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Arbeiten auf Dächern Baustein-Merkheft 2020

Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

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Arbeiten auf Dächern

Baustein-Merkheft

2020

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Weitere Wege zu den Bausteinen

Bausteine-Applikation

Bausteine als Applikation fürSmartphones. Siehe dazu www.bgbau.de – Service.

Mit der Bausteine-Applikationfür Ihr Smartphone haben Sie alle Informationen der Bau steine immer mobil zurVerfü gung (Apple iOS; Google Android).

Die Bausteine bilden den Standzum Zeitpunkt der Bearbeitung ab, dieser ist auf jedem Bausteinvermerkt. Den aktuellsten Stand derBausteine finden Sie im Medien-Center der BG BAU unter (www.bgbau.de/Bausteine).

Einzelbausteine können Sie imPDF-Format unter „www.bgbau.de/bausteine“ oder von der BG BAU Info CD herunterladen.

Medien und Praxishilfen (Internet)

Gender: Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind,meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auchwenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männlicheForm steht.

Impressum

Herausgeber und Copyright:Berufsgenossenschaft der BauwirtschaftHildegardstraße 29/30 10715 Berlinwww.bgbau.de

Gestaltung und Abbildungen:H.ZWEI.S Werbeagentur GmbHPlaza de Rosalia 230449 Hannover

Druck:LM DRUCK + MEDIEN GmbHObere Hommeswiese 1657258 Freudenberg

Sofern die Bausteine Links zu externen Internetseiten enthalten, ist die Berufs -genossenschaft der Bauwirtschaft für denInhalt dieser Webseiten nicht verantwortlich.

© Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

Gemeinsames Ziel der BG BAU und ihrer Mitgliedsbetriebe ist es, Unfälle und Berufskrankheiten zu verhindern und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren vorzubeugen.

Das Vorschriften- und Regelwerk zum Arbeitsschutz ist nicht immer leicht lesbar und meist recht„trocken“. Dennoch müssen die Inhalte in der Praxis umgesetzt werden. „Arbeitsschutz leben“

ist schließlich tägliche Aufgabe in den Betrieben. Dabei helfen die Bausteine. Hier finden Sie in kurzen, knapp gehaltenen Formulierungen das Wesentliche zu Gefährdungen und Schutzmaßnahmen.

Die Bausteine sind folgenden Kapiteln zugeordnet:

A. Allgemeinesumfasst die organisatorischen Themen allgemeiner Art, wie sie in jedem Betrieb vorkommen.

B. Arbeitsmittel beinhaltet Informationen zu Maschinen, Einrichtungen, Geräten und Werkzeugen, die im Hoch- und Tiefbau, bei den Ausbaugewerken und im Gebäudereiniger-Handwerk verwendet werden.

C. Arbeitsverfahrenerläutert sichere Verfahrensweisen.

D. Gesundheitsschutz ergänzt die anderen Kapitel um die Themen der arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren, wie z. B. Lärm, Klima, schwere körperliche Belastungen, aber auch Stress. Besonders für dasErstellen von Gefährdungsbeurteilungen werden hier die wichtigsten Informationen zum ThemaGesundheitsschutz vermittelt.

E. Persönliche Schutzausrüstungen beschreibt die PSA, die dann erforderlich wird, wenn Unfall- und Gesundheitsgefahren weder durch technische noch durch organisatorische Maßnahmen wirksam ausgeschlossen werden können.

F. Formulareenthält Formulare für Beauftragungen und Anzeigen.

G. Grundlagen der BGinformiert über Aufgaben und Organisation der BG BAU.

H. Tabellenbeinhaltet neben den Schutzalterbestimmungen, Arbeitsraumbreiten in Leitungsgräben undBaugruben sowie Mindestlichtmaße in Rohrleitungen, die Tragfähigkeitstabellen fürAnschlagketten und Chemiefaserbänder.

Jeder Baustein behandelt dabei ein Thema zur Prävention. Wer mehr zu einem speziellen Bereich wissen möchte, findet dazu unter „Weitere Informationen“ entsprechende Angaben.

BAUSTEINESICHER ARBEITEN – GESUND BLEIBEN

Ihre

2 3

Überarbeitete Auflage 07/2019Abruf-Nr. 404

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Inhalt

Allgemeines

Baustein-Nr. Baustein-Titel Seite

027

063

064

065

Verkehrswege auf Dächern 9

11

13

15

Lagerung von Druckgasbehältern in Gebäuden

Lagerung von Druckgasbehältern im Freien

Transport von Druckgasflaschen

A

54

17

Arbeitsmittel

Baustein-Nr. Baustein-Titel

100 Absturzsicherungen auf BaustellenSeitenschutz/Absperrungen

19101 Dachschutzwände

21102 Schutznetze

23103 Dachdeckerstühle – Auflegeleitern – Sicherheitsdachhaken

25104 Flachdach-Absturz sicherungssysteme

27105 Arbeitsplattformnetze

29106 Kleinformatige Schutznetze

31111 Fanggerüste

B

Vorschriften- und Regelwerk

Mit ihrem Vorschriften- und Regelwerk unterstützt die gesetzliche Unfallversicherung Betriebe und Beschäftigte, Arbeitsplätze gesund und sicher zu gestalten.

DGUV VorschriftenVorschriften legen Schutzziele fest und formulieren Forderungen bezüglich Sicherheit undGesundheitsschutz. Sie sind rechtsverbindlich.

DGUV RegelnBei den Regeln handelt es sich um allgemein anerkannte Regeln für Sicherheit undGesundheitsschutz. Sie beschreiben jeweils den aktuellen Stand des Arbeitsschutzes und dienen der praktischen Umsetzung von Forderungen aus den Vorschriften.

DGUV InformationenIn den Informationen werden spezielle Hinweise und Empfehlungen für bestimmte Branchen,Tätigkeiten, Arbeitsmittel oder Zielgruppen zusammengefasst.

Staatliche Gesetze und VerordnungenArbeitsschutzgesetz: Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zurVerbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit;Arbeitsstättenverordnung: Verordnung über Arbeitsstätten; Betriebssicherheitsverordnung: Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln; Gefahrstoffverordnung: Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen, u.a.

Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR)Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin undArbeitshygiene sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse für das Einrichtenund Betreiben von Arbeitsstätten wieder.

Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS)Die Technischen Regeln für Betriebssicherheit geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse für dieVerwendung von Arbeitsmitteln wieder.

Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin undArbeitshygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für Tätigkeiten mitGefahrstoffen, einschließlich deren Einstufung und Kennzeichnung, wieder.

Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA)Die Technischen Regeln für biologische Arbeitsstoffe geben den Stand der Technik Arbeitsmedizin und Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen, einschließlich deren Einstufung wieder.

GleichwertigkeitsklauselDie in diesen Bausteinen enthaltenen technischen Lösungen und Beispiele schließen andere, mindestens ebenso sichere Lösungen nicht aus, die auch in technischen Regeln andererMitgliedsstaaten der Europäischen Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über denEuropäischen Wirtschaftsraum ihren Niederschlag gefunden haben können.

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Baustein-Nr. Baustein-Titel Seite

233

235

237

259

265

266

267

268

Schmelzöfen

69

71

73

75

77

79

81

83

Eintreibgeräte

Mobile Baukompressoren

Handkettensägen

BaustellenkreissägenHandkreissägen

Bohrmaschinen

Handbetriebene Scheren und Stanzen

Kraftbetriebene Scheren

270

272

273

274

Rundmaschinen Walzen

85

87

89

91

93

95

Abkantbänke

Schleifmaschinen

Handtrennschleifmaschinen

6

Baustein-Nr. Baustein-Titel Seite

118

119

121

123

131

133

141

142

Auslegergerüste

37

39

41

43

45

47

49

51

Konsolgerüste

120 Wetterschutzdächer

Dachfanggerüste

Dachgerüste für den Hausschornsteinbau

Anlegeleitern

Steigleitern

Schwenkarmaufzüge

Anlegeaufzüge

162 Schuttrutschen

53

164 Anschlagen von LastenAnschlagmittel

55

171 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen

57

172 Elektrische Anlagen und BetriebsmittelWiederholungsprüfungen

59

212 Hubarbeitsbühnen

61

215 Autokrane

63

217 LKW-Ladekrane

65

67

231 Flüssiggasanlagen

115

35

Gerüste für den Schornsteinbau

114 Schutzdächer

33113 Fassadengerüste

Arbeitsverfahren

Baustein-Nr. Baustein-Titel

311 Asbestzementprodukte

319 Mineralwolle-Dämmstoffe Glaswolle, Steinwolle, Schlackenwolle

97

99

C

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320 Alte Mineralwolle-Dämmstoffe Glaswolle, Steinwolle mit krebs verdächtigen Eigenschaften

323 Schimmelpilze bei der Gebäudesanierung

101

324 Verunreinigung durch Tauben

103

341 Dachdeckung mit Reet

105

342 Dachdeckung mit Profilblechen

107

343 Dachdeckung mit Wellplatten

109

344 DacharbeitenDachlatten als Arbeitsplatz

111

345 DacharbeitenArbeitsplätze und Absturzsicherungen

113

346 Dacharbeiten Öffnungen und Lichtkuppeln

115

117

357 Zugänge zu Gerüstenfür Gerüstbauarbeiten und Gerüstnutzung 119

359 GerüstnutzungPlan für den Gebrauch, Inaugenscheinnahme durch den Nutzer 121

360 GerüstnutzungArbeits- und Betriebssicherheit 123

125391 Schornsteinfegearbeiten

127412 Arbeiten in der Nähe elektrischer Freileitungen

129413 Arbeiten in der Nähe von Funkanlagen

131421 Weichlöten

133423 Gasschweißen – Brennschneiden – Hartlöten

Baustein-Nr. Baustein-Titel Seite

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Weitere Informationen: ArbeitsstättenverordnungBetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenASR A1.8 VerkehrswegeASR A2.1 Schutz vor Absturz und herab-fallenden GegenständenTRBS 2121 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz – Allgemeine AnforderungenDIN 18160 Teil-5DIN 4426

Anforderungen an Laufstege− Mindestbreite: 0,50 m, − bei einer Neigung über

1:5 (ca. 11°): Trittleisten aufbringen,

− bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen.

Anforderungen an Aufstiege− Als Aufstiege Treppen

verwenden ,− Anlegeleitern nur einsetzen,

wenn auf Grund der Gefähr-dungsbeurteilung keine sichereren Arbeitsmittel alsVerkehrsweg verwendet werden können.

3

3

2

109

Gefährdungen� Unzureichend eingerichtete Verkehrswege können Stolpern,Rutschen, Stürzen und Abstürzezur Folge haben.

Allgemeines� Verkehrswege so einrichten,dass die Gefährdung durch Absturz von Beschäftigten soweit als möglich vermieden wird.

� Als Verkehrswege dürfen auchvorhandene Einrichtungen fürSchornsteinfegerarbeiten nachDIN 18160-5 verwendet werden,wenn zusätzlich Maßnahmenzum Schutz gegen Absturz getroffen wurden.� Verkehrswege so herrichten,dass sich die Beschäftigten beijeder Witterung sicher bewegenkönnen.� Sind Anlagen, Einrichtungenund andere Arbeitsplätze nurüber nicht durchsturzsichereDachflächen zu erreichen, Lauf-stege mit beidseitigem Seiten-schutz verwenden .1

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1

Verkehrswege auf DächernA 027

Schutzmaßnahmen� Verkehrswege müssen− für die jeweilige Nutzung mög-

lichst eben und ohne Stolper-stellen sein,

− durch geeignete Oberflächen-beschaffenheit rutschsichergestaltet werden (z.B. rutsch-hemmende Matten ),

− beleuchtet sein, wenn das Tageslicht nicht ausreicht,

− freigehalten werden.

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungGefahrstoffverordnungDGUV Vorschrift 79 Verwendung vonFlüssiggas ASR A1.3 Sicherheits- und Gesundheits-schutzkennzeichnungTRBS 2152-3 Gefährliche explosions -fähige AtmosphäreTRBS 3145 / TRGS 745 OrtsbeweglicheDruckgasbehälter – Füllen, Bereithal-ten, innerbetriebliche Beförderung, EntleerenTRGS 400 Gefährdungsbeurteilung fürTätigkeiten mit GefahrstoffenTRGS 510 Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen BehälternTRGS 720/TRBS 2152 Gefährliche explo-sionsfähige Atmosphäre – AllgemeinesTRGS 746/TRBS 3146 Ortsfeste Druck-anlagen für GaseDVS* Merkblatt 0212 Umgang mitDruckgasflaschen*DVS = Deutscher Verband für Schwei-ßen und verwandte Verfahren e.V.

� Der Abstand von Druckgas -flaschen zu Heizkörpern u.a.muss mindestens 0,50 m betragen.� Druckgasflaschen mit brenn-baren Gasen (Acetylen, Flüssig-gas) und brandfördernden Gasen (Sauerstoff) dürfen zu-sammen gelagert werden, wenn– die Gesamtzahl 150 Druck -

gasflaschen nicht übersteigt, – wenn zwischen den Lager -

klassen ein Abstand von mindestens 2,0 m eingehaltenwird.

Schutzbereich� Druckgasflaschen mit brenn-baren Gasen müssen von einemSchutzbereich umgeben sein .Im Schutzbereich dürfen sichkeine Zündquellen befinden. Esmuss ein Warnschild vorhandensein.

8

� Bei Räumen mit einer Grund-fläche < 20 qm ist der gesamteRaum Schutzbereich.

Abmessungen der Schutzbereiche für Druckgasflaschen mit brennbaren Gasen bei der Lagerung in Gebäuden

8

h ≥ 2,00 mGase, leichter als Luft

Abmessungen der Schutzbereiche für Druckgasflaschen mit brennbaren Gasen bei der Lagerung in Gebäuden

8

Gase, schwerer als Luft

≥ 2,00 mr = 1,0

Feuer- undExplosionsgefahr!

Rauchen und Umgang mit offenem Licht oder

Feuer verboten!

r

r

≥ 2,00 m

h ≥ 1,00 m

1211

Lagerung von Druckgasbehältern in Gebäuden A 063

� Ventile mit Schutzkappen undggf. Verschlussmuttern sichern.� Druckgasflaschen nicht mitbrennbarem Material wie Holzund Papier lagern. Bei der Zusammenlagerung von Druck-gasbehältern sind die besonde-ren Bestimmungen der TRGS 510zu beachten.� Das Umfüllen von Druckgasenin Lagern ist unzulässig.� Decken, Trennwände undAußenwände von Lagerräumenmüssen mindestens feuerhem-mend ausgeführt sein .� Dächer müssen widerstands -fähig gegen Flugfeuer und strah-lende Wärme sein.� Lagerräume, die an einen öffentlichen Verkehrsweg an-grenzen, sind an dieser Seite miteiner Wand ohne Türen und, biszu einer Höhe von 2,00 m, ohneöffenbare Fenster oder sonstigeÖffnungen auszuführen.� Lagerräume müssen durch feuerhemmende Türen gegen -über anschließenden Räumenabgetrennt sein .

3

4

� In Lagerräumen dürfen keineGruben, Kanäle, Bodenabläufeund Schornsteinreinigungs -öffnungen vorhanden sein.� Lagerräume müssen ausrei-chend be- und entlüftet werden.Natürliche Lüftung ist ausrei-chend, wenn unmittelbar insFreie führende Zu- und Abluft -öffnungen mit einem Mindest-querschnitt von jeweils 1/100der Bodenfläche des Raumesvorhanden sind .� Be- und Entlüftungsöffnungenmöglichst diagonal im Raum anordnen.� In Lagerräumen für brennbareGase dürfen nur elektrische Anlagen und Betriebsmittel inexplosionsgeschützter Ausfüh-rung verwendet werden .� Für einen sicheren Stand derBehälter durch ebene und festeFußböden sorgen. Fußboden -beläge müssen aus schwer ent -flamm barem Material be stehen .� Gefüllte Druckgasflaschennicht in unmittelbarer Nähe vonWärmequellen lagern.

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6

7

1

2

6

6

3

5

5

Gefährdungen� Bei der Lagerung von Druck-gasbehältern besteht Brand-und Explosionsgefahr.

Schutzmaßnahmen� Unzulässig ist die Lagerung in:– Räumen unter Erdgleiche

(Keller), – Treppenräumen, – Fluren, – engen Höfen, – Durchgängen und Durch -

fahrten, – Garagen, – Arbeitsräumen. Ausnahme: Eine Lagerung unterErdgleiche ist zulässig, wenn derFußboden des Lagers nicht tieferals 1,5 m unter Geländeober -fläche liegt und bei natürlicherLüftung des Raumes der Lüf-tungsgesamtquerschnitt ≥10%der Raumgrundfläche ist undnicht mehr als 50 gefüllte Flüssig -gasflaschen gelagert werden.Bei Lagerung von Druckgas -flaschen ist Folgendes zu be -achten:

Lagerräume� Betreten des Lagers durch Unbefugte ist untersagt.� Am Zugang muss auf das Verbot von Zündquellen und dieLagerung von Gas durch Warn-schilder hingewiesen werden.� Es muss ein Feuerlöscher leichterreichbar vorhanden sein .� Druckgasflaschen möglichststehend lagern. Bei liegender Lagerung Flaschen gegen Fort -rollen sichern.Ausnahme: Flüssiggasflaschenmüssen stehend gelagert werden.� Stehende Druckgasflaschengegen Umfallen und Herabfallensichern .

1

2

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7

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungGefahrstoffverordnungDGUV Vorschrift 79 Verwendung vonFlüssiggas ASR A1.3 Sicherheits- und Gesundheits-schutzkennzeichnungTRBS 2152-3 Gefährliche explosions -fähige AtmosphäreTRBS 3145 / TRGS 745 OrtsbeweglicheDruckgasbehälter – Füllen, Bereit -halten, innerbetriebliche Beförderung,EntleerenTRGS 400 Gefährdungsbeurteilung fürTätigkeiten mit GefahrstoffenTRGS 407 Tätigkeiten mit Gasen - GefährdungsbeurteilungTRGS 510 Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen BehälternTRGS 720/TRBS 2152 Gefährliche explo-sionsfähige Atmosphäre – AllgemeinesDVS* Merkblatt 0212 Umgang mitDruckgasflaschen*DVS = Deutscher Verband für Schwei-ßen und verwandte Verfahren e.V.

Abmessungen der Schutzbereiche für Druckgasflaschen mit brennbaren Gasen bei der Lagerung im Freien

Gase, leichter als Luft

Abmessungen der Schutzbereiche für Druckgasflaschen mit brennbaren Gasen bei der Lagerung im Freien

Gase, schwerer als Luft

h ≥ 1,00 m

r≥ 1,00 m

h ≥ 0,50 m

2

2

r≥ 1,00 m

r = 0,5

1413

A 064

� Andere Druckgasbehälter möglichst stehend lagern. Beiliegender Lagerung Flaschen gegen Fort rollen sichern.� Druckgasbehälter vor Sonnen-einstrahlung geschützt lagern.� Flüssiggas muss immer stehendgelagert werden. Stehende Druck -gasbehälter sind gegen Umfallenund Herabfallen zu sichern.� Ventile mit Schutzkappen undggf. Verschlussmuttern sichern.� Das Umfüllen von Druckgasenin Lagern ist unzulässig.� Lager auf nicht umfriedetenGrundstücken im Freien sind einzuzäunen.� Sicherheitsabstand ≥ 5,00 mzu benachbarten Anlagen undEinrichtungen einhalten, wennhiervon Gefahren, z.B. gefähr licheErwärmungen, ausgehen können.

� Bei Druckgasbehältern mitbrennbaren Gasen dürfen sichim Schutzbereich keine Zündquellen, Gruben, Kanäle,Bodenabläufe, Kellerniedergängebefinden.� Der Schutzbereich darf sichnicht auf Nachbargrundstückeund öffentliche Verkehrsflächenerstrecken.� Schutzbereich nur an max.zwei Seiten durch mindestens2,00 m hohe öffnungsloseSchutzwände aus nicht brenn-barem Material einengen.� Gaslagerbehälter mit entzünd-baren oder mit akut toxischenGasen der Kat. 1 oder 2, die an einen öffentlichen Verkehrswegangrenzen, sind an der unmittel-bar an den Verkehrsweg angren-zenden Seite mit einer Wand ohne Türen abzutrennen.

2

Gefährdungen� Bei der Lagerung von Druck-gasbehältern besteht Brand-und Explosionsgefahr.

Schutzmaßnahmen� Unzulässig ist die Lagerung in:– engen Höfen, – Durchgängen und Durch -

fahrten, – in der Nähe von Gruben,

Kanälen, Abflüssen und tieferliegenden Räumen.

� Betreten des Lagers durch Unbefugte ist untersagt. Ein entsprechendes Hinweisschildist am Zugang zum Lager anzu-bringen .� Es muss ein Feuerlöscher leichterreichbar vorhanden sein.

1

1

Lagerung von Druckgasbehältern im Freien

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Page 9: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: Gefahrgutverordnung Straße, Eisen-bahn und Binnenschifffahrt (GGVSEB)Gefahrgut-AusnahmeverordnungTRBS 3145 / TRGS 745 OrtsbeweglicheDruckgasbehälter – Füllen, Bereit -halten, innerbetriebliche Beförderung,EntleerenDVS*-Merkblätter 0211 + 0212Transport von Gefahrgütern (Abr. Nr. 659.5)*DVS = Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V.

� Der Transport von Druckgas -flaschen in Fahrzeugen ohneLüftungseinrichtungen ist nur im Ausnahmefall (kein firmen -eigenes Fahrzeug und Warnauf -schrift „Achtung keine Belüftungvorsichtig öffnen“) erlaubt. � Rauchen und Umgang mit offenem Feuer ist bei Lade -arbeiten verboten.� Flaschen gegen Umkippen undAnstoßen beim Bremsen oderbei Kurvenfahrt sichern, z.B.durch fest an die Wagenwändeangebrachte Gestelle mit lös -baren Bügeln, Ketten oder Zurrgurten .� Zur Gasentnahme Druckgas -flaschen aus dem Fahrzeug entfernen und erst dann dieDruckminderer anschließen.Ausnahme: Besonders ein -gerichtete Werkstattwagen.

3

Stoffe/Zubereitungen

Kleinmengen (kg netto bzw. Fassungs -volumen der Gasflasche) und Faktorenfür Stückgutbeförderungen

Klasse Klassifiz.- UN-Nr. Bezeichnung 333 1000code Faktor 3 1

Klasse 2 1 O 1072 Sauerstoff1 F 1049 Wasserstoff2 F 1965 Propan2 F 1965 Flüssiggas4 F 1001 Acetylen

Kleine Mengen und Faktoren für Stückgutbeförderung

Beispiel:

Rohrleitungsbauer transportieren auf der Ladefläche eines Doppel -kabinen-Transporters

40 l Sauerstoff(Klasse 2, UN-Nr. 1072) x 1 = 408 kg Acetylen(Klasse 2, UN-Nr. 1001) x 3 = 2433 kg Propan(Klasse 2, UN-Nr. 1965) x 3 = 99

163

163 < 1000,

also Kleinmengenbeförderung.

Zusätzliche Hinweise für Arbeiten im Werkstattwagen� Schweiß-, Löt- und Brenn-schneidarbeiten dürfen nurdann in Werkstattwagen aus -geführt werden, wenn− die Türen offen gehalten

werden, − Feuerlöscher (mind. 6 kg ABC-

Pulverlöscher) in Greifnähevorhanden sind,

− zwischen Flaschendruck -minderern und Brenner Einzel-flaschensicherungen oder Gebrauchsstellenvorlagen eingebaut sind,

− die Mindestschlauchlänge3,00 m beträgt.

3

1615

Transport von DruckgasflaschenA 065

Gefährdungen� Bei dem Umgang mit Druck-gasflaschen besteht Brand- undExplosionsgefahr.

Schutzmaßnahmen� Druckgasflaschen gegen Stößeschützen. Flaschen nicht werfenoder fallen lassen, nicht überden Boden rollen.� Der Transport von Druckgas -flaschen mit Magnetkranen istverboten.� Zum Transport von Einzel -flaschen z.B. Flaschenkarrenoder Transportgestelle ver-wenden.� Beim Transport auf FahrzeugenDruckgasflaschen gegen Ver -rutschen, Verrollen, Umfallenund Herabfallen sichern, z.B.durch Verzurren.

12

� Druckgasflaschen nur mit geschlossenen Ventilen und auf-geschraubten Schutzkappentransportieren.� Fahrzeuge mit gefüllten Druck-gasflaschen sollten nicht un -beaufsichtigt auf öffentlichen Straßen und Plätzen abgestelltwerden.

Zusätzliche Hinweise für den Transport von Druckgas-flaschen auf öffentlichenStraßen� Begrenzte Mengen gemäß Gefahr gutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschiff-fahrt (GGVSEB) beachten. BeiBeförderung eines Stoffes oderProduktes darf die Höchstmengenicht überschritten werden (Tabelle).� Bei der Zusammenladungunterschiedlicher Gefahrgüterauf einem Fahrzeug oder An -hänger sind die Nettomengenmit den stoffspezifischen Faktoren zu ermitteln.

� Die Summe der Produkte darfdie Zahl 1000 nicht überschrei-ten. Bei Überschreitung geltenalle Vorschriften der Gefahrgut-verordnung Straße, Eisenbahnund Binnenschifffahrt (GGVSEB).� Gasflaschen dürfen nur mit ver -schlossenen Ventilen und Schutz -kappen transportiert werden.� Gasflaschen müssen mit Gefahrzetteln und UN-Nummerngekennzeichnet sein.� Feuerlöscher (2 kg Pulver) mitführen.� Druckgasflaschen in Fahr -zeugen (Kombifahrzeuge bzw.geschlossener Aufbau) nurtransportieren, wenn mindes-tens zwei Lüftungsöffnungenvorhanden sind.� Jede Lüftungsöffnung sollte einen Querschnitt von mindes-tens 100 cm2 haben.� Lüftungsöffnungen nicht durch Ladegut verstellen oderverschließen.

07/2019

1 2

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungArbeitsstättenverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenASR A2.1 Schutz vor Absturz und herabfallenden Gegenständen, Betreten von Gefahrenbereichen DGUV Information 201-023 Sicherheitvon Seitenschutz, Randsicherungenund Dachschutzwänden als Absturz -sicherungen bei BauarbeitenDIN EN 13374

Zusätzliche Hinweise für Absturzsicherungen� An Arbeitsplätzen und Verkehrs -wegen auf Flächen mit nichtmehr als 22,5° Neigung kann aufSeitenschutz an der Absturz -kante verzichtet werden, wenn inmindestens 2,00 m Abstand vonder Absturzkante eine feste Ab-sperrung angebracht ist, z.B. mitGeländer, Ketten, Seilen, jedochkeine Trassierbänder .� Auf Seitenschutz bzw. Absper-rungen kann nur verzichtet wer-den, wenn sie aus arbeitstechni-schen Gründen, z.B. Arbeiten ander Absturzkante, nicht möglichund stattdessen Auffangeinrich-tungen (Fanggerüste/Dach fang -

4

gerüste/Auffangnetze/Schutz -wände) vorhanden sind. Nurwenn auch Auffangeinrichtun-gen unzweckmäßig sind, darfpersönliche Schutzausrüstunggegen Absturz (PSAgA) verwen-det werden.� Der Unternehmer oder derfachlich geeignete Vorgesetztehat die Anschlageinrichtungenfestzulegen und dafür zu sorgen,dass die PSAgA benutzt wird.� Bei Öffnungen und Vertie -fungen ≤ 9,00 m2 und Kanten -längen ≤ 3,00 m kann auf Seitenschutz an der Absturz -kante verzichtet werden, wenndiese mit begehbaren und unverschiebbar angebrachten Ab deckungen versehen sind.

Ausnahme:Bei einer Absturzhöhe bis 3,00 m ist eine Absturzsiche-rung an Arbeitsplätzen und Verkehrswegen auf Dächernund Geschossdecken mit bis zu 22,5° Neigung und nichtmehr als 50,00 m2 Grund -fläche entbehrlich, sofern dieArbeiten von hierfür fachlichquali fizierten und körperlichgeeigneten Beschäftigten ausgeführt werden, welche besonders unterwiesen sind.Die Absturzkante muss fürdie Beschäftigten deutlich erkennbar sein.

Zusätzliche Hinweise für Abmessungen Seitenschutz� Geländer- und Zwischenholmsind gegen unbeabsichtigtes Lösen, das Bordbrett ist gegenKippen zu sichern. Ohne sta -tischen Nachweis dürfen als Geländer- und Zwischenholmverwendet werden:− bei einem Pfostenabstand bis

2,00 m Bretter mit Mindest-querschnitt 15 x 3 cm,

− bei einem Pfostenabstand bis3,00 m Bretter mit Mindest-querschnitt 20 x 4 cm oderStahlrohre Ø 48,3 x 3,2 mmbzw. Aluminiumrohre Ø 48,3 x 4 mm.

– Bordbretter müssen den Belagum mindestens 15 cm über -ragen. Mindest dicke 3 cm,

− für Seitenschutzpfosten ausHolz, die Bild entsprechen,gilt der Brauchbarkeitsnach-weis als erbracht.

5

≥ 2,00 m

> 60°

Absturzkante

> 2,

00 m

5

4

≤ 2,00 m

Bordbrett≥ 3 cm x 15 cm

Zwischenholm≥ 3 cm x 15 cm

Geländerholm≥ 3 cm x 15 cm≥ 3 cm x 15 cm

≥ 3 cm x 15 cm

KonstruktiveBefestigungauf dem Untergrund

1817

Absturzsicherungen auf BaustellenSeitenschutz/Absperrungen

Gefährdungen� Fehlende, unvollständig auf -gebaute oder falsch dimensio-nierte Absturzsicherungen sowiefehlende Sicherungsmaßnah-men bei der Montage könnenAbsturzunfälle zur Folge haben.

Schutzmaßnahmen� Absturzsicherungen durch Seitenschutz bzw. Absperrungensind erforderlich z.B. an:− Arbeitsplätzen und Verkehrs-

wegen an oder über Wasseroder anderen festen oder flüs-sigen Stoffen, in denen manversinken kann, unabhängigvon der Absturzhöhe ,

− frei liegenden Treppenläufenund Treppenabsätzen, Wand-öffnungen sowie an fest- undangelegten Verkehrswegen beimehr als 1,00 m Absturzhöhe ,

− allen übrigen Arbeitsplätzenbei mehr als 2,00 m Absturz-höhe ,

− Absturzkanten von Öffnungenund Vertiefungen in Böden,Decken und Dach flächen ≥ 9,00 m2 und Kantenlängen≥ 3,00 m.

3

2

1

07/2019

B 100

1 2

≤ 0,47 m

≤ 0,47 m 1,00

m

< 1,

00 m

3

≥ 0,15 m≥ 0,15 m

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Regel 112-198 Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen AbsturzDGUV Information 201-023 Sicherheitvon Seitenschutz, Randsicherungenund Dachschutzwänden als Absturz -sicherungen bei BauarbeitenDGUV Information 201-054 Dach-, Zimmerer- und HolzbauarbeitenDGUV Information 201-056 „Anschlag-einrichtungen auf Dächern“DIN EN 13374DIN EN 517

≥1000 m

m

Zulässiger Arbeits-bereich

1 m1 m

4 2

3

5

� Dachschutzwände sind ent-sprechend der Aufbau- und Verwendungsanleitung des Herstellers zu verwenden. In derAufbau- und Verwendungsan -leitung des Herstellers werdenMindestquerschnitt, Befesti-gungsmittel und ggf. erforder -liche zusätzliche Maßnahmenbeschrieben .2

� Dachschutzwände mit einerBau höhe von mindestens 1,00 mverwenden und so anbringen,dass sich die Oberkante derDachschutzwand nicht wenigerals 0,80 m über der Dachfläche befindet .� Für die Dachschutzwand nur Netze oder Geflechte mit einerMaschenweite von höchstens 10 cm verwenden.

4

Schutzmaßnahmen� Beschäftigte, die Schutz -wände montieren, müssen gegen Absturz gesichert sein, z.B. durch Anseilschutz.� PSA gegen Absturz nur an ge-eigneten Anschlageinrichtungenbefestigen. Anschlagmöglichkeiten an Teilenbaulicher Anlagen können zurBefestigung genutzt werden,wenn deren Tragkraft für einePerson von 9 kN einschließlichden für die Rettung anzusetzen-den Lasten nach gewiesen ist.� Vorhandene Anschlageinrich-tungen müssen vor der Be -nutzung auf ihre Tragfähigkeitüberprüft werden. � Der Unternehmer oder derfachlich geeignete Vorgesetztehat die Anschlageinrichtungenfestzulegen und dafür zu sorgen,dass die PSAgA benutzt wird. � Befestigung von Dachschutz -wänden an Sicherheitsdach -haken nur nach AuV des Her -stellers .� Dachschutzwände müssen die zu sichernden Arbeitsplätzeseitlich um mindestens 1,00 müber ragen .

Prüfungen� Dachschutzwände nach Sturzeiner Person oder Fall vonGegenständen nur weiterver-wenden, wenn sie durch eine „zur Prüfung befähigte Person“überprüft wurden.

5

3

2019

DachschutzwändeB 101

1

4

fangen abrutschender Beschäf-tigter nicht mehr als 5,00 m betragen .� Schutzwandhalter nur andurchgehenden, senkrecht zur Traufe verlaufenden, aus -reichend tragfähigen Sparren befestigen.

1

≤ 5,00 m>22,5° ≤60°

≤1,50 m

>2,00 m

Allgemeines� Dachschutzwände nur bis zueiner Dachneigung von 60° ein-setzen.� Bei Dachneigungen von mehrals 22,5° darf der Höhenunter-schied zwischen Arbeitsplatzund Einrichtungen zum Auf -

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaß -nahmen beim Auf- bzw. Abbau,nicht sachgerechter Befestigungsowie Ausführung von Dach -arbeiten außerhalb des zuläs -sigen Arbeitsbereiches könnenzu Absturzunfällen führen.

07/2019

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Netzaufhängung durch Um -schlingen und Verknoten desAufhängeseiles am Tragelement.

Seile sind gegen Aufdrehen zu sichern und dürfen durch scharfe Kanten nicht be schädigt werden können.

a) Einsträngiges Aufhängeseil L(Seilbruchkraft ≥30 kN)

b) Zweisträngiges Aufhängeseil Z(Seilbruchkraft ≥15 kN)

4

l = Spannweite des Schutznetzesh = lotrechter Abstand zwischen Absturzkante und Aufhängepunkt des SchutznetzesH = lotrechter Abstand zwischen Absturzkante und Auftrefffläche im Schutznetzf0 = Verformung infolge Eigenlast des Schutznetzesfmax = größte Verformung infolge Eigenlast und dynamischer Lasts = Sicherheitsabstand für eventuelle Verkehrswege oder Einbauten

Hh

l

f0

fmax

s > o

fges

7

6

5

4

3

2

1

1 2 3 4 5 6

l = 20 m

l = 16 m

l = 12 m

l = 9 m

l = 5 m

H (m)

Die Kurven und Werte gelten für: fo ≤ 0,1 · l, H = h + fo ≤ 3 m = Hmax Verformungen desSchutznetzes in Abhängigkeit von der Spannweite und Lage der Aufhängungspunkte

fmax

(m)

3

3,65

2,9

Weitere Informationen: DGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Regel 101-011 Einsatz von SchutznetzenDIN 1263 Teil 1 und 2

� Beispiele für Netzaufhängungdurch Umschlingen und Ver -knotung mit ein- bzw. zwei -strängigem Aufhängeseil . Der Nachweis der Bruchkraftkann z.B. durch ein Prüf- bzw.Werkstoffzeugnis auf der Bau -stelle nachgewiesen werden.� Der Abstand der Aufhänge-punkte darf 2,50 m nicht über-schreiten und ist so zu wählen,dass die größte Netzauslenkung≤ als 30 cm ist.� Werden Schutznetze miteinan-der verbunden, sind Kopplungs-seile so zu verwenden, dass ander Naht keine Zwischenräumevon mehr als 100 mm auftretenund die Schutznetze sich nichtmehr als 100 mm gegeneinanderverschieben können.

