21
57 11 Anhang Zu Kapitel 2 Kanton Kürzel Sprachen d = deutsch f = französisch i = italienisch r = romanisch Aargau AG d Appenzell Ausserrhoden AR d Appenzell Innerrhoden AI d Basel-Land BL d Basel-Stadt BS d Bern BE d, f Fribourg, Freiburg FR f, d Fribourg FR f, d Genève [Genf] GE f Glarus GL d Graubünden Grischuns Grigioni GR d, r, i Jura JU f Luzern LU d Neuchâtel [Neuenburg] NE f Nidwalden NW d Obwalden OW d St.Gallen SG d Schaffhausen SH d Schwyz SZ d Solothurn SO d Thurgau TG d Ticino [Tessin] TI i Uri UR d Vaud [Waadt] VD f Valais, Wallis VS f, d Zug ZG d Zürich ZH d Tabelle «Schweizerkantone»: 23 Kantone und 3 Kantone, die jeweils aus zwei Halbkantonen bestehen (AI+AR, BS+BL; NW+OW)

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57

11 Anhang

Zu Kapitel 2 Kanton Kürzel Sprachen

d = deutsch f = französisch i = italienisch r = romanisch

Aargau AG d

Appenzell Ausserrhoden AR d

Appenzell Innerrhoden AI d

Basel-Land BL d

Basel-Stadt BS d

Bern BE d, f

Fribourg, Freiburg FR f, d

Fribourg FR f, d

Genève [Genf] GE f

Glarus GL d

Graubünden

Grischuns

Grigioni

GR d, r, i

Jura JU f

Luzern LU d

Neuchâtel [Neuenburg] NE f

Nidwalden NW d

Obwalden OW d

St.Gallen SG d

Schaffhausen SH d

Schwyz SZ d

Solothurn SO d

Thurgau TG d

Ticino [Tessin] TI i

Uri UR d

Vaud [Waadt] VD f

Valais, Wallis VS f, d

Zug ZG d

Zürich ZH d

Tabelle «Schweizerkantone»: 23 Kantone und 3 Kantone, die jeweils aus zwei Halbkantonen bestehen (AI+AR, BS+BL; NW+OW)

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Abbildung a: Das duale System der Berufsbildung in der Schweiz. Quelle: www.sbfi.admin.ch/berufsbildung/01606/index.html?lang=de

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Zu Kapitel 4 Projekt Feld Institution (&

Kooperations-partnerInnen)

Literale Domäne(n)

Ziel-gruppe(n) Laufzeit

«1 «Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten»

F & E PH FHNW & Universität Basel

Mündlichkeit Kita 2009–2014

«2 «Literalitätsentwicklung in der Schuleingangsstufe»

F PH FHNW Lesen Grund- und Basisstufe

2008–2011

«3 «Mehrsprachigkeit und Mobilität im Übergang vom Kindergarten in die Primarschule in der Schweiz – MEMOS»

F PH FHNW Mündlichkeit KG & Primar 2011–2013

«4 «Prozesse der Sprachförderung im Kindergarten – ProSpiK»

F PH FHNW Mündlichkeit, Multimodali-tät

KG 2012–2015

«5 «myPad multimodal» F & E PH FHNW Multimodali-tät

KG & Primar 2014

«6 «myMoment» F & E PH FHNW Schreiben, Interagieren, Multiliteralität

Primar (1. – 5.)

2005–2006 2009–2012 2013–2014

«NawiText» F & E PH FHNW Multimodales Lesen, Lernen

Sek I 2013–2016

«Resilienzprojekt NFP 56» F & E PH FHNW, HEP, Universität BS

Lesen & Schreiben

Sek I 2005–2008

«Ellipse» F & E PH FHNW Lesen Sek I 2012–2013

«Illettrismus-Projekt LAB»

Ist in Kapitel 8 ausführlicher dargestellt.

F & E PH FHNW Lesen & Schreiben als soziale Praxis mit herkömm-lichen & digitalen Medien

Berufs-schulen, Erwachsenen-bildung

2009–2013

«BASCH» F & E PH FHNW Lesen & Schreiben

Primar Seit 2015

«QUIMS-Schreibaufgaben» F & E PH FHNW & Kt. Zürich

Schreiben KG bis Sek I Seit 2012

Lehrmittel «Die Sprachstarken»

E PH FHNW & PH LU, i. A. v. Klett

Lesen, Schreiben, Sprechen, (Zu-)Hören

2. Primar bis Ende Sek I

2006–2016

«7 «my-pad.ch»

www.my-pad.ch

E PH FHNW Multimodales Lesen und Schreiben bzw. alle Fächer

KG, Primar und Sek I

Seit 2012

«8 «you-type.ch» www.you-type.ch

E PH FHNW Schreiben, Interagieren, Multimodali-tät und -literalität

6. Klasse Primar und Sek I

Seit 2016

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60

«9 «minibooks» www.minibooks.ch

E PH FHNW Schreiben und Lesen

Volksschule (3. – 11. Bildungsjahr) bzw. öffentlich

Seit 2007

«10 «mi4u» www.mi4u.ch

E PH FHNW Multimodales Lesen und Schreiben bzw. alle Fächer

Volksschule (3. – 11. Bildungsjahr)

Seit 2016

«11 «Argumentative Gesprächskompetenz in der Schule: Kontexte, Anforderungen, Erwerbsverläufe»

F PH Zug & Universität Basel

Mündlichkeit Primar (Klassen 2, 4, 6)

Seit 2014

«12 «Innerschweizer Balladen für den Musik- und Deutschunterricht»

E PH Zug Mündlichkeit Sek I Seit 2015

«Überprüfung der Grundkompetenzen ÜGK»

E PH FHNW, PH Zug, HEP & SUPSI i. A. d. EDK

Lesen, Hören, Rechtschrei-ben

Primar (Klasse 6) & Sek I (Klasse 9)

2015–2020

«13 «Frühe Sprachbildung lokal entwickeln – FSL», «FSE-Kita», «FSE-QUIMS»

E PH ZH Mündlichkeit (literale Vorläuferfähigkeiten)

Kita, Spiel-gruppe, KG

2010–2012 Seit 2014

2014–2015

«14 FSQ «Frühe Sprachbildung entwickeln – Fachpersonal koordiniert qualifizieren»

E PH TG &PH ZH Mündlichkeit (literale Vorläufer-fähigkeiten)

Kita 2012–2015

Schreib-motorische Leistungen E PH LU Schreiben Primar (Klassen 2 & 3)

2008

«15 «fide Qualitätskonzept» E ZHAW Kommunika-tion in DaF

Erwachsenen-bildung

Seit 2015

«16 «Modelling Writing Phases» F & E ZHAW Schreiben Erwachsenen-bildung

Seit 2010

«Sprachförderung im Alltag von Spielgruppe, Kita und Kindergarten – Sprima»

F & E PH SG, PH Weingarten & Schweiz. HS f. Logopädie

Mündlichkeit (literale Vorläufer-fähigkeiten)

Kita, KG 2012–2013

Gisela Bürki: FDD, … PH BE

Ann-Peyer-Projekt PH ZH

To be continued …

PH FHNW Die PH FHNW verfügt über mehrere Kompetenzzentren, so etwa das Zentrum Lesen, das Sprachforschung und Unterrichtsentwicklung bezüglich aller Modi betreibt – alleine oder in Kooperation mit Professuren oder Fachstellen innerhalb und ausserhalb der PH.

