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Inhaltsverzeichnis

1 VORWORT ....................................................................................................................................... 5

2 ZIELE DES UVG ............................................................................................................................... 5

3 GESETZLICHE GRUNDLAGEN, DIE AUFGABEN UND IHRE WAHRNEHMUNG ............ 6

3.1 Gesetzliche Grundlagen ................................................................................................................... 6

3.2 Die Wahrnehmung der Aufgaben ..................................................................................................... 7

3.3 Die Aufgaben in der UV-Sachbearbeitung ....................................................................................... 7

4 PROZESSQUALITÄT ..................................................................................................................... 8

4.1 Ablaufschemen ................................................................................................................................. 8 4.1.1 UV-Zahlungen – Neufall ............................................................................................................................ 8 4.1.2 Erstattungen nach §§ 102 ff. SGB X .......................................................................................................... 9 4.1.3 Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG ........................................................................................................... 14 4.1.4 Laufende Fallbearbeitung bei Zahlung von UV-Leistungen .................................................................... 21 4.1.5 Beendigung der UV-Leistung, Falleinstellung ......................................................................................... 21 4.1.6 Ersatz- und Rückzahlungsansprüche nach § 5 UVG ................................................................................ 24 4.1.7 Anzeigen einer Ordnungswidrigkeit ....................................................................................................... 27

4.2 Schnittstellen zu anderen Institutionen/Aufgaben .......................................................................... 27 4.2.1 Schnittstellen innerhalb der Organisation .............................................................................................. 27 4.2.2 Schnittstellen zu externen Organisationseinheiten ............................................................................... 29

4.3 Berufliches Selbstverständnis der Sachbearbeiterin, Reflektion.................................................... 30

4.4 Kommunikation mit den Beteiligten ................................................................................................ 30

5 STRUKTURQUALITÄT .............................................................................................................. 32

5.1 Rahmenbedingungen ..................................................................................................................... 32 5.1.1 Elektronische Aktenführung ................................................................................................................... 34 5.1.2 Nutzung der technischen Möglichkeiten ................................................................................................ 35

5.2 Personelle Rahmenbedingungen ................................................................................................... 36 5.2.1 Organisatorische Einbindung in die Behörde und Hierarchiestufen ...................................................... 36 5.2.2 Fachliche Voraussetzungen und Ausbildung .......................................................................................... 36 5.2.3 Weiterbildung ......................................................................................................................................... 37 5.2.4 Kenntnisse, Fähigkeiten, Kompetenzen und die persönlichen Voraussetzungen .................................. 37

5.3 Personalbemessung ....................................................................................................................... 39 5.3.1 Personalbemessung in der Sachbearbeitung ......................................................................................... 39 5.3.2. Berechnung von Leitungsspannen ......................................................................................................... 42

5.4 Notwendige Voraussetzungen für einen kontinuierlich gesteuerten Verbesserungsprozess ........ 44

6 ERGEBNISQUALITÄT ................................................................................................................ 44

6.1 Kennzahlen ..................................................................................................................................... 45

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6.1.1 Der Unterhaltsvorschuss wird zeitnah (bis max. 6 Wochen) zur Verfügung gestellt. ............................ 45 6.1.2 Unterhaltsvorschuss wird als vorübergehende Leistung, für einen kurzen Zeitraum ausgezahlt. ......... 47 6.1.3 Der übergegangene Anspruch wird konsequent verfolgt und durchgesetzt (Unterhaltsrückgriff). ...... 48

7 ANLAGEN ...................................................................................................................................... 51

7.1 Erläuterung der Symbole und Abkürzungen in den Flussdiagrammen .......................................... 51

7.2 Beispiel der Stadt Brandenburg a. d. Havel zur Dokumentation eines Erstgespräches ................ 52

7.3 Beispiel der Stadt Brandenburg a. d. Havel, Prüfung von Anspruchs-voraussetzungen ............... 54

7.4 Beispiel des Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Verfügung zur Antragsbearbeitung – Prüfungsraster –....................................................... 57

7.5 Beispiel des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Merkblatt zum Antrag auf Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) ........................................................................................................ 63

7.6 Beispiel des Landkreises Teltow-Fläming, Erklärung wirtschaftliche Verhältnisse Teltow-Fläming ............................................................................................................................................................... 66

7.7. Hinweise zu Erstattungen nach §§ 102 ff. SGB X .......................................................................... 69

7.8 Beispiel des Landkreises Teltow-Fläming, Antrag streitiges Verfahren (mit Ergänzung Zinsforderungen) ................................................................................................................................... 72

7.9 Beispiel des Landkreises Potsdam-Mittelmark „Umsetzung des Erlasses des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg“ ......................................................................... 75

7.10 Beispiel für die Überprüfung der Anspruchsvoraussetzungen ..................................................... 83

7.11 Beispiel für einen Schlussbericht ................................................................................................. 86

7.12 Beispiel des Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Verfügung über die Ahndung einer Ordnungswidrigkeit nach § 10 UVG ........................... 87

7.13. Beispiel der Stadt Potsdam: Anzeige einer Ordnungswidrigkeit .................................................. 90

7.14 Aufzählung von Schnittstellen zu Externen .................................................................................. 91

7.15 Beispiel der Stadt Mannheim, Abgabenachricht aufgrund eines Zuständigkeitswechsels .......... 94

7.16 Beispiel der Stadt Brandenburg a. d. Havel, Ausschreibungstext für einen Mischarbeitsplatz/UV-Sachbearbeiterin ................................................................................................................................... 97

7.17. Beispiel für eine Stellenbeschreibung und Bewertung für einen Mischarbeitsplatz/UV-Sachbearbeiterin ................................................................................................................................... 99

7.18 Beispiel für eine Stellenbeschreibung und Bewertung für eine UV- Sachgebietsleiterin ............ 105

7.19 Beispiel für einen Codierungsbogen für die Selbstaufschreibung ............................................. 109

7.20 Bericht aus dem KGSt®-Vergleichsring UVG ............................................................................. 111

7.21 Praxisbeispiele zur Umsetzung der Kennzahlen ........................................................................ 119

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1 Vorwort

Unterhaltsvorschussleistungen werden anteilig vom Bund, vom Land und in einzelnen Ländern auch durch kommunale Beteiligung finanziert und von den Landkreisen, kreisfreien Städten und Gemeinden, die ein Jugendamt errichtet haben, gewährt. Sie unterliegen der Fachaufsicht der Länder. Zur Durchführung des Gesetzes hat der Bund eine Richtlinie erlassen. In den Ländern gibt es unterschiedliche Finanzierungsmodelle zum Finanzausgleich der Aufgabenübertragung. Für die ausführenden Stellen wird es immer wichtiger, unter Beachtung der gesetzeskonformen Aufgabenwahrnehmung, in ihrer eigenen Verwaltung die notwendigen strukturellen und inhaltlichen Voraussetzungen einzurichten und dabei gleichzeitig eine effiziente Aufgabenwahrnehmung im Auge zu behalten. Diesen Prozess können Projektarbeiten und Studien unterstützen, an denen es derzeit noch mangelt. Die Praxis wünscht sich deshalb Maßstäbe und Regelungen zu inhaltlichen und organisatorischen Voraussetzungen. Aus diesem Grund haben sich in der Arbeitsgruppe "Unterhaltsvorschuss" eine Reihe von Praktikerinnen und Praktikern und Verantwortlichen zusammengefunden und erste Empfehlungen zu Arbeits- und Orientierungshilfen im Unterhaltsvorschuss aus der Praxis für die Praxis erarbeitet. Dabei geht es den Verfasserinnen1 insbesondere darum, die einzelnen Aufgaben transparent darzustellen, die Arbeitsqualität durch die Formulierung möglichst allgemeingültiger Standards zu sichern und zu verbessern und mithilfe von Zielen bzw. Zielvereinbarungen die Steuerung des Arbeitsbereiches und der -abläufe zu ermöglichen. Die Autorinnen und Autoren können sich vorstellen, dass diese Empfehlungen künftig auch weiterentwickelt werden.

2 Ziele des UVG

Der Gesetzgeber hat Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG2) „vorgesehen, weil alleinerziehende Elternteile ihre Kinder in der Regel unter erschwerten Bedingungen erziehen und bei Ausfall von Unterhaltsleistungen des anderen Elternteils im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit auch für den von dem anderen Elternteil geschuldeten Unterhalt aufkommen“3 müssen. Diese zusätzliche Belastung soll durch eine öffentliche Unterhaltsleistung aufgehoben oder wenigstens gemildert werden.

Ziel 1: Der Unterhaltsvorschuss wird zeitnah (bis max. 6 Wochen) zur Verfügung gestellt.

Die öffentliche Unterhaltsleistung hilft dem alleinerziehenden Elternteil in Situationen, in denen erwartete Unterhaltszahlungen des barunterhaltspflichtigen Elternteils gewissermaßen planwidrig ausbleiben. In dieser Subsidiarität erweist sie sich als Sozialleistung. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass das Gesetz die öffentliche Unterhaltsleistung auf einen Betrag beschränkt, der unterhalb des Mindestunterhaltes liegt. Hinzu kommt, dass sie lediglich als vorübergehende Sozialleistung ausgestaltet ist, für einen begrenzten Zeitraum von 72 Monaten (§ 3 UVG).

1 Im weiteren Textteil dieser Empfehlung wird, wenn es sich um die weibliche und männliche Form handelt, der

besseren Lesbarkeit wegen nur die weibliche Form gewählt, da im Aufgabenbereich UVG der überwiegende Teil der Sachbearbeitung von Frauen ausgeführt wird.

2 Gesetz zur Sicherung des Unterhaltes von Kindern alleinstehender Mütter und Väter durch Unterhaltsleistungen

oder –ausfallleistung (Unterhaltsvorschussgesetz, UVG)

3 (BT-Drucks. 8/1952, S. 6; BT-Drucks. 8/2774, S. 11; vgl. BVerwG. Urt. vom 21.11.1991 – 5 C 13.87 -, BVerwGE

89, 192 (197f.)).

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Ziel 2: Unterhaltsvorschuss wird als vorübergehende Leistung, für einen kurzen Zeitraum ausgezahlt.

Als Begründung hatte der Gesetzgeber neben der angespannten Lage der öffentlichen Haushalte angeführt, dass in dieser Frist „im allgemeinen die Unterhaltsrechtsverhältnisse geklärt sind“4, wenn ein schwebender Unterhaltsrechtsstreit oder doch ein diesbezüglicher Dissens zwischen den Eltern besteht. Nach allem nimmt das Gesetz nach seiner Zweckbestimmung den alleinerziehenden Elternteil und dessen Lage in den Blick, auch wenn es rechtstechnisch allein das bei diesem lebende Kind als Berechtigten anspricht.

Ziel 3: Der übergegangene Anspruch wird konsequent verfolgt und durchgesetzt (Unterhaltsrückgriff).

3 Gesetzliche Grundlagen, die Aufgaben und ihre Wahrnehmung

3.1 Gesetzliche Grundlagen

Das Gesetz zur Sicherung des Unterhalts von Kindern alleinstehender Mütter und Väter durch Unterhaltsvorschüsse oder Ausfallleistungen (UVG) ist am 1. Januar 1980 in Kraft getreten. Bis zum Jahre 1992 bestand der Anspruch des Kindes nur bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres und längstens für 36 Monate. Seit dem Jahr 1993 wird die Leistung bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres gezahlt. Die Dauer der Unterhaltsleistung wurde auf 72 Monate ausgedehnt. Der Unterhaltsanspruch des Kindes gegen den Elternteil, bei dem es nicht lebt, oder ein Anspruch auf eine sonstige Leistung, die bei rechtzeitiger Gewährung nach § 2 Abs. 3 UVG als Einkommen anzurechnen wäre, geht nach § 7 Abs. 1 UVG per Gesetz für den Zeitraum der Leistungsgewährung in Höhe der gewährten Leistung auf das jeweilige Land über. Das UVG gilt nach § 68 Nr. 14 SGB I als besonderer Teil des Sozialgesetzbuches. Leistungen nach dem UVG gelten gemäß § 11 SGB I als Sozialleistung. Nach § 37 SGB I finden das Erste und Zehnte Buch Sozialgesetzbuch Anwendung, soweit sich aus dem Gesetz selbst nicht Abweichendes ergibt. Abweichungen ergeben sich insbesondere in § 1 Abs. 3 UVG (Mitwirkungspflicht) und § 5 UVG (Ersatz- und Rückzahlungspflicht). Für Rechtsbehelfe gegen Verwaltungsakte der UV-Stellen gilt die Verwaltungsgerichts-ordnung (§ 62 SGB X). Im Rahmen der Geltendmachung des übergegangenen Unterhaltsanspruches finden insbesondere die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), der Zivilprozessordnung (ZPO) und des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) Anwendung. Damit wird deutlich, dass die Aufgabenwahrnehmung eine hohe Komplexität erfordert. Dies setzt umfassende und fundierte Fachkenntnisse, insbesondere im materiellen Unterhaltsrecht, im Vollstreckungsrecht, im Verwaltungsrecht, im Sozialrecht, im Haushaltsrecht und im Prozessrecht voraus.

4 (BT-Drucks. 8/1952, S. 6; BT-Drucks. 8/2774, S. 12)

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3.2 Die Wahrnehmung der Aufgaben

Die Regelung von Zuständigkeiten zur Wahrnehmung der Aufgaben nach dem UVG ist nach § 9 Abs.1 UVG den Ländern überlassen. Diese haben unterschiedliche Regelungen getroffen. In allen Bundesländern wird das UVG dezentral auf kommunaler Ebene durchgeführt. Durch die Organisationshoheit der Kommunen ist die Wahrnehmung der Aufgaben in den einzelnen Kommunen sehr unterschiedlich geregelt.

3.3 Die Aufgaben in der UV-Sachbearbeitung

Die Aufgaben in der Sachbearbeitung sind im Rahmen der Leistungsgewährung öffentlich-rechtlicher Natur und haben im Unterhaltsrückgriff zivilrechtlichen Charakter. Daraus folgt die besondere Schwierigkeit, dass sowohl Verfahren vor dem Verwaltungsgericht, Arbeitsgericht, Strafgericht als auch Verfahren vor dem Zivilgericht (z. B. Familiengericht, Insolvenzgericht, Vollstreckungsgericht) geführt werden müssen. Es gibt im Wesentlichen folgende Arbeitsvorgänge:

1. Beratung von Eltern der Leistungsberechtigten

Die Beratungstätigkeit umfasst sowohl fallspezifische als auch allgemeine Themen angrenzender Leistungs- und Aufgabenbereiche.

2. Bearbeitungen von Anträgen zur Leistungsgewährung nach dem UVG

Im Rahmen der Antragsbearbeitung sind schwierige und auch höchst sensible Beziehungen zwischen den Elternteilen aufzuklären, z. B. bei Fragen zum Zusammenleben der Elternteile und bei unbekannter Vaterschaft. Im Einzelnen siehe Punkte 4.1.1 „UV-Zahlungen – Neufall“, 4.1.4 „Laufende Fallbearbeitung bei Zahlungen von UV-Leistungen“ und 4.1.5 „Beendigung der UV-Leistung, Falleinstellung“.

3. Bearbeitung von Erstattungsverfahren zwischen Leistungsträgern Dazu gehört die Bearbeitung von Ansprüchen von Leistungsträgern untereinander. Im Einzelnen siehe Punkt 4.1.2 „Erstattungen an UV-Stellen nach § 104 SGB X und Erstattungen an neu zuständige UV-Stellen nach § 105 SGB X“.

4. Unterhaltsrückgriff beim barunterhaltspflichtigen Elternteil

Hierbei handelt es sich um die Feststellung und Durchsetzung von Ansprüchen, unter anderem mit gerichtlichen Mitteln. Im Einzelnen siehe Punkt 4.1.3 „Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG: Unterhalt ist mindestens in Höhe des Unterhaltsvorschusses tituliert, Unterhalt ist noch nicht tituliert, Unterhalt ist unzureichend tituliert und die Durchsetzung der übergegangenen Ansprüche“.

5. Ersatz– und Rückzahlungspflicht nach § 5 UVG

Wenn Leistungen zu Unrecht erbracht wurden, sind diese nach öffentlichem Recht zurückzufordern. Im Einzelnen siehe Punkt 4.1.6 „Ersatz- und Rückzahlungsansprüche nach § 5 UVG“.

6. weitere Aufgaben der UV-Sachbearbeitung Neben der originären Fallbearbeitung ergeben sich je nach Ausgestaltung des Arbeitsplatzes noch eine Vielfalt weiterer Aufgaben, die zu erledigen sind.

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Zum Beispiel:

Vordrucke pflegen und entwerfen

Broschüren anfordern und entwickeln

Flyer gestalten, Öffentlichkeitsarbeit, Internetseite

Statistik

Mittelverwaltung

EDV-Pflege

Zuarbeiten fürs Controlling

Teilnahme an Besprechungen regional und überregional.

4 Prozessqualität In diesem Abschnitt werden Ablaufschemen als Flussdiagramme der Hauptaufgaben in der Unterhaltsvorschusssachbearbeitung dargestellt. In der sehr ausführlichen Diskussion der Arbeitsgruppe 2 zeigte sich, dass in der praktischen Arbeit in einzelnen Arbeitsschritten Abweichungen bei den UV-Stellen5 vorhanden waren. Die dargestellten Flussdiagramme sollen einen optimalen Bearbeitungsablauf darstellen. Es wurde darauf verzichtet, jedes Detail aufzuführen. Auch wurde kein Anspruch auf eine vollständige Darstellung aller Abläufe gestellt. Denn es war schwierig, die Komplexität der Arbeit der Sachbearbeiterinnen in den Flussdiagrammen darzustellen. Im Nachfolgenden sind die Flussdiagramme zusammenfassend aufgeführt. Eine Erläuterung der Symbole und Abkürzungen befindet sich in der Anlage 7.1:

UV-Zahlungen - Neufall

Erstattungen an UV-Stellen nach § 104 SGB X

Erstattungen an neu zuständige UV-Stellen nach § 105 SGB X

Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG: Unterhalt ist mindestens in Höhe des Unterhaltsvorschusses tituliert

Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG: Unterhalt ist noch nicht tituliert

Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG: Unterhalt ist unzureichend tituliert

Durchsetzung der übergegangenen Ansprüche

Laufende Fallbearbeitung bei Zahlung von UV-Leistungen

Beendigung der UV-Leistung, Falleinstellung

Ersatz– und Rückzahlungsansprüche nach § 5 UVG.

4.1 Ablaufschemen

4.1.1 UV-Zahlungen – Neufall

Vor der Entscheidung über den Antrag empfiehlt es sich, ein persönliches Gespräch mit dem alleinerziehenden Elternteil zu führen, um Unklarheiten vermeiden bzw. beseitigen zu können. Ein Beispiel der Stadt Brandenburg a. d. Havel für einen Ablaufplan mit Dokumentation für ein Erstgespräch ist als Anlage 7.2 beigefügt. Eine zügige Kontaktaufnahme mit dem barunterhaltspflichtigen Elternteil ist erforderlich, um in Einzelfällen die Zahlung ganz oder teilweise umgehen zu können (Direktzahlung an das Kind). Dabei ist das persönliche Gesprächsangebot für den barunterhaltspflichtigen Elternteil wichtig. Dieses kann durch einen persönlichen Besuch in der UV-Stelle, aber auch durch

5 Unterhaltsvorschussstelle als Teil der Behörde

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telefonische Rücksprache realisiert werden. Bei der Kontaktaufnahme sind auch wichtige Informationen des barunterhaltspflichtigen Elternteils, wie Wohnanschrift, Arbeitgeber, Einkommens- und Vermögensverhältnisse in Erfahrung zu bringen und zu dokumentieren. Das wiederum ist eine wichtige Voraussetzung für die zeitnahe Abwicklung des Unterhaltsrückgriffs nach § 7 UVG. Grundsätzlich ist bei der Bewilligung das „Vier-Augen-Prinzip“ anzuwenden. Eine mögliche Bearbeitung von Neufällen könnte anhand des Flussdiagrammes 1 erfolgen. Darin wird unter dem Punkt „Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen anhand der eingereichten Unterlagen“ auf Beispiele in den Anlagen verwiesen. In der Anlage 7.3 ist ein „Bearbeitungsbogen zum Anspruch mit Berechnung der Unterhaltsleistung nach dem UVG“ der Stadt Brandenburg a. d. Havel angefügt und in Anlage 7.4 eine „Verfügung zur Antragsbearbeitung – Prüfraster“ vom Ministerium für Familie Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark erhält jeder Antragsteller ein Merkblatt, Anlage 7.5, ausgehändigt. Es ist auf der Internetseite mit dem Antrag verfügbar. Diese Beispiele zeigen, mit welch unterschiedlichen Prozessschritten der Neufall bearbeitet werden kann. Weiterhin ist in der Anlage 7.6 ein Beispiel für die „Erklärung wirtschaftlicher Verhältnisse“ des barunterhaltspflichtigen Elternteils aus dem Landkreis Teltow-Fläming zu finden.

4.1.2 Erstattungen nach §§ 102 ff. SGB X

Der Begriff „Erstattung“ bezeichnet ein Verfahren, mit dem Sozialleistungsträger untereinander einen finanziellen Ausgleich erreichen können. Das Erstattungsrecht ist abschließend in den §§ 102 bis 114 SGB X geregelt. Für die UV-Stellen sind nur zwei Fälle von Bedeutung: 1. Erstattungen an nachrangig zur Leistung verpflichtete Träger nach § 104 SGB X

Wenn der nachrangig verpflichtete Träger geleistet hat, obwohl eine andere Leistung vorrangig zu erbringen gewesen wäre, kann er eine Erstattung nach § 104 SGB X vom vorrangig verpflichteten Träger verlangen. Voraussetzung ist stets, dass die Ansprüche parallel im selben Zeitraum bestanden haben. Im Regelfall ist der Unterhaltsvorschuss vorrangig zu erbringen; erstattungsberechtigt sind vor allem Träger von Leistungen nach dem SGB II und dem SGB XII. In Ausnahmefällen kann auch der Träger des Kinderzuschlags nach § 6 a BKGG erstattungsberechtigt sein. Umgekehrt kann die UV-Stelle die Erstattung von Waisenrente beim Rentenversicherungsträger beantragen. Im Flussdiagramm 2 „Erstattungen an UV-Stellen nach § 104 SGB X“ ist der mögliche Ablauf aufgezeigt.

2. Erstattungen an örtlich unzuständige Träger nach § 105 SGB X

(Grundlage: § 2 Abs. 3 SGB X) Der Fall des § 105 SGB X ist regelmäßig bei einem nicht rechtzeitig mitgeteilten Umzug des Kindes gegeben (vgl. § 2 Abs. 3 SGB X), es sei denn, der Umzug findet zwischen UVG-Stellen innerhalb eines Bundeslandes statt, die selbst nicht an den Leistungen nach dem UVG beteiligt sind. In Baden-Württemberg erfolgt eine Erstattung bei einem Umzug innerhalb des Bundeslandes nur, wenn zwischen dem Umzugs- und dem Weitergewährungsmonat mehr als zwei Monate liegen. Der Grundgedanke ist stets, dass mit der Erstattung der Zustand hergestellt wird, der bestanden hätte, wenn von Anfang an alle Leistungen in der vorgesehenen Rangfolge bzw. Zuständigkeit erbracht worden wären. Für den Verfahrensablauf sind insbesondere die §§ 106 bis 109 und 111 bis 114 SGB X zu beachten. Im Flussdiagramm 3 ist ein idealtypischer Vorgang abgebildet.

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Flussdiagramm 1: UV-Zahlungen - Neufall

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Flussdiagramm 2: Erstattungen an UV-Stellen nach § 104 SGB X

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Neben diesen kurz beschriebenen Fällen sind zahlreiche Spezialfragen zu beachten, z. B. Ausschluss- und Verjährungsfristen nach den §§ 111, 113 SGB X, Abtretungen in Fällen nach § 104 SGB X oder Begründungs- bzw. Nachweispflichten. Wegen der Schwierigkeiten, die vor allem die Erstattungen nach § 104 SGB X häufig mit sich bringen, sind zusätzlich zu den beiden Flussdiagrammen 2 und 3 nähere Hinweise in der Anlage 7.7 zusammengestellt. In Streitfällen sollte versucht werden, eine Klärung über die Aufsichtsbehörde(n) zu erreichen, um unnötige und langwierige Verwaltungsgerichts-verfahren zu vermeiden.

4.1.3 Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG

Durch die Gewährung von Unterhaltsvorschussleistungen sollen die barunterhaltspflichtigen Elternteile nicht von ihrer Unterhaltsverpflichtung gemäß §§ 1601 ff BGB gegenüber ihren minderjährigen Kindern befreit werden. Aus diesem Grund gehen die Ansprüche der Kinder gemäß § 7 Abs. 1 UVG in Höhe der gewährten Unterhaltsvorschussleistungen auf das jeweilige Land über. Ein Forderungsübergang findet in der Höhe statt, in welcher der barunterhaltspflichtige Elternteil leistungsfähig (auch fiktiv) ist. Sollte eine Leistungsfähigkeit nicht vorliegen, hat das Kind keinen Unterhaltsanspruch gegenüber dem barunterhaltspflichtigen Elternteil und somit fehlt es dann auch am Forderungsübergang auf das jeweilige Land. Die Verfolgung übergegangener Unterhaltsansprüche bezweckt einerseits die Einziehung der als Vorschuss gewährten Unterhaltsleistungen, aber auch die Sicherstellung von Unterhaltszahlungen durch den barunterhaltspflichtigen Elternteil für Zeiten nach dem Bezug von Unterhaltsvorschussleistungen. Insofern werden der alleinerziehende Elternteil und sein Kind langfristig unterstützt. Die Bearbeitung des Unterhaltsrückgriffs nach § 7 UVG nimmt im Vergleich zur Zahlbarmachung der Unterhaltsvorschussleistung bei einem Mischarbeitsplatz den überwiegenden Zeitanteil in Anspruch und verlangt von den Sachbearbeiterinnen ein breites und tiefes Wissen in verschiedenen Rechtsgebieten (z. B. Unterhaltsrecht, Zwangsvollstreckungsrecht, Insolvenzrecht usw). Der Unterhaltsrückgriff beginnt mit der Antragstellung des alleinerziehenden Elternteils und endet erst, wenn übergegangene Ansprüche vollständig beglichen wurden bzw. aus verschiedenen Gründen endgültig nicht mehr eingezogen werden können.

Diese Zeit lässt sich grundsätzlich in drei Phasen aufteilen, die für die Durchführung des Unterhaltsrückgriffs nach § 7 UVG durchlaufen werden müssen. Hierauf wird im nachfolgenden eingegangen. Phase 1: Feststellung der übergangenen Ansprüche gemäß § 7 UVG auf das jeweilige Land oder Feststellung einer Ausfallleistung

Hierbei lassen sich zwei Fallkonstellationen feststellen, die bei der Antragstellung vorliegen können und somit elementare Auswirkungen auf die weitere Bearbeitung des Unterhaltsrückgriffs haben:

a. Es liegt ein Unterhaltstitel in ausreichender Höhe (mindestens in Höhe des Unterhaltsvorschusses) (siehe Flussdiagramm 4) vor.

b. Es liegt kein (siehe Flussdiagramm 5) oder nur ein unzureichender Unterhaltstitel vor (siehe Flussdiagramm 6).

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Flussdiagramm 3: Erstattungen an neu zuständige UV-Stellen nach § 105 SGB X

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Flussdiagramm 4: Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG: Unterhalt ist mindestens in Höhe des Unterhaltsvorschusses tituliert

Wichtig für den Unterhaltsrückgriff ist, dass die Mitteilung über die Antragstellung unmittelbar nach der Antragstellung an den barunterhaltspflichtigen Elternteil versendet wird. Nur so ist eine Inanspruchnahme für die Vergangenheit gewährleistet (§ 7 Abs. 2 Nr. 2 UVG). In allen Aufforderungsschreiben bzw. Forderungsmitteilungen an den Barunterhaltspflichtigen sollte eine Fristsetzung in Form der Datumsangabe (TT.MM.JJJJ) erfolgen, denn so erhöht man seine Verbindlichkeit gegenüber der UV-Stelle. In der Praxis kann es auch dazu kommen, dass das Kind gegen den barunterhaltspflichtigen Elternteil keinen Unterhaltsanspruch begründet. In diesen Fällen kommt es zu Ausfallleistungen. Zu einer Ausfallleistung kann es z. B. in den folgenden Fällen kommen:

keine feststellbare Vaterschaft,

Elternteil vor Leistungsbeginn verstorben und Halbwaisenrente wird angerechnet,

fehlende Bedürftigkeit des Kindes (nach UVG anrechenbares eigenes Einkommen oder Vermögen),

erheblich höheres Einkommen des betreuenden Elternteils gegenüber dem barunterhaltspflichtigen Elternteil,

nachgewiesene Leistungsunfähigkeit,

Teilleistungsfähigkeit (z. B. in einem Mangelfall bei bereits bestehender Vollzeittätigkeit des Barunterhaltspflichtigen).

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Die Entscheidung über eine Ausfallleistung ist im Rahmen eines unterhaltsrechtlichen Vermerks in der Akte zu dokumentieren. In diesem Aktenvermerk sind die Gründe für den Ausfall konkret zu benennen. Empfehlenswert ist eine Gegenzeichnung im „4-Augen-Prinzip“ (analog Haushaltsrecht). Phase 2: Sicherung der übergegangenen Ansprüche

Die übergegangenen Ansprüche sind nach den Vorgaben der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Abstimmung mit den Ländern herausgegebenen Richtlinien zur Durchführung des UVGs (RL) geltend zu machen. Danach ist von einer Leistungsfähigkeit des barunterhaltspflichtigen Elternteils in Höhe des UV-Leistungsbetrages auszugehen (RL 7.1.2), solange dieser nicht seine fehlende oder geminderte Leistungsfähigkeit bewiesen hat. Sollte der barunterhaltspflichtige Elternteil darlegen, dass er weder über ausreichendes Einkommen noch über ausreichendes Vermögen verfügt, ist zu beachten, dass gegenüber minderjährigen Kindern eine erhöhte Leistungsverpflichtung und Erwerbsobliegenheit besteht. Das bedeutet, dass alle verfügbaren Mittel zur Erfüllung der Unterhaltsschuld eingesetzt und alle zumutbaren Maßnahmen unternommen werden müssen, um ein ausreichendes Einkommen zu erzielen. Ohne entsprechende Nachweise ist bei Arbeitsfähigkeit ein fiktives Einkommen anzusetzen, durch das zumindest der UV-Leistungsbetrag gesichert ist (RL 7.1.2 und 7.6.3).

Auch in Fällen, in denen der barunterhaltspflichtige Elternteil Leistungen nach dem SGB II erhält, sollte nicht zu schnell von dessen Leistungsunfähigkeit ausgegangen werden. Der Rückschluss, dass SGB II-Leistungsempfänger grundsätzlich leistungsunfähig sind, ist im Interesse eines effektiven Unterhaltsrückgriffs nicht zulässig. Vielmehr ist der Unterhaltsrückgriff auch nach den Bestimmungen der RL Nr. 7.1.2 durchzuführen. D. h., dass so lange von der Leistungsfähigkeit des barunterhaltspflichtigen Elternteils ausgegangen werden muss, bis dieser seine Leistungsunfähigkeit nachgewiesen hat. Die Vorlage eines SGB II-Bewilligungsbescheides reicht hierfür jedoch nicht aus, da die SGB II-Leistungsträger geringere Anforderungen an die Erwerbsbemühungen der Leistungsempfänger stellen als die UV-Stelle. In der Rechtsprechung wird ausdrücklich bestätigt, dass der barunterhaltspflichtige Elternteil sich nicht ausschließlich aus Gründen der Arbeitslosigkeit auf Leistungsunfähigkeit berufen kann. Es reicht nicht aus, dass er sich regelmäßig bei der Agentur für Arbeit meldet und sich auf die angebotenen Stellen bewirbt. Er ist verpflichtet, sich zusätzlich zu bewerben, was er durch entsprechende Nachweise belegen muss. Dieses Vorgehen ist auch im Interesse des Kindes wichtig. Gelingt es, den barunterhaltspflichtigen Elternteil zu einer – vielleicht auch nur geringen – aber regelmäßigen Unterhaltszahlung zu bewegen, ist dies auch ein Beitrag für die Sicherung des Unterhalts nach Ende des Leistungsbezuges. Auch das Bundesverfassungsgericht hat in seiner Entscheidung vom 18.06.2012 (Das Jugendamt, Heft 07-08/12, S. 417 ff.) bestätigt, dass es verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden sei, dass nicht nur die tatsächlichen, sondern auch fiktiv erzielbare Einkünfte berücksichtigt werden können, wenn der barunterhaltspflichtigen Elternteil eine ihm mögliche und zumutbare Erwerbstätigkeit unterlässt, obwohl er diese „bei gutem Willen“ ausüben könnte. Das Bundesverfassungsgericht hat jedoch in dem o. a. Urteil auch ausgeführt, dass nicht jeder barunterhaltspflichtige Elternteil zur Zahlung des Mindestunterhalts nach § 1612 a BGB in der Lage ist. Zu prüfen ist, ob die zur Erfüllung der Unterhaltspflicht erforderlichen Einkünfte überhaupt objektiv erzielbar sind. Das wäre beispielsweise nicht der Fall bei anerkannten Asylbewerbern mit unzureichenden Kenntnissen der deutschen Sprache oder bei Leistungsbezug nach dem SGB XII. Diese Prüfung kann in der Praxis allerdings nur durchgeführt werden, wenn der barunterhaltspflichtige Elternteil überhaupt auf die Schreiben der UV-Stelle reagiert. Reagiert er weder auf die Mitteilung über die Antragstellung noch auf die Mitteilung über die

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Leistungsbewilligung und den Anspruchsübergang, so ist unverzüglich eine Festsetzung des übergegangen Unterhaltsanspruchs im vereinfachten Verfahren anzustreben (RL 7.6.2). Im Flussdiagramm 5 sind die notwendigen Arbeitsschritte dokumentiert. Bei unbegründeten Einwendungen ist beim zuständigen Familiengericht ein Antrag auf streitiges Verfahren zu stellen. In der Anlage 7.8 befindet sich ein Beispiel für die Formulierung eines Antrages im streitigen Verfahren vom Landkreis Teltow-Fläming. Besteht bereits ein Unterhaltstitel in Höhe von mindestens der UV-Leistung, ist eine Aufforderung zur Auskunftserteilung an den barunterhaltspflichtigen Elternteil nicht zweckmäßig. Insbesondere ist eine materiell-rechtliche Überprüfung der Leistungsfähigkeit nicht mehr erforderlich. Der barunterhaltspflichtige Elternteil ist nur zur Zahlung aufzufordern. Sollte der Unterhaltstitel nicht für das Land bestehen, ist dieser auf das jeweilige Land umzuschreiben. In Fällen, in denen zugunsten des Kindes ein vollstreckbarer Unterhaltstitel bereits vorliegt, dieser aber niedriger ist als der zu zahlende Unterhaltsvorschuss, ist die Anhebung des Titels zu prüfen. Ergibt die Prüfung der UV-Stelle, dass die unterhaltsrechtliche Leistungsfähigkeit über dem bisher titulierten Unterhaltsbetrag liegt und zahlt der barunterhaltspflichtige Elternteil diese Differenz nicht freiwillig, sind die rechtlichen Möglichkeiten zur Änderung zu nutzen (siehe im Einzelnen RL 7.7.3). Der Verfahrensablauf ist im Flussdiagramm 6 beschrieben. Bei Ausbleiben der titulierten Zahlung ist eine Vollstreckung zu veranlassen (RL 7.2.2). Einwendungen gegen die Höhe des titulierten Unterhalts hat allein der barunterhaltspflichtige Elternteil vorzutragen. Auch dann ist die gesteigerte Erwerbsobliegenheit gegenüber minderjährigen Kindern zu prüfen. Es reicht also nicht aus, lediglich ein geringeres Einkommen nachzuweisen. Vielmehr müssen vom barunterhaltspflichtigen Elternteil auch die Bemühungen um die Erzielung eines höheren Einkommens dargelegt werden. Phase 3: Durchsetzung der übergegangenen Unterhaltsansprüche

In der Praxis hat sich bewährt, zunächst standardisiert ein Aufrechnungsersuchen beim örtlich zuständigen Finanzamt (Muster siehe Anlage zu RL 7.9.2 a) zu stellen. Die örtliche Zuständigkeit richtet sich nach dem Wohnsitz des barunterhaltspflichtigen Elternteils. Ebenso sollten bei einem Hinweis auf einen Sozialleistungs- bzw. Arbeitslosengeldbezug unverzüglich Anträge auf Auszahlung nach § 48 SGB I („Abzweigungsanträge“) bei der Agentur für Arbeit, Krankenkasse, beim Rententräger o. ä. gestellt werden, wenn der Unterhaltspflicht nicht nachgekommen wird. Hierfür sind keine vollstreckbaren Unterhaltstitel notwendig. Nachdem ein vollstreckbarer Unterhaltstitel vorliegt, ist mit diesem unverzüglich zu vollstrecken und auf Mahnschreiben zu verzichten (vgl. RL 7.8. ff). Hierfür sind die möglichen Pfändungsmaßnahmen auszuschöpfen. Um langwierige Entscheidungsprozesse im Umgang mit nicht eintreibbaren übergegangenen Ansprüchen zu vermeiden, wird eine Dienstanweisung/Geschäftsanweisung über die Entscheidungsbefugnisse für Maßnahmen nach §§ 58 LHO (Vergleich), 59 LHO (Stundung, Niederschlagung und Erlass) und ggf. kommunalem Haushaltsrecht für den Bereich Unterhaltsvorschuss empfohlen. Dafür müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen muss die zuständige Fachaufsichtsbehörde die Befugnis übertragen haben und zum anderen muss die Behörde, der die UV-Stelle zugeordnet ist, die Regelung getroffen haben, dass die UV-Stelle eine eigene Anweisung erlassen kann. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark (zuständige Behörde) ist in der „Dienstanweisung zu Stundung, Wertberichtigung und Erlass von Forderungen“ ausgeführt, dass diese Dienstanweisung nicht für die Forderungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz gilt.