4

� Werden Schutznetze über -lappend ohne Kopplungsseil verwendet, muss die Über -lappung mindestens 2,0 m betragen.� Wenn die Freiraumhöhe unterder Befestigungsebene des Netzes weniger als 5 m, abermindestens 3 m beträgt, sindfolgende Bedingungen einzu -halten:– Vorgaben des Herstellers

beachten,– Länge der kürzesten Schutz-

netzseite ≤ 7,5 m,

– Netzdurchhang in der Mittedes unbelasteten Netzes < 3,5% der kürzesten Schutz-netzseite (ca. 26 cm),

– Absturzhöhe von der Absturz-kante des jeweiligen Arbeits-platzes zur möglichen Auf -treffstelle des Schutznetzeslotrecht < 2,5 m.

2221

SchutznetzeB 102

Randbereich

* Das Material der Schutznetze (Sicherheitsnetze) nach DIN EN 1263-1 ist im Ausnahmefall für abstürzende Personenaus einer Höhe von maximal 6,0 m ausgelegt.

Randbereich

Netz

H1 ≤ 3 mH2 ≤ 3 m*

2,00 m

22,5°

2,00 m

H1 H2

≤ 22,5° ≤ 60°

H2 H1

– Die max. Absturzhöhen inSchutznetze mit Randseil (System S) ergeben sich ausGrafik .2

– Die Verformung des Schutz -netzes infolge Belastung berücksichtigen, um ein Aufschlagen auf dem Bodenoder Gegen ständen zu vermeiden .3

Gefährdungen� Fehlende, beschädigte odermangelhaft aufgehängte Schutz -netze sowie fehlende Sicherungs -maßnahmen bei der Montagekönnen Absturzunfälle zur Folgehaben.

Schutzmaßnahmen� Beim Einsatz von Schutz -netzen als Auffangeinrichtung ist Folgendes zu beachten:– nur geprüfte, dauerhaft gekenn -

zeichnete und unbeschädigteSchutznetze vom System S(Netze mit Randseil) verwenden,

– Schutznetze nur einsetzen,wenn die Prüfung der Alterungnicht länger als 1 Jahr zurück-liegt,

– als Absturzsicherung nurSchutznetze mit einer Maschen weite von höchstens 10 cm benutzen,

– für Schutznetze muss eine Gebrauchsanleitung auf derBaustelle vorhanden sein,

– Schutznetze sind möglichstdicht unterhalb der zu sichern -den Arbeitsplätze aufzuhängen.

Zusätzliche Hinweise für dasAufhängen der Schutznetze� Schutznetze nur an tragfähigenBauteilen befestigen . JederAufhängepunkt muss eine charakteristische Last von mindestens 6 kN aufnehmenkönnen. Müssen die Lasten z.B.über Träger und Stützen weiter-geleitet werden, dann sind nurdrei Lasten (4 kN, 6 kN, 4 kN) in ungünstigster Anordnung anzusetzen.� Beim Aufhängen der Netzedarauf achten, dass folgendeBedingungen eingehalten sind:

1

07/2017

1

2

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 2121 Gefährdung von Personendurch Absturz – Allgemeine Anforde -rungenDGUV Regel 112-198 Benutzung vonpersönlichen Schutzausrüstungengegen AbsturzDGUV Information 201-056 Planungs-grundlagen von Anschlageinrichtungenauf DächernDIN EN 517DIN 4426

Befestigungs-mittel

Hakengrund

Öse

Sicherheitsdachhaken� Auf Dächern mit einer Neigung>22,5° und < 75° sind Sicher-heitsdachhaken geeignet– zum Einhängen von Dach -

decker-Auflegeleitern, – zum Befestigen von Dach -

deckerstühlen auf geneigtenDächern,

– als Anschlagpunkte für PSA gegen Absturz bei zeitweiligenDacharbeiten.

� Sicherheitsdachhaken solltender DIN EN 517 Typ B entsprechen. � Die Montage darf nur nach derEinbauanleitung des Herstellerserfolgen.� Sicherheitsdachhaken für Wartung und Instandhaltung aufder Dachfläche verteilt einbauen(vgl. DGUV I 201-056) .� Übergabe einer Montagedoku-mentation an den Auftraggeberals Nachweis einer sachgerech-ten Montage und als Grundlageeiner späteren Überprüfung derAnschlageinrichtung (vgl. DGUV I201-056).

Prüfungen� Dachdeckerstühle und derenTragmittel vor jedem Einsatz aufihren einwandfreien Zustandkontrollieren.� Auflegeleitern vor jeder Benutzung auf augenschein-liche Mängel kontrollieren.� Sicherheitsdachhaken müssenvor der Benutzung von einersachkundigen Person augen-scheinlich auf ihre Trag fähigkeitüberprüft werden.

6

SicherungshakenDachzustieg

≤ 5.0

≤ 5.0

≤ 5.0

≤ 1.0

≤ 1.5 ≤ 1.5≤ 3.5 ≤ 3.5 ≤ 3.5 ≤ 3.5 ≤ 3.5 ≤ 3.5

6

Zeitweilige Arbeiten:Arbeiten, die einen Zeitraum von 2 Stunden je Arbeitsschichtnicht überschreiten.

2423

B 103

1

3

4

2 5

SchutzmaßnahmenDachdeckerstühle� Dachdeckerstühle mit höchs -tens 1,5 kN belasten.� Absteckdorne der Verstellein-richtungen zur Anpassung anverschiedene Dachneigungengegen unbeabsichtigtes Lösensichern .� Belagträger mit einer mindes-tens 60 mm hohen Aufkantungverwenden, die ein Abrutschender Belagbohle verhindert .� Aufhängung mit ausreichendbemessenen Tragmitteln, z.B.Seilen oder Ketten, an trag -fähigen Anschlagpunkten vor-nehmen.� Keinen Seitenschutz an Dachdeckerstühlen anbringen(Kippgefahr).� Auf den Höchstabstand derStühle (2,50 m) achten.� Nur Belagbohlen mit einemMindestquerschnitt von 45/240 mm verwenden .4

1

2

Dachdecker-Auflegeleitern� Auflegeleitern mit höchstens1,5 kN belasten. Sie sind mit derSprosse mittig in Dachhakeneinzuhängen .� Sicherheitsdachhaken nachDIN EN 517 verwenden .� Auflegeleitern nicht– mit der obersten Sprosse

einhängen, – in die Dachrinne stellen, – bei Dachneigungen von mehr

als 75° benutzen, – mit deckendem Anstrich

versehen.

3

5

Gefährdungen� Beim Auf- und Abbau, bei derBenutzung sowie durch nichtfachgerechte Montage kann eszu Absturzunfällen kommen.

Allgemeines� Für Arbeiten auf einer mehr als 45° geneigten Fläche sindbesondere Arbeitsplätze zuschaffen, und zwar unabhängigvon den erforderlichen Absturz-sicherungen. Mehr als 45° geneigte Flächen können z.B.betonierte, geschalte oder ein-gedeckte Dachflächen sein.

1

2

DachdeckerstühleAuflegeleiternSicherheitsdachhaken

07/2019

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Weitere Informationen: DGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Information 201-023 Sicherheitvon Seitenschutz, Randsicherungenund Dachschutzwänden als Absturz -sicherung bei BauarbeitenDIN EN 13374

3Schutzmaßnahmen� Flachdach-Absturzsicherungs-systeme dürfen nur unter Auf-sicht einer fachkundigen Personauf-, ab- oder umgebaut werden. � Nur längere zusammen -hängende Abschnitte möglichstan allen Dachkanten montieren.Häufiges Umsetzen vermeiden.� Nicht gesicherte Bereiche mitKette, Seil, Gitter o.Ä. im Ab-stand ≥ 2,00 m von der Absturz-kante deutlich absperren .� Beim Hochnehmen von Einzel-stützen, z.B. für die Ver legungdurchgehender Bahnen, Mindest -abstände tragender Stützen nichtüberschreiten, sonst zusätzlicheStützen ein setzen.� Sicherungsvorkehrungen beihohen Windgeschwindigkeitentreffen, z.B. Systeme umklappen

oder ggf. demontieren.� Systeme nur absturzgeschütztmontieren:− unter Anseilschutz an aus -

reichend tragfähigen Anschlag -punkten oder

− in mindestens 2,00 m Abstandvon der Absturzkante auf -bauen und unter dem Schutzdes Systems versetzen.

Prüfungen� Flachdach-Absturzsicherungs-systeme sind nach der Montageund nach dem Umsetzen desSystems von einer „zur Prüfungbefähigten Person“ zu prüfen.� Vor Arbeitsbeginn Kontrolledurch fachkundige Person, ins-besondere die Ballastierung.

3

4

4

2625

Flachdach-Absturz -sicherungssysteme B 104

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaß -nahmen bei der Montage an derAbsturzkante können zu Absturz -unfällen führen. � Nichteinhaltung der Mindest-abstände tragender Stützen sowie der vorgeschriebenen Ballastierung können zum Ver -sagen des Systems führen.

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1

Allgemeines� Für den Einsatz von Systemenzur Absturzsicherung auf oder an Flachdächern gilt es eine Systemauswahl anhand örtlicherGegebenheiten, z.B.:− Dachbelastung, − Dachneigung, − Attikaform und -abmessungen, − max. Gebäudehöhe (Wind) zu treffen.� Es gibt Systeme mit Ballastie-rung oder mit Befestigung direkt am Bauwerk .� Aufbau- und Verwendungsan-leitung des Herstellers beachtenund an der Baustelle bereit -halten.

21

2

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Weitere Informationen: ArbeitsstättenverordnungTechnische Regel für Arbeitsstätten(ASR A2.1) „Schutz vor Absturz und herabfallenden Gegenständen, Betreten von Gefahrenbereichen“DGUV Vorschrift 38 Bauarbeiten DGUV Regel 101-011 Einsatz von SchutznetzenDGUV Information 201-010 Handlungs-anleitung für den Umgang mit Arbeits-plattformnetzenDGUV Information 201-023 Einsatz von Seitenschutz und Seitenschutz -systemen sowie Randsicherungen alsAbsturzsicherungen bei Bauarbeiten

Zusätzliche Hinweise für dasAufhängen und Begehen derArbeitsplattformnetze� Arbeitsplattformnetze sicherbenutzen. Bei Arbeitsplattform-netzen darf– die Maschenweite des Netzes

nicht größer als 45 mm sein,– die Neigung des eingebauten

Netzes nicht mehr als 22,5° betragen,

– der maximale Durchhang desNetzes bei Belastung mit einerPerson an der ungünstigstenStelle nicht mehr als 30 cm betragen (gegebenenfalls sinddie Spann- und Traversengurtedurch die Netzmonteure nach-zuspannen),

– die Befestigung der Arbeits-plattformnetze an der Trag -konstruktion mit Gurten im Abstand von maximal 50 cmerfolgen ,

– der Abstand der längs- undquer aussteifenden Traversen-gurte jeweils maximal 2 muntereinander betragen ,

– bei der Benutzung des Arbeits-plattformnetzes eine maximaleBelastung von 6 KN in die Tragkonstruktion eingeleitetwerden.

� Hinweis: Werden Arbeitsplatt-formnetze auch als Einrichtungzum Auffangen von Personenverwendet, sind insbesonderebei kleineren Netzabmessungenmit Kräften über 6 KN in den Befestigungspunkten zu rechnen.

2

1

� Benutzer: Inaugenschein -nahme durch eine „fachkundige Person“ des jeweiligen Benut-zers vor der Verwendung, um diesichere Funktion festzustellen(Nachweis-Checkliste).

Durchstich Traversengurte mindestens alle 10 Maschen

Prüfungen� Ersteller Arbeitsplattformnetz:Prüfung durch eine „zur Prüfungbefähigte Person“ nach Fertig-stellung und vor Übergabe anden Benutzer, um den ordnungs-gemäßen Zustand festzustellen(Nachweis-Prüfprotokoll).

1

2

Randbefestigung und Traversengurtbefestigung an der Tragkonstruktion

2827

ArbeitsplattformnetzeB 105

� Für die Montage ist eine Mon-tageanweisung zu erstellen. Diese auf der Baustelle vor -halten und beachten.� An den Außenkanten der Arbeitsplattformnetze sind wirk-same Maßnahmen zur Absturz -sicherung vorzunehmen.� der Arbeitsplatz muss über einen sicheren Zugang erreich-bar sein, z.B. Aufzüge, Trans-portbühnen oder Treppen.� Nach Fertigstellung des Arbeits plattformnetzes ist demBenutzer ein Plan für die Benut-zung (Verwendungsanleitung) zu übergeben. Die darin ent -haltenen Hinweise zur bestim-mungsgemäßen Verwendungsind von Benutzer einzuhalten.

� Netze und deren Befestigungarbeitstäglich auf mögliche Beschädigung kontrollieren.� Arbeitsverfahren einschließ-lich Arbeitsmittel, und verwen-dete Baustoffe und Bauteile dürfen nicht zu einer Zerstörungdes Netzes führen, z.B. schwei-ßen, schneiden, scharfe Kanten.� keine eigenmächtigen Verän-derungen, wie z.B.: Entfernenvon Befestigungen, Spanngurtenund Randsicherungen vorneh-men. Das darf grundsätzlich nurder Monteur der Arbeitsplatt-formnetze.

07/2019

Gefährdungen� Beschädigte oder mangelhaftaufgehängte Arbeitsplattform-netze sowie fehlende Sicherungs -maßnahmen bei der Montagekönnen Absturzunfälle zur Folgehaben. � Mangelhafte Absturzsiche -rungen an den Außenseiten oderan den Zugängen des Arbeits-plattformnetzes können zu Absturzunfällen führen.

Schutzmaßnahmen� Nur geprüfte Netze verwenden.Netze ohne Prüfung der Prüf -masche nur innerhalb der ersten12 Monate nach Herstellung benutzen.

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A

A

P0 = 0 P1 = 4 kN

I1

n · I1

I1

P2 = 6 kN P1 = 4 kN P0 = 0

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Regel 101-011 Einsatz von SchutznetzenDIN 1263 Teil 1 und 2

Kleinformatige Schutznetze nur an geprüften Befestigungspunkten aufhängen:2

Zusätzliche Hinweise zu tragfähigen Aufhänge -punkten� Für die Bemessung jedesAufhängepunktes ist einecharakteristische Last P vonmindestens 6 kN unter einemWinkel von α = 45° anzunehmen.Für die Bemessung der Bauwerks -teile sind drei charakteristischeLasten von 4 kN, 6 kN und 4 kNan der ungünstigsten Stelle zuberücksichtigen .

Zusätzliche Hinweise zur Instandsetzung� Beschädigte Schutznetze (Sicherheitsnetze) und Netz -zubehör dürfen nur durch denHersteller oder Personen, dievon ihm benannt wurden, in-stand gesetzt werden. Es darfhierbei nur Material verwendetwerden, das in seiner Beschaf-fenheit dem ursprünglichen Material entspricht.

Prüfungen� Netze sind jährlich zu prüfen.� Netze vor der Montage auf augenscheinliche Mängel, z.B.gerissene Maschen, Beschädi-gung des Randseiles, bleibendeVerformungen an Tragkonstruk-tionen (z.B. Tragrohre, Einhänge-haken) prüfen.� Der Zeitpunkt der letzten Alterungsprüfung bzw. das Datum der nächsten Prüfungmuss aus den Angaben derKennzeichnung am Schutznetzersichtlich sein.� Schutznetz nach der Montageund vor Übergabe an den Nutzerdurch eine fachkundige Personder Montagefirma prüfen.� Schutznetz vom Nutzer durchInaugenscheinnahme vor derNutzung auf Mängelfreiheit undsichere Funktion kontrollieren.

4

A – A

Beispiel für charakteristische Lasten an den Aufhängepunkten

Maschenseil

Randseil

Aufhängeseil

4

3

2

2

2

Aufhängeseil

3029

Kleinformatige SchutznetzeB 106

– Befestigungen an tragfähigenAufhängepunkten mit geprüf-ten Befestigungspunktenund einsträngigem Aufhänge-seil (Seil-Bruchkraft ≥ 30 kN)oder zweisträngigem Aufhänge -seil (Seil-Bruchkraft ≥ 15 kN).Für andere Befestigungsartenals Aufhängeseile (z.B. Schäkeloder Karabiner) muss die charakteristische Last P mitdem Sicherheits faktor 2 multi-pliziert werden,

– der Abstand zwischen den Aufhängepunkten ist Tabelle A1zu entnehmen.

Zusätzliche Hinweise zu derMaschenweite� Die Maschenweite darf 100 mmnicht überschreiten:– wenn die Einbaubreite kleiner

als 5 m ist.� Die Maschenweite darf 60 mmnicht überschreiten:– wenn die Einbaubreite kleiner

als 2 m ist.

2

3

07/2019

1

Kleinformatiges Schutznetz ca. 3 m x 2,50 m im Treppenhaus

Gefährdungen� Fehlende, beschädigte odermangelhaft aufgehängte klein-formatige Schutznetze sowiefehlende Sicherungsmaßnah-men bei der Montage könnenAbsturzunfälle zur Folge haben.

Allgemeines� Kleinformatige Schutznetzekönnen als Auffangeinrichtun-gen an Öffnungen in Deckenund Dachflächen und in Schächten eingesetzt werden,bei denen herkömmlicheSchutz netze bisher nicht ein -gesetzt werden konnten.

Schutzmaßnahmen� Beim Einsatz von kleinforma -tigen Schutznetzen als Auffang-einrichtung ist Folgendes zu beachten:– nur geprüfte, dauerhaft gekenn -

zeichnete und unbeschädigteSchutznetze analog System S(Netz mit Randseil) verwenden,

– eine Gebrauchsanleitungmuss auf der Baustelle vor -handen sein,

– möglichst dicht unterhalb derzu sichernden Arbeitsplätzeaufhängen,

1

Tabelle A1

Netzbreite

1,00 m –<2,00 m

2,00 m –<3,00 m

3,00 m –<5,00 m

Max.Absturzhöhe

0,50 m

1,00 m

1,50 m

Abstand derAufhängepunkte

< 1,00 m

< 1,50 m

< 2,00 m

Min. Freiraumunter dem Netz

1,50 m

2,00 m

2,50 m

Absturzhöhe, Abstand der Aufhängepunkte und Freiraum in Abhängigkeitvon der Netzbreite.

– bei offenen Dach- bzw. Decken -konstruktionen, z.B. Nagel -binder sicherzustellen, dassdie abstürzenden Personenaufgefangen werden,

– die Fall- bzw. Absturzhöhenach Tabelle A1 einhalten,

– die kleinste Netzfläche mussmindestens 2 m2 betragen,

– die Länge der kürzesten Seite(Netzbreite) muss mindestens1,0 m betragen,

– die Netzbreite muss die Abmessungen der Öffnungenmindestens 0,10 m allerseitsüberschreiten, sodass dasNetz schlaff in der Öffnunghängt ,1

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 2121 Teil 1 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz bei derVerwendung von GerüstenDIN 4420-1DIN EN 12811-1

Absturzkante b ≥ 0,90 m

≥ 1 mmind.950 mm

h1 ≤ 2,00 m

≤ 0,30 mBelagkante

W ≥ 0,90 m

� Gerüstbauteile nicht ausbauen.� kein Material auf dem Fang -belag lagern.

Prüfungen� Gerüstersteller: Prüfung durcheine „zur Prüfung befähigte Person“ nach Fertigstellung undvor Übergabe an den Nutzer, umden ordnungsgemäßen Zustandfestzustellen (Nachweis- Prüf-protokoll).

� Gerüstnutzer: Inaugenschein-nahme durch eine „qualifiziertePerson“ des jeweiligen Nutzersvor der Verwendung, um die sichere Funktion und die Mängel -freiheit festzustellen (Nachweis-Checkliste).

Absturzkante

≤ 0,30 mBelagkante

b ≥ 0,70 m

W ≥ 0,60 m

≤ 2,00 m

≤ 2,00 m

≥ 0,80 m

Schutzmaßnahmen� Bei der Verwendung von Fang -gerüsten ist u. a. folgendes zubeachten:− zur Reduzierung der Gefähr-

dung den Höhenunterschiedzwischen Absturzkante undGe rüstbelag möglichst mini-mieren,

− der max. Höhenunterschiedzwischen Absturzkante und Gerüstbelag darf bei Fang -gerüsten mit einer Breite derFanglage von mind. 0,90 mnicht mehr als 2,00 m be tragen.

Bohlen-breite

Absturz-höhe

Größte zulässige Stützweite (m)(Bretter oder Bohlen in S10 nach DIN 4074-1)

für doppelt gelegte Bretter oder Bohlen mit einer Dicke von

für einfach gelegte Bretter oderBohlen mit einer Dicke von

cm m 3,5 cm 4,0 cm 4,5 cm 5,0 cm 3,5 cm 4,0 cm 4,5 cm 5,0 cm1,0 1,5 1,8 2,1 2,6 – 1,1 1,2 1,4

20 1,5 1,3 1,6 1,9 2,2 – 1,0 1,1 1,32,0 1,2 1,5 1,7 2,0 – – 1,0 1,21,0 1,7 2,1 2,5 2,7 1,0 1,2 1,4 1,6

24 1,5 1,5 1,8 2,2 2,5 – 1,1 1,2 1,42,0 1,4 1,6 2,0 2,2 – 1,0 1,2 1,31,0 1,9 2,0 2,7 2,7 1,1 1,3 1,5 1,7

28 1,5 1,7 1,9 2,5 2,7 1,0 1,2 1,4 1,62,0 1,5 1,8 2,2 2,5 1,0 1,1 1,3 1,4

3231

B 111

≤ 0,30 mBelagkante

W ≥ 0,90 m

Absturzkante

≥ 1 mmind.950 mm

h1 ≤ 2,00 m

≤ 0,30 m Belagkante

W ≥ 0,90 m

Absturzkante

≥ 1 mmind.950 mm

h1 ≤ 2,00 m

Absturzkanteb ≥ 0,90 m

≥ 1 mmind.950 mm

h1 ≤ 2,00 m≥ 0,50 m

≤ 0,30 m

Gefährdungen� Falsch dimensionierte oder unvollständig aufgebaute Fang -gerüste sowie fehlende Siche-rungsmaßnahmen bei der Mon-tage können zu Absturzunfällenführen.

Allgemeines� Wenn bei Arbeiten auf einerFläche mit nicht mehr als 22,5°Neigung an der Absturzkante alsSicherungsmaßnahme kein Seitenschutz angebracht werdenkann, müssen statt dessen Fanggerüste verwendet werden,die ein Auffangen abstützenderPersonen gewährleisten.

Fanggerüste

07/2019

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Weitere Informationen: Betriebssicherheitsverordnung DGUV Vorschrift 38 Bauarbeiten TRBS 2121 Teil 1 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz bei der verwendung von GerüstenDIN 4420-1 und 3DIN EN 12811-1

Last-klasse

Gleichmäßig verteilte Last kN/m2

123456

0,751,502,003,004,506,00

Breitenklasse/Breite w der Gerüstlage in m

W 06W 09W 1,2W 1,5W 1,8W 2,1W 2,4

0,6 < w < 0,90,9 < w < 1,21,2 < w < 1,51,5 < w < 1,81,8 < w < 2,12,1 < w < 2,4

2,4 < w

2

1

Gerüstbelag� Jede benutzte Gerüstlagemuss voll ausgelegt sein.� Bei umlaufender Einrüstung einer Bauwerksecke den Gerüst-belag in voller Breite um dieEcke herumführen.� Bei systemfreien Belägen genügend große Überdeckungenim Bereich der Riegel vorsehen.� Der Belag darf nicht wippen,abheben oder ausweichen (Belagsicherung).� An der Innenseite des Gerüstesdarf der horizontale Abstandzwischen Belag und Bauwerkhöchstens 0,30 m betragen.� Klappen in Durchstiegsbelägennach dem Durchstieg geschlos-sen halten.

Seitenschutz� Seitenschutz besteht aus Geländerholm, Zwischenholmund Bordbrett und ist an den Außen- und Stirnseiten des Gerüstes zu montieren.

� An der Innenseite des GerüstesSeitenschutz montieren, wennzwischen Belag und Bauwerk derhorizontale Abstand mehr als0,30 m beträgt. An der Innen -seite darf auf das Bordbrett ver-zichtet werden, wenn Arbeiten ander Fassade ausgeführt werden.� Innen liegender Leitergang,der nur vertikal als Verkehrsweggenutzt wird, mit mind. zweiteili-gem Seitenschutz einschließlichder Stirnseiten sichern.

Kennzeichnung� Kennzeichnung (sinnvoller-weise am Zugang ) ist Bestand -teil der Prüfung und Voraus -setzung für die Inaugenschein-nahme, Inhalt: – Name, Adresse und Telefon-

nummer des Gerüsterstellers– Gerüstbauart– Last- und Breitenklasse– Angaben über eine eventuelle

Nutzungsbeschränkung– Warnhinweise– Datum der letzten Prüfung� Nicht einsatzbereite Gerüste/Bereiche mit Verbotszeichen„Zutritt verboten“ kenn-zeichnen und den Zugang zur Gefahren-zone absperren.

Prüfungen� Gerüstersteller: Prüfung durcheine „zur Prüfung befähigte Person“ nach Fertigstellung undvor Übergabe an den Nutzer, umden ordnungsgemäßen Zustandfestzustellen (Nachweis- Prüf-protokoll).� Gerüstnutzer: Inaugenschein-nahme durch eine „qualifiziertePerson“ des jeweiligen Nutzersvor der Verwendung, um die sichere Funktion und die Mängel - freiheit festzustellen (Nachweis-Checkliste).

2

Lastklassen der Arbeitsgerüste

Zugänge� Alle Arbeitsplätze müssenüber sichere Zugänge erreichbarsein. Als Zugänge eignen sichAufzüge, Transportbühnen, Treppen oder Leitern. Alle 50 mGerüstlänge (Abwicklung) mind.ein Zugang.� Zugang über innenliegendeLeitern ist zulässig− bis zu einer Aufstiegshöhe

von 5 moder− bei Arbeiten an Einfamilien-

häusern,wenn die dabei bestehendenGefährdungen (z.B. umfang -reicher Materialtransport, Schlie-ßen von Durchstiegsöffnungen)in der Gefährdungsbeurteilungberücksichtigt werden.� Sind Aufzüge, Transport -bühnen oder Treppen aufgrundder baulichen Gegebenheitennicht einsetzbar, können Leiternverwendet werden.

1

3433

FassadengerüsteB 113

SchutzmaßnahmenUntergrund� Tragfähigen Untergrund als Aufstandsfläche für das Gerüstverwenden.� Die Tragfähigkeit des Unter-grundes kann beeinträchtigt seindurch z.B.: Schächte, Kanäle,Zisternen, unzureichend ver -dichteter Baugrund, Nähe zu Böschungen von Baugruben und Gräben.� Zur Verbesserung der Trag -fähigkeit lastverteilende Unter -lagen verwenden.� Keine Baustoffe, wie z.B. Mauersteine als Unterlage ver-wenden.� Bei schrägem Untergrund lastverteilende Unterlage soaus bilden, dass der Gerüstfußhorizontal aufgesetzt werdenkann.� Gerüste nur mit Fußspindel alsAuflager verwenden, Rohre oderRahmen nicht direkt auf denUntergrund stellen.

Geländerholm

Stirnseitenschutz

Zwischenholm

Gerüstfeld

Gerüstabschnitt

Gerüstlage

Gerüstanker

Belagteil

Bordbrett

Längsdiagonale

Fußspindel

Längsriegel

Vertikalrahmen

Unterlagsbohle

Verankerung� Bei Gerüsten sind Anordnung(Anzahl und Höchstabstände) undVerankerungsart der Montage -anweisung zu entnehmen.� Gerüst fortlaufend mit demAufbau zug- und druckfest antragfähigen Bauteilen der Fas sadeverankern. Bereits mit dem Auf-bau des ersten Gerüstfeldes isteine Sicherung gegen Umkippenvorzunehmen (siehe AuV).� Verankerungen in der Nähe derGerüstknotenpunkte anordnen.� Ist kein geeigneter Veranke-rungsgrund vorhanden bzw.kann das durch die AuV vorgege-bene Verankerungsraster nichteingehalten werden, sind Maß-nahmen zur Gewährleistung derStandsicherheit in der Montage-anweisung festzulegen.� Eine eventuell notwendige Ballastierung ist nur mit festemMaterial (z.B. Beton- oder Stahl-gewichte) auszuführen, keineflüssigen oder körnigen Materia-lien in Behältern verwenden.

Gefährdungen� Unvollständig aufgebaute Gerüste sowie eigenmächtig vorgenommene Veränderungenam Gerüst können zu Absturz -unfällen oder Gerüstumstürzenführen.

Allgemeines� Fassadengerüste sind Gerüstemit längenorientierten Gerüst -lagen, die als Standgerüste unmittelbar auf dem Untergrundstehen.� Fassadengerüste müssenstandsicher, über einen sicherenZugang erreichbar und betriebs-sicher sein (keine Absturzgefähr-dung).� Nachweis der Brauchbarkeitals allgemein anerkannte Regel-ausführung ist erbracht, wenn z.B. eine allgemein bauauf -sichtliche Zulassung (erteiltdurch DIBt) und die dazugehö -rige Aufbau- und Verwendungs-anleitung (AuV) vorliegen. � Fassadengerüste können er-stellt werden z.B. durch:– Gerüstsysteme (z.B. Rahmen-,

Modulgerüste) aus vorge -fertigten Bauteilen (Regelaus-führung – allgemeiner bau -aufsichtlicher Zulassung undAuV),

– Stahlrohrkupplungsgerüste(Regelausführung – DIN 4420-3und AuV).

� Abhängig von den durchzu -führenden Arbeiten Lastklasseund Breitenklasse wählen sowieStänder- und Riegelabständeund Belagstärke festlegen.� Für das Absetzen von Lastenmit dem Hebezeug ist mind. Last -klasse 4 erforderlich.

07/2019

Page 19: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 2121 Teil 1 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz bei der Verwendung von GerüstenDGUV Information 201-019 Turm- undSchornsteinbauarbeitenDIN 4420-1

Zusätzliche Hinweise fürSchutzdächer� Schutzdächer an Gerüstenmüssen mindestens 1,50 m breitsein und die Außenseite des Gerüstes um mindestens 0,60 müberragen .� Bordwände von Schutz -dächern müssen mindestens0,60 m hoch sein .� Schutzdächer bei turmartigenBauwerken müssen aus kreuz-weise verlegten Bohlen 24 x 4cm mit dazwischen liegender 10 cm dicker Dämmschicht bestehen.

Zusätzliche Hinweise fürSchutznetze� Schutznetze unmittelbar unterdem Arbeitsplatz anordnen.� Maschenweite der Schutz -netze höchstens 2,0 cm.

2 3

4

Prüfungen� Gerüstersteller: Prüfung durcheine „zur Prüfung befähigte Person“ nach Fertigstellung undvor Übergabe an den Nutzer, umden ordnungsgemäßen Zustandfestzustellen (Nachweis-Prüf -protokoll).� Gerüstnutzer: Inaugenschein-nahme durch eine „qualifiziertePerson“ des jeweiligen Nutzersvor der Verwendung, um die sichere Funktion und die Mängel -freiheit festzustellen (Nachweis-Checkliste).

3 ≥ 0,60 m

≥ 0,

60 m

≥ 1,50 m

2

2≥ 0,60 m

≥ 0,

60 m

≥ 1,50 m

Schutzdach mit Bordwand

4

3635

Schutzdächer

Gefährdungen� Durch fehlende Sicherungs-maßnahmen beim Auf- bzw. Ab-bau kann es zu Absturzunfällenkommen. � Durch fehlende oder mangel-hafte Schutzdächer können Beschäftigte durch herab -fallende Gegenstände getroffen werden.

Schutzmaßnahmen� Gefahrenbereiche in der Näheturmartiger Bauwerke oder hö-her gelegener Arbeitsplätze soabsperren, dass unbewusstesBetreten verhindert wird. Lässtsich der Gefahrenbereich nichtabsperren: Schutzdächer oderSchutznetze vorsehen. Sie sindanzubringen ...

... außerhalb der Baustelle:− wenn sich der Gefahrenbereich

nicht abgrenzen lässt (z.B.zum Schutz des öffentlichenVerkehrs, von Passanten) ; 1

... innerhalb der Baustelle:− über Arbeitsplätzen und

Verkehrswegen (z.B. Bedie-nungsständen von Maschinen,Aufzügen und unterhalb von Gerüsten),

− bei gleichzeitig durchzufüh-renden Arbeiten an übereinan-der gelegenen Arbeitsplätzen,

− bei turmartigen Bauwerken (z.B. Schornsteinen, Türmen)im Gefahrenbereich.

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B 114

1

Page 20: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungVerordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeDGUV Regel 112-198 Benutzung vonpersönlichen Schutzausrüstungengegen AbsturzDGUV Information 201-055 Feuerfest-,Turm- und Schornsteinbau

� Auf-, Um- und Abbau nur unterAufsicht einer fachkundigen Person.� Beim Auf- und Abbau sowiebei Arbeiten auf den Konsol -gerüsten PSAgA benutzen.� Der Unternehmer oder derfachlich geeignete Vorgesetztehat die Anschlageinrichtungenfestzulegen und dafür zu sorgen,dass die PSAgA benutzt wird.� Konsolgerüst nicht überlasten.(Tabelle 1 und 2).� Die Drahtseile sind an jeder Verbindungsstelle bei Seildurch-messern 10 mm und 12 mm mitmindestens fünf, sonst mitsechs Drahtseilklemmen nachDIN 1142 oder gleichwertigenVerbindungsmitteln (statischerNachweis erforderlich) zu ver -binden und mit Holzkeilen so zu spannen, dass sie gegen Abrutschen gesichert sind. Für eckige Schornsteine gelten besondere Bestimmungen.

Trägergerüste� Nur Gerüstträger verwenden,die bauaufsichtlich zugelassenoder statisch nachgewiesensind.� Trägergerüste vollflächig mitGerüstbohlen auslegen.� Förderöffnungen in Trägerge-rüsten mit Einfahrttrichter ver -sehen und durch Seitenschutzabsichern.� Gerüstbeläge und Gerüstträgernicht durch Materialanhäufungüberlasten. Mindestbelag -stärken einhalten (Tabelle 3).� Auf-, Um- und Abbau nur unterAufsicht einer fachkundigen Person.� Auf-, Um- und Abbau von Trägergerüsten nur unter PSAgAausführen.� Arbeitstägliche Inaugen-scheinnahme durch eine fach-kundige Person, um die sichereFunktion festzustellen.

Lastklasse123456

Gleichmäßig verteilte Last kN/m2

0,751,502,003,004,506,00

Lastklassen der Arbeitsgerüste1

Schornstein -außenumfang m

bis 6bis 15bis 25bis 44bis 63bis 78

Drahtseildurchmesser beiSchornsteinen ausMauerwerkmm min.101012141416

Stahlbetonmm min.101214161820

Stahlbetonmm min.101214182022

Zulässige Verkehrslast desKonsolgerüsteskN

610,515181818

Zulässige Belastungen und erforderliche Drahtseildurch-messer bei Schornstein-Konsolgerüsten

2

Lastklasse

1,2,3

4

56

Brett- oder Bohlenbreite

cm2024 und 282024 und 2820, 24, 2820, 24, 28

Brett- oder Bohlendicke cm3,0 zul. Stützweite in m1,251,251,251,251,251,00

3,5

1,501,751,501,751,251,25

4,0

1,752,251,752,001,501,25

4,5

2,252,502,252,251,751,50

5,0

2,502,752,502,502,001,75

Mindestabmessungen von Gerüstbrettern/-bohlen bei Arbeitsgerüsten

3

Prüfungen� Gerüste für den Schornstein-bau sind vor der erstmaligen Be nutzung nach der Montagedurch eine „zur Prüfung befähigte Person“ zu prüfen.� Arbeitstägliche Inaugen-scheinnahme durch eine fach-kundige Person, um die sichereFunktion festzustellen.

ArbeitsmedizinischeVorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

3837

B 115

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaß -nahmen bei der Montage, un-vollständiger Aufbau oder nichtsachgerechter Benutzung, z.B.durch nicht bestimmungsge -mäße Anwendung der Persön-lichen Schutzausrüstung gegenAbsturz (PSAgA) können zu Absturzunfällen führen. � Herabfallende Gegenstände,klima tische Einflüsse (Wind,Blitz) können zu Verletzungenführen.