«1 Im Projekt «Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten» untersuchte ein Team der PH FHNW von 2009 und 2014 die subjektiven Theorien sowie die Alltagspraktiken der Sprachförderung mehrsprachiger Kinder bei 16 pädagogischen Fachpersonen und 19 Kindern in Spielgruppen und Tagesheimen (Kitas) der Stadt Basel. Die Befunde der Videoanalysen zeigen, dass

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Gespräche mit Kindern von kurzer Dauer sind und vertiefende Gespräche oder die Aktivitäten begleitende mündliche Kommunikationen insgesamt (zu) selten stattfinden.1 Zudem konnten elf Interaktionsarten sowie drei diese Interaktionsarten konstituierenden Merkmalspaare (Kommunikationszweckorientierung vs. Beziehungsorientierung, Unidirektionalität vs. Bi- bzw. Multidirektionalität und Gegenwartsbezogenheit vs. Vergegenwärtigung) identifiziert werden.2

«2 In der Schuleingangsstufe führte die PH FHNW von 2008 bis 2011 das Projekt «Literalitätsentwicklung in der Schuleingangsstufe» durch. In 14 Klassen der Grund- und Basisstufe wurden bei 150 Kindern basale Leseleistungen und die Intelligenz gemessen. Bei einem Subsample von 24 Kindern und ihren Bezugspersonen wurden weitere Daten (Logbücher der Lehrpersonen, Interviewdaten von Kindern, Lehrpersonen und Eltern) erhoben und qualitativ (in Form von Fallvergleichen auf den Ebenen der Klasse/Lehrperson sowie der einzelnen Kinder) ausgewertet.3 Dabei wurden grundlegende Prinzipien der Sprachförderung identifiziert. Zudem zeigte sich, dass jüngere Kinder mit grossen Fortschritten im Lesen am Lesestoff der älteren interessiert sind und so von der Altersdurchmischung profitieren.4

«3 Von 2011 bis 2013 wurden im schulethnografischen Projekt «Mehrsprachigkeit und Mobilität im Übergang vom Kindergarten in die Primarschule in der Schweiz – MEMOS» der PH FHNW insgesamt zehn mehrsprachige Kinder am Ende des Kindergartens und zu beginn der ersten Klassen begleitet und teilnehmend beobachtet. Die Ergebnisse zeigten u.a., wie mehrsprachige Kinder trotz ausreichender Sprachleistungen durch Schuleignungstests oder leistungsunabhängige Verhaltensnormen bereits beim Schuleintritt benachteiligt werden,5 und dass der flexible Wechsel zwischen Hochdeutsch und Dialekt (translanguaging) von den Lehrpersonen trotzdem als problematisch beurteilt wird, obwohl er schulische Alltag (und auch die Praktiken der Lehrpersonen) davon geprägt sind.6

«4 Von 2012 bis 2015 wurde an der PH FHNW das Projekt «Prozesse der Sprachförderung im Kindergarten – ProSpiK» realisiert. Das Forschungsprojekt untersuchte Mikroprozesse der sprachlichen Interaktion im Hinblick auf Sprachförderung (im Zusammenhang mit literaler Förderung). In dieser Videostudie wurde der kommunikative Alltag in acht Kindergartenklassen während jeweils einer Woche gefilmt, und ausgewählte Interaktionen wurden sequenzanalytisch-rekonstruktiv ausgewertet. Die Ergebnisse – eine Reihe von datenverankerten Konzepten – vermitteln ein vertieftes Verständnis von kommunikativen Formen und ihren interaktiven Herstellungsprozessen im Kindergarten. Räumlich-körperliche Architekturen, Artefakte, die Multimodalität der Ausdrucksmittel, das Management von Gesprächsprojekten und die zugeschnittene interaktive Unterstützung durch die Lehrperson tragen im Zusammenspiel zum Gelingen von anspruchsvollen Sprachhandlungen im öffentlichen Raum des Klassenkollektivs bei.7

1 Kappeler Suter et al. (2014) 2 Die quantitative Evaluation des Projekts «Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten» wurde im Abschnitt «Entwicklungsprojekte» bereits berichtet. Sie bezieht sich lediglich auf den Besuch einer vorschulischen Bildungseinrichtung, nicht auf die Ausgestaltung der Sprachbildung. Kannengieser (2015) 3 Juska-Bacher et al. (2011) 4 Juska-Bacher/Schneider (2012) 5 Krompàk (2015) 6 Kassis-Filippakou/Panagiotopoulou (2015) 7 Isler/Ineichen (in Druck); Isler et al. (2014); Wiesner/Isler (2015)

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«5 «my-Pad-multimodal»: Pilotprojekt, in dessen Kontext Kinder aus Kindergarten und Unterstufe multimodale Texte produzierten.

www.my-pad.ch/blog/2015/05/07/mypad-multimodal/

«6 «myMoment»: Schriftbasiertes Interagieren auf einer Webplattform für Kinder der Primarstufe (bzw. der Klassen 1 – 5).

Das Projekt bietet eine e-Plattform, auf der angemeldete PrimarschülerInnen selber Texte schreiben und publizieren, wo sie Texte von Gleichaltrigen lesen, kommentieren und fortführen können. Plattform: www.mymoment.ch

Die Lehrpersonen angemeldeter Klassen bilden sich in einem Webinar weiter und tauschen sich darin aus: webinar.mymoment.ch

Die Interaktionen und Leistungen wurden vielfältig und in verschiedenen Forschungsprojekten evaluiert bzw. erforscht: www.zentrumlesen.ch/Berichte

Weitere Infos: win.mymoment.ch/info_zu_mymoment.cfm

!

00:01! !! 100 %!

Forschung!

Projektanlage! Ausblick!

Einblick in die Daten!

Ausgangslage• •

Forschungsinteresse!

!

!

2 KiGa- und 1 US-Klasse: 48 Kinder

produzieren in 2-er Gruppen je ein multimodales Dokument:

24 Dokumente

und je eine Dokumentenpräsentation:

24 Präsentationen

und je ein Stimulated-recall-Interview:

24 Interviews

Daten

!Ausserdem

Erhebungen

Analyseverfahren

Fakten! !• !• !!

!

my-Pad.ch (2011 bis …)!

2011! 2014 ! 2015! 2018 !2016 ! 2017!

Laufendes Projekt !

Pad.ch! Pilot phase! Hauptphase!

Fokus LP + Lehren!

Fokus S + Lernen!

Mult iplikat or- Innen, !Webinar, Lehrplan 21-konforme Unterricht s-mat erialien!

…!

!WB-Format mit

Mat erialien!

Literatur

Bearne, Eve (2003): Rethinking literacy: communication, representation and text. In: UKLA 37/3. S. 98–103. (= Reading).