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Flussdiagramm 5: Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG: Unterhalt ist noch nicht tituliert

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Flussdiagramm 6: Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG: Unterhalt ist unzureichend tituliert

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Mit dieser Voraussetzung konnte für den Aufgabenbereich Unterhaltsvorschuss eine eigene Geschäftsanweisung, die in der Anlage 7.9 als Beispiel angefügt ist, in Kraft treten. Das fachaufsichtführende Ministerium hat die dazu übertragenen Befugnisse in einem Erlass geregelt. Im Flussdiagramm 7 sind die für die Durchführung des Unterhaltsrückgriffs nach § 7 UVG notwendigen Arbeitsschritte dargestellt.

4.1.4 Laufende Fallbearbeitung bei Zahlung von UV-Leistungen

Bei den Zahlfällen wird zum einen der jeweilige Unterhaltsvorschussbetrag entsprechend der Anspruchsvoraussetzungen ausgezahlt, wobei die jeweils vorhandenen Fachprogramme zu verwenden sind und zum anderen wird unverzüglich versucht, den barunterhaltspflichtigen Elternteil zu betreiben. Von den Sachbearbeiterinnen sind daher drei verschiedene Abläufe nebeneinander zu bearbeiten, siehe Flussdiagramm 8. 1. Überprüfung und ggf. Abänderung der Unterhaltsvorschussbeträge,

2. Überprüfung der Anspruchsvoraussetzungen mindestens einmal jährlich beim

betreuenden Elternteil (Beispiel, Anlage 7.10),

3. a) bei ausreichender Titulierung (mindestens in Höhe der Unterhaltsvorschusszahlung): jährliche Zahlungsaufforderung b) ohne bzw. bei geringerer Titulierung als die Höhe der Unterhaltsvorschusszahlung: jährliche Aufforderung zur Überprüfung des Einkommens und Vermögens,

um den übergegangenen Unterhalt feststellen und entsprechende Maßnahmen zur Durchsetzung veranlassen zu können.

Nach den jeweiligen Ergebnissen der Überprüfungen sind entsprechende Neufestsetzungsbescheide/Mitteilungen sowie Einstellungen/Rückforderungen und entsprechende Titulierungen bzw. Pfändungen oder haushaltsrechtliche Maßnahmen, wie z. B. Stundungen, zeitnah und konsequent zu veranlassen.

4.1.5 Beendigung der UV-Leistung, Falleinstellung

„Der beste UV-Fall ist der Kurzfall!“6 Ziel muss es sein, sofern der barunterhaltspflichtige Elternteil leistungs- und zahlungsfähig ist, diesen zur eigenständigen Unterhaltszahlung zu bewegen. Die Vermeidung einer Zahlung ist umfassend zu Beginn der Fallbearbeitung zu prüfen. Es gibt nach dem UVG verschiedene Gründe um den Fall einzustellen. In jedem Fall wird ein Einstellungsbescheid erlassen. Einige Einstellungsgründe sind im Flussdiagramm 9 benannt. Eine Einstellung kann auch auf Wunsch des Berechtigten ohne Grund erfolgen. Bei zu Unrecht gezahlten Unterhaltsvorschussleistungen ist neben dem Einstellungs-bescheid nach Anhörung ein Ersatz- und/oder Rückforderungsbescheid zu fertigen.

6 Mündliches Zitat aus einem Seminar UVG von Frau Seiler-Warmuth, Privatdozentin

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Flussdiagramm 7: Durchsetzung der übergegangenen Ansprüche

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Flussdiagramm 8: Laufende Fallbearbeitung bei Zahlungen von UV-Leistungen

Neben den genannten Bescheiderstellungen erfolgt gleichzeitig eine Mitteilung über die Einstellung an den barunterhaltspflichtigen Elternteil. Diese ist je nach Sachlage im Einzelfall zu differenzieren. Im nachfolgenden werden drei mögliche Varianten beschrieben: Variante 1: Mitteilung ohne Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG

Diese Fälle sollen unverzüglich mit einem Schlussbericht archiviert und im Datenbestand der Software als erledigt gekennzeichnet werden. Ein Beispiel für einen Schlussbericht ist in der Anlage 7.11 angefügt. Die Kennzeichnung kann z. B. im Aktenzeichen verschlüsselt werden (abhängig von der Software), sodass auch eine statistische Auswertung der verschiedenen Archivierungsgründe erfolgen könnte. Eine UV-Stelle ändert die Ziffern in ihren Aktenzeichen, die vorher zur Angabe der Sozialräume diente, für diesen Zweck um. Denkbar wäre eine Aufschlüsselung nach folgenden Gesichtspunkten (Zahl und XX-Kennzeichen des/der jeweiligen Sachbearbeiterin):

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6XX Fall erledigt, kein Rückstand, übergegangene Ansprüche sind zurückgezahlt 7XX unbefristete Niederschlagung 888 Wegzug innerhalb des eigenen Bundeslandes 996 Insolvenz mit Restschuldbefreiung 997 Vergleich 998 Erlass So ist eine zeitnahe und kontinuierliche Archivierung der Akten möglich. Variante 2: Mitteilung mit Aufforderung zur Auskunftserteilung (Einkommen und Vermögen) In diesen Fällen ist der übergegangene Anspruch noch nicht vollständig festgestellt. Dieser muss dann nach der Auskunftserteilung beziffert und eingefordert werden. Variante 3: Mitteilung der Höhe des Rückstandes

In diesen Fällen ist eine Mitteilung mit Aufforderung zur Zahlung des Gesamtbetrages mit Terminsetzung vorzunehmen und gegebenenfalls auf die Möglichkeit einer Stundung der Zahlung des Gesamtbetrages hinzuweisen.

4.1.6 Ersatz- und Rückzahlungsansprüche nach § 5 UVG

Zunächst ist der Zeitpunkt entscheidend, in dem die Unterhaltsvorschussstelle Kenntnis von Tatsachen erlangt, die eine Ersatzzahlungspflicht nach § 5 Abs. 1 UVG oder eine Rückzahlungspflicht nach § 5 Abs. 2 UVG begründen. Wenn die Tatsachen durch Dritte herangetragen werden oder selbst entdeckt werden, erfolgt eine Anhörung des alleinerziehenden Elternteils nach § 24 SGB X, siehe Flussdiagramm 10. Soweit die Tatsachen durch den alleinerziehenden Elternteil bekannt gegeben werden, kann eine Anhörung nach § 24 SGB X entfallen. Werden die Tatsachen, die zu einem Vorgehen nach § 5 Abs. 1 UVG führen, erst nach ihrer Entstehung bekannt, muss die Einleitung eines OWi-Verfahrens geprüft werden. Bei Verdacht auf Vorsatz kann eine Strafanzeige nach § 263 StGB wegen eines Sozialleistungsbetruges erfolgen. Hinsichtlich der Adressaten der Bescheide ist zwischen § 5 Abs. 1 und 2 UVG zu differenzieren.

§ 5 Abs. 1 UVG

Bei Einstellung und Rückforderung nach § 5 Abs. 1 UVG ist die Aufhebung des Bewilligungsbescheides auf die Zukunft auszurichten. Gegebenenfalls muss nur eine Aufhebung des Bescheides für den entsprechenden Zeitraum erfolgen. In beiden Fällen ist der Adressat das Kind. Die Aufforderung zur Begleichung des öffentlich-rechtlichen Schadenersatzes erhält der alleinerziehende Elternteil. § 5 Abs. 2 UVG

Die Aufhebung des Bescheides für den entsprechenden Zeitraum nach § 5 Abs. 2 UVG mit Zahlungsaufforderung erfolgt an das Kind. Bei Einstellung ist die Aufhebung des Bescheides für die Zukunft mit Zahlungsaufforderung zu versenden. Der Adressat des Bescheides ist das Kind. Die Durchsetzung des Anspruches erfolgt in der Regel durch die Stadt-/Kreiskasse.

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Bei Rückzahlungspflichten nach § 5 Abs. 2 UVG ohne Einstellung ist eine Aufrechnung mit künftigen UV-Leistungsansprüche möglich. Hierbei ist § 51 Abs. 2 SGB I zwingend zu beachten. Die organisatorischen Entscheidungsprozesse sind in den einzelnen UV-Stellen sehr unterschiedlich, teilweise sind Prozesse auch ganz ausgelagert. Bei der Umsetzung der nachfolgenden Flussdiagramme sind daher die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen.

Flussdiagramm 9: Beendigung der UV-Leistungen, Falleinstellung

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Flussdiagramm 10: Beendigung der UV-Leistungen, Falleinstellung

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4.1.7 Anzeigen einer Ordnungswidrigkeit

Das Unterhaltsvorschussgesetz sieht für Fälle, in denen Auskünfte oder Anzeigen nicht bzw. nicht unverzüglich, nicht richtig, nicht vollständig bzw. auch nicht innerhalb einer gesetzten Frist erteilt worden sind, die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens vor. Ordnungswidrig können sowohl die Elternteile des berechtigten Kindes als auch der Arbeitgeber und ggf. Versicherer des barunterhaltspflichtigen Elternteils handeln. Zu den Aufgaben der Unterhaltsvorschussstelle gehört daher auch die Prüfung, ob eine Ordnungswidrigkeit begangen wurde und ob bzw. gegebenenfalls in welcher Höhe diese zu ahnden ist. Da für die Durchführung von Ordnungswidrigkeitsverfahren die Vorschriften des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten anzuwenden sind, wird empfohlen, die weitere Bearbeitung dem speziellen Verwaltungsbereich „Ordnungswesen“ zu übergeben.

In Einzelfällen kommt auch eine Abgabe an die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts eines Betruges (§ 263 Strafgesetzbuch) in Betracht.

Ein Beispiel einer „Verfügung über die Prüfung der Voraussetzungen einer Ordnungswidrigkeit nach dem UVG“ des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen ist in der Anlage 7.12 zu finden. In der Anlage 7.13 befindet sich eine Beispielanzeige der Stadt Potsdam. Die UV-Stelle erstellt diese Anzeige, die dann Grundlage für die Durchsetzung der Ordnungswidrigkeit ist. Die eingezogenen Verwarnungs- und Bußgelder müssen nicht an den Bund oder das Land abgeführt werden. Sie fließen daher in vollem Umfang in den kommunalen Haushalt.

4.2 Schnittstellen zu anderen Institutionen/Aufgaben

4.2.1 Schnittstellen innerhalb der Organisation

Schnittstelle zur Beistandschaft Zwischen dem Bereich Beistandschaften mit Beratung/Unterstützung/Beurkundung und der UV-Stelle gibt es eine Vielzahl von Schnittstellen. Bereits bei der Antragstellung berät, informiert und belehrt der Berater/Unterstützer/Beistand und auch die Urkundsperson hinsichtlich des Unterhalts und weiterer Verfahrensweisen. Auch die UV-Stelle verweist auf Beratung/Unterstützung und/oder Einführung einer Beistandschaft und informiert über weitere Vorgehensweisen und Beurkundungsmöglichkeiten. Der Antrag auf Beratung/Unterstützung bzw. Beistandschaft wird gestellt, um die subjektiven Rechte des minderjährigen Kindes zu sichern. Gleichzeitig ist es oftmals notwendig, einen Antrag auf Unterhaltsvorschuss zu stellen, wenn der barunterhaltspflichtige Elternteil nicht bereits Unterhaltszahlungen leistet, die den Unterhaltsvorschussbetrag übersteigen, um die monatlichen Ansprüche auf Unterhaltsvorschuss zu wahren. Dadurch sind beide Bereiche beauftragt, Auskünfte von dem barunterhaltspflichtigen Elternteil sowie den am Verfahren Beteiligten einzuholen. Bei gerichtlichen Unterhaltsverfahren durch den Beistand müssen die bereits auf den UV-Leistungsträger übergegangenen Ansprüche aus der Forderung herausgerechnet werden, wenn zwischen dem Kind, vertreten durch den gesetzlichen Vertreter, und der Unterhaltsvorschussstelle kein Rückübertragungsvertrag geschlossen wurde. Dann müsste die Unterhaltsvorschussstelle selbst einen Antrag auf Festsetzung des Unterhaltes beim Amtsgericht stellen. Dies betrifft dann aber nur die geleisteten Unterhaltsvorschussbeträge. Dasselbe gilt bei Zwangsvollstreckungsmaßnahmen. Jeder kann nur seine eigenen Beträge

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geltend machen, soweit der übergegangene Unterhaltsanspruch nicht auf das minderjährige Kind zurückübertragen wurde. Beim Zahlungsverkehr muss geklärt werden, welche Beträge dem Bereich Beistandschaften und welche Beträge zur UV-Stelle gehören. Wenn noch laufend Unterhaltsvorschuss geleistet wird, sind die für den jeweiligen Monat geleisteten Beträge zu erstatten bzw. zu verrechnen. Zur Umschreibung der Vollstreckungstitel stellt die UV-Stelle einen Antrag bei der zuständigen Urkundsperson des Jugendamtes. Die Urkundsperson nimmt die Umschreibung des Vollstreckungstitels entsprechend des Antrages vor und fertigt eine Rechtsnachfolgeklausel. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die übergangenen Ansprüche eines gesetzlichen Rechtsnachfolgers zu beurkunden (§ 59 Abs. 1 Nr. 3 u. 4 SGB VIII). Schnittstelle zur wirtschaftlichen Jugendhilfe

Die wirtschaftliche Jugendhilfe nimmt Finanzierungen von Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe gemäß SGB VIII vor. Ein Anspruch auf Leistungen nach dem UVG ist ausgeschlossen, wenn der Bedarf eines Kindes durch Leistungen nach dem SGB VIII gedeckt ist, vergleiche § 1 Abs. 4 S. 2 UVG. Nach § 6 Abs. 4 UVG trifft den alleinerziehenden Elternteil die Pflicht, alle Änderungen in den Verhältnissen, die für die Leistung erheblich sind, unverzüglich mitzuteilen, insbesondere dann, wenn sich das Kind nicht mehr in seinem Haushalt befindet. Kindern und Jugendlichen wird eine stationäre Hilfe zur Erziehung gewährt, wenn die Erziehung in ihrer Herkunftsfamilie vorübergehend oder dauerhaft nicht gewährleistet ist. Wenn die Unterhaltsvorschussstelle Informationen über die Gewährung von Jugendhilfeleistungen erhält, muss sie ihre Leistungspflicht überprüfen und durch eine Sperre oder Einstellung der Leistungen Überzahlungen vermeiden. Schnittstelle zur Stadt- bzw. Kreiskasse bei öffentlich-rechtlichen Forderungen nach § 5 UVG

Hierfür sollten folgende Sachverhalte beachtet werden:

Voraussetzung: Schnittstelle zwischen Fachprogramm und Haushaltsprogramm zur Vereinfachung der Sollstellung der Forderungen,

Forderungsüberwachung: Mahnung und Vollstreckung durch Kasse,

Informationsweitergabe von Kasse an UV-Stelle über Termine der Mahnläufe,

regelmäßige Anmahnung der fällig gewordenen Forderungen unter Beachtung von manuell gesetzten Mahnsperren,

Weitergabe von automatisierten Listen über angemahnte Beträge und offene Forderungen an die UV-Stelle,

bei Rücklauf der Mahnung wegen unbekannter Anschrift sofortige Rückmeldung an UV-Stelle,

regelmäßige Vollstreckung der offenen Forderungen mit vorheriger Rücksprache mit der UV-Stelle wegen evtl. vorliegender Stundungsanträge oder Einbehaltungsvereinbarungen,

nach erfolgter Vollstreckung Übergabe des Pfändungsprotokolls oder durch den Schuldner und Vollziehungsbeamten erfolgter Vereinbarungen an die UV-Stelle für die Akte und zur Veranlassung entsprechender Maßnahmen, wie befristete Niederschlagung oder Stundungsvereinbarung,

Abstimmung der Höhe der Stundungszinsen vor Berechnung durch Vollstreckungsbehörde,

bei Gewährung von Vollstreckungsschutz gemäß § 258 Abgabenordnung und einer entsprechenden Ratenzahlung Information an UV-Stelle zur Veranlassung einer entsprechenden Sollstellung,

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Weitergabe der Information über bekannte Insolvenzverfahren des Schuldners an die UV-Stelle,

regelmäßige Übergabe von Verwahrlisten, damit Gelder den betreffenden Personen-konten rechtzeitig zugeordnet und mit den quartalsmäßigen Mittelanforderungen ver-rechnet werden können,

kein Kleinstbetragsausgleich für Personenkonten der UV-Stelle,

die Einnahmen nach § 5 UVG dürfen nicht für andere Zwecke verwendet werden,

Mitteilung über den Rücklauf von ausbezahlten Unterhaltsvorschussleistungen aufgrund von falschen Bankverbindungen oder erloschenen Konten.

Schnittstelle zur Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) Eine weitere wichtige interne Schnittstelle ergibt sich zwischen der Unterhaltsvorschussstelle und dem Jobcenter, wenn im Optionsmodell eine Kommune die alleinige Trägerschaft der Leistungen nach dem SGB II besitzt. Zwischen der Unterhaltsvorschussstelle und dem Jobcenter sollten die Arbeitsprozesse abgestimmt werden. In einem gemeinsamen Arbeitsprozess kooperiert die Unterhaltsvorschussstelle mit dem Jobcenter im Interesse der Leistungsberechtigten nach dem SGB II und für die Unterhaltsberechtigten, um die Sicherung der Geldleistungen für die Familien zu gewährleisten. Damit der erforderliche Informationsaustausch einfach und zeitnah erfolgen kann, ist es vorteilhaft, eine Absprache zwischen der Unterhaltsvorschussstelle und dem Jobcenter schriftlich festzuhalten. Diese sollte folgendes beinhalten:

Die Unterhaltsvorschussstelle erlässt zeitnah nach Antragstellung, sofern alle erforderlichen Unterlagen eingereicht wurden und die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind, den Bewilligungsbescheid. Dieser enthält den Hinweis, sofern Leistungen nach dem SGB II gewährt werden, dass der Bescheid unverzüglich dem Jobcenter vorzulegen ist.

Die Sachbearbeiterinnen des Jobcenters verweisen die Antragstellerinnen darauf, dass ein Antrag auf Unterhaltsvorschuss unverzüglich zu stellen ist.

Innerhalb der gesetzlichen Regelungen erteilen die Sachbearbeiterinnen des Jobcenters auf Anfrage der UV-Stelle Auskunft darüber, ob ein barunterhaltspflichtiger Elternteil Leistungen nach dem SGB II erhält und geben Auskünfte auf einem abgestimmten Formblatt.

Verfahrensabsprachen zur Antragstellung nach § 5 Abs. 3 SGB II.

Verfahrensabsprachen für Erstattungen nach § 104 SGB X (z. B. Nachweis-anforderungen).

Dokumentation der Absprachen über den gegenseitigen Informationsaustausch.

4.2.2 Schnittstellen zu externen Organisationseinheiten

Die Arbeit der UV-Sachbearbeitung erfordert Kontakte zu Organisationseinheiten außerhalb der eigenen Behörde (Externe). In erster Linie sind das andere UV-Stellen, andere Bereiche, andere Jugendämter, andere Sozialleistungsträger, Finanzbehörden und Gerichte. In der Anlage 7.14 befindet sich eine Aufzählung von Schnittstellen, die aber nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Die Arbeitsschritte, aus denen solche Kontaktnotwendigkeiten folgen sowie einige Hinweise zur praktischen Durchführung ergeben sich aus den Durchführungsrichtlinien zum UVG (RL). Kontakte zu Externen beziehen sich in aller Regel entweder auf einen ein- oder gegenseitigen Informationsaustausch über das Kind bzw. seine Eltern oder auf eine

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gemeinsame Abstimmung über weitere Verfahrensschritte (z. B. bei Auskunftsersuchen, Umzügen oder Erstattungen). Sie können aber auch z. B. in einem fachlichen Austausch allgemeiner Art bestehen. Sie sollten in jedem Fall zielgerichtet und dementsprechend vorbereitet sein. Gegenüber externen SGB II-Behörden empfiehlt es sich, eine Vereinbarung abzuschließen, die den zu internen Schnittstellen gegebenen Hinweisen folgt. Kontakte zu Externen sollten zu dem Zeitpunkt aufgenommen werden, zu dem dies für die weitere Bearbeitung nötig ist (also rechtzeitig). In vielen Fällen können Vordrucke o. a. standardisierte Kontaktformulare genutzt werden (z.B. Anlagen zu den RL). Teilweise sind diese sogar vorgeschrieben (z. B. Muster nach der ZVFV); in den übrigen Fällen können eigene Vordrucke, Muster o. a. entwickelt und verwendet werden. Wenn die UV-Stelle zusätzliche Begründungen oder Nachweise liefern muss (z. B. bei Erstattungen oder bei Ersuchen um Datenübermittlung), sollten diese bereits bei der ersten Kontaktaufnahme zutreffend und vollständig beigefügt werden, um Verzögerungen zu vermeiden. Bei allen Kontakten zu Externen ist stets der Sozialdatenschutz zu beachten.

4.3 Berufliches Selbstverständnis der Sachbearbeiterin, Reflektion

Im Arbeitsalltag ist es zwingend erforderlich, seine eigene Rolle regelmäßig zu reflektieren. Ziel der Arbeit des/der Sachbearbeiterin in der UV-Stelle ist in erster Linie die finanzielle Entlastung des alleinerziehenden Elternteils mit Hilfe einer Sozialleistung, dem „Unterhaltsvorschuss“, nicht jedoch die Sicherung der materiellen Existenz des unterhaltsberechtigten Kindes. In diesem Zusammenhang wird angestrebt, dass der barunterhaltspflichtige Elternteil seiner Verantwortung – soweit möglich – (wieder) selbst nachkommt. Die regelmäßige Qualitätskontrolle sowohl innerhalb der UV-Stelle (z. B. kollegiale Fallberatung) als auch von außenstehenden Dritten (z. B. Prüfungsämter, Leitungsebene, unabhängige Institute) soll unbedingt erfolgen.

4.4 Kommunikation mit den Beteiligten

Die Kommunikation der Sachbearbeiterinnen der UV-Stelle richtet sich an verschiedene Adressaten, die jeweils unterschiedliche Kommunikationsformen erfordern. Dabei werden sämtliche zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel (schriftlich, mündlich, per Telefon, per Fax, per E-Mail usw.) genutzt. Eine kompetente Beratung und Verhandlung mit den Beteiligten kann zum einen die Unterhaltsvorschussgewährung überflüssig machen, zum anderen aber auch Grundlage für einen effektiven Unterhaltsrückgriff sein. Dem persönlichen Gespräch wird besondere Bedeutung beigemessen. Gespräche sollen grundsätzlich sachlich und zielgerichtet geführt werden. Die Kommunikation mit den Beteiligten sollte immer transparent, zuverlässig und kompetent in den Aussagen sowie vorurteilsfrei sein. Kommunikation mit dem alleinerziehenden Elternteil Die Sachbearbeiterin versteht sich als Berater und letztlich als Leistungserbringer. Die Kommunikation mit dem alleinerziehenden Elternteil erfordert, aufgrund der häufig angespannten familiären Situation, ein gewisses Fingerspitzgefühl. Diesem ist im Rahmen persönlich geführter Gespräche eine besondere Aufmerksamkeit entgegenzubringen, um

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alle zu klärenden Fragen zu erfassen, zu beantworten und gegebenenfalls nach Bedarf an andere zuständige Stellen innerhalb der Verwaltung weiterzuleiten (siehe Abschnitt 4.1.1). Das Erstgespräch ist daher ein wichtiges, unentbehrliches Instrument der Kommunikation. Es sollte ausführlich sein und alle unterhaltsvorschussrelevanten Fragen klären. Dabei hat eine möglichst vollständige Beratung zur Antragstellung und zum Unterhaltsvorschuss sowie zu allgemeinen Themen aus den angrenzenden Leistungs- und Aufgabenbereichen zu erfolgen. Bei Problemen bei der Antragstellung wird entsprechende Hilfe geleistet. Kommunikation mit dem barunterhaltspflichtigen Elternteil Die Sachbearbeiterin versteht sich als parteiisch für das Kind und als Vertreter des Landes für die Geltendmachung von übergegangenen Unterhaltsansprüchen. Die Kommunikation mit dem barunterhaltspflichtigen Elternteil ist angemessen respektvoll, jederzeit transparent und entsprechend verbindlich. Sie hat insbesondere den gesetzlichen Unterhaltsanspruch von Kindern gegenüber ihren Eltern als auch deren Verpflichtung zur Leistung von Kindesunterhalt zum Inhalt. Der Charakter der Leistungen nach dem UVG als Vorschussleistung für das Kind sowie die Pflicht des Unterhaltsverpflichteten zur Rückzahlung dieser Vorschussleistungen werden dabei ausdrücklich verdeutlicht. Kommunikation mit anderen UV-Stellen Die Kommunikation mit anderen UV-Stellen erfolgt auf partnerschaftlich-kollegialer Ebene. Bei Umzug des Unterhaltsberechtigten (innerhalb oder außerhalb des eigenen Bundeslandes) wird die nach den RL zur Durchführung des Unterhaltsvorschussgesetzes Punkt 9.7.3 notwendige Abstimmung vorrangig telefonisch vorgenommen. Bei der Weitergabe der Akte bei Umzug innerhalb des Bundeslandes und Weitergewährung der Leistungen durch die neu zuständige Behörde sind alle relevanten Informationen bereits aus einem Anschreiben ersichtlich (vgl. RL 9.7.3). Relevant sind insbesondere der Leistungszeitraum, die Information über das Vorhandensein eines Titels, über den Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG oder über ein Vergehen nach § 5 UVG sowie das Bestehen einer Beistandschaft. In der Anlage 7.15 ist ein Beispiel der Stadt Mannheim angefügt, wie eine Abgabenachricht sowohl bei einem Umzug innerhalb des Bundeslandes als auch in ein anderes Bundesland gefertigt werden könnte. Diese wird an die neu zuständige Behörde verschickt. Darin sind alle notwendigen Informationen enthalten. Kommunikation mit Dritten

Dritte sind insbesondere andere Behörden, weitere Auskunftsverpflichtete sowie Gerichte. Die Kommunikation erfolgt auf „Augenhöhe“ und zielt auf Kooperation und Unterstützung ab. Liegt jedoch eine Situation (z. B. Verweigerung von Auskünften über Einkommen) vor, die eine anweisende Kommunikation erfordert, sollte hiervon zwingend Gebrauch gemacht werden. Insbesondere sollte dann die ordnungsrechtliche Möglichkeit der Verwendung von Bußgeld ausgenutzt werden. Empfohlene Verwendung der Kommunikationsmittel

Persönliche Gespräche: o bei möglichst allen Fällen mit erläuterungsnotwendigen Beratungsinhalten o bei spannungsbelasteten Situationen

Schreiben, Fax: o bei Aufforderungen, Einladungen, usw., insbesondere mit Fristsetzungen o bei konkrete Forderungen und anderen nachweisbedürftigen Regelungen

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Telefonate, E-Mail: o für kurze Nachrichten und Terminabsprachen zwischen Bürger und

Verwaltung o für Kommunikation zwischen Behörden im Einzelfall

5 Strukturqualität

Die Strukturqualität bezieht sich auf die organisatorischen Rahmenbedingungen. Sie umfasst die materiellen sowie die personellen Bedingungen, die für die Arbeit im Aufgabenbereich „UVG“ notwendig sind. Zu den materiellen oder sächlichen Rahmenbedingungen gehören u. a. die technische Ausstattung, die Software, die Büroausstattung, die Arbeitsmittel, die Räumlichkeiten, die Öffnungszeiten, die telefonische Erreichbarkeit und die Infrastruktur zur Erreichbarkeit der Behörde (zentral oder dezentral). Zu den personellen Rahmenbedingungen gehören u. a. die organisatorische Einbindung der Aufgabenerledigung in die Struktur der Behörde sowie deren Hierarchiestufen, die Qualifikation der Sachbearbeiterinnen, also deren Kenntnisse, Fähigkeiten, Kompetenzen, Qualifikationen, die persönlichen Voraussetzungen, das berufliche Selbstverständnis, die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die Arbeitszeit, die für die Bearbeitung der Aufgabe je Fall zur Verfügung gestellt wird (Personalbemessung). Die Strukturqualität beeinflusst maßgeblich das erreichbare Niveau der Prozess- und der Ergebnisqualität.

5.1 Rahmenbedingungen

Räumlichkeiten Die Anforderungen an den Arbeitsraum sind in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) geregelt. Die ursprünglich genauen Angaben zu den erforderlichen m² und m³ pro Sachbearbeiterin sind jedoch durch flexibel formulierte Schutzzielbestimmungen ersetzt worden (§ 6 ArbStättV). Jede Sachbearbeiterin verfügt über ein eigenes Büro (Einzelzimmer). Die Büros sind mit Schallschutztüren ausgestattet. Die Gespräche können von außen nicht mitgehört werden. So wird der Schutz der während der Bürgergespräche offenbarten, sensiblen Daten gewährleistet. Zum Schutz gegen Übergriffe gewalttätiger Personen hat jede Sachbearbeiterin einen leicht erreichbaren Zugang zu einer „Alarmanlage“. Büroausstattung, Arbeitsmittel Die Büroausstattung und die Arbeitsmittel sowie Verbrauchsmaterialien werden bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt. Dazu gehört, dass die Büroräume mit einem ergonomischen Schreibtisch/PC-Arbeitsplatz, einem ergonomischen Schreibtischstuhl, ausreichendem, datenschutzrechtlich entsprechendem Schrankraum für Akten und übrige Unterlagen und Arbeitsmaterialien, einem Besuchertisch, 2-3 Besucherstühlen und einem verschließbaren Schrank für die persönlichen Sachen der Sachbearbeiterin ausgestattet sind. Einschlägige Fachliteratur, auch Gesetzeskommentierungen stehen für die Sachbearbeiter in ausreichender Anzahl zur Verfügung.

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Öffnungszeiten und telefonische Erreichbarkeit Wie die Öffnungszeiten (Sprechzeiten) in der zuständigen Behörde vorgehalten werden, ist in der Behörde in der Regel zentral geregelt. Das Spektrum des Angebotes an Sprechzeiten in den UV-Stellen in der Bundesrepublik ist ausgesprochen groß. So wird bei einigen eine tägliche Sprechzeit angeboten und einige beschränken sich auf einen Tag in der Woche. Erhebliche Unterschiede gibt es auch bei der telefonischen Erreichbarkeit. Bei allen Festlegungen sollte eine Abwägung zwischen persönlicher Dienstleistungsbereitstellung am Bürger, der fachlichen Notwendigkeit und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorgenommen werden. Bei der fachlichen Notwendigkeit ist auch in Betracht zu ziehen, dass den Sachbearbeiterinnen eine störungsfreie Bearbeitung von Fällen ermöglicht wird. Denn jede Störung beeinflusst die Effektivität des Bearbeitungsprozesses. Bereits kleine Störungen unterbrechen den Prozess. Tägliche Sprechzeiten reduzieren den Zeitraum für ungestörtes Bearbeiten des Fallbestandes erheblich. Der Bürger möchte nicht nur sein Anliegen vorbringen können, sondern dieses vor allem auch schnellstmöglich bearbeitet bekommen. Und dies ist nur möglich, wenn den Sachbearbeiterinnen genügend (störungsfreie) Bearbeitungszeit zur Verfügung steht. Da die alleinerziehenden Elternteile häufig gemeinsam mit ihren Kindern vorsprechen, sollten in den Arbeitsräumen Beschäftigungsmaterialien (z. B. Malsachen, Kinderbücher, „geräuscharmes“ Spielzeug usw.) vorhanden sein. Infrastruktur

Infrastrukturelle Bedingungen haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf andere Rahmenbedingungen materieller wie auch personeller Art. Es gibt Unterhalts-vorschussstellen, die die Leistung an mehreren Standorte verteilt anbieten. Dabei ist zu unterscheiden, ob das Angebot generell dort angeboten wird oder ob die Sachbearbeiterinnen Sprechzeiten an den unterschiedlichen Standorten vorhalten und somit entsprechende Fahrzeiten einzuplanen sind. Bei einer elektronischen Aktenführung vereinfacht sich die Durchführung von Sprechstunden an externen Standorten (siehe auch Abschnitt 5.1.1). Technische Ausstattung und Software

Eine zeitgemäße und technische Ausstattung und die zur Verfügung gestellte prozessunterstützende Software nehmen unter dem Gesichtspunkt einer effizienten Arbeitsweise einen sehr hohen Stellenwert ein. So muss die Software neben der Unterstützung der Sachbearbeitung auch alle Ansprüche an ein internes und externes Controllingsystem für fachliche und personelle Steuerungszwecke und für ein gutes Berichtswesen erfüllen. Das Führen von selbsterarbeiteten Auswertungstabellen in Excel, Karteikarten, das manuelle Zählen von Fällen oder das händische Erstellen von Listen zu haushaltsrechtlichen Entscheidungen, wie z. B. Stundungen, Niederschlagungen usw., muss der Vergangenheit angehören. Eine weitere Voraussetzung, die zur Effizienz der Prozesse beiträgt, ist die automatische Übertragung von Auszahlungen aus dem Fachprogramm in das Kassenprogramm der Verwaltung und natürlich sind die Einnahmen nach §§ 5 und 7 UVG auch elektronisch einzunehmen. Jeder Arbeitsplatz sollte daher folgende Ausstattung haben:

leistungsfähigen PC mit mindestens 19“-Monitor; bei der Führung elektronischer Akten einen mindestens 21“-Monitor oder 2 Monitore (siehe auch Punkt 5.1.1),

effizientes Fachanwendungsprogramm zur Sachbearbeitung UVG,

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Leserechte im Haushalts- und Kassenprogramm (ggf. Buchungsrechte, sofern keine Schnittstelle vom Fachprogramm zum Haushaltskassenprogramm besteht),

Zugang zum Internet,

E-Mail-Programm zur papierlosen Kommunikation mit dem Bürger und anderen Behörden (intern wie extern),

Sonstige Hilfsprogramme (z. B. Adobe Reader, FormsforWeb Filler),

Arbeitsplatzdrucker oder Drucker im Büro,

Scanner (ggf. über Etagenkopierer/Etagendrucker), bei elektronischer Aktenführung gehört ein Scanner ins Büro,

Zugriff auf Etagendrucker oder Zentraldrucker zum Ausdruck für umfangreicher Dokumente,

Telefon mit Anrufbeantworter,

Elektronisches Telefonbuch,

Falls möglich: Telefonsoftware zur Verwaltung eingehender, ausgehender und verpasster Anrufe.