SchutzmaßnahmenKonsolgerüste� Die Verwendung von Schorn -steinkonsolgerüsten ist in derGefährdungsbeurteilung zu be-gründen. Es ist schriftlich zu dokumentieren, warum anderesicherere Arbeitsmittel nicht an-gewendet werden können. DasKonsolgerüst bietet lediglich eine personenbezogene Schutz-maßnahme gegen Absturz, dadieses immer mit PSA gegen Absturz zu verwenden ist.

Demzufolge ist ein Konsolgerüstnachrangig zu Arbeitsmitteln mittechnischen Schutzmaßnahmengegen Absturz auszuwählen, z.B.Standgerüst, Mastkletterbühne.� Für Konsolen muss in jedemFall ein Nachweis der Brauchbar-keit vorliegen. Der Brauchbar-keitsnachweis kann durch einestatische Berechnung, durch Typenprüfung oder durch Bau-artprüfung erbracht werden .� Konsolgerüste nicht als Fang-gerüste einsetzen.� Gerüstbohlen (Abmessung ≥ 20 x 3 cm) durch Anbinden gegen Abheben und Herabfallensichern .� Drahtseile können gemäßTabelle 2 verwendet werden.� Jede Seillage mit Holzkeilenspannen .� Bei Konsolgerüsten ist einStahlseil mit Durchmesser 6 mmals Begrenzung erforderlich . Dieses Begrenzungsseil stelltkeine Absturzsicherung dar.

1

2

3

4

5

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1

2

35

4

Gerüste für den Schornsteinbau

Page 21: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 2121 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz – Allgemeine AnforderungenDIN EN 12811-1

Auslegerbefestigung fürdie Auslegergerüste

Auslegerabstand ≤ 1,50 m

Hart-holzkeile

Ausleger I 100 oder IPE 100

untere Bewehrung

Stahlbetonplatte d ≥ 12 cm

Verankerungsbügel Ø ≥ 10 mm

≥0,

20 m

v ≥ 1,50 m k ≤ 1,30 m

b

� Gerüstbauarbeiten nur unterAufsicht einer fachkundigen Per-son und von fachlich geeignetenBeschäftigten ausführen lassen.� Auslegergerüste dürfen als Arbeitsgerüste für eine Belas-tung von höchstens 2,0 kN/m2

verwendet werden:� Auskragung der Auslegerge-rüste max. 1,30 m.� Auslegerabstand max. 1,50 m– auch im Bereich von Gebäude -

ecken.

Schutzmaßnahmen� Beim Auf-, Um- und Abbausind Maßnahmen gegen Absturzvon Personen vorzunehmen.� Geländer- und Zwischenholmsind gegen unbeabsichtigtes Lösen, das Bordbrett ist gegenKippen zu sichern. Als Geländer-und Zwischenholm können ver-wendet werden:– bei einem Pfostenabstand

bis 1,50 m Gerüstbretter mitMindestquerschnitt 15 x 3 cm,

– bei einem Pfostenabstand bis 3,00 m Gerüstbretter mitMindestquerschnitt 20 x 4 cmoder Stahlrohre Ø 48,3 x 3,2 mm bzw. Aluminiumrohre Ø 48,3 x 4 mm.

� Bordbretter müssen den Belag um mindestens 15 cmüberragen. Mindestdicke 3 cm.� Als Ausleger nur Stahlprofile I 80, IPE 80, I 100 und IPE 100verwenden . Ausleger aus Holzsind unzulässig.� Verankerungslänge der Aus -leger ≥ 1,50 m, Endüberstand ≥ 0,20 m.� Je Ausleger zwei Verankerungs-bügel anordnen . Die Veran -kerung ist nicht in Element-Decken, sondern nur in Stahl -beton-Massivdecken erlaubt.� Verankerungsbügel– können aus Betonstahl BST

420 S, BST 500 S oder ST 37-2bestehen und einen Durch-messer ≥ 10 mm haben (Biegeradius ≥ 4facher Stab-durchmesser),

2

2

1

– müssen unter die vorhandeneBewehrung greifen,

– dürfen nur in Stahlbeton-Massivdecken (Ortbetondicke≥ 12 cm) eingebaut werden,

– dürfen erst belastet werden,wenn der Beton eine Druck -festigkeit von ≥ 10 MN/m2

erreicht hat. � Träger kraftschlüssig verkeilen,Keile gegen Lockern sichern .� Belagebene vollflächig aus -legen .� Der Belag darf nicht aus -weichen oder wippen. Über -deckungen im Bereich der Ausleger einhalten (≥ 20 cm).� Nicht auf Gerüstbeläge ab-springen.� Das Absetzen von Lasten mitHebezeugen ist unzulässig.� Mindestabmessungen des Gerüstbelages – bei Arbeitsgerüsten 20 x 3,5 cm;

bei Auslegerabständen ≤ 1,25 mauch 20 x 3 cm,

– bei Fang- und Dachfang -gerüsten gemäß Tabelle.

� Seitenschutz aus Geländer-holm, Zwischenholm und Bord-brett anbringen .� Seitenschutz auch an denStirnseiten von Auslegergerüs-ten anbringen.

Prüfungen� Gerüstersteller: Prüfung durcheine „zur Prüfung befähigte Person“ nach Fertigstellung undvor Übergabe an den Nutzer, umden ordnungsgemäßen Zustandfestzustellen (Nachweis-Prüf -protokoll).� Gerüstnutzer: Inaugenschein-nahme durch eine „qualifiziertePerson“ des jeweiligen Nutzersvor der Verwendung, um die sichere Funktion und die Mängel -freiheit festzustellen (Nachweis-Checkliste).

4

3

5

2 3 4

5

1

23

4039

B 118

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaßnah-men beim Auf-, Um- und Abbausowie mangelhaft ausgebildeterSeitenschutz oder Gerüstbelagbei der Verwendung können zuAbsturzunfällen führen. � Über lastung, falsch dimen -sionierte oder vorzeitig belasteteVeran kerungen können zu Gerüst -ab stürzen führen.

Allgemeines� Auslegergerüste sind Gerüste„älterer Bauart“. Der Bausteindient lediglich als Orientierungs-hilfe, sollte ein Auslegergerüstim Ausnahmefall verwendet wer-den. Für Auslegergerüste ist einBrauchbarkeitsnachweis, beste-hend aus dem Standsicherheits-nachweis und dem Nachweis derArbeits- und Betriebssicherheit,erforderlich. Er ist auf der Grund-lage von DIN EN 12811-1 zu er-bringen.

1

Gerüstbretter oder -bohlen aus Holz als Belagteile von Fanggerüsten (S10 nach DIN 4074-1)

Bohlen-breitein

cm

20

24

28

m

1,01,52,0

1,01,52,0

1,01,52,0

3,5cm

1,51,31,2

1,71,51,4

1,91,71,5

4,0cm

1,81,61,5

2,11,81,6

2,42,01,8

4,5cm

2,11,91,7

2,52,22,0

2,72,52,2

5,0cm

2,52,22,0

2,72,52,2

2,72,72,5

3,5cm

–––

1,0––

1,11,01,0

4,0cm

1,11,0–

1,21,11,0

1,31,21,1

4,5cm

1,21,11,0

1,41,21,2

1,51,41,3

5,0cm

1,41,31,2

1,61,41,3

1,71,61,4

Absturz-höhein

Maximale Stützweite in mfür doppelt gelegte Bretteroder Bohlen mit einer Dicke von

Maximale Stützweite in mfür einfach gelegte Bretteroder Bohlen mit einer Dicke von

Fur die Ausführung sollten nur die Bohlenquerschnitte verwendet werden,die blau unterlegt sind.

Auslegergerüste

07/2019

Page 22: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Gerüstbretter oder -bohlen aus Holz als Belagteile von Fanggerüsten (S10 nach DIN 4074-1)

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 2121 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz – Allgemeine AnforderungenDIN EN 12811-1

� Konsolen gegen seitlichesAusweichen und Kippen gemäßAufbau- und Verwendungsan -leitung sichern .� Konsolfüße im Bereich vonWandöffnungen auf Holzbalkenoder Stahlträger abstützen(Tabelle 1).� Belagebene vollflächig aus -legen .� Der Belag darf nicht aus -weichen oder wippen. Über -deckungen im Bereich der Konsolen einhalten (≥ 20 cm).� Nicht auf Gerüstbeläge ab-springen.� Das Absetzen von Lasten mitHebezeugen ist unzulässig.� Mindestabmessungen des Gerüstbelages– bei Arbeitsgerüsten 20 x

3,5 cm; bei Konsolabständen≤ 1,25 m auch 20 x 3 cm,

– bei Fang- und Dachfang -gerüsten gemäß Tabelle 2.

� Seitenschutz aus Geländer-holm, Zwischenholm und Bord-brett anbringen .� Seitenschutz auch an denStirnseiten von Konsolgerüstenanbringen.

Prüfungen� Gerüstersteller: Prüfung durcheine „zur Prüfung befähigte Person“ nach Fertigstellung undvor Übergabe an den Nutzer, umden ordnungsgemäßen Zustandfestzustellen (Nachweis-Prüf-protokoll).� Gerüstnutzer: Inaugenschein-nahme durch eine „qualifiziertePerson“ des jeweiligen Nutzersvor der Verwendung, um die sichere Funktion und die Mängel -freiheit festzustellen (Nachweis-Checkliste).

4

6

5

7

2

Überbrückung von Wandöffnungen1

Überbrückungsträger zu überbrückende Öffnung≤ 1,0 m ≤ 2,25 m

Holz* 10 cm x 10 cm 10 cm x 12 cm(1 Holzbalken) (2 Holzbalken)

Stahl I 100IPE 100

*Sortierklasse S 10 oder MS 10 nach DIN 4074 Teil 1

Doppelbefestigung

Einhängeschlaufen

Doppel-aufhängung

horizontalerKonsolabstand≤ 1,50 m

≥0,50 m

a≤1,30 m

3

3

7

2

1

6

Bohlen-breitein

cm

20

24

28

m

1,01,52,0

1,01,52,0

1,01,52,0

3,5cm

1,51,31,2

1,71,51,4

1,91,71,5

4,0cm

1,81,61,5

2,11,81,6

2,42,01,8

4,5cm

2,11,91,7

2,52,22,0

2,72,52,2

5,0cm

2,52,22,0

2,72,52,2

2,72,72,5

3,5cm

–––

1,0––

1,11,01,0

4,0cm

1,11,0–

1,21,11,0

1,31,21,1

4,5cm

1,21,11,0

1,41,21,2

1,51,41,3

5,0cm

1,41,31,2

1,61,41,3

1,71,61,4

Absturz-höhein

Maximale Stützweite in mfür doppelt gelegte Bretteroder Bohlen mit einer Dicke von

Maximale Stützweite in mfür einfach gelegte Bretteroder Bohlen mit einer Dicke von

Fur die Ausführung sollten nur die Bohlenquerschnitte verwendet werden,die blau unterlegt sind.

4241

B 119

� Geländer- und Zwischenholmsind gegen unbeabsichtigtes Lösen, das Bordbrett ist gegenKippen zu sichern. Ohne sta -tischen Nachweis dürfen als Geländer- und Zwischenholmverwendet werden:– bei einem Pfostenabstand

bis 1,50 m Gerüstbretter mitMindestquerschnitt 15 x 3 cm,

– bei einem Pfostenabstand bis 3,00 m Gerüstbretter mitMindestquerschnitt 20 x 4 cmoder Stahlrohre Ø 48,3 x 3,2 mm bzw. Aluminiumrohre Ø 48,3 x 4 mm.

� Bordbretter müssen den Belagum mindestens 15 cm über -ragen. Mindestdicke 3 cm.� Konsolgerüste dürfen als Arbeitsgerüste für eine Belas-tung von höchstens 2,0 kN/m2

verwendet werden.� Auskragung der Konsolgerüstemax. 1,30 m.� Konsolabstand max. 1,50 m.Im Bereich von GebäudeeckenEckkonsolen verwenden.

� Aufbau- und Verwendungs -anleitung des Konsolherstellersbeachten. Einhängehaken müssen mindestens 25 cm langoder gegen unbeabsichtigtesAushängen gesichert sein .� Je Konsole zwei Einhänge -schlaufen anordnen .� Einhängeschlaufen könnenaus Betonstahl BST 420 S oderBST 500 S oder Baustahl ST 37-2bestehen,– müssen einen Mindestdurch-

messer von 10 mm haben (Biegeradius 4-facher Stab-durchmesser),

– nur in Stahlbeton-Massiv -decken (Ortbetondicke ≥ 13 cm) einbauen,

– müssen mindestens 0,50 mlang und unter bzw. hinter die vorhandene Bewehrunggeführt werden,

– dürfen erst belastet werden,wenn der Beton eine Druck -festigkeit von ≥ 10 MN/m2

erreicht hat.

2

3

3

27

4

6

1

5

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaßnah-men beim Auf-, Um- und Abbausowie mangelhaft ausgebildeterSeitenschutz oder Gerüstbelagbei der Verwendung können zuAbsturzunfällen führen.� Falsch dimensionierte Über-brückungen der Wandöffnungen,unzureichende Konsolveranke-rungen oder deren vorzeitige Belastung können zu Gerüstab-stürzen führen.

Allgemeines� Konsolgerüste sind Gerüste„älterer Bauart“. Der Bausteindient lediglich als Orientierungs-hilfe, sollte ein Konsolgerüst imAusnahmefall verwendet wer-den. Für Konsolgerüste ist einBrauchbarkeitsnachweis, beste-hend aus dem Standsicherheits-nachweis und dem Nachweis derArbeits- und Betriebssicherheit,erforderlich. Er ist auf der Grund-lage von DIN EN 12811-1 zu erbringen.� Für Konsolen muss in jedemFall ein Nachweis der Brauchbar-keit vorliegen. Der Brauchbar-keitsnachweis kann durch einestatische Berechnung, durch Typenprüfung oder durch Bauart -zulassung erbracht werden .� Aufbau- und Verwendungsan-leitung des Herstellers beachten.� Gerüstbauarbeiten nur unterAufsicht einer fachkundigen Person und von fachlich geeig-neten Beschäftigten ausführenlassen.

Schutzmaßnahmen� Beim Auf-, Um- und Abbausind Maßnahmen gegen Absturzvon Personen vorzunehmen.

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Konsolgerüste

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Page 23: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 1203 Befähigte PersonTRBS 2121 Teil 1 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz bei der Verwendung von GerüstenDGUV Information 212-002 Schnee -räumung auf DachflächenDIN 4420-1 und 3DIN EN 12811-1DIN EN 16508

� Für die Auf, Um- und Abbauar-beiten sind weitestgehend mittechnischen Maßnahmen (z.B.Seitenschutz ), gesicherte Verkehrswege und Arbeitsplätzezu verwenden. Der Einsatz vonPersönlicher Schutzausrüstunggegen Absturz (PSAgA) ist aufein Minimum zu beschränken.� Bei der Verwendung von PSAgAsind nur die in der AuV des Her-stellers angegebenen Anschlag-punkte zu verwenden. Anderen-falls ist die Brauchbarkeit derAnschlagpunkte durch den Gerüstersteller nachzuweisen.� Die Dachfläche muss für Arbei-ten auf der Dachfläche über einengeeigneten sicheren Zugang (z.B. Treppe) betreten werdenkönnen und an allen absturzge-fährdeten Seiten (wie z.B. Traufe

, Ortgang , Dachöffnungen,Dachbelag mit Lichtkassetten)mit Seitenschutz gesichert sein.� Eine eventuell notwendige Ballastierung ist nur mit festemMaterial (z.B. Beton- oder Stahl-gewichte) auszuführen, keineflüssigen oder körnigen Materia-lien in Behältern verwenden .� Nach Fertigstellung sind so-wohl das Wetterschutzdach unddas Stützgerüst zu kennzeich-nen. Wenn im Nachweis derStandsicherheit die Schneelastreduziert wurde, ist für das Wetterschutzdach ein Schnee-räumungskonzept erforderlich,welches durch den Gerüst -ersteller dem Auftraggeber zuübergeben ist. Dieser hat denNutzer darüber zu informieren.

Zusätzliche Hinweise für den Gebrauch� Am Wetterschutzdach und amStützgerüst dürfen durch denNutzer keine konstruktiven Änderungen (z.B. Entfernen vonSeitenschutz, Fallstecker, Ver -ankerungen, Diagonalen, Ballastierung, Abspannungen)vorgenommen werden.

1 1

1

3

� Gerüste nur nach dem Plan fürden Gebrauch (Kennzeichnung,Warnhinweise und ggf. Schnee-räumungskonzept) verwenden.� Öffnungen im Wetterschutz-dach und im bekleideten Stütz-gerüst (z.B. Kassetten, Planen)sind nach Arbeitsende und beilängeren Arbeitsunterbrechun-gen zum Schutz vor Witterungs-einflüssen (z.B. starker Wind) zu schließen.� Schnee auf dem Wetterschutz-dach ist entsprechend demSchneeräumungskonzept imPlan für den Gebrauch, welcherdurch den Gerüstersteller über-geben wurde, zu beräumen.

Prüfungen� Gerüstersteller: Prüfung durcheine „zur Prüfung befähigte Person“ nach Fertigstellung undvor Übergabe an den Nutzer, umden ordnungsgemäßen Zustandfestzustellen (Nachweis-Prüf -protokoll). Je nach Komplexitätdes Wetterschutzdaches und desStütz gerüstes ist auch eine Prüfung in Form einer „Autoren-kontrolle“ durch den Statikersinnvoll.� Gerüstnutzer:– Inaugenscheinnahme durch

eine „qualifizierte Person“ des jeweiligen Nutzers vordem Gebrauch, um die sichereFunktion und die Mängel -freiheit festzustellen (Nach-weis-Checkliste).

– Kontrolle ob der Plan für dieden Gebrauch vorhanden undfür seinen Anwendungszweckaussagekräftig ist.

– Nach längerer Zeit der Nicht -nutzung oder nach Natur ereig -nissen (z.B. Stürme, Stark -regen) hat der Nutzer vor demGebrauch über den Auftrag -geber eine außerordentlicheÜberprüfung durch eine „zurPrüfung befähigte Person“(Gerüstersteller) zu veran -lassen.

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3

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4443

WetterschutzdächerB 120

1

Schutzmaßnahmen � Der Auf-, Um- und Abbau desWetterschutzdaches und desStützgerüstes erfolgt nach einerspeziell für das Vorhaben ange-fertigten Montageanweisung desGerüsterstellers, auf der Grund-lage der AuV des Herstellers (jeweils für das Wetterschutz-dach und das Stützgerüst) mitden Ergänzungen aus demStandsicherheitsnachweis. Diese Dokumente müssen beiden Montagearbeiten vor Ortvorhanden sein.� Wetterschutzdach (einschließ-lich Seitenschutz) möglichst bodennah montieren und mitHebezeug versetzen, um die Absturzgefahr bei Arbeiten ingroßen Höhen zu minimieren. � Für das Versetzen von vormon-tierten Konstruktionen sind dieAnschlagpunkte (aus AuV) und dieAnschlagmittel in der Montage -anweisung festzulegen.

2

� Erfolgt die statische Berech-nung mit reduzierten Schnee -lasten sind Maßnahmen (z.B.Konzept zur Schneeräumung,Beheizung) festzulegen, um dieStandsicherheit zu gewährleis-ten. Die Hinweise und Empfeh-lungen der Hersteller sind dabeizu berücksichtigen.� Bei z.B. heizbaren Dachplanenoder wenn bei ungedämmtenDachflächen die Temperatur ander Unterseite der Dachflächevon mindestens 12° C gewähr-leistet wird, kann in der Regelauf eine Schneeräumung ver-zichtet werden. Die Ausbildungvon Wassersäcken ist auszu-schließen.� Beachte die teilweise unter-schiedlichen Anforderungen fürWetterschutzdächer in den Bau-ordnungen der Bundesländer (z.B. Baugenehmigung, Prüfsta-tik). Eine vorherige Anfrage beider jeweilig zuständigen Bauauf-sichtsbehörde ist zu empfehlen.

07/2019

Gefährdungen� Durch fehlende Sicherungs-maßnahmen beim Auf-, Um- undAbbau sowie bei Instandhal-tungsmaßnahmen (z.B. Schnee-räumung) kann es zu Absturz -unfällen kommen.� Ein nicht fachgerechter Aufbauvon einem Wetterschutzdachund der Stützkonstruktion kannzum Versagen der Standsicher-heit und Umsturz führen.

Allgemeines� Ein Wetterschutzdach wird immer auf eine Stützkonstruk-tion (z.B. bestehende Bau -werkteile, Stahlkonstruktion,Stützgerüstgerüst) aufgelagert.Als Stützkonstruktion werdenmeistens Stützgerüste (z.B. Systemgerüste) verwendet.� Für das Wetterschutzdach unddas Stützgerüst ist ein Nachweisder Brauchbarkeit, bestehendaus Standsicherheitsnachweisund Aufbau- und Verwendungs-anleitung (AuV), zu erbringen.� Der Standsicherheitsnachweisfür das Wetterschutzdach kanndurch einen statischen Nach-weis im Einzelfall, eine Typen -berechnung des Herstellers oderdie Zulassung erteilt durch dasDIBt, erfolgen. � Das Stützgerüst benötigt immer einen statischen Nach-weis im Einzelfall und für diesenEinzelfall eine spezielle Aufbau-und Verwendungsanleitung. Dabei kann die AuV des Herstel-lers für das verwendete Gerüst-system benutzt werden, welchedurch die speziellen Anforde -rungen aus dem Standsicher-heitsnachweis ergänzt werdenmüssen.

Page 24: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 2121 Teil 1 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz bei derVerwendung von GerüstenDGUV Information 201-023 Sicherheitvon Seitenschutz, Randsicherungenund Dachschutzwänden als Absturz -sicherungen bei BauarbeitenDIN 4420-1DIN 4426

b1 ≥ 0,70 m

Traufhöhe

Traufhöhe

h1 ≥ h2 + 1,50 m – b1h1 > 1,00 mh3 + b1 ≥ 1,50 mh3 ≥ 1,50 m – b1

b1 ≥ 0,70 m

≤ 0,30 m

≥ 0,15 m

≤ 0,10 m

> 22,5° ≤ 60°

b ≥ 0,60 m

Schu

tzw

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Belagkante≤ 0,30 m

h1

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h1

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h2 ≤ 1,50 m

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für M

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Maschenweite 10/10 cm≤1

,50

m

h2

>2,0

0 m

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� Befestigung Masche für Masche. Darauf kann verzichtetwerden, wenn das Netz mit Gurt-schnellverschlüssen höchstensalle 75 cm am Rand befestigt istund der Hersteller die ausrei-chende Tragfähigkeit durch dynamische Versuche nachge-wiesen hat.� Netze nicht mit Kabelbindernoder Bindedraht befestigen.� Netzstöße Masche für Maschemit einem Kopplungsseil ver -binden oder mind. alle 75 cmüberlappen lassen.� Schutznetze in ihren Ab -messungen nicht verändern.� Schutznetze ohne Prüfung desPrüfgarnes nur innerhalb von 12 Monaten nach Herstellungverwenden.� Beim Einsatz älterer Schutz-netze mittels des im Netz einge-arbeiteten Prüfgarnes die vomHersteller angegebene Mindest-bruchkraft prüfen lassen.� Prüfung der Mindestbruchkraftalle 12 Monate veranlassen.� Keine beschädigten Schutz-netze verwenden.

Prüfungen� Gerüstersteller: Prüfung durcheine „zur Prüfung befähigte Person“ nach Fertigstellung undvor Übergabe an den Nutzer, umden ordnungsgemäßen Zustandfestzustellen (Nachweis-Prüf-protokoll).� Gerüstnutzer: Inaugenschein-nahme durch eine „qualifiziertePerson“ des jeweiligen Nutzersvor der Verwendung, um die sichere Funktion und die Mängel -freiheit festzustellen (Nachweis-Checkliste).

4645

DachfanggerüsteB 121

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≤ 5,00 m>22,5° ≤60°

≤1,50 m

>2,00 m

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaßnah-men beim Auf- bzw. Abbau desDachfanggerüstes sowie falschdimensionierte, unvollständigaufgebaute oder vorzeitig ent-fernte Schutzwände bei der Nutzung können Absturzunfällezur Folge haben.

Schutzmaßnahmen� Wenn aus arbeitstechnischenGründen bei Dacharbeiten keineDachschutzwand an der Traufeverwendet werden kann, müssen stattdessen Dachfang-gerüste angebracht werden, dieein Auffangen abstürzender Personen gewährleisten. Diesesgilt für Arbeitsplätze undVerkehrs wege auf Dächern mitmehr als 22,5° bis 60° Neigung,wenn die Absturzhöhe abAbsturz kante (Traufe) mehr als2,00 m beträgt .� Der max. Höhenunterschiedzwischen Absturzkante (Traufe)und Gerüstbelag darf 1,50 mnicht überschreiten; Mindest -belagbreite 0,60 m .� Schutzwände von Dachfang -gerüsten aus tragfähigen Netzenoder Geflechten mit einer Maschenweite von max. 10 cmherstellen .� Bei hohen Dächern mit Höhen-unterschieden von mehr als 5,00 m müssen zusätzlich Dach-schutzwände auf der Dachflächeangeordnet werden .

Dachneigungen zwischen 45° und 60°� Für Arbeiten auf mehr als 45° geneigten Flächen sind besondere Arbeitsplätze zuschaffen, z.B. Dachdecker -stühle, Dach decker-Auflege -leitern, Lat tungen.

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� Bei der allseitigen Befestigungvon Schutznetzen oder Draht -geflechten an systemunabhängi-gen Gerüstbauteilen sind Rohremit 48,3 mm Außendurchmesserund einer Wanddicke von mind.3,2 mm bei Stahlrohren nachDIN EN 39:2001-11 oder vonmind. 4,0 mm bei Aluminium-rohren zu verwenden.

� Maßnahmen aus der Gefähr-dungsbeurteilung beachten.

Schutzwand im Dachfang -gerüst� Als Schutzwand im Dachfang-gerüst Schutzgitter oder Schutz-netze mit Randseil entsprechendder Aufbau- und Verwendungs-anleitung des Gerüstherstellersverwenden.

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Page 25: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Regel 112-198 Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen AbsturzDIN EN 12811-1

� Bei Gerüstbauarbeiten in derNähe elektrischer Freileitungendie Sicherheitsabstände nachTabelle einhalten. Beim Bemes-sen von Sicherheitsabständendas Ausschwingen von Leitungs-seilen und den Bewegungsraum,auch beim Transport von Mate -rialien, berücksichtigen. Andern-falls müssen die Freileitungen imEinvernehmen mit deren Eigen-tümern oder Betreibern freige-schaltet und gegen Wiederein-schalten gesichert, abgeschranktoder abgedeckt werden.

SicherheitsabstandNennspannungbis 1000 Vuber 1 kV bis 110 kVuber 110 kV bis 220 kVuber 220 kV bis 380 kV oderbei unbekannter Nennspannung

Sicherheitsabstand1,0 m3,0 m4,0 m5,0 m

Prüfungen� Dachgerüste sind vor der erst-maligen Benutzung nach derMontage von einer „zur Prüfungbefähigten Person“ zu prüfen.

ArbeitsmedizinischeVorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

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Zusätzliche Hinweise für Verkehrswege und Arbeitspätze� Für den Aufstieg auf das Dachbauseits vorhandene, fest instal-lierte Leitern, Trittflächen oderTreppentürme benutzen.Ausnahme: Bis 5,00 m HöheAufstieg über gesicherte Anlege-leiter möglich.� Bei fehlenden Trittstufen undLaufstegen Dachdeckerauf -legeleitern als Verkehrswege benutzen.� Gerüstbeläge mindestens0,60 m breit herstellen .� Seitenschutz als Absturz -sicherung verwenden .

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B 123

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaßnah-men beim Auf-, Um- und Abbau, mangelhaft ausgebildeter Seiten -schutz oder Gerüstbelag bei derBenutzung und unzureichendeingerichtete Verkehrswege zumGerüst können zu Sturz- bzw. Absturzunfällen führen.

Allgemeines� Aufbau- und Verwendungs -anleitung (AuV) des Herstellersan der Baustelle bereithaltenund beachten.� Auf der Grundlage der AuV eine Montageanweisung für dieBaustelle erstellen.� Auf-, Um- oder Abbau desDachgerüsts nur unter Aufsichteiner fachkundigen Person.

Dachgerüste für den Hausschornsteinbau

07/2019

Schutzmaßnahmen� Prüfen, ob die Dachkonstruk-tion den in der Aufbau- und Verwendungsanleitung bezeich-neten Befestigungsmaßnahmenund Belastungen standhält.� Für die Gerüstbauarbeiten aufdem Dach Persönliche Schutz-ausrüstungen gegen Absturz(PSAgA) benutzen.� Persönliche Schutzausrüs -tungen gegen Absturz nur an trag fähigen Bauteilen bzw. Anschlageinrichtungen befes tigen; der Unternehmeroder der fachlich geeignete Vorgesetzte hat die Anschlag -einrichtungen fest zulegen.

Page 26: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 2121, Teil 2 Gefährdung von Beschäf -tigten bei der Verwendung von LeiternDGUV Information 208-016 Handlungs-anleitung für den Umgang mit Leiternund TrittenDIN EN 131DIN 4567

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− auf augenscheinliche Mängelvor jeder Verwendung,

− regelmäßig durch eine zur Prüfung befähigte und beauf-tragte Person.

� Ergebnisse dokumentieren (z.B. Leiterkontrollbuch, Prüf -liste, Prüfplakette).

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− die Windangriffsfläche von mit - geführten Gegenständen nichtmehr als 1,00 m2 betragen.

� Für zeitweilige Arbeiten ist einemax. Standhöhe bis 5 m zulässig.� Von Anlegeleitern darf nichtgearbeitet werden, wenn− von vorhandenen oder benutz-

ten Stoffen und Arbeitsver -fahren zusätzliche Gefahrenausgehen, z.B. Arbeiten mit Säuren, Laugen, Heißbitumen,

− Maschinen und Geräte mit beiden Händen bedient werdenmüssen, z.B. Handmaschinen,Hochdruckreinigungsgeräte.

� Der Beschäftigte steht mit beiden Füßen auf einer Stufeoder Plattform.

Zusätzliche Hinweise für Leitern als Verkehrswege� Leitern als Aufstiege zuArbeits plätzen nur bei geringerGefährdung und geringer Ver-wendungsdauer einsetzen und wenn dabei− der zu überbrückende Höhen-

unterschied ≤ 5,00 m ist,− sie als Gerüstinnenleiter max.

zwei Gerüstlagen verbindet.

Prüfungen� Art, Umfang und Fristen erfor-derlicher Prüfungen festlegen(Gefährdungsbeurteilung) undeinhalten, z.B.:

Zusätzliche Hinweise fürmehrteilige Anlegeleitern� Leiter nur bis zu der vom Hersteller angegebenen Längezusammenstecken oder aus -ziehen. � Gegen Durchbiegen sichern, z.B. durch vom Hersteller vor -gesehene Stützstangen.� Bei Schiebeleitern auf freie Beweglichkeit der Leiterteile sowie auf ordnungsgemäßesEinrasten der Feststelleinrich-tungen achten .

Zusätzliche Hinweise für Glasreinigerleitern� Leiter nur bis zu der vom Hersteller angegebenen Längezusammenstecken.� Auf sichere Verbindung derLeiter-Steckanschlüsse achten.� Kopfpolster bzw. Anlegeklotznur an sichere Stützpunkte anlehnen .

Zusätzliche Hinweise für Ar-beitsplätze auf Anlegeleitern� Bei Bauarbeiten darf− der Beschäftigte bei einer

Standhöhe von mehr als 2,00 mnicht länger als 2 Stunden jeArbeitsschicht arbeiten,

− das Gewicht des mitzuführen-den Werkzeuges und Materials10 kg nicht überschreiten,

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5049

Anlegeleitern

– Verwendung von Leiterzubehörwie z.B. Fuß verbreiterungen ,Leiter haken , dem Untergrund angepasste Leiter füße ,

− Einhängevorrichtungen.� Standsicherheit des Leiter ver -wenders verbessern durch denEin satz von Einhänge podesten .� Schadhafte Leitern nicht verwenden, z.B. angebrochene Holme und Sprossen/Stufen vonHolzleitern, verbogene und angeknickte Metallleitern. Angebrochene Holme undSprossen/Stufen von Leiternnicht flicken.� Holzleitern gegen Witterungs-und Temperatureinflüsse ge -schützt lagern.� Keine deckenden Anstricheverwenden.� Richtigen Anlegewinkel ein - halten .Er beträgt bei− Stufenanlegeleitern 60 –70°,− Sprossenanlegeleitern 65 –75°.� Leitern nur an sichere Stütz-punkte anlehnen. Mindestens 1 m über die Austrittsstelle hinausragen lassen .

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B 131

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Stufenanlegeleiter60°–70°

� Leitern nur mit geeignetem,sauberem Schuhwerk betreten.� Die obersten 3 Sprossen/Stufen nicht betreten.� Beschäftigte im Umgang mitLeitern regelmäßig unterweisen. � Leitern im Verkehrsbereich z.B.durch Absperrungen sichern.� Bei Arbeiten im Freien Umge-bungs- und Witterungseinflüsseberücksichtigen (z.B. Wind,Schnee- und Eisglätte, herab-oder umfallende Teile).

1 m

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65° – 75°Sprossenanlegeleiter

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65°–75°

Gefährdungen� Mangelhafte Standsicherheitdes Leiterverwenders auf der Leiter, mangelhafte Standsicher-heit der Leiter, Fehlverhalten des Leiterverwenders, fehlende Sicherung im Verkehrsbereichoder die Verwendung einerschadhaften Leiter können Absturzunfälle zur Folge haben.

Allgemeines� Bevor man eine Leiter als Arbeitsplatz oder als Zugang zuhochgelegenen Arbeitsplätzenzur Verfügung stellen und ver-wenden will, ist im Rahmen derGefährdungsbeurteilung zu ermitteln, ob der Einsatz einerLeiter erforderlich oder nicht einanderes Arbeitsmittel für dieseTätigkeit sicherer ist. � Der Einsatz von Leitern ist aufArbeiten mit geringer Gefähr-dung, geringem Arbeitsumfangmit geringem Schwierigkeitsgradund geringer Dauer der Verwen-dung zu beschränken. � Bauliche Gegebenheiten, dieder Unternehmer nicht ändernkann, können ebenfalls zum Einsatz von Leitern führen. � Als Verkehrsweg möglichst Anlegeleitern mit Stufen, Stand-fußverbreitungen und Holm-verlängerungen verwenden. Der Verkehrsweg wird damit sicherer, denn das seitlicheÜbersteigen von der Leiter findetnicht mehr statt .

Schutzmaßnahmen� Anlegeleitern gegen Aus -gleiten, Umfallen, Umkanten,Abrutschen und Einsinken sichern, z.B. durch: − Anbinden des Leiterkopfes ,− Fixieren des Leiterfußes ,

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Stufenanlegeleiter60°–70°

65° – 75°Sprossenanlegeleiter

Page 27: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Regel 112-198 Benutzung vonpersönlichen Schutzausrüstungengegen AbsturzDGUV Information 208-032 Auswahlund Benutzung von SteigleiternDGUV-Information 201-014 Informationfür das Nachrüsten von Steigeisen- undSteigleitergängen mit Steigschutzein-richtungen an Schornsteinen

� Rettung sicherstellen (2-Personen-Regel, Rettungs -konzept, Rettungsausrüstung,Schulung).

Prüfung von Steigleiten� Vor jedem Besteigen Sicht -prüfung durch unterwiesenenBenutzer auf ordnungsgemäßenZustand.� Wiederkehrende sicherheits-technische Prüfung nach Ergeb-nis der Gefährdungsbeurteilungdurch eine „zur Prüfung befähigtePerson“ (z.B. Sachkundiger).