Jewitt, Carey (2008): Multimodality and Literacy in School Classrooms. In: Review of research in education 32/1. S. 241–267.

KidsVerbraucheranalyse (2014): Die Markt-Media-Studie für junge Zielgruppen. Egmont Ehapa Media GmbH.

Vasudevan, Lalitha; Schultz, Katherine; Bateman, Jennifer (2010): Rethinking composing in a digital age: Authoring literate identities through multimodal storytelling. In: Written Communication 27/4. S. 442–468. (= SAGE Publications).!

my!Pad!

my!Pad!

mult i-modal!

Bilder!von!Dokumenten<präsenta? onen!

Slides!aus!einem!mul? modalen!Dokument!

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«7 my-Pad.ch: Plattform mobiles, kooperatives Lernen, mit multimodalen, von Lehrpersonen erprobten Unterrichtsideen in allen Fächern und auf allen Stufen der Volksschule. www.my-pad.ch

«8 you-type: Digitale Schreibplattform mit Fokus «Multimodales Interagieren auf einer Webplattform» für Jugendliche der Sekundarstufe I (bzw. der Klassen 6 – 9). www.you-type.ch

«9 mininbooks: Online kleine Bücher schreiben, gestalten, veröffentlichen und ausdrucken. www.minibooks.ch

«10 mi4u: Orientierungsrahmen «Medien, Informatik für den Unterricht». Ein Kompetenzraster zeigt den kontinuierlichen Aufbau von Kenntnissen und Fertigkeiten vom Kindergarten bis zum Abschluss der Volksschule und bietet dazu passend Unterrichtsideen und Materialien zur Gestaltung von Unterricht, der in seiner Fokussierung auf die im Lehrplan 21 beschriebenen Kompetenzen applizierbar ist. www.mi4u.ch

PH Zug Die PH Zug verfügt mit dem «Zentrum Mündlichkeit» über ein Kompetenzzentrum für die Sprachdomänen Sprechen, Zuhören und Gespräche führen.

«11 «Argumentative Gesprächskompetenz in der Schule: Kontexte, Anforderungen, Erwerbsverläufe»: Das Projekt befasst sich mit der Förderung von Gesprächskompetenz in der Primarschule, und zwar mit Fokus auf den dynamisch-interaktiven, ko-konstruktiven Aspekt von argumentativen Sprachhandlungen in Diskussionen. www.zg.ch/projekte

«12 «Innerschweizer Balladen für den Musik- und Deutschunterricht»: Bei der Erarbeitung des Lehrmittels für den Musik- und Deutschunterricht wurden 14 Balladen aus der Innerschweizer Volksliedsammlung A.L. Gassmann didaktisch aufbereitet, der Schwerpunkt liegt auf der Förderung der mündlichen Sprachfähigkeit. www.zg.ch/projekte

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PH Zürich Das Forschungszentrum «Literalität, Motivation und Lernen» befasst sich mit der Frage, wie sich der Lernertrag von Schülern und Schülerinnen optimieren lässt.

«13 In den Projekten «FLS», «FSQ» und «FSE» werden anforderungsreiche Sprachhandlungen (sogenannte «mündliche Texte» wie Erlebnisberichte, Fantasieerzählungen oder Erklärungen) fokussiert, die als Vorläufer hierarchiehöherer literaler Fähigkeiten zu verstehen sind. Das Pilotprojekt «Frühe Sprachbildung lokal entwickeln – FSL» wurde von 2010 bis 2012 in vier Gemeinden bzw. Stadtteilen mit einem hohen Anteil neu zugewanderter Familien durchgeführt. Im ersten Projektjahr wurden die bestehenden Angebote für 0- bis 6-jährige Kinder und ihre Familien formativ evaluiert. Im zweiten Jahr wurde die Umsetzung der von den Gemeinden beschlossenen Massnahmen begleitet und unterstützt (dazu gehörten u.a. videobasierte Coachings für pädagogische Fachpersonen aus Kitas, Spielgruppen und Kindergärten). Im Rahmen des Folgeprojekts «Frühe Sprachbildung entwickeln – Fachpersonal koordiniert qualifizieren – FSQ» wurden von 2012 bis 2015 einerseits Schulungsmaterialien zur situativen Sprachförderung entwickelt und Aus- und WeiterbildnerInnen im Frühbereich dabei unterstützt, diesen Ansatz in ihre Angebote zu implementieren. Andererseits wurden in zehn Gemeinden videobasierte Einzelcoachings und Teamweiterbildungen durchgeführt. In einer internen Evaluation wurde der Ansatz der situativen Sprachförderung von den 144 Teilnehmerinnen in jeder Hinsicht – bezüglich Relevanz, Wirksamkeit, persönlichem Lernertrag und Vernetzung – klar positiv eingeschätzt (Isler 2015). Im Projekt «FSE-Kita» (2014–2015) wurden Videocoachings und Teamweiterbildungen mit interessierten Kita-Teams realisiert. Das Projekt «FSE-QUIMS» läuft seit 2014 im Kanton Zürich. Hier werden Kindergarten-Lehrpersonen als Videocoaches ausgebildet, um anschliessend in ihren Schulen kollegiale Coachings durchzuführen und die Unterrichtsentwicklung vor Ort zu unterstützen.

«14 FSQ «Frühe Sprachbildung entwickeln – Fachpersonal koordiniert qualifizieren»: Das Projekt hat zum Ziel, die Bildungschancen aller Kinder zu verbessern, indem pädagogische Fachpersonen im Frühbereich und im Kindergarten in der situierten Sprachförderung in Alltagsgesprächen geschult werden.

PH Luzern Kurzporträt

PH Bern Kurzporträt

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW Die ZHAW verfügt mit dem Forschungs- und Arbeitsbereich Deutsch als Fremd-/Zweitsprache über ein Kompetenzzentrum für Zweitsprachdidaktik. Schwerpunkte sind die Literalitätsförderung im Erwachsenenalter sowie die Entwicklung und Erforschung bedarfsspezifischer Konzepte im DaF/DaZ-Bereich.

«53 «fide Qualitätskonzept»: Mit der Ausarbeitung des Qualitätskonzepts fide sollen die Kantone ein Instrument erhalten, das zur Ausweitung der Sprachförderung im DaZ/DaF-Bereich beiträgt und Qualitätsstandards für die kantonalen Integrationsprogramme vorschlägt. www.fide-info.ch www.zhaw.ch/no_cache/de/forschung/personen-publikationen-projekte/detailansicht-projekt/projekt/2871/

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«16 «Modelling Writing Phases»: Im Projekt wurde der Schreibprozess unter Berücksichtigung von kontextuellen Bedingungen (bspw. Schreibsituation, Schreibaufgabe) modelliert, um in die Konzeption von Kursen, Trainings und Coachings für berufliches Schreiben einzufliessen.

Liste … to be continued. by stakeholders.

Schulstufe Gewichtung von Kursen zu produktiven und rezeptiven literalen Kompetenzen

Kindergarten & Primar

Ausgeglichen An der PH Bern ist die Gewichtung von produktiven und rezeptiven schriftsprachlichen Fähigkeiten im Studium ausgeglichen.