Für Fragen rund um die IT sollte ein zentraler Ansprechpartner (EDV-Support, Fachadministrator) vor Ort oder zumindest telefonisch, mit Zugriff auf den PC der Sachbearbeiterinnen, jederzeit erreichbar sein, um auftretende Probleme zeitnah lösen zu können.

5.1.1 Elektronische Aktenführung

Mit dem 01. August 2013 trat das E-Government-Gesetz in Kraft (BT- Drucksache 17/11473).7 Somit ist der Weg frei für die elektronische Aktenführung und die elektronische Prozessabwicklung in den Verwaltungen. Einige UV-Stellen haben auf die elektronische Akte umgestellt oder sind in den Vorbereitungen dazu. Wie die Einführung der PC-Welt Anfang der 1990er Jahre in den Verwaltungen, später die Unterstützung von Fachprogrammen, so bringt die Einführung der elektronischen Akte und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten, Prozessabläufe weiter und noch viel tiefgründiger elektronisch zu unterstützen, erhebliche Veränderungen in der Sachbearbeitung mit sich. Bestehende Aktenbestände vervielfältigen, Akten und seine Bestandteile in den Registraturen oder Aktenschränken suchen, der Gang zum Aktenschrank, um Akten zu entnehmen oder wieder abzustellen, Dokumente drucken, um sie an schließend händisch den Akten zuzufügen und vieles mehr gehören bei elektronischer Aktenführung der Vergangenheit an. Damit werden Arbeitsabläufe von Tätigkeiten entlastet und somit effizienter. Es bleibt also mehr Zeit, um sich mit dem Fall und nicht den Nebentätigkeiten zu befassen. Die elektronische Akte bietet die Möglichkeit, von jedem Arbeitsplatz (erlaubte Zugänge vorausgesetzt) auf den jeweiligen Fall des Gesamtfallbestandes des Bereichs zuzugreifen. Dies ist von Vorteil u. a. bei gegenseitiger Vertretung und es kann bei plötzlichem Ausfall Auskunft im „nicht eigenen“ Fall gegeben werden oder am Fall der anderen Sachbearbeiterin gearbeitet werden. Des Weiteren ergibt sich die Möglichkeit, Auskünfte zu Bearbeitungsständen, auszuzahlenden Leistungen, fehlenden Unterlagen u. a. zu geben. Dies ist dann von noch

7 u. a. sind gesetzlich geregelt die Grundsätze der elektronischen Aktenführung und des ersetzenden Scannens;

Erleichterung bei der Erbringung von elektronischen Nachweisen und der elektronischen Bezahlung in Verwaltungen; Verpflichtung zur Dokumentation und Analyse von Prozessen

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größerem Vorteil, wenn der Beratungsdienst und die telefonische Hotline vom Front-Office durchgeführt werden. Somit wird im Back-Office ein weitgehend ungestörtes Arbeiten garantiert. Dies ermöglicht wiederum größere Korridore für Sprechzeiten gegenüber dem Bürger, ohne dass dabei eine effiziente Fallbearbeitung darunter leidet (geringe Störquote). Die elektronische Aktenführung kann nicht losgelöst nur in einem Aufgabenbereich wie des Unterhaltsvorschusses durchgeführt werden. Sie bedarf eines einheitlichen Systems und Konzeptes innerhalb der jeweiligen Kommune. Die Einführung der elektronischen Akte bedarf auch im Aufgabenbereich der UV-Stelle einer gründlichen Vorbereitung. So müssen die derzeitigen IST-Prozesse aufgenommen werden, es sind effiziente SOLL-Prozesse zu definieren, Schnittstellen zwischen Fachprogramm UVG und Dokumentenmanagementsystem (DMS) sind zu programmieren u. a. mehr. Die finanziellen Kapazitäten sind selbstverständlich seitens der Behördenleitung bereitzustellen. Da in den meisten UV-Stellen Fachprogramme zur Anwendung kommen, sollte das Fachprogramm weiterhin das „tragende“ Bearbeitungsprogramm sein und nur die Ablage der Akte und deren Dokumente erfolgt im DMS. Somit ist die Umstellung für die Sachbearbeiterinnen um ein vielfaches geringer und die Einführung verläuft reibungsloser. Im Aufgabenbereich „UVG“ sind derzeit einige Dokumente, wie z. B. Unterhaltstitel, in Papierform aufzubewahren. Somit wird es teilweise noch eine Hybridaktenführung geben. D. h. zur elektronischen Akte wird es Aktenbestandteile, die zwingend im Original aufzubewahren sind (und nur diese!), in Papierform geben. So lange, bis der Gesetzgeber auch die gesicherte elektronische Form akzeptiert. Trotzdem ist das Dokument zu scannen und in der Akte elektronisch zu führen. Selbstverständlich ist die Umstellung auf die elektronische Akte erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber sie bringt vielerlei Vorteile und später werden die Sachbearbeiterinnen diese nicht mehr missen wollen. Keiner würde heute seine Dokumente mit der Schreibmaschine und Blaupausen erstellen wollen wegen der Angst vor der Arbeit mit dem PC. Um die Einführung der elektronischen Akte wird zukünftig keine Verwaltung mehr herum kommen. Wichtig dabei ist, dass die Sachbearbeiterinnen darauf vorbereitet, einbezogen und vor allem gründlich geschult werden.

5.1.2 Nutzung der technischen Möglichkeiten

Die derzeit zur Verfügung stehenden elektronischen Ausstattungen und Dienstleistungen durch Dritte bieten bereits heute den Verwaltungen eine Unterstützung und Entlastung bei ihren Prozessabläufen. Die Bereitstellung von Anträgen auf den Internetseiten der Verwaltung reduziert die Nachfrage nach diesen Unterlagen und ermöglicht durch Programmstandards, per Internet ausgefüllte und eingereichte Dokumente direkt in die Fachprogramme einlesen zu können. Entsprechende Rahmenbedingungen, gesetzliche Bestimmungen, Datenschutz, elektronische Signatur u. a. vorausgesetzt. Der Druck von Bescheiden, die Kuvertierung dieser, die Übergabe der Postausgänge an die Sammelstellen oder Poststellen und gegebenenfalls, da teils noch weit verbreitet, die Registrierung der Ausgänge in Postausgangsbüchern kann entfallen, wenn der Druck bei einem Dienstleister (wie z. B. der Deutschen Post AG) direkt erfolgt. Es ist neben dem Arbeitsplatz- und Zentraldrucker des Hauses der dritte Drucker der Mitarbeiterin. Der externe Drucker kann den Aufwand erheblich reduzieren.

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Kurzfristige, flexible Terminvereinbarungen können nicht nur über das Telefon, sondern auch per SMS auf das Handy des Bürgers (z. B. mittels Microsoft Outlook) erfolgen. Damit ist die Anfrage auch sofort dokumentiert. Recherchen, Suchen von Ansprechpartnern in anderen Landkreisen oder Bundesländern und vieles mehr lassen sich mittels Suchmaschinen im Internet erledigen. Telefonnummern werden heute meistens per Internet gesucht und nicht mehr telefonisch über die Telefonauskunft.

5.2 Personelle Rahmenbedingungen

5.2.1 Organisatorische Einbindung in die Behörde und Hierarchiestufen

Die Unterhaltsvorschussstellen sind in der Regel in die Gesamtorganisation der Jugendämter der jeweiligen Stadt- bzw. Kreisverwaltungen eingebunden. Dass UV-Stellen eigene Teams oder Sachgebiete bilden, ist eher in großen Verwaltungen vorzufinden. Die Einbindung in die Organisation sollte unter dem Gesichtspunkt der Prozessoptimierung von Verwaltungsprozessen stehen. Aus diesem Grund wird der Mischarbeitsplatz favorisiert und empfohlen. Dieses Modell hat sich in vielen Verwaltungen durchgesetzt, da der Informationsverlust zwischen Aufnahme und Beratung über die Leistungsgewährung und Weitergabe der notwendigen Informationen, um einen erfolgreichen Unterhaltsrückgriff zu gewährleisten, zu hoch war. Außerdem ist nicht in allen Fällen eine rechtzeitige Inverzugsetzung vorgenommen worden. Die Entscheidungs- und Unterschriftsbefugnisse bei haushaltsrechtlichen Maßnahmen, die im Rahmen der Sachbearbeitung nach § 7 UVG getroffen werden müssen, sollten im angemessenen Verhältnis zu den Entscheidungen über Ausfallleistungen stehen. D. h., dass die Sachbearbeiterinnen eine in der Höhe angemessene Entscheidungsbefugnis haben sollten. Im Landkreises Potsdam-Mittelmark (siehe Anlage 7.9) bleibt die Entscheidungsbefugnis vorrangig im UV-Aufgabenbereich. Bei einigen Befugnissen sind Teamleiterin und Fachdienstleiterin aufgeführt. Ziel ist es, eine gute Vertretungsregelung beim Ausfall der Teamleiterin zu haben und die Unterschriften an unterschiedlichen Standorten zu gewährleiten, wenn die Fachdienstleiterin nicht vor Ort ist.

5.2.2 Fachliche Voraussetzungen und Ausbildung

Die beschriebenen Aufgaben und Tätigkeiten erfordern nicht nur ein hohes Maß an Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft mit anderen Behörden und Institutionen, sondern auch ein hohes Maß an Empathie und Aufgeschlossenheit gegenüber beiden Elternteilen. Die Sachbearbeiterin selbst sollte problemlösungsorientiert unter Nutzung des rechtlich gewährten Handlungsspielraums tätig werden. Hierbei sollten stets aktuelle Rechtsprechungen, Arbeitsrichtlinien bzw. Dienstanweisungen zur Verfügung stehen. An die Aufgabenwahrnehmung im Fachbereich Unterhaltsvorschuss werden verschiedene Mindestanforderungen sowohl in fachlicher als auch in persönlicher Hinsicht gestellt. Es wird aus Effizienzgründen empfohlen, die Leistungsgewährung und den Unterhaltsrückgriff ganzheitlich von einer Sachbearbeiterin bearbeiten zu lassen (Mischarbeitsplatz). Die Vorteile dieser Aufgabenwahrnehmung sind:

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zügiger Unterhaltsrückgriff inklusive der gerichtlichen Verfahren, einschließlich OLG, bis hin zur Pfändung,

keine Vorgangsverschiebungen, die zu zeitlichen Verzögerungen führen,

Stärkung der Eigenverantwortung der Sachbearbeitung für den gesamten Fallverlauf, einschließlich haushaltsrechtlicher Maßnahmen,

kein Einarbeitungsaufwand beim Unterhaltsrückgriff und auch kein Informationsverlust zwischen Antragsstellung/Beratungsgespräch und Unterhaltsrückgriff.

Weitere Ausführungen zu Vorteilen/Ergebnissen in der praktischen Umsetzung sind in der Anlage 7.20 nachzulesen. Für diese Aufgabenwahrnehmung ist eine Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt oder eine vergleichbare Ausbildung notwendig. Ein Beispiel für eine Ausschreibung von der Stadt Brandenburg a. d. Havel befindet sich in der Anlage 7.16. Diese Tätigkeit wird nach dem Gutachten der KGSt (Stellenplan-Stellenbewertung 1/2009) mit einer A 10, EG 9, gehobener nichttechnischen Verwaltungsdienst, festgeschrieben. Das Bundesarbeitsgericht entschied in seinem Urteil vom 12.05.2004, 4 AZR 371/03, Eingruppierung einer Sachbearbeiterin im Unterhaltsvorschuss mit 60% Unterhaltsrückgriff, dass eine Eingruppierung nach BAT Vb (1a) – entspricht EG 9 zu erfolgen hat. In der Anlage 7.17 befindet sich beispielhaft eine Stellenbeschreibung mit Bewertung für einen Mischarbeitsplatz. In der Anlage 7.18 ist eine Stellenbeschreibung und Bewertung beispielhaft für eine Sachgebietsleiterin angefügt.

5.2.3 Weiterbildung

Die Inhalte, die in der Verwaltungsfachwirtausbildung gelehrt werden, sind für die Sachbearbeitung in Bezug auf die Umsetzung des Unterhaltsrückgriffs nicht ausreichend, da in dieser Ausbildung nur sehr begrenzt privatrechtliche Inhalte zum BGB vermittelt werden. Gute Fortbildungsangebote werden von überörtlichen Trägern der Jugendhilfe, von Akademien und Instituten angeboten. Insbesondere fachspezifische Weiterbildungen im Unterhaltsvorschussrecht bzw. im Unterhalts- und Zivilprozessrecht sind unerlässlich. Dazu gehört selbstverständlich auch das Kennenlernen von Gerichtsverhandlungen, um die Interessen des Landes optimal vertreten zu können. Aus diesem Grund ist die Weiterbildung ein nicht zu vernachlässigender Faktor, um langfristig gut ausgebildetes Personal in der Verwaltung vorhalten zu können. Das Fachwissen muss durch Literatur- und Fachzeitschriftenstudium ständig erweitert bzw. erneuert werden. Geeignete Mittel zur Verbesserung der Arbeitsqualität sind die Methode der kollegialen Beratung innerhalb des eigenen Teams und der Erfahrungsaustausch in regelmäßig stattfindenden regionalen Arbeitskreisen.

5.2.4 Kenntnisse, Fähigkeiten, Kompetenzen und die persönlichen Voraussetzungen

Im Zivil- und Verwaltungsrecht sind insbesondere Kenntnisse in folgenden Rechtsbereichen erforderlich:

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Unterhaltsvorschussgesetz (UVG),

Verwaltungsverfahrensrecht (SGB X),

Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO),

Landeshaushaltsordnung des jeweiligen Bundeslandes (LHO),

Kommunales Haushalts- und Kassenrecht allgemein,

alle Bücher des Sozialgesetzbuches,

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) und Einführungsgesetz (EGBGB),

Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG),

Zivilprozessordnung (ZPO, EGZPO),

Insolvenzrecht (InsO),

Auslandsunterhaltsgesetz (AUG) sowie verschiedene grenzübergreifende Unterhaltsabkommen,

Strafrecht (StGB, StPO),

Aufbau- und Ablauforganisation von Verwaltungen und bei den Gerichten, insbesondere bei den Jugendämtern und Familiengerichten.

Weiterhin sollte der Umgang mit folgenden Softwareprogrammen eine Selbstverständlichkeit sein:

sicherer Umgang mit Microsoft Office (insbesondere Word und Excel),

Kenntnisse im Umgang mit dem Internet,

Fähigkeit, sich in spezielle Softwarelösungen einzuarbeiten (z.B. Mail-Programme, Unterhaltsvorschussanwendungen, Haushalts- und Kassenprogramme).

Eine Sachbearbeiterin im Bereich Unterhaltsvorschuss sollte folgende Fähigkeiten besitzen: Verhandlungsgeschick, Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit

Sowohl mit den antragstellenden als auch mit den barunterhaltspflichtigen Elternteilen aufgeschlossen umgehen und zusammenarbeiten, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit zeigen.

In Gesprächen, Verhandlungen und in schriftlichen Darstellungen Standpunkte so darlegen und so argumentieren, dass Verhandlungsziele erreicht werden.

Gutes schriftliches und mündliches Ausdrucksvermögen.

Selbstständiges Arbeiten

Rechtsprechung und Fachliteratur eigeninitiativ auswerten.

Informationen beschaffen.

Individuelle Lösungsmöglichkeiten entwickeln.

Rechtliche Positionen vertreten. Entscheidungsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, professionelle Distanz

Sachverhalte erfassen, abwägen und darüber entscheiden.

Getroffene Entscheidungen mit klarer und sicherer Verhandlungsführung konsequent umsetzen.

Sich persönlich von den Problemen der Bürger abgrenzen.

Sicheres Auftreten. Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Organisationsfähigkeit

mit Kolleginnen und Vorgesetzten kooperativ zusammenarbeiten.

mit unterschiedlichen Arbeitsbelastungen flexibel umgehen.

Hohe Belastbarkeit, Stresstoleranz.

Arbeitsziele durch effektive Organisation des Arbeitsplatzes erreichen.

strukturierte und nachvollziehbare Arbeitsabläufe erarbeiten.

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Soziale Kompetenz

Empathie, Wertschätzung, Anerkennung, Toleranz.

im Interesse der beteiligten Personen akzeptable Lösungen erarbeiten.

Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit.

Konfliktfähigkeit.

Lernfähigkeit, Engagement und Eigeninitiative.

Kontinuität und Sorgfalt.

Die eigene soziale Kompetenz der UV-Sachbearbeiterin muss durch die Schulung im Umgang mit den Methoden der Beratung und Gesprächsführung erweitert werden.

5.3 Personalbemessung

Wie viel Personal soll in der UV-Stelle vorgehalten werden, um die Aufgaben, Fallbestände zufriedenstellend zu bearbeiten, Zahlungen pünktlich zu gewährleisten, Bürgersprechstunden abzuhalten, ein Maximum an Rückholquote zu erzielen etc.? Schon bei dieser Frage, meist von den Leitern gestellt, ergeben sich eine Reihe von Fragen für jeden Arbeitsorganisator, um einen Personalbedarf bemessen zu können. Was ist ein Fall, wie definiert er sich, wo ist die Abgrenzung? Wie viel Bürgersprechzeiten werden angeboten, wie hoch ist der tatsächliche Bedarf? Ist die Rückholquote das Maß der Dinge? Wenn in diesem Abschnitt der Arbeits- und Orientierungshilfen auf die Personalbemessung eingegangen wird, so sollte es für den Aufgabenbereich UV selbst nur der Information dienen und dem Wissen, was bei einer solchen Berechnung von ausgebildeten Organisatoren im Rahmen einer Organisationsstudie an Erhebungen und Methodik notwendig ist. Im Folgenden wird kurz die Herangehensweise, um Personal bemessen zu können, beschreiben. Es wird dabei auf die Erfahrungen von durchgeführten Studien zurückgegriffen. Dabei kann es sich nur um einen kurzen Abriss handeln, denn das „Handbuch für Organisationsuntersuchungen und Personalbedarfsermittlung“ des Bundesministeriums des Inneren/Bundesverwaltungsamt umfasst 415 Seiten und ist als PDF-Version für jedermann zugängig über www.orghandbuch.de.

5.3.1 Personalbemessung in der Sachbearbeitung

Zur Bemessung von Personal sind umfangreiche Daten erforderlich. Bei der Erhebung der Daten ist der jeweilige Aufgabenbereich gefordert, diese mit zu erheben bzw. die notwendigen Informationen zu liefern. Je umfangreicher und exakter die Daten, umso genauer die Berechnungen und Ergebnisse. Zur Personalvorhaltung im Aufgabenbereich Unterhaltsvorschuss wird derzeit meist die Anzahl der „laufenden Fälle“ (Fallbearbeitungen) als Maßstab für die Anzahl der notwendigen Stellen als Grundlage genommen. Diese Anzahl besagt jedoch nichts über die zu erbringende Arbeitsleistung im Aufgabenbereich. So hat eine Sachbearbeiterin A 200 laufende Fälle und 200 neue Fälle, die sie bearbeitet und auch abschließt. Sachbearbeiterin B hat ebenfalls 200 laufende Fälle jedoch im Jahr nur 20 neue Fälle, die sie auch abschließt. Beide haben die gleiche Fallzahl laufender Fälle, jedoch ist die Arbeitslast um ein deutliches unterschiedlich. Auch die Unterhaltsrückgiffsquote in den Statistiken sagt nichts über die Arbeitsleistung und den nötigen Personalbedarf aus. Bemüht sich eine Verwaltung so wenig wie möglich

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Zahlungen erfolgen zu lassen, weil andere Leistungen Vorrang haben oder der barunterhaltspflichtige Elternteil zahlungsfähig ist, so fällt die Unterhaltsrückgriffsquote in der Regel niedriger aus als in den Verwaltungen, in denen erst gezahlt und anschließend aufwändig der Unterhaltsrückgriff betrieben wird. Für eine exakte Personalbemessung sind der Arbeitsaufwand und die Fallzahlen sowie die Randbedingungen in der Aufgabenerfüllung von entscheidender Bedeutung. Aufgaben- und Ablaufkritik

Ziel der Aufgabenerhebung ist die Dokumentation aller im Untersuchungsbereich anfallenden Aufgaben. Zu diesem Zweck werden alle Tätigkeiten auf der Basis gesetzlicher Grundlagen durch Aufgabenerfassung und –gliederung, im Speziellen durch Interviews erfasst und dargestellt. Grundsätzlich sind alle Aufgaben, die im Untersuchungsbereich bearbeitet werden, zu erfassen. Diese sind aufgabenkritisch zu bewerten, ob und in welcher Tiefe sie zu erledigen sind, ob Aufgaben/Aufgabenteile durch andere besser und/oder kostengünstiger ausgeführt werden könnten. Es sind auch die Aufgaben zu erfassen, die nichts mit der Fachaufgabe zu tun haben, jedoch in diesem Bereich ausgeführt werden (z. B. Erfassung und Verteilung der Post für den gesamten Jugendamtsbereich in einer Außenstelle. Diese Aufgabenerfüllung ist sicher notwendig und wenn nicht anders lösbar, sie bindet jedoch Arbeitszeit, die nicht für die Fachaufgabe zur Verfügung steht). Mit der Erfassung der Aufgaben sollten gleichzeitig Flussdiagramme der derzeitigen IST-Abläufe erstellt werden, da anhand dieser Abläufe eine Ablaufkritik betrieben werden kann (siehe auch die umfangreichen Gliederungen der wesentlichsten Aufgaben im UVG in diesen Empfehlungen). Für die Durchführung einer Ablaufkritik bedarf es der Fachkenntnisse in den Prozessen, jedoch einer unvoreingenommenen Betrachtung sowie dem „Blick über den Tellerrand“, um Schwachstellen und veränderungswürdige Abläufe festzustellen. Diese sind in zukünftigen SOLL-Abläufen darzustellen. Die Aufgabenerfüllung im Unterhaltsvorschuss ist im Wesentlichen geprägt von routine- und mengenabhängigen Tätigkeiten. Somit lassen sich anhand der ermittelbaren Daten gute Mengen-Zeit-Beziehungen darstellen und berechnen. Ermittlung der Bearbeitungszeiten

Für die Ermittlung der Bearbeitungszeiten sind verschiedene Erhebungsmethoden möglich. In der Regel kommen in diesem Bereich der Verwaltung als anerkannte Methoden die Selbstaufschreibung - entweder in der Fortschrittszeit- oder Multimethode - und das analytische Schätzverfahren als tragende Erhebungstechnik zum Einsatz. Bei der Selbstaufschreibung im Fortschrittszeitverfahren werden die zur Bemessung notwendigen Informationen über einen längeren Zeitraum (in der Regel in einem repräsentativen Monat = 21 Arbeitstage) von den in die Untersuchung einbezogenen Sachbearbeiterinnen selbst in vorgefertigte Formulare eingetragen. Die Selbstaufschreibung wird zur Erhebung der Bearbeitungs- und Verteilzeiten sowie der Zeiten für mittelbare Aufgaben eingesetzt. Zusätzliche Angaben, wie z. B. Häufigkeit von Störungen etc. sollten ebenfalls in dieser Erhebung erfasst werden. Während der Selbstaufschreibung zeichnen die Sachbearbeiterinnen ihre Aufgaben selbständig auf. Alle erledigten Aufgaben werden je Tag in der Reihenfolge des Anfallens festgehalten. Die Notierung erfolgt am Ende eines Prozessabschnitts (Fortschrittszeitmethode). Um den Aufwand der Selbstaufschreibung so minimal wie nötig zu halten und eine Auswertbarkeit der Daten zu garantieren, werden den einzelnen Arbeitsaufgaben Codierungsziffern zugeordnet. Dazu werden anhand der Aufgabengliederungen je Funktionsgruppe Codierungsbögen erstellt (siehe Anlage 7.19) und den an der Selbstaufschreibung beteiligten Sachbearbeiterinnen zur Verfügung gestellt.

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Die Auswertung der Daten erfolgt nach Abschluss der Selbstaufschreibung je Funktionsgruppe bzw. Stelle. Als Funktionsgruppe werden die Stellen zusammengefasst, die ausschließlich identische oder große Teile dieser Aufgaben erfüllen. Auf der Basis der vorhandenen Ablaufgliederungen ist es möglich, mittels anerkannter analytischer Schätzverfahren und Vergleichsverfahren Bemessungswerte für Verfahrensbausteine zu bestimmen. Das analytische Schätzverfahren übernimmt die Berechnungslogik des analytischen Berechnungsverfahrens. Ausführliche Interviews und Aktenauswertungen dienen der Berechnung der mittleren Bearbeitungszeiten und des Personalbedarfs. Grundsätzlich sollte zur Verifizierung der Daten der Selbstaufschreibung oder Multimomenterhebung und gegebenenfalls für die Erhebung von Zeiten für Aufgaben, die während des Erhebungszeitraumes nicht oder nicht in ausreichendem Umfange anfielen, eine qualifizierte und begleitete analytische Nachschätzung der durch die Erhebung gewonnenen Werte durchgeführt werden. Im Aufgabenbereich Unterhaltsvorschuss sind kaum saisonale Aufgabenschwankungen vorhanden, so dass die Erhebungszeiträume in der Regel stets repräsentativ sind. Es sei denn, es erfolgten außergewöhnliche Bearbeitungen, wie z. B. bei Änderung der Leistungshöhe. Beeinflussende Faktoren, wie die Beschaffung des Arbeitsplatzes, die zur Verfügung stehende Technik, die eingesetzte Software, Störfaktoren (auch ein 2-Personenbüro zählt dazu), zentrale oder dezentrale Aufstellung des Fachbereichs und vieles mehr sind zu erheben und zu dokumentieren. Sie beeinflussen wesentlich die Arbeitszeiten und sind im Rahmen der Ablaufkritik mit zu betrachten. Mengenermittlung

Für die Erhebung der Arbeitsmengen für die zu bemessenden Aufgabenstellungen wird in der Regel auf im Fachbereich geführte Statistiken zurückgegriffen. Sind keine oder unzureichende Statistiken vorhanden, können mittels Auszählung vorhandener Unterlagen als Vollerhebung oder Stichprobe usw. Fallzahlen erhoben werden. Falls Nachweise über Arbeitsmengen nicht vorliegen, werden Mengen und gegebenenfalls Vorkommenshäufigkeiten in Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Sachbearbeiterinnen geschätzt. Bei Fallzahlen, die über letztgenannte Methodik erhoben werden, mangelt es teilweise an Genauigkeit und Glaubwürdigkeit. Daher sollten in jedem Fall die in diesen Empfehlungen beschriebenen Mengengerüste (siehe Anlage 7.19) in jeder UV-Stelle seitens der Leiter geführt werden. Diese geben Auskunft über die Veränderung der Arbeitslast (fallzahlenbedingt), auf die seitens der Leitung zu reagieren ist. Je länger exakte Fallzahlenerfassungen vorliegen, umso genauer lassen sich Trends feststellen und somit auch der Personalbedarf berechnen. Auswertung, Personalbedarfsermittlung Auf der Grundlage der ermittelten Bearbeitungszeiten und erhobenen Arbeitsmengen wird eine detaillierte Personalbedarfsberechnung erstellt, die den Personalbedarf je Stelle bzw. Funktionsgruppe für den Aufgabenbereich Unterhaltsvorschuss ausweist. Für die Durchführung der Personalbedarfsberechnungen ist es erforderlich, die jährliche Nettoarbeitszeit „Arbeitszeit einer Normal-Arbeitskraft“ zu bestimmen. Als Grundlage für die Berechnung dieser oder als gesetzten Wert empfehlen wir den Landkreisen und Städten, sich am jährlich veröffentlichten Wert der KGSt zu orientieren bzw. diesen zu nehmen. Die Veröffentlichung erfolgt in einem KGSt-Bericht. Dieser Bericht ist für Mitgliedskommunen der KGSt kostenlos, für Nichtmitglieder kostenpflichtig. Da eine derartige Personal-bedarfserhebung, wie bisher beschrieben, sehr aufwändig ist, sollte diese Berechnungen

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fortschreibungsfähig sein. D. h., es ist jährlich zu prüfen, ob sich an der Art der Aufgabenerfüllung etwas geändert hat (Arbeitsschritte sind weggefallen oder sind hinzugekommen). Dieser Zeitbaustein ist entweder herauszurechnen oder neu zu erfassen, wobei die Bearbeitungszeit dafür neu zu erheben ist (mittels Zeitnahme oder Schätzung). Des Weiteren sind die Fallzahlen einzutragen, um eine aktuelle Berechnung zu erstellen. Hinweis: Exakt erstellte Personalbedarfsberechnungen haben in der Regel eine große Akzeptanz bei den jährlichen Haushalts- und Stellenplangesprächen, um gegebenenfalls den Personalbestand zu halten oder zusätzliches Personal zu erhalten. Interkommunaler Vergleich Kommunen haben die Chance, ihre Leistungen untereinander zu vergleichen. Durch Benchmarking und Erfahrungsaustausch können Kommunen ihre Stärken und Schwächen analysieren und so ihre Arbeitsprozesse und Ergebnisse optimieren. Zwar gibt es eine Vielzahl von Parametern, wie z. B. unter dem Abschnitt „Ermittlung der Bearbeitungszeiten“ genannten beeinflussenden Faktoren, die möglicherweise Unterschiedlichkeiten im Wirkungsgrad bei der Wirtschaftlichkeit oder der Bürgerzufriedenheit begründen. Der Vergleich eröffnet aber die Möglichkeit, die Gründe für die Unterschiede transparent zu machen. Damit ist auch die Grundlage dafür geschaffen zu hinterfragen, ob die Gründe für die Unterschiedlichkeit beeinflussbar sind und ob diese Gründe im Verhältnis zu ihren Auswirkungen (z. B. auf Mehrkosten) noch durch die aktuellen kommunalen Ziele abgedeckt sind. In der Anlage 7.20 ist ein kurzer Bericht über die erste Vergleichsringarbeit im Unterhaltsvorschuss gegeben.

5.3.2. Berechnung von Leitungsspannen

Es ist schwierig, für „die Führung“ einen einheitlichen Maßstab zu bilden. Führungsfähigkeit wird stark von der Persönlichkeit mit der Leistungsfähigkeit und der Art der Führung geprägt. Die Spezifikation der Aufgabengruppen im zu leitenden Bereich ist zu berücksichtigen. Dazu zählen die Komplexität der Aufgaben – die Breite des Aufgabenspektrums, der Delegationsgrad – die Entscheidungsbefugnisse der dem Leiter unterstellten Mitarbeiter, die Koordination, die Qualifikation der Mitarbeiter wie auch der Leistungskraft selbst, aber auch Entlastungen der Führungskraft durch komplexe IT-Unterstützung oder durch Stabsstellen. Mit den Leitungsaufgaben werden alle wesentlichen Aspekte der Führungstätigkeit abgedeckt. Sie bilden eine Grundlage für die Leitungsspannformel, wie sie im Handbuch für die Personalbedarfsberechnung in der Bundesverwaltung des Ministeriums des Inneren8 aufgeführt ist. Nach dem genannten Handbuch würden rein rechnerisch bereits 100 % Leitungsaufgaben bei 18 unterstellten Mitarbeitern vorliegen. Seitens der Gesellschaft für Verwaltungsorganisation Darmstadt mbH wurden Ende der 90er Jahre geringere Zeitwerte angesetzt. Zahlreiche Folgestudien in Landkreisen zeigen9, dass diese Werte in den Kommunalverwaltungen den tatsächlichen Ist-Werten am nächsten kommen. Entscheidend für den Leitungsaufwand ist, neben der Anzahl der unterstellten Personen, die „Streubreite“ des Aufgabenspektrums.

8 Die Formel bezieht sich auf Tätigkeiten in Ministerien und heterogene Abläufe. Da die Abläufe im

Personalbereich in der Regel homogen sind und feste Zuständigkeiten bestehen, wurde die Leitungsspannenformel entsprechend modifiziert.

9 z. B. Studien im Landkreis Löbau-Zittau/Görlitz

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Sollte die Berechnung nach dem Handbuch für Organisationsuntersuchungen und Personalbedarfsermittlung des Bundesinnenministeriums zur Anwendung kommen, so ist ein geringerer Leitungsspannenschlüssel zu wählen. Es wird jedoch empfohlen den kommunalspezifischen angepassten Wert – wie folgt - zu wählen. In Anlehnung an das o. g. Handbuch und die oben angeführten Ausführungen bestimmt sich der Leitungsaufwand für unsere Berechnung folgendermaßen:

Nr. Aufgaben Minuten für den 1. Mitarbeiter

Minuten für jeden

weiteren Mitarbeiter

1 Durchsicht von Eingängen 5 5

2 Fach-/Personalgespräche mit Mitarbeitern 10 5

3 Sichtung von Arbeitsergebnissen 8 5

4 Referatsgespräche (1 h/Woche) 12 0

5 Allg. Außenkontakte, z. B. Mitarbeit in Arbeitskreisen (7 h/Monat)

20 0

6 Konzeptionelle Arbeiten, z. B. Personaleinsatz planen, Arbeitsverteilung regeln, Haushaltsplanung etc. (7 h/Monat)

20 0

7 Entspricht Minuten/Tag 75 15

8 Bei einer Anwesenheitszeit von 202,28 Tagen im Jahr entspricht dies einem Zeitansatz von:

15.337,5 min/Jahr

3.067,5 min/Jahr

Mit der Umsetzung des § 18 TVöD zur Leistungsorientierten Vergütung (LOV) ist der Aufwand je unterstellte Mitarbeiterin gestiegen. Der erforderliche Zeiteinsatz dafür hängt davon ab, wie stark das Instrument der LOV in der Kommune bis hin zur Struktureinheit „gelebt“ wird. Aus Messungen anderer Studien hat sich ergeben, dass dies zwischen 45 und 360 Minuten je Mitarbeiterin und Jahr liegen kann. Es ergibt sich folgende Berechnungsformel:

L = G + Aw x n-1

L = Leitungsaufwand G = Grundlast/Jahr für den ersten Mitarbeiter (15.337,5 min/Jahr) Aw = Aufwand für jeden weiteren Mitarbeiter (3.067,5 min/Jahr) n = Anzahl direkt unterstellter Mitarbeiter Nach dieser Leitungsspannenformel berechnet sich der Aufwand der Teamleiterin/Sachgebietsleiterin mit 10 Mitarbeitern (Personen) wie folgt:

L = 15.337,5 min/Jahr + 3.067,5 min/Jahr x 9 MA = 42.945 min/Jahr

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Ein Leitungsaufwand von 42.945 min/Jahr entspricht 44,23 %10 der Anwesenheitszeit der Leitungskraft.

Der rein rechnerische Wert erlaubt rund 56 % weitere Sacharbeit.

Bei der Personalbedarfsberechnung von Bereichsleitungen ist grundsätzlich die Anzahl der Hierarchiestufen und die damit verbundenen Kompetenzen der Leiterinnen der ihr unterstellten Mitarbeiterinnen gegenüber in der jeweiligen Verwaltung zu berücksichtigen. Handelt es sich nur um eine fachliche Führung des Aufgabenbereichs oder sind ihr weitere Verfügungsbefugnisse übertragen?