Prüfung von PSA gegen Absturz� Vor jeder Benutzung Sicht -prüfung auf ordnungsgemäßenZustand durch Benutzer.� Mindestens alle zwölf MonatePrüfung durch eine „zur Prüfungbefähigte Person“ (z.B. Sach -kundiger).

�Bei Fallhöhen von mehr als 10 m darf nur PSA gegen Absturzvorgesehen werden . � Bei Steigleitern mit Rücken-schutz sind Ruhebühnen in Ab-ständen von 6 m (bei Zugängenzu maschinellen Anlagen) bzw.10 m vorzusehen.� bei Verwendung von Steigschutzeinrichtung mitSchiene darf der Abstand derRuhe bühnen 25 m nicht über-schreiten . � Steigleitern in Schächten müssen ohne Rückenschutz, mitHaltevorrichtung an der Austritts -stelle und Ruhebühnen alle 10 mausgestattet sein . Zum Schutzgegen Absturz z.B. ortsveränder-liche Absturzsicherung ver-wenden.� Beim Einsatz von Gleit- oderKletterschalungen ist ein ab-sturzsicherer Übergang zur Steigleiter herzustellen.

Benutzung des Steigschutzes� Es sollten nur Beschäftigte eingesetzt werden, die hierfürkörperlich geeignet (z.B. arbeits-medizinische Eignungsunter -suchung) und unterwiesen sind.� Die Nutzung an der Einstiegs-ebene sicherstellen, gegen unbefugtes Benutzen sichernund Steigschutzschienen mind.1,10 m über den obersten Stand-platz hinausführen .� Beim Benutzen des Steig-schutzes Auffanggurte nach DIN EN 361 mit Steigschutzöseverwenden .3

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SteigleiternB 133

Gefährdungen� Fehlende oder mangelhafte Sicherheitseinrichtungen sowiedie Nichtbenutzung von persön-licher Schutzausrüstung gegenAbsturz können zu Abstürzenführen. � Fehlende Ruhebühnen undmangelnde persönliche Eignungkönnen zu physischen Überlas-tungen führen.

Allgemeines� Steigleitern sind zulässig,wenn der Einbau einer Treppebetriebstechnisch nicht möglichist. Auf Grundlage einer Gefähr-dungsbeurteilung können Steig -leitern gewählt werden, wennder Zugang nur gelegentlich (z.B. bei Wartungsarbeiten) voneiner geringen Anzahl unter -wiesener Versicherter genutztwerden muss. Dabei ist die Rettung sicher zu stellen.

SchutzmaßnahmenSteigeinrichtungen� Es muss eine fachgerechteMontage nach Herstellerangabedurchgeführt werden . � Steigeinrichtungen müssenden Betriebsverhältnissen ent-sprechend aus resistentem/ korrosionsgeschütztem Materialhergestellt sein.� Steigleitern müssen ab einerFallhöhe von mehr als 3 m beiZugängen zu maschinellen An -lagen und von mehr als 5 m beisonstigen Zugängen, soweit esbetriebstechnisch möglich ist,mit Einrichtungen zum Schutzgegen Absturz ausgestattet sein(z.B. Rückenschutz, Steigschutz-einrichtung, Seilsicherung ).� Steigleitern an Schornsteinensind zum Schutz gegen Absturzmit Steigschutzeinrichtungenauszustatten. Steigschutzein-richtungen an Schornsteinensollten aus Schienen mit mitlaufenden Auffanggerätenbestehen (Stahlseile sind nichtzu empfehlen). BestehenderRückenschutz oder Ruhebügelsind nach der Montage derSteigschutzeinrichtungen zu demontieren.

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Page 28: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Regel 100-500 Betreiben von Arbeitsmitteln

Betrieb� Lasten nicht mit Hubseil um-schlingen. Anschlagmittel, wie z.B. Stahldrahtseile, Anschlag-ketten verwenden und in Sicher-heitshaken mit Hakenmaul -sicherung einhängen .� An hochgelegenen Ladestellenist eine Absturzsicherung erfor-derlich .� Gefahrbereich unter der Lastabsperren.� Darauf achten, dass die Dreh-richtung der Seiltrommel mit derKennzeichnung am Hängetaster(Auf-Ab) übereinstimmt.� Gerüstbauaufzug gegen un -befugtes Benutzen sichern (bei Arbeitsende/Pausen dieHandsteuerung nicht herum -liegen lassen) .

Prüfungen� Art, Umfang und Fristen erfor-derlicher Prüfungen festlegen(Gefährdungsbeurteilung) undeinhalten, z.B.:– vor Inbetriebnahme am jewei-

ligen Einsatzort (Aufstellung)bzw. arbeitstäglich durch fach-kundige Person,

– entsprechend den Einsatz -bedingungen nach Bedarf,mind. 1 x jährlich durch eine„zur Prüfung befähigte Person“(z.B. Sachkundiger).

� Ergebnisse der regelmäßigenPrüfungen durch die „zur Prüfungbefähigten Person“ doku -mentieren.� Wartungs- und Reparatur -arbeiten nur von fachkundigenPersonen ausführen lassen.

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B 141

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaß -nahmen bei der Montage bzw.Demontage des Aufzuges sowiemangelhafte Absturzsicherungan den hochgelegenen Lade -stellen können zu Absturzun -fällen führen. � Bei der Benutzung kann es zuVer letzungen durch herabfallen-de Gegenstände oder zu Quet-schungen der Finger z.B. beimEinlegen des Hubseils kommen.

Schutzmaßnahmen Aufstellung� Aufbau nach Montage- und Betriebsanleitung des Herstel-lers (muß vor Ort sein) unter Leitung einer fachkundigen Person.� Geschosshohe Haltesäulen jenach Bauart oder örtlichen Ver-hältnissen formschlüssig hinterstandfesten Gebäudeteilen an-ordnen. � Kopf- und Fußplatte mit Dübeln verankern, sofern keineausreichend große Kopfplattevorhanden ist (ohne Veranke-rung Mindestdurchmesser derKopfplatte ≥ 1/6 der Säulen -höhe) .1

� Säule nicht zwischen Krag -platten einspannen. � Dreiböcke zur Aufnahme desSchwenkarmes nur auf trag -fähigen Flächen (z.B. Beton -decke) aufstellen. Größe desGegengewichtes nach Angabendes Herstellers. Hierfür dürfenkeine Materialien wie z.B. Mau-ersteine oder Zementsäcke verwendet werden, die im Zugeder Baumaßnahmen verarbeitetwerden.� Bei Verwendung von Fenster-winkeln darauf achten, dass– der untere Auflageschenkel

waagerecht und sicher auf derFensterbank aufliegt , 5

– für die seitliche Befestigungmindestens 24 cm dickes, belastetes Mauerwerk vor -handen ist .

� Bei Haltesäulen, die an Gerüst -konstruktionen angebracht werden, sind die Hersteller -hinweise zu beachten , z.B. Gerüst ausreichend ausgesteiftund verankert.� Bei der Montage Gefährdungvon Personen durch Absturz aus-schließen.� Für den elektrischen Anschlussder Winde nur einen besonderenSpeisepunkt verwenden, z.B.Baustromverteiler mit Fehler-strom-Schutzeinrichtung (RCD).

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Schwenkarmaufzüge

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Page 29: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Regel 100-500 Betreiben von Arbeitsmitteln

Obere Ladestelle� Liegt die Abnahmestelle höherals 2,00 m, sind Absturzsiche-rungen vorzusehen. � Wird die Fahrbahn bis auf dasDach geführt, darf die vorhandeneDachfangwand nur für die Durch-fahrt des Lastaufnahmemittelsunterbrochen sein .� Wird der Aufzug nicht benutzt,ist die unterbrochene Dachfang-wand zu schließen. Besser istes, die Fahrbahn des Aufzugesüber die nicht unterbrocheneDachfangwand hinwegzuführen.

Untere Ladestelle� Bereich der unteren Ladestelleabsperren (ausgenommen: Zugang).

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Prüfungen� Art, Umfang und Fristen er -forderlicher Prüfungen festlegen(Gefährdungsbeurteilung) undeinhalten, z.B.:– vor Inbetriebnahme am jewei-

ligen Einsatzort (Aufstellung)durch fachkundige Person,

– entsprechend den Einsatz -bedingungen nach Bedarf,mind. 1 x jährlich durch eine„zur Prüfung befähigte Person“(z.B. Sachkundiger).

� Ergebnisse der regelmäßigenPrüfung durch die „zur Prüfungbefähigte Person“ doku -mentieren.

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B 142

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaßnah-men bei der Montage bzw. De-montage des Aufzuges sowiemangelhafte Absturzsicherungan den hochgelegenen Ladestel-len können zu Absturzunfällenführen. � Außerdem kann es zu Verlet-zungen durch herabfallendeGegenstände kommen.

SchutzmaßnahmenAufstellung� Aufzug standsicher nach denVorgaben der Betriebsanleitungaufstellen: Fahrwerk durch Herausdrehen der Spindeln ent -lasten und Grundrahmenhorizontal ausrichten. Anlege-aufzüge ohne Fahrwerk am Aufstellplatz unverschiebbarfest legen.� Zulässige Höchstlast gemäßBelastungsanzeige einhalten .� Flach geneigte Aufzugsfahr-bahnen gemäß der Betriebsan-leitung abstützen.

Betrieb� Für den elektrischen Anschlussdes Aufzuges nur einen beson-deren Speisepunkt verwenden,z.B. Baustromverteiler mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtung(RCD).� Nur geeignete Lastaufnahme-mittel verwenden, z.B. Ziegel-pritsche , Kippkübel , Eimer-träger. Lastaufnahmemittel fürlose Lasten wie z.B. Dachziegelmüssen umwehrt sein; Öffnungs -weiten maximal 5 cm x 5 cm.� Schlaffseilbildung vermeiden.� Das Befördern von Personenmit der Last oder dem Last -aufnahmemittel sowie die Benutzung der Fahrbahn als„Leiter“ sind verboten.

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Anlegeaufzüge

07/2019

Page 30: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Vorschrift 54 Winden, Hub- und Zuggeräte

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Zusätzliche Hinweise zurBrüstungsbefestigung� Tragfähigkeit der Brüstung prüfen und ggf. nachweisen.� Lastverteilende Unterlagenverwenden.

Prüfungen� In regelmäßigen Abständenund vor jedem Aufbau alle tragenden Elemente und Ver-schleißteile auf Beschädigungüberprüfen.� Nach Beseitigung einer Ver-stopfung alle tragenden Teile auf Verformung bzw. Schädenprüfen und ggf. austauschen.

� Schuttrutschenaustrittsöff-nung ständig auf freien Austrittkontrollieren.� Zur Beseitigung von Ver -stopfungen der Schuttrutschenicht unterhalb der Schuttrohr-öffnung arbeiten oder dasSchuttrohr verziehen.

Zusätzliche Hinweise zurFlachdachbefestigung� Tragfähigkeit der Unterkon-struktion prüfen und ggf. nach-weisen.� Max. Auslegerüberstand einhalten.� Originalballastierung unver-rückbar montieren.

Zusätzliche Hinweise zurSchrägdachbefestigung� Schrägdachbefestigung nur an tragenden Teilen (Sparren/Schwellholz) vorsehen. Nie aufdie Dachlatten aufsetzen.

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SchuttrutschenB 162

Gefährdungen� Mangelhafte Sicherungsmaß-nahmen bei der Montage oderwährend der Benutzung am Ein-fülltrichter können zu Absturz -unfällen oder zu Verletzungendurch herabfallende Teile führen.� Staub kann zu Reizungen oderErkrankungen der Atem wege,der Haut und der Augen führen.

SchutzmaßnahmenAufbau� Beim Auf- und Abbau Aufbau-und Verwendungsanleitungender Hersteller beachten.� Nur durch unterwiesene Per -sonen auf- und abbauen lassen.� Ausschließlich die vom Her-steller vorgesehenen Aufhänge-und Befestigungskonstruktionenbenutzen .� Gerüstkonstruktionen im Auf-hängebereich der Schuttrutschezusätzlich verankern und ver-streben .� Bei Absturzhöhen von mehrals 2,00 m Absturzsicherungenvorsehen .� Ab 10,00 m Aufbauhöhe zusätzliche Verankerungen anbringen.� Gefahrenbereiche festlegenund absperren .� Immer Einfülltrichter ver -wenden .� Für ein staubfreies Arbeitenevtl. StaubschutzmanschettenAbdeckhauben und Container-Abdeckplane einsetzen.

Verwendung� Zur Vermeidung von Ver -stopfungen der Schuttrutscheund Schuttrohrabriss maximaleAblenkung nach Hersteller -angaben beachten.

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Regel 100-500 Betreiben von ArbeitsmittelnDGUV Regel 109-005 Gebrauch von Anschlag- DrahtseilenDGUV Information 201-030 Merkblatt für Seile und Ketten als Anschlagmittelim BaubetriebDGUV Information 209-021 Belastungstabellen für Anschlagmittel DGUV Information 209-061 Gebrauchvon Hebebändern und Rundschlingenaus Chemiefasern

� Schutzhelm tragen.� Personen nicht mit der Last befördern.� Verständigung zwischen Kran-führer und Anschläger nur überHandzeichen oder Sprechfunk.

Zusätzliche Hinweise für dasAnschlagen mit Seilen� Mindestdurchmesser von Anschlagseilen einhalten: − Stahlseile: 8 mm − Naturfaser- und Chemiefaser -

seile: 16 mm � Seile nicht an Pressklemmenabknicken.� Nur genormte Seile und Seil -endverbindungen verwenden.Drahtseilklemmen sind nur fürAbspannseile zugelassen .

Zusätzliche Hinweise für dasAnschlagen mit Ketten� Nur geprüfte und kurzgliedrigeKetten verwenden. � Ketten vor dem Anschlagenausdrehen. Kettenglieder müssen ineinander frei beweg-lich sein.� Ketten nicht provisorisch mitSchrauben und dergleichen flicken.

Zusätzliche Hinweise für dasAnschlagen mit Hebe bändern� Nur licht- und formstabilisierteChemiefaserhebebänder be -nutzen. Hebebänder aus Poly-ethylen sind unzulässig.� Hebebänder nicht über raueOberflächen ziehen.� Einwegbänder nach dem ersten Gebrauch entsorgen undnicht weiter verwenden.

4

� Steifgezogene Ketten und Ketten mit gebrochenem oderangerissenem Kettenglied, Quer-schnittsminderung, Korrosions-narben u.a. sofort aussondernund nicht mehr verwenden.� Ketten nicht mehr benutzen,wenn− eine Längung um mehr als 5%

bei der Kette oder beim Einzel-glied gemessen wird,

− eine Abnahme der Nenndickean irgendeiner Stelle um mehrals 10% festgestellt wird.

4 5

Bei Seilschlössern darf die Seil -klemme nur auf dem freien Seilende liegen. Auf eindeutigeZuordnung von Keil und Schlossachten!

Pressklemme

Drahtbrüche

Litzenbrüche

Aufdoldung

Quetschungen

Knicke

Klanken

Kauschenspleiß DIN EN 13411-25 Rundstiche für stehendes Gut6 Rundstiche für laufendes Gut

Seilhülse DIN EN 13411-4 mit vergossenem Seilende

Ablegereife von Drahtseilen bei sichtbaren Drahtbrüchen 1

Seilart

Litzenseil

Kabelschlagseil

Anzahl sichtbarer Drahtbrüche bei Ablegereife auf einer Länge von

3d 6d 30d

3 benachbarte Drähte 6 14einer Litze

10 15 40

Prüfungen� Anschlagmittel nach Einsatz-bedingungen, jedoch mindes-tens einmal jährlich von einer„zur Prüfung befähigten Person“(z.B. Sachkundigen) prüfen lassen. Die Prüfergebnisse auf-zeichnen.� Seile mit Litzenbruch, Aufdol-dungen, Knicken, Korbbildungen,Rostansätzen, Querschnittsver-änderungen, Drahtbruch nesternusw. sofort aussondern undnicht mehr ver wenden ,Tabelle 1.

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Anschlagen von LastenAnschlagmittel B 164

Gefährdungen� Unsachgemäßes Anschlagen,Unachtsamkeit beim Anhebenbzw. Absetzen von Lasten sowiebeschädigte oder unterdimen-sionierte Anschlagmittel könnenzu Unfällen führen.

Allgemeines � Anschlagmittel bestimmungs-gemäß verwenden und geschütztaufbewahren.� Anschlagmittel (Seile, Ketten,Hebebänder) nicht über die zulässige Tragfähigkeit hinausbelasten.� Seile, Ketten und Hebebändernach Größe und Form der Last,den Greifpunkten, den Einhak-vorrichtungen, der Art und Weisedes Anschlagens, des Neigungs-winkels und den Witterungsbe-dingungen auswählen. Die Trag-fähigkeit muss mindestens fürden max. Neigungswinkel von60° auf Anhängern oder Etiket-ten angegeben sein .� Bei mehrsträngigen Gehängennur zwei Stränge als tragend an -nehmen, wenn keine Ausgleichs - einrichtungen vorhanden sind.

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� Beim Anheben der Last sichnicht zwischen Last und festenGegenständen (Wänden, Maschinen, Stapeln usw.) auf-halten.� Nicht unter schwebenden Lasten hindurchgehen bzw. sichaufhalten.� Lasten nicht höher heben alsfür den Transport erforderlich.� Leere und unbelastete Haken-geschirre hochhängen. An schlag -mittel sicher ablegen bzw. ordentlich lagern.� Seile, Ketten und Bänder nichtverknoten und verdrehen, nichtüber scharfe Kanten ziehen.Kantenschoner oder Schutz-schläuche verwenden.� Anschlagmittel erst lösen, wenndie Last sicher abgesetzt ist.

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Schutzmaßnahmen� Lasten dürfen nur von unter-wiesenen Beschäftigten ange-schlagen werden.� Lange stabförmige Lastennicht in Einzelschlingen an -schlagen. Traversen benutzen.� Lasten im Schnürgang anschlagen. Das Anschlagen im Hängegang ist nur bei groß -stückigen Lasten zulässig, wenn ein Zusammenrutschender Anschlagmittel und eine Verlagerung der Last nicht mög-lich ist.� Lasten nicht durch Einhakenunter die Umschnürung trans-portieren.� Nur Anschlagmittel mit Sicher-heitshaken verwenden. Auf-gezogene Haken sofort aus -sortieren.� Kleine, lose Teile nur in Last-aufnahmemitteln transportierenund diese nicht über den Randhinaus beladen.� Pendeln der Last durch mittigeStellung des Kranhakens überder Last vermeiden.� Lange Teile eventuell mit Leit -seilen führen.

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 3 Elektrische Anlagenund Betriebsmittel DGUV Information 203-004 Einsatz von elektrischen Betriebsmitteln bei erhöhter elektrischer GefährdungDGUV Information 203-005 Auswahlund Betrieb ortsveränderlicher elektrischer BetriebsmittelDGUV Information 203-006 Auswahlund Betrieb elektrischer Anlagen undBetriebsmittel auf Bau- und Montage -stellenElektrotechnische Regeln (DIN VDE- Bestimmungen)

Erforderliche zusätzlicheSchutzmaßnahmen� TT-System und TN-S-System− Stromkreise mit Steckvorrich-

tungen ≤ AC 32 A über Fehler-strom-Schutzeinrichtungen(RCD) mit einem Bemessungs-fehlerstrom IΔN ≤ 30 mA betreiben.

− Andere Stromkreise mit Steck-vorrichtungen über Fehler-strom-Schutzeinrichtungen(RCD) mit einem Bemessungs-fehlerstrom IΔN ≤ 500 mA betreiben.

� IT-Systeme nur mit Isola -tionsüberwachung und RCDs betreiben.� Weitere Schutzmaßnahmen:Als Schutzmaßnahme vor An-schlusspunkten ist auch zulässig:− Schutzkleinspannung (SELV), − Schutztrennung.

Elektrische Leitungen� Als bewegliche Leitungen sind GummischlauchleitungenH07RN-F oder gleichwertige Bau-arten (H07BQ-F) zu verwenden.� Anschlussleitungen bis 4 mLänge von handgeführtenElektrowerkzeugen sind auch inder Bauart H05RN-F zulässig.� Leitungen, die mechanisch besonders beansprucht werden,sind geschützt zu verlegen, z.B.unter festen Abdeckungen.� Leitungsroller müssen aus Iso-lierstoff bestehen. Sie müsseneine Überhitzungs-Schutzein-richtung haben. Die Steckdosenmüssen spritzwassergeschütztausgeführt sein.

Installationsmaterial� Steckvorrichtungen sind nurmit Isolierstoffgehäuse und nachfolgenden Bauarten zulässig:− Steckvorrichtungen, zweipolig

mit Schutzkontakt, − CEE-Steckvorrichtungen,

5-polig. � Schalter und Steckvorrichtun-gen müssen mindestens spritz-wassergeschützt ausgeführt seinund eine ausreichende mecha -nische Festigkeit besitzen.

Leuchten� Bauleuchten müssen mindes-tens sprühwassergeschützt aus-geführt sein. Sie sollen für rauenBetrieb geeignet sein.� Hand-/Bodenleuchten, ausge-nommen solche für Schutzklein-spannung, müssen schutziso-liert und strahlwassergeschütztausgeführt sein.

Zusätzliche Hinweise für frequenzgesteuerte Betriebsmittel� Frequenzgesteuerte Betriebs-mittel können Schutzmaß -nahmen beeinträchtigen oderunwirksam machen. Dies kannverhindert werden, wenn:− frequenzgesteuerte Betriebs-

mittel mit SteckvorrichtungenAC 400 V mit IN ≤ 32 A nurüber allstromsensitive Fehler-strom-Schutzeinrichtungenvom Typ B oder Typ B+ mit IΔN≤ 30 mA oder über einen Trenntransformator betriebenwerden,

− frequenzgesteuerte Betriebs -mittel, die über Steckvorrich-tungen AC 400 V mit IN > 32 Abis ≤ 63 A angeschlossen werden, über allstromsensitiveFehlerstrom-Schutzeinrichtun-gen vom Typ B oder Typ B+ mitIΔN ≤ 500 mA oder über einenTrenntransformator betriebenwerden,

− frequenzgesteuerte Betriebs -mittel durch Festanschlussoder über Sondersteckvorrich-tungen angewendet werden,die Abschaltbedingungeneingehalten sind und nachge -schaltete Stromkreise keineSteckvorrichtungen enthalten,

− Stromkreisen mit allstrom -sensitiven Fehlerstrom-Schutz -einrichtungen vom Typ B oderTyp B+ keine pulsstromsen -sitiven Schutzeinrichtungen(Typ A) vorgeschaltet sind.

Prüfungen� Elektrische Anlagen und Betriebsmittel sind zu prüfen− nach Errichtung, Veränderung

und Instandsetzung, − regelmäßig entsprechend den

Prüffristen.

Symbole auf elektrischen Betriebsmitteln

Gefährliche elektrische Spannung

Schutzisoliert(Schutzklasse II)

Schutzkleinspannung(Schutzklasse III)

Trenntransformator(Schutztrennung)

Für rauen Betrieb

Staubgeschützt

Explosionsgeschützte,baumustergeprüfte Betriebs mittel

Regengeschützt(Sprühwassergeschützt)

Spritzwassergeschützt

Strahlwasser-geschützt

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Elektrische Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen

B 171

Gefährdungen� Beim Umgang mit elektrischenAnlagen und Betriebsmitteln besteht die Gefahr einen elek -trischen Schlag zu erleiden.

AllgemeinesErrichtung und Instand -setzung� Elektrische Anlagen und Betriebsmittel dürfen nur vonElektrofachkräften oder vonelektrotechnisch unterwiesenenPersonen unter Leitung und Aufsicht von Elektrofachkräftenerrichtet, verändert und instandgehalten werden.

SchutzmaßnahmenAnschlusspunkte� Elektrische Betriebsmittelmüssen von besonderen An-schlusspunkten aus mit Stromversorgt werden. Als besondereAnschlusspunkte gelten z.B.:− Baustromverteiler, − der Baustelle zugeordnete

Abzweige ortsfester elek -trischer Anlagen,

− Transformatoren mit ge trennten Wicklungen,

− mobile Stromerzeuger derBauart A und B.

� Hausinstalla tionen dürfennicht verwendet werden.

Anschlusspunkte für kleineBaustellen� Werden elektrische Betriebs-mittel nur einzeln benutzt bzw.sind die Bauarbeiten geringenUmfangs, dürfen als Anschluss -punkte auch− Schutzverteiler, − ortsveränderliche Schutzver -

teiler oder Schutz einrichtungen(PRCD-S) verwendet werden.

Diese Einrichtungen dürfen auchüber Steckvorrichtungen inHaus installationen betriebenwerden.

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Page 33: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 3 Elektrische Anlagenund Betriebsmittel TRBS 1201 Prüfungen und Kontrollenvon Arbeitsmitteln und überwachungs-bedürftigen AnlagenTRBS 1203 Zur Prüfung befähigte PersonenDGUV Information 203-005 Auswahlund Betrieb ortsveränderlicher elek -trischer BetriebsmittelDGUV Information 203-006 Auswahlund Betrieb elektrischer Anlagen undBetriebsmittel auf Bau- und Montage -stellenDGUV Information 203-071 Wieder -kehrende Prüfungen ortsveränderlicherelektrischer ArbeitsmittelElektrotechnische Regeln (DIN VDE-Bestimmungen)

Als Kriterium zur Festlegung derPrüffristen gilt TRBS 1201 Punkt 6.Zur Orientierung kann aber auchdie Tabelle 1B der Durchführungs -anweisung zur DGUV Vorschrift 3verwendet werden.

Empfehlungen für Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel nach Tabelle 1B, DGUV Vorschrift 3

Anlage/Betriebsmittel

ortsveränderliche elektrische Betriebs-mittel (soweit benutzt)

Verlängerungs undGeräteanschluss -leitungen mit Steck -vorrichtung

Anschlussleitungenmit Stecker

bewegliche Leitungenmit Stecker und Fest-anschluss

PrüffristRicht- und Maximalwerte

Richtwert 6 Monate,auf Baustellen 3 Monate4).Wird bei Prufungeneine Fehlerquote < 2 % erreicht,kann die Pruffristentsprechend verlängert werden.Maximalwert: AufBaustellen, in Fertigungsstättenoder unter ähn-lichen Bedingungen1 Jahr.In Buros oder unterähnlichen Bedin-gungen 2 Jahre.

Art der Prüfung

auf ordnungs-gemäßen Zustand

Prüfer

„zur PrüfungbefähigtePerson“(Elektro -fachkraft)

4) Unternehmer, die diese variable Regelung nicht in Anspruch nehmenwollen, erfüllen die Anforderungen auch, wenn die Prüffristen in dernachfolgenden Tabelle eingehalten werden.

Betriebsspezifische Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher Betriebsmittel auf Baustellen nach DGUV Information 203-006

Betriebsbedingungen

Betriebsmittel, die sehr hohen Beanspruchungenunterliegen

normaler Betrieb

Beispiele/Baustelle

Schleifen von Metallen (Aluminium,Magnesium und gefetteten Blechen), Verwendung in Bereichenmit leitfähigen Stäuben

Nassschleifen von nichtleitendenMaterialien, Kernbohren, Stahlbau, Tunnel- und Stollenbau

Hochbau,Innenausbau,allgemeiner Tiefbau,Elektroinstallation,Sanitär- und Heizungsinstallation,Holzausbau

Frist

wöchentlich

3 Monate

6 Monate

Ortsveränderliche elektrischeBetriebsmittel� Ortsveränderliche elektrischeBetriebsmittel sind solche, diewährend des Betriebes bewegtwerden oder die leicht von einem Platz zum anderen ge-bracht werden können, währendsie an dem Versorgungsstrom-kreis angeschlossen sind.

Prüfungen� Elektrische Anlagen und Betriebsmittel sind regelmäßig gemäß Betriebssicherheits -verordnung durch „zur Prüfungbefähigte Personen“ (Elektro-fachkräfte) zu überprüfen unddurch Prüf etikett, Banderole o.Ä.zu kennzeichnen. � Die Prüfungen sind nachzu -weisen und die Prüfergebnissemindestens bis zur nächstenPrüfung aufzubewahren.

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Elektrische Anlagen und BetriebsmittelWiederholungsprüfungen

B 172

Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und Betriebsmittel nach Tabelle 1A, DGUV Vorschrift 3

Anlage/Betriebsmittel

Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebs-mittel

Elektrische Anlagen und ortsfeste elek -trische Betriebsmittel in „Betriebsstätten,Räumen und Anlagenbesonderer Art“, z.B.Baustellen

Schutzmaßnahmen mit Fehlerstrom-Schutz-einrichtungen in nicht -stationären Anlagen2)

Fehlerstrom-, Differenz-strom und Fehler -spannungs-Schutz-schalter

– in stationärenAnlagen1)

– in nichtstationärenAnlagen2)

1) Stationäre Anlagen sind solche, die mit ihrer Umgebung fest verbundensind, z.B. Installationen in Gebäuden, Baustellenwagen, Containern undauf Fahrzeugen.

2) Nichtstationäre Anlagen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie ent -sprechend ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch nach dem Einsatzwieder abgebaut (zerlegt) und am neuen Einsatzort wieder aufgebaut (zusammengeschaltet) werden. Hierzu gehören z.B. Anlagen auf Bau-und Montagestellen, fliegende Bauten.

3) Die Verantwortung für die ordnungsgemäße Durchführung der Prüfungenobliegt einer Elektrofachkraft. Stehen für die Mess- und Prüfaufgaben geeignete Mess- und Prüfgeräte zur Verfügung, dürfen auch elektrotech-nisch unterwiesene Personen unter Leitung und Aufsicht einer Elektro-fachkraft Teilprüfungen durchführen.

Prüffrist

4 Jahre

1 Jahr

1 Monat

6 Monate

arbeits -täglich

Art der Prüfung

auf ordnungs-gemäßen Zustand

auf Wirksamkeit

Kontrolle derFunktions -fähigkeit durch Betätigen derPrufein richtung

„zur Prüfung befähigte Person“gem. TRBS 1203

Elektrofachkraft 3)

„zur Prüfung befähigte Person“gem. TRBS 1203

Elektrofachkraftoder elektro -technisch unter-wiesene Personbei Verwendunggeeigneter Mess-und Prufgeräte3)

unterwiesenerBenutzer

Gefährdungen� Beim Umgang mit elektrischenAnlagen und Betriebsmitteln besteht die Gefahr, einen elek -trischen Schlag zu erleiden.

AllgemeinesOrtsfeste elektrische Anlagenund Betriebsmittel� Ortsfeste elektrische Betriebs-mittel sind fest angebrachte Betriebsmittel oder Betriebs -mittel, die keine Tragevorrich-tung haben und deren Masse so groß ist, dass sie nicht leichtbewegt werden können. Dazugehören auch elektrische Be-triebsmittel, die vorübergehendfest angebracht sind und überbewegliche Anschlussleitungenbetrieben werden.� Für Festlegungen hinsichtlichPrüffrist und Prüfer ortsfesterelektrischer Anlagen und Be-triebsmittel kann sich der Unter-nehmer an der Tabelle 1A (DGUVVorschrift 3) orientieren.

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Page 34: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: Betriebssicherheitsverordnung DGUV Regel 100-500 Betreiben von Arbeitsmitteln DGUV Information 208-019 SichererUmgang mit fahrbaren Hubarbeits -bühnenDGUV Grundsatz 308-008 Ausbildungund Beauftragung der Bediener vonHubarbeitsbühnen

� Beim Verfahren der Hubarbeits -bühne dürfen sich Beschäftigtenur auf der Arbeitsbühne auf -halten, wenn dies in der Be-triebsanleitung beschrieben ist.� Die Notwendigkeit der Benut-zung einer persönlichen Schutz-ausrüstung (PSA) gegen Absturzergibt sich aus der Gefährdungs-beurteilung (Peitscheneffekt)und/oder aus den Vorgaben der Betriebsanleitung des Hub -arbeitsbühnenherstellers.

Die Befestigung der PSA gegen Absturz hat an den vom Her -steller im Arbeitskorb vorgege-benen Anschlagpunkten zu erfolgen. Das Verbindungsmittelzwischen Auffanggurt und An-schlagpunkt sollte so kurz wiemöglich gehalten werden, damitPersonen nicht aus dem Arbeits-korb herausgeschleudert wer-den können.

Beschäftigungs-beschränkungen� Für die Bedienung von Hub -arbeitsbühnen nur Personen einsetzen, die– mindestens 18 Jahre alt und

zuverlässig sind,– sowohl in der Bedienung der

entsprechenden Hubarbeits-bühne als auch über die mitihrer Arbeit verbundenen Gefährdungen und Schutz-maßnahmen unterwiesensind,

– vom Unternehmer hierzuschriftlich beauftragt sind.

� Im DGUV Grundsatz 308-008"Ausbildung und Beauftragungder Bediener von Hubarbeits-bühnen" wird gezeigt wie die Bediener die notwendige Quali-fikation erreichen können.

Prüfungen� Nur Hubarbeitsbühnen benut-zen, die vor der ersten Inbetrieb-nahme von einem Sachverstän-digen geprüft wurden (siehePrüf bescheinigung vor 01.01.1997)oder bei denen die CE-Kenn-zeichnung angebracht ist unddie Konfor mitätserklärung vor-liegt.� Art, Umfang und Fristen erfor-derlicher Prüfungen festlegen(Gefährdungsbeurteilung) undeinhalten, z.B.:– arbeitstäglich mit Funktions-

proben,– mind. 1 x jährlich durch eine

„zur Prüfung befähigte Person“(z.B. Sachkundiger).

� Ergebnisse der regelmäßigenPrüfung im Prüfbuch dokumen-tieren.

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HubarbeitsbühnenB 212

SchutzmaßnahmenAufstellung� Hubarbeitsbühne entspre-chend der Betriebsanleitungstandsicher aufstellen und betreiben .� Bei Aufstellung und Betriebauf Quetsch- und Scherstellenachten.

Betrieb� Hubarbeitsbühne nicht über-lasten.� Den Bereich unter seitlich ausgeschwenkten Arbeitsplatt-formen von Hubarbeitsbühnensichern, wenn sie im Verkehrs-bereich von Straßenfahrzeugenniedriger als 4,50 m über Geländeabgesenkt sind.

1

� Bei Arbeiten im öffentlichenStraßenverkehr gelbe Blink-leuchten einschalten .� Arbeiten im Bereich Spannungführender elektrischer Freileitun-gen nur durchführen, wenn dieHubarbeitsbühne entsprechendder Nennspannung, mindestensaber für 1000 V, isoliert ist. Beidiesen Arbeiten müssen sichmindestens zwei Personen aufder Arbeitsbühne aufhalten.� Klappbare Schutzgeländer vorArbeitsbeginn in Schutzstellungbringen .� Vor und beim Betrieb auf ein-wandfreien Zustand und Wirk-samkeit der Sicherheitseinrich-tungen achten.

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Gefährdungen� Umsturz der Hubarbeitsbühne,z.B. durch Einfahren in Boden-öffnungen oder Überfahren vonAbsätzen.� Absturz durch Herausschleu-dern oder beim Übersteigen z.B. durch Verlassen des Arbeits -korbes im angehobenen Zustand,Aufsteigen auf das Geländer,Hängenbleiben des Geländers anund unter Konstruk tionen, Ange-fahren werden durch andereFahrzeuge.� Quetschen z.B. Einquetschenzwischen Bedienpult bzw. Ge-länder der Hubarbeitsbühne undTeilen der Umgebung durch Fehl-bedienung.

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Page 35: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 52 KraneTRBS 2121 Teil 4 Gefährdungen von Personen durch Absturz – Heben vonPersonen mit hierfür nicht vorgesehenenArbeitsmittelnDGUV Regel 100-500 Betreiben vonArbeitsmittelnDGUV Regel 101-005 HochziehbarePersonenaufnahmemittelDIN 4124

βBöschungswinkel

Ohne rechnerischen Nachweisder Standsicherheit dürfen folgende Böschungswinkel nicht überschritten werden:

≥ 1,00 m≥ 2,00 m

Fahrzeuge, die die zul. Achslasten nach StVZO einhalten, und Baugeräte bis12 t GesamtgewichtFahrzeuge, die die zul. Achslasten nach StVZO überschreiten, und Baugerätebei mehr als 12 t bis 40 t Gesamtgewicht

a) bei nichtbindigen oder weichen bindigen Böden ............ β = 45°b) bei steifen oder halbfesten bindigen Böden ................... β = 60°c) bei Fels........................................................................... β = 80°

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Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Zusätzliche Hinweise zumBetrieb im Straßenverkehr� Ausleger auf dem Fahrgestellfestlegen und Oberwagen ver -riegeln.� Zubehörteile festlegen und gegen Herabfallen sichern.� Abstützungen gegen Heraus-rutschen sichern.