Fokus auf Rezeption Die PHs Zürich, Thurgau und FHNW vergeben 60–90% der literalitätsbezogenen ECTS für Literatur & Lesen. Für Schreiben & Rechtschreiben bleiben nur 10–40% der Studienleistungen.

Fokus auf Produktion Die PH Luzern vergibt 60–80% der ECTS für das Studium von Schreiben & Rechtschreiben und nur 20–40% für Literatur & Lesen.

Sekundarstufe I

Ausgeglichen In Bern sind produktive und rezeptive Fähigkeiten gleich gewichtet.

Fokus auf Rezeption An den restlichen berücksichtigten Deutschschweizer PHs (i. e. Luzern, FHNW, Thurgau und Zürich) steht das Rezipieren von Texten im Vordergrund (Literatur & Lesen: 70–80%, Schreiben & Rechtschreiben, 20–30%).

Sekundarstufe II

Fokus auf Rezeption Das fachwissenschaftliche Studium an der Universität umfasst insbesondere Literatur- und Sprachwissenschaften, wobei im Grundstudium (Bachelor (BA)) meist ein Schwerpunkt auf Literaturwissenschaften gelegt wird.

Themen wie «Schreiben» und «Rechtschreiben» tauchen in den für diesen Bericht herangezogenen Modulhandbüchern und Vorlesungsverzeichnissen zu den Bachelor- und Masterstudiengängen «Deutsche Sprache & Literatur» an den Universitäten Basel, Bern, Fribourg und Zürich nur in sehr geringem Mass auf.

Die pädagogische Ausbildung der Lehrpersonen im Anschluss an das Masterstudium umfasst nebst Erziehungswissenschaften und den berufspraktischen Studien eine fachdidaktische Ausbildung im Umfang von ca. 10 ECTS, wobei sowohl Literatur- und Mediendidaktik als auch Sprachdidaktik (Schreiben, Mündlichkeit, Grammatik, Sprachreflexion etc.) gelehrt werden. Im Verhältnis zur Gesamtstudienleistung ist die wissenschaftliche und didaktische Beschäftigung mit Schreiben im Diplom-Studiengang «Lehrdiplom für Maturitätsschulen» vergleichsweise klein.

Tabelle g: Gewichtung der literalen Domänen in der Ausbildung von Lehrpersonen

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Schulstufe Studienfach

Lesen, Schreiben, Literatur

Sprachwissenschaft, Sprachförderung

Mehrsprachigkeit, DaZ

Kindergarten & Unterstufe

Allg. Didaktik/Erziehungs-wissenschaften (EW) PH Bern (2 ECTS)

PHZH (1 ECTS) FHNW (2 ECTS) PHZH (2 ECTS)

(Didaktik) Nicht-sprachliche Fächer – – –

Primarstufe Allg. Didaktik/EW

PH Bern (2 ECTS) PHZH (3 ECTS)

PHZH (1 ECTS)

FHNW (1 ECTS) PHZH (2 ECTS)

(Didaktik) Nicht-sprachliche Fächer PH Bern (1 ECTS) FHNW (3 ECTS) FHNW (1 ECTS)

Sekundarstufe I

Allg. Didaktik/EW – PHZH (1 ECTS) PHZH (2 ECTS)

(Didaktik) Nicht-sprachliche Fächer

PH Bern (3 ECTS)

FHNW (2 ECTS) PH Bern (2 ECTS) -

Sekundarstufe II

Allg. Didaktik/EW – PH Bern (3 ECTS) FHNW (5 ECTS)

(Didaktik) Nicht-sprachliche Fächer k. A. k. A. k. A.

Tabelle h: ECTs an den PHs für literale Domänen ausserhalb der sprachlichen Fachausbildung je Studium. (PHs, die nicht genannt werden, bieten keine entsprechenden Kurse an. In die Recherche einbezogen sind die folgenden 5 grossen PHs der deutschsprachigen Schweiz: PH Bern, PH FHNW, PH Luzern, PH Thurgau, PH Zürich. Die Anzahl der ECTS, die in diesen Kursen erworben werden, geben zusätzliche Auskunft über die meist geringe Gewichtung von Literalität und Sprache in nicht-sprachlichen Fächern. Für die Sek II werden keine Angaben gemacht für die nicht-sprachlichen Fächer, da diese zum Teil an den jeweiligen universitären Fachinstituten angeboten werden, was in der vorliegenden Recherche nicht berücksichtigt werden konnte.)

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Zu Kapitel 5

Titel Vorgaben in den Kantonen Buchstabenreise: Lesen im Anfangsunterricht (Zug Klett und Balmer) alternativ-verbindlich : SG, LU, AG

Liste möglicher Lehrmittel: ZH, BE

Tobi-Fibel (Schweizer Ausgabe, Cornelsen, 2002-2005) alternativ-verbindlich : SG, LU, AG Liste möglicher Lehrmittel: ZH, BE

Leseschlau: Luege, lose, läse (LM Verlag Kanton SO, 2009) alternativ-verbindlich : SG, AG

Liste möglicher Lehrmittel: ZH, BE

Lara und ihre Freunde (Orell Füessli 2014) alternativ-verbindlich : SG Liste möglicher Lehrmittel: BE

Anton und Zora

Lesen durch Schreiben

Mimi die Lesemaus (München: Oldenburg)

Liste möglicher Lehrmittel: ZH

ABC Lernlandschaften (Stuttgart, unterschiedliche Verlage je nach Dokument) Lollipop

Einsterns Schwestern (Cornelsen)

Liste möglicher Lehrmittel: BE

Das Buchstabenschloss (Zug: Klett und Balmer)

Tinto (Berlin Cornelsen) Buchstaben schreiben und gestalten (Zug: Klett und Balmer)

weitere LM bei Schulverlag plus

Tabelle i: Erstleselehrgänge

Titel Vorgabe in den Kantonen Sprachfenster und Sprachland (Klassen 2 – 6) alternativ-verbindlich: AG/SG

verbindlich: ZH

Sprachwelt Deutsch (Klassen 7 – 9) verbindlich: AG (Sek und Real), ZH, SG (für Real verbindlich), SG

alternativ-verbindlich AG (Bez), SG (Sek)

Die Sprachstarken (Klassen 2 – 6) alternativ-verbindlich: SG, AG

verbindlich: LU

Die Sprachstarken (Klassen 7 – 9) verbindlich: LU

Welt der Wörter 1 und 2 (Klassen 7 – 9) alternativ-verbindlich: AG (Bez), ZH, SG

Tabelle j: Sprachlehrmittel

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Titel Vorgabe in den Kantonen Knuddeldaddelwu (2. Klasse)