5.4 Notwendige Voraussetzungen für einen kontinuierlich gesteuerten Verbesserungsprozess11

Jede UV-Stelle kann einen solchen Veränderungsprozess zu jeder Zeit beginnen. Die Veränderungen in den normalen Arbeitsalltag kontinuierlich einfließen zu lassen und kleine bescheidene Schritte mit überschaubaren Zielstellungen zu formulieren, ohne den Gesamtblick zu verlieren, ist die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Prozess. Natürlich spielen auch noch weitere Faktoren eine Rolle:

eine Software, die die Ansprüche für eine gute Sachbearbeitung erfüllt und eine gute Statistik für das interne Controlling erlaubt,

ein ausgebildeter Softwarebetreuer, der dem Bereich mit seinem fachlichen Wissen zur Verfügung steht,

Mut für Neues und Vertrauen in eine lernende Organisation,

Prozessoptimierungsschritte sind im Team zu diskutieren und sollten bezogen auf die jeweiligen Bedingungen in der UV-Stelle umgesetzt werden,

Vorgesetzte, die diesen Prozess wollen und unterstützen,

von anderen lernen wollen,

Einsatz von finanziellen Mitteln,

Zeit für Veränderung,

Leiter, die Ziele setzen und Prozesse strukturiert in den Arbeitsprozess einbauen

Veränderungen mit einem Stichtag in der Zukunft beginnen (erfassen von neuen statistischen Zahlen, Umsetzung von neuen oder veränderten Geschäfts- oder Dienstanweisungen),

bei der Aufarbeitung von bereits abgeschlossenen Unterhaltsrückgriffsfällen empfiehlt es sich dagegen, rückwärts zu arbeiten, d. h., von den jüngsten abgeschlossenen Fällen zu den ältesten,

der Optimierungsprozess sollte nicht unter dem Druck des Personalabbaus stehen.

6 Ergebnisqualität

Die Beurteilung der Ergebnisqualität hängt im hohen Maße von den gesetzten Zielen ab und ob diese erreicht worden sind. Alle drei Qualitätsdimensionen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang und können nicht losgelöst

10

42.945 min/Jahr dividiert durch 202,24 Anwesenheitstage bzw. 97.100 Anwesenheitsminuten/Jahr, multipliziert mit 100 ergibt 44,23 %.

11

Fachtagung Jugendhilfe 2013, 24.und 25.10.2013 in Berlin, Begleitmaterial Seite 91 ff, Regina Thinius

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voneinander betrachtet werden. Somit haben die Ausgangsbedingungen (Strukturqualität) Einfluss auf den Prozess und dieser wiederum auf die Ergebnisqualität. Eine gute Strukturqualität ist die Basis einer guten Prozess- und Ergebnisqualität. Eine hochwertige Datenqualität ist Voraussetzung für die Steuerung von Prozessen und die Bewertung der Ergebnisse. Es muss der Vergangenheit angehören, dass Zahlen manuell erfasst werden, um Aussagen über den Prozess machen zu können. Sie müssen ohne Schwierigkeiten und regelmäßig ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand über die vorhandene Fachamtssoftware abrufbar sein. Die Ergebnisqualität lässt sich über Kennzahlen, die auf der Grundlage von Grund- und Strukturzahlen zu bilden sind, messen. Dabei wurden folgende Definitionen der KGSt zugrunde gelegt: Kennzahl „Bezeichnung für eine quantitative Information einer Kommune, mit der Sachverhalte unter Steuerungsgesichtspunkten abgebildet werden. Kennzahlen berechnen sich aus einer oder mehreren Grundzahlen.“ Strukturzahl „Bezeichnung für eine quantitative Information zur Beschreibung der Situation einer Kommune, um die Interpretation von Kennzahlen zu unterstützen.“ Die Anzahl der Kinder unter 12 Jahren in einer Gebietskörperschaft ist die wichtigste Strukturzahl, um vergleichende Betrachtungen zur altersgleichen Bevölkerung darzustellen. Die UV-Leistungen werden höchstens bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres gezahlt. Grundzahlen

„Bezeichnung für eine quantitative Information einer Kommune, die nicht weiter aufzuschlüsseln ist und meist eine absolute Zahl darstellt. Basis für die Bildung von Kennzahlen.“ Wichtige Grundzahlen zum UVG sind z. B. die laufenden Zahlfälle, die Anzahl der eingehenden Neuanträge oder der Ablehnungen. In der Anlage 7.20 ist ein kurzer Bericht über weitere Kennzahlen beigefügt, die im KGSt-Vergleichsring erarbeitet wurden.

6.1 Kennzahlen

Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem KGSt-Vergleichsring wurden Kennzahlen entwickelt, die zur Bewertung der in Punkt 2 formulierten Ziele dienen. Die Nummerierungssystematik der Kennzahlen und der Grundzahlen ist aus der KGSt-Vergleichsringarbeit übernommen und weitergeführt worden. Teilweise wurden aber auch KGSt-Grundzahlen für die Neuentwicklung von Kennzahlen übernommen. Diese sind durch den Zusatz (KGSt) gekennzeichnet.

6.1.1 Der Unterhaltsvorschuss wird zeitnah (bis max. 6 Wochen) zur Verfügung gestellt.

Bezeichnung: Kennzahl K 1.19 Bearbeitungszeit bis zur Auszahlung Einheit: Tage

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Berechnungsregel Summe „Bearbeitungstage neu bewilligte und ausgezahlte Einzelfälle“ / „Anzahl der Einzelfälle“

Adressaten Leitung, Produktverantwortliche/-r

Ziel Durchschnittliche Bearbeitungszeit bei Neuanträgen bis zur Auszahlung liegt bei bis zu 42 Tagen (6 Wochen).

Erläuterung Messung der Bearbeitungszeiten vom Antragseingang bis zum Tag der Auszahlung. Dabei ist es unerheblich, ob es Wochen- oder Sonn- oder Feiertage sind. Als Neuanträge zählen Erstanträge, Weiter- und Wiederbewilligungen. Es wird ein Jahreswert empfohlen

Für die Berechnung dieser Kennzahl sind die Grundzahlen „Bearbeitungstage der neu bewilligten und ausgezahlten Einzelfälle“ sowie die „Anzahl dieser erstmals ausgezahlten Fälle“ notwendig. Bezeichnung Grundzahl G 1.17 Bearbeitungstage neu bewilligte und

ausgezahlte Einzelfälle Einheit Tage

Erfassung Es wird für jeden bewilligten und ausgezahlten Einzelfall die Bearbeitungszeit vom Tag des Antragseinganges bis zur ersten Auszahlung der UV-Leistung gerechnet. Dabei ist es unerheblich, ob es Wochen- oder Sonn- oder Feiertage sind.

Datenquelle Auswertung der Einzelfälle, möglichst EDV-unterstützt.

Bezeichnung: Grundzahl G 1.18 Anzahl erstmals ausgezahlte Fälle Einheit: Fälle

Erfassung Die Anzahl der bewilligten und erstmals ausgezahlten Fälle wird für den Erhebungszeitraum ermittelt. Die Erhebnung erfolgt monatlich. Auf dieser Basis können dann auch Jahreswerte ermittelt werden.

Datenquelle Auswertung des Datenbestandes, möglichst EDV-unterstützt.

Bezeichnung. Kennzahl K 1.20 Bearbeitungszeit bis zur Ablehnung Einheit: Tage

Berechnungsregel "Summe Bearbeitungstage abgelehnte Neuanträge)“ / „Anzahl abgelehnte Einzelfälle“

Adressaten Leitung, Produktverantwortliche/-r

Ziel Durchschnittliche Bearbeitungszeit bei Neuanträgen bis zur Ablehnung liegt bei bis zu 42 Tage (6 Wochen).

Erläuterung Messung der Bearbeitungszeiten vom Antragseingang bis zum Tag der Ablehnung. Dabei ist es unerheblich, ob es Wochen- oder Sonn- oder Feiertage sind. Es wird ein Jahreswert empfohlen.

Für die Berechnung dieser Kennzahl sind die Grundzahlen „Bearbeitungstage bis zur Ablehnung“ sowie die „Anzahl dieser abgelehnten Fälle“ notwendig.

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Bezeichnung: Grundzahl G 1.19 Bearbeitungstage bis zur Ablehnung Einheit: Tage

Erfassung Es wird für jeden abgelehnten Einzelfall die Bearbeitungszeit vom Tag des Antragseinganges bis zur Ablehnung der UV-Leistungen berechnet. Die Bearbeitungszeit wird in Tagen je Einzelfall gezählt, damit ein Jahreswert ermittelt werden kann. Dabei ist es unerheblich, ob es Wochen- oder Sonn- oder Feiertage sind.

Datenquelle Auswertung der Einzelfälle, möglichst EDV-unterstützt.

Bezeichnung: Grundzahl G 1.02.2 Abgelehnte Neuanträge UV-Leistungen

(KGSt) Einheit: Anzahl

Erfassung Es werden für den Erhebungszeitraum z. B. Jahreswert, alle abgelehneten Neuanträge UV-Leistungen ermittelt. Die abgelehnten Neuanträge sind monatlich zu zählen, damit ein Jahreswert ermittelt werden kann.

Datenquelle Auswertung des Datenbestandes, möglichst EDV-unterstützt.

6.1.2 Unterhaltsvorschuss wird als vorübergehende Leistung, für einen kurzen Zeitraum ausgezahlt.

Bezeichnung: Kennzahl K 1.21 Quote eingestellte UV-Zahlfälle wegen Aufnahme der Unterhaltszahlungen

Einheit: Prozent

Berechnungsregel („Eingestellte UV-Zahlfälle wegen Aufnahme Unterhaltszahlungen" * 100) / „Eingestellte Zahlfälle UV-Leistungen“

Adressaten Leitung, Produktverantwortliche/-r

Ziel Kurzer Leistungszeitraum (weniger als 72 Monate).

Erläuterung Anteil der wegen ausreichender Bezüge eingestellter Fälle wird ins Verhältnis gesetzt zu der Gesamtzahl der Einstellungen (Bundesstatistik A). Es wird ein Zeitraum von einem Jahr empfohlen. Als kurze Zeiträume gelten Bewilligungszeiträume unter 72 Monaten.

Für die Berechnung dieser Kennzahl sind die Grundzahlen „Eingestellte Zahlfälle wegen Aufnahme der Unterhaltszahlungen“ sowie die Anzahl „Eingestellte Zahlfälle UVG (KGSt)“ notwendig.

Bezeichnung: Grundzahl G 1.03.1 Eingestellte Zahlfälle wegen Aufnahme der

Unterhaltszahlungen“ Einheit: Fälle

Erfassung Es werden für den Erhebungszeitraum, z. B. Jahreswert, die eingestellten UV-Zahlfälle wegen Aufnahme der Unterhaltszahlungen ermittelt. Die eingestellten Fälle sind monatlich zu zählen, damit ein

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Jahreswert gebildet werden kann.

Datenquelle Auswertung der Monatswerte (möglichst EDV-unterstützt) oder Bundesstatisik Teil A

Bezeichnung: Grundzahl G 1.03 Eingestellte Zahlfälle UVG (KGSt) Einheit: Fälle

Erfassung Es werden für den Erhebungszeitraum, z.B. Jahreswert, alle eingestellten UV-Zahlfälle ermittelt. Die eingestellten Fälle sind monatlich zu zählen, damit ein Jahreswert gebildet werden kann.

Datenquelle Auswertung der Monatswerte (möglichst EDV-unterstützt) oder Bundesstatisik Teil A

6.1.3 Der übergegangene Anspruch wird konsequent verfolgt und durchgesetzt (Unterhaltsrückgriff).

Bezeichnung: Kennzahl K 1.22 Quote der Fälle, in denen Unterhaltsrechts-verhältnisse für die UV-Stelle geklärt sind

Einheit: Prozent

Berechnungsregel („Anzahl geklärte Fälle innerhalb von 12 Monaten ab Bewilligung“ * 100) / „Gesamtzahl Neubewilligungen im selben Zeitraum“

Adressaten Leitung, Produktverantwortliche/-r

Ziel Information über die Klärung von Unterhaltsrechtsverhältnissen

Erläuterung Die Anzahl der geklärten Unterhaltsrechtsverhältnisse (Titel oder Ausfallleistung) innerhalb von 12 Monaten wird zu der Gesamtzahl der Bewilligungen im selben Zeitraum ins Verhältnis gesetzt. Der Zeitraum läuft ab dem Bewilligungsmonat für 12 Monate. Die Zahlen sind monatlich zu ermitteln, damit ein Jahreswert gebildet werden kann.

Für die Berechnung dieser Kennzahl sind die Grundzahlen „Anzahl Fälle mit geklärten Unterhaltsrechtsverhältnissen“ sowie die Anzahl der Neubewilligungen UV-Leistungen notwendig. Bezeichnung: Grundzahl G 1.21 Anzahl Fälle mit geklärten Unterhaltsrechts-

verhältnissen Einheit: Fälle

Erfassung Es wird für den Erhebungszeitraum (je Fall 12 Monate) die Anzahl der Fälle, in denen das Unterhaltsrechtsverhältnis geklärt ist, ermittelt. Das Unterhaltsrechtsverhältnis ist geklärt, wenn ein Titel, Rechtshängigkeit, vollständige Rückzahlung vorliegt oder über Ausfall entschieden wurde. Als geklärt zählen auch solche Fälle, bei denen bei Antragstellung bereits ein Unterhaltstitel vorliegt.

Datenquelle Fachamtssoftware (manuell nicht möglich)

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Bezeichnung: Grundzahl G 1.22 Anzahl der Neubewilligungen UV-Leistungen Einheit: Fälle

Erfassung Es wird für den Erhebungszeitraum (je Fall 12 Monate) die Anzahl der Fälle in denen erstmals UV-Leistungen gezahlt werden, ermittelt. Als Neubewilligungen zählen Erst-, Weiter- und Wiederbewilligungen.

Datenquelle Fachamtssoftware (manuell nicht möglich)

Bezeichnung: Kennzahl K 1.23 Quote Unterhaltsrückgriffsfälle, in denen

Zahlungen nach § 7 UVG eingehen Einheit. Prozent

Berechnungsregel („Anzahl laufende Unterhaltsrückgriffsfälle, in denen Zahlungen nach § 7 UVG eingehen“ * 100) / „Laufende Rückgriffsfälle nach § 7 UVG“

Adressaten Leitung, Produktverantwortliche/-r

Ziel Information über die Klärung von Unterhaltsrechtsverhältnissen.

Erläuterung Die Quote der Unterhaltsrückgriffsfälle nach § 7 UVG, in denen Zahlungen eingehen wird ins Verhältnis gesetzt zur Gesamtzahl der Fälle. Dazu zählen die Zahlfälle, zeitweilig eingestellte Fälle und eingestellte Zahlfälle, bei denen der Unterhaltsrückgriff noch vorgenommen wird.

Für die Berechnung dieser Kennzahl sind die Grundzahlen „Laufende Unterhaltsrückgriffs-fälle, in denen Zahlungen eingehen“ sowie die Anzahl „Laufende Unterhaltsrückgriffsfälle nach § 7 UVG“ (KGSt) notwendig. Bezeichnung: Grundzahl G 1.08.1 Laufende Unterhaltsrückgriffsfälle, in denen

Zahlungen eingehen Einheit. Fälle

Erfassung Die Anzahl aller Unterhaltsrückgriffsfälle nach § 7 UVG (Übergang von Ansprüchen), in denen Zahlungen eingehen, wird für den Erhebungszeitraum, z. B. Jahreswert vom 01.01. bis 31.12. eines Jahres, ermittelt. Hierzu gehören:

die laufenden Zahlfälle mit Einnahmen nach § 7 UVG,

die zeitweilig eingestellte Zahlfälle mit Unterhaltsrückgriff mit Einnahmen nach § 7 UVG sowie

die eingestellten Zahlfälle mit Einnahmen nach § 7 UVG.

Datenquelle Fachamtssoftware (manuell nicht möglich)

Bezeichnung: Grundzahl G 1.08 Laufende Unterhaltsrückgriffsfälle nach § 7

UVG (KGSt)

Erfassung Die Anzahl aller Unterhaltsrückgriffsfälle nach § 7 UVG (Übergang von Ansprüchen) wird für den Erhebungszeitraum z. B. Jahreswert ermittelt. Hierzu gehören:

die laufenden Zahlfälle,

die zeitweilig eingestellte Zahlfälle Unterhaltsrückgriff sowie

die eingestellten Zahlfälle.

Datenquelle Fachamtssoftware (manuell nicht möglich)

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Zu den Kennzahlen finden sich in der Anlage 7.21 Beispiele aus der Praxis. Kennzahlen sind Voraussetzung für ein wirksames Controlling. Durch Kennzahlen können die Ergebnisse einer jeden UV-Stelle hinsichtlich Quantität und Qualität abgebildet werden. Führungskräfte werden in die Lage versetzt, notwendige Steuerungsmaßnahmen zu ergreifen. Langfristige Veränderungen und Abweichungen sind erkenn- und darstellbar. Zudem wird mit der Steuerung mit Kennzahlen ein neuer Anspruch an die Fachamtssoftware begründet. In vielen Aufgabenfeldern der Jugendhilfe und auch in anderen Bereichen in denen soziale Leistungen erbracht werden, sind Kennzahlen selbstverständlich. Die einseitige Denkweise, dass eine UV-Stelle nach der Höhe des Unterhaltsrückgriffs beurteilt wird, muss der Vergangenheit angehören. Die Praxis hat aufbauend auf den Ergebnissen der Vergleichsringarbeit erste Impulse zu neuen Steuerungsmöglichkeiten gesetzt. Es ist an der Zeit ein bundeseinheitliches Kennzahlensystem als Grundlage für eine neue Bundesstatistik zu erarbeiten. Dieses sollte in enger Zusammenarbeit mit den UV-Stellen, den Ländern und dem Bund erfolgen

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7 Anlagen

Alle in der Anlage aufgeführten Beispiele sind nicht von den Arbeitsgruppen inhaltlich bewertet worden. Sie sind geistiges Eigentum der jeweiligen Institutionen und dienen der Anregung für den eigenen Arbeitsprozess. Wenn Nachfragen bestehen, ist die entsprechende Institution zu konsultieren.

7.1 Erläuterung der Symbole und Abkürzungen in den Flussdiagrammen

Nachfolgend wird die Bedeutung der Symbole in den Flussdiagrammen, die standardmäßig verwendet wurden, erläutert:

Auf Grund der besseren Lesbarkeit wurden in den Flussdiagrammen folgende Abkürzungen

verwendet.

barunterhaltspflichtiger Elternteil = b. E.

alleinerziehender Elternteil = a. E.

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7.2 Beispiel der Stadt Brandenburg a. d. Havel zur Dokumentation eines Erstgespräches

Erstgesprächsblatt - UVG Az: ____________________________________

Erstgespräch: _______________________ UVG – Antrag ab: ________________________________

Kind: Name/Vorname: ______________________________________________________________ eh / ne _______

geb.:_______________ in: ___________________ Standesamt: ____________________ Reg.Nr. ___________

Staatsbürgerschaft: _________________________RA / Beistand: ____________________________________

V A / vorgeb.: ________________________________________________________Reg.-__________________ Zustimmung: ________________________________________________________Reg.-Nr.______________ wohnhaft bei: __________Besuchszeiten v. anderen Elternteil: ________________________________________

bereits erhaltene UV-Leistungen: _____________________________________________________________ bereits erhaltene UV-Leistungen: _____________________________________________________________

Mutter / Vater - Antragsteller Adress-Nr.: ______________________________ Name / Vorname: _________________________________________ geb. Name: ________________________ geb. am: __________________ in: ___________________________ Fam. Stand: _______________________ Staatsbürgerschaft : ________________________________ BG-Nr.: __________________________________

Anschrift: __________________________________________________________________________________

Telefon priv.: _________________________________________________________________________________________

z.Zt. tätig: ____________________________________________________________________________________________

Trennung v. anderen Elternteil: __________________________________________________________________________

Anzahl leibliche Kinder: ____________________________ Geb.-Daten: _______________________________________

Geb.-Daten: ______________________________________ Geb.-Daten: _______________________________________

Geb.-Daten: ______________________________________ Geb.-Daten: _______________________________________

BELEHRUNG : BROSCHÜRE/Merkblatt :

Vater / Mutter - Unterhaltsverpflichteter Adress-Nr.:______________________________

Name / Vorname: _________________________________________ geb. Name: ________________________ geb. am: __________________ in: ___________________________ Fam. Stand: _______________________ Staatsbürgerschaft : ________________________________ BG-Nr.: __________________________________

Anschrift: __________________________________________________________________________________

Telefon priv.: _________________________________________________________________________________________

z.Zt. tätig: ____________________________________________________________________________________________

Trennung v. anderen Elternteil: __________________________________________________________________________

Anzahl leibliche Kinder: ____________________________ Geb.-Daten: _______________________________________

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Geb.-Daten: ______________________________________ Geb.-Daten: _______________________________________

Geb.-Daten: ______________________________________ Geb.-Daten: _______________________________________

Antragsbegründung:

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7.3 Beispiel der Stadt Brandenburg a. d. Havel, Prüfung von Anspruchs-voraussetzungen

Behörde: Stadt Brandenburg Datum: Aktenzeichen: Unterhaltsvorschussstelle

Bearbeitungsbogen zum Anspruch mit Berechnung der Unterhaltsleistung nach dem UVG

I. Tatbestandsvoraussetzungen

Für das Kind ( Name, Vorname ) geb. am Vollendung des 6./12. Lebensjahres

Wohnanschrift Staatsbürgerschaft/ ausländerrechtl. Status

Bei dem Elternteil Name, Vorname Familienstand

Mutter Vater

II. Unterhaltszahlungen Unterhaltszahlungen des unterhaltspflichtigen Elternteils

nein ja, in Höhe von mtl. xxx,xx € bis

letzte Zahlung, in Höhe von xxx,xx € am Vorauszahlungen des unterhaltspflichtigen Elternteils

nein ja, in Höhe von mtl. xxx,xx € III. Zeitpunkt bzw. –raum der Unterhaltsgewährung Antragseingang Die Anspruchsvoraussetzungen sind erfüllt ab Rückwirkende Bewilligung gem. § 4 UVG Bemühungen gemäß 4 UVG i. V. m. RL 4.2.3 liegen vor:

Beistandschaft ab TT.MM.JJJJ. vollstreckbarer Unterhaltstitel unterhaltspflichtiger Elternteil ist nachweislich leistungsunfähig nachgewiesene Bemühungen

Bewilligung erst ab TT.MM.JJJJ, da …

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IV. Vorbewilligungszeiten

nein ja Dienststelle Zeitraum Monate Tage

Dienststelle Zeitraum Monate Tage

Davon nicht gezahlte Unterhaltsleistungen gem. § 3 UVG in Monate und Tage

Mithin bereits geleistet x Monate und xx Tage Rest: x Monate und xx Tage V. Höchstbezugsdauer von 72 Monate endet am xx.xx.xxxx

zuvor vollendet das Kind das 12. Lebensjahr am TT.MM.JJJJ. VI. Erstattungsansprüche

nein SGB XII für die Zeit vom TT.MM.JJJJ bis TT.MM.JJJJ in Höhe von xxx,xx € Jobcenter für die Zeit vom TT.MM.JJJJ bis TT.MM.JJJJ in Höhe von xxx,xx € Unterhaltsvorschussabteilung in ……………….. für die Zeit vom TT.MM.JJJJ bis TT.MM.JJJJ in Höhe von xxx,xx €

VII. Berechnung: in EUR Unterhaltsleistung (Mindestunterhalt) monatl................................ Abzüglich Kindergeld ein erstes Kind ......................... Waisenrente/ Waisengeld einschl. Schadenersatzleistungen...... Unterhaltszahlungen des verpflichteten Elternteils................. Verbleibender Betrag – aufgerundet -........................ ein Betrag unter 5,00 € ist nicht zu zahlen

Laufende Unterhaltsleistung ist zu gewähren ab: Eine Nachzahlung ist zu gewähren für die Zeit Für die Tage Für die Monate

Insgesamt: VIII. Auszahlungen

- 184,00 ------------------

von

bis

von

bis

Tage

=

=

=

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Auszahlungen werden in folgender Höhe veranlasst: xxx,xx € monatlich lfd. an den betreuenden Elternteil ab TT.MM.JJJJ

xxx,xx € Nachzahlung an den betreuenden Elternteil xxx,xx € an das Jobcenter xxx,xx € an SGB XII xxx,xx € Erstattung gewährter Leistungen an die UVG-Stelle

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7.4 Beispiel des Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Verfügung zur Antragsbearbeitung – Prüfungsraster –

Aktenzeichen:

Name, Vorname des Kindes

Geburtsdatum

Antragstellender Elternteil

1 Das Kind hat das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet. ja weiter

mit 2

nein Ablehnung

fertigen

2 Der antragstellende Elternteil und das Kind haben einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland (RL 1.2).

ja weiter mit 3

nein Ablehnung

fertigen

3 Der antragstellende Elternteil und/oder das Kind haben die deutsche Staatsangehörigkeit.

ja weiter mit 6

nein weiter mit 4

4

Der antragstellende Elternteil und/oder das Kind haben die Staatsangehörigkeit eines EU/EWR-Staates oder der Schweiz und das Ausländeramt hat nicht ausdrücklich festgestellt, dass keine Freizügigkeitsberechtigung vorliegt (RL 1.8).

ja weiter mit 6

nein weiter mit

5

5 Der antragstellende Elternteil und das Kind sind nicht freizügigkeitsberechtigt und

5a

☐ es liegt eine Aufenthaltserlaubnis vor nach

- § 16 AufenthG (Studium; Sprachkurse; Schulbesuch) oder - § 17 AufenthG (sonstige Ausbildungszwecke) oder - § 18 Abs. 2 AufenthG (Beschäftigung) und die

Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit darf nach der BeschäftigungsVO nur für einen bestimmten Höchstzeitraum erteilt werden (RL 1.8.1)

ja Ablehnung

fertigen

nein weiter mit

5b

5b

☐ es liegt eine Aufenthaltserlaubnis nach § 23 Abs. 1

AufenthG wegen eines Krieges im Heimatland oder nach §§ 23 a, 24, 25 Abs. 3 bis 5 AufenthG vor

und

☐ der Aufenthalt ist mindestens 3 Jahre rechtmäßig gestattet

oder geduldet

ja weiter mit 5e

nein weiter mit

5c

5c ☐ es liegt eine sonstige Niederlassungs- oder

Aufenthaltserlaubnis vor, die zum Zwecke der Erwerbstätigkeit berechtigt oder berechtigt hat.

ja weiter mit 5e

Nein weiter mit

5d

5d

Es handelt sich um ein Kind türkischer, marokkanischer, tunesischer oder algerischer Arbeitnehmer und der Aufenthalt in Deutschland ist legal (Duldung ist ausreichend) und ein Elternteil muss in einem Versicherungszweig pflichtversichert oder freiwillig weiterversichert sein (RL 1.8.1 letzter Abs.).

ja weiter mit 5e

nein Ablehnung

fertigen

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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5e Bei einem vorgelegten Aufenthaltstitel ist für den frühesten Beginn des Bewilligungszeitraums das Datum der Erstellung zu Grunde zu legen (RL 1.8.1 Abs. 5 Satz 4).

Datum unter 10 eintragen, weiter mit 5f

5f Wird ein befristeter Aufenthaltstitel vorgelegt, muss der Anspruch bis zum Ablauf seiner Gültigkeit befristet werden.

ggf. Datum unter 12 eintragen, weiter mit 6

6

Der Elternteil, bei dem das Kind lebt, ist (RL 1.4)

☐ ledig ☐ geschieden ☐ verwitwet

☐ dauernd getrennt lebend (RL 1.4.1) seit ______________

Scheidung wurde ☐ beantragt ☐ nicht beantragt

Steuerklasse _______ (RL.1.4.3)

ja, eine Voraus-

setzung des § 1 Abs. 1 Nr. 2 ist erfüllt weiter mit 7

nein, keine Voraus-

setzung ist erfüllt

Ablehnung fertigen

☐ der Ehegatte ☐ der andere Elternteil

lebt für voraussichtlich wenigstens 6 Monate in einer Anstalt (RL 1.7)

Bescheinigung (RL 1.7.3) liegt ☐ vor ☐ nicht vor, ist angefordert

7

Das Kind lebt mit nur einem Elternteil in einer Wohnung oder es lebt mit beiden Elternteilen in einer Wohnung, hat aber praktisch nur Kontakt zu einem Elternteil (RL 1.3.1).

ja weiter mit 7a

nein Ablehnung

fertigen

7a

Das Kind lebt nur „bei einem seiner Elternteile“, denn

☐ der andere Elternteil kümmert sich gar nicht bzw. nur in

geringem Umfang um sein Kind

☐ der andere Elternteil hat (nur) ein Umgangsrecht - ggf. auch

ein großzügiges

☐ der antragstellende Elternteil trägt tatsächlich die alleinige

Verantwortung für die Sorge und Erziehung des Kindes, weil der Schwerpunkt der Betreuung und Fürsorge des Kindes ganz überwiegend bei ihm liegt.

ja weiter mit 8

nein Ablehnung

fertigen

8 Ausschlussgründe

8a ☐ Die Vaterschaft ist festgestellt oder die Mutter wirkt bei der

Feststellung der Vaterschaft mit (RL 1.10.4). ja weiter

mit 8b

beides nein

Ablehnung

8b

☐ Der Aufenthalt des anderen Elternteils ist bekannt oder der

antragstellende Elternteil wirkt bei der Aufenthaltsermittlung mit.

ja weiter mit 8c

beides nein

Ablehnung

8c ☐ Der antragstellende Elternteil erteilt die sonstigen zur

Durchführung des Gesetzes erforderlichen Auskünfte. ja weiter

mit 8d nein

Ablehnung

8d

☐ Es gibt Hinweise darauf, dass der andere Elternteil einen

Lebensmittelpunkt in der Wohnung des alleinerziehenden Elternteils hat, so dass bei einer Würdigung der gesamten Umstände von einer faktisch vollständigen Familie auszugehen ist (RL 1.9.1).

nein weiter mit 9

ja weiter ermitteln,

ggf. Ablehnung

fertigen

9 Der unterhaltspflichtige Elternteil

9a ☐ zahlt keinen Unterhalt ja weiter

mit 9b nein

weiter mit

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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9c

9b

Der Unterhalt bleibt planwidrig aus, denn es liegt keiner der beiden folgenden Ausnahmefälle vor:

☐ Die Eltern haben weitere gemeinsame Kinder und

☐ bei dem antragstellenden Elternteil lebt die gleiche

Anzahl von gemeinsamen Kindern wie bei dem anderen Elternteil und

☐ beide Elternteile sind mindestens in Höhe der UV-

Leistung wegen tatsächlichem (nicht fiktivem) Einkommen leistungsfähig und zum Unterhalt verpflichtet (“aufgeteilte Kinder” nach RL 1.5.2).

☐ Das Kind wurde durch eine anonyme Samenspende

gezeugt (RL 1.5.11).

ja weiter mit 9f

nein Ablehnung

fertigen

9c

☐ zahlt Unterhalt für dieses Kind in Höhe von mtl. ______ €

☐ zahlt einen Betrag in Höhe von monatlich _______ € an

den betreuenden Elternteil. Der Betrag ist aufzuteilen auf: ________________________(Name) ____________ € ________________________(Name) ____________ € ________________________(Name) ____________ €

die Unterhalts-zahlung ist geringer als

die UV-Leistung

Anrechnungsbetrag unter

Ziffer 12 eintragen,

weiter mit 10

die Unterhalts-zahlung ist gleich hoch

wie oder höher als die UV-Leistung

Ablehnung

9e

☐ zahlt Unterhalt für weitere unterhaltsberechtigte

minderjährige und/oder privilegierte volljährige Kinder (§ 1609 BGB), so dass eine Mangelberechnung nach folgender Formel durchzuführen ist (RL 7.6.3):

Zahlbetrag (317 € bzw. 364 € ./. ½ KG) oder titulierter Betrag x Höhe der Zahlung = Gesamtbedarf (Zahlbeträge) aller unterhaltsber. Kinder oder titulierte Beträge Berechnung: € x € = ___________ € €

Unterhalts-zahlung ist geringer als

die UV-Leistung

Anrechnungsbetrag unter

Ziffer 12 eintragen,

weiter mit 10

Unterhalts-zahlung ist gleich hoch

wie oder höher als die UV-

Leistung Ablehnung

9f Das Kind erhält Waisenbezüge (auch vom Stiefelternteil) in Höhe von netto __________ € (RL 2.4.1).

Bezüge sind geringer als

die UV-Leistung

Anrechnungsbetrag unter

Ziffer 12 eintragen,

weiter mit 10

Bezüge sind gleich hoch wie

oder höher als die UV-Leistung Ablehnung

10

Leistungsbeginn Die Leistung kann rückwirkend längstens für den letzten Monat vor dem Monat gezahlt werden, in dem der Antrag eingegangen ist (RL 4.1).

Zahlung an

☐ Mutter

☐ Vater

Antragsdatum: Antragstellung Sozialamt/Jobcenter (RL 7.11):

Eingangsdatum: Eingangsdatum:

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Datum der Erstellung des Aufenthaltstitels = frühester Bewilligungsbeginn: __ . __ . ____

10a ☐ Die Voraussetzungen für eine rückwirkende Zahlung ab dem __ . __ . _______

liegen vor, weil es an zumutbaren Bemühungen des antragstellenden Elternteils nicht gefehlt hat.

Begründung:

☐ Der andere Elternteil wurde ab dem ________ durch ________________ in Verzug

gesetzt.

☐ Der andere Elternteil war arbeitslos oder arbeitsunfähig und deshalb zahlungsunfähig.

☐ Die Vaterschaft des anderen Elternteils war noch nicht festgestellt.

☐ Der andere Elternteil war inhaftiert.

☐ Ein aktueller Titel gegen den anderen Elternteil lag vor.

____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________

(RL 4.2.3)

10b ☐ Die Voraussetzungen für rückwirkende Zahlungen liegen nicht vor, weil es an

zumutbaren Bemühungen des antragstellenden Elternteils gefehlt hat.

Begründung:

☐ Der antragstellende Elternteil war untätig, obwohl der Aufenthalt des anderen

(feststehenden) Elternteils bekannt war und keine Umstände vorlagen, die das Bestehen des Unterhaltsanspruchs ausschließen oder die die Verfolgung des Unterhaltsanspruchs aussichtslos erscheinen ließen (RL 4.2.2).

☐ ______________________________________________________________

______________________________________________________________ ______________________________________________________________

10c Leistungsbeginn demnach:__ . __ . ____

11

Für das Kind wurden bisher Leistungen nach dem UVG

☐ noch nicht gewährt weiter mit 12

☐ bereits gewährt für folgende Zeiträume:

vom - bis Monate UV-Stelle in

-

-

-

gesamt Jahre Monate

weiterer Anspruch Jahre Monate

vom bis

12 Berechnung der Unterhaltsleistungen nach dem UVG

Zeitraum - - - -

Mindestunterhalt € € € €

abzügl. Kindergeld € € € €

./. Unterhalt € € € €

./. Waisenbezüge € € € €

mtl. Anspruch € € € €

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Wegen Befristung des Aufenthaltstitels

zunächst nur Bewilligung bis __ . __ . _____

Vollendung des 12. Lebensjahres längstens bis zum

13 Berechnung der Nachzahlung unter Berücksichtigung von Erstattungsansprüchen

vom bis Monate Tage von mtl. UV-Anspruch insgesamt

Erstattungs-anspruch

Anspruch Antragsteller

€ € € €

€ € € €

€ € € €

€ € € €

14 Formalien

14a Bewilligungsbescheid fertigen erledigt am

14b Rechtswahrungsanzeige an Schuldner absenden erledigt am

14c Durchschriften des Bewilligungsbescheides senden an

☐ den Beistand (RL 9.11)______________________________________

☐ Rechtsanwalt/Rechtsanwältin _______________________________

☐ Sozialamt/Jobcenter_______________________________________

☐ _______________________________________________________

erledigt am

14d ☐ JVA anschreiben

und um Mitteilung einer etwaigen vorzeitigen Entlassung oder einer Verlegung bitten (RL 9.11)

erledigt am

14e EDV-Eingabe für den laufenden Fall ab ______________________

unter Berücksichtigung einer U-Zahlung in Höhe von mt. €

erledigt am

14f ☐ Einmalzahlung __________________________________

☐ AuszahlungsAO __________________________________

erledigt am

14g ☐ Einbehaltung einer Überzahlung nach § 5 UVG in Höhe von

mtl. Euro

erledigt am

14h ☐ Ersatzanmeldung senden an _____________________________ erledigt am

14i Wiedervorlage zur Versendung des Überprüfungsbogens am _______ verfügen

erledigt am

14j ☐ Statistikvermerke eingeben erledigt am

(Nachfolgend können weitere interne Vermerke/Verfügungspunkte für den Bewilligungsvorgang eingetragen werden)

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Verfügung zur Heranziehung des Schuldners gem. § 7 UVG ausfüllen!