Prüfungen� Prüfungen und Kontrollen nachBetriebssicherheitsverordnung(Anhang III) festlegen und dieseveranlassen, z.B.:− vor jedem neuen Einsatz

Kontrolle der Sicherheitsfunk-tionen durch Kranführer,

− nach Bedarf, jedoch min. 1x jährlich durch eine „zur Prüfung befähigte Person“ (z.B. Sachkundiger),

− nach wesentlichen Ände -rungen und sonst regelmäßigalle 4 Betriebsjahre im 13. Betriebsjahr und danachjährlich durch einen ermäch-tigten Sachverständigen.

� Selbstfahrende Krane müssenbeim Verkehr auf öffentlichenStraßen zusätzlich nach der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung geprüft werden.� Auch Prüfhinweise in Betriebs-anleitungen der Hersteller beachten.� Ergebnisse der regelmäßigenPrüfungen dokumentieren.

� Gewicht von Lasten vor demAnheben ermitteln. Lastmo -mentenbegrenzung nicht alsWaage benutzen.� Nach Ansprechen der Lastmo-mentenbegrenzung Last nichtdurch Einziehen des Auslegersaufnehmen.� Lange Lasten, die sich beimTransport verfangen können, mitLeitseilen führen.� Verfahren des Kranes mit derLast am Haken nur wenn derHer steller dies in der Betriebs -anleitung zulässt und die Vor -gehensweise beschreibt.� Das Heben von Personen mitKranen ist nur im Ausnahmefallnach TRBS 2121 Teil 4 bzw. DGUVRegel 101-005 (BGR 159) mög-lich. Für Personenbeförderungnur geprüfte Personen- oder Arbeitskörbe verwenden, 14 Tagevorher bei der Berufs genossen -schaft schriftlich anzeigen undKran durch Sach kundigen prüfenlassen.

Zusätzliche Hinweise zu denPflichten des Kranführers� Funktionsüberprüfung sämt-licher Notendschalter und Bremsen täglich vor Aufnahmedes Kranbetriebes.� Nur Kranhaken mit Haken -sicherung verwenden. Funktionder Hakensicherung regelmäßigüberprüfen.� Seile regelmäßig pflegen sowie auf Seilschäden hin kontrollieren.� Lasten nicht schrägziehen undpendeln, festsitzende Lastennicht mit dem Kran losreißen.� Kranbetrieb einstellen, wenndie Last bei Windeinwirkungnicht sicher gehalten und abge-nommen werden kann, oderwenn Mängel auftreten, die dieBetriebssicherheit gefährden.� Keine Personen mit der Lastoder dem Lastaufnahmemittelbefördern.� Lasten nicht am unbesetztenKran hängen lassen.

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AutokraneB 215

Gefährdungen� Unzureichende Tragfähigkeitdes Untergrundes, mangelhafteAbstützung oder Nichtbeach-tung von Sicherheitsabständenan Baugrubenböschungen können zu Kranumstürzen führen. � Bedienungsfehler, herabfal-lende Gegenstände, klimatischeEinflüsse (Wind, Blitz) oderStromüberschläge durch elek -trische Freileitungen können zu Unfällen führen.

SchutzmaßnahmenAufstellung� Kran auf tragfähigem Unter-grund abstützen und waagerechtausrichten, lastverteilendeUnterlagen verwenden .� Sicherheitsabstand im Bereichvon Baugrubenböschungen undGrabenkanten einhalten .

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� Sicherheitsabstand von min-destens 0,50 m zwischen sichbewegenden Teilen des Kranesund festen Teilen der Umgebung,z.B. Bauwerk, Gerüst, Material -stapel, einhalten.� Kann der Sicherheitsabstandnicht eingehalten werden, gefähr -deten Bereich absperren. Hinweisauf Quetschgefahr anbringen.� Sicherheitsabstand zu elek -trischen Freileitungen beachten.Kann der Sicherheitsabstandnicht eingehalten werden, Rück-sprache mit Energieversorgungs-unternehmen.� Beim Zusammenbau von Gitter - mastauslegern die Montagean-leitung des Herstellers beachten.Hieraus kann z.B. entnommenwerden, ob und wie oft der Gitter -mastausleger beim Zusammen-bau unterstützt werden muss.� Lösbare Verbindungsbolzenzwischen einzelnen Gittermast-teilen gegen Herausrutschen sichern, z.B. durch Splinte, Federstecker.

� Funktion des Hubendschaltersdurch Anfahren kontrollieren.� Lastmomentenbegrenzung(LMB) entsprechend dem Rüst-zustand einstellen.

Betrieb� Kran nur von besonders unter-wiesenen, mindestens 18 Jahrealten, körper lich und geistig geeigneten und vom Unter -nehmer schrift lich beauftragtenKran führern bedienen lassen.� Einweiser einsetzen, wenn der Kranführer die Last nicht beobachten kann. Verständi-gung mit dem Einweiser durchfestgelegte Handzeichen oderSprechfunk.� Bei Überschneidung von Arbeitsbereichen mehrerer Krane Arbeitsabläufe vorher festlegen und für einwandfreieVerständigung untereinandersorgen, z.B. durch Sprechfunk.

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Page 36: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Vorschrift 52 KraneDGUV Vorschrift 70 FahrzeugeTRBS 2121 Teil 4 Gefährdungen von Personen durch Absturz – Heben vonPersonen mit hierfür nicht vorgesehenenArbeitsmittelnDGUV Regel 100-500 Betreiben von Arbeitsmitteln DGUV Regel 101-005 Hochziehbare PersonenaufnahmemittelDIN 4124

Zusätzliche Hinweise zum Fahrbetrieb� Kranausleger in Transport -stellung bringen und festlegen .� Zubehörteile sowie Lastauf-nahmeeinrichtungen auf demFahrzeug festlegen und gegenHerabfallen sichern.� Handbetätigte Abstützungengegen Herausrutschen sichern.

Prüfungen� Art, Umfang und Fristen erfor-derlicher Prüfungen ermittelnund diese veranlassen, z.B.:− täglich vor Arbeitsbeginn

Funktionsprüfung sämtlicherNot endschalter durch denKranführer,

− nach Bedarf, mind. 1x jährlichdurch eine „zur Prüfung befähigte Person“ (z.B. Sach-kundiger),

− Ladekrane mit mehr als 300kNm Lastmoment oder mitmehr als 15 m Auslegerlängemindestens alle 4 Betriebs -jahre, im 13. Betriebsjahr unddanach mindestens jährlichdurch einen ermächtigtenSachverständigen.

� Auch Prüfhinweise in Betriebs-anleitungen der Hersteller be-achten.� Ergebnisse der Prüfungen dokumentieren und dem Kran-prüfbuch beiheften.

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βBöschungswinkel

Ohne rechnerischen Nachweisder Standsicherheit dürfen folgende Böschungswinkel nicht überschritten werden:

≥ 1,00 m≥ 2,00 m

Fahrzeuge, die die zul. Achslasten nach StVZO einhalten, und Baugeräte bis12 t GesamtgewichtFahrzeuge, die die zul. Achslasten nach StVZO überschreiten, und Baugerätebei mehr als 12 t bis 40 t Gesamtgewicht

a) bei nichtbindigen oder weichen bindigen Böden ............ β = 45°b) bei steifen oder halbfesten bindigen Böden ................... β = 60°c) bei Fels........................................................................... β = 80°

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� Keine Personenbeförderung.� Kran und Lastaufnahme -einrichtungen nicht überlasten. Nur Lasten mit bekanntem Gewicht heben.� Lastmomentbegrenzung nichtals Waage benutzen.� Lasten nicht Schrägziehenoder Schleifen.

� Beim Be- und Entladen Lastennicht über Personen schwenken.� Beim Aufnehmen bzw. Ab -legen von Lasten auf LKW-Lade-pritschen müssen Anschlägerden Gefahrbereich verlassen(Quetsch-, Absturzgefahr).

7069

LKW-LadekraneB 217

Gefährdungen� Unzureichende Tragfähigkeitdes Untergrundes, mangelhafteAbstützung oder Nichtbeach-tung von Sicherheitsabständenan Baugrubenböschungen kön-nen zu Kranumstürzen führen.� Bei hoch gelegenen Steuer-ständen und auf der LKW-Lade-fläche kann es zu Absturz -unfällen kommen.

Allgemeines� Kran nur von besonders unter-wiesenen, mindestens 18 Jahrealten, körperlich und geistiggeeig neten und vom Unter -nehmer schriftlich beauftragtenKran führern be dienen lassen.

SchutzmaßnahmenAufstellung� Kran auf tragfähigem Unter-grund abstützen. LastverteilendeUnterlagen verwenden .� Sicherheitsabstand im Bereichvon Baugrubenböschungen undGrabenkanten einhalten .� Sicherheitsabstand zu elek -trischen Freileitungen beachten.Ggfs. Rücksprache mit zustän -digem Energieversorgungsunter-nehmen durchführen.

Betrieb� Sichere Steuerstände und Arbeitsplätze auf LKW-Lade -flächen und die dafür vor gese -henen Zugänge benutzen .3

2

1

� Funktionsprüfung der Sicher-heitseinrichtungen wie z.B.: Abstützüberwachung täglich vorAufnahme des Kranbetriebs.� Nur einwandfreie Lastauf -nahmeeinrichtungen verwen-den. Lasthaken müssen einefunktionsfähige Hakensicherunghaben.� Palettierte Lasten mit Lade -gabel befördern.� Maschinen und Geräte an den vorgesehenen Punkten an-schlagen.� Kleine lose Teile in Körben,Containern usw. befördern unddiese nicht über den Rand be -laden.� Gasflaschen in besonderenTransportgestellen trans -portieren.

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Page 37: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 79 Verwendung vonFlüssiggasDIN EN 16129DIN EN 16436

� Ortsbewegliche Behälter müssen so aufgestellt und auf-bewahrt sein, dass die Behälterund ihre Armaturen gegen mechanische Beschädigungengeschützt sind.� Flüssiggasflaschen bei Ent -leerung senkrecht und stand -sicher aufstellen.� Undichte Flüssiggasflaschenunverzüglich ins Freie bringen,an gut gelüfteter Stelle abstellenund für das Füllwerk kenn -zeichnen.� Vereisungen an Flüssiggas -flaschen niemals mit Feuer,Strahlern u.a. beseitigen!

die unmittelbar hinter demDruckregelgerät anzubringensind.� Unter Erdgleiche müssen Leckgassicherungen statt Schlauchbruchsicherungen verwendet werden.

Prüfungen� Erforderliche Prüfungen gemäß dem Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung undden Prüffristen nach Betriebs -sicherheitsverordnung in Anhang 3, Tabelle 1 veranlassen.� Auch Prüfhinweise in Betriebsanleitung der Herstellerbeachten.� Prüfungen dokumentieren.

7

Flüssiggas-anlage Wiederkehrende Prüfung durch wen?

Aufstellung,Dichtheit tägliche Kontrolle Fachkundiger (Benutzer)

§ 2 (5) BetrSichV

gesamte Anlage jährliche Prüfung „zur Prüfung befähigte Person“

§ 2 (6) BetrSichV

1 Prüffristen nach Betriebssicherheitsverordnung

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4

� Jedes angeschlossene Gerät(z.B. Handbrenner, Flächen -trockner) muss für sich einzelnabsperrbar sein.� Nicht angeschlossene Flüssig-gasflasche mit der Schutz -kappe und der Verschluss -mutter sichern. Dies gilt auchfür entleerte Flaschen.

Zusätzliche Hinweise für das Arbeiten mit Flüssiggasauf Baustellen� Bei Schlauchlängen von mehrals 40 cm sind Schlauchbruch -sicherungen (EFV) erforderlich,5

2

3

7271

Flüssiggasanlagen

Gefährdungen� Bei der Verwendung von Flüssiggas besteht Brand- undExplosionsgefahr.

Allgemeines� Hinter dem Flaschenventil istfür einen gleichmäßigen Arbeits-druck zu sorgen. Besonders zweckmäßig: Regel-geräte mit einstellbarem Aus-gangsdruck .� Zwischen Flaschenventil undDruckregelgerät nur Hochdruck-schläuche (Druckklasse 30) ver-wenden. Hinter dem Druckregel-gerät können auch Schläuche für besondere mechanische Beanspruchung (Druckklasse 6mit verstärkter Wanddicke) ver-wendet werden.

4

� In Räumen unter Erdgleichedürfen Versorgungsanlagennicht vorhanden sein. Ausnahme: bei fachkundigerÜberwachung, ausreichenderBelüftung und bei Entfernen derVersorgungsanlage bei längeren Arbeitspausen.� Das Aufstellen von Flüssig -gasflaschen in Durchgängen,Durchfahrten, Treppenräumen,Haus- und Stockwerksfluren, engen Höfen usw. ist nur für vorübergehend dort auszufüh-rende Arbeiten zulässig, wenngleichzeitig besondere Schutz-maßnahmen (Absperrung, Sicherung des Fluchtweges, Lüftung) getroffen sind.� Versorgungsanlagen so auf-bauen, dass der Schutzbereich,frei von Kelleröffnungen, Luft-und Lichtschächten, Boden -abläufen, Kanaleinläufen sowieZündquellen ist .1

B 231

≥ 1,00 m in Räumen≥ 0,50 m im Freien

≥ 2,00 m in Räumen

≥ 1,00 m im Freien

� Anschlüsse an Schlauch -leitungen müssen fabrikmäßigfest eingebundene Schraub -anschlüsse haben.� Flüssiggasflaschen dürfen nurin speziellen Füllanlagen gefülltwerden. Ausnahme: Füllen von Kleinst -flaschen (0,425 kg) in Füll -ständern .

Schutzmaßnahmen� Versorgungsanlagen (Flüssig-gasflaschen oder Fässer) ausortsbeweglichen Behältern dürfen maximal 8 Flaschen oder2 Fässer umfassen.� Versorgungsanlagen ein-schließlich der leeren Behältersind nur im Freien oder in unmittelbar vom Freien aus zugänglichen, ausreichend be- und entlüfteten Räumen zuerrichten.

6

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Page 38: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Vorschrift 79 Verwendung vonFlüssiggasASR A2.2 Maßnahmen gegen BrändeTRGS 407 Tätigkeiten mit Gasen – GefährdungsbeurteilungDIN EN 16129DIN EN 16436DIN 30695

Zusätzliche Hinweise bei Verwendung von Flüssiggas� Das Aufstellen von Flüssiggas-flaschen in Durchgängen, Durch-fahrten, Treppenräumen, Haus-und Stockwerksfluren, engenHöfen usw. ist nur für vorüber -gehend dort auszuführende Arbeiten zulässig, wenn gleich-zeitig besondere Schutzmaß-nahmen (Absperrung, Sicherungdes Fluchtweges, Lüftung) getroffen sind.� Versorgungsanlagen so auf-stellen, dass die Schutzzone,frei von Kelleröffnungen, Luft-und Lichtschächten, Boden -abläufen, Kanaleinläufen sowieZünd quellen ist.� Flüssiggasflaschen senkrechtaufstellen, gegen Umfallen sichern und Absperrventil vorBeschädigungen schützen.

� Flaschenventile von nicht an-geschlossenen oder entleertenFlaschen müssen mit Ver-schlussmuttern verschlossenund Schutzkappen gegen Be-schädigungen gesichert sein.� Undichte Flüssiggasflaschenunverzüglich an gut gelüfteterStelle abstellen und für das Füllwerk kennzeichnen.� Sofern Flüssiggasflaschennicht in demselben Raum wieder Schmelzofen aufgestelltsind, muss eine zusätzlicheHauptabsperreinrichtung vor-handen sein. Flaschenventil istnicht ausreichend!� Gasentnahme aus Flüssig -gasflaschen nur über Druck -regelgerät .� Zwischen Flaschenventil undDruckregelgerät nur Hoch druck -schläuche (Druckklasse 30) ver-wenden. Hinter dem Druckregel-gerät können auch Schläuche für besondere mecha nische Beanspruchung (Druckklasse 6mit verstärkter Wand dicke) ver-wendet werden .

3

4

� Schlauchverbindungen müssen fest eingebundeneSchraubanschlüsse haben odermit Schlauchklemmen und genormten Schlauchtüllen hergestellt sein.� Bei Schmelzöfen ohne fest -gelegten Aufstellort für Flüssig-gasflaschen mindestens 1,00 m Abstand zwischen Schmelzofenund Flüssiggasbehälter ein -halten.� Zur Sicherheit im Falle vonSchlauchbeschädigungen sindhinter dem Druckregelgerät− über Erdgleiche Schlauch-

bruchsicherung, − unter Erdgleiche (z.B. Keller-

räume) Leckgassicherungeneinzubauen oder − Druckregelgerät mit integrierter

Dichtheitsprüfeinrichtung und Schlauchbruchsicherung(Nennwert 1,5 kg/h).

Prüfungen� Erforderliche Prüfungen gemäß dem Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung undden Prüffristen nach Betriebs -sicherheitsverordnung in Anhang 3, Tabelle 1 veranlassen.� Auch Prüfhinweise in Betriebsanleitung der Hersteller beachten.� Ergebnisse der regelmäßigenPrüfungen dokumentieren.

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Flüssiggas-anlage

Wiederkehrende Prüfung durch wen?

Aufstellung,Dichtheit tägliche Kontrolle

Fachkundiger (Benutzer)§ 2 (5) BetrSichV

gesamte Anlage jährliche Prüfung

„zur Prüfung befähigte Person“§ 2 (6) BetrSichV

1 Prüffristen nach Betriebssicherheitsverordnung

7473

Schmelzöfen

Gefährdungen� Es kann zu Verbrennungenkommen und es besteht Brand-und Explosionsgefahr.

Allgemeines� Geräte mit mehr als 30 l zuläs-siger Füllmenge müssen mit einem Thermometer ausgestattetsein .� Geräte mit mehr als 50 l zuläs-siger Füllmenge sind mit einemThermometer, einer Einrichtungzur Verhinderung der Über-schreitung der Schmelzgut -temperatur und einer Flammen-überwachung auszurüsten .2

1

Schutzmaßnahmen� Während des Beheizens Gerätenicht unbeaufsichtigt lassen.� Schmelzöfen auf nicht brenn-baren Unterlagen aufstellen undAbstand zu brennbaren Materia-lien einhalten.� Festes Schmelzgut nur lang-sam in heiße flüssige Masse einlassen, Stulpenhandschuhebenutzen.� Behälter und Transportgefäßenur so weit füllen, dass ein Über-laufen beim Erhitzen vermiedenwird (Füllmarke beachten).

� Flüssige heiße Massen nichtmit Wasser in Berührung bringen,Behälter auf Wasserreste über-prüfen.� Fluchtwege freihalten.� Feuerlöscher bereithalten.� Betriebsanweisung aufstellenund Beschäftigte über bestim-mungsgemäßen Umgang mitSchmelzöfen unterweisen. DieBetriebsanweisung muss am Betriebsort jederzeit zugänglichsein.

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B 233

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Page 39: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungVerordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeBGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionDGUV Vorschrift 3 Elektrische Anlagenund BetriebsmittelTRBS 1111 GefährdungsbeurteilungTRG 300 Besondere Anforderungen an Druckgasbehälter Druckgasver -packungenDGUV Information 203-005 Auswahlund Betrieb ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel nach Einsatzbe reichenDGUV Information 203-006 Auswahlund Betrieb elektrischer Anlagen undBetriebsmittel auf Baustellen

Erster „Schuss“: 1) Auslösesicherung aufsetzen2) Auslöser drücken

weitere „Schüsse“:Immer 1)dann 2)

Einzelauslösung mit Sicherungsfolge

1. Für die nachstehend aufgeführten Werkstoffe sind folgende Mindestabstände zu freien Kanten einzuhalten

Werkstoff/ GeräteartEintreibgeräte

Mauerwerk

5 cm

Beton/ Stahlbeton5 cm

Stahl

3-facher Nagelschaft -durchmesser

Befestigungen bei der Montage auf Stahl- oder Betonuntergründen

Erster „Schuss“: 1) Auslösesicherung aufsetzen2) Auslöser drücken

weitere „Schüsse“:Die Auslösesicherung kann betätigtbleiben, der Auslöser muss immerneu betätigt werden.

Einzelauslösung mit Auslösesicherung

Erster „Schuss“: 1) Auslösesicherung aufsetzen2) Auslöser drückenUmgekehrte Reihenfolge möglich.

weitere „Schüsse“:Es braucht nur einer der beiden erneut betätigt zu werden.

Kontaktauslösung – für „Baustellenbereiche“ nicht zulässig!

Umschaltbarer Auslösemodus auf „Einzelauslösung mit Sicherungsfolge“oder „Kontaktauslösung“

Wahlweise Auslösung – für „Baustellenbereiche“ nicht zulässig!

� Befestigungen auf hartem Untergrund (z. B. Beton), das Gerät ausschließ-lich im 90° Winkel zur Befestigungsfläche aufsetzen (X- und Y-Achse)

� Vom 90° Winkel nie mehr als 15° abweichen – Abprallgefahr!

Eintreibgeräte betrieben mitGaskartuschen� Nur vom Hersteller bestimmteGaskartuschen verwenden.� Gerät im Freien oder in gutdurchlüfteten Räumen ver -wenden (z.B. 1-2-facher Luft-wechsel/Stunde)� Gerät nicht vor Heizlüfternoder auf Öfen lagern.� Nicht in der Nähe von brenn-baren Materialien verwenden.� Hände nicht vor die Abgas-strahlöffnung halten.� Das Gerät nach den Bestim-mungen des Herstellers reinigen(Brennkammer).� Gaskartuschen nie Tempera tu -ren von mehr als 50° C aussetzen.

� Leere Gaskartusche nie gewaltsam öffnen, sie stehennoch unter Druck.� Der Versand von Gaskartuschenper Post ist verboten.

Eintreibgeräte betrieben mitAkku� Beim Füllen des Magazins denAkku aus dem Gerät entfernen.� Akkus nicht über 50° C lagern.� Keine defekten Ladegeräte verwenden.� Das Gerät nach den Be -stimmungen des Herstellers reinigen.

Prüfungen� Art, Umfang und Fristen er -forderlicher Prüfungen anhandder Gefährdungsbeurteilungfest legen und einhalten, z.B. Prüfung nach ca. 100 Betriebs-stunden auf Gesamtfunktions -fähigkeit durch den Hersteller.� Bei Akku Betrieb: E-Prüfungenfür ortsveränderliche elektrischeArbeitsmittel berücksichtigen.� Ergebnisse dokumentieren.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Art der AuslösesicherungDauerauslösung mitAuslöse sicherungKontakt auslösung**Umschaltbar* am Eintreibgerät**Einzelauslösung mitAuslöse sicherung**Einzelauslösung mitSicherungsfolge**

Verbots -kennzeichen

Ja

JaJa

Nein

Nein

* Als umschaltbare Eintreibgeräte gelten diese, die durch einen Schalter am Eintreib-gerät die Einstellmöglichkeit be sitzen, dasGerät mit „Kontaktaus lösung“ oder mit „Ein -zel auslösung mit Sicherungsfolge/Einzelaus - lösung mit Auslösesicherung“ zu bedienen.** Identische Eintreibgeräte werden bei Nagellängen bis 100 mm mit unterschied-lichen Auslösesicherungen am Markt ange-boten! Eine Verbotskennzeichnungspflichtbesteht ausschließ liche für gas- bzw. druck-luftbetriebene Eintreibgeräte.

Werkstoff/ GeräteartEintreibgeräte

2. Für die nachstehend aufgeführten Werkstoffe sind folgende Mindestabstände der Nagelsetzbolzen untereinander einzuhalten

Mauerwerk

10-facher Nagelschaft-durchmesser

Beton/ Stahlbeton10-facher Nagelschaft-durchmesser

Stahl

5-facher Nagelschaft -durchmesser

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EintreibgeräteB 235

Gefährdungen� Im Arbeitsverfahren entstehenImpulslärmbelastungen. Es bestehen Verletzungsmöglich-keiten durch unkontrolliert um-herfliegende Teile, durch Rück-schlag und unbeabsichtigtesAuslösen.

Allgemeines� Im Rahmen der Gefährdungs-beurteilung prüfen, ob alter -native Maschinen eingesetztwerden können.� Betriebsanleitung des Her -stellers beachten.� Nur die vom Hersteller für dasjeweilige Gerät vorgeschriebenenBefestigungsmittel verwenden.� Auf einwandfreie Funktion derAuslösesicherung achten.� Geräte sicher ablegen und nieüber das Griffstück aufhängen.� Beim Füllen des Magazins Gerät nicht auf sich selbst oderandere richten.� Beim Bedienen immer seitlichvom Gerät stehen.

Schutzmaßnahmen� Beim Eintreibvorgang müssender Bediener und der Helfer geeigneten Gehör-, Augen- und Gesichtsschutz tragen .� Eintreibgeräte, die mit dem„Verbotskennzeichen“ gekenn-zeichnet sind, dürfen nicht verwendet werden, wenn dasWechseln von einer Eintreib -stelle zur anderen über Gerüste,Treppen, Leitern oder leiter -ähnliche Konstruktionen, wie z.B. Dach lattungen, erfolgt.

Eintreibgeräte betrieben mitDruckluft� Den auf dem Gerät vermerkten„max.“ Betriebsdruck nicht über-schreiten.� Vor dem Anschließen des Gerätes an eine DruckleitungMagazin entleeren.� Verhinderung von Drucküber-schreitungen durch Verwendungvon Druckminderern mit Sicher-heitsventil.

1

� Als Energiequelle nur Druck-luft, keinen Sauerstoff, ver -wenden.� Bei der Verwendung vonSchnell kupplungen darauf achten, dass die Kupplung amDruckschlauch und die Tülle amGerät montiert sind.� Nach beendeter Arbeit Gerätvon Druckluftleitung trennenund Magazin entleeren .� Eintreibgerät ausschließlichdruckfrei transportieren.� Druckluftschläuche müssenfür den vorgesehenen Betriebs-druck zugelassen sein.� Druckluft muss frei vonSchmutz sein.

Eintreibgeräte betrieben mitGaskartuschen oder Akku� Nach beendeter Arbeit Akkuund Gaskartusche aus dem Gerät entfernen.� Gerät ausschließlich im Ge -rätekoffer mit entferntem Akkuund Gaskartusche verwahren. � Bei Störungen erst Akku undGaskartusche entfernen, dasMagazin entleeren und dannerst Fehler suchen.

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Page 40: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Weitere Informationen: Verordnung über einfache Druck -behälter – Sechste Verordnung zumProduktsicherheitsgesetzBetriebssicherheitsverordnung BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionBGR 500 Betreiben von ArbeitsmittelnTRLV Lärm

Prüf-gruppe

Druckinhaltsprodukt PS x V (bar x l) mit Druck PS > 0,5 bar

WiederkehrendePrüfungen durch

Innere Prüfungen

Festigkeits -prüfungen

0 < PS x V ≤ 50 Zur Prüfung befähigtePerson

Legt der Betreiber in derGefährdungsbeurteilung fest

GIP

50 < PS x V ≤ 1000 Zur Prüfung befähigtePerson

Legt der Betreiber in derGefährdungsbeurteilung fest

I, II

Prüfungen� Nur Kompressoren verwenden,die vor der ersten Inbetrieb -nahme geprüft wurden (beauf-tragt vom Hersteller/Lieferantenoder Arbeitgeber). Wer diesePrüfung machen muß (zur Prü-fung befähigte Person oder zu-gelassene Überwachungsstelle)richtet sich nach der Größe desBehälters (Volumen V) und demzulässigen Betriebsüberdruck PS.� Für Kompressoren bis ein -schließ lich 1000 barLiter sinddie Prüffristen für wieder -kehrende Prüfungen im Rahmender Gefährdungsbeurteilungnach Betriebssicherheitsver -ordnung unter Berücksichtigungder Herstellervorgaben zu ermitteln.

7877

Mobile Baukompressoren B 237

Gefährdungen� Lärmbelastung im Indoor -betrieb.� Zerbersten des Druckbehältersaufgrund innerer Korrosion oderManipulation des Überdruck -ventils.� Quetschgefahr durch De -montage der Sicherheitsab -deckungen.� Berühren von heißen Bau -teilen.� Vergiftungsgefahr bei Verwen-dung von kraftstoffbetriebenenKompressoren in Räumen.

Allgemeines� Nur CE gekennzeichnete, miteinem Fabrikschild verseheneGeräte verwenden und stand -sicher aufstellen. Das Fabrik-schild enthält alle notwendigenAngaben, die für die Benutzungwichtig sind, z.B. den zulässigenBetriebsüberdruck und den Rauminhalt des Druckbehälters.

1 Schutzmaßnahmen� Schallreduzierte Kompressorenverwenden.� Auf funktionsfähige Sicher-heitsventile und Druckmess -geräte (Manometer) achten. Sicherheitsventile sind gegenÜberschreiten des Betriebs -druckes fest eingestellt und verplombt.� Sicherheitsventile nicht durchAbsperreinrichtungen unwirk-sam machen.� Sicherheitsventile und Druck-messgeräte gegen Beschädigun-gen schützen.� Ablassventile – z.B. für dasEntfernen von Kondenswasser –regelmäßig betätigen und aufWirksamkeit überprüfen.� Verkleidung beweglicher Antriebsteile (Keilriemen, Zahn-räder usw.) nicht entfernen .� Verdichter so aufstellen, dassdie Ansaugung von leicht ent-zündlichen und entzündlichenGasen und Dämpfen ausge-schlossen ist.

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� Kompressoren nur von unter-wiesenen Personen bedienenlassen. � Instandsetzungs- und Ände-rungsarbeiten an Kompressorennur von zugelassenen Fachbe-trieben ausführen lassen.

Zusätzliche HinweiseElektrisch betriebene Kompressoren� Nur über einen besonderenSpeisepunkt anschließen, z.B.Baustromverteiler oder PRCDSmit Fehlerstromschutzschalter(RCD).

Kraftstoffbetriebene Kompressoren� Ausschließlich mit Katalysatorbzw. Rußpartikelfilter betreiben.� Nur im Freien verwenden.

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Page 41: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: JugendarbeitsschutzgesetzBetriebssicherheitsverordnungVerordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeBGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionDGUV Regel 100-500 Betreiben vonArbeitsmittelnDIN EN 60745-2-13 VDE 0740-2-13LehrgangsbegleitheftHolzbearbeitungsmaschinen

� Motorsäge nur mit laufenderSägekette aus dem Holz ziehen.� Darauf achten, dass sich keineweiteren Personen im Gefahr -bereich aufhalten.� Kettensägen mit Verbren-nungsmotoren nicht in geschlossen Räumen, Grubenoder Gräben verwenden.� Nicht mit Schienenspitze sägen. Rückschlaggefahr!� Motor abstellen, bevor die Säge abgelegt wird.� Bei Transport der KettensägeKettenschutz aufsetzen.� Bei Wartungs- und Instand -setzungsarbeiten Motor ab-schalten bzw. den Stecker herausziehen.

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Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Beschäftigungs -beschränkungen� Jugendliche unter 15 Jahrendürfen nicht mit Handketten -sägen arbeiten.� Jugendliche über 15 Jahrendürfen nur unter Aufsicht einesFachkundigen und wenn es dieBerufsausbildung erfordert, anHandkettensägen arbeiten.

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HandkettensägenB 259

Gefährdungen� Es kann zu Schnittverletzun-gen insbesondere durch einenRückschlag der Handkettensägeund einer Schädigung des Gehörs kommen.� Bei kraftstoffbetriebenen Sägen besteht Vergiftungsgefahrdurch Abgase.

Schutzmaßnahmen� Bei Bauarbeiten in der Regelkeine Kettensägen verwenden.� Im Rahmen der Gefährdungs-beurteilung prüfen, ob alterna -tive Maschinen z.B. Hand -kreissäge, Pendelsäbelsäge eingesetzt werden können.

� Betriebsanleitung des Herstellers beachten.� Unterweisung anhand der Betriebsanweisung.� Persönliche Schutzausrüstungje nach Betriebsanleitung desHerstellers, Ergebnis der Gefähr-dungsbeurteilung und Risiko -abschätzung tragen, z.B.: − Schnittschutzkleidung, − Schnittschutzschuhe, − Schutzhelm mit Gesichts-

schutz, − Gehörschutz, − ggf. Handschuhe mit Schnitt-

schutzeinlage. � Vor Arbeitsbeginn Wirksamkeitder Kettenbremse prüfen.

� Leerlaufdrehzahl so einstellen,dass die Kette beim Startennicht mitläuft.� Nur scharfe Ketten verwenden.Kettenspannung entsprechendden Herstellerangaben.� Möglichst rückschlagarme Sägeketten verwenden.� Krallenanschlag verwenden.� Stets für einen festen und sicheren Stand sorgen.� Nicht über Schulterhöhe sägen.� Beim Startvorgang Motor -ketten säge sicher abstützen undfesthalten. Die Kette darf dabeiden Boden nicht berühren.� Motorsäge stets mit beidenHänden festhalten.

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Page 42: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: JugendarbeitsschutzgesetzBetriebssicherheitsverordnungVerordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeBGV A1/DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionTRBS 2111 Teil 1 Mechanische Gefähr-dungen – Maßnahmen zum Schutz vorkontrolliert bewegten ungeschütztenTeilenDGUV Regel 100-500 Betreiben vonArbeitsmittelnDGUV Regel 112-194 Benutzung vonGehörschutzDIN EN 1870-19 DIN EN 62841-2-5 Lehrgangsbegleitheft Holzbearbeitung

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� Bei schmalen WerkstückenSchiebestock oder Schiebeholzmit Wechselgriff benutzen,wenn der Abstand zwischen Parallelanschlag und Sägeblattweniger als 120 mm beträgt.� Tischeinlage auswechseln,wenn beiderseits der Schnitt -fuge ein Spalt von > 5 mm vor-handen ist.� Standplatz beim Arbeiten seit-lich vom Risikobereich.� Splitter, Späne usw. nicht mitder Hand aus dem Bereich deslaufenden Sägeblattes entfernen.� Vor dem Verlassen des Be -dienungsstandes die Maschineausschalten.� Parallelanschlag so weit zu-rückziehen, dass ein Klemmendes Werkstückes vermieden wird.Faustregel: Das hintere Ende desAnschlags stößt an eine gedachteLinie, die etwa bei der Sägeblatt-vorderkante beginnt und unter45° nach hinten verläuft.� Großformatige Platten mitHandkreissäge und Führungs-schiene schneiden .

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� Schnitttiefe richtig einstellen:bei Vollholz höchstens 10 mmmehr als Werkstückdicke.� Handmaschine nicht mit laufendem Sägeblatt ablegen.� An der Handmaschine muss dergesamte Zahnkranz des Blattesüber der Auflage mit fester Ver-kleidung versehen sein .

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Beschäftigungs -beschränkungen� Jugendliche über 15 Jahre dürfen nur unter Aufsicht einesFachkundigen und wenn es dieBerufsausbildung erfordert anBaustellenkreissägen und mitHandkreissägen arbeiten.� Jugendliche unter 15 Jahre dürfen nicht an den Maschinenbeschäftigt werden.

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Zusätzliche Hinweise für Kreissägeblätter� Nur Kreissägeblätter verwen-den, die mit dem Namen oderZeichen des Herstellers gekenn-zeichnet sind .� Bei Verbundkreissägeblätternmuss zusätzlich die höchstzu-lässige Drehzahl angegebensein. Angegebene Drehzahlnicht überschreiten .� Lärmarme Sägeblätter be -nutzen .� Beschädigte Sägeblätter, z.B.solche mit Rissen, Verformungen,Brandflecken, aussortieren.� Keine Sägeblätter aus hoch legiertem Schnellarbeitsstahl(HSS) verwenden.