(wird demnächst abgelöst durch «Das Lesebuch»)

verbindlich: AG, LU

empfohlen: ZH

Platsch (3. Klasse) verbindlich: AG, LU

empfohlen: ZH

federleicht und vogelfrei (4. Klasse) verbindlich: SG, LU, AG empfohlen: ZH

anderswie und anderswo (5. Klasse) verbindlich: SG, LU, AG

empfohlen: ZH

mittendrin und hoch hinaus (6. Klasse) verbindlich: SG, LU

empfohlen: AG, ZH

Die Welt ist reich (Gedichte) (Klassen 4–6) empfohlen: AG

Alles und nichts (Sekundarstufe I) empfohlen: LU, AG

Lesewelten (Sekundarstufe I) empfohlen: BE

Wort und Zauberwort (Sekundarstufe I*, Gedichtband) verbindlich: ZH (sonst kein Lesebuch aufgeführt)

Tabelle k: Lesebücher (*SG: kein Lesebuch für Sekundarstufe I aufgeführt)

Titel Vorgabe in den Kantonen Lesen. Das Training 1–2 (Schweizer Auflage, 1. Aufl. 2007) empfohlen: ZH, LU, BE, AG

Lesewerkstatt (Lernsoftware; LM Verlag ZH) empfohlen: ZH

Lesetipps für Lesespass (Zug: Klett und Balmer, 1. Auflage 2003, 2007)

empfohlen: LU

Tabelle l: Lesetrainings

Titel Vorgabe in den Kantonen Hoppla 1–4 (Unterstufe)

verbindlich: ZH empfohlen: LU, BE

Pipapo 1–3 (Mittelstufe) verbindlich: ZH

empfohlen: LU, BE, AG

Kontakt 1–2 (Sekundarstufe I) verbindlich: ZH

empfohlen: LU, AG

Dingsda, Fachdingsda, Multidingsda empfohlen: LU

Sprachstarke empfohlen: LU

Deine Sprache – meine Sprache empfohlen: LU

Tabelle m: DaZ-Lehrmittel

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Test Stufe Kantone Fächer/Kompetenz-bereiche

Auftrag und Umsetzung

Lernlot

www.lernlot.ch 2. Klasse SG Deutsch und

Mathematik

Kompetenzbereiche: Hören, Lesen, Schreiben

Lehrmittelverlag St. Gallen

Lernlupe

(in Planung ab 2017)

www.lernlupe.ch

3.–6. Klasse

SG Deutsch und Mathematik

Lehrmittelverlag St. Gallen

Klassencockpit 3–9

www.klassencockpit.ch

3.–9. Klasse

SG

Deutsch und Mathematik

Umsetzung: Kantonaler Lehrmittelverlag St. Gallen und Institut für Bildungsevaluation UZH

Check P3/P6/S2/S3

www.check-dein-wissen.ch www.mindsteps.ch

3./6./8./9. Klasse

AG, BL, BS, SO

Deutsch, Mathematik, Französisch, Englisch, Natur und Technik

Kompetenzbereiche: Lesen, Schreiben, Sprachen im Fokus

Auftraggeber: Bildungsraum Nordwestschweiz

Umsetzung: Institut für Weiterbildung der PH FHNW und Institut für Bildungsevaluation der UZH

Stellwerk 8/9

www.stellwerk-check.ch

8./9. Klasse

ZH, SG,LU, AR, NW, SH, SZ, TG, SO, ZG

Mathematik, Deutsch, Natur und Technik, Französisch, Englisch, Vorstellungsvermögen, Technisches und logisches Verständnis, persönliche, soziale und methodische Kompetenzen

Umsetzung: Lehrmittelverlags SG mit Unterstützung des Instituts für Bildungsevaluation der UZH

Orientierungsarbeiten

https://volksschulbildung.lu.ch/unterricht_organisation/uo_beurteilen/uo_be_leistungsmessung/uo_be_foe_orientierungsarbeiten

2.–8. Klasse

LU alle Fächer Kompetenzbereiche:

Schreiben, Lesen (teilweise inkl. Lesetechnik), Sprechen

Auftraggeber und Umsetzung: Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz (BKZ)

eprolog

www.eprolog.ch

10. Klasse SG Deutsch und Mathematik

Kompetenzbereiche: Rechtschreibung, Grammatik, Textverständnis und Stilistik

Auftraggeber: Erziehungsrat des Kantons St. Gallen

Umsetzung: Kantonalem LM Verlag St. Gallen

Tabelle n: Tests zur unabhängigen, individuelle Standortbestimmung

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Tests Stufe(n) Fächer Kantone Auftrag und Umsetzung Überprüfung der Grundkompetenzen ÜGK

8. und 11. Bildungs-jahr

2016: 11. Bildungsjahr Mathematik 2017: 8. Bildungsjahr Schulsprache und erste Fremdsprache

repräsentative Stichproben aller Kantone

Auftraggeber: EDK

koordiniert durch PH St. Gallen (in enger Zusammenarbeit mit dem SRED in Genf, dem SUPSI in Locarno und dem IBE in Zürich)

Tabelle o: Test zur Überprüfung der Grundkompetenzen

Tabelle p: Weitere Tests

Test Übersicht Basic-Check Standard/Praxis

www.basic-check.ch

Eine berufsneutrale Eignungsabklärung für die 8. Klasse, die das persönliche Fähigkeitsprofil angehender Lernender aufzeigt.

Inhalt: sprachliche, numerische und räumliche Denkaufgaben, auch Französisch und Englisch, inkl. Praxisaufgaben

Multicheck Abklärung der Eignung für eine entsprechende Ausbildung (8 verschiedene Eignungsanalysen)

Lernpass

www.lernpass.ch

Lernpass ist ein Hilfsinstrument für die individuelle Förderung, insbesondere im letzten Schuljahr. Inhaltlich basiert Lernpass auf dem Referenzrahmen von Stellwerk 8 für die Fächer Deutsch, Mathematik, Französisch und Englisch.

Lernareal

www.lernareal.ch

Lernareal ist eine internetbasierte Lern- und Übungsplattform (ab Klasse 7) für die Fächer Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften und kann unabhängig von einzelnen Lehrmitteln und Lehrplänen genutzt werden. Lernareal ist ohne Login für jedermann zugänglich.

Jobskills

www.jobskills.ch

Jobskills ist eine Orientierungshilfe im Berufswahlprozess. Schülerinnen und Schüler vergleichen ihr persönliches Leistungsprofil aus Stellwerk 8 mit den schulischen Anforderungen verschiedener Lehrberufe.

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Zu Kapitel 6 Kitas – Kindertagesstätten (auch Kinderkrippen) bieten professionelle Tagesbetreuung für 0- bis 6-jährige Kinder an, die von den Familien in der Regel an zwei bis fünf Wochentagen beansprucht wird. Sie werden typischerweise von Firmen (grösseren Arbeitgebern mit eigenen Kitas oder Unternehmen, die mehrere Kitas betreiben) oder Vereinen getragen und durch Elternbeiträge finanziert. In vielen Gemeinden werden Kita-Plätze für sozial benachteiligte Familien subventioniert. Kitas arbeiten auf der Basis der Pflegekinderverordnung und ergänzender kantonaler Vorgaben und werden durch den Kanton beaufsichtigt. Mitarbeitende von Kitas haben eine dreijährige Berufslehre als Fachperson Betreuung und ggf. eine Höhere Fachschule für Kinderbetreuung absolviert (es sind aber auch ungelernte Personen und Praktikantinnen bzw. Praktikanten in Kitas tätig).