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.5 Beispiel des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Merkblatt zum Antrag auf Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG)

Merkblatt zum Antrag auf Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG)

Bitte lesen Sie das Merkblatt aufmerksam. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die

Unterhaltsvorschussstelle.

Zur Angabe der Daten im Antrag auf Gewährung von Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz sind Sie gem. §§ 60 ff. Sozialgesetzbuch – Erstes Buch – sowie § 1 Abs. 3 UVG verpflichtet. I. Wer hat Anspruch auf die Unterhaltsleistung nach dem UVG? Berechtigt nach dem UVG ist das Kind. Die Voraussetzungen für einen Anspruch auf Leistungen müssen deshalb in der Person des Kindes erfüllt sein. Ein Kind hat Anspruch auf die Unterhaltsleistung, wenn es

a) das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet hat und

b) im Bundesgebiet überwiegend (mehr als 50 %) bei einem seiner Elternteile lebt, der

ledig, verwitwet oder geschieden ist oder

von seinem Ehegatten / Lebenspartner im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes dauernd getrennt lebt oder

dessen Ehegatte / Lebenspartner im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes für voraussichtlich sechs Monate in einer Anstalt untergebracht ist, und

c) nicht oder nicht regelmäßig wenigstens in der nach Abschnitt III in Betracht kommenden Höhe

Unterhalt von dem anderen Elternteil oder,

wenn dieser gestorben ist, Waisenbezüge erhält.

d) Ein ausländisches Kind hat einen Anspruch nur, wenn es oder der allein erziehende Elternteil im Besitz einer gültigen Niederlassungs- oder Aufenthaltserlaubnis ist.

II. Wann besteht k e i n Anspruch auf die Unterhaltsleistung nach dem UVG? Der Anspruch ist ausgeschlossen,

wenn beide Elternteile in häuslicher Gemeinschaft miteinander leben (unabhängig davon, ob sie miteinander verheiratet sind oder nicht) oder

wenn der Elternteil, bei dem das Kind lebt, heiratet (auch wenn es sich dabei nicht um den anderen Elternteil handelt) oder eine Lebenspartnerschaft im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes eingeht oder

wenn in der häuslichen Gemeinschaft von Kind und Elternteil auch ein Stiefvater oder eine Stiefmutter des Kindes oder ein Lebenspartner im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes lebt (z.B. durch Heirat oder Wiederheirat des Elternteils, bei dem das Kind lebt, oder durch die Eintragung einer Lebenspartnerschaft des Elternteils, bei dem das Kind lebt) oder

wenn das Kind nicht von einem Elternteil betreut wird, sondern sich z. B. in einem Heim oder in Vollpflege bei einer anderen Familie befindet oder

wenn von z. B. zwei Kindern je eines bei einem der Elternteile wohnt und jeder der Elternteile für den vollen Unterhalt des bei ihm lebenden Kindes alleine aufkommt oder

wenn der allein erziehende Elternteil sich weigert, die zur Durchführung des UVG erforderlichen Auskünfte zu erteilen (z. B. den Ihnen bekannten Aufenthalt des anderen Elternteils zu nennen oder bei der Feststellung der Vaterschaft des anderen Elternteils mitzuwirken; dazu gehört bei noch nicht festgestellter Vaterschaft die Nennung aller für eine Vaterschaft in Frage kommender Männer) oder

wenn das Kind Unterhaltszahlungen in ausreichender Höhe (vgl. Abschnitt III) von dem anderen Elternteil bzw. demjenigen, der sich für den Vater des Kindes hält, erhält oder

Sta

nd

: 0

1.0

7.2

01

3

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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wenn der andere Elternteil seine Unterhaltspflicht durch Vorauszahlung erfüllt hat oder von der Unterhaltszahlung freigestellt worden ist.

III. Wie hoch ist die Unterhaltsleistung nach dem UVG? Die Unterhaltsleistung wird bis zur Höhe des für die betreffende Altersstufe maßgeblichen Mindestunterhaltes (1612 a BGB) des Kindes geltenden Bestimmung gezahlt. Hiervon wird der Betrag des Erstkindergeldes abgezogen, wenn der allein stehende Elternteil Anspruch auf das volle Kindergeld hat. Es ergeben sich hieraus derzeit die folgenden Leistungsbeträge ab 01.01.2010:

Kinder bis zu 6 Jahren: 133,00 €

Kinder von 6 Jahren bis unter 12 Jahren: 180,00 €

Erhält das Kind (regelmäßig) Unterhaltszahlungen des anderen Elternteils oder nach dessen Tod oder nach dem Tod eines Stiefelternteils Waisenbezüge, so werden diese von dem Betrag der o. g. Leistung nach dem UVG abgezogen. Nicht abgezogen werden sonstiges Einkommen des Kindes und das Einkommen des Elternteils, bei dem das Kind lebt.

IV. Für welchen Zeitraum wird die Unterhaltsleistung nach dem UVG gezahlt? Die Unterhaltsleistung ist eine vorübergehende Hilfe und wird daher längstens 72 Monate gezahlt. Bei der Berechnung dieser Höchstleistungsdauer sind sämtliche Zeiten zu berücksichtigen, für die bereits eine Unterhaltsvorschussstelle Leistungen nach dem UVG für das Kind gezahlt hat. Teilzeiträume werden taggenau zusammengerechnet. Auch Zeiten, für die das Kind die Unterhaltsleistung nach dem UVG zu Unrecht erhalten hat, sind auf die Höchstleistungsdauer anzurechnen. Die Zahlung endet spätestens, wenn das Kind das 12. Lebensjahr vollendet hat. Dieses gilt auch, wenn die Unterhaltsleistung noch nicht volle 72 Monate gezahlt worden ist. Die Unterhaltsleistung kann rückwirkend für einen Kalendermonat vor dem Monat der Antragstellung gezahlt werden, soweit die in Abschnitt I genannten Voraussetzungen bereits in dieser Zeit erfüllt waren und es nicht an zumutbaren Bemühungen gefehlt hat, den anderen unterhaltspflichtigen Elternteil zu Unterhaltszahlungen zu veranlassen.

V. Welche Pflichten haben der allein erziehende Elternteil und der gesetzliche Vertreter des Kindes, wenn sie die Unterhaltsleistung beantragt haben oder erhalten?

Sie müssen nach der Antragstellung unverzüglich alle Änderungen der Unterhaltsvorschussstelle anzeigen, die für die Leistung nach dem Unterhaltsvorschussgesetz von Bedeutung sind, und zwar insbesondere

wenn das Kind nicht mehr ausschließlich bei dem allein erziehenden Elternteil lebt (z. B. wegen des Aufenthalts in einem Heim, bei Pflegeeltern, bei dem anderen Elternteil),

wenn der allein erziehende Elternteil heiratet (auch, wenn es sich bei dem Ehepartner nicht um den anderen Elternteil handelt) oder eine Lebenspartnerschaft im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes eingeht,

wenn der allein erziehende Elternteil mit dem anderen Elternteil oder dem Stiefelternteil zusammen zieht,

wenn ein weiteres gemeinsames Kind zum anderen Elternteil zieht,

wenn sie den bisher unbekannten Aufenthalt des anderen Elternteils erfahren,

wenn der andere Elternteil Unterhalt für das Kind zahlt bzw. zahlen will,

wenn der andere Elternteil oder das Kind gestorben ist,

wenn für das Kind Halbwaisenrente gewährt wird,

wenn sich die Anschrift des Kindes bzw. des allein erziehenden Elternteils oder die Bankverbindung des allein erziehenden Elternteils ändert.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Bitte teilen Sie die (Wieder-)Heirat bzw. die Eintragung einer Lebenspartnerschaft des Elternteils, bei dem das Kind lebt, sowie den Umzug des Kindes von einem Elternteil zum anderen Elternteil vorab mit! Die fahrlässige oder vorsätzliche Verletzung der Mitteilungspflicht kann mit Bußgeld geahndet werden. Die Verletzung der Pflicht führt weiterhin zur Ersatzpflicht bzgl. gezahlter Leistungen (vgl. Abschnitt VI.).

VI. In welchen Fällen muss die Leistung nach dem UVG ersetzt oder zurückgezahlt werden?

Die Leistung nach dem UVG muss ersetzt oder zurückgezahlt werden, wenn bei der Antragstellung fahrlässig oder vorsätzlich falsche oder unvollständige Angaben gemacht worden sind oder nach der Antragstellung die Mitteilungspflichten nach Abschnitt V dieses Merkblatts verletzt worden sind oder der allein erziehende Elternteil gewusst oder infolge Fahrlässigkeit nicht gewusst hat, dass die Voraussetzungen für die Zahlung der Unterhaltsleistung nicht erfüllt waren oder das Kind nach der Antragstellung Einkommen erzielt hat, das bei der Berechnung der Leistungen nach dem UVG hätte abgezogen werden müssen (vgl. Abschnitt III). Die Ersatzpflicht beginnt nach Ablauf des Tages der Änderung der Verhältnisse.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.6 Beispiel des Landkreises Teltow-Fläming, Erklärung wirtschaftliche Verhältnisse Teltow-Fläming

Bitte Ihre aktuelle Anschrift angeben!

Aktenzeichen Datum

511801-02-009569

Erklärung des unterhaltspflichtigen Elternteils

Unterhaltsleistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG)

Landkreis Teltow-Fläming

Jugendamt/Unterhalt Unterhaltsvorschussstelle Am Nuthefließ 2 14943 Luckenwalde

Unterhaltsleistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz für das/die Kind(er) Familienname, Vorname(n) Geburtsname (wenn abweichend) Geburtsdatum

Wohnanschrift (PLZ, Ort, Straße, Nr.)

Ich bestätige gem. § 7 Abs. 2 Unterhalts-

vorschussgesetz den Empfang der Mitteilung vom

Datum Aktenzeichen

Über meine persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse mache ich nach bestem Wissen folgende Angaben

1. Angaben zur Person des Unterhaltspflichtigen

Familienname, Vorname(n) Geburtsname (wenn abweichend)

Telefon E-Mailadresse

Geburtsdatum Geburtsort

Familienstand ledig verheiratet geschieden verwitwet getrennt lebend Wohnanschrift (PLZ, Ort, Straße, Nr.)

Schulabschluss Berufstätig als erlernter Beruf/ Beruflicher Werdegang

Arbeitgeber (Name und Anschrift) – Bei Arbeitslosigkeit oder Rentenbezug bitte Kopie des Bescheides beifügen

Krankenkasse (Name und Anschrift)

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2. Angehörige im Haushalt (evtl. besonderes Beiblatt)

Familienname Vorname(n) Geburtsdatum Verwandtschaftsverhältnis/ Unterhaltsberechtigung

Eigenes Einkommen

ja nein

ja nein

ja nein

ja nein

3. Angehörige außerhalb des Haushalts (Kinder, gesch. bzw. getrennt lebender Ehegatte)

Familienname, Vorname(n) Geburtsdatum

Wohnanschrift (PLZ, Ort, Straße, Nr.)

Familienstand ledig verheiratet geschieden verwitwet getrennt lebend Verwandschaftsverhält.

Familienname, Vorname(n) Geburtsdatum

Wohnanschrift (PLZ, Ort, Straße, Nr.)

Familienstand ledig verheiratet geschieden verwitwet getrennt lebend Verwandschaftsverhält.

4. Unterhaltsleistungen erhalten von mir folgende Personen, die außerhalb des Haushaltes leben:

Familienname, Vorname(n) Alter Betrag monatlich Titel (z.B. Urteil)

Wohnanschrift (PLZ, Ort, Straße, Nr.)

Familienname, Vorname(n) Alter Betrag monatlich Titel (z.B. Urteil) Wohnanschrift (PLZ, Ort, Straße, Nr.)

5. Einkommen des Unterhaltspflichtigen

Art der Einkünfte Betrag monatlich in €

a) Arbeitsverdienst der letzten 12 Monate (einschl. Naturalbezüge); Nachweis

erforderlich brutto netto

b) Arbeitnehmer-Sparzulage

c) abzgl berufsbedingte Aufwendungen (z. B. Fahrkosten; Einzelnachweis erforderlich)

d) aus selbständiger Arbeit (Nachweis

durch BWA der letzten 3 Jahre)

Art

-Gewinn

e) Steuerbescheid

f) Leistung der Krankenkasse g) Arbeitslosengeld/ Grundsicherung/ Sozialgeld/ Ausbildungsförderung

h) Rente/ Pension/ Ruhegeld Art

i) Kindergeld

j) aus Kapitalvermögen/Haus- und Grundbesitz

(Zinsen, Miet- und Pachteinnahmen u.a.) Art

Sonstige Einkünfte (Werkrente, Gewinnbeteiligung usw.) Art

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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6. regelmäßig wiederkehrende Geldleistungen für Kinder Art der Einkünfte Betrag monatlich in €

folgende regelmäßig wiederkehrende Geldleistungen für Kinder sind in den Einkünften (Ziff. 5) enthalten:

folgende regelmäßig wiederkehrende Geldleistungen für Kinder werden neben den Einkünften (Ziff. 5) gezahlt:

! Anzugeben sind alle auf Kinder entfallende Leistungen, insbesondere Kindergeld, Kindergeldzuschläge und Kinderzulagen nach dem öffentlichen Dienstrecht, nach Tarifverträgen, Satzungen, Vereinbarungen oder entsprechenden Regelungen, Kinderzuschüsse zur Rentenversicherung.

Höhe der Leistungen

Die Leistungen werden gezahlt für:

7. Vermögen

a) Bargeld/Bankguthaben/Wertpapiere Art

Wert

Kreditinstitut

b) Grundvermögen Adresse Wert

c) Sparverträge/Lebensversicherungen u. ä. Art Verkehrswert

Institut

d) Sonstiges Vermögen Art Wert

8. Erklärungen zu meiner Unterhaltspflicht

Ich zahle nicht, weil: Ich erkläre, dass ich meine Angaben nach bestem Wissen vollständig und richtig gemacht habe. Mir ist bekannt, dass gegen Personen, die falsche Angaben machen, ein Bußgeldverfahren und in schweren Fällen sogar ein Strafverfahren eingeleitet werden kann. Soweit ich keine Unterlagen (Belege, Arbeitsverdienstbescheinigungen, sonstige Einkommensnachweise usw.) beifüge, bin ich damit einverstanden, dass die Auskünfte durch das Jugendamt von Seiten Dritten eingeholt werden.

Ort, Datum

Unterschrift

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7.7. Hinweise zu Erstattungen nach §§ 102 ff. SGB X

Für die Fälle, in denen Sozialleistungsträger eine Leistung erbracht haben, die eigentlich ein anderer Sozialleistungsträger zu erbringen gehabt hätte, gibt es im Zehnten Buch Sozialgesetzbuch einen eigenen Regelungsbereich (§§ 102 ff. SGB X). Für die UV-Stellen sind nur zwei Fälle von Bedeutung:

Erstattungen nach § 104 SGB X an Träger nachrangig zu erbringender Sozialleistungen

Erstattungen nach § 105 SGB X zwischen UV-Stellen nach Umzug des Kindes.

Die Behandlung der eingehenden Erstattungsanträge richtet sich nach ihrer Rechts-grundlage (§ 104 oder § 105 SGB X). § 103 SGB X ist nicht anzuwenden. Für alle Erstattungen gilt Folgendes: Grundsätze des Erstattungsrechts:

Der Leistungsträger, der eine Leistung unzuständig erbracht hat, soll mit der Erstattung finanziell so gestellt werden, wie er gestanden hätte, wenn er nicht geleistet hätte. Mit anderen Worten: Die Erstattung bringt dem, der zu viel gezahlt hat, das zu viel Gezahlte zurück, und zwar so, dass der, der eigentlich hätte zahlen müssen, diese finanzielle Belastung übernimmt.

Erstattet wird nur, wenn in dem Zeitraum, um den es geht, dem Kind eine UV-Leistung tatsächlich zugestanden hat.

Es wird nicht mehr erstattet, als dem Kind in der fraglichen Zeit als UV-Leistung zugestanden hat.

Erstattet wird nicht, wenn oder soweit die andere Leistung, die erstattet werden soll, unrechtmäßig erbracht wurde.

Erstattet wird nicht, wenn und soweit die UV-Stelle, bei der die Erstattung beantragt wird, ihre UV-Leistung im guten Glauben erbracht hat, bevor sie wusste, dass der andere Träger seinerseits bereits geleistet hat (Leistung mit befreiender Wirkung, vgl. RL 9.7.1). Es genügt bereits ein stichhaltiger Anhaltspunkt („positive Kenntnis“), um sich ein „Wissen“ über die Leistungsgewährung zurechnen lassen zu müssen.

Fristberechnungen (vgl. RL 7.11.3 und RL 9.7.1):

Für die Anmeldung von Erstattungsansprüchen gilt die Ausschlussfrist von zwölf Monaten nach § 111 SGB X.

Erstattungsansprüche verjähren nach § 113 SGB X in vier Jahren.

Für die Fristberechnungen nach den §§ 111, 113 SGB X gilt:

Die Frist nach § 111 SGB X ist für jeden Monat gesondert zu ermitteln.

Die Frist nach § 111 SGB X beginnt nach Ablauf des letzten Tages, für den die Leistung erbracht wurde. Erfährt der erstattungsberechtigte Träger jedoch erst später davon, dass der erstattungspflichtige Träger über seine Leistungspflicht entschieden hat, beginnt die Frist erst ab dann zu laufen.

Die Frist nach § 113 SGB X beginnt nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem der erstattungsberechtigte Träger erfahren hat, dass der erstattungspflichtige Träger über seine Leistungspflicht entschieden hat.

Fehlerhafte Erstattungen werden nach § 112 SGB X rückerstattet; für die Geltend-machung der Rückerstattung gilt die Verjährung nach § 113 Abs. 1 Satz 2 SGB X.

Die Übergangsvorschriften in § 120 SGB X sind inzwischen praktisch bedeutungslos.

Eine Erstattung kann für die Zukunft und noch ohne Bezifferung vorsorglich angemeldet werden, um die Ausschlussfrist nach § 111 SGB X zu vermeiden; die Bezifferung ist jedoch zu gegebener Zeit nachzuholen.

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Verfahrensgrundsätze:

Erstattungsanträge sind nicht formgebunden, sollen aber stets schriftlich oder per E-Mail eingereicht werden.

Wer eine Erstattung beantragt, legt nachvollziehbar dar, was er warum erstattet haben möchte. Besondere Nachweise, wie z. B. beglaubigte oder gesiegelte Dokumente, sind dabei nicht erforderlich; im Verkehr zwischen den Behörden genügt eine plausible Darlegung (vgl. RL 7.11.5).

Über Erstattungsanträge wird mit einfachem Schreiben entschieden (kein Bescheid, denn die beteiligten Behörden sind nicht einander untergeordnet). Wird die Erstattung abgelehnt, steht dem, der die Erstattung begehrt, der Weg der Leistungsklage gegen den, der erstatten soll, offen (Verwaltungsgerichtsbarkeit).

Streitfälle sollen einvernehmlich gelöst werden. Ist das nicht möglich, sollen die Aufsichtsbehörden eingeschaltet werden. Gerichtsverfahren sind zu vermeiden.

Zeiträume, für die erstattet wird, gelten als Leistungszeitraum (Leistungsfiktion nach § 107 SGB X). Der alleinerziehende Elternteil ist darüber zu informieren (vgl. RL 3.2 und RL 7.11.6).

Erstattet wird nur in Geld; Zinsen auf Erstattungen sind nur ausnahmsweise möglich (§ 108 SGB X). Verwaltungskosten und Auslagen werden grundsätzlich nicht erstattet (§ 109 SGB X).

Treffen Erstattungsansprüche nach den §§ 104 und/oder 105 SGB X für gleiche Zeiträume zusammen, ist über die Rangfolge nach § 106 SGB X zu entscheiden.

Der Sozialdatenschutz ist zu beachten. Die Datenübermittlung im erforderlichen Umfang ist jedoch regelmäßig als rechtmäßig im Sinne des § 69 SGB X anzusehen.

Besonderheiten bei Erstattungen nach § 104 SGB X:

Es ist wichtig, bereits im Antrag auf UV-Leistungen nach dem Bezug nachrangiger Sozialleistungen zu fragen oder bei anderen Anhaltspunkten den anderen Träger direkt zu fragen, um eine schnelle Abstimmung mit dem anderen Träger erreichen und spätere Probleme vermeiden zu können. Ein anlassunabhängiger fachlicher Austausch der Träger, z. B. über Verfahrensregeln, Zahlungsstichtage und Ansprechpersonen, kann dafür eine gute Grundlage bieten.

Der Erstattungsanspruch unterliegt nicht der Zeitschranke des § 4 UVG (vgl. RL 4.4); es gelten nur die Fristen nach den §§ 111, 113 SGB X (vgl. RL 7.11.3). Weil der Erstattungsanspruch aber das Bestehen eines materiell-rechtlichen Anspruchs nach dem UVG für den gleichen Zeitraum voraussetzt, kann nur erstattet werden, wenn die nach § 4 UVG geforderten zumutbaren Bemühungen zur Unterhaltserlangung erfolgt sind (vgl. RL 4.5). Der Nachweis kann vom allein erziehenden Elternteil oder von dem die Erstattung beantragenden Träger geführt werden.

Die Stellung eines Antrags auf UV-Leistungen ist nicht Voraussetzung für eine Erstattung (vgl. RL 7.11.4 und RL 9.1). Die Erhebung von Daten zur Klärung der Anspruchsberechtigung erfolgt davon unabhängig (vgl. auch RL 9.5).

Lässt sich nicht klären, ob das Kind einen UV-Anspruch im fraglichen Zeitraum hatte, ist der Erstattungsantrag abzulehnen; es obliegt dem anderen Träger, hieraus weitere Schlüsse zu ziehen (vgl. RL 1.10.10, RL 7.11.5 und RL 9.5 sowie z. B. die „Fachlichen Hinweise“ der Bundesagentur für Arbeit zu den §§ 11, 11 a und 11 b SGB II).

Die Höhe des Erstattungsanspruchs richtet sich nach der Höhe der Leistungen, die der erstattungsberechtigte Träger bei UV-Leistung nicht hätte zahlen müssen; es kann daher auch ein Anteil an ALG II zu erstatten sein (vgl. RL 7.11.2).

Wenn der Unterhaltsanspruch des Kindes bereits auf den anderen Träger übergegangen ist, muss er diesen an das Land, das von der UV-Stelle vertreten wird, abtreten (vgl. RL 7.11.2).

Einnahmen aus dem Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG sind ggf. aufzuteilen (vgl. RL 7.11.1).

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Erstattungsberechtigte gegenüber der UV-Stelle:

Träger von ALG II/Sozialgeld/Unterkunftskosten nach dem SGB II

Träger von Sozialhilfe nach dem SGB XII

In Sonderfällen Träger des Kinderzuschlags nach § 6a BKGG Jedoch nicht mehr Träger der Jugendhilfe nach dem SGB VIII !

Außerdem kann die UV-Stelle erstattungsberechtigt sein gegenüber dem Träger, der Waisengeld im Sinne des § 2 Abs. 3 Nr. 2 UVG zu zahlen hat. Informationen und Bearbeitungshinweise zu den maßgeblichen Vorschriften: Wichtigste Rechtsgrundlagen: §§ 104, 106, 107, 111 bis 113 SGB X; §§ 11 und 33 SGB II, § 94 SGB XII. Richtlinien zur Durchführung in der jeweils geltenden Fassung, insbesondere Prüfliste vor RL 1, RL 1.10.10, 3.2, 4.4, 4.5, 7.11.1 bis 7.11.6, 9.1, 9.5 und 9.12; „Fachliche Hinweise“ der Bundesagentur für Arbeit zu den §§ 11, 11 a und 11 b SGB II. Besonderheiten bei Erstattungen nach § 105 SGB X:

Grundlegend für die Anwendung des § 105 SGB X bei Wechsel der örtlichen Zuständigkeit ist in der Regel § 2 Abs. 3 Satz 2 SGB X.

Zwischen UV-Stellen, die in einem Bundesland liegen und nicht selbst an den Ausgaben nach dem UVG beteiligt sind, erfolgt keine Erstattung nach § 105 SGB X.

Der Erstattungszeitraum beginnt am ersten Tag des Monats, der nach dem Tag des Auszugs beginnt, also ggf. erst einige Wochen nach dem Zuständigkeitswechsel (vgl. RL 9.7.1).

Die Stellung eines Antrags auf UV-Leistungen ist nicht Voraussetzung für eine Erstattung (vgl. RL 9.7. . sowie RL 9.1); sie darf nicht als Voraussetzung für eine Erstattung verlangt werden (RL 9.7.3). Die Erhebung von Daten zur Klärung der Anspruchsberechtigung erfolgt davon unabhängig (vgl. RL 9.12).

Eine Abtretung übergegangener Ansprüche zwischen den Ländern erfolgt nicht; der Anspruchsübergang folgt der Erstattung (vgl. RL 9.7.4).

Für den Wechsel in der Bearbeitung laufender Fälle und für den Unterhaltsrückgriff (Zuständigkeiten, Verfahren u. a.) gelten die RL 9.7.1 bis 9.7.5.

Erstattungsberechtigt sind nur UV-Stellen untereinander, wenn sie

entweder verschiedenen Bundesländern angehören

oder einem Bundesland gemeinsam angehören, das die UV-Stellen an den Ausgaben nach dem UVG finanziell beteiligt.

Wichtigste Rechtsgrundlagen: §§ 2 Abs. 3, 105, 106, 107, 111 bis 113 SGB X. Informationen und Bearbeitungshinweise zu den maßgeblichen Vorschriften: Richtlinien zur Durchführung in der jeweils geltenden Fassung, insbesondere RL 9.5, 9.7.1 bis 9.7.5, 9.5 und 9.12 sowie 7.11.3.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.8 Beispiel des Landkreises Teltow-Fläming, Antrag streitiges Verfahren (mit Ergänzung Zinsforderungen)

Landkreis Teltow-Fläming

Der Landrat

Kreisverwaltung Teltow-Fläming ▪ Am Nuthefließ 2 ▪ 14943 Luckenwalde

Dezernat V Jugendamt / Unterhalt Dienstgebäude: Am Nuthefließ 2

Auskunft: Zimmer: Telefon: 03371/608- Telefax: 03371 608-9005 E-Mail:

Datum: Aktenz. :

(Gerichtsaktenzeichen abfragen)

Antrag In der Familiensache Land Brandenburg, vertreten durch den Landkreis Teltow-Fläming, Jugendamt/Unterhalt, Am Nuthefließ 2, 14943 Luckenwalde, als Rechtsnachfolger des Kindes , geb. am

- Antragsteller - gegen Herrn/Frau , geb. am , wohnhaft in

- Antragsgegner/Antragsgenerin -

wird beantragt: 1. Dass der Antragsgegner den Betrag in Höhe von XXXXX EUR aus übergegangenem

Recht des minderjährigen Kindes XXXXXXX, geb. am XXXXXXXX an den Antragsteller zuzüglich Verzugszinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszins seit Rechtshängigkeit zahlt.

2. Den Unterhalt, den der Antragsgegner/die Antragsgegnerin an das Land Brandenburg, vertreten durch den Landkreis Teltow-Fläming, ab längstens bis zum Ablauf des Höchstleistungszeitraumes von 72 Monaten oder bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres des Kindes, Unterhalt in Höhe von monatlich 100 % des jeweiligen Mindestunterhaltes der jeweiligen Altersstufe gem. § 1612 a Abs. 1 S. 3 Nr. 1 und Nr. 2 BGB abzüglich des für ein erstes Kind zu zahlende Kindergeld, zuzüglich

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Verzugszinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszins ab dem 3.Werktag eines jeden Monats festzusetzen.

3. Der Antragsgegner/Die Antragsgegnerin trägt die Kosten des Verfahrens.

4. Einen Versäumnisbeschluss gem. §§ 113 FamFG, 331 Abs. 3 ZPO ohne mündliche

Verhandlung zu erlassen, falls sich der Antragsgegner/die Antragsgegnerin im schriftlichen Vorverfahren nicht fristgemäß erklärt.

5. Einen Anerkenntnisbeschluss gem. § 307 ZPO zu erlassen, falls der Antragsgegner/die Antragsgegnerin im Vorverfahren die Forderung anerkennt.

6. Mit der Entscheidung nach § 128 Abs. 2 ZPO wird Einverständnis erklärt.

7. !!! Beachte: Sollten sich die Beträge im Vergleich zur Festsetzung verringert haben folgende Formulierung: Für die Zeit vom bis in Höhe von wird der Anspruch für erledigt erklärt.

Begründung:

I. Der Antragsgegner/ Die Antragsgegnerin ist Vater/Mutter des Kindes , geb. am . Das o. g. Kind lebt mit dem auf Unterhaltsleistung in Anspruch genommenen Elternteil nicht in einem Haushalt. Der Antragsgegner/Die Antragsgegnerin war daher im angegebenen Zeitraum dem o. g. Kind gesetzlich zum Barunterhalt verpflichtet.

Beweis: Anlage

II.

Seit dem werden für das minderjährige Kind Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) durch den Landkreis Teltow-Fläming, Jugendamt/Unterhalt gewährt, weil der Antragsgegner/ die Antragsgegnerin keinen Unterhalt leistete. Damit ist der Anspruch des Kindes auf Unterhalt gem. § 7 UVG auf das Land Brandenburg, vertreten durch den Landkreis Teltow-Fläming, übergegangen und die Rechtsnachfolge eingetreten.

Beweis: Kopie des Bewilligungsbescheides vom Anlage

III.

Der Antragsgegner/ Die Antragsgegnerin wurde mit Schreiben vom des Landkreises Teltow-Fläming, Jugendamt/Unterhalt über die Antragsstellung auf Leistungen nach dem UVG und die zu gewährende von Unterhaltsleistungen seines Kindes unverzüglich in Kenntnis gesetzt. Er/ Sie wurde darin aufgefordert, Auskunft über seine Einkommens- und Vermögensverhältnisse zu erteilen und zu belegen sowie seine Bemühungen darzulegen, wie er/ sie sich um eine Anstellung bemüht, wenn er/ sie Sozialleistungen nach dem SGB II bzw. SGB III bezieht.

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Beweise: Kopie des Schreibens vom Anlage

Kopie der Zustellungsurkunde Anlage

Beweise:

IV. Der Antragsgegner/ Die Antragsgegnerin erhielt am die Mitteilung über die Gewährung der Unterhaltsvorschussleistung gem. § 7 UVG. Er/ Sie wurde darüber belehrt, dass die Unterhaltsansprüche des Kindes auf das Land Brandenburg, vertreten durch den Landkreises Teltow-Fläming, Jugendamt/Unterhalt übergegangen sind und weiterhin übergehen und er/ sie für den geleisteten Unterhalt nach dem UVG in Anspruch genommen wird. Er/ Sie wurde weiterhin aufgefordert, Auskunft über seine/ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse zu erteilen und zu belegen sowie seine/ihre Arbeitsbemühungen darzulegen. Beweise: Kopie der Mitteilung über die Gewährung der

Unterhaltsleistung vom Anlage

Kopie der Zustellungsurkunde Anlage

V.

Der Antragsgegner/ Die Antragsgegnerin ist gemäß § 1603 BGB darlegungs- und beweisbelastet dafür, den geforderten Unterhalt nicht leisten zu können. EINZELFALLBEGRÜNDUNG In seinem Vortrag gegenüber dem Antragsteller hat der Antragsgegner/ die Antragsgegnerin nicht detailliert (unter Beweisantritt) vorgetragen, dass er/sie sich um ein unterhaltssicherndes Einkommen bemüht bzw. nachgesucht hat.

Bezüglich der Zinsforderung für erst künftig fällig werdende Unterhaltszahlungen ist auf §§ 258, 259 ZPO abzustellen. Da vorliegend davon auszugehen ist, dass der Antragsgegner auch zukünftig keine Unterhaltszahlungen aufnehmen wird, besteht konkreter Anlass für die Prognose, dass auch zukünftig die Unterhaltszahlungen nicht regelmäßig und pünktlich erfolgen werden, sodass ein Anspruch auf Verzugszinsen bereits jetzt tituliert werden kann Im Ergebnis wird die Leistungsunfähigkeit des Antragsgegners/ der Antragsgegnerin bestritten. Sollte das Gericht noch weiteren Sachvortrag für erforderlich halten, wird um einen richterlichen Hinweis nach § 139 ZPO gebeten. Im Auftrag Sachbearbeiter/in

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7.9 Beispiel des Landkreises Potsdam-Mittelmark „Umsetzung des Erlasses des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg“

Fachbereich 5 14.04.2014 Fachdienst Finanzhilfen für Familie Geschäftsanweisung 05 Stundung, Niederschlagung und Erlass von Forderungen gemäß § 7 UVG im UVG für übertragene Ansprüche des Landes und zum Vergleich gemäß § 58 LHO Diese Dienstanweisung gilt für alle privat-rechtlichen Ansprüche (Geldforderungen) des Landes Brandenburg im Rahmen der Durchsetzung von gezahlten Unterhaltsvorschussleistungen. Grundlage dieser Dienstanweisung ist die Landeshaushaltsordnung des Landes Brandenburg i. V. m. dem Schreiben des Ministeriums für Bildung/Jugend und Sport vom 26.03 2004 zur Befugnisübertragung gemäß § 58 und 59 Landeshaushaltsordnung (LHO). Der Fachdienstleiterin des Fachdienstes 57 obliegt die Überwachung der Einhaltung der Bestimmungen dieser Geschäftsanweisung. Inhaltsverzeichnis 1. Stundung 2. Niederschlagung 3. Erlass 4. Weitere Vorschriften – Kleinbeträge 5. Vergleich 6. Inkrafttreten 1. Stundung 1.1. Begriff Stundung ist die Gewährung eines Zahlungsaufschubes. Durch die Stundung wird die Fälligkeit der Forderung auf einen bestimmten Termin hinausgeschoben. Stundungen dürfen grundsätzlich nur unter dem Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs gewährt werden. Die Ratenzahlung ist eine besondere Form der Stundung, bei der genau festgelegte Teilbeträge der Forderung zu bestimmten Terminen, je Teilbetrag später als ursprünglich festgesetzt, fällig werden. 1.2. Voraussetzungen Forderungen, die auf das Land Brandenburg übergegangen sind, dürfen ganz oder teilweise nur dann gestundet werden, wenn

- ihre Einziehung bei Fälligkeit eine erhebliche Härte für den Schuldner bedeuten würde und

- die Forderung durch eine Stundung nicht gefährdet erscheint und - eine angemessene Verzinsung ist zu prüfen sowie die Möglichkeit von

Sicherheitsleistungen

Eine erhebliche Härte für den Anspruchsgegner ist dann anzunehmen, wenn er sich aufgrund ungünstiger wirtschaftlicher Verhältnisse vorübergehend in ernsthaften

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Zahlungsschwierigkeiten befindet oder im Falle der sofortigen Einziehung in diese geraten würde. 1.3. Verfahren Stundungen sind nur auf schriftlichen Antrag zu gewähren. Der Schuldner soll die einkommens- und vermögensrechtlichen Tatsachen darlegen und mit Unterlagen belegen, die eine Stundung rechtfertigen können. Die Dauer der Stundung richtet sich nach den Verhältnissen des Einzelfalles. Dabei ist zum einen zu berücksichtigen, ab welchem Zeitpunkt mit einer Verbesserung der Situation des Schuldners zu rechnen ist; zum anderen ist das Interesse des Landes zu berücksichtigen, die Stundungsdauer in Hinblick auf seine Liquidität möglichst kurzfristig zu bemessen. In der Regel sollte eine Stundung ohne Raten die Dauer von 12 Monate nicht übersteigen. Nach Ablauf der Stundungszeit ist der aktuelle Betrag fällig zu stellen. Zur möglichen Verlängerung der Stundung sind die Einkommens- und Vermögensverhältnisse neu darzulegen. Stundungen mit Ratenzahlungen enden, wenn zwei Raten in der Regel nicht gezahlt werden. Die Stundungsdauer wird im Einzelfall geprüft und entschieden. Die privatrechtlichen Forderungen werden durch vertragliche Vereinbarung gestundet. Die Stundungen werden mit dem Schuldner schriftlich unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs abgeschlossen. Die Haushaltsmaßnahme ist im Fachprogramm zu dokumentieren. 1.4 . Stundungszinsen Eine Erhebung von Stundungszinsen wird entsprechend des Runderlasses vom 26.03.2004 in jedem Einzelfall geprüft. Erfolgt eine angemessene Verzinsung sind regelmäßig 2 v. H. über dem jeweils geltenden Basiszinssatz nach § 247 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) anzusetzen. Sofern der Zinsanspruch durch Grundpfandrecht gesichert wird, ist im Hinblick auf die Besonderheit des Grundbuchrechts ein Höchstzinssatz von 10.v.H. eintragen zu lassen. Der Zinssatz kann je nach wirtschaftlicher Lage des Unterhaltschuldners bis auf Null herabgesetzt werden, insbesondere wenn seine Erhebung die Zahlungsschwierigkeiten verschärfen würde und wenn er in seiner wirtschaftlichen Lage schwer geschädigt oder der Zinsanspruch sich auf nicht mehr als 5 € belaufen würde. Wenn Sicherheitsleistungen verlangt werden können, dann sind die Vorschriften der VV Nr. 1.5 zu § 59 LHO zu berücksichtigen 1.5. Zuständigkeiten/Entscheidungsbefugnisse Über Stundung von Forderungen bis zu 7.500 € bis zu 10 Jahren ist per Verfügung zu entscheiden:

- bis zu einem Betrag von 2.500,00 € die Sachbearbeiterinnen - bis zu einem Betrag von 7.500,00 € Teamleiter/ Fachdienstleiterin - bei Beträgen über 7.500,00 € das MBJS.