Zusätzliche Hinweise für Handmaschinen� Spaltkeilabstand vom Zahn-kranz nicht mehr als 5 mm, wennin der Betriebsanleitung des Her-stellers ein Spaltkeil gefordertwird.

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n max. 5000

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BaustellenkreissägenHandkreissägen B 265

Gefährdungen� Es kann zu Schnittverletzun-gen, Verletzungen durch einenRückschlag des Werkstückesund zu einer Schädigung des Gehörs kommen.

Schutzmaßnahmen� Betriebsanleitung des Herstellers beachten.� Steckvorrichtung mit Phasen-wender verwenden.� Unterweisung anhand der Betriebsanweisung.� Gehörschutz und Sicherheits-schuhe benutzen. Lärmbereichekennzeichnen.� Eng anliegende Kleidung tragen. Beim Sägen keine Hand-schuhe tragen.� Gefahrenbereich von 120 mmrund um das Sägeblatt beachten.� Spaltkeil nach Größe und Dickedes Sägeblattes aus wählen .1

� Vor Werkzeugwechsel oder vorWartungs- und Instandhaltungs-arbeiten Stecker ziehen .� Sägeblätter nach dem Aus-schalten nicht durch seitlichesGegendrücken abbremsen.� Bei Bedarf Tischverlängerungund -verbreiterung einsetzen.� Soweit vom Hersteller vor -gesehen, höhenverstellbares Sägeblatt entsprechend derWerkstückdicke verwenden .� Anfallenden Holzstaub ab -saugen, wenn Kreissäge ingeschlos se nen Räumen ver -wendet wird.

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Zusätzliche Hinweise für Baustellenkreissägen� Selbsttätig schließendeSchutzhauben dürfen nichtmanipuliert werden, möglichstSTOPP Schalter verwenden!� Nicht selbsttätig schließendeSchutzhauben auf das Werk-stück absenken.� Bei älteren Maschinen mög-lichst selbsttätig schließendeSchutzhauben nachrüsten.� Abstand des Spaltkeils vomZahnkranz des Sägeblattes nichtmehr als 8 mm.� Jeweils erforderliche Hilfsein-richtungen benutzen:− Parallelanschlag , − Winkelanschlag , − Keilschneideeinrichtung , − Schiebestock ,– Schiebeholz mit Wechsel-

griff .

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungVerordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorge DGUV Vorschrift 3 Elektrische Anlagenund Betriebsmittel DGUV Regel 100-500 Betreiben von Arbeitsmitteln DGUV Regel 109-003 Tätigkeiten mitKühlschmierstoffen

� Bohrmaschine nur im Still-stand ablegen.� Bohrarbeiten nicht von der Anlegeleiter ausführen.� Beim Bohren mit Freisetzunggesundheitsschädlicher Stäube(z.B. mineralischer Staub, Holz-staub) Maschinen mit Erfassungder Stäube an der Emissions-quelle verwenden.� Beim Bohren spröder Werk-stoffe in Augenhöhe und überdem Kopf Schutzbrille benutzen.

Zusätzliche Hinweise bei der Verwendung vonKühlschmierstoffen� Zum Kühlen möglichst Wasseroder nichtwassermischbareKühlschmierstoffe, z.B. Bohr-oder Schneidöle, verwenden.� Bei der Verwendung von wassergemischten Kühlschmier-stoffen, z.B. Emulsionen, Nitrit-gehalt und pH-Wert mindestenswöchentlich überprüfen.

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� Nicht mehr verwendungs -fähige Kühlschmierstoffe in Be-hältern sammeln, kennzeichnenund fachgerecht als Sonder -abfall entsorgen.� Hautkontakt mit Kühlschmier-stoffen vermeiden. Schutzbrillenoder Gesichtsschutz, wenn dieKleidung benetzt werden kann,auch Schutzschürzen benutzen.Hautschutzmittel verwenden.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Zusätzliche HinweiseStänderbohrmaschinen� Nur standsichere Bohrständermit auf das Gewicht der Bohrma-schine abgestimmter Rückstell-feder benutzen.� Maschinentisch nach Höhen-verstellung wieder feststellen.

Magnetständerbohr -maschinen� Auf einwandfreie magnetischeAnkopplung des Ständerfußesachten (Werkstückoberflächenmüssen frei von Rost, Farbe,Spänen usw. sein).� An hoch gelegenen Arbeits-plätzen sowie bei Vertikal- undÜberkopfbohrarbeiten Bohrma-schine mit Seil oder Kette gegenHerabfallen bei evtl. Stromaus-fall sichern.

Handbohrmaschinen� Maschine mit beiden Händenhalten.� Zusatzhandgriffe benutzen .� Vor Bohrerwechsel Netz -stecker ziehen.

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4

5

8483

BohrmaschinenB 266

Gefährdungen� Materialien, Kleidung undHandschuhe könnten sich umbewegte Maschinenteile wickelnund dies kann zu schweren Verletzungen führen.� Durch die Rotation können Späne, Materialien wegfliegenund ggf. die Augen schädigen.

Schutzmaßnahmen� Auf Verkleidung des Antriebsachten .� Nur Spannvorrichtungen mitverdeckten oder versenktenSchrauben benutzen.

1

� Werkstücke beim Bohren sicher festspannen bzw. auf -legen . Lange Werkstückeunter stützen.� Vor dem Einschalten der Maschine Bohrfutterschlüsselabziehen.� Die Bohrmaschine nie ein-schalten, wenn der Bohrer aufdem Werkstück aufgesetzt ist.� Nicht an laufender Bohr -spindel vorbeigreifen.� Niemals bei laufender Ma -schine ein- oder ausspannen.� Bohrfutter oder Bohrer nie mitder Hand abbremsen.� Maschine nur bei Stillstandsäubern.

3

� Geeignete Spänehaken undggf. Handfeger benutzen.� Ringe, Ketten, Armbanduhrenoder ähnliche Gegenstände vorArbeitsbeginn ablegen.� Eng anliegende Kleidung tragen, Ärmel nach innen um-schlagen .� Niemals Handschuhe tragen.� Langes Haar schützen.� Beim Bohren spröder Werk-stoffe Schutzbrille benutzen.

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07/2019

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8685

Handbetriebene Scheren und Stanzen

Gefährdungen� Beim Umgang mit Scherenkann es zu Schnittverletzungenund Verletzungen durch Ansto-ßen an vorstehenden oder sichselbsttätig bewegenden Maschi-nenteilen kommen.

Schutzmaßnahmen� Maschinen sicher und leichtzugänglich aufstellen.� Zulässige Schnittleistung be-achten, verschlissene Messeraustauschen.� Geeignete Blechhebezeugeverwenden.� Arbeitsplatz von Abfällen freihalten.� Bei der Handhabung von Blechen schnittfeste Hand -schuhe tragen.

Zusätzliche HinweiseSchlagscheren� Gegengewicht am Messer -balken so ausbalancieren undunverschiebbar feststellen, dassdas bewegliche Obermessernicht selbsttätig niedergehenkann .� Schnittlinie auf ganzer Längedurch Schutzleiste oder Balken-niederhalter abdecken .

Handhebelscheren und Hand-hebelstanzen� Hochgestellte Hebel in Ruhe-stellung und gegen unbeabsich-tigtes Herabfallen sichern .� Bei der Aufstellung von Hebel-scheren auf eventuelle Quetsch-und Scherstellen, auch währenddes Schneidvorganges, achten.� Werkstück durch Niederhaltergegen Hochkanten sichern.

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07/2019

Weitere Informationen: Betriebssicherheitsverordnung DGUV Regel 100-500 Betreiben von ArbeitsmittelnDGUV Information 209-019 Sicherheitbei der Blechverarbeitung

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B 267

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Regel 100-500 Betreiben von ArbeitsmittelnDGUV Information 209-019 Sicherheitbei der BlechverarbeitungDIN EN 13985

Rundscheren� Kraftbetriebene Rundscherenan der Einlaufseite des Ober-messers mit Fingerabweiser ausrüsten .

Universalscheren� Werden beim Auslösen desSchneidevorgangs mehrereWerkzeuge gleichzeitig betätigt,sind die nicht benutzten Werk-zeuge gegen unbeabsichtigtesHineingreifen zu sichern . � Lange Werkstücke unter -stützen.

Beschäftigungs-beschrän kungen� Jugendliche über 15 Jahre dürfen nur unter Aufsicht einesFachkundigen und wenn es dieBerufsausbildung erfordert ankraftbetriebenen Scheren arbeiten.� Jugendliche unter 15 Jahre dür-fen nicht an diesen Maschinenbeschäftigt werden.

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8887

Kraftbetriebene Scheren

Gefährdungen� Beim Umgang mit Scherenkönnen Schnitte oder Quet-schungen insbesondere im Bereich der Hände auftreten.

Schutzmaßnahmen� Zulässige Schnittleistung be-achten, verschlissene Messeraustauschen. � Geeignete Blechhebezeugeverwenden.� Bei der Handhabung von Blechen schnittfeste Schutz-handschuhe tragen.

Zusätzliche HinweiseTafelscheren� Schnittlinie sowie Stempel-oder Balkenniederhalter aufganzer Länge durch Schutzleisteoder Schutzgitter abdecken . � Hub der Niederhalter so geringwie möglich einstellen und derjeweils zu schneidenden Material -dicke anpassen .� Unter dem Tisch liegende Hebel und Gestänge gegen un-beabsichtigtes Betätigen undEinrücken sichern.� Nur abgedeckte Fußschalteranschließen bzw. verwenden.� Auf ordnungsgemäße Funktionder Nachschlagsicherung achten.

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2

� Bei unumgänglichen Arbeitenan oder von der Rückseite auchhier entsprechende Schutzvor-richtung anbringen. Gefahren -bereiche absperren und Einrück -hebel festlegen oder Maschineausschalten.� Umrüst- und Reparatur ar bei -ten niemals an laufender Maschine durchführen. Einrück-hebel festlegen oder Auslöse-schalter sichern.� Beleuchtung der gesamtenSchnittlinie.� Vermeidung des Herunter -fallens der Bleche auf der Rück -seite (Lärmschutz).

07/2017

B 268

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9089

Rundmaschinen Walzen B 270

Gefährdungen� Kleidung und Schutzhand-schuhe können von den Walzenerfasst und eingezogen werdenund es kann insbesondere imBereich der Hände zu schwerenVerletzungen kommen.

07/2015

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45

� Bei handbetriebenen Rund -maschinen muss das Zahnrad-paar neben der Handkurbel mit einer Abdeckung versehensein .� Kraftbetriebene Rundmaschi-nen sind mit Handschutzein -richtungen in Form von Schaltern ohne Selbsthaltung und Not-Halt-Befehlseinrichtungen auszurüsten (Betätigung evtl.über Reißleine oder Fuß -schalter ).� Kraftbetriebene Rundmaschi-nen mit Spannhubbegrenzungvon 8 mm oder Zweihandschal-tung oder Drei-Stufen-Sicher-heitsschalter ausrüsten.� Soweit möglich, Handabweiser,z.B. Stangen, Abdeckblecheusw., vorsehen.� Bei der Aufstellung von Rundmaschinen auf möglicheQuetsch- und Scherstellen –auch während des Biegevor -ganges – achten.� Niemals Handschuhe tragen.Unterarmschutz mit Schutz derHandflächen empfohlen.

Beschäftigungs -beschränkungen� Jugendliche über 15 Jahre dürfen nur unter Aufsicht einesFachkundigen und wenn es dieBerufsausbildung erfordert ankraftbetriebenen Rundmaschi-nen arbeiten.� Jugendliche unter 15 Jahre dürfen nicht an diesen Maschi-nen beschäftigt werden.

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3

Schutzmaßnahmen� Verkleidung der Antriebszahn-räder nicht entfernen .� Bei Rundmaschinen mit aus-schwenkbaren Oberwalzen darfdie Verkleidung der Zahnräderschwenkbar sein .2

1

Weitere Informationen: Betriebssicherheitsverordnung DGUV Information 209-019 Sicherheitbei der Blechverarbeitung

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Information 209-019 Sicherheitbei der Blechverarbeitung

� Bei Langabkant- und Schwenk-biegemaschinen ist bei einerZweimannbedienung der Zu-stimmungsfußschalter zwingenderforderlich, sofern keine Ab -sicherung durch Laserstrahlenvorhanden ist.� Bei einer Mehrpersonen -bedienung an kraftbetriebenen Abkantbänken ist für jede Person eine Abschaltmöglichkeitvorzusehen.

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3

� Für komplizierte Biegevor -gänge Arbeitsabläufe planenund festlegen, um Handver -letzungen zu vermeiden.� Zulässige Biegeradien beachten.� Zum Verstellen der Werk -stückauflagen nicht unter dasWerkzeug greifen.

Beschäftigungs -beschränkungen� Jugendliche über 15 Jahre dürfen nur unter Aufsicht einesFachkundigen und wenn es dieBerufsausbildung erfordert ankraftbetriebenen Abkantbänkenarbeiten.� Jugendliche unter 15 Jahre dürfen nicht an diesen Maschi-nen beschäftigt werden.

9291

AbkantbänkeB 272

07/2017

1

Gefährdungen� Bei Arbeiten an Abkantbänkenkönnen Hände oder Finger ein-gequetscht oder abgeschert werden.

Schutzmaßnahmen� Maschinen standsicher auf-stellen.� Die Maschinen so aufstellen,dass während des Abkantvor-ganges keine Quetsch- undScherstellen entstehen.� Bei handbetriebenen Abkant-bänken müssen das Gegen -gewicht und dessen Bahn ver -kleidet sein .1

� Bei kraftbetriebenen Abkant-bänken sind mögliche Quetsch-und Scherstellen zwischen Maschinenständer und Biege-wange mit Abweisblechen zuverkleiden .� Kraftbetriebene Abkantbänkesind mit Sicherheitseinrich -tungen, z.B. Fußschalter ohneSelbsthaltung und Not-Aus-Schalter, auszurüsten. Als Fuß-schalter ist ein Drei-Stufen- Sicherheitsschalter von Vorteil

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungVerordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeLärm- und Vibrations-Arbeitsschutz -verordnungBGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionDGUV Regel 100-500 Betreiben von ArbeitsmittelnDGUV Information 209-002 Schleifen

� Schutzhaube und Werk -stückauflage entsprechend der Schleifkörperabnutzung regelmäßig nachstellen .� Schutzbrille bzw. Gesichts-schutz und Gehörschutz benutzen.

Zusätzliche Hinweise fürHandschleifmaschinen� Zum Aufspannen nur gleichgroße, zur Maschine gehörendeSpannflansche verwendenund mit Spezialschlüssel aufspannen. Probelauf durchführen.� Handschleifmaschinen nur mitSchutzhauben verwenden .� Bei zylindrischen Schleiftöp-fen (Topfscheiben) Schutzringder Abnutzung entsprechendnachstellen.� Maschinen stets beidhändigführen. Schleifgeschwindigkeitnicht durch starkes Andrückenvermindern.� Werkstück vor dem Bearbeitensicher festlegen.� Beim Arbeiten sicheren Stand-platz einnehmen.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

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≤ 5 mm

≤ 3 mm

≤ 65°≤ 90°

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9493

Schleifmaschinen

Gefährdungen� Personen können von weg -fliegenden Teilen und zersprin-genden Schleifkörpern getroffenwerden. � Die Augen sind durch Schleif-funken besonders gefährdet.

Schutzmaßnahmen� Nur gekennzeichnete Schleif-maschinen und Schleifkörperverwenden.� Zulässige Arbeitshöchstge-schwindigkeit entsprechend derKennzeichnung beachten.� Entsprechend der auszufüh-renden Arbeit den richtigenSchleifkörper auswählen.

� Vor dem Aufspannen Klang-probe vornehmen.� Schleifkörper ordnungsgemäßaufspannen und gleich große,zur Schleifmaschine gehörendeSpannflansche verwenden. Der Mindestdurchmesser derSpannflansche richtet sich nachdem Bohrungsdurchmesser imSchleifkörper. Gegebenenfallselastische Zwischenlagen verwenden.� Schleifkörper und Spannwerk-zeuge auf erkennbare Mängelüberprüfen. Probelauf durch -führen; dabei sich seitlichaußerhalb des Gefahren -bereiches aufhalten.

� Drehzahl der Maschine mit derzulässigen Umdrehungszahl desSchleifkörpers vergleichen; siedarf nicht höher sein als die desSchleifkörpers.� Schleifwerkzeuge, die nicht für alle Einsatzzwecke geeignetsind, müssen mit entsprechen-den Verwendungseinschränkun-gen (VE) gekennzeichnet sein.� Schleifkörperbohrungen nichtdurch Reduzierringe oder Ver gießen verkleinern.� Wechseln bzw. Aufspannenvon Schleifkörpern nur vonunterwiesenen Personen ausführen lassen.� Schleifscheiben nicht uber dasVerfallsdatum hinaus benutzen.

07/2019

B 273

Hersteller, Lieferer, Einführer, Warenzeichen

Maße, Werkstoffbezeichnung, Verwendungseinschränkungen

Benennung

Abmessungen Einsatzgebiet

Rückverfolgbar-keits-Code

Konformitäts-erklärung

Härte Arbeitshöchst -geschwindigkeit

Korn max. zulässigeDrehzahl

Anforderung an die Kennzeichnung (beispielhafte Darstellung)

Verfallsdatum (z.B.V06/202

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungVerordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeLärm- und Vibrations-Arbeitsschutz -verordnung DGUV-Regel 100-500 Betreiben von Arbeitsmitteln

Schutzmaßnahmen� Handtrennschleifmaschinenmüssen mit Schutzhauben aus-gerüstet sein .� Zum Aufspannen nur gleichgroße, zur Maschine gehörendeSpannflansche verwenden und mit Spezialschlüssel aufspannen .Empfehlung: mindestens 41 mmDurchmesser! Vor dem Aufspan-nen Klangprobe durchführen.� Werkstücke vor dem Bear beiten sicher festlegen .Beim Arbeiten sicheren Stand-platz einnehmen.� Maschine stets beidhändigführen – nicht verkanten!� Trennscheiben nicht zum Seitenschleifen verwenden.� Schutzbrille und Gehör-schutz benutzen.� Wenn gesundheitsgefähr -dende Stäube entstehen, Atem-schutz verwenden.� Richtige Trennscheibe ent -sprechend der auszuführendenArbeit auswählen.� Drehzahl der Schleifmaschinemit zulässiger Umdrehungszahlder Trennscheibe vergleichen.Sie darf nicht höher sein als dieder Trennscheibe.� Schleifwerkzeuge, die nicht füralle Einsatzzwecke geeignetsind, müssen mit entsprechen-den Verwendungseinschränkun-gen (VE) gekennzeichnet sein.� Schleifscheiben nicht uber dasVerfallsdatum hinaus benutzen.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

1

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1

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9695

Handtrennschleifmaschinen

Gefährdungen� Personen können von weg -fliegenden Teilen getroffen werden.� Trennscheiben können durchVerkanten zerspringen und zuVerletzungen führen.

Kennzeichnung� Nur gekennzeichnete Schleif-maschinen und Trennscheibenverwenden.� Zulässige Arbeitshöchst -geschwindigkeit entsprechendder Kennzeichnung beachten.

07/2019

B 274

Anforderung an die Kennzeichnung (beispielhafte Darstellung)

Hersteller, Lieferer, Einführer, Warenzeichen

Maße, Werkstoffbezeichnung, Verwendungseinschränkungen

Benennung

Abmessungen Einsatzgebiet

Rückverfolgbar-keits-Code

Konformitäts-erklärung

Härte Arbeitshöchst -geschwindigkeit

Korn

2

2

Ordnungsgemäß aufgespannte Trennscheibe bis 230 mm Außendurchmesser

Trennscheibe

max. zulässigeDrehzahl

Verfallsdatum (z.B.V06/202

2)

Page 50: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: Gefahrstoffverordnung Verordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorge TRGS 519 Asbest: Abbruch-, Sanierungs-oder Instandhaltungsarbeiten BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder Prävention DGUV Regel 112-190 Benutzung vonAtemschutzgeräten DGUV Information 201-012 Verfahren mit geringer Exposition gegenüber Asbest bei Abbruch-, Sanierungs- undInstandhaltungsarbeiten

� Keine Schuttrutschen ver -wenden. Material nicht werfen,sondern von Hand oder mit Hebezeug transportieren.� Bei Arbeiten an Außenwand-bekleidungen Planen oder Folienzum Auffangen und Sammelnherabfallender Bruchstücke auslegen.� Nach dem Entfernen der As-bestzementprodukte Untergrundgründlich absaugen oder feuchtreinigen.� Für Reinigungs- und andere Arbeiten mit Absaugung asbest-haltiger Materialien nur zugelas-sene und geprüfte Industrie-staubsauger oder Entstauber derStaubklasse H mit Zusatzanfor-derung „Asbest“ verwenden.� Ausgebaute Asbestzementpro-dukte nicht wieder verwenden.� Asbestabfälle nicht zerkleinern.

Persönliche und hygienischeSchutzmaßnahmen� Schutzanzug (mindestens EG-Kat.III, Typ 5) und Atemschutzmindestens mit Partikelfilter P2oder partikelfiltrierende Halb-maske FFP2 verwenden.� Schutzkleidung bei Arbeits-unterbrechungen absaugen.� Schutzkleidung und Atem-schutz im Freien ablegen, umVerschmutzung der Unterkünftezu vermeiden.� Chemikalienschutzanzüge(ugs. Einweganzüge) nachSchichtende in besonders gekennzeichneten Behälternsammeln.

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� Straßenkleidung getrennt vonArbeitskleidung aufbewahren.� Bei ArbeitsunterbrechungenHände sorgfältig reinigen, nachArbeitsende gründlich duschen.� In Arbeitsbereichen nicht essen, trinken oder rauchen.

Zusätzliche Hinweise zu Arbeiten auf Dächern� Bei Arbeiten auf Wellplatten-dächern lastverteilende Belägeoder Laufstege benutzen.� Bei Absturzgefahr entspre-chend GefährdungsbeurteilungAbsturzsicherungen vorsehen.� Nach Arbeiten an DächernDachrinnen reinigen und an-schließend spülen.

Zusätzliche Hinweise für Arbeiten in Innenräumen� Arbeitsräume geschlossen halten.� Nach Beendigung der Arbeitensämtliche Oberflächen gründlichabsaugen und feucht wischen.� Vor Freigabe des Raumes einen mindestens 30-fachenLuftwechsel durchführen.� Können die Asbestzementpro-dukte nicht zerstörungsfrei aus-gebaut werden, sind Raumab-schottung und Unterdruckhal-tung erforderlich. Außerdem istmindestens eine Einkammer-schleuse als Verbindung zum Arbeitsbereich zu verwenden.� Benutzte Arbeitsmittel, z.B. Ge -rüste, durch Absaugen reinigen.

Zusätzliche Hinweise zur Abfallbehandlung� Ausgebaute Asbestzementpro-dukte in geeigneten Behälternwie reißfesten Kunststoffsäcken,Big-Bags, geschlossenen odermit Planen abgedeckten Contai-nern sammeln, lagern undentsorgen.� Behälter kennzeichnen undgegen den Zugriff Unbefugter sichern. � Asbestzementabfälle nur aufdafür zugelassenen Deponienstaubfrei einlagern.� Bei der Deponie Erkundigun-gen über weiter gehende Forde-rungen einholen.

Prüfungen� Für Tätigkeiten mit AZ-Produk-ten ist mindestens eine Sach-kunde nach TRGS 519 Anlage 4erforderlich.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Beschäftigungs -beschrän kungen� Beim Umgang mit Asbest -zementprodukten dürfenJugend liche sowie werdendeund stillende Mütter nicht beschäftigt werden.

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9897

Asbestzementprodukte

Gefährdungen� Asbestfasern können bis in dieAlveolen der Lunge eingeatmetwerden und eine Asbestose,Lungenkrebs oder ein Pleurame-sotheliom (Tumor des Bauch-und Rippenfells) auslösen.

Allgemeines� Von stark gebundenen Asbest-zementprodukten gehen im ein-gebauten Zustand in der Regelkeine Gefahren aus. � Werden dagegen Asbest -zementprodukte angebohrt, zerschlagen oder unsachgemäßgereinigt, können erhebliche Fasermengen freigesetzt werden.� Die Bearbeitung mit ober -flächenabtragenden Geräten,wie z.B. Abschleifen, Hoch- undNiederdruckreinigen oder Abbür-sten, ist deshalb unzulässig. � Reinigung und Überholungs -beschichtung nur zulässig beibeschichteten Asbest zement-Wandbekleidungen, nicht aufDächern.

SchutzmaßnahmenTechnische und organisato -rische Schutzmaßnahmen� Tätigkeiten mit Asbestzement-produkten sind der Aufsichtsbe-hörde und der Berufsgenossen-schaft schriftlich anzuzeigen.� Gefährdungsbeurteilung mitArbeitsplan aufstellen und zusammen mit der Anzeige derzuständigen Behörde (z.B. Gewerbeaufsichtsamt) vorlegen.� Angaben z.B. über:− Art und Dauer der Arbeiten,− Arbeitsablauf und vorgesehene

technische Schutzmaßnahmen,− persönliche Schutzaus rüs -

tungen,− Dekontamination der

Beschäftigten,− Abfallbehandlung und

Entsorgung.� Betriebsanweisung aufstellenmit Angaben z.B. über:− Arbeitsbereiche, Arbeitsplatz,

Tätigkeit,− Gefahren für Mensch und

Umwelt,− Schutzmaßnahmen, Verhal-

tensregeln und hygienischeMaßnahmen,

− Verhalten im Gefahrfall,− Erste Hilfe,− sachgerechte Entsorgung.� Beschäftigte anhand der Betriebsanweisung unterweisen.� Jugendliche dürfen auch fürAusbildungszwecke nicht in Bereichen mit Asbestgefährdungbeschäftigt werden.� Arbeiten mit anderen Gewer-ken koordinieren, um zu vermei-den, dass Unbeteiligte gefährdetwerden.� Arbeitsbereiche abgrenzenund mit Warnschildern kenn-zeichnen .� Die Arbeiten sind unter Leitungeines sachkundigen Aufsicht -führenden auszuführen (Sach-kundenachweis). Dieser musswährend der Arbeiten ständiganwesend sein.� Beschichtete AZ-Wandbeklei-dungen mit drucklosem Wasser-strahl bzw. entspanntem Wasserund weich arbeitenden Geräten(z.B. Schwamm) reinigen .� Befestigungen sorgfältig lösen. Bauteile möglichst zer -störungsfrei ausbauen und nichtaus Überdeckungen oder überKanten ziehen.� Befestigungsmittel, Bruch-und Kleinteile, Dichtungsschnüreusw. in Behältern sammeln. Behälter kennzeichnen.

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07/2019

C 311

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10099

Mineralwolle-Dämmstoffe Glaswolle, Steinwolle, Schlackenwolle

Gefährdungen� Seit 1996 werden Mineral -wolle-Dämmstoffe hergestellt,die nicht als krebserzeugendgelten. � Auch beim Umgang mit neuenProdukten kann es durch gröbereFasern (Faserbruch stücke) zuHaut-, Augen- oder Atemwegs -reizungen kommen.

Allgemeines� Seit dem 01.06.2000 dürfen in Deutschland nur noch KMF-Dämmstoffe produziert und verarbeitet werden, die nach der Gefahrstoffverordnung alsunbedenklich (frei von Krebs -verdacht) gelten.

SchutzmaßnahmenTechnische und organisato -rische SchutzmaßnahmenEs sind folgende Mindestmaß-nahmen zu beachten:� Vorkonfektionierte oder kaschierte Mineralwolle-Dämm-stoffe bevorzugen.� Verpackte Dämmstoffe erst am Arbeitsplatz auspacken.� Material nicht werfen.� Für gute Durchlüftung am Arbeitsplatz sorgen. � Das Auf wirbeln von Staub vermeiden.� Auf fester Unterlage mit Messer und Schere schneiden.� Keine schnell laufenden, motorbetriebenen Sägen ohneAbsaugung verwenden.� Arbeitsplatz sauber halten, regelmäßig reinigen. Staub -saugen statt kehren.� Verschnitte und Abfälle in geeigneten Behältnissen, z.B.Plastiksäcken, sammeln. BeimVerschließen der Säcke die Luftnicht herausdrücken.

� Eingebaute Dämmstoffe mög-lichst zerstörungsfrei ausbauen.

Persönliche und hygienischeSchutzmaßnahmen� Locker sitzende, geschlosseneArbeitskleidung und ggf. Hand-schuhe tragen.� Bei starker Staubentwicklungoder Überkopfarbeiten Schutz-brille benutzen. Zum Schutz vorAtemwegsreizungen vorsorglichHalbmaske mit P1-Filter oderpartikelfiltrierende HalbmaskeFFP 1 tragen.� Bei empfindlicher HautSchutzcreme oder Schutzlotionverwenden.� Nach Beendigung der ArbeitenStaub abwaschen.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

07/2017

C 319

Weitere Informationen: GefahrstoffverordnungVerordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeBGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder Prävention TRGS 500 Schutzmaßnahmen: Mindeststandards DGUV-Regel 112-190 Benutzung vonAtemschutzgeräten Handlungsanleitung Umgang mit Mineralwolle-Dämmstoffen Abr. Nr. 341

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Weitere Informationen: GefahrstoffverordnungVerordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeBGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionTRGS 500 Schutzmaßnahmen: Mindeststandards TRGS 521 Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten mit alter Mineralwolle TRGS 558 Tätigkeiten mit Hochtempe ra -turwolle DGUV-Regel 112-190 Benutzung vonAtemschutzgeräten Handlungsanleitung „Umgang mit Mineralwolle-Dämmstoffen“ Abr. Nr. 341

� Für gute Durchlüftung am Arbeitsplatz sorgen.� Aufwirbeln von Staub ver -meiden.� Arbeitsplatz sauber halten undregelmäßig mit Staubsauger reinigen.� Stäube mit Industriestaub -sauger (mindestens Kategorie M)aufnehmen bzw. feucht reinigen,nicht mit Druckluft abblasenoder trocken kehren.� Während der Arbeit Funktionund Absaugleistung des Ent-staubers kontrollieren.� Abfälle am Entstehungsortmöglichst staubdicht verpackenund kennzeichnen. Für denTransport geschlossene Behält-nisse (z.B. Tonnen, reißfeste Säcke, Big-Bags) verwenden.� Locker sitzende, geschlosseneArbeitskleidung und z.B. nitril-beschichtete Baumwollhand-schuhe tragen.� Nach Beendigung der ArbeitStaub auf der Haut mit Wasserabspülen.� Bei empfindlicher Haut nachder Hautreinigung Hautpflege-mittel verwenden.� Betriebsanweisung erstellen.� Beschäftigte unterweisen.

Expositionskategorie E2� Für Tätigkeiten mit geringer bismittlerer Staubexposition, z.B.Arbeiten an Wärmeverbundsys-temen mit Freilegen des Dämm-stoffes, Demontage thermischbelasteter Anlagenteile im Freienvon nicht mehr als 20 m2.

Maßnahmen� Alle Maßnahmen der Expo -sitionskategorie E1 ergreifenund zusätzlich:� Faserstäube direkt an der Aus-tritts- oder Entstehungsstelle er-fassen, soweit dies möglich ist.� Für Reinigungsarbeiten In -dustriestaubsauger (mindestensStaubklasse M) verwenden.� Entstauber bzw. Industrie-staubsauger regelmäßig wartenund instandhalten.

� Begrenzung der Anzahl der Beschäftigten durch organisato-rische Schutzmaßnahmen.� Den Beschäftigten auf Wunschpersönliche Schutzausrüstungzur Verfügung stellen:− Atemschutz:

− Halb-/Viertelmaske mit P2-Filter oder

− partikelfiltrierende Halb -maske FFP2 oder

− Filtergerät mit Gebläse TM 1P,− Schutzbrille insbesondere bei

Überkopfarbeiten,− Schutzanzug Typ 5.� Arbeitsmedizinische Vor sorgeanbieten.� Arbeitsbereiche abgrenzenund kennzeichnen.� Schwer zu reinigende Gegen-stände oder Einrichtungen mitFolien abdecken.� Rauch-/Schnupfverbot am Arbeitsplatz, Verbot der Nahrungsaufnahme.� Waschmöglichkeit vorsehen.

Expositionskategorie E3� Für alle Tätigkeiten mit hoherbis sehr hoher Staubexposition,z.B. umfangreichere Sanierungs-maßnahmen mit Demontage desDämmstoffes, Demontage vonthermisch belasteten Anlagenoder Anlagenteilen in engen,schlecht belüfteten Räumen.

Maßnahmen� Alle Maßnahmen der Expo -sitonskategorie E1 und E2 ergreifen und zusätzlich:� Beschäftigungsbeschränkungfür Jugendliche und Schwangere.� Persönliche Schutzausrüstungmuss getragen werden:− Atemschutz:

− Halb-/Viertelmaske mit P2- Filter oder

− partikelfiltrierende Halb -maske FFP2 oder

− Filtergerät mit Gebläse TM 1P,− Schutzbrille insbesondere bei

Überkopfarbeiten,− Schutzanzug Typ 5.

� Arbeitsmedizinische Vorsorgeveranlassen.� Schutzkleidung reinigen oderentsorgen.� Getrennte Umkleideräume fürStraßen- und Arbeitskleidung. � Waschraum mit Duschen(Schwarz-Weiß-Anlage) bereit-stellen.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

102101

Alte Mineralwolle-DämmstoffeGlaswolle, Steinwolle mit krebs verdächtigen Eigenschaften

C 320

Gefährdungen� Bei Demontage-, Abbruch-, Instandhaltungs- und Instand-setzungsarbeiten besteht grund-sätzlich ein Krebsverdacht,wenn die Mineralwolle-Produktevor dem Jahr 2000 eingebautwurden.

Allgemeines„Alte“ Produkte� Seit dem 1.6.2000 dürfen „alte“ Mineralwolle-Dämmstoffenicht mehr verwendet werden.Durch das Verwendungsverbotdarf es in Deutschland den Um-gang damit nur noch im Zugevon Demontage-, Abbruch-, Instandhaltungs- und Instand-setzungsarbeiten geben.

Bei solchen Arbeiten bestehtgrundsätzlich ein Krebsverdacht,wenn die Mineralwolle-Produktevor dem Jahr 2000 eingebautwurden.� Im Rahmen der Gefährdungs-beurteilung ermitteln, ob es sichbei der in Frage stehenden Mine-ralwolle um „alte“, also krebs-verdächtige Produkte handelt.� Tätigkeiten mit alten Dämm-stoffen in das Gefahrstoffver-zeichnis aufnehmen (einmaligunternehmensbezogen).� Die TRGS 521 liefert eine Auf -listung von Tätigkeiten mit denentsprechenden Expositions -kategorien. Die erforderlichenSchutzmaßnahmen bei diesenTätigkeiten sind gestaffelt undorientieren sich an der Höhe derFaserstaubbelastungen am Arbeitsplatz sowie der Dauerund Häufigkeit der Arbeiten.

Schutzmaßnahmen� Die Maßnahmen der jewei -ligen Expositionskategorie sindnachfolgend aufgeführt:

Expositionskategorie E1� Für Tätigkeiten mit keiner odernur sehr geringer Staubexposi-tion, z.B. Arbeiten an Innen -wänden (Trennwänden, Vorsatz-schalen) ohne Demontage desDämmstoffes, Öffnen einzelnerAbschnitte von weniger als 3 m2,Arbeiten an schwimmend ver -legtem Estrich mit Demontagevon weniger als 3 m2 Dämmstoff.

Maßnahmen� Material nicht reißen.� Motorgetriebene Sägen nurmit Absaugung beim Ausbauverwenden.� Ausgebautes Material nichtwerfen.

07/2017

Page 53: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: Biostoffverordnung Verordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeTRBA 400 Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung und für dieUnterrichtung der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeits-stoffenTRBA 500 Grundlegende Maßnahmenbei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen DGUV Information 201-028 Gesundheits-gefährdungen durch Biostoffe bei derSchimmelpilzsanierung

Schutzmaßnahmen� Allgemeine Hygienemaß -nahmen umsetzen:− Waschgelegenheit, Umkleide-

und Aufenthaltsmöglichkeitenzur Verfügung stellen,

− Arbeitskleidung und persön -liche Schutzausrüstung vonder Straßenkleidung getrenntauf bewahren,

− Pausenräume nicht mit ver-schmutzter Arbeitskleidung/persönlicher Schutzausrüs-tung betreten.