Tageselternorganisationen vermitteln und beschäftigen Tageseltern, die 0- bis 6-jährige Kinder tagsüber nach individuellem Bedarf der Familien betreuen. Sie richten sich ebenfalls nach der Pflegekinderverordnung, und es besteht eine Meldepflicht gegenüber den Gemeinden. Tageseltern müssen eine minimale Ausbildung im Rahmen von 18 Stunden (plus Nothelferkurs) absolvieren, die von Verbänden und Dachorganisationen angeboten wird.

Spielgruppen geben 2.5- bis 4-jährigen Kindern die Möglichkeit, an 1–2 Vormittagen pro Woche in einer Gruppe von ca. 10 Kindern zu spielen. Sie bieten keine eigentliche Tagesbetreuung an, sondern ermöglichen erste Bildungserfahrungen in grösseren Gruppen von gleichaltrigen Kindern. Spielgruppen sind meist als Vereine oder Einzelfirmen organisiert und werden durch Elternbeiträge finanziert. Gelegentlich werden Spielgruppen von den Gemeinden durch Elterninformation, Räume, Subventionierung von Elternbeiträgen oder Finanzierung von Zweierleitungen unterstützt. Die Spielgruppenarbeit ist nicht geregelt oder beaufsichtigt, die Kantone können Spielgruppen aber durch Weiterbildungen oder Handreichungen unterstützen. Es besteht keine Aus- und Weiterbildungspflicht, die meisten Spielgruppenleitenden haben aber eine Ausbildung bei einem regionalen Aus- und Weiterbildungsträger absolviert (bei der grössten Anbieterin, der «IG Spielgruppen Schweiz», umfasst die Diplomausbildung derzeit 200 Stunden inkl. Coachings und Praxisbesuchen).

Gemeindebibliotheken richten sich heute stärker als früher an junge Kinder und ihre Eltern. Sie sind mit ihrem reichhaltigen und frei zugänglichen Medienangebot für die literale Bildung von besonderer Bedeutung (vgl. die Projekte «BuchStart» und «Schenk mir eine Geschichte», die typischerweise in Bibliotheken stattfinden, Kapitel 6). Die Grundausbildung der SAB8 für Bibliotheksmitarbeitende umfasst keine bibliothekspädagogischen Themen, im Weiterbildungsangebot finden sich aber verschiedene Kurse zur frühen literalen Bildung. In 15 Städten der Deutschschweiz stehen heute zusätzlich interkulturelle Bibliotheken zur Verfügung, die Medien und Aktivitäten (darunter oft auch Leseanimationsveranstaltungen) in vielen Migrationssprachen anbieten. Sie werden zumeist ehrenamtlich geführt, die Mitarbeitenden sind nicht systematisch pädagogisch ausgebildet.

8 SAB steht für die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der allgemeinen öffentlichen Bibliotheken. Website: http://www.sabclp.ch/

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Massnahmen im Kontext des PISA-Schock-Aktionismus

Erste pädagogische und strukturbildende Massnahmen: Die Verantwortlichen reagierten mit ersten pädagogischen und strukturbildenden Massnahmen (z.B. mit der Verordnung von Trainingsprogrammen für Kindergärten, mit besonderen Sprachförderspielgruppen oder mit dem Aufbau von Fachstellen für Frühförderung) auf den politischen Handlungsdruck.

Publikation erster Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von qualitativ guten vorschulischen Bildungsangeboten: Parallel dazu wurden die ersten Forschungsergebnisse publiziert, die auf die Bedeutung und nachhaltige Wirksamkeit von qualitativ guten vorschulischen Bildungsangeboten insbesondere für sozial benachteiligte Kinder hinwiesen. Später rückte die Prozessqualität und damit das pädagogische Handeln der Fachpersonen in Interaktionen mit Kindern als Schlüsselfaktor in den Vordergrund.

Expertisen und Berichte zur frühen Bildung: Gegen Ende des Jahrzehnts erschienen in der Schweiz (wie auch in Deutschland) verschiedene Expertisen und Berichte zur frühen Bildung.9

Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze: Der Bund unterstützte mit verschiedenen Impulsprogrammen zunächst die Schaffung von zusätzlichen Betreuungsplätzen in Kitas und später die frühe Sprachbildung und Integration in Einrichtungen des Frühbereichs. In der Folge konnte das Betreuungsangebot in Kitas massiv (im Kanton Zürich beispielsweise um 80%) ausgebaut werden.

Projekte zur Stärkung der frühen Sprachbildung und Integration: Ausserdem wurden ab 2010 zahlreiche Projekte zur Stärkung der frühen Sprachbildung und Integration in Kitas, Spielgruppen und weiteren Einrichtungen des Frühbereichs realisiert. Seit 2014 verfügen die Kantone über diese Fördermittel und können ihrerseits entsprechende Projekte unterstützen.

Ausarbeitung eines Orientierungsrahmens «Frühe Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz» (FBBE): Ein weiterer wichtiger Schritt bestand in der Ausarbeitung des Orientierungsrahmens «frühe Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz» (FBBE).10 Unter Einbezug zahlreicher ExpertInnen und AkteurInnen wurde mit diesem Dokument ein gemeinsames Bildungsverständnis für Kinder im Vorschulalter erarbeitet, welches sich in der Folge rasch als Referenzdokument etablierte und heute einen wichtigen Beitrag zu einer kohärenten Weiterentwicklung des Frühbereichs leistet. Der Orientierungsrahmen FBBE steht für eine vom Kind ausgehende und von den Bezugspersonen begleitete Bildung und unterstützt eine alltagsintegrierte Sprachförderung.

Kontinuierliche Qualitätsentwicklung von Bildungseinrichtungen des Frühbereichs: In diesem Zusammenhang stehen auch die Massnahmen zur Stärkung der Bildungsorientierung von Kitas und Tagesfamilien sowie zur kontinuierlichen Qualitätsentwicklung von Bildungseinrichtungen des Frühbereichs (vgl. das Label «QualiKita» des Verbands «Kinderbetreuung Schweiz kibesuisse» und die Qualitätskriterien des Schweizerischen SpielgruppenleiterInnen-Verbands (SSLV)). Im bisher wenig organisierten Feld der Spielgruppen realisierte der SSLV zudem verschiedene Projekte zur Erarbeitung einer Wissensbasis für Entwicklungsmassnahmen11 sowie zur Vernetzung und kollegialen Weiterbildung (Wikozudi).