Der Jugendhilfeausschuss ist in dem jeweiligen Jahresbericht des abgelaufenen Jahres über die Anzahl der Stundungen mit und ohne Raten zu informieren.

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2. Niederschlagung

2.1. Begriff Niederschlagung ist die befristete oder unbefristete Zurückstellung der Weiterverfolgung eines fälligen Anspruchs des Landes Brandenburg ohne Verzicht auf den Anspruch selbst. Die Niederschlagung ist eine verwaltungsinterne Maßnahme, die keines Antrages bedarf. Sie muss dem Schuldner nicht mitgeteilt werden. 2.2. Voraussetzungen Forderungen des Landes Brandenburg dürfen befristet niedergeschlagen werden, wenn ihre Einziehung wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse des Schuldners vorübergehend keinen Erfolg verspricht. Eine unbefristete Niederschlagung kommt nur in Betracht, wenn feststeht, dass die Einziehung wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse des Schuldners oder aus anderen Gründen dauernd ohne Erfolg bleiben wird oder wenn die Kosten der Einziehung außer Verhältnis zur Höhe der Forderung stehen. Eine Erfolglosigkeit ist nachvollziehbar darzulegen; sie darf nicht nur auf Vermutungen beruhen. Die Mitteilung an den Anspruchsgegner zur Niederschlagung ist nicht erforderlich. Wird dennoch eine Mitteilung gegeben, so ist darin das Recht vorzubehalten, den Anspruch später erneut geltend zu machen. 2.3. Verfahren Die Niederschlagung setzt eine eingehende Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse des Schuldners voraus. Die Nichteinziehbarkeit einer Forderung ist durch die Niederschrift über fruchtlose Pfändungsversuche und darüber hinaus gegebenenfalls durch die Abnahme der eidesstattlichen Versicherung oder Nachweis der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bzw eines laufenden Insolvenzverfahrens nachzuweisen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Schuldner sind bei befristeten Niederschlagungen drei Monate vor eintretender Verjährung, mindestens jedoch nach Ablauf von einem Jahr, nachzuprüfen. Es ist darauf zu achten, dass die zur Unterbrechung einer drohenden Verjährung notwendigen Maßnahmen rechtzeitig durchgeführt werden. Die unbefristete Niederschlagung von Forderungen ist nur in begründeten Ausnahmefällen zulässig. Ist anzunehmen, dass die Einziehung wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse des Anspruchsgegners (z. B. mehrmalige fruchtlos gebliebene Vollstreckungen oder Vorliegen einer eidesstattlichen Versicherung) oder aus anderen Gründen (z. B. Tod oder hohes Alter und vollstreckbarer Titel muss erst noch erstritten werden) dauernd ohne Erfolg bleiben wird, so darf von einer weiteren Verfolgung des Anspruchs abgesehen werden. Dasselbe gilt, wenn anzunehmen ist, dass die Kosten der Einziehung im Verhältnis zur Höhe des Anspruchs zu hoch sind. Zu den Kosten zählt neben den Ausgaben, die durch die Einziehung unmittelbar entstehen, auch der anteilige sonstige Verwaltungsaufwand. Die Haushaltsmaßnahme ist im Fachprogramm zu dokumentieren. 2.4. Zuständigkeiten/Entscheidungsbefugnisse Über befristete Niederschlagungen bis zu einer Höhe von 12.500,00 € bis zu drei Jahren insgesamt maximal neun Jahren in Folge ist per Verfügung zu entscheiden:

- bis zu einem Betrag von 2.500,00 € die Sachbearbeiter - bis zu Beträgen von 12.500,00 € Teamleiter/ Fachdienstleiterin

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- bei befristeten Niederschlagungen ab dem 6. Jahr nach UV -Zahlungseinstellung die Fachdienstleiterin

- Beträgen über 12.500,00 € das MBJS. Über unbefristeten Niederschlagungen bis zu einer Höhe 12.500,00 € entscheiden:

- bis zu Beträgen von 12.500,00 € die Fachdienstleiterin - Beträgen über 12.500,00 € das MBJS.

Der Jugendhilfeausschuss ist in dem jeweiligen Jahresbericht des abgelaufenen Jahres über die Anzahl der befristeten und unbefristeten Niederschlagungen zu informieren. 3. Erlass 3.1. Begriff Der Erlass ist eine Maßnahme, mit der auf einen fälligen Anspruch verzichtet wird. Durch den Erlass erlischt der Anspruch. 3.2. Voraussetzungen Erlassen werden Ansprüche des Landes, wenn die Einziehung nach Lage des Einzelfalls für den Anspruchsgegner eine besondere Härte bedeuten würde; das Gleiche gilt für die Erstattung oder Anrechnung von geleisteten Beträgen und für die Freigabe von Sicherheiten. Eine besondere Härte ist dann anzunehmen, wenn sich der Schuldner in einer unverschuldeten wirtschaftlichen Notlage befindet und zu befürchten ist, dass die Weiterverfolgung des Anspruchs zu einer Existenzgefährdung führen würde. 3.3. Verfahren Der Erlass einer Forderung wird nur auf Antrag gewährt. Ein Erlass ist nur dann möglich, wenn eine Stundung nicht in Betracht kommt. Ein Erlass ist auch zulässig, wenn der Anspruch im Zeitpunkt der Entscheidung zwar nicht einziehbar ist, im Falle der Einziehbarkeit aber die Voraussetzungen für den Erlass erfüllt wären. Die privatrechtlichen Forderungen sind durch Vertrag zwischen Gläubiger und Schuldner erlassen. Der Schuldner ist vom Erlass schriftlich zu benachrichtigen. Die Maßnahme ist im Fachprogramm zu dokumentieren. 3.4. Zuständigkeiten / Entscheidungsbefugnisse Zum Erlass von Forderungen sind bis zu 2.500,00 € per Verfügung ermächtigt:

- bis zu einem Betrag von 2.500,00 € die Fachdienstleiterin - bei Beträgen über 2.500,00 € das MBJS.

Der Jugendhilfeausschuss ist in dem jeweiligen Jahresbericht des abgelaufenen Jahres über die Anzahl der befristeten und unbefristeten Niederschlagungen zu informieren. 4. Weitere Vorschriften – Kleinbeträge Für die Behandlung von Kleinbeträgen gelten die Vorschriften der Anlage zu VV Nr. 2.6 zu § 59 LHO.

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5. Vergleich 5.1. Begriff Der Vergleich ist der Abschluss einer gegenseitigen Willenserklärung. „Vergleich ist eine gerichtliche oder außergerichtliche Einigung zwischen Gläubiger und Schuldner. Im Gegensatz zur (unbefristeten) Niederschlagung und zum Erlass zeichnet er sich durch gegenseitiges Nachgeben der Beteiligten aus z. B. bei Zahlung eines bestimmten Betrages durch den Unterhaltsschuldner wird auf den Rest der Forderung verzichtet). Voraussetzung für den Abschluss ist die Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit.“12 5.2. Voraussetzungen Ein Vergleich ist nur abzuschließen, wenn dies für das Land zweckmäßig und wirtschaftlich ist. Die Frage, ob ein Nachteil für das Land vorliegt, ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu entscheiden. Vergleiche dürfen:

im Rahmen eines außergerichtlichen oder gerichtlichen Einigungsvorschlages nach der Insolvenzordnung (InsO), wenn eine Tilgungsquote von mindestens 10 Prozent angeboten wird, die Tilgungsaussichten in einem gerichtlichen Verfahren nach InsO schlechter sind und die sonstigen Voraussetzungen für eine Zustimmung, insbesondere die in den Durchführungsbestimmungen zum UVG (RL) 7.10.5. und 7.10.6. genannten, vorliegen, geschlossen werden oder

wenn eine Klage gegen das Land auf Herabsetzung der Unterhaltspflicht für die Vergangenheit mit Kosten zu Lasten des Landes voraussichtlich erfolgreich sein würden oder

wenn eine sofortige Entscheidung in einer mündlichen Gerichtsverhandlung getroffen werden muss, bei der die zuständige Stelle das Land Brandenburg vertritt.

5.3. Verfahren Für alle anderen wie in Punkt 5.2. benannten Sachverhalte liegt die Entscheidung beim zuständigen MBJS. Die Unterlagen sind aus Gründen des Sozialdatenschutzes in einem verschlossenen Umschlag oder in einer verschlossenen Mappe an die bearbeitende Person im MBJS mit Vermerk „Persönlich“ zu senden. Der Vergleich ist zwischen Gläubiger und Schuldner vertraglich zu vereinbaren. Die Maßnahme ist im Fachprogramm zu dokumentieren. Die Fachdienstleiterin ist über die Vergleichsanträge vorab zu informieren. Der Jugendhilfeausschuss ist in dem jeweiligen Jahresbericht des abgelaufenen Jahres über die Anzahl der abgeschlossenen Vergleiche zu informieren. 6. Inkrafttreten Diese Dienstanweisung tritt zum 01.05.2014 in Kraft. gez. Thinius Fachdienstleiterin

12

Schreiben vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend BMFSJ im Zusammenhang mit

der zusätzlichen Statistik im November 2013

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Anlagen: Verfügung bleibt unverändert bestehen

Fachdienst: Finanzhilfen für Familien, Unterhaltsvorschuss Datum: 04.06.2014

V E R F Ü G U N G

über

STUNDUNG UNBEFRISTETE N. BEFRISTETE NIEDERSCHLAGUNG

ERLASS

von Hauptforderungen

Auf den Antrag des Schuldners vom / von Amts wegen wird zu der in der

Haushaltsrechnung ausgewiesenen offenen Forderung in Höhe von € wie folgt

entschieden:

Die Stundung

Die unbefristete Niederschlagung

Die befristete Niederschlagung

Der Erlass

wird genehmigt wird nicht genehmigt

FD-Leiterin Sachbearbeiterin

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Anlage zur Verfügung über Stundung, unbefristete und befristete Niederschlagung und Erlass von Hauptforderungen

Fachdienst: FD Finanzhilfen für Familien, Unterhaltsvorschuss

Betreff: Name des Schuldners: Vorname des Schuldners:

Anschrift des Schuldners:

Az: XXXX

Name des Kindes: Vorname des Kindes: Schreiben/Bescheid vom:

Forderungen gemäß § 7 UVG in Höhe von € vom bis

1. Stundung: (bis zu 7.500,00 €, bis zu 10 Jahren)

Antrag auf Stundung ohne Ratenzahlung vom liegt vor. Antrag auf Stundung mit Ratenzahlung in Höhe von € vom liegt vor. Eine Einziehung des Gesamtbetrages hat keinen Erfolg. Einkommens- und

vermögensrechtliche Tatsachen wurden dargelegt, die Unterlagen geprüft. Die Erhebung von Stundungszinsen erfolgt entsprechend Runderlass vom 26.03.2004

nicht. Eine Erhebung von Stundungszinsen erfolgt gemäß Punkt 1.4. der DA 05 vom FD 57 Die Forderung ist durch die Stundung nicht gefährdet. Die Zahlungsfähigkeit wird wieder überprüft im Monat/Jahr

Berechnung des durchschnittlichen Einkommens des Schuldners/der Schuldnerin in Anlehnung an die Unterhaltsleitlinie des OLG Brandenburg 1.1. Einkommensart: 1.2. Netto-Einkommen: € 1.3. Berufsbedingte Aufwendungen: ./. € 1.4 Anrechenbare Schulden: ./. € ./. € ./. € 1.5. Andere zu berücksichtigende Abzüge: ./. € ./. € ./. € 1.6. Vorrangige Unterhaltsverpflichtung für: ./. € ./. € ./. € 1.7. Selbstbehalt: ./. € 1.8. Monatlich einzusetzender Betrag: €

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2. Befristete Niederschlagung: (bis zu 12.500 € bis zu drei Jahren insgesamt maximal neun Jahre in Folge befristet niedergeschlagen)

Es ist die befristete Niederschlagung in Folge. Für Jahre erfolgte bis jetzt eine

befristete Niederschlagung. Die Pfändung verlief am: fruchtlos. Unpfändbarkeitsprotokoll liegt vor. Über das Vermögen des Schuldners wurde das Insolvenzverfahren am eröffnet. Eine Vermögensauskunft wurde abgelegt am .

Hinweis: Wenn über das Vermögen des barunterhaltspflichtigen Elternteils ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, muss keine befristete Niederschlagung erfolgen. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist dieses Anweisung erfolgt, weil die datentechnische Erfassung leider keine andere Möglichkeit zuließ (Hilfskonstrukt). 3. Unbefristete Niederschlagung: (bis zu 12.500 €)

Der Schuldner ist verstorben. Fehlendes Rechtmittelabkommen mit dem Ausland. Weitere Zwangsmaßnahmen stehen außer Verhältnis zum Betrag. Es liegt eine Verjährung/Verwirkung gemäß §§ 195 ff und 242 ff BGB vor. Die Betreibung des Betrages wird dauernd ohne Erfolg bleiben. Der Schuldner ist unbekannten Aufenthaltes. Der Aufenthaltsort wurde erfolglos bei

folgender(n) Behörde(n) erfragt: am am am 4. Erlass: (bis zu 2.500 €)

Der Antrag des Schuldners vom liegt vor. Die Forderung ist aus persönlichen Gründen unbillig. Die Forderung ist aus sachlichen Gründen unbillig.

Datum __________________________ Sachbearbeiterin Unterhaltsvorschuss Anlagen Stundungsantrag Rückstandsberechnung

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7.10 Beispiel für die Überprüfung der Anspruchsvoraussetzungen

Überprüfung der Anspruchsvoraussetzungen für Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) für Ihr Kind , geb. am: Sehr geehrte/r Frau /Herr ,

in regelmäßigen Abständen, zumindest einmal jährlich, sind bei den Berechtigten nach dem Unterhaltsvorschussgesetz die Anspruchsvoraussetzungen zu überprüfen.

Zur Prüfung, ob der Anspruch auf weitere Leistungen nach dem UVG noch besteht, bitte ich Sie, den beigefügten Fragebogen auszufüllen und mir bis zum (konkrete Terminangabe) zurückzusenden.

Die jährliche Überprüfung entbindet Sie nicht von der Pflicht (§ 6 Abs. 4 UVG), unverzüglich alle Veränderungen, die für die Unterhaltsvorschussleistung erheblich sind, mitzuteilen.

Weiterer Hinweis:

Bei der Unterhaltsvorschussleistung für Ihr Kind handelt es sich um eine vorübergehende Leistung, die maximal für 72

Monate gezahlt wird. Sie endet spätestens, wenn Ihr Kind das 12. Lebensjahr vollendet, und zwar auch dann, wenn die

Höchstleistungsdauer von 72 Monaten noch nicht erreicht ist.

Zur rechtzeitigen Sicherung des Kindesunterhaltes, über die Zeit der Unterhaltsvorschusszahlung hinaus, empfehle ich Ihnen,

sofern noch nicht geschehen, die Beratung beim Jugendamt (kostenfrei) oder bei einem Rechtsanwalt.

Hinweis zu Ihrer Mitwirkungspflicht:

Insbesondere sind folgende Änderungen unverzüglich der Unterhaltsvorschussstelle anzuzeigen!

wenn Ihr Kind nicht mehr ausschließlich in Ihrem Haushalt lebt,

wenn Sie heiraten (auch wenn es sich nicht um den anderen Elternteil handelt) oder eine Lebenspartnerschaft im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes eingehen,

wenn Sie wieder mit dem anderen Elternteil/Stiefelternteil zusammenziehen,

wenn ein weiteres gemeinsames Kind zum anderen Elternteil zieht,

wenn sie den bisher unbekannten Aufenthalt des anderen Elternteils erfahren,

wenn Sie Unterhalt für Ihr Kind erhalten,

wenn der andere Elternteil oder Ihr Kind gestorben ist,

wenn für Ihr Kind Halbwaisenrente oder Schadensersatzleistungen gewährt werden,

wenn für Ihr Kind Leistungen nach dem Unterhaltssicherungsgesetz (bei Ableisten des Freiwilligen Wehrdienstes) gewährt werden,

wenn sich Ihre bzw. die Anschrift Ihres Kindes oder Ihre Bankverbindung ändert. Bitte teilen Sie Ihre (Wieder-)Heirat bzw. die Eintragung einer Lebenspartnerschaft sowie den Umzug Ihres

Kindes von einem Elternteil zum anderen Elternteil vorab mit! Haben die Voraussetzungen für die Zahlung der Unterhaltsleistung nicht vorgelegen, so haben Sie als gesetzlicher Vertreter des Kindes den geleisteten Betrag zu ersetzen.

Teilen Sie Änderungen bitte umgehend mit an: Landkreis/Stadtverwaltung Email-Adresse

Sollten Sie den Fragebogen nicht zurücksenden, müssen Sie mit der Einstellung der Leistung rechnen.

Freundliche Grüße

im Auftrag (Sachbearbeiterin)

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Fragebogen an den alleinstehenden Elternteil zur Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) Sind bei Ihnen seit Antragstellung/seit letztmaliger Überprüfung in Ihren persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen Änderungen eingetreten? (Zutreffendes bitte ankreuzen und entsprechende Belege beibringen)

Dieser Fragebogen ist vollständig ausgefüllt und unterschrieben zurück zusenden!

Landkreis/Stadtverwaltung Unterhaltsvorschussstelle

Name des Kindes: Geburtsdatum: Aktenzeichen:

Mit meiner Unterschrift versichere ich die Richtigkeit der von mir gemachten Angaben. Sollten sich in der Zukunft Änderungen ergeben, werde ich diese unverzüglich mitteilen. Mit ist bekannt, dass eine Verletzung dieser Pflichten als Ordnungswidrigkeit § 10 UVG geahndet werden kann.

Ja Nein 1. Hat sich Ihre Anschrift geändert oder beabsichtigen Sie demnächst umzuziehen?

Wenn ja, neue Anschrift: ……………………………………………… 2. Wurde die Vaterschaft zwischenzeitlich anerkannt oder festgestellt

(Mitwirkungspflicht)?

Wenn ja, bitte Kopie der Vaterschaftsanerkennungsurkunde/Urteil beifügen. 3. Leben Sie mit dem anderen Elternteil (wieder) zusammen?

Wenn ja, seit wann? ……………………………………………… 4. Haben Sie geheiratet oder beabsichtigen Sie demnächst zu heiraten? Wenn ja, wann? ……………………………………………… 5. Leben Sie in einer gleichgeschlechtlichen eingetragenen Lebenspartnerschaft ? Wenn ja, seit wann ……………………………………………… 6. Sind Sie zwischenzeitlich geschieden worden? Wenn ja, bitte Scheidungsurteil in Kopie einreichen. 7. Ist derzeit ein Verfahren (Festsetzungsverfahren oder Antrag) zur Schaffung eines Unterhaltstitels beim Amtsgericht anhängig? 8. Ist ein Unterhaltstitel zu Gunsten Ihres Kindes ergangen? Wenn ja, bitte vorlegen. 9. Haben Sie in den letzten 12 Monaten Unterhalt vom anderen Elternteil erhalten?

Wenn ja, wann ……………………… in Höhe von …………...……..€

10. Haben Sie Unterhalt aus einer Pfändung erhalten?

Wenn ja, wann ……………………… in Höhe von …………...……..€ 11. Ist der andere Elternteil verstorben?

Wenn ja, wann ………………………………………………………….

12. Erhält Ihr Kind Waisenbezüge oder Schadensersatzleistungen?

Wenn ja, seit ……………………… in Höhe von ………..…...……...€

13. Das Kind lebt bei seiner Mutter seinem Vater einer anderen Person, im Heim, Pflegefamilie etc. . Seit wann …………………….

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14.

Der andere Elternteil betreut das Kind regelmäßig an den Wochentagen in der Zeit von bis in der Zeit von bis in der Zeit von bis in der Zeit von bis

in der Zeit von bis in der Zeit von bis in der Zeit von bis

Erläuterungen:

15. Hat sich Ihre Bankverbindung geändert? (BIC und IBAN sind zwingend anzugeben)

Neue Bankverbindung: Kreditinstitut: ………………………………………….……….

BIC: ………………………………. IBAN: ………………………………. 16. Letzte bekannte Anschrift des anderen Elternteils: ………………………………………………... 17.Arbeitgeber des anderen Elternteils (wenn bekannt) ………………………………………………. (z. B. auch Arbeitsagentur, Rententräger u. a. )

Datum, Unterschrift

Nur vom Jugendamt auszufüllen

Verfügung:

Anspruchsvoraussetzungen liegen weiter vor; Leistung wird weiter gezahlt.

Anhörung vor Leistungseinstellung (§ 24 SGB X).

Einstellungsbescheid. ____________________________________ Datum, Unterschrift

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7.11 Beispiel für einen Schlussbericht

Schlussbericht Aktenzeichen: Kind: I. Bewilligungszeitraum: vom bis ausgezahlter Unterhaltsvorschuss €

II. Übergegangene Unterhaltsansprüche gemäß § 7 UVG bestanden wie folgt

Rückforderungszeitraum vom bis

Gesamtforderung € tatsächlich wurden erstattet € Restforderung €

Von der Geltendmachung der Restforderung wird abgesehen, weil

unbefristet niedergeschlagen Erlass

für die Restforderung wurde Restschuldbefreiung durch das Insolvenzgericht am _______ erteilt.

III. Ausfallleistung

Zahlungszeitraum vom bis Höhe der Ausfallleistung €

IV. Ersatz- und Rückzahlungspflicht gemäß § 5 UVG

Rückforderungszeitraum vom bis

Gesamtforderung € tatsächlich wurden erstattet € Restforderung €

Von der Geltendmachung der Restforderung wird abgesehen, weil

unbefristet niedergeschlagen Erlass

für die Restforderung wurde Restschuldbefreiung durch das Insolvenzgericht am ________ erteilt.

Prüfung: Summe I €

abzüglich Gesamtforderung II €

abzüglich Ausfallleistung III €

abzüglich Gesamtforderung IV €

= 0 € dann Archiv bis __________

Datum und Unterschrift

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.12 Beispiel des Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Verfügung über die Ahndung einer Ordnungswidrigkeit nach § 10 UVG

Aktenzeichen:

Es ist zu prüfen, ob im vorliegenden Fall eine Ordnungswidrigkeit im Sinne des § 10 Abs. 1 UVG gegeben ist, die mit einer Verwarnung oder Geldbuße zu ahnden ist (vgl. § 10 Abs. 2 UVG). Die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten liegt gemäß § 47 Abs. 1 OWiG im pflichtgemäßen Ermessen der Behörde. (Achtung: Ordnungswidrigkeiten nach § 10 UVG verjähren bereits nach 6 Monaten!).

1 Nach § 10 Abs. 1 UVG handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, weil

1a § 10 Abs. 1 Nr. 2 UVG: der alleinerziehende Elternteil entgegen § 6 Abs. 4 UVG eine Änderung in den dort bezeichneten Verhältnissen

☐ fahrlässig nicht richtig

☐ fahrlässig nicht vollständig

☐ vorsätzlich oder fahrlässig nicht unverzüglich mitgeteilt hat.

Bei vorsätzlich falschen oder vorsätzlich unvollständigen Angaben liegt ein Straftatbestand gem. § 263 Abs. 1 StGB vor. Die Sache ist an die Staatsanwaltschaft abzugeben.

1b § 10 Abs. 1 Nr. 1 UVG: der andere Elternteil (bzw. dessen Arbeitgeber / Versicherungsunternehmen) entgegen § 6 Abs. 1 UVG auf Verlangen Auskünfte, die zur Durchführung des UVG erforderlich sind,

☐ nicht

☐ nicht richtig

☐ nicht vollständig

☐ nicht innerhalb der gesetzten Frist erteilt hat.

2 Verfahrenshindernisse

☐ Die sachliche oder örtliche Zuständigkeit ist nicht gegeben.

Sachlich zuständig sind die kreisfreien Städte und die Kreise bzw. die kreisangehörigen Gemeinden mit eigenem Jugendamt. Örtlich zuständig ist die UV-Stelle, in deren Verwaltungsbezirk die Ordnungswidrigkeit begangen wurde oder in dem die/der Betroffene zur Zeit der Einleitung des Bußgeldverfahrens den Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat (§§ 36, 37 OWiG i. V. m. § 10 Abs. 3 UVG).

☐ Die Tat ist verjährt.

Im Anwendungsbereich des UVG: Eintritt der Verfolgungsverjährung gem. § 31 Abs. 2 Nr. 4 OWiG i. V. m. § 17 Abs. 1 OWiG regelmäßig 6 Monate nach Abschluss der Tat. Bei vorsätzlichem Unterlassen beginnt die Verfolgungsverjährung mit dem Wegfall der Mitteilungspflicht. Bei fahrlässigem Unterlassen beginnt die Verfolgungsverjährung, wenn ein durchschnittlicher Täter die Verpflichtung nicht mehr im Gedächtnis hat.

☐ Gegen die/den Betroffene/n ist wegen derselben Tat bereits ein Ermittlungs- oder

Strafverfahren anhängig.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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3 Ausübung des Ermessens

3a Die Ordnungswidrigkeit wird nicht geahndet, weil

☐ der/die Betroffene die Änderung in den Anspruchsvoraussetzungen zwar nicht der

Unterhaltsvorschusskasse, wohl aber der Abt. _____________ (z. B. Beistandschaften) rechtzeitig mitgeteilt hat. Das Verschulden des Betroffenen erscheint deswegen so gering, dass die Durchführung eines Bußgeldverfahrens nicht zweckmäßig wäre.

☐ der alleinerziehende Elternteil glaubhaft dargelegt hat, dass er sich in einer

schwerwiegenden psychischen Ausnahmesituation befand, die eine überschaubare Beurteilung des Sachverhalts vorübergehend nicht zuließ (z. B. Überforderung durch eine akute familiäre Krise, Heimunterbringung oder Tod des Kindes). Das Verschulden des alleinerziehenden Elternteils erscheint deswegen so gering, dass die Durchführung eines Bußgeldverfahrens unverhältnismäßig wäre.

☐ gegen die/den Betroffene/n in einer anderen, mit der Tat zusammenhängenden

Angelegenheit ein Strafverfahren anhängig ist und das Bußgeld neben dem daraus zu erwartenden Strafmaß voraussichtlich nicht beträchtlich ins Gewicht fallen würde.

☐ die Durchführung eines Bußgeldverfahrens nicht zweckmäßig erscheint (Abwägung

zwischen erstrebtem Zweck und Einsatz einer Geldbuße, Begründung s. u.).

☐ es sich um eine geringfügige Ordnungswidrigkeit handelt, die die Fallbearbeitung nicht

beeinträchtigt hat, weil die angeforderten Auskünfte anderweitig eingeholt werden konnten.

☐ sonstige Gründe:

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

Weitere Begründung zu der unter 3. a getroffenen Entscheidung:

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

3b Gründe für eine Einstellung des Verfahrens nach 3a liegen nicht vor. Es erscheint daher ermessensgerecht, die Ordnungswidrigkeit zu ahnden weitere Prüfung.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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4 Weiteres Vorgehen

Verwarnung Bußgeldverfahren Abgabe an Staatsanwaltschaft

Anzeigepflichtver-letzung des alleinerziehenden Elternteils

☐ bei Überzahlung

von 1-2 Monaten: 25 € Verwarnungsgeld

☐ bei Überzahlung

von mehr als 4 Monaten: Bußgeld i.H.v. 200 € und mehr

(Die wirtschaftlichen Verhältnisse der/des Betroffenen sind, soweit bekannt, der Bußgeldstelle mitzuteilen.)

☐ falsche oder

unvollständige Angaben bei der Antragstellung oder im Überprüfungs-fragebogen, um die (unrechtmäßige) Zahlung des Unterhaltsvor-schusses vorsätzlich herbeizuführen

☐ bei Überzahlung

von 3-4 Monaten: 35 € Verwarnungsgeld

☐ ohne

Überzahlung: ohne Verwarnungsgeld

Verletzung der Pflicht, auf Verlangen Auskünfte zu erteilen, durch Unterhalts-pflichtigen oder dessen Arbeitgeber

☐ mit 35 €

Verwarnungs-geld

5 Höhe des Verwarnungsgeldes/der Geldbuße

5a ☐ Es liegt ein Durchschnittsfall vor. Die Tat ist erstmalig und fahrlässig begangen worden.

Die oben (unter 4) dargestellten Richtsätze sind daher als Orientierungshilfe geeignet.

5b Von den o. g. Richtsätzen wird abgewichen, weil

☐ Milderungsgründe vorliegen.

☐ die Ordnungswidrigkeit vorsätzlich begangen worden ist (max. Verdoppelung des

Bußgeldes).

☐ die/der Betroffene Wiederholungstäter/in ist.

Weitere Begründung der unter 3b getroffenen Entscheidung:

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

6 Verweis auf weitere Unterlagen

☐ Anhörung mit

Verwarnung

☐ Abgabe an die

Bußgeldstelle

☐ Abgabe an die

Staatsanwaltschaft

__________________ ______________________________

(Datum) (Unterschrift)

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.13. Beispiel der Stadt Potsdam: Anzeige einer Ordnungswidrigkeit

Landeshauptstadt Potsdam Potsdam, den 28.10.2015 Fachbereich Kinder, Jugend und Familie 3521 Unterhaltsvorschuss AZ: Sachbearbeiter/in (wird von 32.4 eingetragen) An 32.4 [Ordnungsamt] Gewährung von UVG-Leistungen für das Kind ………, geb. am …….. hier: Anzeige einer Ordnungswidrigkeit wegen:

Verletzung der Pflicht zur Mitteilung von Veränderungen ( § 6 Abs. 4 UVG, § 60 Abs. 1 Nr. 2 SGB I)

Verletzung der Pflicht, auf Verlangen Auskünfte zu erteilen,

die zur Durchführung des UVG erforderlich sind ( § 6 Abs. 1, 2 UVG )

festgestellt am: AZ der UVG-Stelle: Angaben zur/m Betroffenen:

Name: Vorname: Geb.-datum: Anschrift:

Beweismittel: Schreiben vom TT.MM.JJJJ und TT.MM.JJJJ mit ZU Bemerkungen: Der/Die Pflichtige hat auf bisherige Schreiben nicht reagiert und die gewünschten Auskünfte nicht erteilt. Es wird vorgeschlagen, eine Geldbuße in Höhe von XXX,XX EURO festzusetzen.

Bei Erlass eines Bußgeldbescheides wird um Übersendung eines Datensatzauszuges gebeten. Ohne Unterschrift gültig

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.14 Aufzählung von Schnittstellen zu Externen

Externe Organisation Aufgabe bzw. Teilaufgabe; Art des Kontakts bzw. der Schnittstelle

RL-Nr. bzw. Hinweise

andere UV-Stelle Klärung von früheren Leistungszeiträumen 3.1, 3.2

andere UV-Stelle Klärung nach § 4 UVG 4.2.3

andere UV-Stelle Umzug des Kindes, Erstattungen nach § 105 SGB X

4.2.3, 9.7 ff.

andere UV-Stelle Amtshilfe in Sonderfällen 7.4.4

anderes Jugendamt (nicht UV-Stelle)

Klärung des Anspruchs in Sonderfällen * z. B. 1.10.4, 1.10.7, 1.11.4, 9.7.3 letzter Absatz, ...