� Einsatz staubarmer Arbeits -verfahren:− mit Schimmelpilzen befallene

Oberflächen vor dem Ent -fernen mit einem Industrie -staubsauger der Staubklasse H absaugen oder feucht ab -wischen,

− Verwendung von Maschinenund Geräten mit wirksamer Absaugung,

− bei manuellem Abtrag (z.B.von Tapete oder bei Stemm -arbeiten): Auftrag sporen -bindender Mittel, z.B. Tiefen-grund, Kleister, Wasserglas.Beim Auftrag ist darauf zu achten, dass möglichst wenigSporen aufgewirbelt werden,z.B. Auftrag durch Rollen.

� Ab Gefährdungsklasse 2a eine räumliche Trennung vonbelas teten und unbelasteten Bereichen (Schwarz/Weiß- Trennung) vor sehen, ab Gefähr dungsklasse 2b ist zusätzlich eine Personen -schleuse erforderlich. � Ab Gefährdungsklasse 2btech nische Lüftungsmaß -nahmen mit einem mindestens15-fachen Luftwechsel pro Stunde vorsehen.� Reinigung der Arbeitsbereichemit Industriestaubsaugern der Staubklasse H, glatte Ober-flächen feucht abwischen.� Persönliche Schutzausrüstungverwenden:− bei Feuchtarbeit: flüssigkeits-

dichte Schutzhandschuhe, − bei Arbeiten über Kopf,

Spritzwasser- oder hoherStaubentwicklung: Augen-/Gesichtsschutz,

− ab Gefährdungsklasse 2a:staubdichte Chemikalien -schutz anzüge (ugs. Einweg -anzüge),

− bei Tätigkeiten der Gefähr-dungsklassen 2a und 2b: Atemschutz mit P2-Filter,

− bei Tätigkeiten der Gefähr -dungs klasse 3: Vollmasken mit P3-Filter, Empfehlung: Gebläse unterstütze Atem-schutzgeräte.

erhöht hoch

Dauer der Tätigkeit

< 2 h > 2 h

Gefährdungs-klasse 2a

Gefährdungs-klasse 2b

Gefährdungs-klasse 3

sehr hoch

Zu erwartende Sporen- und Staubkonzentration bei den Tätigkeiten

� Tragezeitbegrenzungen fürpersönliche Schutzausrüstungbeachten.� Betriebsanweisung erstellenund die Beschäftigten unter -weisen.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Ermittlung der Gefährdungsklasse

Gefährdungs-klasse 1

104103

Schimmelpilze bei der Gebäudesanierung

Gefährdungen� Bei Abbruch-, Sanierungs-, Instandhaltungs- und Umbau -arbeiten an Gebäuden könnendie Beschäftigten in Kontakt zuBiostoffen, z.B. Schimmelpilzen,Bakterien oder Fäkalkeimen,kommen. � Schimmelpilze können sensi-bilisierend auf die Atemwegewirken und in Folge allergischeReaktionen auslösen.� Schimmelpilze können imRahmen ihres Stoffwechsels toxische Stoffe (Mykotoxine) bilden. Mykotoxine können sichin den Baustoffen anreichernund werden insbesondere beistaubintensiven Tätigkeiten (z.B. Abstemmen, Fräsen ohneAbsaugung) freigesetzt.

� Sensibilisierende und toxischeWirkungen werden sowohl vonvitalen als auch abgestorbenenSchimmelpilzen verursacht. � Das Infektionsrisiko durchSchimmelpilze ist bei der Gebäudesanierung von nach -rangiger Bedeutung.

Allgemeines� Bei einem Schimmelpilzbefallkönnen auch weitere Biostoffewie z.B. Bakterien (Aktinomyze-ten) und Milben vorhanden sein,die ebenfalls allergische Reak-tionen verursachen können. � Bei Schimmelpilzwachstum infolge von z.B. Leckagen inSchmutzwasserleitungen odernach Hochwasserereignissensind auch Gefährdungen durchFäkalkeime (Infektionserreger)und Parasiten zu berücksichtigen.

� Eine Aufnahme der Stoffe inden Körper kann über die Atem-wege (Einatmen von Stäubenund Aerosolen), über die Hautoder Schleimhäute (z.B. überVerletzungen der Haut oder auf-geweichte Haut bei Feucht -arbeit) oder den Mund erfolgen.� Die Gefährdung ist abhängigvon der Staub- und Sporenexpo-sition, die bei den Tätigkeiten zu erwarten ist sowie von der Dauer der Tätigkeit. Die Tätig-keitsdauer umfasst das Entfer-nen befallener Materialien unddie anschließende Reinigungdes Arbeitsbereiches. Über dieFaktoren Exposition und Dauerder Tätigkeit kann eine Gefähr-dungsklasse abgeleitet werden,aus der sich die erforderlichenSchutzmaßnahmen ergeben.

07/2019

C 323

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Weitere Informationen: Biostoffverordnung Verordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorge TRBA 500 Grundlegende Maßnahmenbei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen DGUV Information 201-031 Gesund -heitsgefährdung durch Taubenkot

� Abfälle in dicht schließendenBehältern, z.B. Spannring -fässern, sammeln.� Bei erhöhter Exposition eineräumliche Trennung von belaste-ten und unbelasteten Bereichen(Schwarz/Weiß-Trennung) mitZutritt über Personenschleusevorsehen.� Persönliche Schutzausrüstungverwenden:− Grundausstattung: flüssig-

keitsdichte Schutzhand -schuhe, abwaschbare Sicher-heitsstiefel, staubdichte Ein-wegschutzanzüge, Atemschutzmit Partikelfilter P2,

− bei Tätigkeiten mit Spritz -wasserbildung wasserdichteEinwegschutzkleidung und gebläseunterstützte Vollmaskenverwenden,

− bei erhöhter Exposition gebläseunterstütze Vollmaskemit P3-Filter einsetzen,

− Tragezeitbegrenzungen fürpersönliche Schutzausrüstungbeachten,

− Betriebsanweisung erstellenund die Beschäftigten unter-weisen.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

� Eine Aufnahme der Biostoffe inden Körper kann über die Atem-wege (Einatmen von Stäubenund Aerosolen), über die Hautoder Schleimhäute (z.B. überVerletzungen der Haut oder auf-geweichte Haut bei Feucht -arbeit) oder den Mund erfolgen.

Schutzmaßnahmen� Allgemeine Hygienemaß -nahmen umsetzen:− Waschgelegenheit, Umkleide-

und Aufenthaltsmöglichkeitenzur Verfügung stellen,

− Arbeitskleidung und persön-licher Schutzausrüstung vonder Privatkleidung getrenntaufbewahren,

− Pausenräume nicht mit ver-schmutzter Arbeitskleidung/persönlicher Schutzausrüs-tung betreten.

� Einsatz staubarmer Arbeits -verfahren:− Taubenkot nicht mit Besen,

Bürsten oder Hochdruck -reinigern entfernen,

− Industriesauger der Staub -klasse H verwenden,

− wenn der Taubenkot durch Abschaben vom Untergrundgelöst werden muss, Materialzunächst befeuchten, um eineStaubfreisetzung zu unter -binden.

106105

Verunreinigung durch TaubenC 324

Gefährdungen� In Taubenkot sind Mikro -organismen (Bakterien, Pilze)ent halten, die Infektions -erkrankungen und Allergien verursachen können. � Krankheitserreger könnenauch am Gefieder anhaften undbeim Aufflattern der Tiere in die Luft gelangen. � Durch Parasiten, z.B. Tauben -zecken oder Taubenmilben, können allergische Reaktionenverursacht werden. � Von Taubenkot geht darüberhinaus eine reizende bzw. ätzende Wirkung auf Haut undSchleim häute aus.

Allgemeines� In Dachböden, leer stehendenGebäuden, an Fassaden, Brückenund Industrieanlagen befindensich häufig Aufenthaltsorte undNistplätze von Tauben, die mitTaubenkot, Federn und Parasitenverunreinigt sind. � Bei Reinigungs- oder Wartungs-arbeiten in diesen Bereichenkönnen die Beschäftigten gegen-über krankheitserregendenMikroorganismen (Biostoffen)exponiert sein. Eine erhöhte Gefährdung besteht insbeson-dere bei Tätigkeiten, die zu einerFreisetzung von Stäuben undAerosolen führen.

� Werden Arbeiten in Bereichendurchgeführt, die mit Taubenkotverunreinigt sind, bei denen dieBeschäftigten damit aber nicht in Kontakt kommen (z.B. bei Begehungen), sind allgemeineHygienemaßnahmen aus -reichend.� Werden Tätigkeiten in Arbeits-bereichen durchgeführt, die starkmit Taubenkot kontaminiert sindund bei denen Kontakt zu demMaterial besteht, müssen dieBereiche vor Beginn der Tätig -keiten mit geeigneten Methodengereinigt und danach ggf. desin-fiziert werden.

07/2015

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Prüfungen� Beim Einsatz von nichtbauart-geprüften Arbeitsmitteln (z.B. Eigenbau von Konsolen, Deck-stühlen, Deckleitern) sind Fest -legungen in der Gefährdungs-beurteilung zu treffen.

Arbeitsmedizinische Vor sorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Regel 112-198 Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen AbsturzDIN 4420-1

2

108107

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaß -nahmen an der Traufe und amGiebel können zu Absturz -unfällen führen.

� Eventuell vorhandene Gefahrstoffe bei imprägniertemReet können zu Erkrankungen führen.

Schutzmaßnahmen� Bei Umdeckung und Neuein-deckung von Reetdächern sindDachfanggerüste vorzusehen .� Für Arbeitsplätze auf demDach sind geeignet: − Deckstühle und Deckleitern

mit mindestens 2 Einstech -dornen verwenden ,

− Konsolenkonstruktionen mitLaufbohle (Deckbäume sindwegen der geringen Stand -fläche nicht empfehlenswert).

� Einstechdorne von Deck -stühlen, Deckleitern und Kon -solenkonstruktion nur überDachlatten, nicht über den Deck-draht hängen.� Persönliche Schutzausrüstunggegen Absturz (PSAgA) nur ver-wenden, wenn − Absturzsicherungen (Seiten-

schutz) oder– Auffangeinrichtungen (Fang -

gerüste, Dachfanggerüste) ausarbeitstechnischen Gründennicht möglich sind.

� Der Vorgesetzte hat dieAnschlag einrichtungen festzule-gen und dafür zu sorgen, dassdie PSAgA benutzt wird.� In der Regel ist der Einsatz vonPSAgA nicht möglich, da kein geeigneter Anschlagpunkt aufdem Dach vorhanden ist oderbefestigt werden kann.� Beim Einbau von imprägnier-tem Reet Hautschutzmittel verwenden.� Beim Abriss von Reet Atem-schutzmaske (Partikelfilter) und Schutzanzug benutzen (Belastung durch Staub und biologische Ein lagerungen).

1

2

07/2019

C 341

1

Dachdeckung mit Reet

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Weitere Informationen: ArbeitsstättenverordnungBetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Regel 101-011 Einsatz von Schutznetzen (Sicherheitsnetzen)DGUV Regel 112-198 Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen AbsturzDGUV Information 201-023 Sicherheitvon Seitenschutz, Randsicherungenund Dachschutzwänden als Absturz -sicherungen bei BauarbeitenDGUV Information 201-024 Montage von Profiltafeln und Porenbetonplatten

�Dachausschnitte, z.B. fürLichtkuppeln, unter Absturz -sicherung herstellen und gegenHineinstürzen von Personen sichern, z.B. durch trittsichereAbdeckungen oder Netzkon-struktionen.�Können aus arbeitssicherheits-technischen Gründen und bau-lichen Gegebenheiten− Seitenschutz oder Rand -

sicherungen,− Fanggerüste oder Schutznetzeund− Dachfanggerüste oder

Dachschutzwändenicht verwendet werden, kannunter Berücksichtigung der Bewertung der Gefährdung nach Art und Dauer der Tätigkeit PSAgA verwendet werden, wenn geeignete Anschlagein-richtungen vorhanden sind.� PSA gegen Absturz nur an geeig -neten Anschlageinrichtungenbefestigen. Anschlagmöglichkeiten an Teilenbaulicher Anlagen können zurBefestigung genutzt werden,wenn deren Tragkraft für einePerson von 9 kN einschließlichden für die Rettung anzusetzen-den Lasten nach gewiesen ist.

�Der Unternehmer oder einfachlich geeigneter Vorgesetzterhat die Anschlageinrichtungenfestzulegen und dafür zu sorgen,dass die PSA gegen Absturz be-nutzt wird.

Rand sicherungen�Randsicherungen nur bis zu einem Neigungswinkel der Dach-und Deckenflächen von ≤ 22,5°einsetzen.�Nur Systeme verwenden, fürdie ein Brauchbarkeitsnachweisvorliegt.�Vor der Montage statische undkonstruktive Voraussetzungender Befestigungspunkte am Bauwerk klären.�Montage gemäß Aufbau- undVerwendungsanleitung des Herstellers.�Auf-, Um- und Abbau nur vonbesonderen Arbeitsplätzen ausvornehmen, z.B. Hubarbeits -bühne, Fahrgerüst.�Randsicherungspfosten müssen senkrecht stehen; ausbaulichen Gründen Neigungenbis 45° möglich .�Wenn Randsicherungen aufdem Dach stehen, müssen siesenkrecht aufgebaut sein.

1

1≤ 45°

≤ 1,0 m

≤ 100 mm

Schutznetz

≥ 1,5 man der tiefstenStelle des ober-sten Randseilesdes Schutznetzes

0°�Abstand der Randsicherungs-pfosten max. 10 m.�Oberkante des Schutznetzes inFeldmitte höher als 1,50 m.� Tiefster Punkt des durchhän-genden Schutznetzes unter derAbsturzkante max. 1,0 m.�Horizontaler Abstand zwischenSchutznetz und Bauwerk max.100 mm.�Schutznetze so untereinanderverbinden, dass keine Zwischen-räume > 10 cm auftreten.�Schutznetz im unteren Bereichmindestens alle 75 cm an Bau-teilen (z.B. gespanntes Seil) befestigen.

Arbeitsmedizinische Vor sorge�Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

110109

Dachdeckung mit Profilblechen

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaß -nahmen an den Gebäudeaußen -kanten und nach innen könnenAbsturzunfälle zur Folge haben.Nasses oder mit Raureif über -zogenes Blech kann zu Sturzun-fällen führen. Bei Arbeiten in derNähe elektrischer Freileitungenkann es zu einem Stromschlagkommen.

Schutzmaßnahmen�Bei Transport, Lagerung undVerlegung folgendes beachten:− Verlegearbeiten nur unter

Aufsicht einer fachkundigen Person ausführen lassen,

− schriftliche Montagean -weisung mit Angaben zur Ver-legerichtung und Befestigungerstellen und auf der Baustellebereithalten,

− den Gefahrenbereich unter-halb der Verlegearbeiten ab-sperren und kennzeichnen,

− Aufstiege zum Arbeitsplatz aufdem Dach über Treppen oderTreppentürme gewährleisten,

− bei Lagerung paketierter Bleche auf dem Dach Trag -fähigkeit der Unterkonstruk-tion berücksichtigen,

− geöffnete Pakete und einzelneBleche gegen Abheben durchWind sichern, bei böigem undstarkem Wind die Arbeiten ein-stellen,

− lösen der Anschlagmittel nurvon sicherem Standplatz aus.

Absturz sicherungen�Absturzsicherungen an Ge -bäudeaußenkanten für Arbeits-plätze bei > 2,00 m Absturzhöhevorsehen, z.B. Seitenschutz,Fanggerüst, Randsicherungenoder in mind. 2,00 m Abstanddurch Absperrung, z.B. Geländer,Ketten, absperren; Trassier -bänder sind als Absperrung unzulässig.�Auffangeinrichtungen bei Ab sturzmöglichkeit ins Gebäude - innere vorsehen, z.B. Schutz -netze.�Verkehrswege mit Absturz -gefahr im Randbereich von Dächern, z.B. Ortgang, Traufe,und Öffnungen mit Seitenschutz sichern.

07/2019

C 342

Page 57: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: ArbeitsstättenverordnungBetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 2121 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz – Allgemeine AnforderungenDGUV Regel 101-011 Einsatz von Schutznetzen (Sicherheitsnetzen)DGUV Regel 112-198 Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen AbsturzDGUV Information 201-054 Dach-, Zimmerer- und Holzbauarbeiten(im Entwurf)DIN 4074-1DIN EN 14081-1DIN EN 1995-1-1DIN EN 338

� Bei Dachneigungen über 11°(1:5) Stege mit Trittleisten, beiNeigungen über 30° (1:1,75) mitStufen versehen.� Zu Anlagen und Einrichtungenauf dem Dach, die ständigerWartung bedürfen, mindestens50 cm breite Laufstege mit beid-seitigem Seitenschutz vorsehen.

Zusätzliche Hinweise für Absturz sicherungen� Auffangeinrichtungen bei Absturzmöglichkeit ins Gebäude -innere vorsehen, z.B. Schutz -netze .� An allen Außenkanten beimehr als 2,00 m AbsturzhöheAbsturzsicherungen einsetzen,z.B. Seitenschutz, Standgerüst.� Auf Absturzsicherungen kannnur verzichtet werden, wenn sieaus arbeitstechnischen Gründennicht möglich und stattdessenAuffangeinrichtungen (Fang -gerüste/Dachfanggerüste/Schutznetze) vorhanden sind.� Können aus arbeitssicher-heitstechnischen Gründen undbaulichen Gegebenheiten− Seitenschutz oder Rand -

sicherungen,− Fanggerüste oder Schutznetzeund− Dachfanggerüste oder

Dachschutzwändenicht verwendet werden, kannunter Berücksichtigung der Bewertung der Gefährdung nachArt und Dauer der Tätigkeit PSAgegen Absturz verwendet werden,wenn geeignete Anschlagein-richtungen vorhanden sind.

2

� PSA gegen Absturz nur an geeig neten Anschlageinrich -tungen befestigen. Anschlagmöglichkeiten an Teilenbaulicher Anlagen können zurBefestigung genutzt werden,wenn deren Tragkraft für einePerson von 9 kN einschließlichden für die Rettung anzusetzen-den Lasten nachgewiesen ist.� Der Unternehmer oder einfachlich geeigneter Vorgesetzterhat die Anschlageinrichtungenfestzulegen und dafür zu sorgen,dass die PSAgA benutzt wird.� Maßnahmen zur Rettung festlegen.� Beschäftigte mit praktischenÜbungen in die Verwendung vonPSA gegen Absturz unterweisen.

Arbeitsmedizinische Vor sorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

Brett- oder Bohlenbreitecm

2024 und 28

Brett- oder Bohlendickecm3,0 3,5 4,0 4,5 5,01,25 1,50 1,75 2,25 2,501,25 1,75 2,25 2,50 2,75

1 Größte zulässige Stützweiten in cm für Lauf- und Arbeits -stege aus Holz

112111

Dachdeckung mit WellplattenC 343

Gefährdungen� Fehlende Sicherungsmaßnah-men an den Gebäudeaussen-kanten und nach innen könnenAbsturz unfälle zur Folge haben.� Nicht durchtrittsichere Well -platten können beim Begehendurch brechen. � Die Demontage von asbest -haltigen Platten ohne persönlicheSchutzmaßnahmen kann in derFolge zu Erkrankungen führen.

Schutzmaßnahmen� Beim Transportieren, Lagern,Verlegen und Begehen ist Folgendes zu beachten:

– beim Transport mit Aufzügenoder Hebezeugen geeigneteLastaufnahmemittel, z.B. Spezialschlitten oder Platten-zangen, benutzen,

– bei der Lagerung der Plattenauf dem Dach Tragfähigkeit derUnterkonstruktion beachten,

– Platten bzw. Stapel gegenWindangriff sichern, z.B. durchSpannbänder,

– Gefahrenbereich unter denVerlegestellen absperren undkennzeichnen,

– Dachüberstände (auskragendePlatten) nicht belasten.

Zusätzliche Hinweise fürLaufstege� Wellplattendächer nur auf besonderen Lauf- und Arbeits-stegen betreten. � Lauf- und Arbeitsstege müssen– eine Mindestbreite von 50 cm

haben, – gegen Verschieben und Abrut-

schen gesichert werden . � Lauf- und Arbeitsstege ausHolz müssen– mindestens der Sortierklasse

S 10 oder FestigkeitsklasseC24 und

– in ihren Abmessungen der Tabelle 1 entsprechen.

1

07/2019

≥ 50

≥ 50 cm breit/30 mm dick

≤ 50

1

2

Page 58: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

� Die Befestigung der Dachlat-ten ist nach der DIN EN 1995-1-1und den handwerklichen Regelnauszuführen.� Bei der Befestigung der Dach-latten sind die Mindestnagel -abstände und -eindringtiefen sowie die erforderlichen Rand-abstände einzuhalten.� Die Mindestauflagerbreite fürdie Dachlatten am Dachlatten-stoß ergibt sich aus dem Durch-messer des Verbindungsmittelsund dem erforderlichen Rand -abstand.� Ist die Mindestauflagenbreitedes Sparrens nicht ausreichend,kann diese z.B. durch ein breitesKonterbrett bzw. -bohle oderdurch zwei parallel angeordneteKonter latten, die auf den Sparrenaufgebracht sind, erreicht werden.� Dachlatten, die beim Einbaubeschädigt wurden, z.B. auf -reißen der Stirnseiten, aus -bauen.

Weitere Informationen: ArbeitsstättenverordnungTechnische Regel für Arbeitsstätten –ASR A2.1 Schutz vor Absturz und herab-fallenden GegenständenDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Information 201-054 Dach-,Zimmerer- und HolzbauarbeitenDIN 4074-1DIN EN 14081-1DIN EN 1995-1-1DIN EN 338

Schutzmaßnahmen Bestellung� Bei der Bestellung von Dach-latten die genaue Bezeichnungbeachten, z.B.: Dachlatte, DIN 4074-1, S10 – Fi/Ta, 40 x 60oder Dachlatte, DIN EN 338, Festigkeitsklasse C 24M Fi/Ta,40 x 60.

Kennzeichnung� Dachlatten entsprechend derQualitäts- bzw. Festigkeits -kriterien sind an den Stirnseitenrot eingefärbt.

Einbau der Dachlatten� Dachlatten können ohne rechnerischen Nachweis in Abhängigkeit von der Stützweitenach Tab. 1 eingebaut werden,ansonsten müssen Dachlattenfür den Querschnitt und dasVerbindungs mittel rechnerischnachgewiesen werden.

Prüfungen� Dachlatten auf vorhandeneFarbkennzeichnung überprüfen.� Bei visuell sortierten Dach -latten vor dem Einbau Dach -latten mit groben Holzfehlern(Äste, Holz risse, Baumkanten)aus sortieren oder Holzfehlerausschneiden.� Mitarbeiter bezüglich der Qualitätsprüfung auf der Bau -stelle entsprechend schulen undunterweisen.

114113

DacharbeitenDachlatten als Arbeitsplatz C 344

Gefährdungen� Bei falscher Dimensionierungund/oder unzureichender Qualität von Dachlatten können diese beim Begehen brechenund es kann zum Absturzunfallkommen.

Allgemeines� Werden gelattete Dachflächenals Arbeitsplätze verwendet,müssen die Dachlatten den Qualitäts- bzw. Festigkeits -kriterien entsprechen (s. Tab. 1).� Für Arbeiten auf Flächen mitmehr als 45° Neigung sind be-sondere Arbeitsplätze mit mind.0,50 m breiten, waagerechtenStandflächen zu schaffen.

� Besondere Arbeitsplätze können hierbei auch gelatteteDachflächen sein.� Gelattete Dachflächen fürDachziegel oder Dachsteine gelten als geschlossene Flächen,wenn alle folgenden Kriterieneingehalten werden:– die Regelquerschnitte, die

max. Stützweite und die Holz-qualität entsprechen Tab. 1,

– der lichte Abstand der Dach -latten beträgt nicht mehr als0,40 m,

– die Dachneigung ist größer als 22,5° und

– die fachgerecht eingebauteUnterspannbahnen hat eineZugfestigkeit von ≥ 450 N /50 mm.

07/2019

Querschnitt * in mm

30 x 5040 x 60

max. Stützweitein cm80100

FarblicheKennzeich-nungrotrot

Visuelle Sortier -klasse nachDIN 4074-1S10 TS / S 10S10 TS / S 10

Festigkeits-klasse nachEN 338:2016C 27 MC 24 M

Regelquerschnitte für tragende Dachlatten ohne weiteren rechnerischen Nachweis aus Nadelholz

* Abweichungen von den Nennquerschnitten dürfen nach DIN EN 336:2013-12 höchstens -1 /+3 mm betragen (bezogen auf u = 20 % Holzfeuchte)

** Die Sortierklassen dürfen nicht den Festigkeitsklassen zugeordnet werden – jede ist auf Grund der unterschiedlichen Bewertungskriterien gesondert zubetrachten!

oder

**

1

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Weitere Informationen: ArbeitsstättenverordnungBetriebssicherheitsverordnungBGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 2121 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz – Allgemeine AnforderungenDGUV Information 201-054 Dach-, Zimmerer- und Holzbauarbeiten

Seitenschutz� Arbeitsplätze und Verkehrs -wege, die auf Flächen ≤ 22,5°Neigung liegen, durch Seiten-schutz gegen ein Abstürzen vonPersonen sichern.

Zusätzliche Hinweise für Persönliche Schutzausrüstunggegen Absturz (PSAgA)� Grundsätzlich darf PSA gegenAbsturz bei Dacharbeiten nichtverwendet werden.� In Ausnahmefällen PSAgA verwenden, wenn geeignete Anschlageinrichtungen vorhan-den sind und zeitweilig Dach -arbeiten ausgeführt werden.� Maßnahmen zur Rettung fest-legen.� Der Unternehmer oder derfachlich geeignete Vorgesetztehat geeignete Anschlageinrich-tungen festzu legen und dafür zusorgen, dass die PSA gegen Absturz verwendet wird.� Beschäftigte mit praktischenÜbungen in die Verwendung vonPSA gegen Absturz unterweisen.

Tabelle 1Ort/Art der Tätigkeit

A Aufrichten von DachstühlenB DachlattenC SchalungD DachdeckungE DachabdichtungF MetallflächeG Dachrinnenmontage, OrtgangbekleidungH DachrinnenreinigungI Abbrucharbeiten

Tabelle 2

* bei Dachdeckungsprodukten ausnicht durchsturz sicheren Bau -teilen, wie z.B. Faserzement-Well-platten, alte Dacheindeckungenoder Dachlatten, die nicht den Anforderungen der Tabelle 2 ent-sprechen.

** bei rauen Oberflächen und Dach-deckungen, die eine ausreichendeStandsicherheit gewährleisten,darf auf einen besonderen Arbeits -platz verzichtet werden.

1. kein besonderer Arbeitsplatz erforderlich.2. Dachdecker-Auflegeleiter (bis maximal 75°)3. Dachdeckerstühle4. Gerüste5. Fahrbare Hubarbeitsbühnen6. Anlegeleitern7. Hochziehbare Personenaufnahmemittel8. Standlatten mit Abmessungen nach Tabelle 2 oder Stand öffnung

in der Schalung.9. Fahrgerüste

I II III IVArbeitsplätze bei Dachneigungen von≤22,5° >22,5°≤45° >45°≤60° >60°1/4/5/9 1/4/5/9 4/5/9 4/5/91 1 1/4 1/41 1/2/8/** 2/3/8 2/4/51 2/3/8/** 2/3 2/4/51 2/3/4/** 2/3/4 2/4/51 2/3/4 2/3/4 2/4/54/5/9 4/5/9 4/5/9 4/5/91 4/5/9/6 4/5/9/6 4/5/9/61 2/3/* 2/3/* 2/4/5

Querschnitt * in mm

30 x 5040 x 60

max. Stützweitein cm80100

FarblicheKennzeich-nungrotrot

Visuelle Sortier -klasse nachDIN 4074-1S10 TS / S 10S10 TS / S 10

Festigkeits-klasse nachEN 338:2016C 27 MC 24 M

Regelquerschnitte für tragende Dachlatten ohne weiteren rechnerischen Nachweis aus Nadelholz

* Abweichungen von den Nennquerschnitten dürfen nach DIN EN 336:2013-12 höchstens -1 /+3 mm betragen (bezogen auf u = 20 % Holzfeuchte)

** Die Sortierklassen dürfen nicht den Festigkeitsklassen zugeordnet werden – jede ist auf Grund der unterschiedlichen Bewertungskriterien gesondert zubetrachten!

oder

**

Zeitweilige Arbeiten:Arbeiten, die einen Zeitraum von 2 Stunden je Arbeitsschichtnicht überschreiten.

116115

DacharbeitenArbeitsplätze und Absturzsicherungen C 345

Gefährdungen� Mängel bei der Einrichtungund Beschaffenheit von Arbeits-plätzen bei Dacharbeiten könnenSturz- oder Absturzunfälle zurFolge haben.

Allgemeines� Für Dacharbeiten müssen Arbeitsplätze so eingerichtetund beschaffen sein (Tabelle 1),dass sie entsprechend– der Art der baulichen Anlage,

z.B. nicht begehbare Bauteile,(u.a. Lichtkuppeln, Lichtbän-der, Glasdächer, Faserzement-Wellplatten), Schächte, elek -trische Anlagen (u.a. Freilei-tungen, Sendeanlagen), Dach-überstände, Dachgauben, Höhe der Attika,

– den wechselnden Bauzustän-den, z.B. Abstimmung mit anderen Gewerken, Baufort-schritt,

– den Witterungsverhältnissen,z.B. Regen, Wind, Raureif,Schnee sowie Vereisung und

– den jeweils auszuführendenArbeiten, z.B. Verlegung derUnterdeckung, Einlatten, Ver -legung der Dacheindeckung,

ein sicheres Arbeiten gewähr-leisten.

Schutzmaßnahmen Absturz sicherungen� Arbeitsplätze und Verkehrs -wege so einrichten, dass die Gefährdung durch Absturz vonBeschäftigten so weit als mög-lich vermieden wird. Bei der Auswahl der Schutzmaßnahmenist die Rangfolge Seitenschutzvor Auffangeinrichtungen vorPSA gegen Absturz einzuhalten.

07/2019

Page 60: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: ArbeitsstättenverordnungBetriebssicherheitsverordnungBGV A1 /DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenDGUV Information 201-054 Dach-,Zimmerer- und HolzbauarbeitenDIN 4426

Zusätzliche Hinweise zu Lichtkuppeln� Eingebaute Lichtkuppeln undLichtbänder gelten im All - gemeinen als nicht durchsturz -sicher und sind z.B. durch folgende Maßnahmen zu sichern:− Seitenschutz, − Schutzabdeckungen , − Schutznetze , − Absperrungen, − durchsturzsichere Unter -

bauten (DIN 4426) , – Verwendung von PSAgA. � Als durchsturzsicher geltenBauteile, wenn die Tragfähigkeitnachgewiesen worden ist.� Verkehrswege, die an Licht-kuppeln und Lichtbändern vor-beiführen und die nicht gegenAbsturz, Hineinfallen oder Hin-eintreten gesichert sind, im Abstand von mindestens 2 mfest absperren.� Absperrungen z.B. durch Geländer, Ketten oder Seile erstellen.� Trassierbänder (Flatterleinen)nicht als Absperrmittel ver -wenden.� Mit dem DGUV Test-Zeichenund dem Zusatz „Durchsturz -sicher“ gekennzeichnete Bau -teile gelten als durchsturzsicher.

1

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3

4

4

Durchsturzsicher

118117

Dacharbeiten Öffnungen und Lichtkuppeln C 346

Gefährdungen� Nicht gesicherte Öffnungenoder nicht durchsturzsichereLichtkuppeln können zu Absturz -unfällen führen.

Allgemeines � An Öffnungen in Decken undDachflächen müssen Einrichtun-gen vorhanden sein, die ein Abstürzen, Hineinfallen oderHineintreten von Beschäftigtenverhindern.Als Öffnungen gelten:− Öffnungen/Aussparungen

mit einer Fläche von ≤ 9 m2

oder− geradlinig begrenzte

Öffnungen, bei denen eineKante ≤ 3 m lang ist.

� Kanten größerer Öffnungengelten als Absturzkanten undmüssen durch Absturzsiche -rungen gesichert werden.

Schutzmaßnahmen � Ein Abstürzen, Hineinfallenoder Hineintreten verhinderndurch:− dreiteiligen Seitenschutz oder − unverschiebliche und trag -

fähige Abdeckung der Öffnung.

� Abdeckungen mit Brettern undBohlen müssen mindestensder Sortierklasse S10 oder MS10nach DIN 4074-1 entsprechen.� Die Stützweiten für Abdeckun-gen aus Holz für Belastungen bis2,0 kN/m2 können der Tabelle 1entnommen werden.

2

2

� Ein Abstürzen, Hineinfallen bei Dachöffnungen verhinderndurch den Einbau von z.B.− ausreichend tragfähigen

Stäben im Abstand von höchstens 15 cm oder

− Gittern im Raster von höchstens 15 cm x 15 cm oder

− Schutznetzen . � Das Herstellen von und Arbeiten an Öffnungen ist nurunter absturzsichernden Maß-nahmen durchzuführen.

Zusätzliche Hinweise zu Absperrungen an Öffnungen� Verkehrswege, die an Öffnun-gen vorbeiführen und die nichtgegen Absturz, Hineinfallen oderHineintreten gesichert sind, imAbstand von mindestens 2 mfest absperren.� Absperrungen z.B. durch Geländer, Ketten oder Seile erstellen.� Trassierbänder (Flatterleinen)nicht als Absperrmittel ver -wenden.

1

3

07/2019

Brett- oder Bohlenbreitecm

2024 und 28

Brett- oder Bohlendickecm3,0 3,5 4,0 4,5 5,01,25 1,50 1,75 2,25 2,501,25 1,75 2,25 2,50 2,75

1 Zulässige Stützweiten in m

1 2

Page 61: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

� Zugänge mit gleichlaufendenTreppen sind außen mit einemzweiteiligen Seitenschutz undim Bereich des Gerüstbelagesmit einem Umlaufgeländer auszubilden, so dass nur eineÖffnung am Zugang zur Treppevorhanden ist.� In der Regel erfolgt die Frei -gabe des Gerüstes durch denGerüstersteller durch Kennzeich-nung am Zugang des Gerüstes.Hat der Treppenzugang eine geringere Lastklasse als das Gerüst, so ist das am Zugang gesondert auszuweisen und zu kennzeichnen. Der Gerüst -ersteller hat seinen Aufraggeberüber diesen Sachverhalt im„Plan für den Gebrauch“ zu informieren.� Der Leiterzugang am unterstenGerüstfeld ist so auszubilden,dass die Leiter nicht freihängt,sondern, wie in den anderen Gerüstlagen auf dem Gerüst -belag aufliegt.

Zusätzliche Hinweise für Gerüstbauarbeiten� Beim Auf-, Um- oder Abbauvon Gerüsten ist der Zugangüber innenliegende Leitern(mind. alle 50 m) zulässig.� Leiterzugänge, die nur für den Gerüstersteller zum Auf,Um- oder Abbau von Gerüsten bestimmt sind, sollten vor einemGebrauch durch den Nutzer gesichert werden.

Zusätzliche Hinweise bei Zugängen für Fang- undDachfanggerüste� Bei der Verwendung von Fang-oder Dachfanggerüsten und einem Treppenzugang kann dieser, wenn nicht die Öffnungfür den Treppenausstieg durchSeitenschutz oder eine geschlos -sene Schutzwand gesichert werden kann, nur bis zu der unter der Fanglage befindlichenGerüstlage geführt werden. Die Fanglage ist dann über einen Leiterzugang zu erschließen .