Neue Bibliothekskonzepte als Orte der Begegnung und Interaktion: Parallel zu diesen Entwicklungen im Frühbereich veränderte sich auch die Bibliothekslandschaft. Grössere Bibliotheken erarbeiteten neue Betriebskonzepte und positionierten sich als öffentliche, partizipative Lebenswelten und Bildungsorte. Sie bauten ihre Bestände an digitalen Medien aus, schufen Arbeitsplätze mit Internetzugang, erweiterten ihre Öffnungszeiten und entwickelten neue Angebote und Beteiligungsformen für alle Altersgruppen. In diesem Zusammenhang entstanden auch neue Formen der literalen Bildung für junge Kinder und ihre Eltern und neue pädagogische Aufgaben für

9 u.a. Degen et al. (2009); Schulte-Haller (2009); Stamm (2010) 10 Wustmann Seiler/Simoni (2012) 11 Spielgruppenumfrage 2012, Studie zum Stand der Spielgruppen von Feller-Lenzlinger (2013)

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Bibliotheksmitarbeitende. Zudem nahm die Zahl der interkulturellen Bibliotheken weiter zu, und viele Gemeindebibliotheken bauten ihrerseits Bestände an Medien in Migrationssprachen auf.

Bildung einer Schuleingangsstufe (4- bis 8-Jährige; betrifft neben Kindergarten und Schule die Ausbildung der entsprechenden Lehrpersonen an pädagogischen Hochschulen: In der Volksschule wurden ab Schuljahr 2003/2004 in zehn Deutschschweizer Kantonen Schulversuche mit einer neuen Schuleingangsstufe durchgeführt. Das Modell «Grundstufe» umfasste zwei Jahre Kindergarten und die erste Klasse, das Modell «Basisstufe» den Kindergarten und die ersten zwei Klassen. In der Schuleingangsstufe sollten Kinder in altersdurchmischten Klassen frühzeitig integriert und durch spielerisches und aufgabenorientiertes Lernen auf ihren individuellen Lernwegen gefördert werden. Die kantonalen Vorhaben wurden durch die EDK-Ost12 im Rahmen des Projekts «EDK-Ost 4bis8» unterstützt und evaluiert.13 Die Schuleingangsstufe war bezüglich Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf erfolgreich und stiess bei den beteiligten Lehrpersonen und Eltern auf grosse Zustimmung. Bezüglich Leistungsentwicklung und Abbau von Bildungsungleichheit zeigten sich jedoch keine Unterschiede zum herkömmlichen Modell des Kindergartens und der Unterstufe. Da die Schuleingangsstufe mit Mehrkosten für Teamteaching und Infrastrukturanpassungen verbunden ist, wurde sie von den Kantonen nicht breit implementiert. In ländlichen Gegenden, wo auch schulorganisatorische Argumente für diese Modelle sprechen, sind aber weiterhin Grund- und Basisstufen anzutreffen.

12 EDK-Ost steht für die Erziehungsdirektorenkonferenz der Ostschweizer Kantone und des Fürstentums Liechtenstein 13 vgl. EDK-Ost (2010): 4bis8. Projektschlussbericht. Bern: Schulverlag plus. www.schulverlag.ch/edkost/index.html - /12

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Zu Kapitel 7 Seit 2006 bietet das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien eine Weiterbildung zur «Leseanimatorin SIKJM – Literale Förderung im Frühbereich» an. Der Lehrgang vermittelt Kenntnisse über entwicklungspsychologische Aspekte des Lesens, aktuelle Kindermedien, Animationsmethoden für die Arbeit mit 0- bis 6-jährigen Kindern und ihren Eltern sowie Methoden des Lehrens in der Erwachsenenbildung. Ziel ist es, die Absolventinnen und Absolventen zur Durchführung von Weiterbildungen, Coachings, Elternanlässen und Leseanimationen mit Kindern zu befähigen. Dieser Lehrgang fokussiert als einziges Weiterbildungsangebot die literale Förderung im Frühbereich. Er besteht aus dem eigentlichen Lehrgang (rund 300 Arbeitsstunden während eines Schuljahres) und einem begleiteten Praxisjahr, Austauschtagen und Coaching.

Spielgruppen plus: Im Kanton Zürich wurde das Modell der «Spielgruppen plus» von 2006 bis 2008 als Pilotprojekt in vier Gemeinden erprobt und in der Folge in weiteren Gemeinden des Kantons Zürich eingeführt. Es richtet sich an Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen und/oder sozial benachteiligt sind. Spielgruppen plus findet an zwei Vormittagen pro Woche statt, werden von einer Spielgruppenleiterin und einer Assistentin geleitet und arbeiten mit spezifischen Sprachfördersequenzen (nach dem Kon-Lab-Förderansatz). Die Evaluation des Pilotprojekts kommt zu einem positiven Ergebnis, ein Wirksamkeitsnachweis kann aber aus methodischen Gründen nicht erbracht werden.14 Das ähnlich angelegte Projekt «Spielgruppe mit Zweierleitung» der Stadt Winterthur überzeugt durch stetige Qualitätsentwicklung, Finanzierung der zweiten Leitungsperson durch die Gemeinde und Subventionierung von einkommensschwachen Familien.

Von der Spielgruppe in den Kindergarten Spiki: In der Stadt St. Gallen wird seit 2007 das Projekt «Von der Spielgruppe in den Kindergarten – Spiki» durchgeführt. Es bietet Kindern die Möglichkeit, an zwei Halbtagen pro Woche eine Spielgruppe im Quartier zu besuchen. An einzelnen Halbtagen sowie an Elternabenden sind auch die Eltern eingeladen, sich über pädagogische Fragen zu informieren und auszutauschen. Für Familien mit geringem Einkommen ist der Besuch subventioniert. Die Evaluation der Projektphase 2007 bis 2009 ergab eine hohe Zufriedenheit der Eltern und verschiedene Hinweise auf die Weiterentwicklung des Angebots.15

Primano: Im Rahmen des Projekts «Primano» der Stadt Bern wurden verschiedene Module zur Weiterbildung der pädagogischen Fachleute evaluiert. Das Modul zur Sprachförderung wurde von 14 Leiterinnen von Spielgruppen oder MuKi-Deutschkursen besucht. In diesem Modul ging es um Instrumente der Sprachförderung (u.a. auch die Kon-Lab-Trainingsmaterialien16), die kindliche Sprachentwicklung, die Elternarbeit und die Erkennung von Risikokindern. Die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder wurden vor und nach der Weiterbildung getestet und mit jenen einer Kontrollgruppe verglichen. Effekte zeigten sich nur für die besonders trainierten Fertigkeiten (Freude am Reimen und Mehrzahlbildung), aber nicht für grundlegende Sprachfähigkeiten wie Wortschatz und Sprachverständnis. Die Aussagen zur Wirksamkeit sind aus methodischen Gründen wenig belastbar.17

Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten: In Basel besteht im Rahmen des Projekts «Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten» seit dem Schuljahr 2013/2014 ein selektives Obligatorium für den Besuch einer Spielgruppe im Jahr vor dem Kindergarteneintritt: Kinder mit einem (durch die Eltern eingeschätzten) Deutschförderbedarf werden zu einem unentgeltlichen Besuch einer Spielgruppe im Umfang von mindestens zwei Halbtagen pro Woche verpflichtet. Die Spielgruppen werden von den Kindern typischerweise an zwei Halbtagen pro Woche genutzt, die Gruppengrösse beträgt durchschnittlich zehn Kinder. Mindestens eine von zwei Leiterinnen hat eine Ausbildung für Spielgruppenleitende besucht, gut die Hälfte davon zusätzlich den Lehrgang «Frühe sprachliche Förderung – Schwerpunkt Deutsch». Die Universität Basel hat die