Kreis- bzw. Stadtkasse Anforderung und Abrechnung der UV-Mittel (falls nicht von der UV-Stelle zu erledigen, je nach interner Festlegung)

Landesrecht

Vollstreckungsbehörde (ggf. Kreis- bzw. Stadtkasse)

Vollstreckungsverfahren nach § 5 UVG Landesrecht, Kommunalrecht

Vollstreckungsbehörde (ggf. Kreis- bzw. Stadtkasse)

Verfahren nach § 10 UVG (falls nicht von der UV-Stelle zu erledigen, je nach interner Festlegung)

10.6; Landesrecht, Kommunalrecht

Finanzamt Familienstand des alleinerziehenden Elternteils

1.4.3

Finanzamt Auskunft über anderen Elternteil, Steuerklasse

7.5.1, 7.5.2

Finanzamt Aufrechnung nach § 226 AO 7.9.2

Bundeszentralamt für Steuern

Kontenabfrage nach § 45d Abs. 2 EStG 7.5.2

Sozialleistungsträger verschiedener Art

Auskunft über anderen Elternteil 7.5.1, 7.5.2

Sozialleistungsträger verschiedener Art

Auszahlung von Sozialleistungen nach § 48 SGB I

1.5.8, 7.9.1

Kindergeldstelle (Familienkasse)

Klärung der Kindergeldzahlung 2.3 ff

USG-Behörde Zahlungen nach dem USG an das Kind 1.5.7

USG-Behörde Unterhaltsrückgriff 7.9.3

Sozialversicherungsträger** Klärung von kindergeldähnlichen Zahlungen

2.3.1

Sozialversicherungsträger Auskunft über anderen Elternteil (Anschrift, Einkünfte)

7.5.1, 7.5.2

Träger der Waisenrente Bei Antragstellung, u.U. Erstattung 1.6, 2.4, 2.4.1, 7.9.4

SGB II/SGB XII-Behörden Bei Antragstellung 1.10.2, 4.2.3, 4.3, 9.5

SGB II/SGB XII-Behörden Erstattungen nach § 104 SGB X 1.10.10, 4.2.3, 4.3, 4.4, 4.5, 7.11 ff, 4.4, 4.5

Private Versicherungsunternehmen

Auskunft über anderen Elternteil (Anschrift, Einkünfte)

7.5.1, 7.5.2

Ausländerbehörde Antragstellung nach § 1 Abs. 2a UVG 1.8 ff, 1.12

Ausländerbehörde Auslandsrückgriff 7.13

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Ausländerbehörde o. a. Vaterschaftsanfechtung nach § 1600 Abs. 1 Nr. 5 BGB

Landesrechtliche Zuständigkeits-bestimmung

Bundesverwaltungsamt Bei Aussiedlern/Spätaussiedlern 1.2.4, 7.5.1

Bundesverwaltungsamt Auskunft über anderen Elternteil 7.5.1

Einwohnermeldeamt Klärung des Wohnorts des Kindes 1.2 ff

Einwohnermeldeamt Auskunft über anderen Elternteil 7.5.1

Standesamt Geburtsurkunde 1

Standesamt Familienstand des alleinerziehenden Elternteils

1.4

Standesamt Sterbeurkunde des anderen Elternteils 7.10.1; § 59 LHO

Kraftfahrtbundesamt Auskunft über anderen Elternteil (Anschrift) 7.5.1

Bundeswehr Aufrechnungen (Unterhaltsrückgriff) 7.9.2

„Anstalten“ aller Art Klärung der Familienverhältnisse nach § 1 Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 UVG

1.4.5, 1.7 ff

Justizvollzugsanstalt Klärung der Familienverhältnisse nach § 1 Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 UVG

1.3.1

Justizvollzugsanstalt Auskunft über Haftdauer und Einkünfte des anderen Elternteils, Unterhaltsrückgriff

7.8.1, 7.10.1; §§ 58, 59 LHO

Schule (Internat) Klärung der Familienverhältnisse nach § 1 Abs. 1 Nr. 2 UVG

1.3.2, 1.3.3

Zivilgerichte Verschollenheit des Ehegatten 1.4.4

Zivilgerichte als Nachlassgerichte

Tod des anderen Elternteils 7.1.4, 7.10.1; § 59 LHO

Zivilgerichte als Familiengerichte

Unterhaltstitulierung und -anpassung 7.6, 7.7.3

Zivilgerichte als Familiengerichte

Titelumschreibung 7.7.2

Zivilgerichte als Vollstreckungsgerichte

Vollstreckung 7.8 ff

Zivilgerichte als Familiengerichte

Vaterschaftsklärung (kann UV-Stelle nicht selbst betreiben)

Zivilgerichte als Insolvenzgerichte

Insolvenzverfahren 7.10.5

Zivilgerichte als Mahngerichte

Mahnverfahren 7.6

Gerichte (OWiG) Verfahren nach § 10 UVG 10.6

Strafgerichte Verfahren nach § 170 StGB *** 7.10.4

Widerspruchsstelle, soweit extern

Widersprüche gegen Leistungsablehnung werden gegen die UV-Stelle betrieben

Widerspruchsstelle, soweit extern

Widersprüche gegen Bescheide nach § 5 UVG

RL zu § 5 UVG

Verwaltungsgerichte Klageverfahren wegen Leistungsablehnung werden gegen die UV-Stelle betrieben

Verwaltungsgerichte Klagen nach § 5 UVG RL zu § 5 UVG

Ordnungsamt Verfahren nach § 10 UVG, soweit sie nicht von der UV-Stelle selbst betrieben werden (je nach interner Festlegung)

10 ff

Polizei bzw. Staatsanwaltschaft

Strafanzeigen nach § 170 StGB *** 7.10.4

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Arbeitgeber des anderen Elternteils

Auskunft über anderen Elternteil nach § 6 Abs. 2 UVG (Art und Dauer der Beschäftigung, Arbeitsstätte, Einkünfte)

6.2

Land (Ministerium, Regierungspräsidium, Landesamt o. a.)

Anforderung und Abrechnung der UV-Mittel (falls nicht von den Kassen zu erledigen, je nach interner Festlegung)

Landesrecht

Land (Ministerium, Regierungspräsidium, Landesamt o. a.)

Einzelfallentscheidungen jenseits der nach den §§ 58, 59 LHO übertragenen Befugnisse

Landesrecht

Land (Ministerium, Regierungspräsidium, Landesamt o. a.)

Klärung grundsätzlicher Fragen, von Streitfällen und im Verhältnis zum Bund

(keine)

Land (Ministerium, Regierungspräsidium, Landesamt o. a.)

Beteiligung an Verfahren vor Bundesgerichten

„Präambel“

Land (Ministerium, Regierungspräsidium, Landesamt o. a.)

Mitteilung von Fortbildungswünschen (keine)

Fortbildungsträger (auch private)

Mitteilung von Fortbildungswünschen, Durchführung bzw. Teilnahme

(keine)

Statistikbehörde Jährliche Fallzahlenstatistik Hinweis am Schluss der RL; Landesrecht

Anmerkungen: * = Kann z. B. für Zeiten vor einem Umzug nötig sein, ggf. auch nach § 1 Abs. 3 UVG. ** = Das kann auch eine entsprechende Stelle im Ausland sein (vgl. z.B. RL 2.3.1). *** = Davon unberührt, hier aber nicht relevant sind Anzeigemöglichkeiten in eigener

Sache, z. B. bei Bedrohung von UV-Beschäftigten. Hinweis: Stand der RL zur Zeit der Fertigstellung der Arbeits- und Orientierungshilfe

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.15 Beispiel der Stadt Mannheim, Abgabenachricht aufgrund eines Zuständigkeitswechsels

Abgabebericht

aufgrund eines

Zuständigkeitswechsels

Unterhaltsvorschusskasse

Tel.

Fax

Unser Zeichen:

TT.MM.JJJJ

Vorname Familienname, Geburtsdatum des Kindes

, geb. am

1. Erbrachte Unterhaltsvorschussleistungen: insgesamt € für insgesamt Monate (Mte) und Tage wie folgt:

monatlich Leistung

0 EUR vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0 €

Gesamt 0,00 €

2. Davon wurden gemäß § 5 UVG mit Bescheid vom zurückgefordert:

monatlich Leistung

0 EUR vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

Gesamt 0,00 €

Wir bitten um Verrechnung der oben genannten Restforderung nach § 5 UVG mit den

künftigen UVG-Leistungen!

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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3. Erstattungsanspruch gegenüber der jetzt zuständigen Behörde:

Da der Umzug von Frau und bereits am erfolgte, bitten wir gemäß

Nr. 9.7.1 der Richtlinien zum UVG um Erstattung der Unterhaltsvorschussleistungen für

die Zeit vom bis in Höhe von monatlich € (insgesamt €).

Bitte überweisen Sie diesen Betrag unter Angabe des Geschäftszeichens XX.XXX

auf unser Konto bei der Kreditinstitut, BLZ XXXXXXXX, Kontonummer

XXXXXXXXX.

4. Angaben zum Vater des Kindes:

Die Vaterschaft zu dem oben genannten Kind ist noch nicht festgestellt.

Gründe:

Die Vaterschaft zu dem oben genannten Kind ist festgestellt.

Personalien des Vaters:

, geb. am

Für das oben genannte Kind wird beim Jugendamt der Stadt Mannheim eine Beistandschaft

geführt.

Zuständige Sachbearbeiterin: , Tel.

Zur Durchsetzung der Unterhaltsansprüche des Kindes ist folgender Rechtsanwalt beauftragt:

Anschrift:

5. Angaben zu Unterhaltstiteln:

Unterhaltsanspruch ist nicht tituliert.

Sachstand bezüglich der Einkommensverhältnisse des Unterhaltspflichtigen:

Es bestehen bereits Unterhaltstitel wie nachstehend aufgeführt:

6. Forderungsübergang gem. § 7 UVG:

mtl. UH-

Pfl.

Forderung

0 EUR vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

Übergegangener Anspruch insgesamt 0,00 €

abzüglich Zahlungen des Unterhaltspflichtigen:

von bis aktueller Rückstand

0,00 €

0,00 €

0,00 €

Verbleibender Unterhaltsrückstand: 0,00 €

7. Ausfallleistungen:

monatlich gesamt

0 EUR vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 € vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 € vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 € vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 € vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 € vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 € vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 € vom bis = 0 Monat(e) x 0,00 € / = 0,00 €

Ausfallleistungen insgesamt 0,00 €

Gründe für die Ausfallleistungen:

Der für den Rückstand zugrunde liegende Unterhaltstitel ist auf das Land Baden-

Württemberg – vertreten durch die Unterhaltsvorschusskasse der Stadt Mannheim – als

Rechtsnachfolger nach § 727 ZPO umgeschrieben.

Die vollstreckbare Teilausfertigung befindet sich bei den Unterlagen.

Bezüglich der Ansprüche von bis wurde eine Umschreibung des Titels noch

nicht veranlasst.

Der Titel befindet sich derzeit zur Umschreibung bei der dafür zuständigen Stelle und wird

nach erfolgter Umschreibung an Sie übersandt.

8. Sonstige Angaben

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.16 Beispiel der Stadt Brandenburg a. d. Havel, Ausschreibungstext für einen Mischarbeitsplatz/UV-Sachbearbeiterin

Sachbearbeitung nach dem Unterhaltsvorschussgesetz

Beratung von Eltern der Leistungsberechtigten zu Fragen in Verbindung mit dem Unterhaltssicherungsgesetz, zu allgemeinen Themen angrenzender Leistungs- und Aufgaben-

bereiche.

Vermittlung mit dem Ziel der Vermeidung der Notwendigkeit von Unterhaltsvorschuss-leistungen und von einvernehmlichen, außergerichtlichen Lösungen,

Bearbeitung von Anträgen zur Leistungsgewährung nach UVG: Prüfen von Anspruchsvoraussetzungen, Entscheidung über die Bewilligungsanträge und Bescheiderteilung, Überprüfung von Anspruchsvoraussetzungen, ggf. Entscheidungen und Bescheiderteilung über Aufhebung der

Bewilligung, und Rückforderungen, Bearbeitung von Erstattungsverfahren zw. Leistungsträgern.

Rückgriff auf die unterhaltsverpflichteten Personen: In Verzug Setzen der Unterhaltsverpflichteten, Prüfung und Feststellung der jeweiligen Unterhaltsverpflichtung für

minderjährige Kinder, Festsetzung und Durchsetzung von Ansprüchen mit außergerichtlichen

und gerichtlichen Mitteln (inkl. Prozessvertretung für das Land Brandenburg bis einschließlich OLG- Entscheidungen),

Bewirken der Vollstreckungen von Forderungen. Anforderungsprofil 1. Fachliche Kompetenzen

Es sind Rechtskenntnisse, Fachkenntnisse und Spezialkenntnisse erforderlich:

Umfassende Kenntnisse im UVG,

Kenntnisse im Bürgerlichen Recht (Unterhaltsrecht, Sorgerecht, Beurkundungsrecht),

Verfahrensrecht in Familiensachen, Zivilprozessrecht,

Zwangsvollstreckungs- und Insolvenzrecht,

Gesprächsführungs- und Beratungskompetenz,

Prozessführungsstrategie und –taktik,

Kenntnisse vom Spektrum der Leistungen und Angebote der Jugendhilfe und anderer Sozialleistungsträger zur Wahrnehmung der Schnittstellenfunktion.

2. Persönliche Kompetenzen

Es ist ein hohes Maß an persönlichen und sozialen Kompetenzen erforderlich:

Verhandlungsgeschick, Durchsetzungsfähigkeit, Engagement, Belastbarkeit,

Entscheidungsfähigkeit,

Fähigkeit, strukturiert, zielorientiert, selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten, Blick haben für Zusammenhänge

Kooperations- und Teamfähigkeit,

Klienten- und Dienstleistungsorientierung,

Takt und Einfühlungsvermögen,

Kreativität,

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Flexibilität,

Beharrlichkeit.

3. Ausbildungsvoraussetzungen

Laufbahnprüfung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst bzw. Verwaltungsfachwirt/-in oder abgeschlossener Angestelltenlehrgang II Bewerber, die eine der o.a. Ausbildungen begonnen haben, bzw. nachweislich in diesem Jahr beginnen werden, werden ebenfalls berücksichtigt.

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7.17. Beispiel für eine Stellenbeschreibung und Bewertung für einen Mischarbeitsplatz/UV-Sachbearbeiterin Kreisverwaltung Teltow-Fläming

Kreisverwaltung Teltow-Fläming

Stellenbeschreibung für Tariflich Beschäftigte

Stellenbezeichnung: Stellenziffer: SB Unterhaltsvorschuss

Dezernat: Amt: Sachgebiet:

1. Allgemeine Angaben (wird nur vom Amt für Finanzen und Personal ausgefüllt!)

Stellenbeschreibung vom

Stellenbewertung Beratung der SteBeKo

VergGr. Fallgr. TV Datum

allgemein

kw-Vermerk bis zum

Vollzeitstelle Teilzeitstelle

Ja Anzahl der Stunden pro Woche:.........................

2. Aufgabenkreis der Stelle

Folgende Aufgabengruppen (Arbeitsvorgänge) sind der Stelle zugeordnet:

1. Antragsbearbeitung nach dem UVG 2. Sicherung und Durchsetzung der Ansprüche nach § 7 UVG 3. Rechnungswesen/Statistik

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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3. Darstellung der Tätigkeiten

lfd. Nr.

Aufgabengruppen aus Pkt. 2

ausführliche Beschreibung aller Tätigkeiten, die für die Realisierung der Aufgabengruppe notwendig sind

Zeitanteil an der gesamten Arbeitszeit in % *

1 2 3 4

1. Antragsbearbei-tung nach dem UVG

Beratung und Information Darstellung der Leistungen des UVG

25

Antragsentgegennahme Bearbeiten der Antragsrücknahmen Bearbeiten von Aktenübernahmen/-über- gaben bei Zuständigkeitswechsels Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen Prüfen und entscheiden über die Ansprüche anderer Sozialleistungsträger und Erstattung Erstattungsansprüche gegen andere Sozialleistungsträger geltend machen und durchsetzen Entscheidung über die Leistungsgewährung inklusive Leistungsberechnung und ggf. Anhörung vor Ablehnung der Leistung Fallbearbeitung in LogoData Fertigen des Bewilligungs- und/ oder Ablehnungsbescheides Fertigen der Kassenanordnung Entgegennahme und Niederschrift von Widersprüchen Prüfung der Zulässigkeit und Begründetheit der Widersprüche und Entscheidung über Abhilfe bzw. Weiterleitung der Stellungnahme zur Entscheidung Überwachung laufender Unterhaltszahlungen

Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen und Höhe der Zahlungen in regelmäßigen Abständen (z. B. jährliche Überprüfung) und Prüfung der Höhe der Unterhaltsvorschussleistung aufgrund von gesetzlichen Änderungen sowie Bezügen nach § 2 III UVG Entscheidung über Weitergewährung, Aufhebung, Einstellung und Rückforderung von gewährten Leistungen Fertigen des entsprechenden Bescheides Ermessensentscheidung im Einzelfall über die Rückforderung nach § 5 UVG oder Durchsetzung § 7 UVG

2. Sicherung und Durchsetzung der Ansprüche nach § 7 UVG

Inverzugsetzung und Mitteilung über die Leistungsgewährung an den Unterhaltsverpflichteten in Verbindung mit dem Auskunftsersuchen, ggf. Durchsetzung mit Zwangsmitteln (Zwangsgeld, Zwangshaft) oder Vorbereitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens

70

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Unterhaltsrechtliche Verfahren im Inland und Ausland - Prüfen auf Vorliegen des vollstreckbaren Unterhalts- titels - Fertigen der Rückforderung auf der Grundlage des Unterhaltstitels - Prüfen der Einkommens- und Vermögens- verhältnisse bei Nichtvorliegen eines Unterhalts- titels, dazu gehört:

Ermitteln der Unterhaltsansprüche des Landes Brandenburg aufgrund der Leistungsfähigkeit des Unterhaltsverpflichteten im Rahmen des pflichtgemäßen Ermessens und der jeweils gültigen Rechtsvorschriften, den Unterhaltsleitlinien des OLG Brandenburg, der ständigen Rechtsprechung und unter Beachtung des Einzelfalles

im Rahmen der gesteigerten Erwerbsobliegenheit prüfen der Arbeitsbemühungen und ggf. Abstellen auf fiktives Einkommen

- Sichern der festgestellten Unterhaltsansprüche in gerichtlichen Verfahren zur Schaffung von Unter- haltstiteln - Durchsetzung der festgestellten Unterhaltsan- sprüche durch Einleitung von Zwangs- vollstreckungsmaßnahmen, Aufrechnungsersuchen bei Finanzämter, - Stellen von Strafanzeigen wegen Unterhalts- pflichtverletzung, Abtretung von Ansprüchen an/von anderen Jugendämtern/Sozialleistungsträgern/ Arbeitgebern/Versicherungen - Sichern der festgestellten Unterhaltsansprüche im Insolvenzverfahren

Anmelden der Forderung im außergerichtlichen Einigungsversuch

Prüfen und entscheiden im Rahmen des pflichtgemäßen Ermessens und unter Beachtung des Einzelfalls, ob dem außergerichtlichen Einigungsversuch zugestimmt werden kann

Anmelden der Forderung im gerichtlichen Insolvenzverfahren

jährliches Überprüfen des Sachstandes des Insolvenzverfahrens für die Dauer der Wohlverhaltensphase

Prüfen und entscheiden im Rahmen des pflichtgemäßen Ermessens und unter Beachtung des Einzelfalls, ob der Restschuldbefreiung zugestimmt werden kann oder ob diese zu versagen ist

- Korrespondenz mit Rechtsanwälten auf Grund des Anwaltszwanges für Unterhaltsschuldner laut FamFG - Prüfen des Forderungsüberganges auf Erben im Rahmen von Nachlassangelegenheiten und ggf. fertigen des Rückforderungsbescheides an den Erben

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Führen von Rechtsstreiten zur Durchsetzung übergegangener Ansprüche des Landes Brandenburg dazu gehört:

Prüfung und Entscheidung von Einwendungen

Entscheidung zur Einleitung des streitigen Verfahrens

Antragsschriften und Stellungnahmen verfassen

Vertretung vor Gericht (Stellen von Anträgen, mündliche Stellungnahmen Positionieren zu Anträgen und Vor- Trägen der Gegenpartei)

Prüfung der Beschlüsse Entscheidung über Berufung beim OLG treffen und in Abstimmung mit juristischem Mitarbeiter weiteres Verfahren einleiten

Begleitung des Berufungsverfahrens

Einholen des Rechtskraft- und Vollstreckungs-vermerkes

Haushaltsrechtliche Verfahren - Stundung Entgegennahme von Anträgen Prüfen der Einkommens- und Vermögensverhältnisse anhand der eingereichten Unterlagen Entscheiden im Rahmen des pflichtgemäßen Ermessens und unter Beachtung des Einzelfalls, ob Stundung mit/ohne Ratenzahlung gewährt werden kann Entscheiden im Rahmen des pflichtgemäßen Ermessens und unter Beachtung des Einzelfalls, ob Stundung verzinst/ unverzinst gewährt werden kann Prüfen der Sicherungsleistung Vorbereitung des Entscheidungsvorschlages MBJS Fertigen einer Stundungsvereinbarung Überwachen der Stundungsvoraussetzungen/ Ratenzahlung - Niederschlagung Überprüfen der Voraussetzungen Entscheidung im Rahmen des pflichtgemäßen Ermessens und unter Beachtung des Einzelfalls, ob die Forderung im Rahmen der Aufgabenübertragung befristet niedergeschlagen werden kann, andernfalls Beteiligung des Landes herbeiführen. Treffen der Vorentscheidung für eine unbefristete Niederschlagung und weiterleiten an SGL bzw. MBJS. Erlass/ Verzicht Prüfen der Voraussetzungen Vorbereitung des Entscheidungsvorschlages nach Treffen der Vorentscheidung im Rahmen des pflichtgemäßem Ermessens und unter Beachtung des Einzelfalls, ob Forderung erlassen werden kann und weiterleiten an SGL bzw. MBJS

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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3. Rechnungs-wesen/Statistik

Monatliche Zahlungskontrolle Tägliche Prüfung der Zahlungseingänge Führung der Statistik

5

* Bitte beachten: 1% Arbeitszeit entspricht ca. 2 Nettoarbeitstage! 4. Erforderliche Rechtskenntnisse

lfd. Nr. aus Pkt. 3, Spalte 1

Zur Wahrnehmung der Tätigkeiten sind folgende Rechtskenntnisse erforderlich:

1, 2 SGB I, SGB II, SGB VIII, SGB X 2, 3 UVG, Richtlinie zum UVG in der jeweils gültigen Fassung, SGB I, SGB X, BGB,

§§ 16 ff AufenthG, OWiG 4 UVG, Richtlinie zum UVG in der jeweils gültigen Fassung, Unterhaltsleitlinie

OLG, BGB (Allgemeiner Teil, Schuldrecht, Familienrecht, Erbrecht), Beistand-schaftsgesetz, Festsetzungsverfahren §§ 249 ff FamFG, Zwangsvollstreckung §§ 704 – 945 ZPO, Mahnverfahren §§ 688 – 703d ZPO InsO, EStG, SGB II, SGB III, SGB XII § 226 AO, AsylbLG, Fachliteratur (FamRZ, „Das Jugendamt“, Forderungspfändung von Stöber, Palandt – Kommentar BGB), Verwaltungsvor-schriften des MBJS zum UVG und zum Auslandsrückgriff, Brüssler-I-Verord-nung, Hager Übereinkommen, Rechtshilfeabkommen für die einzelnen Länder, Bilaterale Verträge, §§ 58 und 59 LHO, OWiG, ständige Rechtsprechung insbesondere des OLG, BGH, BVerfG, BVerwG, BSG,

5. Abgrenzung zu anderen Arbeitsbereichen (innerhalb und außerhalb der

Kreisverwaltung) Zur Wahrnehmung der Aufgaben werden regelmäßig Informationen benötigt:

lfd. Nr. aus Pkt. 3, Spalte 1

Art (Erläuterung) von (Stelle)

- Vollständigkeitsprüfung Antragssteller, Sozialamt, Standes-ämter, Einwohnermeldeämter, Sozial-leistungsträger

Rückforderungsansprüche Kämmerei, SGL Jugendamt, MBJS Pflege der Stammdaten LogoData Erfurt Aufenthaltsermittlung Einwohnermeldeämter, Rentenversi-

cherungsträger, Krankenkassen, Bun-deszentralregister, Sozialleistungsträger

Abstammung Standesämter Einkommensermittlung Arbeitgeber, Arbeitsämter, Rentenver-

sicherungsträger, Sozialämter, Finanz-ämter, Krankenkasse, Sozialleistungs-träger

Stundung, Niederschlagung und Erlass von Forderungen

SGL Jugendamt, MBJS

Erstattungsansprüche Sozialämter, Jugendämter, Unterhalts-sicherungsbehörde, Rententräger, Finanzämter, Sozialleistungsträger

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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6. Anforderungen an die für diese Stelle notwendigen Qualifikationen

6.1 Ausbildung (z.B. Berufs-, Fachhochschul-, Hochschulabschluss), Fachprüfungen:

Befähigung für den gehoben nichttechnischen Verwaltungsdienst

6.2 sonstige Erklärungen über besondere Anforderungen, insbesondere hinsichtlich Art und Umfang der unter Pkt. 3 beschriebenen Tätigkeiten:

- fiskalische Kenntnisse - Belastbarkeit - Kommunikationsfähigkeit/ Teamfähigkeit - Pkw-Führerschein - PC-Kenntnisse

7. Organisatorische Einordnung und Befugnisse des Stelleninhabers (Bitte unbedingt die Ausfüllhinweise zu Pkt. 7 beachten!)

7.1 Dem Stelleninhaber sind folgende Mitarbeiter ständig unmittelbar unterstellt: (Stellenziffer und –bezeichnung)

keine

7.2 Der Stelleninhaber vertritt:

51.1. Sachbearbeiter Unterhaltsvorschuss

7.3 Der Stelleninhaber hat folgende Befugnisse (gem. Pkt. 3, Tätigkeitsdarstellung):

- Sachlich und rechnerisch richtige Anweisungsbefugnis - Unterschriftsbefugt hinsichtlich des Geschäftsverteilungsplanes der Kreisverwaltung - Gerichtsvertretung

8. Bestätigung der Stellenbeschreibung

Bestätigung der Richtigkeit und Vollständigkeit der Beschreibung der Stelle: Stellenbezeichnung: Stellenziffer: Sachbearbeiter Unterhaltsvorschuss _____________________________ Datum Unterschrift - Amtsleiter -

_____________________________ Datum Unterschrift - Dezernent -

Eine Eingruppierung einer Sachbearbeiterin Unterhaltsvorschuss (Mischarbeitsplatz) mit ganzheitlicher Sachbearbeitung in VergGr. Vb Fallgr. 1a BAT-O-VKA (EG 9 TVÖD-VKA) entspricht der bisherigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichtes (vgl. BAG Urt. v. 12.05.2004, AZ.: 4 AZR 371/03)."

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.18 Beispiel für eine Stellenbeschreibung und Bewertung für eine UV- Sachgebietsleiterin

Verwaltung: Landkreisverwaltung

Amt: Jugendamt

Sachgebiet: Unterhaltsvorschussgesetz

Stellennr.: Stelle:

410-03-01 Sachgebietsleiterin Unterhaltsvorschussgesetz

Stelleninhaber:

Arbeitsvorgang Stellen-anteil:

Leitung des Sachgebietes Unterhaltsvorschuss 60,00%

Leitung des Sachgebietes mit dem Ziel die Aufgaben zu koordinieren, die beschäftigten Mitarbeiter/innen anzuleiten, zu kontrollieren und in schwierigen Fällen Hilfestellung zu geben. Darüber hinaus hat der Leiter/in dafür Sorge zu tragen, dass die vom Gesetz geforderten Tätigkeiten unter dem Gesichtspunkt fachlicher Kompetenz, wirtschaftlichen Verhaltens und Kostenminimierung durchgeführt werden. Hierzu gehört unter anderem die Erarbeitung, Prüfung und Durchsetzung von geeigneten Maßnahmen welche die Umsetzung der vom Gesetzgeber oder den politischen Gremien vorgegebenen Ziele ermöglicht.

Wahrnehmung der Fach- und Dienstaufsicht, d.h. Leitung des Sachgebietes mit allen darin liegenden Aufgaben, Überwachung der vorschriftsmäßigen, sachgemäßen und rechtzeitigen Erledigung aller Aufgaben. Erarbeitung von Arbeitsanweisungen für die Mitarbeiter/innen, Kontrolle der Organisation und des Personaleinsatzes sowie der Arbeitsabläufe in fachlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Stellungnahme sowie Beratung des Leiters des Jugendamtes bei der Erarbeitung und Umsetzung von Grundsatzangelegenheiten. Durchführung der Grundsatzangelegenheiten für das Sachgebiet und Einleitung bzw. Durchsetzung der notwendigen organisatorischen und fachlichen Maßnahmen zur Aufgabenerfüllung. Hierzu gehört, dass entsprechende Konzeptionen und Maßnahmekataloge in Abstimmung mit anderen Sachgebieten im Jugendamt bzw. anderen Behörden und Einrichtungen erstellt und umgesetzt werden. Teilnahme und Durchführung von Dienstgesprächen. Öffentlichkeitsarbeit. Kontrolle Einhaltung Datenschutz

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Arbeitsvorgang Stellen-anteil:

Bearbeitung und Entscheidung von Angelegenheiten grundsätzlicher und besonderer Bedeutung im Sachgebiet 40,00%

Durchführung des Unterhaltsvorschussgesetzes: Anhörung der Betroffenen, Prüfung der Leistungsvoraussetzungen und Entscheidung unter Berücksichtigung der Sach- und Rechtslage Entscheidung über Leistungsbeginn, Höhe der Auszahlungsbeträge, der anzurechnenden Beträge Ermittlung der Ersatzansprüche anderer Ämter Anzeige des Anspruchsübergangs beim unterhaltspflichtigen Elternteil gemäß § 7 UVG

Aufenthaltsermittlung der Unterhaltspflichtigen durch Amtshilfe Abänderung der Leistungsbeträge in laufenden Verfahren Jährliche Überprüfung der Anspruchsvoraussetzungen Einleitung von OWig und Bußgeldverfahren Beitreiben des förmlichen Ablehnungsverfahrens/Einstellungsverfahrens Bearbeitung von Widersprüchen Geltendmachung der übertragenen Unterhaltsansprüche: Geltendmachung der Forderung vor Gericht sowie anschließender außergerichtlicher Schriftverkehr mit Schuldnern und Anwälten Einleitung gerichtlicher Mahnverfahren Durchführung des vereinfachten Verfahrens gemäß §§ 645 ZPO Durchführung von Titelanpassungsverfahren und Zwangsvollstreckung aus vorhanden Titeln, Vollstreckung in Bankkonten/Forderungen/Grundvermögen Geltendmachung von Forderungen im Insolvenzverfahren der Schuldner Prozessführung zur Durchsetzung der Unterhaltsansprüche

Unterstellung / Vertretung

Der/die Stelleninhaber/in ist direkt unterstellt?

Amtsleiterin des Jugendamtes

Wer ist dem/der Stelleninhaber/in direkt unterstellt?

Alle dem SG UVG zugewiesen Stelleninhaber/innen

Anzahl der direkt Unterstellten?

16 - 30 Mitarbeiter

Wer vertritt den/die Stelleninhaber/in?

Frau…

Wen vertritt der/die Stelleninhaber/in?

Frau ….

weitere Befugnisse / Ermächtigungen Unterzeichnung von KassenAO bis Euro

Bescheinigung der sachlichen Richtigkeit

Bescheinigung der rechnerischen Richtigkeit

Führung eine Dienstsiegels

Führung eines Dienstausweises

Pkw zu Dienstfahrten zugelassen

1 2 3 4 5 6

5.000,00 € ja ja ja ja nein

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Unterschriftsbefugnisse

Berechtigung zum Erlass, Stundung und Niederschlagung von Forderungen gemäß § 5 und § 7 UVG.

Rechts- und Verwaltungsvorschriften (wesentliche)

Lfd. Nr Bezeichnung

1 Unterhaltsvorschussgesetz UVG

2 RL zur Durchführung des UVG

3 BGB

4 SGB I, VIII, X

5 Sächsisches Verwaltungszustellungsgesetz SächsVwZG

6 VwGO

7 OWiG

8 ZPO

9 StGB

10 Unterhaltssicherungsgesetz USG

11 SGB XII

12 Sächsische Haushaltsordnung SäHO

13 Kommunale Haushaltsordnung KomHVO

14 Kommunale Kassenordnung KomKVO

15 Insolvenzrecht

16 Einkommenssteuergesetz EStG

17 VwVfG

Arbeitsmittel der/des Stelleninhabers /in

Computer, Kopierer, Telefon

weitere Erklärungen über Art und Umfang der Tätigkeit

Neben fachlich fundierten Kenntnissen sollten aufgrund der entsprechend schwierigen Tätigkeit und der teilweise fehlenden Akzeptanz des Umfeldes müssen folgende Eigenschaften vorhanden sein: Durchsetzungsvermögen, Gute Umgangsformen Belastbarkeit, Zuverlässigkeit Entscheidungskraft, Organisationstalent, Kompetentes Auftreten, Fähigkeit der kompetenten Gesprächsführung, Teamfähigkeit, Sicherer Ausdruck in Wort und Schrift

Ausbildungsanforderung

Befähigung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst oder Angestellte mit gleichwertigen Fähigkeiten und Fertigkeiten Abgeschlossenes Studium an einer FH , Bachelor , usw. Langjährige Berufs- und Leitungserfahrung.

Unterschriften

Aufgestellt: Name Herr …….. Bestätigt: Name Funktion Amtsleiter Funktion

Görlitz Görlitz

Datum: 27.07.2009 Datum:

(Unterschrift) (Unterschrift)

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Stellenbewertung UVG- Sachgebietsleiterin

Verwaltung: Landkreisverwaltung Amt: Jugendamt Sachgebiet: Unterhaltsvorschussgesetz

Stelle: Sachgebietsleiterin Unterhaltsvorschussgesetz

Beschäftigungsgrad: 1,000

Ergebnis der Bewertung: Vergütungsgruppe (Fallgruppe) IV a (1b) E 11

Die Bewertung dieser Stelle entspricht der Entgeltgruppe E 11 des TVöD.

Art der Tätigkeit Fachkenntnisse Heraushebungsmerkmale

Arbeitsvorgang Anteil in %

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Summe 100,00 0,0 0,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 0,0

Leitung des Sachgebietes Unterhaltsvorschuss

60,00 x x x x 0,00

Bearbeitung und Entscheidung von Angelegenheiten grundsätzlicher und besonderer Bedeutung im Sachgebiet

40,00 x x x x 0,00

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.19 Beispiel für einen Codierungsbogen für die Selbstaufschreibung

SB Unterhaltsvorschussgesetz

200 Neufall

211 mündliche Befragung zum Sach-verhalt, Information, ggf. Verweis an andere zuständige Behörde

212 Ladung des Antragstellers; ggf. telefonische Terminabstimmung

213 Antrag ausfüllen; ggf. Ausfüllhilfe leisten

214 Durchführung der Belehrung (Ausgabe des Merkblatts, Unterschrift Antragsteller)

215 Prüfung der eingereichten Unterlagen

216 Aufforderung zur Nachreichung von Unterlagen mit Terminstellung, Auflistung der noch beizubringenden Unterlagen

217 bei Nichteinreichung - Erstellung Ablehnungsbescheid mangels Mitwirkung

220 Bearbeitung des Vorgangs

221 Erfassung aller notwendiger Daten im Fachprogramm

222 Erstellung der Akte / Anlegen der digitalen Akte

223 Anhörung und Fragebogen an Unterhaltspflichtigen stellen, Versand

224 ggf. Prüfung der Mitwirkung der Kindesmutter bei noch nicht festgestellter Vaterschaft

225 Klärung des Lebensmittelpunkts des Kindes durch Befragung

226 Klärung ob Erstattungsansprüche von Sozialleistungsträgern bestehen

230 Einleitung OWI Verfahren

231 Verfahren zur Ablehnung des Antrags

232 Prüfung der Anhörungsunterlagen

233 Aufforderung zur Nachreichung der fehlenden Unterlagen mit Terminstellung

234 Prüfung der Leistungsfähigkeit

235 Zahlungsaufforderung an Unterhaltspflichtigen

236 Bewilligungsbescheid erstellen und an Unterhaltsempfänger senden

237 Mitteilung an Unterhaltsverpflichteten erstellen und versenden

238 Info an Kindesmutter zwecks Beistand oder Anwalt zur Schaffung des Titels und Einleitung einer Pfändung

239 Prüfung des Nachweises der Kindesmutter, ob sie ihre Mitwirkungspflicht nachgekommen ist

240 Anhörung zur Einstellung wegen fehlender Mitwirkung

241 Einstellung wegen fehlender Mitwirkung

250 laufende Fallbearbeitung

251 Abänderungen der Leistungsbeträge im laufenden Verfahren

253 jährliche Überprüfung vom Unterhaltsverpflichteten

255 Titelumschreibung

257 jährliche Überprüfung der Anspruchsvoraussetzungen des Unterhaltsempfängers

259 Ermittlung der Leistungsfähigkeit des Unterhaltsverpflichteten (ggf. Ermittlung von Amtswegen)

261 ggf. Berechnung der Leistungsfähigkeit

262 Aufforderung zur Zahlung

263 Verweis an Beistand, Einstellung der UV-Leistung

264 Geltendmachung der Rückforderung (ggf. Abschluss Rückzahlung oder Stundung)

267 ggf. OWI Anzeige stellen

269 ggf. Abgabe an Vollstreckung zur Titelschaffung oder Zwangsvollstreckung

290 monatlicher Zahllauf

281 Auszahlungsanordnung im Fachprogramm erstellen

282 Vermerk auf Karteikarte mit Zahlbetrag

283 Aufforderung zur Nachreichung der fehlenden Unterlagen mit Terminstellung

284 Zahllauf prüfen, Liste ausdrucken, Vermerke auf Liste anbringen, etc.

300 Falleinstellung

301 Aktenbestand prüfen

302 Einstellungsbescheid erstellen und versenden

303 ggf. prüfen ob OWI

304 Mitteilung über Einstellung an Unterhaltsverpflichteten erstellen, versenden 310 Anordnung erstellen und Rückzahlung ins Soll setzen (wenn Unterhaltspflichtiger sofort zahlt) 315 1. Mahnung an Unterhalts-verpflichteten erstellen

316 ggf. 2. Mahnung an Unterhalts-verpflichteten erstellen

320 Titelumschreibung

321 Auszahlungsbestätigung erstellen

322 an SGL UVG/Beistand senden

323 Titel umschreiben

324 Weiterleitung an Amtsgericht oder Urkundsperson

325 teilvollstreckbare Ausfertigung erstellen

320 Ratenzahlung vereinbaren

321 Anordnung erstellen und Rückzahlung ins Soll setzen

322 Wiedervorlage zur Kontrolle der Ratenzahlung

323 Abschluss neuer

325 Prüfung, ob Stundungsvereinbarung

327 Wiedervorlage zur Kontrolle der Zahlungsfähigkeit 328 Abschluss neuer Stundungs- oder Ratenzahlungsvereinbarung 330 abschließende Bearbeitung nach Restzahlung 331 Aktenabschluss

332 Aktenabschlussbericht fertigen

335 Akte vorbereiten für Registratur und Abgabe an diese

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Ratenzahlungsvereinbarung

350 Rückgriff

360 Geltendmachung übergegangener Unterhaltsansprüche nach § 7 UVG

361 Anschreiben / in Verzug setzen

362 Prüfung der Unterlagen

363 Leistungsfähigkeit berechnen

364 Geltendmachung Rückforderung

365 ggf. Stundung und / oder Zah- lungsüberwachung und Verzinsung

370 Schaffung von vollstreckbaren Unterhaltstiteln

371 Antrag bei Gericht stellen 372 ggf. Mahnbescheid beantragen 373 ggf. Gerichtsverfahren führen

380 Durchsetzung von Forderungen aus Vollstreckungstiteln

381 Zwangsvollstreckung beantragen

382 Pfändung durchführen

383 Zahlungseingang überwachen

384 Fristen überwachen

385 Ermittlungen durchführen

387 ggf. Niederschlagungen beantragen / bearbeiten

390 weitere Aufgaben

391 Allgemeine, nicht fallbezogene Beratung zum UVG

392 Statistiken

393 Zuarbeiten für Controlling

000 Mittelbare Aufgaben

880 Archiv-/Ablagearbeiten

881 Dienstbesprechung (Teilnehmer)

882 Fahr-/Wegezeiten

883 Fachliteratur/Gesetze lesen

884 AZUBI/Praktikanten unterweisen

885 Personalrat / Ehrenamt

886 Post sichten/bearbeiten (keine Sacharbeit!)

887 Fachabsprache führen (wenn nicht eigener Fall)

888 sonstige Tätigkeiten (bitte erläutern!)

