Charta“ von 2007, ■ die konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung

der Städtebauförderungsprogramme wie „Soziale Stadt“, „Stadtumbau Ost/West“, „Städtebaulicher Denkmalschutz Ost/West“ usw.,

■ die Initiative Baukultur, ■ die Weiterentwicklung der „Leipzig-Charta“ zum

Memorandum „Urbane Energien“ (2012).

Zu diesen Vorläuferinitiativen gab es bereits einen breiten Erfahrungsaustausch. Sie sollten nun in der In-novations- und Forschungsagenda für die CO2-neutrale, energie-/ressourceneffiziente und klimaangepasste Stadt vertieft und ausgestaltet werden.

ArbeitsprozessAufgabe der „Nationalen Plattform Zukunftsstadt“ ist es, Leitlinien für die Forschung und innovative Entwicklung einer „Zukunftsstadt 2020“ zu erarbeiten und in diesen Prozess alle wichtigen Stakeholder aus Politik, Verwal-tung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft einzubinden. Die Steuerung erfolgt durch eine von den vier oben genannten Bundesministerien eingerichtete Lenkungs-gruppe unter der Geschäftsführung von zwei Fraunho-fer-Instituten (Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie Bauphysik IBP) und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu). Vorsitzende des Stakeholder-Forums sind Prof. Krautzberger (Bonn) und Prof. Spath (Stuttgart). Die Geschäftsstelle hat Analysen zu den Herausforde-rungen und Rahmenbedingungen wie auch Vorschläge zu strategischen Leitthemen vorbereitet. Diese fanden Eingang in die Arbeit des Stakeholder-Forums und der zuarbeitenden Arbeitskreise.

Die Arbeitskreise hatten die Themen „Energieerzeu-gung, -versorgung und -effizienz“, „Gebäude, Raum-gefüge und Quartier, Verkehr“, „Transformationsma-nagement und Governance“, „Systemforschung und -innovationen“. Sie erarbeiteten strategische Leitthemen und exemplarische Vorschläge zu Forschungsprojekten. Die noch nicht abschließend festgelegten strategischen Leitthemen sind:

■ Soziokulturelle Qualität und urbane Gesellschaft ■ Städtisches Transformationsmanagement ■ Stadt-Quartier-Management ■ Resilienz und Klimaanpassung ■ Energie, Ressourcen und technische Infrastruktur-

systeme ■ Mobilität und Warenströme in der Zukunftsstadt ■ Stadtökonomie für die Zukunftsstadt ■ Schnittstellentechnologien für die ZukunftsstadtAußerdem wurden Vorschläge für Strukturen, Vor-

gehensweisen und Rahmenbedingungen („Formate“) der Forschung und Innovation erarbeitet. Dabei soll ein Zusammenwirken von Grundlagenforschung, dis-ziplinärer und interdisziplinärer, insbesondere auch transdisziplinärer Forschung gestützt werden. Städte und Stadtquartiere sollen Experimentierfelder für In-novationen von technischen Systemen, aber auch von Prozessen („Reallabore“) sein, ohne „quergedachte“ Projekte zu behindern. Besonderes Augenmerk gilt der Prozessbegleitung, Vernetzung und Koordination, der Qualitätssicherung, dem Erfahrungsaustausch und der Verstetigung. Letztlich werden den Ministerien Empfeh-

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AKTUELL

lungen für eine Forschungs- und Innovationsagenda in Form von strategischen „Road Maps“ unterbreitet. Diese „Strategische Forschungs- und Innovationsagenda“ soll Anfang 2015 in einem kurzen Politikpapier zusammen-gefasst und auf einer Veranstaltung am 19. Februar 2015 der Öffentlichkeit vorgelegt werden.

Rolle der ARL und PotenzialeMit ihrer transdisziplinären Arbeitsweise als Experten-netzwerk aus Wissenschaft und Praxis bietet die ARL ein großes Potenzial für die Initiative „Nationale Plattform Zukunftsstadt“. Aus dem Akademienetz haben sich mehr als zehn Experten aktiv im Stakeholder-Forum und insbesondere in den Arbeitskreisen der Initiative eingebracht.

Umgekehrt eröffnen die potenziellen ministeriellen Forschungsprogramme und deren Koordinations- und Transferaufgaben auch Potenziale für die wissenschaft-liche Arbeit der ARL. Raumordnung, Landes- und Stadtplanung gewinnen z. B. neue Erkenntnisse über die Wirkungen von Rahmenbedingungen wie Klimawandel, Energiewende, demographischem Wandel und tech-nologischen Innovationen. Darüber hinaus sind auch erweiterte Erkenntnisse zu Prozessen und Strukturen und zu Akteuren, ihrer Beteiligung und ihrem Zusam-menwirken zu erwarten. Die ARL sollte diese Chancen für neue Forschungs- und Kooperationsprojekte nutzen.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann ist seit 2013 Präsident der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL). Von 2006–2013 leitete er das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und führt heute das Büro „KJB.Kom. Prof. Dr. Klaus J. Beckmann – Kommunalforschung, Beratung, Kommunikation und Moderation“.

Kontakt:

Klaus J. Beckmann 030 78795795

kjbeckmann@googlemailcom

Band 72

Heft 5

Oktober 2014

Papierausgabe:ISSN 0034-0111

Elektronische Ausgabe:ISSN 1869-4179

Wissenschaftliche Beiträge

Mathias Wilde„Ach, da fahr ich ganz spontan.“ Mobilität im Alltag älterer Menschen auf dem Land

Jan Glatter / Katharina Hackenberg / Manuel WolffZimmer frei? Die Wiederentdeckung der Relevanz des studentischen Wohnens für lokale Wohnungs-märkte

Olaf Schnur / Henning GünterCollaborative Consumption, Sozialkapital und Quartier. Eine Annäherung

Christian Diller / Guido Nischwitz / Benedict KreutzFörderung von Regionalen Netzwerken: Messbare Effekte für die Regionalentwicklung?

Mark KammerbauerAsymmetrischer Wiederaufbau in Städten nach Katastrophen. Das Lower Ninth Ward in New Orleans nach Orkan Katrina

Bestellungen nimmt der Verlag entgegen: Springer Customer Service Center GmbHHaberstraße 7, 69126 HeidelbergTel. (+49-6221) 3454303Fax (+49-6221) 3454229E-Mail: [email protected]/geography/human+geography/journal/13147

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