14 Diez/Simoni (2008) 15 Vogt et al. (2010) 16 Kon Lab steht für «Konstanzer Labor» und bezieht sich auf eine an der Universität Konstanz entwickelte Methode des Sprachförderns. www.akademie-fruehe-bildung.de/kon-lab/was-ist-kon-lab.html 17 Tschumper et al. (2012)

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Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten (Wortschatz und Satzbau) der Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, längsschnittlich untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder mit Migrationshintergrund bereits bei einem Spielgruppenbesuch von zwei Halbtagen pro Woche sprachlich profitieren (optimal wäre ein Angebot von 20 Stunden und ein möglichst früher Beginn). Neben der Quantität hat aber auch die Qualität des familienergänzenden Angebots einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten.18

6 Leitlinien der alltagsintegrierten Sprachbildung: Die AutorInnen definieren und erläutern sechs Leitlinien der alltagsintegrierten Sprachbildung:

o Gesprächsanlässe im Alltag erkennen und nutzen. o Gespräche unter Kindern ermöglichen. o Interaktionsqualität sicherstellen. o Sprache vielfältig gebrauchen. o Zugänge zu früher Literalität eröffnen. o Mehrsprachigkeit wertschätzen und unterstützen.

In den Institutionen der Stiftung GFZ (zahlreiche Kitas und Tagesfamilien sowie zwei Familienzentren in der Stadt Zürich) werden im Zeitraum 2016 bis 2017 Massnahmen zur vorschulischen Leseanimation breit implementiert.

Die Bildungsdirektion Kanton Zürich entwickelt auf der Basis des Fachkonzepts frühe Sprachbildung (s. oben) eine Reihe von Massnahmen zur Weiterentwicklung der frühen Sprachbildung. Dazu gehören u.a. die Herstellung neuer Videos auf der Plattform kinder-4.ch (mit Fokus auf sprachliche Bildung), die Erarbeitung von Qualitätskriterien für Spielgruppen plus (mit Sprachbildung als Profilschwerpunkt) und die Entwicklung eines Ausbildungsmoduls für Fachpersonen Betreuung.

In den Kantonen Bern, Zürich und Thurgau realisiert die PH Thurgau in Zusammenarbeit mit weiteren Partnerorganisationen drei flächendeckende Weiterbildungsinitiativen zur frühen Sprachbildung in Spielgruppen. Dabei werden kantonale Tagungen durchgeführt, regionale Fachgruppen gebildet und interessierte Spielgruppenleiterinnen als Moderatorinnen und Videocoaches ausgebildet.

18 Grob et al. (2014)

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Bibliografie zum Anhang Degen, Muriel; Ender, Susanne; Mäder, Sandra und Pesic Natali (2009): Frühe Förderung. Zürich: Bildungsdirektion Zürich.

Diez, Maria Teresa und Simoni, Heidi (2008): Projekt Spielgruppe plus. Wissenschaftliche Begleitung. Zürich: Marie Meierhofer Institut für das Kind.

Feller-Länzlinger, Ruth (2013): Studie über den Stand der Spielgruppen in der Schweiz. Luzern: Interface Politikstudien.

Grob, Alexander; Keller, Karin und Trösch, Larissa (2014): Zweitsprache. Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten. Abschlussbericht. Basel: Universität Basel.

Isler, Dieter (2015): Frühe Sprachbildung entwickeln – Fachpersonal koordiniert qualifizieren. Projektschlussbericht. Windisch: Pädagogische Hochschule FHNW.

Isler, Dieter und Ineichen, Gabriela (in Druck): Gespräche im Kindergarten – Erwerbskontexte schulisch-bildungssprachlicher Fähigkeiten. In: Barkow, Ingrid und Müller, Claudia (Hrsg.): Frühe sprachliche und literale Bildung. Tübingen: Narr.

Isler, Dieter; Künzli, Sibylle und Wiesner, Esther (2014): Alltagsgespräche im Kindergarten – Gelegenheitsstrukturen für den Erwerb bildungssprachlicher Fähigkeiten. In: Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 3. S. 459–479.

Juska-Bacher, Britta; Bertschi-Kaufmann, Andrea; Knechtel, Nora und Schneider, Hansjakob (2011): Literale Entwicklung und Förderung im Unterricht der Schuleingangsstufe. In: Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 33/1. S. 69–87.

Juska-Bacher, Britta und Schneider, Hansjakob (2012): Frühe Literalitätsentwicklung und ihre Rahmenbedingungen. Die Basisstufe als eine Antwort auf Heterogenität? In: Isler, Dieter und Knapp, Werner (Hrsg.): Sprachliche und literale Fähigkeiten im Vorschulalter fördern. Forschungsergebnisse und Praxismodelle. Stuttgart: Fillibach bei Klett. S. 71–96.

Kannengieser, Simone (2015): Analyse von Gesprächssequenzen, in denen von «Daheim» geredet wird – Einblicke in das diskursive Handeln von Fachpersonen in Spielgruppe und Kita. In: leseforum.ch 3. S. 1–28.

Kappeler Suter, Silvana; Kannengieser, Simone; Trovote, Katrin; Ursprung, Antonia; Brühlmann, Olga und Bertschi-Kaufmann, Andrea (2014): Begleitende Evaluation des Projekts «Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten». Windisch: Pädagogische Hochschule FHNW.

Kassis-Filippakou, Maria und Panagiotopoulou, Argyro (2015): Sprachförderpraxis unter den Bedingungen der Diglossie. In: Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 37/1. S. 113–129.

Krompàk, Edina (2015): Sprache als Schlüssel zum Bildungserfolg? Eine Fallstudie zur Reproduktion von Bildungsungleichheit im pädagogischen Alltag. In: Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 37/1. S. 131–148.

Schulte-Haller, Mathilde (2009): Frühförderung. Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen EKM. Bern: Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen.

Stamm, Margrit (2010): Frühkindliche Bildung in der Schweiz. Eine Grundlagenstudie im Auftrag der UNESCO-Kommission Schweiz. Fribourg: Universität Fribourg.

Tschumper, Annemarie; Gantenbein, Brigitta; Alsaker, Françoise D.; Baumann, Mona; Scholer, Martine und Jakob, Richard (2012): Schlussbericht primano – Frühförderung in der Stadt Bern. Bern: Direktion für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern.

Vogt, Franziska; Abt, Nadja; Urech, Christa; Zumwald, Bea und Amman, Kathrin (2010): Bericht zur formativen Evaluation des Projekts SpiKi. St. Gallen: Pädagogische Hochschule St. Gallen.

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Wiesner, Esther und Isler, Dieter (2015): Stand-Punkte beziehen – multimodale Unterstützung des Erwerbs sprachlich-kognitiver Fähigkeiten im Kindergarten. In: Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 3/1. S. 75–91.

Wustmann Seiler, Corina und Simoni, Heidi (2012): Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz. Hg. von Schweizerische UNESCO-Kommission und Geschäftsstelle Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz. Zürich: Marie Meierhofer Institut für das Kind.