889 Teilnahme an Fortbildung

900 Verteilzeiten

901 Arbeitsplatz organisieren und pflegen

902 Warten auf Bürger, Dienstbereitschaft

903 Warten aufgrund von Störungen

904 Besprechungen allg. Art (Koll.)

905 Persönliche Dinge regeln, Kurzpausen

906 Gleitzeit/Mittagspause

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7.20 Bericht aus dem KGSt®-Vergleichsring UVG

Im Jahr 2010 wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Vergleichsringarbeit bei der KGSt®13, die bundesweit seit 1996 Vergleichsringe zu unterschiedlichen Themen betreut, ein Vergleichsring Unterhaltsvorschuss/Beistandschaften/Vormundschaften ins Leben gerufen. Dieser arbeitete 3 Jahre. Im ersten Jahr stand die Entwicklung eines Kennzahlensystems mit Beschreibung der Grund-, Struktur- und Kennzahlen im Vordergrund. Kommunale Leistungen durch Kennzahlen abzubilden, zu vergleichen und den interkommunalen Erfahrungsaustausch zu fördern war der Arbeitsschwerpunkt in den beiden nächsten Jahren. Von anderen Lernen und gute Erfahrungen für die eigene Arbeit zu übernehmen und mit validen Zahlen und Fakten zu untermauern, Stärken und Schwächen im eigenen Geschäftsbereich erkennen und Handlungsmaßnahmen zur Steuerung abzuleiten war ein wichtiges Ziel. An der Vergleichsringarbeit nahmen Landkreise aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt und eine Großstadt teil. Die Arbeitsgruppe hat unter Leitung von Frau Stallmeyer von der KGSt® Neuland mit der Erarbeitung von Kennzahlen für den Bereich UVG betreten. Die Unsicherheit überhaupt Kennzahlen zum Steuern zur Leistungsgewährung erarbeiten zu können stand anfänglich im Raum. Allgemeine Zustimmung gab es dagegen für die Entwicklung von Kennzahlen für den Unterhaltsrückgriff nach § 7 UVG. Im nachfolgenden werden ausgewählte Struktur-, Grund- und Kennzahlen aufgeführt, beispielhaft mögliche Steuerungshinweise gegeben und Fragen, die bei der Analyse von Prozessen aufgetreten sind, dargestellt. Mit dem Vergleichsring sind Sachbearbeiterinnen und Leiterinnen der beteiligten UV-Stellen die ersten behutsamen Schritte eines noch sehr langen Weges gegangen und in diesem Sinne sind die nachfolgenden Ausführungen zu interpretieren. In der ersten Sitzung stellte die Projektleiterin den Vergleichsringprozess der KGSt® vor, der für das weitere Verfahren den Weg bestimmen sollte.

13

Die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt®) ist das von Städten,

Gemeinden und Kreisen gemeinsam getragene Entwicklungszentrum des kommunalen Managements. Nähere Informationen siehe unter www.kgst.de.

Kontrolle der

Zielerreichung

Definition Kennzahlen

Datenerhebung

Erstellung Berichte Überprüfung

Daten

Stärken- und Schwächen-

analyse Vereinbarung Ziele

Maßnahmen-

planung

Umsetzung der

Maßnahmen

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Bevor man in die Falle der ungebremsten Sammelleidenschaft von Daten tappen konnte, wurde erarbeitet, welche konkreten Ziele mit Hilfe von Kennzahlen gemessen werden sollen. Es wurden die vorgegebenen Definitionen von Kennzahlen, Grundzahlen und Strukturzahlen an Hand von Beispielen erläutert, siehe Punkt 6.1. Bei jeder Kennzahl wurde gefragt, ob diese steuerungsrelevant für den Prozess ist. Eine Auswahl der erarbeiteten Kennzahlen ist in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet. Ord.-Nr. Bezeichnung Einheit

K 1.01 Anteil lfd. Fälle UVG-Leistungen an Personen bis 12 Jahre

Prozent

K 1.02.1 Antragsquote UVG-Leistungen Prozent K 1.02.2 Ablehnungsquote UVG-Leistungen Prozent K 1.02.3 Bewilligungsquote UVG-Leistungen Prozent K 1.03 Abgangsquote UVG-Leistungen Prozent K 1.04 Differenz Bewillligungsquote/Abgangsquote UVG-

Leistungen Prozent

K 1.08 Unterhaltsrückgriffsquote Prozent K 1.09 Abgangsquote Unterhaltsrückgriff Prozent K 1.10 Anteil Rückgriffsfälle § 5 UVG Prozent K 1.11 Anteil Unterhaltsrückgriff § 7 UVG Prozent K 1.12 Anteil Stundungen § 5 UVG an lfd. Fälle

Unterhaltsrückgriff Prozent

K 1.13 Anteil Stundungen § 7 UVG an lfd. Fälle Unterhaltsrückgriff

Prozent

K 1.14 Anteil Niederschlagungen § 5 UVG an lfd. Fälle Unterhaltsrückgriff

Prozent

K 1.15 Anteil Niederschlagungen § 7 UVG an lfd. Fälle Unterhaltsrückgriff

Prozent

K 1.16 Anteil Erlasse § 5 UVG an lfd. Fälle Unterhaltsrückgriff Prozent K 1.17 Anteil Erlasse § 7 UVG an lfd. Fälle Unterhaltsrückgriff Prozent K 1.18 Anteil gerichtliche Verfahren an lfd. Fälle

Unterhaltsrückgriff Prozent

Im Nachfolgenden sind die wichtigsten erarbeiteten Grundzahlen aufgeführt.

Ord.-Nr. Bezeichnung Einheit

G 1.01 Laufende Zahlungsfälle UVG Fälle G 1.02.1 Neuanträge UVG-Leistungen Anzahl G 1.02.2 Abgelehnte Neuanträge UVG-Leistungen Anzahl G 1.03 Abgeschlossene Zahlungsfälle UVG Fälle G 1.05 Erbrachte UVG-Geldleistungen € G 1.06 Erhaltene UVG-Geldleistungen € G 1.07 Laufende Unterhaltsrückgriffsfälle nach § 5 UVG Fälle G 1.08 Laufende Unterhaltsrückgriffsfälle nach § 7 UVG Fälle G 1.09 Abgeschlossene Unterhaltsrückgriffsfälle Fälle G 1.10 Stundungen nach § 5 UVG Anzahl G 1.11 Stundungen nach § 7 UVG Anzahl G 1.12 Niederschlagungen nach § 5 UVG Anzahl G 1.13 Niederschlagungen nach § 7 UVG Anzahl G 1.14 Erlasse nach § 5 UVG Anzahl G 1.15 Erlasse nach § 7 UVG Anzahl G 1.16 Gerichtliche Verfahren Unterhaltsrückgriff Anzahl

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Alle Kennzahlen und Grundzahlen wurden nach dem gleichen Muster beschrieben, welches auch auf den langjährigen Erfahrungen der KGSt® beruht. Ausgewählte Kennzahlen sind beispielhaft für diese Arbeit dargestellt, die Anwendung für die Praxis bewertet oder es wurden Thesen aufgestellt, die es in den nächsten Jahren noch zu untermauern gilt. Bezeichnung: Kennzahl K 1.01 Anteil laufende Fälle UVG-Leistungen an

Personen bis 12 Jahre Einheit: Prozent

Berechnungsregel „Laufende Zahlungsfälle UVG" / "Einwohner bis 12 Jahre" * 100

Adressaten Leitung, Produktverantwortliche/-r

Ziel Unterhaltssicherung an altersgleicher Bevölkerung (Kinder bis 12 Jahre).

Erläuterung Die Anzahl der UVG-Fälle, in denen Unterhaltsvorschussleistungen gezahlt werden, wird zur Einwohnerzahl bis 12 Jahre ins Verhältnis gesetzt. Es soll die Fallzahl zum Stichtag 31.12. des Jahres und die Einwohnerzahl zum 31.12. des Vorjahres zugrunde gelegt werden.

In den graphischen Darstellungen sind die beteiligten Kommunen im interkommunalen Vergleich anonymisiert dargestellt. Der letzte Balken ist der Medianwert, dieser ist der Zentralwert einer Datenmenge. Er liegt bei 5 Werten genau an der 3. Stelle. Die Werte für das Jahr 2013 sind Hochrechnungen von zwei Kreisen, die sich bereit erklärt haben, trotz Beendigung des Vergleichsringes, noch einmal Zahlen zum 30.06.2013 zu erheben und diese hochzurechnen.

Anteil lfd. Fälle UVG-Leistungen an Personen bis 12 Jahre

0,00

2,00

4,00

6,00

8,00

10,00

12,00

14,00

1. 2. 3. 4. 5. Medianwert

Pro

ze

nt

2011 2012 2013

Zu Beginn wurde die These vertreten, dass eine hohe Anzahl an laufenden Fällen UV-Leistungen an der gleichaltrigen Bevölkerung Auswirkungen auf die „Unterhalts-rückgriffsquote“ haben könnte, d. h., eine hohe Anzahl laufender Fälle könnte demzufolge ursächlich für eine geringe Quote sein. Es wurde auch angenommen, dass die soziale Belastung in der Gebietskörperschaft eine Rolle spielt.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Nach näherer Untersuchung dieser These stellte sich bei einem Vergleichsringteilnehmer des Vergleichsringes heraus, dass über 50 % der Unterhaltsverpflichteten ihren Wohnort außerhalb der Gebietskörperschaft haben. Somit konnte in diesem Fall auch keine Korrelation zwischen der „Unterhaltsrückgriffsquote“ und den sozialen Belastungszuständen im Hinblick auf die Unterhaltsverpflichteten hergestellt werden. Es konnte aber ein statistischer Zusammenhang zwischen dem Anteil Sozialgeldbezieher zu Personen bis 13 Jahren und zum Anteil laufender Fälle UVG-Leistungen an Personen bis 12 Jahre herausgearbeitet werden. Ergebnis: Je höher der Anteil Sozialgeldbezieher bis 13 Jahre ist (es wurden die Sozialgeldbezieher bis 13 Jahre herangezogen, weil es zur altersgleichen Bevölkerung bis 12 Jahre keine statistischen Angaben gibt), umso höher ist der Anteil laufender Fälle UV-Leistungen. Im nachfolgenden Diagramm ist die Korrelation zwischen Kindern, für die UV-Leistungen gezahlt werden, zum prozentualen Anteil der Sozialgeldbezieher dargestellt.

Bezeichnung: Kennzahl K 1.02.1 Antragsquote UVG-Leistungen Einheit: Prozent

Berechnungsregel ("Neuanträge UVG - Leistungen" / "Laufende Zahlungsfälle UVG" ) * 100

Adressaten Leitung, Produktverantwortliche/-r

Ziel Information über neue Fälle Unterhaltsvorschussleistungen.

Erläuterung Es werden die Neuanträge UVG-Leistungen zu den laufenden UVG-Fällen zum Stichtag 31.12. des Jahres ins Verhältnis gesetzt. Die Neuanträge sind monatlich zu zählen, damit ein Jahreswert ermittelt werden kann.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Antragsquote UVG-Leistungen

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

30,00

35,00

40,00

45,00

50,00

1. 2. 3. 4. 5. Medianwert

Tite

l

2011 2012 2013

Die prozentuale Darstellung bot den Anlass noch einmal genau in den einzelnen Kommunen auf die absoluten Werte zu schauen und die Veränderungen/Unterschiede zu interpretieren. Ein teilnehmender Landkreis hat die absoluten Werte in dem nachfolgenden Diagramm dargestellt.

Entwicklung der Fallzahlen zur Zahlung von UVG oder -Ausfallleistungen

und Fallzahlen von UVG-Neuanträgen

977

1042 1044 10291070

10971070

1011 1004965

367 374346 362 347

0

200

400

600

800

1000

1200

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Zahlung Neuanträge

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Bei dem Vergleich der Neuanträge zu den laufenden UV-Leistungen ist auffällig, dass die Neuanträge über die Jahre relativ konstant waren, aber die laufenden Zahlfälle kontinuierlich sanken. Nachfolgende Thesen werden aufgestellt:

1. Mit der konsequenten Einladung der Unterhaltsverpflichteten mit der Benennung eines konkreten Termins ist der schnellere Zugang zu dem Unterhaltsverpflichteten gelungen. Die UV-Stelle kann schneller bei leistungsfähigen oder teilweise leistungsfähigen Unterhaltsverpflichteten die Zahlung von Vorschussleistungen wieder einstellen (Verringerung der Laufzeit der UV-Zahlungen) oder muss erst gar nicht in Zahlung gehen.

2. Das konsequente Anschreiben der Unterhaltsverpflichteten vor der ersten Auszahlung der Leistungen einschließlich der Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens innerhalb eines halben Jahres, wenn keine Reaktion auf das Verwaltungshandeln erfolgte, kann zur Verringerung der Laufzeit innerhalb der ersten 24 Monate beitragen.

Jochheim und Schirrmacher14 stellten außerdem nach einem Modellprojekt in den Jahren 2006 ff im Landkreis Osnabrück einen positiven Effekt auf die Unterhaltsrückgriffsquote fest, wenn alle Unterhaltschuldner, die nicht innerhalb eines Monats auf die Zahlungsaufforderung reagierten, schriftlich zu einem Gespräch eingeladen werden. Den Prozentsatz der Unterhaltsrückgriffquote nach § 7 UVG als alleinigen Maßstab der Leistungsfähigkeit einer Unterhaltsvorschussstelle heranzuziehen wird in Frage gestellt. Wenn durch eine sehr zeitnahe Heranziehung des Unterhaltsverpflichteten die Laufzeit der UV-Zahlen verkürzt werden kann und dadurch die Aufwendungen an UV-Leistungen grundsätzlich verringert werden können, ist dies ein noch effektiverer Beitrag als eine hohe Unterhaltsrückgriffsquote nach § 7 UVG. Die UV-Stelle im Landkreis Potsdam-Mittelmark zahlte im Jahr 2010 1.986.669,07 € aus und im Jahr 2013 nur noch 1.789.310,71 €, dies ist ein Rückgang von 197.358,36 €. Jochheim und Schirrmacher kamen in dem Modellprojekt zu ähnlichen Ergebnissen. „Direktzahlungen entlasten einerseits die Kommunen auf der Ausgabenseite, wobei die „ersparten“ Beträge in den Jahren 2006 bis 2009 stark variierten.“15 Schlussfolgernd aus dieser Tatsache ist die Veränderung des Prozesses, den Schuldner persönlich einzuladen ein Steuerungsschritt, der keine zusätzlichen Kosten verursacht. Dieser Schritt sollte aber einhergehen mit bürgerfreundlichen und verständlichen Korrespondenzen. Grundsätzlich ist aber personell sicherzustellen, dass die UV-Stelle in der Lage ist, die Heranziehung der Unterhaltsverpflichteten umgehend vornehmen zu können. Komplizierte Zuständigkeitswechsel zwischen Zahlung und Unterhaltsrückgriff und dann zusätzlich zwischen Unterhaltsrückgriff und Führung von gerichtlichen Verfahren oder Mangel an Personal sind Faktoren die diesen Prozess eher negativ beeinflussen können. Gleiches gilt, wenn die verwaltungsmäßige Fokussierung nur auf die Auszahlung von UV-Leistungen gelegt wird. Bei den Teilnehmern des Vergleichsringes ist Mischarbeitsplatz das optimale Bearbeitungs-modell.

14

+15

Angelika Jochheim und Gesa Schirrmacher, NDV September 2010, Seite 399 ff, Ergebnisse eines Modellprojektes im Landkreis Osnabrück

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Bezeichnung: Kennzahl K 1.03 Abgangsquote UVG-Leistungen Einheit: Prozent

Berechnungsregel ("Abgeschlossene Zahlungsfälle UV" / "Laufende Zahlungsfälle UV" ) * 100

Adressaten Leitung, Produktverantwortliche/-r

Ziel Information über abgeschlossene Fälle Unterhaltsvorschuss-leistungen.

Erläuterung Die Anzahl der im laufenden Jahr (01.01. – 31.12.) abgeschlossenen Fälle wird zur Anzahl der laufenden Fälle zum Stichtag 31.12. des Jahres ins Verhältnis gesetzt.

Abgangsquote UV-Leistungen

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

30,00

35,00

40,00

1. 2. 3. 4. 5. Medianwert

Tite

l

2011 2012 2013

Die Beendigung der UV-Zahlungen bedeutet aber auch gleichzeitig ein Zugang von „reinen“ Unterhaltsrückgriffsfällen nach § 7 UVG. In der Regel können nur wenige Fälle nach Einstellung der UV-Leistungen vollständig abgeschlossen werden. Dies betrifft insbesondere nur Fälle mit vollständiger Leistungsunfähigkeit des Unterhaltsverpflichteten oder Leistungen an Halbwaisen. Mit der Bewertung der Abgangsquote an UV-Leistungen stieß man auf einen weiteren zu untersuchenden Aspekt. Wie verhält sich die Zugangsquote Unterhaltsrückgriff § 7 UVG (Neufälle im Jahr) zu denen im Jahr abgeschlossenen Unterhaltsrückgriffsfällen nach § 7 UVG (Abschluss durch Rückzahlung, durch Insolvenz oder haushaltsrechtlichen Maßnahmen). Die Feststellung, dass der Zugang höher ist als der Abgang und damit eine kontinuierliche Steigerung der Fallzahlen trotz rückläufigen Zahlfällen im betroffenen Landkreis zur Folge hatte, war eine erstaunliche neue Erkenntnis für die Beteiligten. Es drängte sich die Frage auf, ob dieser Prozess steuerbar ist. Eine umfangreiche Analyse der Ursachen in der jeweils beteiligten UV-Stellen war notwendig. Diese Analyse muss jede Stelle selber vornehmen, denn eine Rezeptur dafür gibt es nicht.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Die Ursachen können sehr vielschichtig sein. Einige werden im Nachfolgenden genannt:

Akten im Unterhaltsrückgriff sind zu lange in der Bearbeitung, weil kein progressiver Umgang mit den haushaltstechnischen Möglichkeiten erfolgen kann.

o Stundungen, Niederschlagungen, Erlass oder ein Vergleich dürfen nicht von den zuständigen Sachbearbeitern entscheiden werden, nicht mal in geringer Höhe. Die Festlegungen zur Unterschriftsbefugnis sind nicht praxisorientiert, sondern hängen von Leitungspositionen ab.

o Zu wenig Vertrauen der Mitarbeiter in die eigene Ermessenausübung bei der Entscheidung z. B. bei unbefristeten Niederschlagungen.

o Es wird in den UV-Stellen Personal für den Unterhaltsrückgriff eingesetzt, das nicht über den Verwaltungsfachwirt oder eine gleichwertige Ausbildung verfügt.

o Nach spätestens 10 Jahren kann und sollte eine Grundsatzentscheidung vorliegen, ob dieser Fall weiter im Unterhaltsrückgriff verbleibt oder ob er zur unbefristeten Niederschlagung vorgelegt wird.

Der Unterhaltsrückgriff ist auf Grund von Personalmangel nicht konsequent umgesetzt worden.

o Fehlende zeitnahe Schaffung von Titeln im gerichtlichen Verfahren, keine Beurkundung oder kein Abschluss von Stundungsvereinbarungen.

Keine genaue Datengrundlage, händisch erfasste Zahlen sind Voraussetzung für Statistiken.

An diesen wenigen Beispielen ist erkennbar, wie komplex das Thema Steuerung des Aufgabenbereiches UVG ist und dass der Bereich noch sehr weit am Anfang eines langen Weges steht.

„Nur eine mehrjährige Arbeit mit Kennzahlen bzw. kontinuierliche Anwendung von Kennzahlen kann zeigen, ob Steuerungsmaßnahmen infolge der Kennzahlenwerte bessere Ergebnisse erzielen. Der interkommunale Vergleich unterstützt die Beurteilung der Ergebnisse, da er den Bezug und Vergleich zu anderen Kommunen sicherstellt.“16 Abschließend sollten doch noch auf die Unterhaltsrückgriffsquote kurz eingegangen und anhand von zwei Beispielen die Steuerungsergebnisse aufzeigt werden. Die steuerungsrelevanten Änderungen in den beiden Landkreisen waren sehr unterschiedlich, führten aber jeweils zur Erhöhung der Unterhaltsrückgriffsquote.

Im Landkreis Potsdam-Mittelmark lagen die Einnahmen aus dem Unterhaltsrückgriff vor der Vergleichsringarbeit im Jahr 2010 bei 364.117,84 €, 18,47 % Unterhaltsrückgriffsquote. Im Jahr 2013 lag die Einnahme bereits bei 511.603,34 €, 29,07 % Unterhaltsrückgriff. Es gab eine Steigerung um 147.485,50 €. Im Landkreis Teltow-Fläming zeichnete sich ein gleiches Ergebnis ab. 2010 lagen die Einnahmen bei 345.006,94 €, 15,58 % Unterhaltsrückgriffsquote und im Jahr 2013 bei 632.813,95 €, 28,99 % Unterhaltsrückgriffsquote, Steigerung um 287.807,01 €. Leider ist die Vergleichsringarbeit auf Grund zu geringer Mitwirkung ins Stocken geraten. Die Potentiale für Kommunen auch in diesem Bereich steuernd einzuwirken, sollte gerade im Hinblick auf Ausgabenverringerung und Einnahmenerhöhung nicht unterschätzt werden. Es lohnt sich, dass der Aufgabenbereich seinen Platz als „Stiefkind“ in der Jugendamtsverwaltung verlässt.

16

Abschlussbericht des KGSt-Vergleichsringes Unterhaltsvorschuss, Beistandschaften, Vormundschaften 2012 von Frau Stallmeyer

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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7.21 Praxisbeispiele zur Umsetzung der Kennzahlen

Bezeichnung: Kennzahl K 1.19 Bearbeitungszeit bis zur Auszahlung Beispiel: Mai 2013, Kreisverwaltung A, ausgewählte Sozialräume Nr. 116,

302, 309, 403, 404

lfd. Nr. Aktenzeichen Antragsdatum (Posteingang in der Behörde)

Auszahlungs-datum

Bearbeitungs-tage

Maximal 42 Tage Zielerreichung

1 5126.11601.007710 30.04.2013 23.05.2013 25 ja

2 5126.11601.007708 30.04.2013 23.05.2013 25 ja

3 5126.11601.007709 30.04.2013 23.05.2013 25 ja

4 5126.30202.006252 14.05.2013 28.05.2013 15 ja

5 5126.30902.006880 17.04.2014 30.05.2013 44 nein

6 5126.40303.007712 15.04.2013 17.05.2013 33 ja

7 5126.40403.007704 17.05.2013 17.05.2013 19 ja

Summe: 186

Hinweise: Antragsdatum und Auszahlungsdatum werden als Tag mitgezählt.

Ergebnis: Die durchschnittliche Bearbeitungszeit für die Auszahlung der UV-Leistung liegt für die ausgewählten Sozialräume bei 26,57 Tagen (Summe der Bearbeitungstage / Anzahl Fälle). In einem Fall von 7 Fällen wurde das Ziel nicht erreicht.

Bewertung der Zielerreichung: Das Ziel, dass Unterhaltsvorschuss zeitnah (bis maximal 42 Tage)

ausgezahlt wird, wurde mit 85,72 % erreicht.

Bezeichnung: Kennzahl K 1.21 Quote eingestellte UV-Zahlfälle wegen Aufnahme der Unterhaltszahlungen

Beispiel: Juli 2014, UV-Stelle der Kreisverwaltung B

lfd.Nr. Aktenzeichen Zahlung im Juli 2014 eingestellt wegen

Einstellungsgrund „ausreichende Bezüge § 1 Abs. 3 Nr. 1 UVG“ Zielerreichung

1 51.UV – 27/2008 Höchstleistungsdauer erreicht

2 51.UV – 31/2008 Höchstleistungsdauer erreicht

3 51.UV – 53/2008 ausreichende Bezüge ja

4 51.UV – 17/2009 Heirat des betreuenden Elternteils

5 51.UV – 38/2009 Wegzug

6 51.UV – 84/2009 Vollendung 12. Lebensjahr

7 51.UV – 3/2010 Zusammenziehen der Eltern

8 51.UV – 11/2010 fehlende Mitwirkung

9 51.UV – 72/2010 Ausreichende Bezüge ja

10 51.UV – 19/2011 Heirat des betreuenden Elternteils

11 51.UV – 61/2011 Vollendung 12. Lebensjahr

12 51.UV – 7/2012 Fehlende Mitwirkung

13 51.UV – 49/2012 Zusammenziehen der Eltern

14 51.UV – 18/2013 ausreichende Bezüge ja

15 51.UV – 1/2014 ausreichende Bezüge ja

Summe: 15 4

Ergebnis: In 4 von 15 Fällen, d. h. in 26,67 % der Fälle konnte der andere Elternteil zu laufenden Zahlungen von Unterhalt bewegt werden.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Bewertung der Zielerreichung: Je höher die sich hier errechnende Quote ist, umso näher ist das Ziel,

Unterhaltsvorschuss nur als vorübergehende Leistung, nur für einen kurzen Zeitraum (weniger als 72 Monate) zu erbringen. Eine aussagekräftige Bewertung lässt sich nur im Vergleich mehrerer Monate vornehmen.

Bezeichnung: Kennzahl K 1.20 Bearbeitungszeit bis zur Ablehnung Beispiel: Februar bis Juni 2014, UV-Stelle Kreisverwaltung C Lfd. Nr. Aktenzeichen Datum der

Antragstellung ⃰ Datum der Ablehnung

Bearbeitungs-tage

Maximal 42 Tage Zielereichung

1 511801-08-00467 04.02.2014 27.02.2014 24 ja

2 511801-08-00468 19.02.2014 25.03.2014 35 ja

3 511801-08-00469 24.02.2014 03.04.2014 39 ja

4 511801-02-00470 03.03.2014 18.03.2014 16 ja

5 511801-03-00471 14.05.2014 26.06.2014 44 nein

6 511801-04-00472 12.05.2014 02.07.2014 52 nein

7 511801-05-00473 03.06.2014 17.06.2014 15 ja

8 511801-06-00474 17.06.2014 10.07.2014 24 ja

Bearbeitungstage insgesamt: 249

Durchschnittliche Bearbeitungstage: 31

Ergebnis: Die durchschnittliche Bearbeitungszeit der abgelehnten Neuanträge

auf Unterhaltsvorschussleistungen liegt im Zeitraum ausgewählten Zeitraum bei 31,125 Tagen (Summe der Bearbeitungstage / Anzahl Fälle). In 6 von 8 Fällen wurde das Ziel erreicht, d. h. in 75 % der Fälle.

Bewertung der Zielerreichung: Das Ziel, dass Unterhaltsvorschuss zeitnah (bis maximal 42 Tage)

bearbeitet wird, wurde zu 75 % erreicht. Bezeichnung: Kennzahl K 1.22 Quote der Fälle, in denen Unterhaltsrechts-

verhältnisse für die UV-Stelle geklärt sind Beispiel: Januar 2013 – UV-Stelle Kreisverwaltung A, ausgewählter

Sozialraum 218, Monat Januar 2013

lfd.Nr. Aktenzeichen Datum der

Leistungs-bewilligung

Datum der/des Antrages zum gerichtlichen Verfahren/ Festlegung Ausfall/ Beurkundung/ vollständigen Rückzahlung oder nach Leistungs-fähigkeit

Datum der gerichtlichen Entschei-dung

Unterhaltsrechts-verhältnis innerhalb eines Jahres geklärt?

1 5126.21808.007595 21.01.2013 11.12.2013 05.03.2014 ja

2 5126.21808.007598 16.01.2013 14.02.2014 nein

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Beurkundung

3 5126.21808.007597 16.01.2013 14.02.2014 Beurkundung

nein

4 5126.21808.007593 07.01.2013 04.11.2013 Ausfall, Rückzahlung entsprechend Leistungs-fähigkeit

ja

5 5126.21808.007594 21.01.2013 27.05.2013 23.08.2014 ja

6 5126.21808.007605 21.01.2013 13.01.2014 Ausfall

ja

7 5126.20808 007549 02.01.2013 02.01.2013

ja*

8 5126.21808.007548 02.01.2013 04.04.2013 vollständige Rückzahlung

ja

Summe der innerhalb eines Jahres geklärten Fälle: 6

Hinweis: (*) In diesem Fall war ein Unterhaltstitel bei Bewilligung vorhanden. Die

Beispiele zeigen, dass es nicht in allen Fällen sinnvoll oder notwendig ist, gerichtliche Verfahren einzuleiten, wenn die UV-Leistung umgehend zurückgezahlt wurde.

In der Praxis hat sich herausgestellt, dass die Gerichte gerade im strittigen Verfahren oft sehr lange für eine Entscheidung benötigen. Aus diesem Grund wird die Antragstellung bei Gericht zur Beurteilung des Zeitraumes berücksichtigt.

Mit 12 Monatswerten kann der Durchschnitt des Jahres ermittelt werden. Ergebnis: Von den im Januar 2013 (Sozialraum 218) bewilligten UV-Leistungen

konnten in 6 Fällen die Unterhaltsrechtsverhältnisse innerhalb eines Jahres geklärt werden. Die Quote beträgt somit 75 % („Anzahl geklärte Fälle innerhalb von 12 Monaten ab Bewilligung“ * 100) / „Gesamtzahl Neubewilligungen in dem Monat)

Bewertung der Zielerreichung: Das Ziel einer hohen Quote von Fällen, in denen die

Unterhaltsrechtsverhältnisse für die UV-Stelle innerhalb eines Jahres geklärt werden konnten, wurde im Januar 2013 mit der Quote von 75 % erreicht. Je höher der Wert ist, desto konsequenter wird der Unterhaltsrückgriff betrieben oder aktenkundig über eine Ausfallleistung entscheiden.

Bezeichnung: Kennzahl K 1.23 Quote Unterhaltsrückgriffsfälle, in denen

Zahlungen nach § 7 UVG eingehen Beispiel: 01.01.2013 bis zum 31.12.2013 UV-Stelle Kreisverwaltung D

Anzahl Fälle ⃰

Unterhaltsrückgriffsfälle 3.780

Unterhaltsrückgriffsfälle, in denen Zahlungen eingegangen sind

1.725

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Hinweis: Es ist unerheblich, ob es sich um Einmalzahlungen, regelmäßige Ratenzahlungen, Erträge aus Pfändungen, Abzweigungen oder Aufrechnungen gehandelt hat.

Ergebnis: In 45,6 % der Fälle gingen im Jahr 2013 Einnahmen aus den

Unterhaltsrückgriffsfällen ein. Bewertung der Zielerreichung: Umso höher die prozentuale Quote der Unterhaltsrückgriffsfälle ist in

denen Zahlungen nach § 7 UVG eingegangen sind, desto konsequenter wurde der Unterhaltsrückgriff verfolgt.

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Arbeits- und Orientierungshilfe

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Teilnehmende

Der Text dieses Buches wurde von erfahrenen Praktikerinnen und Praktikern in unterschiedlichen Positionen und von verschiedenen Institutionen im Bereich Unterhaltsvorschuss erarbeitet.

Leitung und Organisation: Frau Thinius, Landkreis Potsdam-Mittelmark Beraterin: Frau Seiler-Warmuth Dozentin Die einzelnen Inhaltspunkte sind von unterschiedlichen Arbeitsgruppen erarbeitet worden. Arbeitsgruppe 1: 1. Vorwort, 2. Ziele, 3. Gesetzliche Grundlagen und

6. Ergebnisqualität Teilnehmer: Frau Escher, Landkreis Neuwied Frau Burkert, Landkreis Teltow-Fläming Frau Kappler, Stadt Mannheim Herr Becker, Landesamt für Soziales, Jugend

und Versorgung Landau Frau Thinius, Landkreis Potsdam-Mittelmark Arbeitsgruppe 2: 4. Prozessqualität Teilnehmer: Frau Schinentschultem, Landkreis Potsdam-Mittelmark Herr Haselloff (bis 14.07.2014), Landkreis Teltow-Fläming Herr Brändle, Ministerium für Bildung, Jugend

und Sport Brandenburg Herr Tauschke, Niedersächsisches Ministerium für

Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Herr Gorges, Landeshauptstadt Potsdam Herr Krey, Stadt Brandenburg an der Havel Herr Bertel Landkreis Oder-Spree Arbeitsgruppe 3: 5. Strukturqualität Teilnehmer: Frau Köpnick, Stadt Brandenburg an der Havel Herr Fabian, Landkreis Görlitz Herr Brändle, Ministerium für Bildung, Jugend

und Sport Brandenburg Frau Thinius, Landkreis Potsdam-Mittelmark

Layout/Bezugsquelle Landkreis Potsdam-Mittelmark Niemöllerstr.1 14806 Bad Belzig Tel: 03327 739 334 Fax: 03327 739 335 E-Mail: [email protected] Internet: www.potsdam-mittelmark.de/fileadmin/extern/uvgempfehlung0715.pdf

Mai 2015