2

1

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 1203 Befähigte PersonTRBS 2121 Teil 1 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz bei derVerwendung von GerüstenDIN 4420-1 und 3DIN EN 12811-1Allgemeine Technische Vertrags -bedingungen für Bauleistungen (ATV)

� Gerüstnutzer:– Inaugenscheinnahme durch

eine „qualifizierte Person“ desjeweiligen Nutzers vor dem Gebrauch, um die sichereFunktion und die Mängel -freiheit festzustellen (Nach-weis-Checkliste).

– Kontrolle ob der „Plan für denGebrauch“ vorhanden und fürseinen Anwendungszweckaussagekräftig ist.

– Nach längerer Zeit der Nicht -nutzung oder nach Natur -ereignissen (z.B. Stürme,Starkregen) hat der Nutzer vor dem Gebrauch über denAuftraggeber eine außeror-dentliche Überprüfung durcheine „zur Prüfung befähigte Person“ zu veranlassen.

2

Zusätzliche Hinweise für Gerüstnutzung� Wie am Gerüst dürfen auch amZugang durch den Nutzer keinekonstruktiven Änderungen (z.B.Entfernen von Seitenschutz, Fallstecker, Veranke rungen) vor-genommen werden.� Gerüste und deren Zugängenur nach dem „Plan für den Gebrauch“ (Kennzeichnung,Warnhinweise) verwenden.� Die Durchstiegsöffnungenbeim Leiterzugang sind nach jedem Durchstieg wieder zuschließen.� Zugänge sind von Schnee und Eis zu beräumen und abzu-stumpfen.� Beschäftigte, die den Aufzugbzw. die Transportbühne bedie-nen sind vom Unternehmerschriftlich zu beauftragen und erhat sicher zu stellen, dass diesein die Bedienung nachweislichunterwiesen sind.

Prüfungen� Gerüstersteller: Prüfung durch eine „zur Prüfungbefähigte Person“ nach Fertig-stellung und vor Übergabe anden Nutzer, um den ordnungs -gemäßen Zustand festzustellen(Nachweis-Prüf protokoll undKennzeichnung).

120119

Zugänge zu Gerüstenfür Gerüstbauarbeiten und Gerüstnutzung C 357

07/2019

� Der Zugang über innenliegendeLeitern ist zulässig– bis zu einer Aufstiegshöhe von

5 m oder– bei Arbeiten an Einfamilien-

häusern,wenn die dabei bestehendenGefährdungen (z.B. umfang -reicher Materialtransport,Schließen von Durchstiegs -öffnungen) in der Gefährdungs-beurteilung berücksichtigt werden.� Von Ebenen, die mit Aufzügen,Transportbühnen oder Treppenerschlossen sind, dürfen zusätz-lich maximal zwei weitere, nichtumlaufende Gerüstlagen (z.B.Giebelbereich, Staffelgeschoss)mit innenliegenden Leiter -gängen begangen werden .� Zugänge mindestens alle 50 mvorsehen (TRBS 2121 Teil 1).

1

Gefährdungen� Sind nicht alle Arbeitsplätzeauf dem Gerüst über einen siche -ren Zugang erreichbar könnenAbsturzunfälle die Folge sein.� Ein nicht fachgerechter Aufbauder Zugänge, z.B. fehlender Seitenschutz an Treppen odernicht fixierte Leitern können zuUnfällen, z.B. Absturz oder Abrutschen führen.

Allgemeines� Jeder Arbeitsplatz auf dem Gerüst muss über einen siche-ren Zugang erreichbar sein.� Zugänge mit Aufzügen, Trans-portbühnen oder Treppen habenVorrang vor Leitern.

� Im Gegensatz zu innenliegen-den Leitergängen sind Zugängeals Aufzug, Transportbühne oderTreppe besonders zu vergüten(ATV).

Schutzmaßnahmen � Der Auf- und Abbau des Zu-gangs (Aufzug, Transportbühne,Treppe oder Leiter) erfolgt nacheiner speziell für das Vorhabenangefertigten Montageanweisungder Aufzugmontagefirma bzw.des Gerüsterstellers. Grundlageist die Betriebsan leitung bzw.Aufbau- und Verwendungsan -leitung (AuV) des jeweiligen Herstellers. Diese Dokumentemüssen bei den Montage -arbeiten vor Ort vor handen sein.� Aufzüge und Transportbühnensind in der Regel direkt am Bau-werk zu befestigen. Eine Befesti-gung am Gerüst bedarf immer eines schriftlichen Standsicher-heitsnachweises im konkretenEinzelfall.� Die Übergangsstellen vom Gerüst zum Aufzug bzw. zurTransportbühne sind sicher aus-zubilden, so dass immer auto-matisch ein Seitenschutz, z.B.Ladestellensicherung vorhandenist, wenn sich der Aufzug/Trans-portbühne nicht an der Über-gangsstelle befindet.� Der AuV des Gerüstherstellersist zu entnehmen, ob im Bereichder Treppe zusätzliche Veranke-rungen am Bauwerk auszuführensind.� Es darf kein Spalt größer als 2 cm zwischen Gerüstbelag desGerüstes und dem Zugang vor-handen sein.� Zugängen mit gegenläufigenTreppen sind innen und außenmit einem zweiteiligen Seiten-schutz auszubilden.

1

Page 62: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

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122121

GerüstnutzungPlan für den GebrauchInaugenscheinnahme durch den Nutzer

C 359

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungBGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionTRBS 1203 Befähigte PersonenTRBS 2121 Teil 1 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz bei derVerwendung von GerüstenDIN EN 12811-1DIN 4420-1 und DIN 4420-3

* bei mehrlagigen Gerüsten als Summe der gleichmäßig verteiltenVerkehrslasten in einem Gerüstfeld.

Gefährdungen� Wird eine Inaugenscheinnahmedes Gerüstes nach der Fertig -stellung bzw. vor der Nutzungnicht oder unzureichend durch-geführt, kann das aufgrundnichterkannter Mängel am Gerüst z.B. zu Absturz unfällen,zum Verlust der Standsicherheitoder der Arbeits- und Betriebs -sicherheit führen. � Wenn kein Plan für den Gebrauch vorliegt, kann es zuFehlhandlungen des Benutzersund damit zu Unfällen kommen.

Schutzmaßnahmen� Der für die Gerüstbauarbeitenverantwortliche Unternehmermuss das von ihm erstellte Gerüst nach der Montage prüfenlassen. Nach Prüfung ist das Gerüst an gut sichtbarer Stellezu kennzeichnen .� Der Gerüstersteller übergibtden Plan für den Gebrauch anden Gerüstnutzer.

1

� Der verantwortliche Unter -nehmer, der Gerüste nutzen lässt,muss vor deren Gebrauch die sichere Funktion und die Mängel -freiheit durch eine Inaugen-scheinnahme feststellen lassen.

Plan für den Gebrauch� Der Plan enthält folgende Angaben:– Gerüstbauart, z.B. Arbeits-

und/oder Schutzgerüst, – Lastklasse*, – Breitenklasse, – Name und Anschrift des

Gerüsterstellers, – Datum der Prüfung nach der

Montage, – Warnhinweise und weitere

objektbezogene Angaben,– Art, Anzahl und Lage der

Zugänge,– Verwendungsbeschrän -

kungen.

07/2019

1

PrüfungenInaugenscheinnahme� Die Inaugenscheinnahmedurch den Nutzer erfolgt auf der Grundlage des Planes für den Gebrauch (u.a. Kennzeich-nung, ggf. Prüfprotokoll des Gerüsterstellers) und der Art der auszuführenden Arbeitendurch eine von ihm benannte„qualifizierte Person“.� Das jeweilige Ergebnis ist zudokumentieren, z.B. .2

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 38 BauarbeitenTRBS 1203 Befähigte PersonTRBS 2121 Teil 1 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz bei derVerwendung von GerüstenDIN 4420-1 und 3DIN EN 12811-1

� Das Ergebnis der Inaugen-scheinnahme ist zu dokumen-tierten (z.B. Checkliste). � Nach längerer Zeit der Nicht -benutzung oder nach Natur -ereignissen (z.B. Stürme, Stark-regen) hat der Gerüstnutzer vordem Gebrauch des Gerüstesüber den Auftraggeber eineaußerordentliche Überprüfungdurch eine „zur Prüfung befähigtePerson“ zu veranlassen.

2

1

3

4

� Der Gerüstnutzer beauftragt eine qualifizierte Person als Aufsichtführenden, der auch die„Inaugenscheinnahme“ nach jeder Gerüstumsetzung vor demGebrauch durchführt.

PrüfungenInaugenscheinnahme� Vor dem Gebrauch hat derUnternehmer eine Inaugen-scheinnahme und erforder -lichenfalls eine Funktionskon-trolle auf offensichtliche Mängeldurchzuführen bzw. durch einevon ihm beauftragte qualifizierte(fachkundige) Person durch -führen zu lassen.� Als qualifizierte Person können z.B. Personen beauf -tragt werden, die eine abge -schlos sene Berufsausbildung imBau- und/oder Montagegewerkhaben oder die durch eine zeit-nah ausgeübte berufsnahe Tätig-keit und entsprechende Unter-weisung über die erforderlichenFachkenntnisse verfügen.� Grundlage für die Inaugen-scheinnahme durch den Gerüst-nutzer sind seine Gefährdungs-beurteilung, die Kennzeichnungdes Gerüstes, der durch den Gerüstersteller gefertigte „Plan für den Gebrauch“ undggf. das Prüfprotokoll des Gerüsterstellers.� Umfang der Inaugenschein-nahme beinhaltet die Kontrolle:− auf Eignung für den vorgese -

henen Verwendungszweck alsArbeits- oder Schutzgerüst unter Berücksichtigung derLast-, Breiten- und Höhen -klassen,

− auf augenfällige Mängel, z.B.der Aufstellfläche, der Auf -stiege, der Beläge, der Eck -ausbildung, der Verankerung,des Seitenschutzes und desAbstands zum Gebäude.

� Wird das Gerüst von mehrerenUnternehmen gleichzeitig odernacheinander gebraucht, hat jeder Unternehmer sicherzu -stellen, dass die vorgenannte Inaugenscheinnahme durch -geführt wird.

− Der Gerüstnutzer erstellt eineBetriebsanweisung über diedurchzuführenden Verände-rungen und den erforderlichenSchutzmaßnahmen, in die seine Beschäftigten unter -wiesen sind,

− Veränderungen dürfen nurvom Unternehmer beauf -tragten, unterwiesenen undfachkundigen Beschäftigtenausgeführt werden,

− Der Gerüstnutzer bestimmt eine qualifizierte Person alsAufsichtführenden, der auchdie „Inaugenscheinnahme“nach jeder Gerüstveränderungdurchführt.

� bei kurzzeitigem Entfernen vonSeitenschutz sind Maßnahmenzur Sicherung gegen Absturz vonBeschäftigten zu treffen (z.B.Verwendung von PSAgA). Siesind in der Betriebsanweisungfestzulegen.

Zusätzliche Hinweise für Gerüstumsetzung mit Kran� Grundsätzlich dürfen Gerüstenicht mit Kranen umgesetzt werden. � Ist eine Gerüstumsetzung imEinzelfall erforderlich, müssenfolgende Voraussetzungen vor-liegen:− ein kranbares Gerüst ist durch

den Gerüstersteller zu planen,− dafür ist ein statischer Nach-

weis mit Angaben zur Stand -sicherheit (z.B. Verankerung,Abstützung oder Ballastierung)erforderlich,

− der Gerüstersteller erstellt einen „Plan für den Gebrauch“für den Gerüstnutzer u.a. mitAngaben zu den Anschlag-punkten am Gerüst und das zuverwendende Anschlagmittel,

− das Gerüst hat eine Kennzeich-nung.

� Der Gerüstnutzer erstellt eineBetriebsanweisung für die Gerüstnutzung und -umsetzungin die seine Beschäftigten unter-wiesen sind.

124123

GerüstnutzungArbeits- und Betriebssicherheit C 360

07/2019

Gefährdungen� Absturzgefährdung durch einmangelhaftes, nicht sicheres Gerüst.� Eigenmächtige Veränderungenam Gerüst durch den Gerüst -nutzer können die Standsicher-heit bzw. Betriebssicherheit beeinträchtigen, so dass es z.B.zu Gerüstumstürzen bzw. Ab-sturzunfällen von Beschäftigtenkommen kann.

Allgemeines � Es dürfen nur mängelfreie undfür die vorgesehenen Tätigkeitengeeignete Gerüste genutzt werden, Plan für den Gebrauchbeachten.� Gerüste dürfen nur bestim-mungsgemäß verwendet werden.Es darf nicht z.B. auf Beläge abgesprungen , an Gerüstengeklettert oder Material aufSchutzdächern und Fangbelägengelagert werden .

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ausreichende Durchgangsbreite mind. 20 cm

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Belagsfläche 60 cm

Beispiel Lastklasse 3 und Breitenklasse W06

Wandabstand ≤ 30 cm von der Belagkante

� Der Unternehmer, der Gerüstenutzt oder nutzen lässt, hat sicherzustellen, dass die Gerüstein einem ordnungsgemäßen Zustand gehalten werden. Hier-zu hat er seine Beschäftigten zuunterweisen.� Der Unternehmer hat seine Beschäftigten anzuweisen, dassvon ihnen festgestellte augen -fällige Mängel oder Verände -rungen am Gerüst dem Aufsicht -führenden zu melden sind.

Schutzmaßnahmen � Klappen in Durchstiegs -belägen nach dem Durchstieggeschlossen halten .� Im Gerüstfeld darf die Summeder Belastungen aus dem Gewicht der Personen, dem Arbeitsmittel und dem Materialdie jeweilige zulässige Last -klasse nicht überschreiten. DieLastklasse muss über die Kenn-zeichnung am Gerüst erkennbarsein.

3

5

� Bei übereinanderliegendenGerüstfeldern darf die Summeder Belastungen auf diesen Belägen nicht größer sein, alsdie vorgegebene Lastklasse .� Bei Materialablagerung auf derBelagfläche muss eine Durch-gangsbreite auf dem Gerüst belagvon mind. 0,20 m erhaltenbleiben.

Zusätzliche Hinweise für Veränderungen am Gerüst� Veränderungen am Gerüst dürfen grundsätzlich nur vomGerüstersteller ausgeführt wer-den, vor allem, wenn sie das statische System beeinflussenkönnen, z.B. Ausbau von Belä-gen oder Verankerungen, Anbauvon Aufzügen, Schuttrutschen,Netzen und Planen.� Es dürfen keine zusätzlichenTeile, wie z.B. Materialbehälteroder Materialkonsolen außen andas Gerüst angebracht werden.� Unter Einhaltung bestimmterRegeln können Veränderungenam Gerüst im Einzelfall auchdurch den Gerüstnutzer vor -genommen werden, z.B. kurz -zeitiger Ausbau von Seiten-schutzbauteilen bzw. kurz -zeitiges Öffnen von Gerüst -bekleidung (Netze, Planen) fürMaterialtransporte, Umsetzenvon innenliegenden max. 30 cmbreiten Konsolen beim Mauer-taktverfahren oder bei Wärme-dämmverbundsystem-Arbeiten(WDVS).� Die Regeln für Veränderungenam Gerüst durch den Gerüst -nutzer beinhalten:− Eine schriftliche Abstimmung

zwischen Gerüstersteller undGerüstnutzer über wer, was,womit, wann und wie verän-dert wird,

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4

4

Page 64: Arbeiten auf Dächern - BG Bau · − bei einer Neigung über 1:1,75 (ca. 30°): Trittstufen aufbringen. Anforderungen an Aufstiege − Als Aufstiege Treppen w ver enden , − Anlegeleitern

Weitere Informationen: Verordnung zur arbeitsmedizinischenVorsorgeBGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionASR A1.8 VerkehrswegeASR A2.1 Schutz vor Absturz und herab -fallenden Gegenständen, Betreten vonGefahrenbereichenASVDGUV Regel 101-021 Schornsteinfeger -arbeitenDGUV Information 201-014 Regeln fürdas Nachrüsten von Steigeisen- undSteigleitergängen mit Steigschutzein-richtungen an SchornsteinenDIN EN 516DIN EN 12951DIN 18160 Teil 5DIN 18799

� Sie müssen folgende waage-rechte Abstände aufweisen:− zwischen Abgasanlage und

Außenkante Standfläche: mindestens 40 cm,

− zwischen Innenkante Stand -fläche und Außenkante Abgas-anlage: höchstens 30 cm,

− zwischen Standfläche und Ab-gasanlage bei zwischenliegen-dem First: höchstens 60 cm,

− Innenkante Standfläche undMitte Zug der Abgasanlage:höchstens 1,00 m.

Trittflächen ≥ 25 cm tief und 40 cm breit

Laufsteg ≥ 25 cm breit

Durchsteigöffnung

≥ 40 cm breit

≤ 110 cm

≥ 13 cm

Einzeltritte versetzt anordnenAbstand max. 40 cm

≤40 cm

Einzeltritte

Trittflächen mindestens 25 cm tief und 40 cm breit

Dachneigung>20° ≤ 45°

≤ 75 cm Trittflächen

� Standflächen an Reinigungs-öffnungen mindestens 50 x 50 cm.Lichtraumprofil mindestens 0,60 x 1,80 m, Bewegungsfrei-raum mind. 1,8 m3, wobei dieUnterkante der Reinigungsöff-nung sich in einem Bereich von40 cm bis 1,40 m über der Stand -fläche befinden muss.

Absturzsicherungen� Es muss mindestens ein ein-seitiger Geländerholm in 1,10 mHöhe in seitlichem Abstand von15 cm zur Fläche vorhanden sein:

2

– an Verkehrswegen in einemBereich kleiner als 2,00 m vonder Absturzkante ,

− an Standflächen und Verkehrs-wegen auf Dächern mit einerNeigung von mehr als 60°,

− an Standflächen und Verkehrs-wegen bei mehr als 2,00 m Absturzhöhe oberhalb einertragfähigen Fläche.

� Steigleitern an Abgasanlagenmit einer Aufstiegshöhe von mehrals 5,00 m über Dach bis zurMündung mit einer Steigschutz-einrichtung nach DIN 18799 aus-rüsten, die auch für die Stand -fläche wirksam sein muss. � Abweichend sind entspre-chende Einrichtungen bei Arbeitssättten vorzusehen.

Gefahrstoffe� Bei Kehrtätigkeiten ist mit lungengängigen Gefahrstoffen(Staub, PAK, Asbest) zu rechnen.� Schutzmaßnahmen ergebensich aus der Gefährdungsbeur-teilung z.B. partikelfiltrierendeHalbmasken mind. FFP2.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

5

3

Arbeitsplätze (Standflächen) mind. 25 cm tief und 40 cm breit

≥40≥25≤30

≤ 100 Maße in cm

≤110

Durchsteigöffnung

Trittflächen ≥ 25 cm tiefund 40 cm breit

Laufsteg ≥ 25 cm breit 4 5

126125

SchornsteinfegerarbeitenC 391

Gefährdungen� Bei hochgelegenen Arbeits-plätzen besteht Absturzgefahr.� Bei Kehrtätigkeit ist mit Gefahr -stoffen zu rechnen.

Schutzmaßnahmen� Arbeitsplätze und Verkehrs -wege ohne Absturz gefahr sindvorzuziehen z.B. Arbeiten unterDach.

Verkehrswege� An Arbeitsstätten (z.B Betriebs -gelände) sind die Verkehrswegesicher zu gestalten.� Glatte Oberflächen von Dächern(z.B. Metall, Kunststoff) mit einer Neigung von 5° bis 20° nurbetreten, wenn Einrich tungen, z.B. Geländer, rutsch hemmendeMatten vorhanden sind, die einAbbrutschen beim Betreten ver-hindern.� Ab mehr als 20° Dachneigungsind Laufstege, Trittflächen, Einzeltritte oder fest installierteLeitern nach DIN EN 12951 zu benutzen .� Mindestbreite der Laufstegeund Trittflächen 25 cm .

1

2

� Abstand zwischen den einzel-nen Flächen von Laufstegennicht mehr als 5 cm.� Trittflächen unter Durchsteig-öffnungen mind. 25 x 40 cm .� Durchsteigöffnungen müssenlichte Maße von mind. 60 x 80 cmhaben. In geneigten Dach flächenmuss die Durchsteig öffnungmindestens eine lichte Breitevon 42 cm aufweisen (s. Tabelle).� Abstand der Trittflächen inAbhängigkeit von der Dach -neigung. Bei der Benutzung vonTrittflächen ist darauf zu achten,dass diese senkrecht übereinan-der eingebaut worden sind. :− Trittflächen auf Dächern bis

45° Neigung höchstens 75 cmAbstand,

2

3

3

− Trittflächen auf Dächern über45° Neigung höchstens 50 cmAbstand.

� Einzeltritte bis höchstens 60°Dachneigung höchstens 40 cmAbstand nach Einbauanleitungdes Herstellers versetzt, senk-recht übereinander anordnen . � Dachleiter nach Einbau an lei -tung des Herstellers ein bauen.� Dachleiter nur von einer Person einschließlich Werkzeug benutzen.� Keine Dachdeckerauflegeleiterverwenden.� Anlegeleitern als Zugang zuVerkehrswegen auf dem Dachnur dann verwenden, wenn keinsichereres Arbeitsmittel verwen-det werden kann und wenn einestandsichere Aufstellung gewähr -leistet und ein seitliches Ver -rutschen durch konstruktive Einrich tungen an Bauwerk oder Leiter ausgeschlossen ist (z.B.Leiterkopfsicherung, Fußver -breiterung). Maximaler Höhen-unterschied 5 m.� Die Holzdicke von Holzlaufste-gen unter dem Dach ergibt sichaus der maximalen Stützweite.

Standflächen� Standflächen an der Mündung von Abgasleitungennicht tiefer als 1,10 m unterhalbder Mündung. Mindestgröße 25 x 40 cm.

3

4

07/2019

1

minimale lichteLänge der Durch -steigöffnung

Anforderung an Fensterflügel zulässig beimaximalerDachneigung

geöffneter Fensterflügel muss flächig aufDachfläche aufliegenAnschlag oben mind. 120° ÖffnungswinkelAnschlag seitlich mind. 90° ÖffnungswinkelAnschlag oben mind. 120° ÖffnungswinkelAnschlag seitlich mind. 90° Öffnungswinkel

52

57

80

55°

55°

60°

Anforderungen an Durchsteigöffnungen in geneigten Dachflächen

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Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungBGV A1/DGUV Vorschrift 1 Grundsätzeder PräventionDGUV Vorschrift 3 Elektrische Anlagenund Betriebsmittel DGUV Vorschrift 38 Bauarbeiten

2

Sicherheitsabstand von elektrischen Freileitungen

1 m bis 1 kV Spannung

3 m bei 1 kV bis 110 kV Spannung

4 m bei 110 bis 220 kV Spannung

5 m bei 220 bis 380 kV Spannung

5 m bei unbekannter Spannungsgröße

3

128127

Arbeiten in der Nähe elektrischer Freileitungen C 412

Gefährdungen� Das Berühren spannungs -führender elektrischer Freileitun-gen kann tödliche Folgen haben.

Schutzmaßnahmen� Auch bei normalerweiseschlecht leitenden Materialienkann bei Nässe ein Stromüber-schlag erfolgen, z.B. beim un-vorsichtigen Schwenken vonnassen und feuchten Dach -sparren bei deren Einbau.

Deshalb ist Folgendes zu be -achten:� In der Nähe Spannung führen-der elektrischer Freileitungennur arbeiten, wenn die Sicher-heitsabstände nicht unter -schritten werden .� Das Ausschwingen der Leitungs seile bei Wind bei derBemessung des Sicherheitsab-standes berücksichtigen.� Können die Sicherheitsabstän-de zu elektrischen Freileitungennicht eingehalten werden,

3

− muss deren spannungsfreierZustand hergestellt und für dieDauer der Arbeiten sicherge-stellt sein oder

− müssen die Spannung führenden Teile durch Ab -decken oder Abschranken

geschützt sein.Abdeckungen stellen allerdingsnur einen Schutz gegen zu -fälliges Berühren dar und er -setzen keine Betriebsisolierung.� Dreh-, Höhen- oder Ausleger-begrenzungen an Maschinenvornehmen, wenn Gefahr be-steht, die Freileitung mit Maschi-nen oder Geräten zu berühren.� Vorgenannte Sicherheitsmaß-nahmen immer in Abstimmungmit dem Betreiber der Leitungen(z.B. Elektroversorgungsunter-nehmen, Deutsche Bahn) fest -legen und durchführen.� Bei Arbeiten mit− Maschinen, z.B. Kranen,

Baggern, Betonpumpen, Bauaufzügen, mechanischenLeitern,

− sperrigen Lasten an Hebe -zeugen, z.B. Bewehrungs -eisen, Schalungselementen,Fertigteilen,

− Einbauteilen, z.B. Stahl -pfetten, Profilblechen

ist die Gefahr der unzulässigenAnnäherung an Spannung führende Freileitungen be-sonders zu beobachten.� Vor Beginn der Arbeiten sinddie Beschäftigten einzuweisenund über die Gefahren zu infor-mieren.

21

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1

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Weitere Informationen: DGUV Vorschrift 15 ElektromagnetischeFelderDIN VDE 0848 Gefährdung durchelektromagnetische FelderEMF-Datenbank der Bundesnetz -agentur, www.bundesnetzagentur.de

� Im Bereich erhöhter Expo -sitionen nur zwei Stunden je Arbeitsschicht aufhalten.� Innerhalb vom Gefahren - bereich nur mit persönlicherSchutz ausrüstung (z.B. Schutz -kleidung für hoch frequenteelektromagnetische Felder)arbeiten.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

2

2

Gefahrbereich

Bereich erhöhter Exposition

Expositionsbereich 1

Expositionsbereich 2

Pers. Schutzausrüstungen

1

Kurzzeitbereich2h

Gefahrenbereich

Bei Mobilfunkantennen beträgt der Sicherheitsabstand üblicherweise 50 cm.Weicht der Sicherheitsabstand in Hauptstrahlrichtung von 50 cm ab, muss beiÜberschreitung der Mindestabstand grundsätzlich gekennzeichnet werden.

Draufsicht Seitenansicht

Träger Träger

Hauptstrahlrichtung

R/2

R/2

R/2

R/2

R R

130129

C 413

Schutzmaßnahmen � Liegen Angaben über Sicher-heitsabstände nicht oder nur unzureichend vor, den Auftrag-geber auffordern, Messungen zuveranlassen.� Können Sicherheitsabständenicht eingehalten werden, denAuftraggeber auffordern, durchden Betreiber das Abschaltender Anlage zu veranlassen bzw.die Sendeleistung zu mindern.� Ist das Abschalten, die Minde-rung der Sendeleistung der Anlage oder die Abschirmungnicht möglich, Expositions- undGefahrbereiche nach Angabendes Betreibers fest legen und mitWarn- und Verbotszeichen kenn-zeichnen . � Für Arbeiten im Expositions -bereich Betriebsanweisung auf-stellen.

1

1

� Beschäftigte anhand der Be-triebsanweisung vor Arbeitsein-satz, mindestens jedoch einmaljährlich unterweisen.

Beschäftigungs -beschränkungen� Träger von Herzschritt -machern, Insulinpumpen, Hör ge räten oder Implantatenaus Metall in den Expositions -bereichen nicht einsetzen.

Gefährdungen� Elektromagnetische Strahlungkann zu Gesundheitsschädenführen. � Bekannte Wirkungen elektro-magnetischer Strahlen sind thermischer Natur. � Bei Personen die Implantateaus Metall tragen, können diesedurch die elektromagnetischeStrahlung beeinflusst werden.

Allgemeines� Expositionsbereiche erkunden.� Angaben über einzuhaltendeSicherheitsabstände beim Auf-traggeber bzw. beim Betreiberder Anlage einholen.

Arbeiten in der Nähe von Funkanlagen

07/2017

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132131

WeichlötenC 421

Gefährdungen� Es kann zu Bränden und Explosionen, zu Verbrennungender Haut und zu Gesund heits -schäden durch Lot- und Fluss-mitteldämpfe kommen.

Allgemeines� Lötgeräte vor Arbeitsaufnahmeauf ordnungsgemäßen Zustandüberprüfen, insbesondere− bei Elektro-Lötgeräten auf

beschädigte Leitungen undLeitungseinführung,

− bei flüssiggasbetriebenen Lötgeräten auf Schlauchan-schluss und Ventildichtheitachten.

� Je nach Arbeitsaufgabe und -umfang für ausreichende Lüftung sorgen und Brandschutzsicherstellen.

Schutzmaßnahmen� Bei Lötarbeiten in Bereichenmit Brand- und Explosionsgefahrmuss eine Schweißerlaubnisvorliegen.� Alle brennbaren Teile aus der gefährdeten Umgebung entfernen.� Sicherheitsmaßnahmen zurVerhinderung einer Brandent -stehung in der Schweißerlaubnisfestlegen, insbesondere− nicht entfernbare brennbare

Teile abdecken,− Öffnungen abdichten.� Während des Weichlötens geeignete Feuerlöschmittel, z.B.Pulverlöscher, bereitstellen.� Nach Beendigung der Arbeitenwiederholte Kontrolle der Arbeitsstelle auf Brandnester(Brandwache).

� Sichere, nicht brennbareUnterlage verwenden. Arbeits-platz von leicht brennbaren Stoffen freihalten.� Weichlote nicht überhitzen.� Auch für kurzzeitige Arbeits-unterbrechungen sichere Geräte-ablagen benutzen.� Beim Flammlöten Schutzbrilletragen.

07/2015

Weitere Informationen: BetriebssicherheitsverordnungDGUV Vorschrift 3 Elektrische Anlagenund Betriebsmittel DGUV Vorschrift 79 Verwendung vonFlüssiggas Technische Regeln für ArbeitsstättenASR A2.2 Maßnahmen gegen BrändeDGUV Regel 100-500 Betreiben von Arbeitsmitteln

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F TF TF T

F TF TF T

Weitere Informationen: ArbeitsstättenverordnungVerordnung zur Neuregelung der Anforderungen an den Arbeitsschutzbei der Verwendung von Arbeitsmittelnund GefahrstoffenDGUV Vorschrift D79 Verwendung vonFlüssiggas TRGS 528 Schweißtechnische ArbeitenASR A2.2 Maßnahmen gegen BrändeASR A3.6 LüftungDGUV Regel 100-500 Betreiben von ArbeitsmittelnDGUV Regel 109-002 Arbeitsplatz -lüftungDGUV Regel 112-190 Benutzung vonAtemschutzgerätenDGUV Regel 112-192 Benutzung von Augen- und GesichtsschutzDIN EN 16129 DIN EN 16436DIN EN 730DVS Merkblatt 0212 Umgang mit Druckgasflaschen

� Flaschenventile nicht ruckartigöffnen. Vorher Einstellschraubeam Druckminderer bis zur Entlastung der Feder zurück-schrauben .� Sauerstoffarmaturen öl- undfettfrei halten.� Acetylen-Einzelflaschenan -lagen, die sich während der Gas-entnahme nicht im Sichtbereichdes Schweißers befinden, mitEinzelflaschensicherungen oderGebrauchsstellenvorlagenausrüsten. � Gasschläuche vor mecha -nischen Beschädigungen und gegen Anbrennen schützen undnicht über Armaturen an Flaschen aufwickeln.� Brenngas- und Sauerstoff-schläuche müssen mindestens3,00 m lang sein. Neue Gas-schläuche vor dem erstmaligenBenutzen ausblasen.

4

3

� Nur zugelassene und sichereSchlauchverbindungsmittel(Schlauchtüllen mit Schlauch-schellen oder Patentkupp-lung) verwenden.� Auf sicheres Zünden des Brenners achten und bei Flamm-rückschlägen Brenner erst nachBehebung der Störung erneutzünden.� Für ausreichende Lüftung sorgen (Tabelle).� Bei ArbeitsunterbrechungenBrenner nicht in Werkzeugkistenund anderen Hohlkörpern ablegen.� Geeignete Schutzbrillen(Schutzstufen 2-8) benutzen .� Beim Brennschneiden schwerentflammbaren Schutzanzugoder Lederschürze, Schweißer -schutzhandschuhe, evtl. auchGamaschen tragen und Gehör-schutz benutzen.

2

5

35

4

Materialien

Verfahren

Schweißenan beschich -tetem Stahl

Gasschweißenortsgebunden

Hoch leg.Stahl,NE-Werkstoffe(außerAlum.Werkstoff)

Unlegierter undniedrig legierterStahl,Alum.Werkstoff

Brennschneiden

nicht ortsgebunden

Lüftung in Räumen

= kurzzeitig,= länger dauernd

F = freie (naturliche) LuftungT = technische (maschinelle) Luftung, z.B. Ventilatoren,

GebläseA = Absaugung im Entstehungsbereich der Schadstoffe

nicht ortsgebunden

ortsgebunden F T F T F T

F TF TF T

� Die Farbkennzeichnung fürFlüssiggasschläuche ist ab07/2013 neu in der DIN EN 16129geregelt.

Arbeitsmedizinische Vorsorge� Arbeitsmedizinische Vorsorgenach Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung veranlassen (Pflicht-vorsorge) oder anbieten (Ange-botsvorsorge). Hierzu Beratungdurch den Betriebsarzt.

134133

GasschweißenBrennschneidenHartlöten

Gefährdungen� Es kann zu Bränden und Explosionen, Verbrennungen der Haut, Verletzung der Augenund zu Vergiftung durch Gefahr-stoffe kommen.

Schutzmaßnahmen� Bei Schweiß-, Schneid- undLötarbeiten in Bereichen mitBrand- und Explosionsgefahrmuss eine Schweißerlaubnisvorliegen. � Alle brennbaren Teile aus der gefährdeten Umgebung entfernen.� Sicherheitsmaßnahmen zurVerhinderung einer Brandent -stehung in der Schweißerlaubnisfestlegen, insbesondere− nicht entfernbare brennbare

Teile abdecken,− Öffnungen abdichten.

� Brandwache und geeigneteFeuerlöschmittel, z.B. Pulver -löscher, während der schweiß-technischen Arbeiten bereit -stellen .� Nach Beendigung der Arbeitenwiederholte Kontrolle der Arbeitsstelle auf Brandnester(Brandwache).� Auf Bau- und Montagestellenmöglichst Flaschengestelle oder-karren für den Transport verwenden .� Gasflaschen gegen Umstürzensichern und nicht in Durchfahr-ten, Durchgängen, Hausfluren,Treppenhäusern und in der Nähevon Wärmequellen lagern undaufstellen. � Nur geprüfte und zugelasseneDruckminderer benutzen und soan die Gasflaschen anschließen,dass beim Ansprechen der Sicherheitsventile Personennicht gefährdet werden.

1

6

07/2019

C 423

1

2

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In dieser Reihe sind folgende Merkhefte erschienen:

Hier erhalten Sie weitere Informationen

Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, BerlinPrävention

Präventions-Hotline der BG BAU: 0800 80 20 100 (gebührenfrei)

[email protected]

Fachliche Ansprechpartner für Ihren Betrieb vor Ort finden Sie im Internet unterwww.bgbau.de – Ansprechpartner/Adressen – Prävention

Arbeitssicherheit undGesundheitsschutz für alle GewerkeAbruf-Nr. 401

Abbruch und RückbauAbruf-Nr. 402

Betonerhaltungs-,Bautenschutz- undAbdichtungsarbeitenAbruf-Nr. 403

Arbeiten auf DächernAbruf-Nr. 404

FeuerfestbauAbruf-Nr. 405

GebäudereinigerAbruf-Nr. 406

Gebäudetechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär)Abruf-Nr. 407

GerüstbauAbruf-Nr. 408

Glaser und FensterbauAbruf-Nr. 409

Arbeiten im Bereich von GleisenAbruf-Nr. 410

HochbauAbruf-Nr. 411

Maler und LackiererAbruf-Nr. 412

SteinmetzeAbruf-Nr. 413

Tief- und StraßenbauAbruf-Nr. 414

Trockenbauer, Verputzer, StuckateureAbruf-Nr. 415

Turm- undSchornsteinbauarbeitenAbruf-Nr. 416

Wand- undBodenbelagarbeitenAbruf-Nr. 417

ZimmererAbruf-Nr. 418

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Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

Hildegardstraße 29/3010715 Berlinwww.bgbau.de